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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1933.12.09 Nr 49

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Academic year: 2022

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9. d e je m & e r 1933 6 2 . 3 itl) r g ( titd j.

f>eft 49 [ 2729 ]

iuriftifd)* lHodjcniriji'ift

I S e U f c ^ r i f t f c e r & e c H t s a n t t > ä f t e ( D c u t f d j e c 2 l w t > a f t t > c r d n ) irrt

# u n S > t t a t i o t t a X f c * 3 l a t i f t i f c i ? c t r D e u t l e r 3 u r i f t e t t c . l> .

H e r a u s g e b e r : D e r H e i d j s f a c f j g r u p p e n l e t t e r H e d r t s a r t t u a l t D r . i D a l t c c K a c f c . U rtie r XTTthpirhmg »on

H e d jts a m o a lt D r. D ro eg e, H a m b u rg ; H e d its a n m a lt D r . £ re if}. » ott fjo b e n b c rg , G e lle ; H e d jts a m o a lt D r.U fö fs ttte r, ittü n d je n ; H e d its a n m a lt D r .H f ü lle r , H e u ftre li^ ; H e ^ ts a n ro a lt D r.H o a c f, Ejalle a .S .; H e d jts a n w a tt D r. H ö rn e r, tja g e n ; H e d )ts a n w a lt D r. H u b a t, K ö n ig s b e rg /p r.; H e d jts a n m a lt D r . fD ilf;. Scfjoh, S e r lin ; P a te n ta n w a lt D r. U llr id ), S e rlitt.

D e r la g : 2 D . 2 tto c fc r S u c p l j a i t M u i t g , 3 « k-: 0 s c a r 23ranbftetter, G c i ^ i c j ( E l , dresdner S traße \ \ l \ 5 .

5 e r t i l p r e ( f ! c t S a m m e I . I I r . 7 2 5 6 6 / D r a t i t a n j ^ r i f t : 3 m p r i m a t u r / p o f t f d j e e t t o n t o C e i p 3 1g t t r . 6 3 6 7 3 .

© e j d j ä f t s j t e l l e i n B e r l i n S tö 48 f)e b e m a n n |tr. 14. S e rn jp re d je r B erg m a n n 217.

KecJjtsfhiduum

S5on <55ef). S u ftig ra t ißtoieffor D r. K r ü d n t a n n , SUiimfter (SBeftf.) G§ if t fd^ort [ 0 entfeßltch öiel l)in unb fia* gefcfjrieben

uttb geredet worben, baß rnart eigentlich meinen füllte, nun Wüßte m an m ittle rw e ile gründlich 33efd)etb. Stur bag w idjtigfte, bag, w o ra u f e§ anfom m t, ift nod) im m er nicht gefagt.

.yiutädjft muß m an w iffen, wag man oon bem fRedjtg»

unterricht »erlangt unb erwartet.

d a g 3 i e I- ^Sor S a tire n fagte ein »on m ir perfönlid) fefw gefdjägter © enatgpräfibent an einem D £ G . : Stuf ber U u iü e rfitä t le rn t ber junge W a n n bie Sljeorie unb al§ ffte»

ferenbar le rn t er bie Sßraptg. igd) traute meinen O bren nicht, berartigeg gu tjören, nadjbem fd)on wer weiß Wieoiel über bie ^Reform beg 9fed)tgftubiumg b ig p u tie rt w ar. W e in Gilt»

Wand, eine iheoretifdje U nterw eifung, bie nicht p ra ftifä ) fei, unb eine p ra fttfd je Slugbilbung, bie nicht W tffenfdjaftitci) burchfättigt fei, taugten beibe nid)t§, machte gar teinen Gin»

brucl. S ie fp ra ftife r, bie fo deuten, w iffen anfdjeinenb nicht.

Wie gering fie felber ihre eigene iß ra jig d am it einfdjägen, b m n ihre „fß ra p ig " fo, wie fie fie »erfteljen, müßte bann auf bie äußeren haiibwerfgm äßigen Joilfghaitbinngen ijina ugla ufcit.

Stuf ber anberen ©eite fehen dogenten, bie fich bagegen Wehren, baß ber 9ied)tgunterrid)t auf bie fß ra jig üorbereiten inufj, bie ©adflage ebenfaifg grünblid) unrichtig unb w iffen offenbar nicht, wogu bag §oci)fd)ulfiubium ba ift. Gg fcfjeinen Wod) im m er öiel gu »iele gu glauben, bie U n io e rfitä t »er»

m ittle bie @elel)rfam!eit. dem gegenüber muß hoppelt unb breifad) un te rftrid je n werben, baß ber 9tedjtgunterricl)t, wenn er richtig betrieben Werben unb feine Stufgabe erfüllen fo ll, E r g i e ß u n g ift unb fein muß, G r g i e l j u n g unb nodjm alg '■$ r j i e I) u n g. d a g fd jlie ß t gebädjtitigmäßigeg R aufen »on

® ebäd)tnigfonnein ebenfo aug, wie @ elel)rfam ieit um ber

© e le frfa m ie it w ille n . L ’a r t p o u r l ’a r t! d a g ift etwag gang anbereg, beim eg ift G r g i e l j u n g g u e i n e r S u n ft , Ü b u n g i n e i n e r S u n ft. h ie r in ftepen bie Slufgaben ber S n rifte n unb ber W ebiginer gleich- S3eibe fallen fü n ftig

® uuftleifiungen »ollbringen unb ung ß u rifte u ift — bieg gibt aud) ber ißpilofop^ S B u n b t gu — bie fdjwerere Stufgabe gu»

üefallen. S B i r f o t l e n S u n f t a u f g a b e n l ö f e i t n i d j t

^ i0h m i t ä u ß e r e n t e d j n i f d j e n S u n f t g r i f f e n u n b ' ' ö a n b g r i f f e r t u n b f i n n l i d ) w a h r n e h m b a r e m S8e«

° b a d ) t u n g g m a t e r i a l , f o n b e r n a i t g f c h l i e ß ! i c h u n b a l l e i n m i t ab ft r a f t e n G e g r i f f e n unb einer 93eob»

atfjtung beg U n fin n lid jc n . Stur augnahingroeife fann man in

^ftpeibenen © renjen »on einer ^Beobachtung beg fin n lid ) Wahrnehmbaren reben, wenn eg f i ^ um 'gorm feijler »on Ur»

[nnben hanbelr. Slllein fd^on an biefer ^atfache fann m an teilen, wie unenblidj öiel leichter bie W e b ijin e§ hat. SBir

haben gu auSfchticßlidj m it abftraften Gegriffen gu arbeiten unb aber biefe finb nicht ©elbftgwecf, fonbern btenenbeg W it»

tel gur Erfüllung unferer Sunftaufgaben.

d ie grage ift: SBie Wirten w ir am erfolgreich ft en, m it bem geringfteu fra ftö e rlu ft unb ber größten SBirfung auf bag heranwachfenbe ^uriftengefd)led)t ein, um in ber G r gi eh u n g g u r 9 te d ) t g f u n f t einen hödjftmöglidjen Grfolg gu erreichen, d a fteht — unb bieg ift hier fcijoit beutiidjft »onoeggunehmen

— eineg gang ficher feft: d i e ab ft r a f t e S S o r t r a g g w e i f e

» o m S a t h e b e r f y z u u i t z x i f t , p ä b a g o g i f d ) a n g e » f e h e n , bag p r i m i t i o f t e u itb u n g e f c p i c f t e f t e W i t t e l gu b i e f e m f f w e d . g iir ung ^uriften ift ber übliche SJortrag

»om Satheber herunter im wefentlid)en eine große SRücf»

ftänbigfeit. freilich gibt eg ja immer noch ©tubenten unb do»

genten, bie in einem guten „ § e ft" bag ,§ochgiel beg ©tubiitmg fehen, hoffentlich fterben biefe SSorurtede aber einmal gtiinb»

lief) aug1). rnödjte feboch umgrengen, wie weit fid) meine

^orberungen erftreden. Sein gefchichtiidje SSorlefuitgcn fönnen beit freien SSortrag, alfo bag „ § e ft" , nicht entbehren, hieran weiß ich nicht »iel gu äubern. Gg formten Wohl llr»

fitnben mehr alg bisher gelefeit werben, hieicäu müßte mau aber augreidjenbe fyaffim ilia ober einen ißrojeftiongapparat haben, ©obaim befdjränfe ich midh ausbrüdlid) auf $ri» a t»

recht uitb ißrogeß, gumal hier bie päöagogifdjen Slufgaben am fchmierigfteit finb, gum minbeften m it bem fßrümtrecht be»

gönnen werben m uß2).

f f j ä b a g o g i f . SÖeun ich immer luieber auf bie Gr»

fahrungeit ber Sehrerfdjaft hiwo^ig, war eutweber © tili»

fehweigen bie Slntwort ober eg würbe erwibert, berartigeg fei unwiffeufchaftlid), ober eg würbe gefagt, bie ißäbagogif paffe für ung nicht, benn fie habe eg „m it bem gangen Wen»

fehen gu tun". Gin Ginmanb, ber m ir leiber fogar »on bem

»on m ir hochgefdjäßten feingebilbeten S S t e r h a u g feinergeit 1) Sei) fage meinen SHitnrBeitern, nicljt „ § ü r e r n " : „S3et m it gibt eS ein fd)ieci)te§ Kollegheft. Siacljgefrljrieben w irb n u r, ma§ w ir

— nicht etwa blojj ich — an bje S afel fchreiben unb mag id) © ie aug»

btüddid) auffotbere, aufgufchreihen. Qm übrigen aber mich ejeergiert, banad) roollen S ie fiep richten." Unb mein Sungootb richtet fid j baitadj.

