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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXII, nr 4), April - No 466

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neue

ans

Untizen

dem

Gebiete der Natur

gesammeltundmitgetheilt

und LWeils-runde,

VonVMIDEMMMEFWIMID Fr-rievzuWeimar,unddemMedielnaleatbeundProfessor Iroriepzu Berlin·

No«466. (Nr. 4. des XXlL Bandes.) . April 1842.

GedrücktimLandes -Jndustrie-Eomptoir zuWeimar. Preiseines ganzen Bandes, von 24Bogen,2Thlr.oderZFl.soKr»

deseinzelnenStückes ZgGr. DieTafelschwarze Abbildungen ZgGr. DieTafeleolorirte Abbildungen6gGr.

Uatur

Ueber das Urari (Ivura1i), das Pfeilgift der

Jndianer von Gniana, nebsteiner Beschreibung der Pflanze, aus welcher siebereitet wird.

VonRobert H.Schomburgk, Esq.

(HierzudieFiguren29.bisZe.aufdermitNr.463.[Nr. t.die- sesBandes]ausgegebenen Taer

(Schluß.)

»Dieselbenwurden jedochinzweibesondern Parthieen gekocht, weilderTopfnichtgroßgenugwar, umdieganzeMasseRinde aufeinmal zufassen.ZujedemSude brauchteereinenTag;

zudemersten ziemlichden ganzenFreitagundzu demzweitenden Sonnabend. DasUrari wardzuerstindenTopf gethan,unddie übrigen Jncredienzien setzteerdann nachundnachzu. Während desganzen Siedeproeessesließerdas Feuer sehr gelinde brennen, so daßdieFlüssigkeitebennur imKochen erhalten wurde,nnddie Rinde schien dadurchsehrvollständigausgelaugt zuwerden. Je- desmal, wenn ereinefrische HandvollRinde indenTonwarf, sachteerdasFeuervon Neuem an, unddabeiversicherteermir, daßdasUraci dadurchanKraftgewinne. Natürlichwäredieß einesehr unpassende Zeit zuGegenbemerkungenvonmeiner Seite gewesen;denn wenn ichihmimGeringsten widersprochen hätte, würdeer,ohne Weiteres, AllesimStichegelassen haben,undich hättebeimeinen ungekochten Urari-JngredienzienmeineThorbeit bereuen müssen. Ich ließ ihnalsovöllig gewährenundsagte ihm, ich wünschenur, dasganzeVersalzrengründlichkennenzulernen, unddaßderUrari stark,oder, wiesie sich ausdrücken, schmerz-

haft werde. Der ganze FreitagnndSonnabend war aufdas

AusziehendesGiftes ausdenverschiedenen Jngredienzienverwen- detworden, unddiesogewonneneUraristüssigkeitnahm sichunge- fährwiestarker Kaffeeaus. Diebei’mersten Aue-ziehenetwa III Gallone betragendeMenge derselben·warmittlerweile bis aufI Quart eingekocht,nnd wurde nun in denGubygefchüttet,der obenausgeschnittenundam Stielende fofestmitBaumwolle ver- stopftwar,daßderdickeBodensatz zurückgehaltenward. Ausdie- sem Seiner floß sieineinendergtOßm flachenTeller Undden zUMKochenangewandtenTopf, inwelchen Geschikkmsieden SOUUMstrahlenausgesetztwerden sollte. Dieß geschahamMorgen desMOUkcgs.NachdemdasUrarizweibisdrei Stunden lang anderSonne gestanden- bemerkte ich-wiekräftigderSchlikm der valle pfui-onusaufdasGerinnen ObstSteifwerdenderFlüs- sigkeit htnwirkte. AmDienstagschütteteMulatto dasUtariin UOchflachkkeFell-ehindenen esderSonne wieder ausgtskdk ward- bls·es,wiebereitsobenangegeben,dieConsistenzdünner Stärke OWMUKltksterssyerlangthatte,undalsdann wardIS

NO1566.

