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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXII, nr 22), Juni - No 484

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neue aus

Uotizen

dem

Gebiete der Natur«gefannneltundnlltgetlieiltund

Weils-umdr-

vonbeutOber-Medicinalratise Fro rlep zuWeimar,nnddeinMedirinnlralheundProfessor Fkok i epzuBerlin.

Ne—484. (Nr. 22. des XXIL Bandes.) Juni 1842.

Gedruckt imLandes-Jnduftrie-Comptoir zuWeimar-.

deseinzelnenStückesZgGr.

Natur

Ueber dasVerhältnißderMuskelcontractilität und des Nervensystemszueinander.

Von Dr. JohnReib.

VielePhysiologensindderAnsicht,daß dieMuskel- contractilitätvon demNervensysteme abzuleitenfeyzHal- ler dagegenschloßausdenErperimenten,wobeisich Mus- keleontractilitätnachDurchschneidungderNerven fand,daß dieContractilität unabhängigvon dem Nervensystemeeine EigenschaftderMuskelfaser selbstsey. Man istinbeiden Richtungenweitergegangen; dieAnhängerHaller’s be- schränktendenAusdruck Contractilität(mit Recht)nichtauf dieMuskelsaser,sondernwendeten ihnauch beidenArte- rien,beiAusführungsgängen,bei demZellgewebeundbei derHautan. Die Anhängerderandern Ansichtaberlei- ten dieEontractilität nicht mehrbloßvom Gehirn-und Rückenniark,sondernvon denNerven selbst Ab- jaEinige bloßvon demGangliensysteme. Hierbeschränkenwir uns nur aufeinenPunct, gegen welchen dieOpponentender Hallerschen Ansichtin derletztenZeitneue Thatsachen angeführt haben,d.h., aufdieRückwirkungeinerNerven- verlelzungaufdieEontractilikätderMuskelbündel,inwel- chensichderNervverbreitet. JndieserBeziehungsagen dieGegnervon Haller, namentlich,daßFunrtions- und StructurstörungendesGehirns und Rückenmarksgewöhnlich Paralyseeines Körpertheilsbewirken,-welchebei längerer Dauer VerminderungderEontractilität,des Umfangsund derKraftderbetreffendenMuskeln zurFolgehat,unddaß bieDurchschneidungoder Unterbindungeines Nerven auf dasSicherste diese Wirkungen indenMuskeln bewirkt, in welcheersich verbreitet. ImAllgemeinenläßt sichDAMng schFUMiühremdaßder AusdruckParalysenur bezeichnet, daßdieMuskelndem Willenseinflusse nichtmehrgehorchen- mdkm bei mechanischerNeigungdes Nerven unterhalbder DUVchschMVUUgs-oderUnterbindungsstellenindengelähm-

tenMuskelnContractionenbewirkt werden,und daß das allmallgeVekichwindenderEontractilitätderauf dieseWeise

No·lösäw

DieTafelschwarze AbbildungenZgGr.

Preis einesganzen Bandes, von 24Bogen,2Thlr. oder 3Fl.30Kr»

DieTafelcolorirteAbbildungen 6gGr.

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hunde.

isolirten Muskeln nur von der unvollkommenen Ernährung inFolge vollständigerUnthätigkeitherrührt.