2) Strafrecht unb öffentliches Sledft, ,»or allem Staatgredjt, »er»

tragen fd)on eher bie © infeitigheiten ber hetvfepenben Sehrmethobe, aber hier muffen fid) bie guftänbigen Sogenien felber m it ben piibagogifchen Sotmenbiglteiten gbfinben, ich bann ihnen ba nicht hmemreben. Um fo mepr haben fie fid) aber bei Söepanblung ber fra g e n ber erften gi»itred)tlid)en Semefier gu befdjeiben. SBie 3i» ilifte n nnb 'iro g e ffu a iifte n ihre ©tgiepunggaufgabe am heften löfen, gept bie fr im in a lifte n unb 'JSubt ¡giften nichts an.

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2730

(Suriftifcfje aBocIjettfc^rifi entgegengehalten mürbe. ttn m iffe n fß a ftliß fa n n am ?Rcd)t§*

unterricht n u r fein, mag inEjaitiicE) ju riftifd ) uniniffenfcEjaftticE) ift, bie g o rm ber D arbietung ift nie u n m iffe n fß a ftiiß , föenn m an baoou abfiefjt, baß ein fflünbeftmaß oon Seßrerroürbe iuuegeßalten merbeu muß. D a g ift aber n id jt grage ber SRetßobe, benn auch bei ber bebuftiüen SRetßobe fann ber Beßrer f iß fefber, feiner S te llu n g unb feiner Aufgabe per*

fo n liß genau fo oiet »ergeben mie bei einer anberen U nter*

rid)tämetßobe. (Sä ift fo meit geiontmcn, baß ber bebuftiü fpftem atifße Stufbau beä ©toffeg als ber a lle in ju riftifd ) roiffenfdjaftlidje angefeßett mürbe unb a u ß ijente fid je r oiet»

fad) nod) angefeßen m irb. D e r Slußenfteßenbe fte itt f iß n iß t Bor, mieoiel unbelehrbare Befangenheit bei ben Dozenten mar unb oermutlicß auch heute nod) ift. g n einem © e fp rä ß m it bem Bon m ir perfönlid) ebenfaitä fefjr ßoß gefdjäßten O t t o B. © i e r f e fagte ich einm al, ber © tubent müffe m it ber pro*

bngicrenbcn Seßrmetßobe ergogen merbeu. © i e r f e , aßnungä*

toä, antm ortete: SBenn ißrn ber (Stoff Borgetragen m irb, bann arbeitet er ißn boß im ©eifte nach, unb baä ift hoch probu*

gierenbe Sehrmethobe. D iefe U nm iffenheit m ar einfad) er*

fcßütternb. © i e r t e mußte nicht em m al, baß bag, mag er alä probugierenbe Sehrmethobe aitfeßen gu bürfen glaubte, gerabe ber Dßpuä ber re in regeptioen ÜRetßobe m it ih re r paffioen Siufnahme ift.

g iß muß gegen meine ©egner ben hoppelten B o rto u rf ber U n ro iffe n fß a ftliß fe it erheben, E in m a l baßin, baß fie nicht m iffen, mie meit ber Umfang ber fßäbagogif alä XB iffenfßaft unb alä fprapiä reicht. D ie Sßäbagogif um faßt fd)Ied)thin aßeg:

fittiicfje, äftßetifdje Ergießung, Ö berm ittiung pofitioen SBtffenä*

ftoffeä, aber auch Stuäbitbung in technifdjem SBiffen unb tedj*

nifcTjcr fü n f t . fRicßtä ift ih r fremb, barum merben bie fra g e n ber heften U n te rriß tä te d jn if frßon feit meßr alg einem g a ß r*

ßunbert im m er mieber in ber fßabagogif beßanbelt.

g u m gmciten erhebe id) ben B o rm u rf ber Unm iffenfchaft*

liß fe it gerabe gegen bie, bie eine päbagogifdj richtige SRetßobe alä (ju riftifd )) u n m iffe n fß a ftiiß fcijeiten. Siuß biefe miffen n iß t, m orauf eä anfom m t. (Sine richtige U n te rriß tä te ß n if — um fie hanbeit eg fid) — ift nie u n m iffe n fd ja ftliß , meber päba*

gogifd) nodj oiet meniger ju riftifd ), unb eä ift eine feßr be*

bäuerliche Berm edjfiung Bon ju r iftifß e r unb päbagogifßer SBiffenfßnftiicßfeit, mentt gegen eine päbagogifdj rid jtig e SRe*

tßobe ber B o rro u rf ber (ju riftifd je n ) U n ro iffe n fß a ftliß fe it er*

hoben m irb. D ag ift b lu tig e r D ile tta n tiä m u g , ber n id jt meiß, m orauf eä anfom m t.

(S§ ift aud) fdjon gefagt morben, bie Sehren ber Böba*

gogi! paßten fü r ben iR e ß tä u n te rriß t n id jt megen beä ©toffeä.

Slucß bieg ift minbefteng Ijiifio fe r D ite tta n tiä m u g . geber Seßr*

fto ff paßt fü r eine p fß ß o lo g ifß richtig berechnete unb an ißren E rfahrungen auägebilbete SRetßobe. Eä ift außerorbentiidj g le iß g iiltig , ob iR a tu rg e fß iß te , Erbfunbe, Satein, SRebigin ober jRedjtgroiffenfßaft gelehrt m irb, jeber S to ff fa n n erfolg*

reich unb m it bem geringften S haftüerluft n u r auf eine einzige SRetßobe angegriffen merben, a u f b ie a u ä b e n E r f a ß n t n * g e n b e r f ß f r j c ß o i o g i e a b g e w o g e n e SRe t ßo b e . Eä m irb emigeä ©eßeimniä berer, bie fü r bie fR eßtäroiffenfßaft bie alleinige Dafeinäberecßtigung iß re r biäßerigen, n ä m liß ber a b ftra ft bebuftiüen Bortragäm etßobe behaupten, Bleiben, mo*

m it fie bieg anberg aiä m it ißren B o ru rte ile n Begrünben moilen. Eä m irb eben n iß tä ü b rig Bleiben, alä baß fid) ber fR e ß tä u n te rriß t, fagett m ir richtiger bie E r g i e ß u n g g u r i R e ß t ä f ü n f t bem anpaßt, mag b u rß ßunberttaufenbfältige Unterfucßung alg praitifcß braud)6ar erprobt morben ift. Eä ift eigentüntltd). 91m ßößften entm idelt ift bie Unterricßtä*

fu n ft in ber B o lfä fß u le , meniger fdjon in ben SRUtelfßulen, nocß meniger in ben höheren © ß u le n , am menigften auf ber U n io e rfitä t. Silä iß anfing gu bogieren, hatte i ß fo fo rt baä

©efüßl, eg müffe gang anberä gemacht merben, unb um mich gu oergeroiffern, ftubierte icß erft meßrere SRoitate, inbem icß gleicßgeitig nebenher meine eigenen Berfucße macßte, bie päbagogifcß*roiffenfßaftltd)e S ite ra tu r: § e r b a r t , D i e ft e r * me g ufm., außerbem aber ßörte icß m iß bei ben B o lfg fß u l*

leßrern um. Sllleä paßte ineinanber, mag id) gunäcßft erfüßlt, bann Berfucßt, bann ftu b ie rt, bann e rfra g t hatte. S M d je r SMlege ia n n Bon ficß behaupten, baß er ficß auch n u r an*

näßernb ebenfo um bie päbagogifßen Slotroenbigfeiten Bemüßt ßabe mie id )?

D i e © t o f f a n o r b n u n g . D a ä g e f ß i ß t l i ß e f ß r i u ä u n b b ^ ä p ä b a g o g i f d j e f ß r i u ä . © e it meßr alg einem SRenfdjenalter fämpfe icß gegen baä B o ru rte il an, baä gefdjicßtliße iß riu ä müffe in ber U nterrid ß ä b a rfte llu n g auch baä päbagogifdje iß riu ä fein. Silä id) bieg roieberßolt öffentlich äußerte, mürbe eä fo fo rt alä „u n ro iffe n fc ija ftiid j" oerfemt.

2Ran fonnte ficß einfach gar nid)tä anbereä beitfen, alä baß ber lln te r r id jt m it bem beginnen müßte, mornit bie Slnfänge ber SRcßtäbilbung bei ben fRömern Begonnen hatten. D enn m it bem römifcßen 3tecßt fo llte natürlich aud) angefangen merben- Sllfo n id )t bloß römifcßeä ©pftem , fonbern aud) röm ifdje fRed)tägefd)icßte Boran. Sirger tonnte bem gefunben DRenfcßen*

Berftanb mie ben einfad)ffen fRegetn ber ißäbagogif n id )t in§

© e fid jt gcfd)lagen merben. Zim m er mieber ßabe icß bem ent*

gegengeßalten, mag icß nunm eßr gum founbfooielten SKale micberßole, bie eiferne g-ünfgaßl ber ffSäbagogiE: Born Stäßeren gunt genieren. B o m B e ta n n te n gum Unbefannten. Born Seid)*

tereu gum ©djrocreren. Born E iitfadjen gum Sufammengcfeßten.

Born Üonireten gum Slbftratten. Sülan füllte meinen, bieg alleä fei fo felbftüerftänblicß, recßtfertige ficß burcß ben gefunbeit SDtenfdjenBerftanb berart Bon felber, baß bemgegenüber fein SBiberfprucß auftaudjen tonnte. SBeit gefeßlt, alleä m ar unb ift gum größten D e il aud) heute nocß in ben SSinb gerebet.

