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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXII, nr 9), Mai - No 471

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Ueue

ans

Uotizen

dem

Gebiete der Natur-—

gesammeltundniitgetheilt

und Meilkundg

vondeinObersMedieinalrathe FkoriepIaWeimar,unddemMtditinnlraibt undkaftssvt FtorieplU PUNI-

N0« 471. (Nr. 9. des XXlL Bandes.) Mai 1842..

Gedruckt imLandes -Jndustrie-Comptoir zuWeimar. Preis einesganzen Bandes, von 24Bogen, 2ThltuoderZFl.80Kr»

deseinzelnenStückes ZgGr. DieTafelschwarze Abbildungen ZgGr. DieTafelcolorirte Abbildungen6gGr.

Uatur

Ueber dieOrang-Utangs aufBorneo.

(BriefvonHerrnJames Brooke anHerrn Waterhouse, da- tirt: Singapored.25.März 1841, vorgelesenderLondoner zoo-

logischen Gesellschaftamis. Juli 1841.) Esfreut mich, Ihnen dieAbreise fünf lebendiger Orang-Utangs aufdem SchiffeMartin Luther,Capitain Stvan, anzeigen zukönnen,undichhoffe, siewerden die FahrtnachEnglandglücklichüberstehen.Sollten sie sterben- soistderCapitän angewiesen,sie inSpiritus zu setzen, so daß sie dieselben auch in diesemFalleerhalten werden. Sie stammen alle fünfvon Borneo, eingroßeserwachsenes Weibchenvon Sainbas, lewei mit kleinenBackenschwielen von Pontiana,einkleinesMännchen,demdiese Schwielen durchaus fehlen,ebenfallsvon Pontiana, und das kleinste von allen,einganz jungesMännchenmit Schwielen,von Sadung. Ichwerde ihnennächstenseinesehr schöneSchä- del- und Skeletsammlungvon der NordwestküsteBorneo’s überwachen. Die darin enthaltenen Exemplarehabeich theilsselbst geschossen, theils sind sie mirvon denEingewe-

nen geliefert worden,nndichersucheSie,sowohldieleben- digenOrangs,alsdieerwähnteSammlung,derzoologischen GesellschaftalseinGeschenkvon mir zuüberreichen. Ich habe rücksichtlichdieserGeschpreviele Nachforschungenan- gestelltundkann das Vorhandenseynvon zwei,wo nicht dreibesondernSpeeiessauf Borneo ganz bestimmtrach- weisen.

ZuvörderstwillichIhnenmelden, was dieEingebor-

nen berichten; dann, was ichselbstbeobachtethabeundend- licheine kurze Schilderung derspäterzuübersendenden Sammlungmittheilen.

1.DieEingebornenaufderNordwestküstevonBOWO

Pchaupkmalle einstimmigdieExistenz-zlveier verschiedener Umn- Msche- ichIhnen früherunter den Namen Mias PappapUndMias Rambi angeführtbabezunlängstha- beichlkdvchvon einigengescheidtenEingebornenerfabmh daßesdrei Artengäbe,und daßdiegemeinhinMias

NO-157l.

hunde.

Rambi genannteeigentlichMias Kassar heiße,da der Rambi einebesondereunddritte Speciessey. DerMias Pappan istdiesimja IVurmbiD Ort-ens,undhatanden Backen Schwielen. DieEingebornenmachen sich überdie Meinunglustig,daßderMias Kassar oderdieSimia M01-i0 das Weibchen des Mias Pappelnoder dersimia Wurmbii sey,unddaß dieselbe auf Irrthum beruhe,läßt sich soklarnachweisen,daß ich SiemitDem,wasdieEin- gebornen darüberanführen,nichtbelästigenwill. Sowohl Malaien, alsDyakssagenmitBestimmtheitaus, das WeibchendesMias Pappan besitze ebensowohlBacken- schwielen,als dasMännchen,undwenn sichdieseBehaup- tungalsrichtigbewährt,soistdieExistenzvondrei(zwei?) verschiedenenSpeciesauf Borneo als ausgemachtzube- trachten. FürdiespecifischeBesonderheitdesMias Ram- bi sprichtnur dasZeugnißwenigerEingebornenzalleindiese

waren vorzüglichintelligent und mit denwilden Thieren

des Landes besonders genau bekannt. Sie schildernden Mias Rambi als sogroß,wo nichtgrößer,wiederMias Pappeln; dochsoller nichtsostämmigseyn, längeres Haar, einkleineres Gesichtundweder dasMännchen, noch dasWeibchen Schwielen haben. Vorzüglichbestandensie darauf,daßernicht dasWeibchendesPappelnsey.

