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Die Zukunft, 4. Juli, Bd. 44.

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Academic year: 2022

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Die Zukunka-

Herausgehen

Maximilian Heerden.

O

BierundvierzigsterBand.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

1903.

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HAJÅY« ;,«.·«1

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Jlnlxalt

Abend........ ...235 AmerikanischeKrisis s. Krisis-.

Anleihenoth...·......369 AnsicdlungsKommission s.No-

tizbuch251.

Anti-Haeckel....... 194,309 Arbeit s.Pro.

Armeesprache,ungarische. ·.397 Ausstellungmensch,der. .... 72 Bank undPresse........ 85 Baumwollcorner, der·.....481 BebelundGenossen ....495 Berliner Zeitungen s.Notiz-

buch96.

Bismarck s. Erinnerung Börse, die, imReichstag.. 38 Börsenjubel..........408 Dresden ............534 ErinnerunganBismarck. ...486 ErinnerunganSimson ....515 EtprefsungundPresse·.... 78 Fischerring,der ... ...255 Ganz-Kaschima......... 20 GeheimrathundKanzler....332 Genossen s. Bebel.

GrillparzersEpigramme. .271 Haeckel s. Anti.

Hausschlüfsehderletzte.....439 Held,der...........426 Hochwoffcrin Schlesieu s.Notiz-

buch212.

Hofbank,die.......... 97

Hutnbert-Prozeszs.Therese.

Industrie,italienische......158

Kaiserbüste s.Notizbuch 89.

Kaiserparaden, fünf.....·.450 KaiserredeinFrankfurt s.Notiz-

buch93.

Kanzler s.Geheimrat.h.

Kartellwehen..........«448 Kohlenkartell,dasneue .167

«Krisis-,dieamerikanische....292 KunstinMünchen.......303 Kunstaugstellung, GroßeBerliner 64

s.a.Notizbuch 96.

Kunstbetrachtung,neue. ...154 Kurswerth,der.........243 LeoXllI....·....... 49

s.a.Fischerring Logik,die,derreinenErkenntniß405 Malerei,Theologische.....435 Meredith, George.......147 Mexikos.Notizbuch 249.

Monarchomachen........295 MorgansNoth ........208 MoritzundRina ......1 MünchenerKunst s. Kunst.

Münzfrage s.Notizbuch 249.

Nachr,die,derGnaden ..424 Nationalsoziales.Notizbuch412.

Notizbuch41, 89, 212, 247, 372,410 Oberpräsidenten,zweineue

s.Notizbuch 372. ,

Obrenowitsch,derletzte....·107 s.a.Notizbuch252·.

Partei, diegroßeliberale .415 Parteitag,Sozialdemokratischers.

Trianon.

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Philosophie, Systemders. Lo- gik.

Phrynef............277

PhysiologiederMoral .....383

Pichelswerder s.Notizbuch 373. Platow,derkleine.......520

Poe,Edgar Allan .......181

Pommernprozeß........170

s.a.Schnitz- Presse s. Erpressung. s.a.Bank- Presse-Klub,ders.Notizbuch48. s.a.Schultz. Pro domo .........·.164

Rechtfertigung durchden Glauben 215 Regenzeit...........367

Reichstagswahl......... 28

s.a.Moritz· s.a.Notiz- buch41. Romanstofs,ein........236

Ruskin,derwahre....... 30

SängerfestinFrankfurts.No- ,tizbuch47,93. Schaubühne,die, alsindustrielle Anstalt...........471

SchmidtundTerlinden ....129

SchmockinRom .......133

Schultz,·RomeickFr-Co.....135

Schutzvereinigung.......531

Seelenrettung.........190

Selbstanzeigen75, 126, 206, 241, 288, 325, 363, 445,529 Sensation ...........402

Simsons.Erinnerung. Skizzen,Südafrikanische ..359

Sozialdemokraties.No tizbuch 247. SozialdemokratischerParteitags. Trianon. Speckvon Sternburgs. Tüpfelchen. Sprache, die,derWissenschaft. 15 Stengel,Freiherrvons. Notiz- buch372. Stern, der,desMenschen...268