D ie golgerungen auä jenen © ä |e n fittb : D ie Beßanblung be§ römifcßen fReißtä gu B e ginn beä © tubium ä miberfpricßt ben gorberungen, baß oom Siäßeren gum gerneren, üom Be*

tannten gum Unbefannten auggegangen merben muß. © ie m ib e rfp rid jt aber aucß ben Beiben anberen gorberungen, baß Born Seidjteren gum ©cßroereren unb Born Einfachen gum g u * fammengefeßten gu geßen ift. D ie E rfdjeinungäform en beä rö m ifd jcn fRecßtä hängen beianntlid) m it bem röm ifdjen g io il*

progeß auf bag engfte gufammen, biefer römifcße Qioilprogeß ift fü r ben Slitfänger aber fo giemlicß bag bunfelfte, mag eg gibt, g ü r ben gioilprogeß muß gunäcßft einm al Born Sl®., S@. ufm. auggegangen merben, aber nicht Born römifcßen fß rä to r unb bem iu d e x O ctavius. g e rn e r ift auägugeßen Bon SRüller unb ©cßulge, bie megen ® auf ober SRiete m ite in * anber ftreiten, aber n iiß t Bon A u lu s A g e riu s unb N um erius N e g id iu s. Eä ift ein ©ebanfe oon gerabegu tro ftlo fe r päba*

gogifdjer unb pfhcßologifcßer Berlaffeußeit, biefeg gefd)id)t*

ließe fßriuä alä baä päbagogifcße fp riu ä gu Beßanbelit. Slber aud) ber gorberung Born Einfachen gum 3 u fam m eil9ef e6ien entfprießt bie © teltung beä römifcßen fRedjtä gu B e g in n beg

© tu b iu m ä n id jt. D i f f e r e n g i e r t e f Recßt e f i n b e i n f a c h , p r i m i t i o e f Redj t e f i n b g u f a m m e n g e f e ß t , m e i l . f i e e b e n nocß n i c h t b i f f e r e n g i e r t f i n b . SBie ßaben m it bie Smfhmg beä Stäuferä aufgelöft: © em äßridjaft, Berfcßulbete .SRangelßaftigfeit, Berfcßulbete U nm öglidjfeit, Berleßung ber Sin*

gcigepflicßt bet Bertraggfcßluß, naeß B ertraggfd)iuß, Bergug, Berießung oon fonftigen fRebenpflidjten. D a m it fa n n ficß baä röm ifdje fRecßt gar n id )t Bergleicßen, fo ßoeß fonft gerabe bie g in b e rta t beg römifdßen Sibilen eingufchäßen ift. Bio m it Unauägegiidjenßeiten ßaben, rüßren fie baßer, baß m ir bie Unauggeglidjenßeiten beg römifcßen fReißtä übernommen u n b n id jt oerftanben ßaben, fie fdjon im üorigen gaßrß unbert gu überminben.

D agu fo m m t bie frembfpracßlicße Erfcßeinunggform , bie fü r bie fßäteren ©emefter beftim m te nocß: gu ermäßuenbe Borgüge bietet, aber gu B e g in n beg © tubium ä bie Bielfad) m it lateinifcßen Bofabeln unb © ra m m a tif überfütterte gugenb eßer abftößt.

D ie S e ß r f o r m . SBie feßon augebeufet, muß m it bem aud) ßeute nocß befteßenben SRonopol ber bebuftiüen D a r*

ftellungämeife gebrodjen merben. fRüdficßtäloä. D e b u ftio ifl baä Berfaßren, üoit abftraften Oberbegriffen auägugeßen unb Bon ba gu ben Eingelerfdjeinungen ßeruntergufieigen. Dppu§ • bie großen Seßrbücßer. D a ru m a u ß baä BerßängniäBotle B or*

u rte il, ben allgemeinen D e il üoranguftelien unb im © djulbred)!

m it ben allgemeinen Seßren gu Beginnen. Eä muß genau um*

gefeßrt gem aßt merben. g u Beginnen ift m it t a u f , SRiete, D a rle ß n ufm. g m © a ß e n re ß t m it bem Eigentum , aber n W m it bem Befiß. D ie fe r ift fü r ben g u rifte n , ber baä ©ßftem beßerrfßt, baä einfaßfte, meit er baä p rim itio fte ift, aber

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62. fja ß rg .1933 .fielt 49]

Sfuffaße

ßerabe barum ift er fü r ben S e g in n beg © tubium g gang un»

mögticß. S a g redjtticße §aben m it ber g-otgerung, baß ber Eigentüm er bag abfotute, unentgiepbare fRecpt gegen jeber»

m ann pabe, ift biet le tz te r borguftetten atg bag tatfacplicße

§nben, _ bog aber überrafdjenbermeife ebenfattg Stagebefug»

n iffe m it fid j bringen fott. g ü r ben Saien gepört eg gu ben fetbberftänbticpften Satfadjen, baß «Bote ober SSotin (Söcpin), benen auf bem SSodjenmarft ip r ©ernüfe geftopien w irb , ba»

gegen SRotWeprbefugniffe paben, j u r i f t i f c ß gehört bieg gu ben Erfdjeinungen, bie am atterfcpwerften ber jungen SBett ftargemacpt merben fbunen. 9 iu n gar bie üin&ifatorifcfjcn nnb negatorifdjen SSefißftagen. © ie fin b , ioie m it §anben gu greifen, ben Eigentum gftagen nadjgebitbet, baßer muß bocf»

äuerft bag Sßorbitb e rfiä rt fein, beoor m an fiep m it ber 9tadj»

biibnng befaffen !ann. ® e r jRedjtgunterricpt fte ltt aud) pier Pfßdjotogifcp nnb päbagogifcß alieg auf ben Stopf. Unb bann tounbert m an fid j über ben „U n fte iß ".

® (liie r: ¿ligem einer ¿ e il, f^arrtilienrecfit unb Erbrecpt gehören _ h in te r © d ju lb re d jt unb ©adjenrecpt. ® ag bißcßen

© dßw ierigfeit m it ber befcßranften ©efcpäftgfäßigfeit ift gu überminben unb man braucht n id jt einm al bag SbGeflänbnig 5u macpen, baß aug bem Slttgemeinen S e it bag ¿erfonenreoßt ßerauggeßoben toirb. ® ie nötigen SSemerfungen taffen fiep leicht nadj SSebarf einfdjieben. Seinenfattg gehört bie Seßre bon.ben ^a n b iu n g e n an ben Stnfang, ba gept g. SS. bag gange Stnfecßtunggrecßt unb feine praftifcße SBebeutitng g la tt über bie Söpfe toeg, and) ift bie 2Iugeinanberfe|ung m it ©ewäpr»

t ^ a f t ufm. niept burdjgufüßren. E rft ©ewäßrfcpaft, bann Sin»

fecßtung!

Snuerpatb ber SSortefungen beg ©djutbrecßteg ift unbe»

b ingt m it bem einzelnen fRedjtgberßaitnig gu beginnen, atfo meinetwegen m it bem S auf, obgteidj bieg feine Siebenten pat, bie^ XRiete wopt re id jtid j fo gut an ben Stnfang gehört, fju»

gteid) m u f aber fdjon fo fo rt bei Sauf, SRiete, SBerfbertrag ufm., um bag SSitb bottftänbig p madjen unb ben ©egenfaß tjeraugparbeiten, bag fRecpt beg SSergugeg, ber U nm ögltdjfe it, ber pofitiöen SBertraggberleßungen angegogen werben. Eg ge»

nügt, wenn fü r jeben f ja il gunädjft ein braftifdjeg SSeifpiel atg

©egenfaß gegeben w irb unb ber © tubent barauf aufm erffant gemadjt w irb , wie bie ©onberbeftim m ungen beg eingehten

© djutbberßättniffeg unb bie allgemeinen SSeftimmungen in»

einanber übergreifen unb fidij gegenfeitig ergangen, © o n ft fcpwebt g. S3. bag Unmögticßfeitgredjt fü r ben Sinfänger öott»

ftänbig in ber S itft unb er fiept gar fein begrifftidjeg SSer»

pattnig gu ben Eingeibeftimntungen bon S a uf ufm.

® ag, trag pier befürw ortet w irb , ift ber in b u ftitie Stuf»

bau beg Seprftoffeg, bie SInwenbung beg © runbfaßeg; oom Sonfreten gum Stbftraften. Sfitdj bieg w a r frü p e r atg un»

W iffenfdjafttidj berpönt.

