.
Hamburgifche
;Dramakurgjce
DreyJunoneunzigstesStück» ·
Den OstenMerz,1768.-
» lles diese-. laßt siehabermalsaus dxr
«Mahlerey sehr wohl erläutern; th ,,charakteristischen-Porträten;nziå
»wir diejenigennennen könne-n,welche-eine ,,bildungderSitten gebensollen,wirdder
«Akkist,wenn ereinMannvonwirklicherFckhå
»jgkeikist, nicht auf diesMöglichkeiteinerabl-
»straktenIdeelosarbeiten. Alleswas ersich
«vornimmtzuzeigen,wirddiesesseyn-daßiet- ,,gendeine Eigenschaftdieherrschende ists .,,diesedrückterstarb undduxchsolcheZkschrti
«·
»aus-als sich·MVIER-WFVIUUSSUderhekkschskR
»denLeidenschaftamsich-berstenäußernUnd
»wennerdiesesgethan hat, so dürfenwir,nach
»der gemeinenArt zureden, oder,wenn man ,,will,alsein«ComplimentgegenseineKunst;
«garwohlvon einem. solchenPortraite sagen)
»daßeounsnichtsowohldenMenscher-,als
Ss »die
322 W
»dieLeidenschaftzeigejgerade so,wiedie Alten
»denderberühmtenBildsäuledesbApo-llodorus
»dem Silanion angiemerkthaben,-daß-sienicht
«
,,sowol)ldenzornigen Apollodorus, alsdieLei-
»denschasstdesZornesVorstelle.»(’«)Diesesaber ,,mußblos-so verstandenwerden, daßerdie
«h.auptsächlichenZügeder vorgebildeten Lei- ,,denschaft«gut ausgedrückthabe..Denn im
»Uebrigen«behandelterseinen Vorwurfeben so,·
«,,wieerjedenandern behandelnwürde: das ist«
,«,"ervergißtdie mitverbundenen Eigen- ,’,chaftennicht,und nimmt das allgemeine-
«Ebenmaaßund Verhältniß, welchesman an ,,einer menschlichenFigur erwartet, inAcht.
»Unddasheißtdenndie Natur schildern,wel-
»cheuns keinBeyspiel von einem Menschen
«,,gi·ebt,»derganzundgar in eineeinzigeLeiden- ,,sschaftVerwandelt wäre. KeineMetamorpho- ,,’sis.könnteseltsamerund unglaublicherseyn-
»GleichwohlsindPortraite·,«indiesemtadelhaß ,,tenGeschmacksverfertiget, die-Bewunderung- ,,g·emeinerGasser,die,wenn sieineiner Samm- ,«,l·ungdasGemählde,z. E.eines Geitzigem ,«,-«(denneingewöhnlicher-esgiebteswohlindieser
’
,,Gattung-- nicht,). erblicken,und nach dieser-»
«JdeejedeMuskel, jeden Zug angestrenget,
«,««Verz«erretundüberladensinden,sicherlichnicht
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»er-
(«)-Nov hominem ex ære fecit, Freiirae-uns
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tckksnhPlinius libr. 34. s-
ges-»Is-
-«-’ermsngekn,-ihre Billigung und Bewunderung ,—,dar-über:zuäußern,—- Nach diesemWeg-IRS
»der Vortrefflichkeit würdeLeBruns Buch
»Von denLeidenschaftetpeine Folgeder
«,,bestenundrichtfgstettmopakifcheukPförtraite
»en.eh.atken.:-rund»dieChgx"akte-t«e·tides-Theo-
»phrastsmüsse-u-mAbsichtqufidasDOM-
«denCharaktemdeeTerenzweitvorwziehm
«ka- .-Äx-
,,tleber dasersiebe dieserUrtheike,würdejeder
·,,Virt«it·osesin;desgfxbxldettdetesiKktåftsn««-unstrei.tig
»lache,n.-,DgslesteregbxgzRechteich,Rief-.