DerMias Kassar (simia Mori0)hatdieselbeFak- be wiederMias Pappan, istaberbedeutend kleiner-«Und

wederdasMännchen,nochdasWeibchen,besitztStill-NUM- NachdenBerichtenderEingebornen, wäanalsodrei verschiedene Species,derMins Pelppan (Sjll11-«IVVUMP bli),derMias Kassen- (simja Mol·i0)UFP»derMjns Rambi vorhanden,welcheletzte entweder diedlmla Abelii

odereinevierte Speciesist« Daß Oksmg SUmatra’s

auchauf Borneo vorkomme,istkeineswegsunmöglich-und ichhabebereitssovieleAus-sagendtkEmgebornenmitein- anderverglichen, daß ichdenselbenMehrVertrauenschenke, aisfrüher.bessern-s dadiejeZiussagendurchdieinmei-

nem Bestebefindliche-n Schadel großentheilsihreBestäti- gung finde-ji« IchhatteGelegeilheitädenMias Pappan

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nnd Mins Kussar indenWäldern,wo dieselben hau- sen, selbst zu sehenund einExemplardererstern,sowie mehrereEremplarederletzternSpecies, zuerlegen. Die geographischeVertheilungdieserThiereist bemerkenswerth, dasie sowohl zu Pontiana als zuSambas,sowiezu Sa- dungaufderNordwestküste,iuMengevorkommen,während sieindemZwischendistricte,wo sichdieFlüsseSarawak und Samarahan befinden, nichtangetroffenwerden. Meß- halbsiean denUferndieser ebengenannten Flüssefehlen, wo esObstinMenge giebtund dieWaldungendiegrößte Aehnlichkeitmitdenen haben, welcheman andenUferndes Sadung Lingaund anderer Strömefindet, weiß ichnichtzu erklären. DieEntfernungdesSamarahan vom Sadung be- trägtnicht über25engl. Meilen, unddennoch sind jeneAffen- arten amletztgenanntenFlusse häufig, währendman sieamer- sternnichtfindet. Nördlichund östlichvon Sadung trifft

nun sieetwa 100englische Meilen weit; weiterhin giebt esauchW.1idungen,aber keineOrang-Utangs. DerMias Pappeln undMias Kassar bewohnen dieselbenWälder;

alleinich trafbeideSpeciesnieandemselbenTage. Nach denAus-sagenderEingebornensindbeidegleich häufig,ich selbst habe jedochdenMias Kassar am häufigstengefun- den. DerMias Rambi wird als seltenvorkommend ge- schildert. DerMias Pappan führtdenNamen satyrus, wegenseineshäßlichenGesichtsundseiner ekelhasten Schwie- len,mitRecht. Das erwachseneMännchen,welchesich schoß,saßträgeauf einemBaume, und als ichmichihm näherte,suchte esnichtzuentfliehen, sondernnur den Stamm zwischen michundsichzubringen, währendesnach mir lugteund seine Stelle veränderte,jenachdemichvon einer zurandern ging. Jchtrafesam Handgelenke,und eswurde dann getödtet.Eswar, wiesichausdenweiter unten mitgetheiltenMaaßenergiebt,eingewaltiges Thier, dessen Höheich,bevor ichdieselbegenau gemessen,über 6 Fuß schätzte. Ichgebehiereinen Auszugaus demBe- richte,denich gleich,nachdemich das Thiererlegthatte, über dasselbe aufsetzte.