Wirwollen nun dieeinzelnen Thatsachenuntersuchen, auf welche sich dieseBeweise gründen.Balle sagt, daß dieMuskeln einesSchenkels des Frosches früher aufhören- gegen dengalvanischenReizzureagiren,wenn derzuihnen gehende Nervnicht getrenntwar; Fowler fand, daß,wenn einjschiadicus beieinem Froscheneun Tagevor seiner Decapitation durchschnitten war, eineVerschiedenheit in der KraftundDauer derContractilität derbeidenhinterenEr- tremitäten zu bemerkenwar. Nysten fand beizwei Fäl- lenvon apoplectischerHemiplegie,wobei derTod balder- folgte, daß durch galvanischeReizungdieMuskeln der pa- ralysirten Seite ebenso heftigsichcontrahirten, als dieder gesunden Seite. Dr. Wilfon Philip durchschnittden Nerv der hinterenErtremitäteines Frosches,nahm die Hautdavon abunderschöpftedieEontractilitätderMus- kelndurchanhaltende Applirationeines Reizes (Salzauflö- sung),was inetwa zwölfMinuten gelang. Dasselbege- schaham andern Fuße, dessenNervnichtdurchschnitten war, woraufdieErschöpfungderContractilität inetwas kürzererZeit eintrat (wahrscheinlich, weilauch nochdieWir- kungwillkührlicherAnstrengungenbinzukam). J.W. Eakle will auf die Quantitätderselben zurZeitdesExperimentie- schlitßens Eklagk-daßhauptsächlichnothwendig ftp- öUbe- stimmen,ob dieEontractilität mitgleicher Geschwindigkslt beiM AUf diebeschriebeneWeisebehandeltenGliedernzu- rückkehrenwerde;erbehauptet, nachseinen Erperimenten kehredieEontractilitätindemGliede, dessen Nimm ganz geblieben seyen,zurück,indemGliedemit durchschnittenen Nerven dagegen bleibesie erloschen. Seine Experimente

waren abermit beträchtlicherEntzüUVUUAVttbundemund

man kann auchsagen,daß beiPEMUExperimente-ndas GliedmitdurchschnittenemNervestackekdisokglmlsikkWat-

alsdasandere. Jn BezugaufdiesenPunkt,Mächte ich-

veranlaßtdurch Dr.Alifvn- eine beträchtlicheReihevon

Experimentemwobeiich bisMuskelcgvntractilität2 an Frosch-

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schenkeln mitundohneNerv erschöpfte,ohneEntzündung

zuerregen. NachVorbereitungdesPräparatswurden die

Muskeln wiedermit Hautbedecktund biszum Aufhören ihrerContractionen galvanisirt. Dabei fand sich, daßdie Contrartilität in dem Gliede mit durchschnittenemNerve eben so raschundkräftigwiederkehrte, alsda,wodieNer- venverbindung mitGehirnundRückenmarknicht aufgeho- benwar. DieContractilität kann also nichtvon denCen- tralnervenorganen abgeleitetwerden. DieWiedererscheinung derEontrarrilitätnachderErschöpfungerfolgtübrigenssehr rasch; fchonnach wenigenMinuten sieht man schwache Muskelcontractionen,und dießistderGrund, warum die ErschöpfungderEontractilitäteinso langwieriger Proceß ist. Dr. Marshall Hall meint, daß hierbeidieTren- nungdesNerven gleich einerErschütterungaufdieMuskeln wirke,so daßdasWiedereintreten kräftigerMuskelcontrac- tionen nachzweibisvierTagendavon herzuleiten sey, daß dieWirkungdesStoßes (sliok) vorübersey,aber nicht davon,daßdieMuskelbündeldieverlorne Contrartilität wie- dergewonnen haben. Deßwegen erschöpfteichdieMuskeln einesFroschschenkelsnach ErcisivneinesStückesdesisoliia- tlicus wiezuvor; nachvier Tagenwiederholteichdiese Erschöpfung,fand aber, daß zwei Tage nachherdieEontrar- tilitätebensokräftigwiedergekehrtwar. Dießwurde noch vier Mal mitgleichemErfolgewiederholt,obwohlderNerv nicht nocheinmal gestörtwurde. Dieses Experimentwurde mit gleichemErfolgean unversehrten Thierenwiederholt.

Das Wiedererscheinender Muskelcontrartilität kann also nichtvon einer angenommenen temporärenVerminderung derselbenbeider Nervendurchschneidung abgeleitetwerden.

Müller hateinige Experimente beschrieben,welche die Hallersche Lehreumstoßen sollen,und welcheerfürsehr wichtig ansieht. Erdurchschnittden ischiarlicsus inder Mitte desSchenkels einesKaninchens lindfand, daß, ob- wohldieMuskeln nacheinemMonate undzwanzig Tagen beieinemReizesichzufammenzogen,dennoch nach noch län- gererZeitdieContractilität verloren war. Beieinem Er- perimente an einem Kaninchen konnten fünfWochennach derNervendurchschneidungEontractionen derMuskeln weder durchmechanischenoch durch chemischeodergalvanische Rei- zung desNerven oder desMuskels hervorgebrachtwerden.