»Im WohlNicht-.S sosekksilmEbdenzwenig- ,,,stens,,-nach»derPraxis-verschiedenerunserer
«
,,"bestenkomischeviSchrjftstelleeUnd»auchdem ,",«Beyfosllejunurtheilen, welcheti dergleichen
«StückesgemesmsglichgefundenhabenzEs
«,,liessensichleicht fastausallencharaktercstischm -«KomödiensBeyspieleausübt-em--Wer aber
»dieUngeeeimtheie,dramatische,Sittennach
·»abstraktenIdeen auszuführen;inihremtodm- ,,genLichteselzmwill, derdarfAmteB.;Johnsons«
--Ied,erwa.gg2 ans seidene Homer (--s,)»
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J pi-) VeymBYJohnfon sind·s·ztve1)Komödiens,.
dieervomspumyrbenenut hat: dieeine EvekyMan m lusHumour, Unddiean- dereEYexy Man»out. Of bisHumotm
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»Das
524 Its-S-
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»vorsichnehmen-;welcheseincharakteristisches
",j«j-Stückseynsoll,inderThatabernichtsals
»eine- Das Wort Humorwarzuseiner Zeitanf-
»gekommen-nnd wurde auf«dielächerlichste Weisegewißbrauchr.·»Sotvvhl diesen Miß- brauch,alsdeneigentlcjchenSinn desselben-
.deinemerinfolgender-Stelle selbst:
, AsVhen fome one peculiakqualit - Doth fopossefsaMan, that it oth
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draw All. hisaifeås,hjs fpirjts,and his
powers, Intheilsconlkruåions,allto tun one
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This may betruly faiätobe ahu-
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But that arook by Nest-insaspy’d feather,« s ’ The cahlellatband ,or«thethree-pil’d
"ku,
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Ayardof khoe-tye.qorthesvitzer’s
.. -’ ; «Tot-. ,
Onhis French guter-, should alkeök ahumourl O,it ismore than molkridicnlous.
In derGeschichtedesHumor-s sindbeide StückedesJohnson also sehr wichtigeDo- kumente,und das letztere noch mehrals
»daserstere. Der Humor,den wir denEng- -ländern itzt so vorzüglichZuschrelben,war
damals bey ihnengroßen Theils Assecta- icon;nndvornehmlichdiese
Asseetationhlæer-
M Zgtz»-
«-eineunnatürliche,und wieesdie,Mahlernen-«
,,nenwürden, harte Schilderung· einerGruppe
s3 »von
· cherlichzumachen, schilderte Johnson Hu- mor; Die Sachegenau zu nehmen, müßte- anchnur der assectirte,nndnie derwahre Humor einGegenstandder.Komödie seyn«
.Denn nurdieBegierde, sichvonandern ans- zuzeichnenzsich durchetwasEigenthümliches merkbar zu machen, ist eine allgemeine menschlicheSchwachheit, die, nach Bei-:
schassenheitderMittel;,I welchefsie wählet,
.sehr;lächerlich,-«oder-auchsehr sirafharwer-,- den.kfa.nn.,«Das aber, wodurch-die Natur selbst,oder eineanhaltende zsurbRaturge- wordene Gewohnheit-«einen einzelnMen-
«schenvonallenandern auszeichnet,istviel
«, zuspeciell-, alsdaßessichmit derallgemei-«-
nenphilosophischenAbsichtdesDrama Ver- tragen.-kömite.Der überhaufteHumorin vielenEnglischenStücken, dürfte sonach auch wohldas Eigene, aber nichtdas Bessere derselben seyn. Gewiß ist es, daß sichin demDrama derAltenkeineSpur von Hu- mor —sindet.Die altendramatischen Dichter wußten das-Kunststück, ihre Personen auch ohne Humor zuindividualisirem jadieal- ten Dichterüberhaupt.· Wohlaber zeigen die altenGeschichtschreiberundRedner dann nndwann Humor; wenn nehmlichdiehi- storischeWahrheit, oder«dieAufklärungei- nesgewissenFacti, diesegenaueSchilderung
»s· Ziege-Torerfodert. Ichhabe Exempel davon fleißig gesammelt,dieich auch« - blos
darum
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325 M
» »Von für-Tuch bestehenden Leidenschaf- -,,t.enist.,.wovon man daqurbild indemwirk- -
»li-chenLeben nirgends sindek Dennoch hat
»dieseKomödie immerihre Bewunderergehabt;
»und besonders muß Randolph Von ihrer
»Einrichtnngsehr«bezaubertgewesenseyn,-weil
·
,«,«ersieafnsseinemSpiegel der Muse aus-,
«d.k1·xc.klich«uachgeedtxtet·z,ulzebeescheint-.