® i e p r o b u g i e r e n b e S e p r f o r m u n b b i e SSer»

t a n g f a m u u g b e r S t p p e r g e p t i o n . E in e r ber wenigen, bie m ir gur ©eite geftanben paben, w a r S u ß f e n b e d . E r eriannte unb fprad) eg auep aug, ba§ bie perrfdjenbe Seprform beg a b ftra it bebuftiöen S?ortrageg oom Satpeber peruuter fem inin fei. S u fo fe rn m it fRecpt, atg fie n u r bie paffiüe, re»

äeptioe SEätigieit beg §ö re rg forbert. SIucp bag m ug genau

«mgcfeprt fein, ber © tubent m uff probugierenb ternen. g ü r ben ®ogenten n a tü riid ) fcpwer, fü r mandje fepr, wenn niept äu fcpwer, aber eg p itft nieptg, eg mu§ ßefepafft werben. ® aper

»tug aug ber §örerfcpaft bag, Wag fie lernen fott, peraug»

gefragt werben, fie muff mögiiepft fetbftanbig gu finben oer»

lucpen, wag fie nadj Stbficpt beg Seprerg lernen fott. ® ag pat ängteiep einen großen weiteren pabagogifepen SSorteit, ber pnr niept poeß genug gewertet werben fa n n : ® i e S S e r i a n g » i d m u n g b e r S t p p e r g e p t i o n . © ie ift ein, wenn niept 9Prabegu b e r ©eptüffet gum E rfo lg beg Unterricßteg. Qcp m nn in a b ftra it bebuitioer SBeife in einer ©tunbe bag oietfadje bon bem öortragen, wag icp in berfetben 3 eif probugierenb i« fonoerfatorifeper SBeife u nter bewußter SInwenbung ber 'ßerlangfam ung ber Stppergeption abpanbetn iann. Stber bag Reifte beg erften w irb öergeffen, bag rneifte beg gweiten fißt,

^Jüb eg b l e i b t a b f o i u t g e r e e p n e t b e i b e r g w e i t e n ' i i e t p o b e m e p r p ü n g e n a t g b e i b e r e r f t e n . Eg ift mergegen eingewanbt Worben, baß gu einer foiepen Sepanb»

lung beg ©toffeg feine g e il fei. ^cp bepaupte aug punbert>=

2?31

facEjer E rfa p ru n g , baß bie ¿feit boiffom m en ba ift, m an muß fte n u r gu nußen berftepen. ®agu gepört auep, baß ber ®ogent, ber ©djuibreeßt unb ©adjenreept bepanbett, gteiepgeitig bie Stnfäugerübungen in ber § a n b pat. ®iefe brei ® inge m üffen ineinanber übergreifen, eg gept niept, baß fie in bemfetben

©emefter in berfepiebenen §änben finb. ® a n n fiepen fü r

©cputb» unb ©ad)enreept nebft Stnfängerübungen elf © tunben gur SSerfügung. ® ag genügt bottauf, ba bei ber pier bor»

gefdjtageuen SRctpobe bie pödjftmögticpe intenfioe E in w irfu n g auf bie ©tubenten gewäprteiftet w irb . 5Rur in, ©cputb» unb

©acpcnredjt w irb bie unentbeßriidje © runbtage fü r atteg fotgenbe gewonnen, fogar fü r bag öffentiiepe SRedjt, bag fdjtießticp boep n u r bom ^ib iire d p t feine wieptigften b e g riffe entteput^ pat. S<P tebe atfo ber fonberfatorifdpen, ober wenn man w itt, fofratifepen SRetpobe uneingefepränft bag SBort, beim n u r m it ip r werben w ir unferen Ergießeraufgaben geredjt.

S u r SSermeibung bon SRißberftünbniffen fei cingefcpoben:

® ie in b u ftio e äReißobe, bom Sonfreten gum Stbftraften, ift n id jt bagfetbe wie bie fonberfatorifeße. S n ö u ftib fann man auep in ber ßergebracßteit S lortraggform berfapren, aber bei ip r gept ber große © ew inn ber SSeriangfamung ber Stpper»

geption bertoren unb^ bropt bie Überprüfung m it jeweitg gu biet © to ff. Stnbererfeitg fann fonberfatorifcp burepaug in ber fRepetitiongform berfapren werben, inbem einfad) bie abftraften S kg riffe gefragt werben.

Eine m inifteriette SSerorbnung pat SScfprecpunggftunben borgefepen, bie awfrßeinenb fo gebad)t finb, baß bag SSorge»

tragene gewiffermaßen repetitiongweife n a d jträ g iiiß wieber befproepen werben fott. 55) i e g i f t e in 9R iß g r i f f . Etwag repetieren, wag ber junge Q iurift meifteng noep niept be»

g riffe n pat, ift S?crfd)Wenbung bon S ra ft unb Seit- 2Iud) Pier ift atteg umgefeßrt angufaffen, bie „S efp re d )u n g e n " paben niept nadjgufotgen, foubern borattgugepen.

©etbftberftänbticp „befpreepe" id) niept bie gange ©tunbe pinburd), fonbern füge naeß Stebarf auep SSorträge ein, ja eg fom m t bor, baß icp bie gange ©tunbe fpreeße, aber bag ift eine Stugiiapme. SBo eg irgenb angept, pabe icp im m er jemanb an ber SSanbtafei, ber m i t § i t f e b e r § ö r e r f d ) a f t bie

© ticpw orte beg logifdjen Stufbaueg ober bie Stufgäptung ber gum © efam tbiib gufammengufügeuben Eingetpeiten an bie STafet gu fepreiben pat. ® ag gibt natürtiep maitcpmai fü r man»

djen © tubenten, aber aud) fü r mandje © tu b e n tin , maud)e peiße SRinuten, aber bann nterfen fid) biefe © pießrutenläufer bag, Worauf eg anfom m t, fü r im m er. fRatüriicß fuipe iip m ir gern auep gerabe fotepe aug, bon benen icp annepme, baß fie in ber borpergepenben © tunbe n id jt ba waren, unb ftrafe fie bam it, baß fie befdjämt an ipren 5fSiaö gurüdfcpteid)en müffen.

dagegen boit ber äußertiepen ©cputmeifterei ber ©egenwartg»

lifte n patte id) nieptg. SSer ben äußeren Sw ang Braucpt, fott niept tepren, fott aber aud) n id jt auf bie U n io e rfitä t gepen.

SRögen bie ©cßwädjiinge rußig untergepen, icp fann ben E lte rn teiber n id jt petfen.

® ett SSorWurf, baß bieg bon m ir borgefdjiagene SSerfapren

©cputmeifterei fei, muß icp uacpbrüdtidjft gurüefweifen. ® ag SSerfapren m it ben ©egenw artgtiften ift bie fdjiim m fte ©cput»

meifterei, bie eg gibt, W itt meine „© d ju im c ifte re i"

burdjaug atg E r g i e p u n g g a r b e i t gewertet fein, b e r S i f t e n g m a n g p a t m i t E r g i e ß u n g n i d j t g gu t u n .

® a m it gmingt man n u r bie Seiber, aber paeft niept bie © eifter, unb bereitet ßöcßfteitg bem fßrofeffor bie © enngtuung, baß er botte ©äte fiept. ® ie Ergießung gur © eredptigfeitgfunft forbert genau bag, wag pier gefagt ift. SSom Eingetfatt ift auggugepen, an iptn ift bie innere ©ereeptigfeit ber abftraften iRorni, ip r Swed, unb an ipm gemeffen, ip r S n ß a it gu entwidetn. Eg ift ferner — unb bagu bieten gerabe erft bie Slntworten ber 5 eit»

nepmer ben rießtigen Stntaß — auf bie fRüdm irfungen ber Entfcpeibuug auf anbere tRedjtgberßäitniffe pinguweifen, eg ift bargutegen, gu meidjeu unpraftifepen unb ungere^ten fo lg e n , bor attem aud; im jSrogeß, _ bie bon bem jungen S u rifte n ge»

gebene Stntw ort fü p rt. ® ie S ufamwenpänge m it anberen 9icd)tgfäßen, audj beg öffentlichen fRedjteg, finb aufgubeden, m an barf fiep bor fteinen E ffu rfe n auf anbere ©ebiete niept fdjeuen, muß bielm epr gerabe barauf auggepen, bag praftifdp gitfammengepörige geiegentiidj opne fR üdfid)t auf bie ©ßftem»

3 4 2 *

(4)

Ö?S 2

reinßeit an gang anderer (Steile abgußanbein, aig bie fßfte*

matifcße g o igericß tigfeit fordert. ©g muß n u r fpäier an ber richtigen S te lle beg StjftemS barauf tjingeioiefen merben, fo baß auci) eine fRepetitiougm irfung entftetjt. S ie g aüeg ift beg»

ßaib notmenbig, meii unter alíen Umftänben bag S aufaiitätg»

bebürfnig ber § ö re r befriedigt merben muß. SS e r n i e ß t b e m ü h t b a r a u f a u g g e ß t , b a g S a u f a i i t a t g b e*

b e b ü r f n i g b e r § ö r e r gu me d i e n u n b eg^ b a n n gu b e f r i e d i g e n , ß a t f e i n e n S e r u f a i g © r g i e ß e r g u r i R e c ß t g f u n f t ö e r f e ß i t ,

SB a g i f t gu t u n ? S ie äSefpredjunggftunben fin b aug»

gubauen, aber gang anberg aig b ig le r angufaffen. S ie Unter»

ricßtgöeraitung muß ßierin muß ö o iiftä n b ig umbenfen^ unb eg ift feßr bebaueriicß, baß in iß r Senner beg U niöerfitätg»

mefeng fo meitig öertreten fin b , öieim eßr naßegu aüeg öon bem © tu b ie n ra t gemacht m irb. S ie jjroige fieEjt man. S ie 33e»

fprecßunggftunben mürben nací) m in ifte rie ü e r V erfügung ^öijer honoriert aig bie SSortraggftunben. jje ß t fin b fie mieber auf ben © tanb ber äSortraggßunben gurücEgefcEjraubt. © in gang fdjroerer Feßler. ©g ßatte aueß ßier mieber einm al aüeg um*

gefeßrt gemacht merben müffen. ffu n ä d jft mußte jedem So»

genten freigegeben merben, feine Sßoriefung, foroeit mie er eg ausbeßnen m oiite, in 33efpred)unggform gu ßatten unb bafür nací) ber Qaßl ber äSefpredjunggftunben bag erfaßte § o n o ra r gu liquidieren. © eibftöerftäublidj muß fid j feber Sogent inner*

ßaib ber öorgcfdjriebencn Sgöcßftgaßl öon äSoriefunggftunben ßaiten, unb bam it er nießt meßr äSefpredjunggftunben liqui»

biert, aig er m irfticß ijä lt, finb ißm gunädjft n u r brei SSiertet alter © tunben aig äSefpredjunggftunben gugugefteßen.

heute betrögt bie ¡göcßftgaßi gmei d r it t e l im ©cßuibrecßt, ein SSiertel unb meniger in ben anderen Seiten. ätifo rechnen m ir auf eine öierftünbige äSoriefung brei äSefpredjunggftunben.