«Großwar meinJubel, als wir das enorme Thier todt zuunsernFüßensahen,undichwar stolzdarauf, den ersten Orang,denich gesehen,inseinerangestammtenWild- nis-, ineinemUrwaldeBorneo’s, erlegt zu haben,denbis dahin noch keinEuropäerbetreten hatte. Das Thierwar völlig ausgewachsen,hatte injedemKiefervierSchneide-, zweiSpitz- undzehnBackenzähneund schienim kräftig- sten Alter zustthtkb Die Länge seiner Arme,wie des HalsesunddieGrößedesGesichts,waren auffallendz das Haarwar lang,kötblichUnddünnstehend,das Gesichtau-

ßerordentlichbreit undfltischig,Undauf beiden Seiten dessel- benbefanden sichandendemBackenbartedesMenschenent- spktchenden Stellen dieSchwielen odervielmehrFleisch-bal- ltn«aufderen Untersuchungichsobegieriggewesen,und

Wichtfast zwei ZollStärke btfnßtni Die Ohren waren MemUndgUtgeformt-; dieNase ganz Platt, der Mund Vor-ragend,dieLippendick, dieZähne gkvßUnd mißfarbig, dieAugen kleinusw kundnch, das GesichtunddieHände schwatz,dieletztern ungemeinkräftig.

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DieDimensionenwaren wiefolgt:

Höhevom KopfbisandieFerse . 4Fuß1Zoll.

LängedesFußes . . . 1—- 0 —-

LängederHand . . » «. 0 103

LängedesArmesvon demSchulterblatte

biszurFingerspitze .. . . Z ZZ—- VomSchulterblatte biszumEllenbogen 1—- 6 —- VomEllenbogenbiszumHandgelenke 1—- 1z-——

VonderHüftebiszurFerse . . 1 9 —- VomKopfebiszumKuckuksbeine . 2 Zz—-

Queer überdieSchultern « » 1—- 5st—-

Umfang desHalses . . . . 2 4 —-

Umfangunter denRippen . « Z 35

Umfangunter den Armen . . - Z 0 —-

VonderStirn biszumKinn . 0 93

Breite desGesichtsunter denAugen,mit EinschlußderBackenschwielen . . 1 1 —- VoneinemOhrebiszumandern,über den

Kopfwirbelhingemessen . . 0 973-«—

Von einemOhrebiszumandern, über das Hinterhaupthingemessen . - 0—- 93—-

DieEingebornenerklärtendas Exemplar füreinklei- nes; indeßbezweifleich doch, daß Mit SpeciesjedieGrö- ße eines hochwüchsigenMannes erreiche,obwohlallerdings rücksichtlichder Größe ausgewachsener Thierebedeutende Abweichungenvorkommen«).

EinigeTage spätererlegteichaneiner,etwa 30Eng- lische Meilen weiter entfernten Stelle zweialte Weibchen (daseinehatteseinJunge-sbeisich)und ein beinaheer- tvachsenesMännchen, sänimtiichder ArtMias Kassar an-

gehörend.Das jungeMännchenwurde nichtgemessen,da ich beidessen VerfolgungbisandenHalsin’sWasserge- gangen war und dabeimein Papiermaaß eingebüßthatte;

allein eswar sicher nichtüberZFußhoch-währenddie Weibchen respertive ZFuß1Zollund3Fuß2 ZollHöhe besaßen. Bei demMännchen brachengeradedie beiden hin- tern Backenzähnedurch. In der Fnkbeglichenalledrei Eremplaredem Mias Pappam allein dieVerschiedenheit beider Thierarten leuchtete selbstUnstkneMatrosenein.

Bei’m Kassar findetman weder am MAUUchM-Nocham Weibchen Backenschwielen, währendsit An DennUf dem Martin Lutherabgegangenenjungen PMan (VVUdentn dereinenoch kein ganzesJahraltunderstmitden beiden

erstenBackenzähnenversehenist) sehtWunschsichtbarsind.