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»Auch
darum inOrdnungbringenzukönnenwünsch- te,um gelegentlicheinenFehlerwiedergut zumachen,derziemlich allgemein geworden est. Wirübersetzennehmlfch itzt, fast durch- gängig, Humordurch-Laune;-undich glaube mirHeroußtznseyn,daß-ichdererstedin, deressoübersetzt-,-haexsisIchhabe sehrun-
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. werde dgrangerhckm nnd·ied-wüteschte,daß man mir-nicht gefolgt- wäre. Denn ich glaubeesunwiderspreelzlich beweisenzu kön- uen, daß HumoeundLauneganzverschie-
’-·., dene,jaingewissem Verstandegeradeent-
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gegen gesetzteDinge--sind.« Tanne kann zu Humor werden-;aberHumorist, außerdie-.- semeinzigenFalle,nie Laune. Ich hätte die-Abstammuugiunsers deutschen Worts und dengewöhnlichenGebrauch desselben, besser untersuchennndgenauer erwägensol- len. Jschschloszu—eilng weilLaunedas Französischeklslun1eue·ansdrM, -daßes auchdass- EngfifcheHimwur ausdrücken könnte: aber-die Franzosen selbst können Humour nichtdnkchlemenr
Opernhaus-
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377
»Auchhierinn,müssenwir«anmerken, ist
«'-Shakespear,sowieinallenandern nochvwe-
»sentlichernSchönheitendeo·Drama,einvoll- ,,kommenesMuster. Wer seineKomödienin
»dieserAbsichtaufmerksamdurchlesenwill, wird ,,sinden, daß seine auch noch so kräftig ..
,,gezeichnetenp Charaktere, den größten
«Theil ihrerRollen dnreh,- sichvollkommen
«niie alleandere ausdrücken,undihre wesent-
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,,liche·n
Vondengenanntenzwey StückendesJohm sonhatdaserste, Jedermann in sei-
-uem Humor-, denVomHurd hier get-irg- tenFehlerweitweniger. Der Humor,den diePersonen desselben«zeigen, istweder so individuell, noch so überladen, daßermit dergewöhnlichenNatur nicht bestehen könn- te; sie sindauchallezu einergemeinschaft- ticheuHandlung soziemlichVerbnnden. In demzweyten hingegen, Jedermann aus seinem Hu m or,ist fastnichtdiegeringste Fabel;estreten eineMengederwunderlich--
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sienNarren nacheinander auf, man weis weder wie-, nochwarum; nnd-ihr Gespräch
s isiüberall durch-ein Paar FreundedesVer- fassers unterbrochen, «dieunter demNamen Grex eingeführtsind-,undBetrachtungüber dieCharaktere derPersonenund überdie KunstdesDichters, sie-zubehandeln,an- stellen. Das«aus seinem Humor, one ofhjsHumour, zeigtau,daßalle diePer-
·
soneninUmsiändegerathen,inwelchen sie
,ihres Humors sattnndüberdrüßigwerden.
328 W
«lichennnd herrschendenEigenschaftennur ge- ,,legentlichi,sowie dieUmständeeineungezwun- ,,geneAenßernngveranlassen,andenTag legen.
»Diese besondere Vortresslichkeit seinerKomös
»dienentstand daher, daßerdieNatur getren- .,,l.icheopigte4undseinreges nndsentigesGenie
»ausallesaufmerksammar, was ihmindem ,,Verlause, der Scenen dienliches ausstossen ,,konnte: da hingegenNachahmung nnd;
«geringere Fähigkeiten kleine«Scriben-
»tenverleiten, sichumdieFertigkeitzu beei- ,.,sern, dieseneinen«ZweckkeinenAugenblick
»ausdemGesichtezulassen,nnd mit derängst-
»lichstenSorgfalt ihre Lieblingscharakterwin
»besiändigemSpieleundununterbrochner Thä- ,,tigkeitzuerhalten. Mankbnnte überdiese ,,nngeschickteAnstrengung ihres Witzes sagen,
»daß siemitden Personen ihres Stücks ,,nicht anders umgehen,alsgewissespaßhaste
»Leutemit ihren Bekannten, denensiemit .’»i-hrenHostichkeiten so zusetzen-;daßsie«ihren
«Antheilan derallgemeinenUnterhaltuangar ,,nicht nehmen können, sondernnur immer,zum
»VergnügenderGesellschash Sprüngeund
«Mii.nnerche·nmachenmüssen.,," f . S
Ham-