SüdafrikanischeSkizzen s. Skizzen. Sünde ............474

Symbol,das,desLebens .·.320 Tempel,derbegrabene.....231

Terlinden s. Schmidt. TheaterinHamburg s. Notiz- buch91. Therese,dieGroße.......335

Thermostaten,lebende .....462

Trachenberg,Herzogzus. Notiz- buch96. Trianon ............455

Tüpfelchen,das ......,..173

Türkeis.Notizbuch 410. Vanderbilt ...........175

s.a.Notizbuch 413. Volkslicd f. Notizbuch 93. Borwärts s. Notizbuch 373. VossischeZeitungs.Notizbuch 46, 92,213. Wagner-Denkmals.Notizbuch 253. Whiler............286

WirthschaftundPolitik....347

Witte .....·.......375

Wolf,Hugo.......·..427

Wunderland,im........103

-Wurm,der,imRuhrrevier...328

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Berlin, den X.Juli t903.

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Moritzund Rina.

Kressin,Sieben Schläfer1903.

Brüderlein fein!

kä,cheintdie Sonne nochsoschön:einmalmuß sieuntergehn«Jchweiß

Ab"

schon.WeißungefährAlles,wasDu mirsagenwirst.Wenn Du näm- lichüberhauptnochgeruhst,mir was zusagen.Wozu ja,daDeine ganz Er- gebenstewederSitznochStimmehat,keinäußererZwangHabemirnachdieser Richtungwenigstens auchnieJllusionengemacht:einfachaufGnade und Ungnadeangewiesen.DochvielleichtistEureErbherrlichkeitin derPrallsonne mildgestimmtundfrostigeStrengeimHansaviertel(wiekannman!)ge- schmolzen.Mehr TheodosiusalsDecius.Herr,gedenkedersiebenSchläfer!

DieDame,dieDuinOlims undvorLottensZeit schäkernddieReinette DeinesHerzensnanntest,hatin denletztenvierzehnTagen Aergeres durch- gemachtalsMaximianus, Malchus, Martinianus, Dionysius,Johannes, SerapionundKonstantinzusammen, ehe siein den mitRecht sobeliebten zweihundertjährigenSchlafverfielen.Warauchnichtminderfesteingemauert.

Nichtszusehen,nichtsGuteszuhören.Duahnstesnicht.Unddabeimußte natürlichAllesseinenGang gehen.Leute undHerrschaftwolltenessen,umJo- hannihäuft sich UnsereinemdieArbeit,an unerwarteten Besuchenfehlte esauch nicht,undbisman Grundin dieSommersachenkriegt, heißts,die Knochenordentlichrühren.Glissons. Alles nur, umetwanochvorhandene Eisrindenreftezusprengen. VerregnetmirdieserSiebenschläfertag,dann giebts siebenWochenzlangkein blauesFleckchenamHimmel.Daskannst Dunichtwollen.Nichtmal verantworten. Bist ja selbstmittenimBacken-

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2 DieZukunft·

falls nichtbereits über alleBerge.Hierher,wieversprochen?DeinSchwager (t:ul’asvou1u)grient: ,,KeineSpur; SanktMoritz oder,vonwegen der lieben Gicht,Mehadia;sicherwiederwasriesigFashionables«.Kannmirsnichtrecht denken. Wennje, haben jetztaltebefestigteGrundbesitzerimLande zu bleiben.

Werweißdenn,waskommt?WirBeide laufen dochzulange mit,umzwei- felnzukönnen,daßUeberraschungenvorderThürsind.DernächsteMorgen kann einebringen. Jch zittereimmer,wenn ichdieZeitungenaus derMappe nehme;inHoffnung,verstehtsich,nichtinAngst.Etwasmußjakommen.