stunde.

indaslegte Gefäß,einekleineKalabasse, gebracht,welche fast F Pintefaßte,biszuwelcher geringen MengedieganzeMasseein- gedicktworden war,

«Der Trockenproceßdauerte vomMontage biszumfolgenden Donnerstage, woMulatto mirdasGift zustellteundmichzu- gleich einlud,dieKraft desselbenzuprobiren. Ersagte mir,das Geschöpf,anwelchemderVersuchzuerst angestelltwerden müsse, seydieTäpuya (eineimGrasederSavannahs lebendeEidechsen- art); undwenn dieseschnell sterbe, so sehdasUraristark,weil jenes ThierwenigBlut habeundalso schwerzutödtensey.Wie ereinsogeschwindes Thier-auf derweiten Savannah fangenoder überhaupt finden könne,war mireinRäthfel;alleinbaldkamich darüberin’sKlare; erzündetedastrockeneGras miteinerFak- kel an, und dasichdasFeuer schnell verbreitete, sokamendie Täpnyasalsbald austihren Schlupswinkeln hervorundsuchten dasWeite. Mulatto beobachtetegenaudieStelle, wo siesich unter Gras undStauden verbargen, schlich sichan dieselbeund kehrtebaldmiteinigenlebendenExemplaren zurück.Ernahmdann einStückchen Holz,von derStärkeeinerStricknadel, schnittes spitzzu, vergiftetedieSpitzemitEtwas von demebenbereiteten Urari undstach siedannindasHinterbein einerEidechse. Er ließ dasThierhierauflos;abereswar kaumeinige Schritteweit gelaufen,so singesan, zukeuchen,legtesichniederundstarb.

Einezweiteund dritteEidechfeverwundete erindenSchwanz- undderErfolgwar ziemlich derselbe; sie starbenbeidebinnenwe- nigenMinuten. Hieran brachteeiner derJndianer eineRatte unddurchstachderen einenSchenkelmiteinervergifteten Nähnadel, was aufdasarme ThiereinesolcheWirkung äußerte,daß esver- reckte, eheesvollezehn Fußweit gelaufenwar. Da ichTM HahnfürdenMittag schlachten lassenwollte, somachteichden Vorschlag, demselbenetwasUrari in’s Beinzubringen. HEqu- genmachteMulatto Einwendungenund behauptete- kkhskkk seinUrari niean Hühnern probirt,undwenn eresthäte,wurde dieganzeMasse verderben;alsichaberdaraufbestand-sangkr- ,,So mag’sdrum seyn«. Mulatto schnihtenun zudiesem Zweckeeinen besondern Pfeilundtrecknete dasdaran·gebraebte UrariüberdemFeuer;,,denn«, sagteer- «»dasUFCUIst noch weich,undwürdesich,sowie csmitder-HautmB»Etlkhkllklgkäme, VOMPftklkAbstreifen;wenn esaberaufgettecknctIst-so geschieht dktß Nicht- sondernesgelangtbisin’ö Blu« EUIHahnward nunindenSchenkel geschossen, woraus«ZU 12Schritteweit lief-dann überdenetwa 25Schritte bmkm Essiggingnndsich in’sGras duckte,daerdanndenKfosinkkn ließ,alshätteer denHals gebrochenundgleichMka starb:

»Ich wünschte-,dasUrariM Wem Hlkfcheoderirgendeinem fagdbaren Thierezuprobiren-hohe qbkkdazu bisjttzt rochkeine

«Gclegenheitgehabt; indeß bezweifle

Ech-4NachdenbisherigenEr-

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fahrungen überdieWirkungendesGiftes,keineswegs, daß jedes Thier demselben schnell unterliegen musse.Daich fruheroftge- horthabe, daßSchlangenzahneeinnothwendiger Bestandtheildes spfeilgiftes seyen,so befragteichMulatto indieser-Beziehung zumaldaich geradeeinPaarGiftzahnevon einergroßenKlap- perschlange hatte, diewenige Tagevorher·getodtetivorden war.