DieMuskeln desSchenkelseinesHundesrentrahirten sich leichtzehn Wochen NachDurchfchneidungdersichdarin ver- theilt-WenNthms AehnllcheshatFowler beiseine-1Ver·

suchenan Frösche-Ubeobachten Bevor man aber zugeben kann, daß dieseExpilimmkeeinenBeweis fürdieMeinung liefern,daß Muskrlcvllikatlilität von einem Einflusse abs- hängt,welchervon den CentkalorganendesNervensystems längsderNerven auf die Muskelnübergeleitetwird,istzu

beilt-eisen,daßeineso langdauetth vollkommeneUnthätigi Mknichtscholl für sich alleinillkeichhum dieseWirkung hervorzubringen,dawir wissen,daßMuskelnimZustande M-RthMichan Umfangund anKraftderEontractio- Uen Verlieren.DieseUntersuchungistUmsVnothwendiger-, wenn wir von Valentin kkfahkkmdaßbeimirroseopischek UntersuchungderMusielfasernach solchenExperimentendie

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VerminderungderKraftderMuskelrontrartionenimVer- hältnisse stehtzu den physikalischen Veränderungender Structur derMuskelfasernunter demMikroscop;Aehnliches hatSkey andenMuskeln an Menschenbeobachtet«welche lange-Zeitvollkommen unthätiggewesenwaren, obwohldie Nervenverbindungenzwischen den MuskelnunddemRücken- markenichtunterbrochenworden waren. Umhierüberauf’s Reinezukommen, habe ichfolgendeExperimenteausgeführt.

Erstes Experiment. —- Derjscliiailicus wurde beieinemKaninchendurchschnittenund einStückvon dem- selbenentfernt. Der eine Drath von zweigalvanischen Batterieen von 30Plattenpaaren wurde überdem Verlauf desNervenangelegt, derandere aufdemFuß,welcher so langefeucht gehaltenwurde, bisdieMuskeln sich nicht mehrzusaminenzogemDreiTage späterwurde eineschwä- chereBatterie angewindetzdieMuskeln hattenihreCon- traeiilitätwieder erlangtundcontrahirten sichkräftig.Die stärkereBatterie wurde nun wiederum angewendet, wiezu- vor, bisdieMuskeln sich nichtmehrzusammenzogenznach 3Tagenjedochhattensie abermals ihre Eontrartilitätwie- dererlangt.

Z weites Experiment. Derisclriadicus wurde wiederum beieinem Kaninrhen durchschnittenund theilweise ausgeschnitten. 7WochennachderOperation wurdedas ThierdurchBlausäuregetödtet,unddiebloßgelegtenMus- kelnbeider hintererErtremitätendurchdirecte Application derDräthedergalvanischenBatterie gereizt. Die Muskeln desparalysirten Gliedes rontrahirten sich sehr schwach, wäh- renddiedesandern Beins inkräftigeContraction geriethen- DieMuskeln desparalysirten Beins waren offenbarvieldün- ner, blasserundweicher,alsdieentsprechenden Muskeln der

andern Seite. DieMuskeln beiderBeine wurden sorgfäl-

tigherauspräparirtundaufeinerempfindlichenWangege- WOSNL Dieresp.Gewichtrwaren folgende:

Gran. W

GewichtderMuskeln desgesunden Unterschenkels 327 GewichtderMuskeln desparalysirten Unterschenkels170 Gewichtdertibia undfibula desgesunden Gliedes 89 Gewicht dertibia undfibula desparalysirtenGliedes 81 BeiUntersuchungvon Muskeltheilen beiderUnterschen- kelunter demMikrostopezeigte sich eineaussallende Ver- schiedenheit:dieMuskelfaserndesgeläbmkenBeineswaren beträchtlichdünner,hatten einetwas gtkUUötlkesAnsehen, unddieLängensund Queerstreifenwaren weitwenigerbe- stimmt,alsbeidenMuskelndesgesundeBIENE-

