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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXII, nr 10), Mai - No 472

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Academic year: 2021

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Ueue Uotizen

aus dem

Gebiete der Natur—

gkfamntcltundmitgetheil-

nnd Meiiieundo

vondemOber-Medicinairntbe ZroI-lep zuWeimar,unddemMedicinnlrntheundProfessor Frori epzuBerlin.

Ne—472. (Rr. 10. des XXIL Bandes.) Mai 1842.

GedrucktimLandes-Jndustrie-Comptoir zuWeimar.

deseinzelnenStückes3gGr. DieTafelschwarze AbbildungenZgGr.

Preis einesganzen Bandes, von 24Bogen, 2Thlr. oder3Fl.30Kr»

DieTafelrolorirte Abbildungen6gGr.

:-

Natur

Skizzevon dem gegenwärtigenZustandeder An- thropologieoder NaturgeschichtedesMenschen.

VonW.F. Edwards, MitglieddesInstituts.

Wenn dieNaturgeschichtedesMenschen seitJahrhunderten alseineeigene Wissenschaft studirtworden wäre, sowürdesiesich bereitsaufeinerweithöhern Stufebefinden. Jenes ist jedoch erst seitKurzemgeschehen,indem man sie bisdahin unter demNamen AnthropologiealseinenZweigderPhysiologiebehandelte. Ihren gegenwärtigen Zustandzubezeichnen, istnun derZweck dieser Zeilen.

DieAnthropologie umfaßtdieKenntnißdesMenschen, sowohl inphysischeralsgeistigerBeziehung. AufdereinenSeite gränzt sieandiePhysik,aufderandern andieMetaphysik. Daß siein erstererBeziehung erst unlängst selbstständigaustretenkonnte,er- klärtsich schondaraus, daß siemitderPhysiologie,dieselbsteine ganzneue Wissenschaft ist, so innig zusammenhängt.

DieNaturgeschichtedesMenschenzerfälltinzwei Haupttheile-, denallgemeinen, welcherdieganze Menschheit- und denbeson- dern, welcherdieVarietäten desMenschengeschlechtszumGegen- stande hat.

DerersteTheil istzuerst studirt worden, unddieß gehtganz natürlichzu, daman überall,wosich Menschen vorfinden,For- schungenübersie anstellenkann,währendman, umdieVarietäten zustudiren,großeReisen machlnMuß. IlndenPropyläendieser Wissenschaft stehenzweiberühmteMänner, Buffon undKant:

von dem Einen besitzenwireine»NaturgeschichtedesMenschen, von demAndern eineAnthropologle. BeideWerkegehenvonge- meinschaftlichenGrundlagen aus,behandelnquerihrenGegenstand inverschiedenen Richtungen, indemstchdaseinemehrderphysi- schen,dasandere mehrdergeistigenSeite zuwendet. Blszdn mußte,alsNaturforscher, dasKörperlichevorzugsweisebeaufsich- tigen, wiewohlerdasGeistigekeineswegsganzzurückstehenließ.

Erübersabnicht,daßderMenscheineZusammensetzungausMa- kkkleundGeistist,unddaßbeikannchlässigungdesletztlknVe- standtbeilsgeradedercharacteristischstcTheildesMenschkOdem erseinegroßeUeberleaenheitverdankt, leerausgehenwürde. Zu- VöfdekstschilderteeralsodenMenschen Nachisan PhysllchkllKenn- zeichenundEigenthümlichkeitenundentwarf hieraufvon dkssLU Seelenkräfteneinsogründlichundgeistreichaufgefaßtes Bild-WIE esvorIhmnoch reinNaturforschergeschaffenhatte.

EinbemerkenswertherUmstandist, daß diesergeniale-.und tiefbDab«auch spkühneForscher, welcherinseinen Conceptionen

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hunde.

dasGebiet despositivenWissens oftmals überschritt, injenem WerkediebdchsteMäßigungundNüchternheitan denTag legte- sichvon allemSystematisiren fern hieltundnirgendsdenPfadder Erfahrungverließ,währenderzugleichdieausgesprochenen That- fachenineinerhöchstpoetischen Sprache vortrug,so daß seinWerk füralleZeitenalseinMusterbild dastehenwird·

Ihmfolgteeinnicht weniger hochbegabterManne Kant, wel- chemkeinGebiet desmenschlichenWissensfremdwar, dersich je- dochdurchseinvorherrschendesAbstrackionsvermdgenaufdieSeite derMetaphysikneigte, schuf eineAnthropologie, inderdieVer- standslehredieHanptrollespielt.Jndeßberücksichtigteerauchdas Körperliche,daervon denäußernundinnernSinnen, sowieden Temperamenten handeltund sogarvomPhysiichenaufdasGei- stige schließt;wobeijedoch Alles, was sichaufdieNeigungen- Sympathieen, Leidenschaften,Intelligenzundselbstdiekrankhaften VeränderungenderAffecteundgeistigen Kräftebezieht, vonihm mit entschiedenerVorliebe und vorzüglichemTalente behandelt ward.