Ichbotihmdieselbenaiz alleinersagte- sie seyendurchaus nicht nothigzerthöte dergleichennieunter das Giftundglaubenicht, daßesdavon starkerwerde; denn esseyansich schon wirksamge- nug, underwendebeidessen Bereitung nieSchlangenzcihneoder Stechameisenan· Mulatto beobachtete übrigensdabeialleaber- gcäubischenGebrauche;erenthielt sichdesGenussesvon Fleisch undbatmich auch, ich möge,wenn ichzuihtn kame,keinenZuk- keressenundkeinzuckerhaliigesGetrank zumirnehmens). Fer- iiermöge ichdafiirsorgen,daßkeineFrauensperson indieNahe desmain-Hauseskomme; auchließerdas Feuer,obwohl ich ihm sagte, erdürfeam Sonntage nichtarbeiten, dennoch-während dieses Tagesunter demllrari-Topfe nieganzausgehen. Erging nicht,wiesonst,indieCapette,sondern setzte siyvor dieselbe hin, indemekvermuthsichglaubte, eswürdedurchdasBeisammenseyn mitderGemeindeseili sauber entträftetunddasUrari verdorben werden.

Ich mußnun schließenet. »

Stets derIhrige T.Yond«-.

Vancroft theiltinseinerNaturgeschichteGuiana’sW)eine Beschreibungvon demVerfahrenmit,welchesdie Acawais bei der Bereitung der»Warst-aisivieeresnennt, befolgen,und diese stimmtimWesentlichemitPrit.Po nd’sundmeinen Beobachtungen uberein. Er sagtausdrück.ich,daß dieJngredienzien sammtlich ,,Nidl)ees«· Ws) verschiedenerArtsehen. unstreitig bereiten ver- schiedene IndianerstånimeihrPfeilgiftauf verschiedene Weise;al- leinderwirksamste Bestandtheil istjederzeitdie eine oderdiean- derestryclinossSpeeies.

Ichhabebereits derBeschreibunggedacht,dieHlimboldt, inBetreffderzu Esrneralda üblichen Bereitungsart mittheilt, welcherOrtdamals derjenigewar, wodasbestePfeilgistam obern Orenvko gemachtwurde. Das Humboldt’scheWerk istzube- kannt, alsdaß ichdiebetreffendeStelle ausdemselben hiermit- zutheilin brauchte. Indeß istEsmerazda jetzt nichtmehr, wases vor40Jahrenwar, undalsich diesenOrt imJahre1839he- s"uchte, fandichesnurvon einemIndianischen spairiarchenund dessen Familie bewohnt,dermirmittheilte, erkaufe sein Giftvon denan denUferndesParamu undVentuari wohnenden India- iiern, nämlichdeiiGuinaus undMaiongkongs. DieseStämme, welchedenSpaniernunter demNamen Maqiiiritarrs bekanntwa-

ren, nennen dasPseilgiftCuninrava und Marien-si,und machen

einenwesentlichenunterschiedzwischen diesemlinddemUtari,dein sie,alsvielwirksamer, denVorzug gebenunddassiesich tausch- weisevon denMarusis undArecunas verschaffen,indem sie ihn-sei dagegenvondemOur-arti, jenem herrlichen Rohre,ablassen, welches oftvon einemKnotenzumandern 16Fuß lang wächs’tundaus welchemdieberühmten Blaserbhreoder snrbncans angefertigtwer- denf). Nachdenan mir währendmeines Aufenthalts unter

’)Dieses Aberglaubehat«seinenGrund offenbardarin, daß ZuckerfürtinGegenmittkl gegen dasUkarigilt«

Schomburgk.

")Natural History osGuinen.

"’«)DieLianen oderholzigknSchlinggewachsewerden vonden Colonistcnnibbees Odkkbllsflkopes (Vl.lschseile)genannt-.