Hieraus glaubeichschließen zu können: 1) daß bei warmblütigenebenfowohl wie beikaltblütiqen Thierendie Eontractilität, ebenso kräftigalszuvor, inMuskelnzurück- kehrt, welchevondenEentralorganendesNkkvmspstetnsisolirt sind,undderen ContractilitäterschöpftOdtkmindestenssehr beträchtlichgeschwächtworden istz 2) Vliß derVerlustder Contraclilität,welcherspäterinMuskeln auftritt, dievon denEentralorganendesNerveniysttms isolirtworden sind, üUfgMüqendeWeiseaus dekUNVVllkOtnmenenErnährung zuerklären ist, welcheauf dMZustandvon Unthätigkeit folge,inwelchesie versetzt worden ist-

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Umzubestimmen,obdieseunvollkommene Ernährung von derUnthätigkeitodervon einem angenommenen Ner- veneinflusseherrührt,welchersichlängsderNervenzuden Muskeln fortsetzt, sindandere Experimentevorgenommen worden.

Drittes Erperimen t. DieSpinalnervenwurden innerhalb desRückenmarksranals imuntern Theile desselben beivierFröschendurchschnitten; beidehintereExtremitäten wurden aufdieseWeisemit demRückenmarke außer Ver- bindunggesetzt.DieMuskeln eines dergelähmtenGlieder wurden nun täglichvermittelsteiner schwachen galvanischen Batterie geübt, währenddieMuskeln desandern Gliedes ruhiggelassenwurden. Dießwurde zwei Monate fortge- setzt,undnachAblan dieserZeitfandsich, daßdieMus- kelndesgeübtenGliedes den frühern UmfangunddieFe- stigkeithattenundebensokräftigsich contrahirten, während diedes ruhenden Gliedes mindestens auf dieHälfteihres frühernUmfangszusammengeschrumpftwaren und sichvon denen der geübtenGliedmaßesehrmerklichunterschieden.

Die Muskeln desruhenden Gliedesbesaßenzwar selbstnach Ablaufvon zweiMonaten noch ihreContractibilität-aber eskann nachderunvollkommenen ErnährungderMuskeln undnachdenfortschreitendenVeränderungeninihrer Stru- ctur keinZweifelseyn, daß dießinkurzer Zeitaufgehörtha- benwürde,wenn dieUmständemirgestattet hätten, das Experiment noch längerfortzusetzen. (Die Anwendungdieser Resultate aufdieBehandlung mancher Lähmungenist so klar,daß sie keiner weitern Erläuterungbedarf.)

Ich glaube,daß ich hierdurch hinreichende Beweisean-

geführthabe,um zuzeigen,daß, obwohldievon Müller angeführtenThaisachenvollkommen richtig sind, dennochdie davon abgeleiteten Folgerungen, wonach erdieMuskelcon- trartilität als von den Eentralorganen des Nervensystems abhängigbetrachtet, unhaltbar sind. Dr. Marshall Hall hatvor Kurzem einigeExperimenteMitgetbeilt, welchesich auf dieseFrage beziehen. (L0r1(10nmed. chit«. Trans- act., Vol. 22.) Ertrennte dasRückenmark unmittelbar unter demplexusbrachialis beisechsFröschenundschnitt hieraufdenischiadicus beieinerderhinternExtremitäken jedes Thieresdurch. BeidiesenThierenwaren nun inei- ner Extremiteit beide, sowohldiewillkürlichen,als dieerri- tvmvkdkkschenBewegungengelähmt,währendinderandern Extremitätdie excitomotorischenekhaltenwaren, dadieNer- venrommuniration zwischendenMuskeln dieses Gliedes und demRückenmarkeungestörtblieb. Er fandnachVerlauf wenigerWochen,daß,wenn man dengalvanischenStrom tDurchdasWasserleitet, inwelchemdieThiereaufbewahrt wurden, die Muskeln desmit demViückenmarkeinVerbin- dung gebliebenen Gliedes sich ronkknhikkekbwährenddie Mus- kelnderentgegengesetztenSeite ruhig blieben. »Diese Bek- schiedmbeitindem Grade derReiibarkeit deräliiuskelfckispr beidesGliedmaßenwar nochzubemerken,wenn dieGlied- Maßm auch vollkommen«von dem übrigen Thiere getrennt wurden.« willdieThqksechem welche inderAbhand- lUUS dieses bemthm Physiologen aufgeführtwerden, nicht inZweifel sichan Auchdensehr interessantenpractischenFol-