Auchderbedeutende UnterschiedinderGroße desPappeln

undKassar beweistohne Weiteres fürdie»Besonderheit

beider Species. Letzterer isteinkleines-fchmafhkksesThier

von keineswegsfurchtbarem Ansehen- dessenHandeundFü-

ße sich mit dem Körperim EbenmanßePtftndenundsich wederinGröße,noch in Kraft MitdenrWisse-nErtremitäs

')In Veng aufdieGrößeM MIss,P-ppan(simia wiss-a- bii) hat alsoderVerfasser-Welcherinseiner Mikkhkiiungvon Singapore v.12.Oct.1839, dessenHöhezu 6—7 Fußergab (Vergl.Neue Notizcn NO·WO, S.250),seine Ansichtbe- deutend-herabgestimmt.- D.uebrrs.

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ten desPappan messenkönnen.Kurz,ein mäßigkräfti- gerMann würde wohl unschwer einen Kassar überwälti- gen, wogegen er es miteinemPappan durchaus nicht aufnehmenkönnte. Außerdiesen entscheidendenVerschieden- heitenläßt sichdasabweichende Ansehendes Gesichts in Anschlagbringen,dessen Untertheil bei'm Mias Kassar stärkerhervorragt, währenddieAugen,imVerhältnissezum ganzenKörper,äußerlichgrößererscheinen,alsbei’mPap- palL DieFarbederHaut istbei’m erwachsenenPappan schwarz, währendderKnssar an Gesichtund Händendie denJungenbeider SpecieseigeneSchmutzsarbedas ganze Leben überbehält.WärenfernereBeweise nöthig,so wür- densich diesevon denSchädeln entnehmen lassen; denn wenn man dievon erwachsenenEremplaren beider Arten miteinander vergleicht, sogiebt schondieGrößenverschieden- heit einenschlagendenGrund fürdiespecifischeVerschieden- heit ab. Was HerrOwen überdiesenGegenstandgesagt hat,ist indeß sobündig,daß ich denselben nichtweiter zu besprechenbrauche,und dieReihenfolgevon Schädelndes Kassar (sowohlvon Männchenals von Weibchen, und Von EremplarenjedenAlters), welcheichnächstensnach Englandschicken werde,wird über diesenPunrtalleZweifel heben. Ichwill übrigensdoch nochhieranführen,daßsich auch beizwei jungenEremplaren,daseinevom Pappa11, dasandere vom Rassen-,dieichlebend besaß,diese Grö- ßenverschiedenheitsehr deutlich herausstellte. An dem mit zweiBackenzähnenversehenenPapan zeigtensichdieBak- kenschwieleu deutlich, und erwar weitkräftigergebaut, als derschon mitdreiBackenzähnenverseheneKassar-,beidem überdießdieSchwielenfehlten. Auchwar derGangbeider Thiereverschieden: der Kassar ballte dabeidieFäusteund schlepptedas Hintertbeilnach, währendderPappan sich auf die auswärts aufden Boden aufgesetztenHandflächen stützteundinderaufrecht sitzenden Attitüde einBein über das andere legte. DieseBeobachtungen beziehen sich jedoch nur auf jungeEremplare-undesfragtsich,obes sich bei denalten ebensoverhält-

RücksichtlichderLebensweiseic. derOrangs,so weit ich dieselbe zu beobachtenGelegenheithatte, darfich sagen, daß ichin ihnenungemeindumme undträge Thiereer-

kannte,indem siesichmir, wenn derWald nur einigermaa- ßen lichtwar, niedurchdieFluchtentziehenkonnten; und wenn ich bei’mVerfolgen,z.B.,durchtiefeGewässer,eine Zeitlang aufgehaltenwurde, somachten auchdieOrangs Halt, so baß ich sie nach UeberwindungdesHindernisses einholen konnte. Siemachten niediegekingste Miene,sich zuvertheidigen,unddasHolz,welchesuns zuweilenum die Köpferasselte, wurde durch ihre Schwereabgebrochen,nicht VOUihnennachuns geworfen,wieman wohl behauptethat.

AUWAeußerste getrieben,würde sichderPappan indeß schk furchtbarerweisen,undeinem Manne,dermit nie-htt- ken Jagdgeiährtenein großes Exemplarlebendig fangm

wollte,wurden zweiFinger abgebissen,under erhieltaUch eine gefährlicheBißwundkin-s Gesicht. Das Thierschlug sich durchseineVerfolaerdurch undentwischte.Wenn Man kiU altes Exemplarfangenwill, so hautman dieBäume

134 ineinemweiten Kreiseumdenjenigenum,aus welchem der Okangsitzt; dannwird auchdieser Baum gefälltund der Orang, eheersichvon demSturzerholt har, umzingekk und,womöglichs,gepacktundgeknebelt.