« Schomburgk.

sJ«S.Annales ofNat. Kiste-W vol- v« P« 44 und Linnaei-n kkaoqaceipnaxvill. p.557. Merkwürdig istderumarmt-, diePflanze,auswelcherdasPfeilgiftbereitetwird,lind dlfislskgkxWelche sowesentlichzurAnfertigungdesBloserdhre nothtgUse Aus«denenmandievergifteten Pfeile Abschikßhin jenenLåUdSM Mchksporadischwachsen, sondernnuranbeson-

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diesenlleteesehafteneingezogenenNachrichten,diens istdasHaus-eingee- ihresPseilgiftesentweder siehet-no-Ronlianion odersey-du«

umwogen-, Betten-,und wiewohlesicnAnsehendeinurari gleicht, so uverztugtrn iviruns dochbald von dessen geringererKraft.

Das Carus-evonCsniaralda wurde von Jndianern bereitet,welche denselbenStämme-i-iviedieGuinauv und u)iaioi:gtongs, ungehor- ten-oderdochmitdiesennahederivative waren, und alsich ihnen ein Exemplarder stryclinns taxilcrei aus meinem Herbarium zeigte, schienen siediePflanzedurchausnichtzutennen, während sie das Exemplarvon sieyclinos cogons alsbald fürdasjenige Gewächserklarlen, aus demsiedasCollsuknvn bereiten. Ichhabe bereitsVemertc, dass slryclinos Runda-noli derstrycfilioscogeiis sehradnlichsiehe,und esist dahersehtwahrscheinlich,daß das cui-are und Cuniaravn ineiner ähnlichen Weisebereitet werden«

·

Von Martius berichtetüberdiebeidenJuris, Spasses, Miranhas undTitiinas, Indianerstammen, welcheUmAquociens strometund Yapura hausen,iibliche Bereitungsart desUrari (S".

FlteiseinBras·itien,Bd.lll. S.1155und1235)- lind daerais Aligenzeugeredet,indem erivahrend seines Aufenthaltes unter den IiiriIndianernamPupuradasVerfahren mitansah, so theile ichseineBemerkungen hiermit: »Das Hauvtingrediens des spseilgutesderam Yapurahausenden Jndianer kommt voneinem schmachligen Baume, dem Roiihaiiioii Guiniiensis,Lief-L,(einek sey-etwas, L.), welcherinderLapi-Sprache Urnriiwa heißt.

Nachdemman die Rinde inWasser eingeweicht hat, drücktsieder Juri-Taboca mit denHanden aus undlaßtdiegelblicheBkühe

dernStellen gefundenwerden. DieArundinakia Unmut-»s- riasolioiiiburgkii, BenedeitJ welchedieses interessanteRohr liefert, scheint.nur aufder Sandsteinbergiette vorzukommen, welchesichzwischendemzweitenunddritten Grade nördlichtr Breite hinzieht. Ich fanddiese Pflanze nirgendsanders, als aufden Bergen Mashiatti, Mai-aivarea und Wanaya an denFlüssen Ventuari, Paramu undOrenoko.

AusdemOriginale.

UeberdiesesRohr und diedaraus gefertigtenBlaserdhre, sowieüber dieBeschaffenheitderaus diesengeschossenenPfeile, giebtderinNr.261derNeuen NotizenausWaterlon’s WerkemitgetheilteArtikel aiisführliche Auskunft. Uehkiqcng ist dieses RohrselbstwildenVölkernzurAnfertigungtrefflicher Blaseröhre nichtgerade unumgänglich nöknkg-wieobenbe- hauptetwird. So bedienen sichdieUreinivohner Borneo’s der Blaseröhreaus einer sehr harten schwatzen Holzart.