S a g entfpricßt giem iidj genau bem päbagogifcß notroenbigen 9Raß, fomie bem unerläßiicßen 3teft fü r ben freien äSortrag.

h ie r fü r feße m au mieber erßößte H onorare an. S ie fjo ig e m irb fein, baß fid) ber Stad)mudjg ber Sogenten biefer neuen Seßrmetßobe aniteßnten unb fie ßfiegen m irb. Slug iijncn er»

gieße m an fid j auf biefe fcßonenbe SSeife bie fü n ftig e n ©r»

gießet bet beutfcßen Sugenb ße.ran, m it bioßen äSefeßien unb bergieidjen U ngefdjicííidjfeiten e rreidjt bie Unterricßtgoerroal»

tung nicßtg. © ie ift üßetßaupt auf einem Srrm eg. S ie Uni»

oerfitäten merben, menn eg fo meiter geßt, gu ßößeren ©ßm»

nafieit ufm. nacß bem S ire fto ria lfß fte m , unb bann ift eg m it ber äSeitfteiiung bet beutfcßen U nioe rfitäten gang fiepet aug.

SSir fin b groß gemorben nacß bem entgegengefeßten ©ßftem, bag, mag ung groß gemaeßt ßat, bleibt nacß einem aiten

©efeß audj im m er ber roeitere © a ra n t uttferer ©röße, aber nießt" bag, mag jeßt im Cjuge ift. älifo paffe man fief) m it feinen SJiaßnaßmen bem an unb öerfueße, bie freim ütige äSefoigung beg päbagogifd) -Rotmenbigen gu erreichen, bie notroenbige S o ntroite übt fcßließücß bie © tubentenfdjaft feiber. © ie m irb fieß feßon äußern, menu fie fidß betrogen füßit.

©g ift aueß nicßtg bagegen eingumenben, baß bei ju rifti»

feßen h a b iiita n b e n eine feft begründete S e nntnig ber Seßren ber fpsbagogii gefordert m irb. S ä g geßört gum Sganbmerfggeug unb muß gemertet merben, ift aber bigßer öon ben g a fu itä te n naßegu gang öernacßiäjfigt morben. gcß ßabe eg ieiber nie er»

reießen föuneu, baß bei ber h a b ilita tio n öorßer äiugmeife über

©rgießerfaßigfeit unb Seßrerfaßrung üeriangt mürben, öiet*

leidet fom m t bieg feist enbiieß.

S a g r ö m i f d j e f R e d j t . S a g im m er mieber gegogene fRe*

gifter ift befannt: Unerreicßte SReifter, unerreidjteg äSorbiib, Seßrer ber SSeit ufm. S a m it m irb nießt gerechtfertigt, baß bag röm ifdje fRedjt aud) ßeute noeß im Seßtpian eine fRoüe fpieit.

2tud) nießt babureß, mag gmeifeüog g u trifft, baß bie eine Söur*

gei beg ßeutigen fRecßteg römifcß ift. gugegeben, baß eg feßr roünfcßengmert ift, menu aile f ü n fte n roenigfíeng aug © rün»

ben ber allgemeinen ju riftífd je n G ilb u n g fo ö'iel öon bem rö»

m ifißen 3Recßt m iffen, um bodß im m erßin fagen gu iönnen, biefe ober jene. S kftim m u n g ift öon ben fRömern ererbt. Un»

bedingt muß bag röm ifdje ©taatgreeßt geiannt merben, feßon um ben ©egenfaß gegen moderne ©taatgeinrießtungen ßeraug»

guarbeiteu. Stber ebenfo m id)tig ift aueß bie Senntnig beg atßenifcßen unb iaionifeßen ©taatgreeßteg. Segßaib le ß rt man

[guriftifeße SBoßenfißrift aber fein griecßifdjeg fRedjt. S&gleicß. ich &er ßerfömmiicßen traiatigifcßen ©infcßäßung beg römifeßen Diecßtg bureßaug n id )t beipftidjte, befürmorte icß boeß nodß nießt, baß m ir ung öon bem römifeßen fRecßt trennen, menngieieß einm al bie T renn ung öoiigogen merben muß. Biber m ein © ru n d ift ein gang anderer, ift öon ben fRomaniften big auf biefen Btugen*

b lid aig foießer nod) gar nießt e riannt. i S i e f e r © r u n d i f t b i e S S e r i a n g f a n t u n g d e r B I p p e r g e p t i o n . © ie ift oßne meitereg bureß die frembfpraeßiicße g o rm unb ferner bureß die iafuiftifcße ©rfdßeinungfnrm , b. ß. burdj die fßotmenbigfeit efegetifdj»inbuitiöer S3eßanbiung, gegeben. ® ieg, und n u r bieg aitein, rechtfertigt nod) bag röm ifdje fRedjt im ßeutigen 3tug*

bübunggprogram m . iSie m it ber 33eßanbiung beg römifeßen 9ied)tg in g o r nt ber ©pegefe notmenbig üerbuubene ißeriang»

fam ung ber Btppergeption gmingt aud) ben ungefcßiciteften.unb unerfaßrenften iSogenten, unbemußt biefe §aupt» unb ©rund»

reget ber ißäbagogif gu befoigen. © aß bie U itle n n tn ig päba»

gogifd)er fRegein ßieraug etmag gang anbereg maeßte, fei Der*

gießen, menn n u r jeßt bie gotgerungen richtig gegogen merben- S)iefe befteßen darin, baß bag römifeße SRecßt n u r noeß in g o rm ber ©jegefe beßanbeit m irb. @g ift Btufgabe ber S u u ft beg Seßrerg, biefe ©jegefe richtig aufgubauen, nießt aber fie m it bem alten © ißia gm ort abguteßnen, baß bem ju n g e n Sß*

rifte n bod) ein ©ßftem geboten merben müffe. S ie g beftreite icß gang eittfcßieben, eg b ra u d jt ißm noiß tein ©ßftem , noeß bagu ein fo abftrafteg ©ßftem mie bag bebuftiö aufgebaute, geboten gu merben. S a g ©ßftem ift gu befoigen, aber nicht a b ftra ft öorgutragen, fonbern aug ben ©ingeifaiten gufammen»

gufeßen. SBag ber A n fänger lernen unb miffen muß, _ift ißm geiegentiid) ber ©jegefe öorgul.agen, g. iö. Unterfeßieb öon S o nfenfuaiöertrag unb © tip u ia tio n . S ag ©ßftem. aig foießeg ift bem öorgubeßaiten, bag genügt öoiiiom m en, gumat bag römifeße fRecßt m it gu Diel gefdjicßtiidj»nationaien 8 U#

fa iiig fe ite n betaftet ift, bie bag SSerftänbnig unb bie gpbäcßtnig*

mäßige Btufnaßme n u r erfdjmeren. BCifo n id jt bie inßaitiicße SSortreffiidjfeit beg römifeßen fRedjtg — biefe ift iä itg ft über»

munden — , fonbern bie päbagogifd) nüßtid) auggumertenbe

©rfeßeinunggform ift eg, bie eg empfießit, bag römifeße fRecßt febenfaiig einftroeiien noeß beigubeßaiten, aiterbingg n u r in augfcßiießiicß ejegetifeßer Seßanbiuitg. überßaupt ift_ gegen bie gu früß einfeßeitbe Sagb nacß bem ©ßftem beftimmtefter SSiberfprucß angumeiben, jjeß behalte meine fu g e n d bis gum d ritte n ©emefter einfeßtießiieß im Biuge und faffe _ im m er mieber nacß, mag fie moßt öom röm ifißen ¡Recßt meiß. Stuf meine g ra s e n erhalte icß denn aud) regelmäßig ein meßr ober m inder öergnügließeg ©cßmungeln aig Bintm ort. S a g ift bag, mag bei ber feßigen ißfiege beg römifeßen fRecßtg ßeraug*

fom m t, unb an anderen U n io e rfitä te n meiß bag jju n g ö o if fid je r genau fo toenig.

SBirb fü r bag römifeße SReeßt bie ejegetifeße SRetßobe ge»

mäßlt, neben der eine furge SSortefung über römifeße fRedjtg»

gefeßießte öieiteidjt erßatten bleiben fann, bann m irb m an die

© rfaßrung maeßen, bie iängft fidjerer S3efiß unferer fßabagogen ift, baß eg n ä m lid j fü r ben b e g in n gang g te idjgüitig ift, mö m an einfeßt, üorauggefeßt, baß n u r bie feßon ermäßnten päbagogifdfen fRegeln befolgt merben. SSir öeriegen in den fugenbiießen, öon feiner ©aeßfenntnig befeßmerten © e ift, im m er unfere SSorfteilungen ßinein, bie m ir auf © ru n d unferer ©aeß*

fenntnig ßaben. SSir orientieren ung nad) dem ©ßftem, tue»

m ir bag ©ßftem inneßaben, ber fReuüng benft gar nießt daran, er o rie n tie rt fid) und fa n n fieß aueß n u r orientieren an der

©ingeierfeßeinung. 9üfo biete m an fie ißm , bag ©ßftem fom m t noeß im m er früß genug.