Alsdann versuchtensich fast gleichzeitigzwei sehr hervorragende Geister aufdiesem Feldeund brachen inderAnthropologieeine ganzneue Bahn. Beidestrebtendemselben Zielezu,indemsiedie Beziehungendes PhysischenzumGeistigenzuerforschen bemüht waren; allein esbefolgtedabei jeder seinebesondere Methode-.

Cabanis, MitgliedderAcademie dermoralischen undpolitischen Wissenschaften,widmete sich diesemStudium mitEnthusiasmus underregtedurchseineerstenArbeiten dieserArtgroße Iluimkkks samkeit- ErforschtedemVerhältnisse zwischen KörperundEinst inderganzen OrganisationdesMenschen,inallen seinenFlimme-

nennach;Gall dagegen untersuchtedenselbenGegenstnndAus«- nem andern Gesichtspuucteund vonwenigerumfassendenGrundla- gennUsgchknD«Eknahman,unsere AffecteundgeistknmTITANI- keitenseyenlediglichvom Nervensystkmk ahhziigigz und datqs GkhskllderVilttklpllllckist, demUnsereEmpfindungm Xllstkömcn undvon welchemallewillkithriicbeBestimmungen nllsnlbelnso be- haupteteer, dieEmpfindungenUndJntelligenzståndenzudiesem Organe ineinemfestenVerhältnisse.Esschimle Wahlscheinlin»

daßdiese Eigenschaften je nachderEntwickelungUnddenModifi- cationen desGehirns,Verschiedenheitendarböten,unddasshas»a- IITWH dessen FormdurchdiedesGehirns bkdlngk sev,die Abwei- chungenin derGestaltunddemUmfnngestlllztern äußerlicher- kennbarmache. Eruntersuchte demnachdieUnterschiede,welche dieKöpfederMenschen,jenachMEDIUMVOkhkttschendengeistigen KräftenoderAnlagendarboten- IFUkMgrößten Genauigkeitund widmete sein ganzesLebenderwkltktn PrüfungundRichtungder von ihmindieser BeziehungkkmlkkkltenResultate.

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AnSpurzheiin fanderbald einentüchtigenSchülerund Gehülfen,derdieAnatomie desGehirnsumeinBedeutendes wei- terforderte. Umunseregeistigen Anlagenund Kräftegenaudar- zulegen, mußteereinePhilosophieschaffen, nnddieseinigehat mitderderschottischrnSchulediegrößte Aehnlichkeit.Sein Sy- stemverräth unstreitigvielTalent; indeß haben sichbisjetzt erst wenigeGeistererstenRangesgünstigüberdasselbe ausgesprochen, undzwaraus folgendenGründen.

EsfehltdemSysteme, wie richtig dasselbe auch sonst seyn mag, nochimmerandergehörigen wiss-nschaftlichen Begründung.

DieVeweismittel, welcheSpurzheim und dessen Anhänger fur dieWahrheit ihrerLehre vorbringen, sind keineswegs ausreichend- Umsichvon derenWerth zuüberzeugen, muß Jederimmer wieder von vorn anfangenundAlles selbst Prüfen,waslang-vierigund schwierig ist;denn andieAbweichungeninderFormdesSchädels nndindengeistigenAnlagenlaßtsichkeinfester Maaßstab legen, daher auchdasUrtheil darüber oft schwankendund unsicheraus- fallenmuß. ZurBegründungeinervollenUeberzeugungwaren weitläuftige statistischeArbeitennöthig,andenenesbisjelzt gebrach.

Dagegenverlangtman von einerachten Wissenschaft, daßsie sich sooemonstriren lasse-, daß auchderUnglaubigstesichvonderen Wahrheit überzeugen,odernöthigenfalls durch Wiederholungder V-rsuche, aufdiesie sich gründet,diesesichere Ueberzeuaungim vollenMtaße verschaffenkönne. Das hier Gesagtebeweis’tübri- gensnichtgegen dieWahrheit desfraglichenSystems, sondern nur, daß dasselbe sich noch nichtzudemRangeeinerWissenschaft

erhoben hat, .