Dasjenige, welcheswir,vorvielenJOHN-nzuGothainder Sammlung desGenerals v. Anting- EhlmalfgenGeneral- gouverneurs6 7Fuß lang,vonBatavia,aus einemzusehen Gelegenhskk hatten,Stücke giakbsikkkUnd vornwar miteinerArtBajonetversehen,sodaßEsZugleichOlsSpikß diente. Auf welcheWeisedieWilden einsolanges-bartes StuckHolz schnurgerade durchbohren,Win sksilikhtinNäch- sel,dawohlkaumeinEuropåischer Dkichskkk gesundenwer- denmöchte,derdießzuleistenimStandewäre. Auch sind dieVlaserohrpfeilederBornesen weitkünstlicher angefertigt, alsdiederIndiancr von Guiana. Statt desBäuschchkns Baumwolle, welches dieseanihinternEndebefestigen-um den Hauchaufzufangen, istandeniniteinerMessingspitzeverse- henen PfeilenderBornesen ein höchstsAUVerAlarbeiteter Trichtervon einerelastischen korkartigcn Hokzakkbkskstighwel- cher ringsumleichtgegendieinnereWandunadesBlaserohrs federtundbeisehr geringerReibung dochdiesämmtlicheCUS denLungengestoßeneLust auffängkUndnützlichenBer- wendunggelangen läßt. DieVor-lesen sollen ihre Pfeileeben- fallsvergiiten,was auchhöchstEvahkschlinlichist,dadoch sonstdasBlaserohr, imKriegeMkAusderJagd, eineseht machtlose Waffe-seynwürde- Jndlßist-unseresWissens-üka dieZusammensetzung Und«Wlkkunqsakt des Bornesiscbkn Pfeilgiftes noch nichts Naheres bekanntgeworden-

DerUebers.

(3)

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bei skliUdeM Feuerineinem flachen Napfe einkochen.Andereauf gleicheWeise·von derWurzelderPfefferstaude (Pipekgern-sola- tum),von einemnnrnichtbekanntenBaume, ’1’-kaira-Moika,d.

h.Baum desFisches, Tarni-sa, genannt,von derRindeeinesCoc- culus(Cocoulus Junos-, M..) nnd einemKlettersFicusbereitete Extraete werdeningleichenQuantitäten zugefetzn Dieserzusam- rnengkstbkksExtract, welcherdieConsistenzeines dickenSyrnps hat-waruberdemFeuerdunkllbraun geworden,trotan man ihn inkleineGefäße goß,vondenen jedesetwa2Unzen faßteundihn indemSchattenderHütte kühlwerden ließ. Vorherthatder vamverinjedes GefäßeinekleineCapsicusn-Frucht(l(iynlia- AVI)-Undsomitwar dieBereitungdesUraribeendigt. Wenn dasselbekraftlos gewordenist,so belebendieJndiantr dessenWirk- samkeitvon Neuem hauptsächlichdurch Zusehenvon Capricum—

FrüchtenundderWurzeldesPipcr genieulntum. Höchst wahr- scheinlichist derErtract derviergenanntenPflanzennur tinmin- derwichtiger Zusatz,undeskönnten ebensowohlandere anderen Stelle treten. Denmirvon mehrernBrasilianern ertheiltrn Nach- richten zufolge,werden auch andereJngredienzien beigemischt,näm- lichdieMilchvon Buphorbianutinisolia,Huracrepitansoderdie adstringirendenFrüchtederGuntterin vesneliciorurn,M. Abtr- gläubischeJndianer thundenerstenFrosch, welchen sieanjenem Tagequaken hören,diegroße schwarze AmeiseoderZähne giftiger Schlangenhinzu.«Washierüber dieSchlangenzähneundAmei- sen gesagt ist«beruht wiederum nicht auf eigener Erfahrung, son- dernaufdenVerichten derBrasilianer, nachderenGeschmackes wohlebenso sehr ist,wienachdemunsererColonisten,dieSacke miteinemgeheimnißvollenSchleier zubedecken. Dr. Pöppig bemerktinseinerReiseinChiliundPeru undaufdemAmazo- nenstrome,Leipzig 1836, Vol.ll..p.456,rücksichtlichdesPfeil- giftesderPeruaner: »DieinPeruzuweilen aufgestellteVermu- thtmg, daßsichthierischeGifte mitinderMischung befänden, scheint durchausgrundlos.«