WahrscheinlichneuesAusnahmegesetz.Deshalb wohlBülowHalsüberKopf nachKiel beordert. DereinzigeAusweg. Unbegreiflichnur,warum solange gezögertwird.Jedenfalls: was nochirgendeinBischen aufsichhält,hatsichin solchenZeiten gefälligftum seinen angestammten Königzuschaaren.Die Sachewills.Womitnichtgesagt seinsoll,daßJhrnichtschleunigviaSchlawe losgondelt;vonhieraus kannstDuaufAnrufinsechsbisachtStunden wiederauf Posten sein,mit oder(hoffentlich)ohne Lotka,dieauf Mastbei unsbleibt.Nurgegen Ausland empörtsichmeinPreußenherz

DieDenkerstirn runzelt sich,dieBrauen kletterninfrüher behaarte Regionen,daslinkeOhrwackelt(nochimmer?)spöttischundzwischenzwei Plomben zischeltshervor: »Sieredet drumrum.« Dein WortausderKin- derstube,wennichzuvertuschensuchte,wasEuer Liebdenausgefressenhatten.

Sehe Dich förmlichvormir undmußunterThränen lächeln(wiedie Lucca imTronbadour).Ja:unterThränen,Monsieur mon Fråra Was ich indiesemelendenBrachmonat weggeweinthabe,würdereichen,umdiever-

nachlässigtenTöpfevorDeinem BibliothelfensterfüreineWochezu tränken.

SchonüberDöberitz.Dunichtauch?Wer unterSoldaten ausgewachsen ist, fühltzehnfach,wie andersAllesgewordenist. Einsachundenkbarin den Tagendes altenHerrn.UndAdolfensKommentarel DergroßeFritzwar stetsseinePassiou;nunholteerBriefevorundriskirteVergleiche,diewirklich aufkeineKuhhaut gingen.AberauchderJunge(derJungel) schrieb,allge-«

meineKarmesinverstimmung;beiSchlieffenseinachgeradeebenAllesmöglich.

DaßGottliebHaeseler,dernichtdarandachteundhöchstrüstig,sachtrauskom- plimentirt, habe besonders bösesBlutgemacht;dieneuen Militärpläne(Auf- lösungdesLandesvertheidigungrathesoderwie dieChoseheißt,Beseitigungder Außenrayonsetc.pp.)röchennichtgut;etlereste,— wieman inunserenKrei- senheutzutageebenschreibt.Sollte auchdieserApfelamEndedichtbeimStamm runterfallen? Natürlichantwortete ich sehr energisch;feierlicheBrokatweise:

ersolle sichumseinen Dienstkümmern und diegeehrte Nase nichtinDinge

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MoritzundRina. 3

stecken,fürdieernochlangezugrün fei; Sorge fürs ReichseiAnderenan- vertraut undeintüchtigerKerlhabenichtgleicheinenFlunschzuziehen,wenn nichtAllesnach seinerdummen Kinderlaune gehe.EineEpistel,diesichge- waschenhatte; mitAppellandenRock unddieroyalistischeTradition,diegerade in trüberZeit...Na,vous voyez ca- d’ici.Er,denichniemöchtenennen, las es, nicktebilligendundkritzeltedrunter: »Mutter hatRecht. Uebrigens:

RothspohnistdasAllerbest’schonvortausendJahren g’west«.Meinglücklich- ster Junitag. Beinahe hoffteichwiederauf seelischesNormalbehagen. Nicht lange.Der Kleinequittirte artigundzärtlichwie-immer, hatteabereinen spitzenUntertan,dermir eineschlasloseNacht machte. UndseinVater(wie kamesnur?)witzelte, sürLektionenmüsseman sich jüngereObjekteaus- suchen.DannSchlagaufSchlag.Serbien. GehtunsjaimGrundenichtan;

schließlichaber eineSchmach für Alles,wasUniformträgt.DasPärchenwar nichtsehrsauber; dochallzu summarisch,sie,mirnichts,Dirnichts,in einem Winkelabzuschlachten.GekrönteHäupter!UnddiesesehrenwertheEuro- päischeKonzert,dasobendreinnochTusch blästund denschwarzenPeteraus- nimmtwieEinen,deraufglattem, gewohntemWegezumThron gelangt ist.