©g muß aber aueß bei ber © djule eingefeßt merben. ® ic Dielen, bie über g r i f f e n unb jju rifte n tu m fdjeiten, pergeffeu, baß die Schule auf aiieS öorbereitet, Sßeoiogie, fßßitoiogif'

@efd)id)te, fRaturm iffenfd)aften, aber nicht auf ba§ fR'eßt.

SSerfudje m it ber © taatgbürgerfunbe fin d fiä g lid j auggefailru unb merben im m er flä g iid ) augfaiien, foiange n id )t bag SBort befolgt m irb : S e r S e ß r e r m u ß ö i e t m e ß r m i f 1en a i g er l e ß r t . SSer nießt im ifSriöatrecßt und öffentiießfü1 fRecßt richtig burißepergiert ift, fa n n über © ta a tg b ü rg e xfu u ^ auf ber © d jitie überßaupt nießt m itreben, fann aud) bie a tttiff11

© tabtöerfaffungen, fa u nfer atteg S aifertum , nießt rießtm öerfteßen. S a g fRecßt geßört aifo auf die ©cßule. Sunäcßl

Bfuffäße

(5)

62. Qctprg. 1933 ö e ft 491 S luffä fe e 2 7 3 3 m itte lb a r, inbern bie Seprer ein E jifte n jm in im u m Bon öffent-

Itdjent unb vßrioatrecpi fid)er beperrfcpen, Bon beut tp r Unter»

ticp t burcpfättigt tft. Sobarat u n m itte lb a r, inbem fiep bie

^5i)iIo£ogenfc^aft enbiidj an bie late in ifd je n fRecptgquellen peranmacpt. S a g ecptefte Satein tu irb nicpt Bepanbeit, bag S ü rifte n la te in , aber bet § e (ie n ife r Eicero m it beut biogen lateinifcpen SBortübergng tuirb afö bie igocpleiftung bcä Sa»

teinifcfjen gepriefen. S e in Satein ift gar fein Satein, ift

©riecpifcb m it lateinifcpett SBorten. E r pat ficf; gan$ an Spufpbibeg unb Semoftpeneg berfauft, biefe beiben tuaren fü r biefeit ©cpmäcpitng fo übermächtig gtofj, baff er fiep g a n j an fie Berlor. Unb bag m irb ber 3 u S eu*3 als Satetn Oorgefept.

S ie lange tuirb m an fiep biefeS gefatten taffen? (ikrabe Eicero trä g t m it bie ¡oauptfcpulb, menn öberleprerteben fo in fD lih fre b it gefommeit finb tuegett i£>rer tönenben fp^rafsrt.

§ a t m an berat gar fein Em pfinben bafür, b a | Eicero lü g t, fbtacpiich lü g t, unb bafi eg eine V erfünbigm tg ift, bie Qmgenb an Eicero a u ^u b ü b e n ? S a tu irft bie nüchterne ©acplicpfeit ber g u rifte n unenbiicfj Biet ¡nahrhafter. 92atürlic£), herauf dp en farat m an fiep iticEjt baran, b a ju bat m an aber fonft nocp augreicpenb ©elegenpeit. S ta m m m ühte in ber S dfute eine auggefucpte fß rä p a ra tio n aug Suriftenquelten bepanbeit mer»

ben, mogu ich übrigeng aber aucp auggefucpten S to ff aug bem M onum enta G erm aniae rechne. S a g m itte la lte riid je Satein ift richtige $ o rtb ilb u n g beg alten Satein, bie fßpüologen greifen fiep aber bag Satein einer m ittfü rlicp auggemäplten Ije itftu fe peraug unb tragen bieg a ß bag eigentliche unb alleinige Satein Bor. SÜBir f ü n f t e n bürfen benn boef) fepr ernftlicp bitten, baff ficb bie S tu b ie n rä te m it biefen. bigber gang ungebobenen Schaben ettnag näher &efd£)äftigert, bag be»

fom m t ihnen gut, befommt ber ^ugertb gut unb fdjliehlicp auch bem ganzen Volfe.

S a g a n t i f e t Recpt a u f b e r U n i B e r f i t ä t . Sehre unb fßflege -beefen fiep nicht, gehen heute fogar fehr tueit augeinanber. S ie rom aniftifepen Q u rifte n fin b w eit in bag grieepifepe unb orientatifche fRecpt hineingeraten unb bie Ve»

rufungen merben Bon ben g’afuitaten mefenttid) m it banaep bemeffen, mag im ägtjfotifcEjen, foptifdjen, heliertifcpen, fume»

tifepen ufm. fRecpt geleiftet morben ift. S ie g ift fü r bie Er»

Siebung ber Sugenb l ’a r t p o u r l ’a r t unb ohne jeben SBert fü l­

lte. S ie igellenifer, Stoptifer, S u m e rife r, S g p p tife r ufm. ge»

hören n id jt in bie juriftifcEje g a fu ttä t, fonbern in bie pptlo»

foppifepe. g u m Steil merben fdb>on jept Bon ben D rie n ta lifte n ju rtftrfd je Slufgaben übernommen, bie atg juriftifche eigentlich bon ^ u rifte n gelöft merben mühten. S ie fßpiloiogen merben bam it aber g a n j gut fertig. S ie merben noch leichter bam it fe rtig , menn erft ju r richtigen phitoiogifchen Stugbilbung ein E jifte n jn tin im u m Bon fRecptgfenntttiffen gehört.

S i e E i n f ü h r u n g i n b e n B i ü t l p r o j e h - 3®ie gän$*

lid f Stubienregelung uon allem päbagogifcpen © eift Ber»

taffen ift, ergibt fidj baraug, baff eg fü r ben f^b ü tm o je fj feine fonBerfatorifdje E in fü h ru n g gibt. SRaioermeife fdjeinett mancherlei Seute ju glauben, ber römifche g io ilp ro je h , bag päbagogifch fchmierigfte, bag eg überhaupt gibt, fei eine E in * füprun g in ben heutigen ^ ro s e f. Ung fehlt eine E in fü h ru n g , bie fiep. einen g a n j einfachen $rose§ p n t V o rm u tf nim m t, fo mie ich ib u in meiner E in fü h ru n g in bag Siecht entmorfen habe. S ie fe r muff in alten feinen ff3£)afen nach ber g ra g e fo rm : SBag mug nun gefepepen? SBag fom m t n u n ? burepgefproepen merben. V o r allem muff ber Slnfänger auch ein V iib Bon ben Vorgängen h in te r ben übuiiffen haben. E r muh miffen, mie eg fom m t, baß in biefer Silagefadje jmifchen biefen P arteien, Bor biefem 9iichter, an biefem Sage, in biefer Sache, ein S e n n in ftattfinbet. Slagerhebung, S erm ino erfügung, Stage*

ju fte llu n g finb bem 2lnfänger böhmifdje SBalber, er erhalt h ie rin auch bann noch feinen Einbücf, menn er ficb auf bag

©eriept begibt unb einen S e rm in m it anhört. SSag Borher ge»

febehen ift, gefdjehen muhte, bleibt im bunflen. SBag er fiept, ift n u r ein Reiner ülugfchnitt. iTialjegu alles ift ihm meltenfern, unb gerabe hier muh nach betn © runbfah ber SSeriangfamung ber Wppeiäcption Berfapren merben. ® ia n fepe fiep n u r unfere Sehrbüdper beg fjiniipiB seffeg an, fü r ben Slnfanger m it ip re r begrifflichen ülufteilung ber Vorgänge g a n j unmöglich.

bie Vorgänge, bann bie b e g riffe , b. p. Born Sonfreten ju n t 2lbftraften, inbuftiB . Eg ift einfach unoerftänblicp, mie hieran pat Borbeigegangen merben fönnen.

3lber bieg pängt m it ber SRücfftänbigfeit gufammen, m it ber bie E in fü h ru n g in bie „DiecEjtSmiffenfdjaft7' bepanbelt m irb. 3 e be b i g p e r g e f e p r i e b e n e E i n f ü h r u n g i n b i e f R e c p t g m i f f e n f c h a f t i f t e i n e p a b a g o g i f e p e U n * m ö g l i c p f e i t f ü r b e n S l n f a n g e r . 3 -n ihnen allen — meine eigene tft bemüht um gefeprt aufgebaut — m irfen noch bie überholten SSorftellungen ber alten Enspfiopabie unb 5Die*

tpobologie nach, bie eine re in a b ftra ft bebuftioe 3 ufammen*

faffung ber Oberbegriffe eineg S toffeg ift, Bon bem ber Sin*

fänger feine Slpnung pat unb bie gerabe j u r „E in fü h ru n g "

feiner apnungglofen Unroiffenpeit in bag Siecht bienen fü ll.

Sille biefe S3ücper finb päbagogifcper Sopfftanb unb taugen alg E infüh rungen päbagogifcp gar nieptg, finb alg abfdjlie»

henbe gufam m enfaffungen aber burepaug gut. Slucp hier muh bag S o je n te n tu m BoIIftäubig umbettfen lernen. S ie E in fü p * ru n g ift rein in Sfefprecpungg» unb g ra g e fo rm gu palten, Ber»

trä g t eg aber gang Borgüglid), bah m irfraiggBolle Sßorträge eingeflocpten merben, benen bag ^ u n g n o lf bann regunggiog unb m it gefpanntefter S lufm erffam feit big gum Scpluffe ber Stunbe äupört.