In einem .1838 unter demTitel: die Menage-

rieen (The Menageries) erschienenenSchiiftchm befin- detsicheine gute Beschreibungdes Bornesischen Okangs, nebst einemkurzen Auszugeaus HerrnOwen’s trefflicher Abhandlungüberdiesimia Morioz allein nachdem von demträgenund apathischenWesendiesesAffendie Rede gewesen ist,findetman auf derselbenSeite angegeben-» springemit bewunderungswürdiger Behendigkeit von einem Astezumandern,währenderdochderlangsam- steundverdrossenstealler Affenistund seineBewegungen erstaunlichlinkischundplump sind. Die Eingebornenauf derNordwestküstefürchtensichvor denOrangs nichtim Geringstenund schildern sie durchgehendsalsharmloseund denMenschennie zuerstangreifendeThiere. Auchnach meinen Erfahrungenmuß ich annehmen, daß sie sich ledig- lich zurWehrsetzen,wenn man ihnen hartaufdenLeib geht. DieroheHütte,welche sie sich angeblich aufBäu- men bauen, verdient eherden Namen einesSitzes oder Nestes;dennesfehlt ihr durchaus aneinem Dache. Die Leichtigkeit,mit welcher sie sicheinen Sitz bereiten, ist merkwürdig,undich hatteGelegenheit,zusehen,wieein verwundetes Weibchenbinnen einer Minute dieZweigein- einanderfiochtund sich zwischen dieselben setzte. Alsdann ließesnach sich schießen,ohne sichzurührenund veren- deteaufseinemhohenSitze-,vonwo wirgroßeMühehat- ten,esherabzuholen.Mir sind einigeEremplaremit Nä- gelnan denDaumen derHinterhändevorgekommen;indeß fehlendieNägelandenselbenmehrentheilszbeieinem war derNagelgutausgebildet,beieinem andern nur rudimen- tär. Ummeinen Brief nicht zu sehrauszudehnen, übergehe sich vielePuncte, die,damir dieneuestenSchriftenüber diesenGegenstandnichtzuGesicht gekommensind, aufbloße Wiederholungenhinauslaufen dürften,indemich michledig- lich auf einekurzeBeschreibungderinmeinem Besitzebe- findlichen Schädelbeschränke.Eine neulich von mir ge- machte traurige Erfahrungveranlaßt michhierzu,damit- wenn etwa dieSammlung selbstdurchSchiffbruchverloren gehen sollte,wenigstenseinekurze Beschreibung derselbenvor- handensey.

DieSchädelzerfallen in dreiAbtheilungen: Dis M erstenbieten zweicristae dar-,welche aufden beiden Stirnbeinen entspringen, auf dem Wirbel zusammenstoßen und einehol-e crista bilden, welchenachderhinternPot- tiondesSchädels streicht.

DisbWiikegehörtdersimia Morio ane,undich lia- bk MOlvetischen Beschreibungnur biUzUszUgM-daßman daran über dieStirnbeingegenddesSchiidiishinaus keine SPUVvoneinercrista bemerkt. NZ.9.derSammlung ist derSchädeleines erwachsenenMannchenszNr. 2der desvon mirselbsterregten beinaheerwachsenen Männchens;

No.11.und 3solchevon Miriiikst erlegtererwachsener WeibchensNo.12dereines

JLZIZMMännchensmit drei

(4)

i-35

Backenzähnen,dasichebenfalls selbstgeschossenhabe;No.