HerrOrfila inseinerallgemeinen Torieologie, »HerrEm- mer, inseiner Schrift: DeEise-cui Visite-natura irr-get.Ame-ric·, nndAnderehaben werthvolleArbeiten überdieWirkungendieses Giftesgeliefert.Esergiebt sich daraus, daßes,wenn esausge- trocknetist,sich durch Etwärmunaflüssig machen läßt, sowie,daß Wasser, Alcohol,SalzsäureundSalmiakgeistesauflösen.Esver- bindet sichmitEäure ohneAufbransen oderVeränderung seiner Farbe. Setztman ihmAlkalien zu, so findet ebenfallskeinAuf- brausenstatt,alleindieFarbewirdausDunkrlbraun gelblichbraun.

,Mischtman einigeGran davon mitvielenUnzen frischaus den Venengelassenen Menschenbluts, so wirddieTrennungdesBlut- wassersvomBlutktumprn durchausverhindert,unddie ganzeMasse teibtvollkommen flüssig,bis sie nach einigenTaaen inFäulniss übergehttBancro ft).« DasGiftwirkt hauptsächlichaufdas Nervensystem urdhebtdieLebensthäkigkeitamschnellstenauf.wenn esin’s Venenbtut gebrachtwird, wovon ichmichdurchVersuche überzeugthabe. Bisjetzt ist,meinesWissens, keinGegermittel bekannt, insofern nämlicheinehinreichendeQuantität von dem Giftein’sBlut gelangtist.Ichhabegesehen,wiedermiteinem vergifteten Pfeile verwundete Hirschimflüchtigsten Laufezum Stillstande gebracht ward; wie eindurchdenFluß Rupnnuni schwimmender Tapir,kaumdurch seinedickeHautverwundet- das Lebenausbauchte, undurzähliaekleineundgroße Vögelwurden vormeinenAugen auf dieseWeiseerlegt.

SovielichauchvondiesemtödtlichenGiftegehörthatte, so kkstqunkk ich doch,alsichdessenWirkungenzum erstenMale mit avielh. Wirreis’tenüber dievondenPacaraima-Bergen begränzi tenSavannabs, alswirvorunseinenHirscherblickten, dirslch imGrasetilgte-.Lieutenant Hamin meintreuer Reisegefähka- bsfsndsichmitsein«-rFtsntezuweithinterUne-alsdaßwiscM UFUhättenwarten können.Einer derEVEN-IndiananahmAlso MkVikglfkete Pfeilspitzeaus seinerSarnna ’), befestigte sieM

’)Diessiims isteinkleinesmitTapir-oker Wildlederüber- zociknesVapblksfutteralinwelchemderJudicmkkflinkVec-

gtftetevPfeilsplbenbeisich führt,umsieerst,wenn erderen

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einenPfeil,schlich sichanbasWildundschoßihmdenPfeilin- denHals. ErthateinenSprungin dieLuft, flohdakmpfeilge- schwindüber dieSavannah, hatteaberkaum40—5"0Gängezu- rückgelegt,alserkeuchendzusammenbrachundverendete. Haku-.- boldt hatbereits bemerkt, daßdasGiftbeimanchen Thieren- schneller,bei andern langsamerwirkt. Jstesvon guter Qualität undderPfeil tiefgenugeingedrungen,so wirdderstärkste Ochse binnen4—5Minuten dadurch gefällt, währendeinHuhn vielleicht erst nach nocheinmalso langerZeitstirbt. NachdenAussagen derJndianer wirktesbeiAffennndJaguarenam raschestem