DemangeachtethabenGall und Spurzheim unserWissen inBetreffdesMenschenwesentlicherweitert, indemsie theilsdie Anatomie desGehirns invielfacherBeziehungweiter ausgebildet, theilsüberdieFormenunddieBedeutung desGehirnsundSchä- dels vielneuesLichtverbreitet haben. Ferner ist durch ihreBe- mühungennnd populäre DarstellstngsweisedieErkenntnißderver- schiedenen geistigenKräftedesMenschenbedeutend weitergefördert unddemPublituncindenweitestenKreisenzugänglichgeworden.

Somit hättenwirderausgezeichnetsten Forscher gedacht,wel- che sichnur mitdemallgemeinenTheilderAnthropologie,nämlich dem,dersichaufdieganzeMtsnsazenspetiesbezieht, beschäftigtba- ben. Sind ihrerauchnur wenige,so ist dochderenBerühmtheit um destogrößer.

Wirwollen nun denMenschennachseinenVarietäten be- trachten.

Auch derjenige Gelehrte, welcherdasStudium dieses Theils zuerstangeregthat, gehörtzudenhochbegabten Geistern. Blu- menbach machte sich’szurAufgabe-,dieHanptvarirtaten der Men- schcnspicieszuermitteln und deren Kennteichen auffesteGrundla- genzurückzuführenErfanddieselben indenosteologischenCha-

racter-en desKopfes. AufdieseWeiseunterschied erfünfHaupt-

tnenschenraten Dieerste bewohntganzEuropa undWestasien;

ernannte siediecaucasische. Diezweite istüber den ganzen Theilvon Affen verbreitet, deröstlichvon einerLinieliegt, die man sichmittenzwischenden beidenostindischen Halbinselngegen Norden durchdenWelttheil gezogen denkt. Dieserganzen Bevöl- kerungsindgemeinschaftlicheCharacter-e eigen,lvtlkreimMongolen ihrenHöhepunct erreicht-i-unddeßhalb nannte Blumenbach dies-e Rate die mollgvlische« Diedritte wirddurchdieMalaien I·l’l)kåsltllkit't-Welche»UmTheil«VO-1Hinterindienundfast alleasia- tischenJnselneinnehmen. Ole vierte oder dieRegel-rate lie- ivohnt dengrößten Theil vonAfl«ica,unddiefünfte umfaßtdie ankekicanischen Menschenstäthe-

FastalledieseVarietätlnkönnte·man auch nachderHautfarbe chtmtcterisikelhund direrstedieweiße,diezweiteunddrittedie SCHM-dievierte dieschwarzeunddiefünfte die rothenennen.

lumenb achhatsich darauf beschränktdiegenauen physi- schen Kennzeichendieserfünf Hans-traten darzuleaen, so daßman sie»Von sPgenau erkennest konnte- WickaschikpknartigeThier- fpecies DiebwareineH.1nvtbedingung: delmMk Beschreibung UndClasnsltattem welchenichtgennggenuggewesenwäre,umdie Varietätenunterallenuniständenfestzustellen,hättekeinen wissen-

148 schaftlichen Werth gehabt, würde unsere Kenntnisseinkeinergedie- genenWeiseerweitert haben. Dieß leuchtetvon selbst einz wir müssenaberdennochbesondersdaraufhinweisen,weildie unshier beschäftigendeWissenschaft fust lediglich darauf beruht.

PerrLaurente hatinseinen VorlesungenüberdiesNatur- geschichtedesMenschendievon Blumenbach eröffneteBahnver- folgtunddieWissenschaftmit vieleninteressanten Thatsachenin VerreffdermenschlichenAnatomie undPhysioiogikversichka Meh- cckciÜbrigensskhc fchåfzbflkhdeutschc Forschek, welchein B sumkn- b0ch’8 Fußtapfentraten, AberunsernKenntnissennichtvielNeues hinzufügten, übergehe ichmitStillschweigen. Siefallenmitin dieerste Epoche dieserWissenschaft-WodiesesichmitderKennt- nißderHauptvarietätenderMenschenspetiesbegnügte.

Aus demobigen kurzen Abrissevon Blumenbach’sLehre ersiehtman-daßernur wenige Mensche-traten annahm,vondenen jede gewissermaßenihren eignen Welttheil bewohne,sodaß es eben sovielHauptvarietätender MenschenspeciesalsWelttheilegäbe.