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gerungen, welcheerdarauf basirthat, nichtwidersprechen-;

ichmuß michnur gegen dieRichtigkeitdesSchlusseser- klären,daßdieQuelle derMuskelrontrartilitätimRücken- markeihrenSitzhabe. Bevor wirin irgendeinerWis- senschafteinGesetzausstellen, oder mitandern Worten zu«

einem allgemeinenStandpuncte gelangen,somußdieseralle Thatsachen, welchevorhanden sind,umfassen;wenn daher dieThatsachen,welche ich nachobigenExperimentenauseinan- dergeselzt habe,richtig sind, sokannderallgemeineSchluß, zuwelchemDr. Marshall Hall gekommen ist, nicht der richtigeseyn,daerjene Thatsachen nicht mit umfaßt. Um zuverhüten,daß diesesArgumentnichtauf michselbst zurErwiderungangewendet werde, muß ichdenVersuch machen,anzugeben,wiedieThat·sachen, welche Dr. Mar- shallHall beobachtethat, demSchlußsatzeangeschlossen werden können,zuwelchemichmicherkläre, nämlich,daß dieEigenschaftderEontrartilität derMuekelsaserinhärent sey.Hierbeiwerde ichvon zweiUmständen,diesicherge- benhaben,unterstützt:1)dadieMuskeln desGliedes,bei welchemderjschiaeiicus durchschnittenworden ist,nurdurch directe ErregungderMuskelfaser zurContrartion gebracht werden konnten, während die Muskeln desGliedes,an wel- chemnocherritomotorischeBewegungenübrigwaren, sowohl durchdirecte Reizungder Muskelfaser,als durchReizung derHaut,zurEontrartion gebrachtwerden konnten, soist esklar, daßdiekräftigerenEontrartionen desGliedes mit demundurchschnittenen Nerven zum Theilwohldavon ab- hängen,daßderGalvanismns alseinReizaufdieHautdes einenundnichtdesandern Gliedeswirkte. DaßderGal- vanismus als einReizaufdieHautwirkt und kräftige exritomotorischeBewegungenhervorruft, habe ich durch Ex- perimente festgestellt;L)obwohldieMuskeln derhintern ExtremitäteinesFrosches nicht mehraufdenBewegungs- einfiußdesWillens reagiren,nachdem dasNückenmark durch- schnitten wordenist, so können dieselben Muskeln doch,wenn dieexeitomotorischenBewegungenbleiben, bisweilen,wieich michdurchdas Experiment-überzeugthabe, durch"verschie- deneUrsachen zur Eontrartion gebracht werden,z.B.,durch dasReiben derHautgegen dieOberflächedesGefäßes,in welchemsichdasThier befindet, wenn esmitden andern Gliedmaßen sich forthilst, währenddieMuskeln derhintern Extremität,anwelcherderNervdurchschnitten ist, vollkom- men ruhigbleiben. JstdießderFall,soistesklar, daß diesezufälligenMuskelrontrartionen indemeinenGliede die- jenigen physikalischenVeränderungenderMuskelbündeldes Gliedes aufhalten oderverändern,welchemit einerAeußes rung derMuskekeontrartilitätunvereinbar sind·

Ichglaube,daßdiehiervon mir mitgekhkickmThat- sachenundExperimenteganzzureichen,UmöUbkwfispibMk dieMuskelcontrattilitätnichtvon den kakaspkgnnendes Nervensystems abgeleitetist. Ichbinauchübkkikllqhdaß ein«spkgfältigeBetrachtungaller Thatsnchenund Beweise-

dieman für die Ansicht, daßdieMuskelcontrartilitätvon denNerven,diesichindenMuskelfnfern vertheilen,abzu- leiten sey, angeführthat, nachweisenwied,daß sie diesem Zweckenichtgenügt hakWexxdfdaß auch hierdieThatsa-

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chenbeträchtlichzuGunstenderHallerschenLehreüber- wiegen. AufdiesenTheilderFragehalte ichesindeßun-

nöthig, näher einzugehen. (Bllini)urgh MonthlyJour- nal ofMedical science.)