21der einesan Bord gestorbenenjungen Männchensmit

dreiBackenzähnenzNo. 19dereines ebenfallsanBordge- storbenen jungenMännchens mitzwei Backenzähnen.Au- ßerdem sindnochvieleSchädeldersimia Morio vorhan- den,welchemit dieser Suite genau übereinstimmen,und diese Suite steht durchdieverschiedenen Lebensalter hindurch sosehrmitsichselbstimEinklanledaß diespecifischeBe- soiiderheitdersisnia Morio dadurchaußerallen Zweifel gestelltwird. DereigenthümlicheCharacterdes ganzen Schädels,diegeringeGröße desselben,dieKleinheitderZäh-

ne beweisen dieselbe schlagendund stellen Prof.Owen’s auf dieUntersuchungeines einzigen Schädelsgegründetes scharfsinnigesRaisonnement vollkommen fest·

Die Schädelderdritten Abtheilungbietenals Beson- derheiten dar, daß dieauf den Stirnbeinen anhebenden oristae nichtzusammenstoßemsondern nachdem siegegen denWirbel hin sich einander genäherthaben, nachdemHin- terkopfezusichwieder von einander entfernen. Sie sind dabeiweniger hoch,alsbeiden SchädelndererstenAbthei- lungzallein dieSchädeldererwachsenen Eremplaresindin diesen beiden Abtheilungen gleichgroß,undinbeidensind solchevon sehralten Thieren vorhanden. Langewar ich geneigtzuglauben,dieSchädelmit dendoppelten ckistae gehörtendenWeibchenderSpeciesmit dereinfachen,aber stärkerhervorragendencrista an; alleinaus No. l,deren Erlegungdurch mich bereits obenbeschriebenworden,ergiebt sich, daß diedoppelte crista einem erwachsenen skeinem jungen) Männchenundzwar dersimia Ivurmbii mitden gewaltigenSchwielen angehört.’·Oer Unterschiedkannalso nichtaufdem Geschlechte beruhen,wenn wirnichtdieBer- muthung aufstellenwollen,daßderSchädelmit derstärkern Entwicklung dereinfachen crista dem Weibchen angehöre, was imhöchstenGradeunwahrscheinlich ist«Die Schädel mit dendoppelten wenigerhohencristae gehören,wie durchNo. 1bewiesen wird,dersimia VVurmbii an, und ich binderMeinung,daß die mit dereinfachen hohencri- sta einer andern besondern Species zugeschriebenwerden müssen,wenn nichtetwa dasAlterindieserBeziehungeinen Unterschiedmacht. Dieß kann indeß,meiner Ansicht nach, kaum derFall seyn,dadieEremplareNr.7und Nr.20, welchederNr. 1inAnsehungderdoppeltenund weniger hohencrista durchaus ähnlich sind,entschieden alten Thierenangehören,während Nr.4.undNr.5,beidenen sich dieeinfachehohe crista vorfindet,ebenfalls bestimmt

von alten Thieren herrühren.

Diese dreiEhararterean den Schädeln stimmenmit denAusfugmderEENSEVVMEWdaßesauf Borneo dreibe- sondereDrang-Arten gebe- überein,und diedritte Species dürftedieselbe seyn, wie die aufSumarra einheimische si- Min Abelii. DieseAnnahme erhält durchdas eben nach EnglandabgesandteerwachseneWeibchen noch mehrWahr- scheinlichkeit,dessenHaardunkelbraun und dessenGesicht Und Hände schwarzsind. In Anfchungder Haarfarbe, Körperumrisseund des ganzen Allsdruckesunterscheidet es sichVOu den männlichenOrangs mit Backenschrvielenin demGrade, daßichanseinerspecifischenJdentitätmit den

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letzternzweifeln möchte. Ichbemerke,dieß,weilirgendein Unfalleintreten könnte;sollten aberdieübermachtenExem- plarelebendigodertodt nachEnglandgelangen, sowerden sie Zuneuen Forschungenanregen, und beimeinem nächsten Ausflugenach Borneo werde ich wahrscheinlich imStande seyn,dieFrage,ob auf jenerInselzwei oderdrei beson- dere Orang-Artenleben,vollständigzuerledigen. (Annals and Magazineoinat. history. No. LV., March 1842.)

Mir-ellen.