BöseDecadence(fonenntmansdochgebildet?)undeinhübschesBeispiel für anderePeterundPetergenossen. Unsinn,orakeltederMeinige; sowars von je her: irgendEineroderEinemußtestets erst abgemurkstwerden, stilloder laut, ehefüreineneueDynastieRaum freiwurde.ObichetwaunterDraga als Landesmamaleben möchte.EinParalytikerundeinlüderlichesFrauen- zimmer:dahättenalleFlbtenzuschweigen.DerStartlohntemir nicht.Wäre fürdieTochtermeines Vaters ein totesRennengeworden.Jch zahlteReugeld (zweibesponnenePullen; Vorn-and:einaugustenburgischerGedenktag,wahr- scheinlichfreierfunden)und zogmich zurück.Dann aber...

Ja,was sagstDueigentlichdazu? Elf Tage istsnun schonher, zwei seitderStichwahl: und-feineSterbenssilbe!Stumm. Bitte:rechtsreundlichl ZuDeiner Ehre nehme ichan,daßderSchreckDirdieRedeverschlagenhat.

Wie mir. Das hattest selbstDunicht erwartet, trotz gräulichsterSchwarz- seherei.Mirist,als könnteichniewiederfrohwerden. Wodurch auch?Vom Staatlichen, Hochpolitischenganzabgesehen:unsgehtszuallererstanden geehrtenKragen.Die paarLeute, ausdieman noch einigermaßenrechnen konnte,in derkühlenGruft; unfer wackererOldenburgkann das Lied allein nicht blasenundKanitz-Löwitz:Mahlzeit!Je viensd’enprendre. Acht- undvierzigStunden langwiegerädert.Freilich:ichhattedasKreuzimHause.

Bin etwasverblödet(schonbemerkt?Dankegehorsamst)undhabedie l-

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4 DieZukunft.

Datennicht,wieeinstimMai,anderStrippe.SoungefährumdenBismarck- tag mußesgewesensein,woichDirschrieb,derGutsherrvonKressin,Dein Verwandter,wollesichsürdieRöthesteninsZeug legen; höchstselbst.Lächel- testHohn.»DerundagitirenlDerverkanntesteallerJunker; amusirt sich, DeineschwacheSeitezukratzen.«Von obenherab, majestätischundfastmild.

DukennstseinHerznoch lange nicht.Den»Vorwärts«abonnirt und ganze BündelWahlausrufeinsHausgeschleppt.Allerliebste Sachen. »DieKlein- bauerntragendieGut- undVlutsteuer.Der,vornehmsteRock«istnur ein Sport,einenoblePassion.Die Ausbeuter führendie WorteVolk und Na- tionnur im Mundeundsindjeden Tag bereit,dasVaterland ansAusland zuverrathenund dieThronekrachenzulassen,wenn derProfiteserheischt.

SiebrandschatzendasVolk mitVrotwucherundFleischwucher,sieräubern undplünderndasganzeErwerbsleben aus, um ihre eigenekleineSippe zumästen.«(Dassind nämlich wir, ErbherrundOberräuber;undals ichdenUnnennbaren fragte,oberdenn keineSpurvonStandesbewußtsein mehrhabe,kam die Rückantwort: Klassenbewußtsein,meinHerz;mit dem weißenStabhatsichsausgestandetunddieReisegehtins Proletariat.)Weiter.

»Das allgemeine Wahlrecht istdieMenschwerdungderGesellschaftgegen dieentmenschteFratzedesKapitals.Mit demStimmzettel erwachtdie Menschenwürdeund dasRecht derPersönlichkeitgegen den totenGötzendes Mammons. DiepolitischeVethätigungistdaseinzigeGegengewicht,das dieMassederEnterbten gegenihreAusbeuter in dieWagschalezuwerfen hat.«Wörtlich FürDeinenPrivatgebrauch eigenhändigabgeschrieben.So wasist jetztalso erlaubt; sowaslag nachTrinitatis hieraufallenTischen (ichkam mit derFeuerzange nichtschnellgenugnach)und derköniglichpreu- ßischeMajorundMajoratsherr, Eisernes zweiter,Krone, hatteeinewahre Diebssreudedran.Stolzirte herumwie derHahnausdemnützlichenHau- fen.ZuHause:meinetwegen;ichbinnichtverwöhntundmitSeiseundSoda istderdicksteDreckvonden Möbeln zuwaschen.AberderwertheHerrmachtesich beiden Leutenniedlich.SeitdreißigJahrenwar ernicht soemsigdurchsDorf gestrichen;unddonnemals hatteerswohl weniger ausdiereifeMännlichkeit abgesehen.Alle paarTage erwischteich ihn irgendwoin trautem Gespräch mit einemunsererwohllöblichenLümmel,dieobsolcherAuszeichnungnatürlich Maul undNase aufsperrten.LeiderauchdieOhren. Sogarandie Alten wagteersichohne Scham.MitPatzke,demWeißkops(derDich mähenlehrte), sollerimKrug gewesen sein. Jm Ernst.Was erihnengesagt hat, weißich natürlichnicht; dochsichernichtsGutes. AusmeineFragen:»Ichkläre