Üirfo0wng0fro0cn unter befonderer Berucffi^ttgung der enongeltfc^en ^irc^e der /Utpreußif^en Union )♦

SSott SRecptgantualt Dr. ®r t oi n S load, §atte a. ©., SOlitglieb ber Stationalfpitobe unb ber ©eneralfpitobe.

S e r Slbfcpn. 2 Slrt. 2 ber SSerfaffung ber beutfepen ebangelifcpen fire p e B. 11. S n R 1933 regelt bie Diecptg»

berpältniffe jmifepen ber beutfepen eBangetifcpen Slircpe unb fren Sanbegfircpen. fßaep bem Slrt. 2 finb bie Sanbegfircpen öie © runblage ber beutfepen eBangelifcpen SHrcpe, unb ipre

© elbftänbigfeit m irb im Slbf. 3 beg Slrt. 2 g a rantiert.

S a b e i b a rf aber n id jt überfepen merben, bah Bott ber heutfepen eBangelifcpen Sircpe ben Sanbegfircpen fü r ipre S3er»

faffung burep @efe| einheitliche ^Richtlinien gegeben merben können. 3 « biefem S a |e gibt mopl ber jm eite S a p beg Slbf. 4 öes Slrt. 2 noep eine Sluglc-gung. Sattacp foltert biefe SRicpt»

Ifttie n fü r bie Serfaffungen ber Sanbegfircpen fiep irtSbef. auf hie recptlicpe S in p e it u nter ben Sanbegfircpen auf bem @e=

htete ber V erm attung unb fRecptgpflege begiepen. S a ra u g er»

Gibt fiep aber, bah biefe ^Richtlinien, bie Bon ber beutfepen a) SJgl. © e b p a r b , „ S ie Steugeftaltung beg eoangelifiiett

«ircpeutDefeng in S eu tfcp la n b ": 3 2 3 . 1933, 2551 ff.

eBangelifcpen Sanbegfircpe ju geben finb, auep bie te rrito ria le D rg a n ifa tio n ber Sanbegfircpen ergreifen fö nnen; benn bie te rrito ria le © lieberung einer Sanbegfircpe if t © runblage fü r ipre SSermaitunggpanbhabung.

§ ä n g t fo felbft ber territoriale^ Veftanb ber Sanbegfircpe Bon ben Bon ber beutfepen eBangelifcpen Sitcpe ju gebenben fR id jttin ie n ab, bann ift eg Berftänbticp, bah bie oetfaffung»

gebenbe Slrbeit ber Sanbegfircpen felbft bigper menig Bormärtg gefommen ift, ba biefe fRicptlinien bigper feplen.

Slncp bei ber eBangelifcpen ®ircpe ber Slitpreuhifcpen U n io n fin b baper Big jept n u r menige, ben Slufbau biefer Sanbegfircpe betreffenbe ®efe|e erlaffen morben. V on be»

fonberer SBicptigfeit ift tebigtiep, fomeit man bie O rg a n ifa tio n ber Sanbegfircpe betrachtet, bag Smpengefefe über bie Er»

rieptung beg Sanbegbifcpofgamtg unb Bon V ig tü m e rn Born 6 . © ept. 1933. S e r § 1 btefeS ©efepeg Beftimmt, bah ein Sanbegbifcpüf unbefpabet ber V efugniffe beg Sircpenfenatg bie eBangelifpe ® irp e ber S lltp re u h ifp e n U n io n . O ertritt- Slher

(6)

2734

W itffä g e

[Qurifttfcfje StBoc^enfc^rift

fdEjort ber § 2 geigt, baff bie E inrichtung beS A m ts eines Sanb»

infcfjofS n id jt etwa in eine S ioufurrengtätigfeit gum 9leicE)S=

bifdjof auSarten fü llte ; benn m an legte baS A m t beS SanbeS»

bifdjofS in bie § a n b beSjenigen RtanneS, ber a lle r SSorauS»

fid )t nad) baS bon ber beutfdjen ebangelifdjen Siircfje gu fdjaf»

fenbe A m t beS 3ieici)SE)ifdjofä beferen follte. AuS biefer fßer»

fona lu n io n , bie bemüht öon bornljerein erftrebt mürbe, firtb meitgeljenbe golgerungen fü r ben enbgültigen Aufbau ber SanbeSlirdjen gu gieren. S o llte eS fiel) erreichen taffen, baff einm al baS A m t a lle r SanbeSbifdjöfe in ber § a n b beS Reichs»

bifdjofS bereinigt roirb, fo fönnte baS g n ftitu t beS SanbeS»

bifchofS überhaupt megfallen, unb bie übrigen 58ifdjöfe, mie fie im § 5 beS genannten @efe|eS fü r jebeS 56iStum borgefeljen fin b , mürben u n m itte lb a r u nter bem Reid)Sbifdjof ftel)en unter SSegfall beS groifdjengliebeS SanbeSbifcfjof. ©ine foldje Siege»

lu n g mürbe moljt auch ber g e fd jid jtlid jcit E n tm idelung ber beutfehen S3if(f)öfe entfpredjen, im übrigen m it ber ftaatSredjt»

lid je n E n tm idelung SeutfdjlanbS gu einem EinheitSreidje übereinftim m en.

SS5elc£)e O rgane bem 58ifdjof gur S e ite geftellt merben füllen, 'fie lt nad) ber bisherigen ©efefjgebung fü r bie g u fu n ft noch nicht feft. ® e r § 4 beS ©efejgeS b. 6 . Sef>t. 1933 be»

ftim m t le b ig lid j, bah baS A m t ber © eneralfuperintenbenten fü r bie fju fu n ft berfchminbet. iSennod) m irb bem S8 ifc£)of ein fo n fifto riu m , ähnlich mie bisher, gur S e ite ftehen müffen.

R u r fra g t eS ficf), mer als feine © ehitfeit an bie S te lle ber

©eneralfuperintenbenten treten füllen. D e r § 6 gibt hier einen iginm eiS; benn bie 58iSfümer glieberit fid) ja in 5f3robfteien.

iöabei m irb m an fidf hüten müffen, bie ißröbfte etma am S ijje beg 58ifd)ofS gufammengufaffen; fonft mürbe bag A m t beS © eneralfuperintenbenten n u r u nter einer neuen 58egeidj»

nung fortleben. ®aS ® e fe | geigt im § 6 Har, bah bie ißröbfte an ber S p i|e einer fßrobftei ftehen füllen, unb ba baS 58iStum te r r ito r ia l in fprobfteien gerfällt, fo m uh ber ißrobft feinen A m tS fi| innerhalb feiner Sßrobftei hoben, d a ra u s ergibt fidf eine lo la le IS egentralifation ber iird jlid je n 33ermaltung, bie biel öoliSgebunbener ift, als menn, mi§ bisher, ber leitenbe

© eneralfuperintenbent erft burd) längere R eifen feinen Spren»

gel erreidjen formte.

SReljr a ls ba§ Angebeutete läßt fich aus bem ©efefe bom 6. Sept. 1933 fü r bie gulünftige ISerfaffuug ber A ltpreuh:fd)en U nion n id )t entnehmen, mohl aber gibt baS SSorbilb ber 33er»

faffung ber beutfdjen ebangelifdjen Siirdje noch meitere ginger»

geige.

Ergeben bie bisherigen A usführungen in ber Suchen»

probing baS Slmt beS 58ifdjofS unb einer ihm gur S3erfügung fteljenben 58ef)örbe, mie baS fo n fifto riu m , fo geigt bie D rgani»

fa tio n ber beutfehen ebangelifcheu H ird je neben bem ReicfjS»

bifchof eine beutfdje ebangelifche R atiottaifpnobe, bie bei ber 58eftellung ber Sßrdjenleitung unb bei ber ©efejjgebung mit»

m irft. SBeiter fin b beratenbe Kam m ern borljanben. SBenbet man baS auf bie SHrdjenprobing entfpredjenb an, fo mürbe neben ben SSifdjof bie fßroüingialfhnobe gu treten hoben, bte ben 58ifdjof bei ber 58ermaltuttg ber S irdjenprobiitg gu unter»

ftüjjen hotte, ü b e rflü ffig mürbe merben ber ißroüingiaiiirdje n»

ra t, fü r ben ja ein entfpredjenbeS O rg a n bet ber beutfehen ebangelifcheu Ifird je nicht borhanben ift.

SBer in ber fßroöingialfpnobe ben 3 3 o rfi| gu fü h re n hat, lä ß t fich ouS ben abäquaten SSeftimmungen ber S krfa ffu n g ber beutfdjen ebangelifchen Slirdje nicht ohne meitereS Ijerieiten.

Rach A r t. 8 ber S3erfaffung ber beutfdjen ebangelifchen S irdje ift ber iBorfitjenbe nach ber erften T agung, bie ber ReidjS»

bifchof leitet, non ber Stjnobe felbft gu beftimmen — ficher eine meife aSorfcßrift. A la n bermieb baburdj bie SluSfchaltung in te re ffie rte r Saienelemente, unb fo m irb man mohl auch bei ber ißrobingialftjnobe in ber g o to o ft hen SSorfi|enben bott biefer felbft beftimmen laffen.

IDabei ift eS felbftberftänblidj, bah t>ie Sjßrobingialfhnobe in ih re r ©efam theit entfüredfenb bem burdj bie E in fü h ru n g beS 33ifd)ofSamtS anerfanitten gü h re rfirin g th e lebiglich bei ber S e ftellung ber firdflicEjett Seitung innerhalb ber ^ ro b in g urtb bei ber ©efejggebung m irb m itm irfe n , ohne fo n ft irgenbmie in bie S ä tig ie it beS SBifchofS eingugreifen.