Pathologisch anatomische Beobachtungen über parasitische Bildungen habendieHerrenMüller undRez- ziusangestelltundderK.AcademiederWissenschaftenzuBerlin am ZMärz dieses Jahres mitgetheilt. ImAugust1841unter- suchtensieeinenDorschmitmagerem Schwanze,dersich, nachder AussagederFischer,wegenKrankheitnichtzumEssen eignen sollte.

DerSitzderKrankheit war dieSchwimmblafe-indersicheine ansehnliche Mengeeinergelblichen, schmierigen, geruchlosen Materie fand. Unter demMitroscope zeigte sichdiese Materie sehr eigen- tbumlich, sie enthält nämlich Körperchenvon 0,00058—-0,00065«

Länge,welchein derGestalteinerrippenlosenNaeicnla oderJlganilrs Frustulia colkeaefornsis gleichen. Siebestandenaus zwei Schal- chen, welcheinderMitte durcheinekörnige Substanzverbunden waren.derLängeDienachKörperchrn sind anfangs ungcspaltem spalten sichund sindnun von einander abstehendund danndurch dieganzgranulöse Substanzzutrennen. Sie bildenzusammengehaltenesichinzellen,zuletzt scheinen sie sichindenenmehrerezu- gleichangetroffenwerden. DadurchunddurchdenMangelan«

KieselerdeindenSchälchen unterscheiden sie sichvollends von den Naeicnlae und ähnlichenJnfusorien. SiescheinenmitdenMora- sprrniienderFischeineineeigene Abtheilung parasitischer, bloß

veg)e»tirenber,organischerBildungenvon specifischerStructur zu georen·

Ueber Jnfusorienbildung hatHerr ProfessorSpur-

kinje zuBreslau seineneuestenBeobachtungen der Schlcsischm Gesellschaftmitgetheilt. ErhatimVerlaufederwarmen Jahka- zeitvonr.seitzuZeit Regenwasser ausgefangenundzurJnfusorien- bildunghingestellt. Beilängeranhaltende-n feuchten Wetterging dieBildung sehr spärlichvorsich,desto rascherundmannichfalti- gerbei trockenerWitterung· Gewisse Formen (zum BeispielGo- nien,Volvores, Proteus u.s. w.) erschienennurzugewis- srn Zeitenundin allenJnfusionrn zugleich-fVdaß diese Umstände entweder für besonderen EinflußderAtmosphåtrOberfürMitthcis lungvon Keimenaus denselbensprechenmöchtenEsdrang sich hierbeiderGedanke auf-daßEsEpidemikcm Vielleicht AuchEnde- mieenderJnfusorienbildung geben möchte.« ·

Nekrolog. Derdurchseine surdieBeförderungder Naturgeschichte so ergiebigen Reisenbekanntefr· AdmiralDuniont d’Urville istunter denOpfern desam 9- Msi rthlgttn Un- glücksaufderEisenbahnvonVersailles- soVolistckudigeutfttlltdurch dasFeuer, daßman nichteinmal seineLeicht·hatte identificiren können. DieGeographische GesellschaftzuMADE-«derenPräsident Herrd’Urville war, hatte mehrere ihrerMitglieder beauftragt, Nachforschungen anzustellen,undunterdiesen dachte HerrD umous- tier, ProfessorderPhrenologie, undderleleenErprditiondes Schiffes i’Asrrol-ibc,unter Commando desberuhmtenSeefahrers, füranthropologische Forschungen beigegeben, daßrsihm möglich seynwerde, unter denausdemKirchhofcdesMVMParnassenie- dergelegtenLeichnamüberbleibselndieRestePtsHerrnDumont d’Urville anderganz rigenthümlichrnBildungseines Kopfes, denermehrereMaleabzusorinen Grlrgtuheik gehabt hatte,wieder- zuerkennen.Undwirklichhateruuttt dendurchdasFeuerganz entstelltenResteneinenSchädelerkannt,anwelchemkaumnoch einige Lappen hingen,undwelcher-·Mitdrininseinem Besitzebe- findlichen Gypsabgnsse verglichen- MchkVkugeringsten Zweifelüber dieIdealität diesertrauerhcrtkvttufkndrnUebrrbleibselgestatka wodurchnachher auchnoch-M ErkennungdereinenderLeichen herbeigeführtwurde.

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