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MoritzundRina. 5 die Leuteauf; einfachstePatroratspflichhmeinEngel«.EinnetterPatrow KlärteAllesaus; gründlich.KümmertesichumdieUrne,Stimmzettel,Cou- verts,um dasKl... ichmeine:dieberüchtigteWahlzelle; famoseErfindung nannteers. VonfrühbisspätaufdensteifenKommiß.beinen.DazwischenLeit- artikellecture.MeinenZustand kannstDu Dirvorstellen.Lottensschwerster famjlywaydagegenKinderspiel.Wennerlangewegblieb,zitterteich.Volks- versammlung?Das hieße:schlichterAbschied;undderJungekönnteAgent für Lebensversicherungwerden. Wenn ichseine Schritte draußen hörte, standmirdasHerzstill;amEndebringtereinen inrotherWollegefärbten SozialdemokratenalsTischgastmit.Jchkonnte dannfürTafelkonversation sorgen.Wassollteich machen?Siandal unter allenUmständenvermeiden.

Durste nichtmalimStillstengegenihn wühlen.Hättedie Autoritätvollends untergraben· Also guteMienemachen, thun,alsseinichts Besonderesge- schehen,unddasMädelbeschäftigen,dasvon Vaters Schlag istunduns Beidesowiesoschonoftgenugaus großenAugen ansah.

AmSechzehnten athmete ich auf.DasSchlimmstevorüber. Keine öffentlicheRede.KeinWahlschlachtenbummlerzuTisch.Nirgendsunrett- barkompromittir·t.Vor derNachbarschaft hatteersichimZaum gehalten, so daßNiemand ahnte,wieweit dieVerwüstunggediehen. Vielleichtgings nochglimpflichab. UmZehn ließichdieLeutewählen(ohnealleInstruktion !); natürlichwußteichumZwei,wieJedergestimmthatte.(DerVorsteher,Ober- försterPaul, isteingutgesinnter,zuverlässigerMensch.)DeinAdolfselbftwar bisdahin noch nichtausderThürgegangen. Rechnete,schriebBriefe,spaßte mitMielchenherum; wartete wohl.Von denLeutensageundschreibevierund- zwanzigSozialistenstimmenzAllenvoran denke Dir!unseralterPatzke, Denstellteich.Oberdennnichtan sein weißesHaardenke.Habedochin Ehrenden Rock desKönigs getragen. Drüben,unter derWeide,liege sein ehrlicherJunge,derzweiTagevordemTodedieKorporalstressenbekam.

Vonwemeraufgehetztsei. AuchwennnichtAlles sogehe,wiemanswünsche, müsseman RuheimGliedhalten.(DiealteLitanei,mitderDich verschone.) DieSippschaft, fürdieergestimmthabe,wolle dasEigenthum abschaffen, ihm seinenAckernehmen,dieköniglicheFamilie wegjagen,allePastorenhenken und dasReichvoneinemJuden regiren lassen.Dann werdeman ihmund SeinesgleichendieFlötentönebeibringen.AllesmitMaschinen gemacht.Nie- mandmehr,dersichumihn kümmere,wieich,alsfeineHannemit Vierund- vierzignochmalin dieWochenkam.Den ganzenTag schanzen.EinLohn fürAlt undJung. SpeiseundTrankzugemessen.AnhohenNational-

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6 DieZukunft.