Miseellem

Ueber den Megapoäius tumulus theiltGould insei-

nemBikels ofAustralia mit,daßdiesermerkwürdigeVogel, gleich denihmverwandten Vögeln Talegalla undDeine-, seineEier nicht selbst ausbrütet, sondernsie durchdieSonnen- undErd- wärmr (oderdieWärmegährender Stoffe) zeitigen läßt. Allein nichtdamit zufrieden, dieselben mäßig hochmitLaubzubedecken- bildetergewaltige- Jbis15Fuß hohe Sandhaufen. Jn diese scharrtertiefe Löcher, legtinjedeseinEiunddecktdieselbenmit Erdezu,geradewieeshierzu LandegewisseBienenundWespen (oder Eidechsen) machen.ZurgehörigenZeit kriechendieJungen

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aus, welche sichwahrscheinlichmittelst ihrer starken FüßeundNä- gel, ohne HülfederAlten,hervorarbeiten. HättederalteMarc- grave oderHernan dez Aehnlichesberichtet, sowürdeman es füreine Fabelgehaltenhaben; alleindie-Wahrheit istoftnoch unwahrscheinlicher,alsdieDichtung. (AunnlsandMagd-.ofNat.

Hist-.No·LVlll., Junc1842.)

Ueber Physophora totrastiaba isteineAbhand-

lungdesHerrnDr.Philippb zuCassel,inderVersammlung derGesellschaft naturforschender Freunde-zuBerlin, durch Herrn Müller vorgelesenworden« Dießsindkeinezusammengesehten Thiere, wie früher behauptetworden. DieBlaseam Ende der Achse istwedermitLuftgefüllt, nochmit einerOeffnung versehen, dieSchwimmblasenwerden nichtmitLuftgefüllt,dieFangarme sindkeineKiemen, auchkeineFlüssigkeitsbehälter.Die langen FädendienennichtzumGreifen. DiePhysophorenhaben einen blasigen Magen, derEingeweidewürmer bchkkbekghnndmitden hohlen Achsen nichtzusammenhängtzsie habenbeiderleiGeschlechts- organe.

Hei

Ueber seröfeoder Wassersackgeschwülste.

VonCäsar Hawkins.

I. Derersteder beidenmitzutheilenden Fälle betriffteine junge Fran,Namens HarrietHerdert, 25Jahre alt, dieam 10.Maic.wegen einerGeschwulstimUnterleibein’sHospital aufgenommenworden ist, welcheseit ungefähr siebenJahrenbe- stand,undwegenwelcherbereitszweiMal diePunctiongemacht worden war, durch welcheeineklare,durchsichtige, farblose Flüssig- keitentleert wurde. DieerstePunction fandvor ungefährvier Jahren statt,wobei ich zwölf Pinten einer wässerigen Flüssigkeit abzog;diezweitevorungefähr zweiundeinemhalbenJahre, wo einArzt,bei demdie Krankediente, dreiPinten einerähnlichen Flüssigkeitentleerte, von der ersogütig gewesen ist, mireinen TheilzurUntersuchungzuübersenden.BeiihrerAufnahme in’s HospitalnahmdieGeschwulst mehrdierechte,alsdielinkeSeite einundwar von mäßigem Umfanges sie verursachte zuweilen Ath- Innngsbeschwerdem sonstaberbelästigtesiedieKranke nicht weiter- als nur durchihreSchwere. DasAllgemeinbefindenwargut,der Stuhletwas verstopft,dieCatamenien regelmäßig,derPuls ru- higundregelmäßig-

Am27.Maimachte ichdiePunctionund zogihrungefähr achtSpinteneinervollkommen durchsichtigen Flüssigkeit ab,welche- wieaus unsernNotizen hervorgeht, durcheinenZusatzvon Sal- petersänreoderdurch EinwirkungderHitzenur sehrweniggetrübt wurde; indesThatmußteman siegegen dasLicht halten,um sichdavon zUllbekzkug·2n-daß sie überhaupteineVeränderunger- litten,unddieQuantitardesalbumen war so gering,daß sich durchauskeinNiederschlagcbildeteunddieFlüssigkeitnur etwas weißwurde. Bei denfkuhern Punctionen war garkeineSpur von albumen zuentdecken.»

Am nächsten Tage zelgtedieKranke, welchesehrnervös undhysterisch ist,etwas FlkbktUndeinegeringeEmpfindlichkeit desUnterleibes odervielmehrderCystezjetzt jedoch befindet sie sichwohlgenug,um wiederentlassenwerden zukönnen.