DasGiftbehält seineKraftlange Zeitbei. AlsichimJahr-c 1889·nachEuropa zurückkehrte,nahmicheinekleineKalabassevoll Urart mit, welchesitnMai desselben Jahres inmeinemBeistyn bereitetwordenwar. Jm August 18710 stellte ich mehrere Versuche damit an,undfand,daß sich.z.B., einKaninchendamit in4 bis5Minuten tödtenließ.HerrSewell, Veterinärarztzn Lon- don, der das Urari öftersmitNutzenbei’mStarrkrampfe der Pferde angewandthat,erhieltvon miretwas von demGifteund fandrswirksam. Alsich michzuPotsdam aufhielt, theilte ich demHerrnDesenis einekleineQuantität mit, welcheresmeh-

reren ThiereneinimpfteundeinKaninchen damitbinnen8,eine

Katzein4I,eineTaube in 6 Minuten tödtete’). Wennman die mitUrarigetödtetenThiere secirt, findetman, inderRegel,weder«

inderLunge, noch imMagenoderinirgendeinemandern Or- gane,Spuren vonEntzündung, weßhalbingetichtlich-medicinischtr«

BeziehungdiesesGiftvorzüglichgefährlich ist, indem, wenn Je- mandeszurHinwegränmungeinesMenschenanwendete.. derLei- chenbrfundschwerlichAuskunftdarüberaebenwürde,woran das Opfer fremderBosheitgestorbensey.BeimanchenderKaninchen, mitdenenich erpirimentirt hatte,fandDr.Franz dasHirnund RückenmarkstarkvonBlut stretzend.

Ichhabebereits derVersuchedes HerrnSewell gedacht, der dieMaulklrmme beidenPferden alsdieFolgederUeber-rei- zung betrachtetnnddemnachschloß, »daß,wenn man einvontota- nus befallenes Pferddurch einGift tödte, welchesdurchUnter-·

drückungderNervenkrast wirktundesdanndurchkünstlichesAth·

menwiederzum kebinzurückbeinghdasNervensystem vielleicht bei derWiederbelebungvon dervorigen krankhaften Rizung frei bleibenwürde.« Aufdieses Raisonnement gründeteHerrSewell folgendesotiginrlleHeilvrrsahreln Einemmit heftigemtetnnns undderMaulktemme behaftetenPferde, demman wederFutter nochArzneibeibringen konnte,ward mittelsteiner mitWuraligift versehenenPfeitfpitze diesesGiftan demsteiscbigenTheilederSchl- ttreinglimpft. Binnen 10Minuten war dasPferd,wieesschier, todt. Sogleich ließman daskünstlicheAlbmen beginnenundun- terhielt dasselbe4Stunden lang, worauf dasLebenzurückkehrte.

DasThierstandwievöllig genesenaufundfiel sogleichüberHa- ferundHeu her.Leiderward esimLaufederNachtübe-füttert undseinMagen dadurch dermaßen ausgedehnt,daßesam folgen- denTage krepirte, ohnedaß jedochdieleiseste SpurvonStarr- krampf sichwiedereingestellt hätte.«(Outlines ofHuman Patho- lagy). Diesem,später wiederholten, Versuchenach,schloßMan- daßesbeiderHundswuth mitNutzenangewandtwerdenkönne, undalsderJnsprctorPhelps zuNottinghamvondieserschreck- lichenKrankheit befallenwurde, ersuchteman HerrnWaterton vonWaltonsHall, diesenVersuch anzustkllm,AlleinHerrMater-

ton langteerstnachdemTodedesPatientenan; trerklärtestch jedochmitseiner gewohntenFreundlichkeitbereit, denVersuchan Thierenanzustellen.DieExperimente, welche inAnwesenheit der Nottingbamschen AerzteundChirurgenangestellt wwde sindim NottingbamJournal Vom12.April1889bekuvklk»ng0ckkkWorten undvon dortin andereZeitschriften übergegsnskn Manimpfte

bedarf,andemPfeilezubefestigt-nUnd dasgewöhnlichvom

Halseherabhängt. «

1·«)DieKalabassemit demRestedesGiftksverehrteichdem Berliner Museum.

")BergeNeueNonsen-Nes220(No. ST.vksx.endenS.

343u.ff.

4«

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