festtagen koscheresEssen.DieGöhrenwürdenohneReligion aufwachsenz Taufe, Trauung,alleSakramente aufdemHängebodenverkamphert.Die reinenHeiden.Nurnoch natürlicheKinder.Wasman so sagt. Ich glaube:

nichtübel. Wenigstenskam mirsvomHerzen.MeinHänschcn(nochals langen Bengel riefVaterihnso)kratztdenSchlohkopf,klaubt mit der alten PfoteimPseifentabak, kratztwieder, glotzt michaus guten blauwässerigen AugenanundläßtkeinenTonvonfich. Willstetwaleugnen? Bist jaDein freierHerr,hastso guteine Stimme wie dergrößteEdelmann undbrauchst nachmeinerAnsichtdenGuckguckzufragen.(Bin ichDeineSchwesterund SchülerinP Also!) Jnee,sagterda undschüttelt;»Leugnengiebts beiHans Patzkenicht.UndAufhetzenerst recht nicht.Habemit Keinem gesprochen, außermit demgnädigenHerrnselbst(meineKniescheiben,mitVerlaub, fingen Polkazutanzenan).Derhatnurgesagt,wählenmüsseichdiesmal. Wen ichwolle.Er werde mirsnichtübelnehmen. Auchkommeesjetzt,wegen des Käfigs,garnicht heraus. Na,darüberhatteich someineGedanken;derHerr Obersdrster sieht durchdreieicheneBohlen.Aberwarum nicht?Mir würde Keinerwasthun, auchwennunser alterHerr michnichtinsTestament gesetzt hätte.Und im Kreisblatt stand auchvonWahlpflichtBinlange nicht hinge- gangen.DerHerrBaronvondrüben kamja dochimmerglattdurchJetzt dachte ich: mußtmalhören.DenBaronkannteich.MachtedieSache nicht schlecht.

Fuchtig,wie meinRittmeister,wenn einPferdekopfzulang gewordenwar.

EinstrammerHerr;fürGott unddenKönig.Wennwirgutwählten,kämen fürunsbessereZeiten.JederArbeiterseiseinesLohnes werth.Dasließsich hören.AbererhatimFrühjahrfünfzigPolaken gemiethet,die vonSpeck undGrüße leben,und demJungenderBotenfrauEinshinterdieOhren gehauen, daßesrauchte. NichtvielHerzfür Unsereinen; woher auch? Der Zweitewaraus derStadt, trugeineBrilleund dersteifeKragen ging ihm bis ansKinn. Derhatteesmit derSelbsthilfeundhackteausdieHerrschaft;

Junker-, sagteer. Die kenneich;esgiebt SolcheundAndere,aberwasDer dasagte, stimmte schongarnicht.UndimmerwiederSelbsthilfe;und wir sollten Gemüsebauen. Auf unserem Boden,woohne gutenRoggenpreis"

MatthäiamLetztenist! Wir,meinteer,müßten ja zukaufen,also froh sein, wenndasKornbillig ist.DasbewieserausBüchern.Aber die Bauern lach- tenunderzogärgerlichab.DerDritte gefielmirzuerstnochweniger-Einkleines, schwarzesKerlchen;unddieHändefuhrwerktenman so durchdieLust.Aber redenkonnteer.Wußte auchganz genau,wounsderSchuhdrückt. DieBe- handlungzdasschlechteWohnen;im AlternurGnadenbrotzund die Ber-

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Moritz undRina· 7 wöhnungbeim Militär. Dasmit derAbschaffungvonGott, Königund Vaterland seinicht wahr.Sie wolltennur einenKönigderarmen Leute,derdie Bauernnichtblos als Treiber kennen lerne. GeradeihrGottseiderrechte.

VomHeilandspracher-,vomNadelöhrzunddenChristen seiesfrüheraufs Haargegangenwieheuteihnen.Ganzfromm.Wie in derKirche: sostillwars.