AlsdieseKranke in’sHofplkakaufgenommenworden war, be- merktemeinAssistenz-Chirurg, daß »EinFrancnzimmerdaläge, auf deren KrankenzettelmeinName stande-«»Naaber an Ascitcs llktczerwolltedamit sagen, daß sieinoleInnereAbtheilung hätte gEngFWerdenmüssemAusfrühererErfahrungJedochwußteich, dasinnere Mlttel inindiesem Falle,denich fUteinen hydrops cystlclls hackenmußte, nichtsfruchten würden,und ließdie Krankedahtkithlkisderzuvollziehenden OperationdesBauch- stkchks-derallemHilfe gewähren konnte,indieäußere Abtheilung

l it unde.

bringen. WieaberisteinsolcherFall, wodieFlüssigkeitin einer Cyste angesammelt ist,diemitderallgemeinen Höhledespas-iro-

naeum inkeinerVerbindung steht,von einemgewöhnlichenasciter

zuunterscheiden? Sehroft kommen uns dabeidienegativenBe- weisezuHülfe, welchedieAbwesenheitallerjenerSymptome lie- fert,dieeineKrankheitdesHerzens,oderderLeber,oderdespe- ritonaeum, oderirgendeinesandern Theilsanzeigen,inFolge derenascites entsteht.Beidiesem jungen Frauenzimmer, z.B., hatzukeinerZeit irgend eineStörungdesAllgemeinbefindens statt- gefunden,undnurdasGewichtderFlüssigkeit hatte ihr einigeBe- schwerden gemacht,undnachdemman ihrdiese abgezapft,sehenSie sie jetztvollkommen wohl. Zuweilen kann sich’szwar ereignen, daß,wenn dieCyste sehr großundder Druck sehrbedeutend ist, dieGedärme,oderderMagen,oderdieLungeneineso starkeCom- pression erleiden, daßdieGesundheitdadurchsehrbeeinträchtigt wirdundAnschwellungender Füße,oderascites, oder Versto- pfung,oderDyspnöe entsteht,inFolgederen derFallwohlauch tödtlichablaufen kann;alleininsolchen Fällenwird man dieall- mäligen WirkungenderGeschwulst verfolgenkönnen unddieSym- ptome,welchederWasseransammlungimasoitosgewöhnlichvorange- hen, vermissen.Zuweilen erhältman aucheinen·positivenBeweis durchdenUmstand,daßdieGeschwulstzuerstmeinem einzelnen Theilewahrgenommenwurde: derKrankeberichtet,daßerdieselbe anfangsandereitlenoderderandern Seitebemerkthabeundder Unterleib erst nachundnachinseinemganzenUMiangeangeschwol- lensey·JstdieCyste klein, sokannman skewohl auchmitder Hand bewegenundoftbei derUntersuchungIhre Faknl bestimmen, odersie bewegt sich wohlselbst,wenn derKrankeseineLagever- ändert. Ebensokannman, wenn dieCyste nlchkEinenzubedeu- tenden Umfang hat,dieNatur desFallesfast immerdurchden Perrussionston ermitteln,indemdieFingerin!nacktesanverschie- denenStellen die DärmetreffenunddaherWen hclienTon her- vorlockenwerden,imhydrops czsstiousaber·derTheil vollkommen dumpftönenwird, daderDarmcanal »hinter der Geschwulst liegt. BeiderRückenlagedesKranken fuhltManineinemFalle, wiederderHerbert, vorn, mitAusnahmedesobernTheils- woderMagenunddascolonliegen-keineLuft- wohlaberanden- Seiten, hinterderGeschwulst;imasoltes dagegenverhält sich’s umgekehrt:vorn fühltman Luft, an denSeiten nicht,weildie Flüssigkeit,demGesetzederSchwere iOlSknd- sich nachdentiefer liegenden Theilen herabsenkt. Läßtman den Kranken imasoires sichaufeineSeite legen, so fühltMan denDarmandererhaben- stenSeite, währenddasWasseranderabhängigstknsich besinne-t;

bei-mlysdkopssaccntus dagegenändertdieGeschwulst,wenn sie nur einigermaßen groß ist-lnlkderLageverändekungdesKranken

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