Dießwürdendiegrößten Abtheilnngen seyn,indiesichdieSpecies zerfällenließe,undwenn man beidenselbenstehenbleibenmüßte, würdedamit weniggewonnen seyn. Die jeder dieser Varietäten angehörindenNationen sind so zahlreich, daßeineweitereTheilung unumgänglichnöthig ist.

Cuvier sah ein, daßdiemeistenVarietäten Vlumenbasch’s alsGruppenverschiedener-,abereinander nahestehenderRaeen zu betrachten seyen. Was sollteder große Naturforscheraberthun?

Die physischen Charactere dieserRacen waren nichtbekanntzes fehlteanMaterialien, dieernichthervorzaubernkonnte.

Erselbstnennt dieNachlässigkeitderReisenden indieserVe- ziehung unbegreiflich. Kein anderer Zweigder Naturgeschichte, weder dieZoologie,nochdieBotanit, Mineralogie, Geologieec.

ist unbeachtet geblieben. AlleWinkel desbekannten Theilsdek Erdoberfläche sind durchforschtworden,undman hatalleProducte derdreiNaturreiche sorgfältig beschriebennndabgebildet,mit Aus- nahmedesjenigen,dasalleübrige beherrscht.DerMensch ist fast ganz unbeachtetgeblieben, gleichsamalsoberdasunwichtigstealler Wesenseyund aufunsereAufmerksamkeit keinenAnspruch habe.

Kaum daßman esdann undwann derMühelverth hielt, Por- trätsvondenEingebornen verschiedenerLänderzunehmen. Diese Fahrtässigkeitist schwerzuerklären,nndnochvielschwererzu be- klagen.

Danun Cuvier diephysischen Charactere derRaten, in welchedieHauptgruppen oderMenschensperies zerfallen, nichtzu beschreibenvermochte.mußteerzuandern Auskunftsmittelnstille Zuflucht nehmen«Man kann dieNacen aus dem körperlichen odergeistigen Gesichtspunktebetrachten. Dir Skstttebildet die Grundlage derWissenschaft, währendderlktzckke cbcnsallsfüres- nenwesentlichenBistandtheilderselbengeltenmuß«·Ausdem oben angegebenenGrunde konnteCuvier sichMkan MgeistigenVer- schiedenheitenderRacen halten, und cr benutztedazudieSpra- chenundzumTheilauchdieGeschichtederselben. Aufdiese Weise gelang esihm, indenhkidenerstenBatiktåkkll Villmelibach«s, denCancasiern undMongokm,weicheganzEuropaundfastdas ganzeasiatischeFestland einnehmen,eineziemlicheAnzahlVOURI-

tenzuunterscheiden— · .

UeberdieMalaien hatersibnur UZWSVerbrslkkkiUndwas dieNegerundAmeriraner anbl-trifst-soUbekgther dieselbe-hweil derenSpracheundGeschichte fastdurchaus unbekannt waren, mit Stillschweigen.

Cuvier hatalsodasVerdienst- gksübksZU.k’a«bVU,dassnoch Blume-wache Arbeiten nochsehrvielzuthUU Ule sev-Under batseine AnsichtmittelstderibmzuGebotestehendenMaterialienso vielmöglichdurchgeführt.Seine unmittelbarenNachfolgerstießen aufdieselbenSchwierigkeiten,wietr; WirVkrwflsinindieserBe- ziehungaufdie Arbeiten einesBirey- BOVD Samt-Vincent undDumoulin.

Virev bateineNaturgeschichtedesMenschen geschrieben,in welcherersichüber beideTheilederAnthrcpvlogieverbreitet- Also denMenschenalsSpeciesund nachseinenVarietätenbetrachkit ImerstenmiteinemgrOsSMAUsWAIldevonFleißundGelehrsam-

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keitgeschriebenen·TheilehaterdieWissenschaftwesentlichberei- chert. DerzweiteTheil istweitdürftiger ausgefallen,undwie- wohlerdenselben durch Abbildungenerläutert,so haterdenGe- genstandmSkaphischerBeziehungnurwenig überB l umenb ach’s Leistungen hinausgefördert.