WirseienauchMenschenundManchervonunskönnte,wennerwasOrdent, liches gelernt hätte,ebenso gutwiederHerrBaron einenHofbewirth- schaften;aberman lasseunsmitAbsichtdummbleiben undrechnedenKnecht zumDünger,dergebraucht, dochnichtin die Stube genommen wird.Das sollenun anders werden. Ja...SoredensieAlle.Heerkann Keinerund ohne Unterholz gehtsnun malnicht.WennalleSpatzenwieNachtigallen sängen,wäre dieNachtigallnichts Besonderes mehr.Das Lernenalleinmachts auchnicht;aufdem selbenWaldbodenstehennebeneinandergroßeundkleine, starkeundspackeBäume.Wennman abersorein garnichts weiß,beimbesten Willengarnicht verstehenkann,wasin derWeltdraußenvorgeht,unddie jungeBrutnun wiedersoaufwachsensieht, thuts manchmal dochweh.Und wohl,wenn Einerherzhaft fürdie Armen spricht.MitdemAnderswerden hats gute Wegeundfür Ordnung sorgen schondieSoldaten undPolizeia- Mußabergewähltsein,danndochDen,deramMeisten fürunsgeringeLeute übrig hat;und demvon obennichts zufliegenkann. Daraufkommtsan.

Das wirddieFrau schonverstehen. JnBerlin soll ja wohl nichtAllesso sein,wie essein sollte.DerKönig ist gut,abersie sagen,ererfahreselten dieWahrheit.UnserenBismarck haben sie auchzufrüh weggeschicktzund von64bis 70ists dochohnedie vielenSchiffegegangen. DerHerrKandi- dar,derPastorZiesenißwährendderKrankheit oertrat, waraucheinRother;

undso schönhat nochKeinergepredigt.«Ganz bedächtigkarns raus, Wort vorWort; beinahe hochdeutsch.Duhättestihn hörensollen.Unddiewässe- rigcn Greisenaugen gucktenmich sotreuundvernünftigan,daß ichanstän- diger Weise nicht ausbiegenkonnte. Antworten? Einfach aufdenstandes- gemäßenSprechanismus geschlagen.Mußtenurimmer denken:einPracht- lerlquandmåme,andem derHerrgottgewißseineFreude hat.Kein Bor- wurszalsmüßteesmalso fein.DrückteihmdieHandund dannmich.Und bei derMamsellwerdeabendswaszumNaschen fürdieEnkelchenliegen.

GegenSechsbekamAdolfdreiDepeschen. Schmunzelte,gingaber nichtwählen.Und daichzuneuen BekehrungversuchenkeineLustmehr hatte, warderAbendleidlich.Keine Silbeüber dieWählerei.ErerzähltevonAl- fen, Gitschin,undwieIhrBeide einander fandet.Ganzder Alte.Zu Zie-

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Gliedert man dagegen im vermeintlichen Jnteresse der Einheit der Wissenschaft den Menschen als Zellenhäufchen in die Reihe der Organismen und als winziges Atomhäufchen in den

durch hysterische Reden zu nützen glaubte, fiel, mußte fallen. Durch die Schuld der Liberalen, die nicht begreifen, daß man einen Fehler eingestehen kann, ohne sein

Das mag sein, wird man mir sagen; und doch können die Kriege erst dann aufhören, wenn alle oder die meisten Menschen die Theilnahme am Krieg.. Die Weigerung eines Einzelnen, er sei

feiner Neuheit willen predigt und mit Stentorstimme ruft: »Der Lebende hat Recht!« Der Lebende, dem ja meist eine bessereVergangenheit zum Glück im Wege steht. Man braucht nicht

«Newbutgh,Miramar, Der Gefangene von Sedan), während eine vierte (Der Sergeant von Bourg-la-Reine) lediglich als Gefäß meiner Ansichten über Krieg, Mord, Todesstrafe und

borgt, daß seine religiösenErinnerungen überall an semitischenUeberliefe- rungen orientirt sind, daß aus der durch diese moralischen und religiösen Vorstellungen

an sich mißtrauisch, daß sie nicht versucht, die bestehendenEinzelentwickelungen unter eine neue, höhere Ordnung zusammenzufassen,sondern, daß sie von jenen eine einzigehervorgreift

,,Ueber den Fluß«, antwortete sie und trabte weiter- Die Garnifon der 195er wurde im Norden durch einen Fluß begrenzt, der im Winter meist austrocknete Schon in seinen