Both deSamt-Vincent hatunseineClassificationdes Menschengeschlechtsgeliefert, inwelcherwireinevielgrößereAn- zahlV«OliRacenaufgeführt finden,iviefrüher lt). Dießläßt sich Eilekdiiigsrechtfertigen;allein anMaterialien stand ihmnurwe- MgMehrzuGebote, alsCuvier. Eswaren nur einigeAbbil- dungenvondenEingebornen Australien-s undPolynesien’s hinzu- gekommen. Diegenaue BeschreibungderKörperformendervon ihmalsUnterabtheilungenderHauptvarietäten aufgestelltenRacen war nochimmer unmöglich. Dasselbe giltvon Dunioulin’s ElassificationundArbeiten; alleinwenndamals diephysischenCha- ractere derRoten nicht besserbekannt wurden, so gilt riietsichtlich dervon denSprachenund derGeschichte abzuleitenden geistigen Kennzeichen nichteinGleiches.

DieLinguistit.derenNameebensoneuist,wie diesobenannte Wissenschaft, ist deutschen Ursprungs; dort hatdäsStudium der Sprachen seine eigentliche Hei-nach; dort batmanderenunter- fcheidende Characteream KlarstenerfaßtundzugleichderenAehn- lichkeitenundHerkunftam Gründlichstenerkannt.

Adelung’s, von Vater fortgesetzter,Mitlekielatcs istindie- ser BeziehungdasHauptwerk; esistdasSproduetdergründlich- stenundgelehrtestenForschung aufeinembisdahin noch nichtaus- gebeuteten Felde. Obwohl eserstvorKurzem erschienen ist,so mußesdochschonalsbeinaheveraltet gelten,indem Balbi seit- demeinebessereundvollständigereClassisicationderSprachenbe- kanntgemacht hat. NächstdenvonderKörpergestalt hergeleitrten Kennzeichen giebtesbehufsder Unterscheidungder Racen keine sicherern,als die,welcheman aus derLinguistik schöpft. Allein muii duks sichausletzterekeineswegsblindverlassen;denndie Völ- kerkönnenihre Ursprachemiteinerandern vertauscht haben, und sokannman leichtindengroßen Irrthum gerathen, zweiVölker von ganzverschiedenerAbstammungalsderselbenRate angehörig zubetrachten.

AuchinderGeschichtederVölker finden sich Momente, die man mitVertrauen benutzen kann, obwohldießimAllgemeinen nur seltenderFallist. Denn dieGeschichtsschreiberhabenden Einfluß, dendieRaceverschiedenheit derMenschenaufderenLes bensverhältnisseausüben, fürgeivöhnlich unberücksichtigtgelassen.

ErstinneuesterZeithateiner derselben diesesElement ineiner ebenso originellenalstatentvollen Weisegeltendgemacht,nämlich AugustinThierry inseiner GeschichtederEroberung England’s ") durchdieNormänner. Jndiesemelassifchenundzugleich trefflich stylisirtenWerkeistdasVirhältnißder beidenbesiegtenVölkerzu demerobernden durchgehendeineinergroßes Interesse einflößenden Weise berücksichtigtunddargelegt.

Thierriys Bruder hat dagegendieandere Forschungs-ne- thode,nämlichdieRaeen,ausdenensicheine Nation gebildet hat, durchdieGeschichtederLinguistikgenau zubestimmen,mitgleichem GlückedurchgeführtBeider Methodensindebensosehrvonein- ander abweichend,alsansich Okigiliill,undso habenzweiBrüder zwei fürdieGeschichtsforschunghöchst ersprießlicheneue Bahnen eröffnet.

UmderJdeenverbindungwillen erlaubeichmireineAbwei- chungvon derchronologischenReihenfolgeundbemerkegleichhier«-, dub zwei unserer geachteksteiiHistorikerksk ansdenselben Pfaden IVeis

fortgeschritten sind.Dereinehatinseiner trefflichenGeschichte Frankreichs dargelegt,wiesichdernatürlicheCharacter desVolks Vondeiiältestenbisaufdieneuesten Zeitenerhalten habe, wäh- rend sich zugleichunter demEinflusseneuer UmständeneueEle- menteentwickelten. Derandere hatineinemschönenWerkeliber

·«)S-NviWie-WesderNotizen im XHLBunde-

«)2Jst-essecks InconqustadePAngleterrequfesNot-mude

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diespanischeErbfolgedieaußerordentlicheWichtigkeitderMischung derRacen auseinandergeseht,sowieineinemujnlängstderAcade- mievorgelesenenArtikeldieUrsacheder immittelaltertichenEu- ropa stattgefundenen großen Bölterbitndnisseineinercharacteristi- schen NaturanlagedergermanischenRate gefunden.

HerrCourtet von Lille hateinWerküber dieBeziehun- gen derMenschenraeenzurPolitikverössenilicht.DerStoffist sehr reich, indem,z.B.,wieobenbemerkt,einausgezeichneterHi- storiker ihnbeiSchilderung einesZeitraums derGeschichteEngs land’smitgroßem Nutzenverarbeitet hat. HerrCourtet istder Feder mächtig,undseinWerkistvon bedeutendem Jnteressez«al- leinerist,wiedieß oft vorkommt, wenn Jemand sehr füreinen Gegenstandeingenommen ist,inseinen Behauptungenzu weitge- gangen.

UnterdemTitels BequissegesiiåraledePAsrique hat Herr D’Avezac einenAbrißderebensogründlichenalsumfassenden Forschungen herausgegeben, die erinBetriffAfrica’s angestellt hat. Erhat nacheinandervon derClimatologie,Vegetation,geo- graphischen Vertheilung derThiere, ethnolegischen Classifieation, den Sprachen, Religionen, derCivilisation undderGeschichte ie- nisWelttheils gehandelt. Diese an neuen ThatsachenundFin- gerzeigen reiche Stizze machtdieBekanntinachungdesHauptwerks höchstwünschenswerth.

DergelehrteDr.Prichard gabimJahre1836denersten BandseinerUntersuchungenüber diephysische GeschichtederMen- schenspecies heraus. EsistdiedritteAuflageeineszuerstimJahre 1813erschienenen Werkes,kannaberfüreine ganzneueArbeitgelten, dasie diebeidenfrüherer AuslagenanWerthweitübertrifft t).

Dawir indieserBeziehung durch historische Forschungenkei- nenAusschluß erlangen können, sohatderVerfasserdasVerfah- renderNatur bei derBildungvon Arten undVarietäten inder organischenWeltuntersuchen, sowiedadurchfeststellenwollen, ob dasMenschengeschlechtvoneinem einzigenoder vonmehrern Ur-- älternpaarenabstammt, ferner, obdieunterscheidenden physischen Charactere einerSpeciesnur von einemodermehrern Urtypen abstammenkönnen. ErgehtbeiderBetrachtungdieserFrage sehrin’sEinzelne ein, untersuchtalleTheilederorganischen Welt, undgelangtzudemSchlusse,daßalleSpeciesjeauseinemein zigenStamme entsprossensehen. DieseForschungenbildenden Gegenstanddesersten Theils-

Hieraufsuchterzuerforschen, obsämmtliche Menschenracen eineodermehrere zoologische Speciesbilden, undbehandelt zuerst dieVortrage,worein dieJdentitätundVerschiedenheitderSpecies wesentlichzusehen seyen. Er nimmt hiervonGelegenheit, eine Menge Fragen,z.dieGesetzedesthierischen Organismus, so wiedieLebensdauer bei denverschiedenenMenschenraeen,dieFort- pflanzungsartbeiderKreuzungverschiedener Racen, diepatholo- gischen Erscheinungenbeiansteckenden,epidemischenoderendemischeu Krankheiten Ic.zuerörtern. Hieran beschäftigtersichmitder psychologischen VergleichungderMenschenracen, unddiesz führtiliii aufdieUntersuchungderzumLebennöthigen Künste,dermenschli- chiiiGefühle-derBegriffe,diesichderMenschvonGott undsich selber machtic.

Alsdann wendet ersichzurUntersuchungdkk äußernVerschie- denheitenundzuvörderstzuderderHautfarbe derMkyscheiiweeih underörtertdieFrage,obdieseVerschiedenheitenspecifischeUnter-- schiedebegründen können. ErgehthierbeidieAbweichungenin deräußern Gestalt, sowieinderStructur überhauptderReihe nach durch, undstelltdabeizumaleinegeuallkVergleichuiilider Schädelan,dieerdurch12sehr gelungene AbbildungenvonCra- nien verschiedenerMenschenraeen erläutert, wol-aufersich auch über andere VerschiedenheitendesSkeleis VerbreikkksDir Berti-s- serbekundet beidiesenUntersuchungenM aUsgibkeiikksteiiKennt- nisseundvielTalent,undgelangtZUsoksfndkiiSchlüsseir.Zuvör- dekst unterscheiden sich Species- Wesmgmch sie einander nochso

VUeb«Wische-M FVFschUnSMVergi«No. 834und885iim ZsstenBande derNotizen.

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