D b in ber Sirchenprobing entfpredjenb ber 33erfaffung ber beutfdjen ebangelifchen SHrdje nod). beratenbe Kam m ern gu bilben fein merben, mag baßingeftellt bleiben. SJtan m irb fich hier nor einer ü b e ro rg a n ifa tio n hüten müffen,- gum al menn bie ÜRitroirfung beS SaienelementS in ber $rooingialft)nobe gemährleiftet ift.

¿ e m ißrobfte merben befonbere Jßehörben nicht gur Seite gu ftelten fein, ba er ja inne rh a lb ber ißrobftei n u r ber 33er»

tre te r beS SSifdjofS ift.

ISah bie Sßrobfteien felbft in S irdjenfreife , unb biefe mie»

ber in bie etngelnen ©emeinben m it beftim m ten O rganen ger»

fallen merben, ergibt ihre ©rohe. 91uS bem bisher ergangenen

©efeh Iaht fich barüber fü r bie g o tu n ft, fü r baS gulünftige 33erfaffungSmeri, nodj nichts entnehmen.

§ 41^ 6 6 0 * und unpfä'ndfcars 0 cgcn)!onde*

33ou CierlanbeSgerichtSrat D r. ( S d jm ib t, Sßin.

® ie gefehgeberifchen Erm ägungen bei § 419 m ären: ISie S d julben bilben eine Saft beS (Stltiü») 33ermögen3, fo bah fie ihm fo lg e n ; ber © laubiger fo ll unb barf baljer bie 23e»

friebigung ba fudjen, mo bie 33ermögenSmaffe, bie n a tü rlid je Unterlage beS bem S d ju lb n e r gemährten fre b itS , geblieben ift (91®. 69, 284 ff.1)). $ a S ©efe^ m ill alfo ben S a d jlre b it fcEjü^en.

S o n biefem © runbgebanlen auS ift auch bie in leßter S e it mehrfad) auftaudjenbe g ra g e gu löfen, ob ber fog. @e»

fchäftsmert, alfo bie bei Unternehmungen bebeutfamen mert»

erlmhenben Umftänbe, mie üunbfcijaft, gute Sage, S3eliebtljett, g irm a , K e n n tn is ber SegugS» unb Slbfagguelleu, ein gut ein»

gearbeiteter S ta m m bon A rbeitS lräften, als SSermögenSgegen»

ftänbe augufeljen finb. ®ieS ift gu berneinen, felbft menn man im Übergabeüertrag bei ber ißreiSbeftimmung fü r ben ©e»

fdjäftsm ert einen befonberen fßoften auSgemorfen hot. <®iefe SSerhältniffe bilben gunädjft regelmähig nicht bie Unterlage fü r ben in § 419 gefdjühten S a d)frebit. S d jo n im allgemeinen h ä lt m an biefe ©em innm oglichfeiten fü r ungeroijj unb gmeifel»

|a ft. © en iganbelSgefellfchaften m it feftem © ru n b fa p ita l ift eS berboten, fü r ben ©efchäftS» ober g irm e n m e rt einen be=

fonberen fßoften u n te r bie SSermögenSmerte ber laufenben J) S3B. 1908, 548.

33ilang gu fe|e n (§ 261 §© 58.). R u r beim Reuermerb barf ein fßoften h ie rfü r unter ben ißermögenSmerten erfdjeinen. E r m irb aber fo fchneU mie m öglid) abgefchrieben. ® iefe 58tlang»

g ru n b fa |e beobachtet auch ber orbentlidje Eingellaufm ann.

Ebenfo läßt baS Steuerrecht ben ©efchaftsmert bet ber 33er»

mögen» unb Erbfchaftfteuer aufjer 58etracht (5 R g § .: g2S.

1933, 1740). ® e r erfahrene ©arlehenSgeber betrachtet m it grohtem SRihtrauen einen foldjen 5j3often. E r meih, mie fdjnelt gerabe biefe SSerte fchminben, menn nicht ber © eift eines tiieh^

tigen ©efdjäftSmanneS bahinter fteht. ® en S rebit, ben er im

§ in b lid auf ben © efdjäftsm ert gibt, gemährt er bor allem bem ©efchäftsinhaber p e rfim iid j, ber nach feiner fibergeugung biefe günftigen © em innm ögiid)!eiten au8n u |e it m irb. ® er Sirebit ift ißerfonallrebit. ® e r entgegengefeöte S ta u b p ü n it i«

ber Entfdjeibung g3S. 1932, 114 ift n ic |t gu teilen. ® i?

Erfahrungen, auf bie fich ^oä U rte il beruft, ftüiten il)_n nidjt- ,® er anbere © ru n b , ber bagegen fpricht, leitet fich ouS bem 58ermögenSbegriff beS § 419 ab, nämlich barauS, bah ber

© laubiger ben @efd)äftsmert gmangSmeife burch 5}3fänbung ober fonftmie nicht bermerten lann. E r ift nicht pfänbbar (R@. 70, 2 2 6 2)). § 419 fo ll aber gerabe, mie fdjon ermähnt, bem © la u b ig e r bie S3efriebigttng aus bem übergebenen S3et»

2) gSB. 1909, 202.

(7)

Stuf f äße 2735

62, $ af)rg. 1933 § e ft 49]

mögen fiebern. S ! falten baßer n u r bie ©egenftänbe u n te r b a ! 23ermögen nad) § 419, bie ißrer 9 ia tu r naeß bem gwang!»

toeifen 3 u 9r if f be! © la u b ig e r! gugänglicß finb. 9 iu r bie B w anggüollftredung geigt 'aifo ßier, ob man bei ber 2Iu !»

tegung auf bem reeßten 2Beg ift. ® ie ! beamtet 2) o n b i in ber 2tnm. g2B. 1932, 1579 meßt genügenb. S r farüft beit ü’a 11, baß femanb fein ©efcßäft m it ber gut eingefütjrten g irm a , fein eingigeg SSermogen, an feine g ra u üeräußert. S r m eint, Wegßalb falte § 419 nießt antaenbbar fe in ; aneß ber Srbe, ber nicht pfänbbare Srbfdjaftgfaci)en üerwertet Ijabe, tonne nicht u n te r § in w e i! auf bie U npfänbbarfeit ben (Erlös beit © la u b ig e m üorentßalten. © iefe ülnficßt fü h rt aber gu Sr»

gebniffen, bie bem ©ebanfen beS § 419 guwiber fin b unb and) oon 2 3 o n b i ttad) feiner grunbfäßiicßen S infteitung woßl nießt g ebilligt werben. Überläfjt nämtieß ber ©cßulbner feine SBaren unb fein gange! gfänfa&areS Vermögen einem anberen etwa bttrd) ©ießerungsübereiguung (ogt. ben g a il ® 3 i3 - 1931 9?r. 474), Tbteibt er aber im übrigen gnßaber be! w ertüoiien

©efc^äftS, fo ift eine Stage a u ! § 4 1 9 m eift unbegrünbet, jebenfaltg gwedto!. ® enn ber © iß ulbner bat nadj SS o n b i ben erßeblicßen SSert feineg ©efcßäft! unb feiner g ir m a be»

batten, Ijat aifo nictit fein gange! Vermögen übertragen, g n bag ©efcßäft atg foldjeg, bag bem ©cßulbner oerbtieben ift, fa n n ber © la u b ig e r nictit üottftrecten. S r w irb bitrcßweg leer auggeßen.

2tucß ber § in w e i! auf ben S rtög ber unpfanbbaren

©aeßen beioeift bie tRicßtigfeit ber ÜKeinung 8 3 o n b i ! n id jt.

ü ltte rb in g ! ift ber Srbe unb auch ber Skratögengüberneßmer üerpflid)tet, beit S rtög ßerauggugebeu. Stber bieg ergibt fiel) aug fotgenben Srloägungen. SBentt ber ® e fd )ä ft!w e rt aud) n id jt pfänbbar ift, fo fa n n bodj er wie bag §anbei!gefcßäft ©egen»

ftanb fdjutbredjtticßer SSerträge fein (9t® . 70, 2 2 8 8 I. * 3) ; O S © . 23raunfcßweig: 2)013- 1933 % r. 74). ©g tarnt baßer her 23er»

mögengübergabeoertrag fcßutbrecßtlicß ben ©efcßäftgwert m it»

um faffen uttb boeß tarnt er gteießwoßt fü r bie grage außer betracht bleiben, ob ber Übergeber feitt Verm ögen ooliftäitbig übertragen ßat. ® a er nießt ©egenftanb eineg einßeittidjen fRedjtg ift, fin b ßiergu lebigtidj bie einzelnen u nter ber 23e»

geidjnung © efdjäftgw ert gufammengefaßten pfönbbaten ©adjen, Siedjte unb jRedjtgüerßältniffe ßerangugießen. S rta n g t fpäter ber Übernehmer bureß 2Beiteroeräußerung ein S ntgett aueß fü r bie tatfäcljiicfien 23crßättniffe unb ©ewinnm ögtießfeiten, fo m uff er biefen b e tra g bem © iäubiger ßerauggeben. ® enn fie loaren ebenfalls ©egenftanb beS Übergabeüertragg. Sg g ilt bei § 419 gwar n id jt bie fog. binglidEje © u rro g a tio it, aber eg befteßt eine fßfticßt gur §erauggabe ( © i l t e r : ©rueß. 71, 2 0 0 ; 3t@ 9ISomm. §§ 1978 2tnm. 2, 1990 9tnm. 4).

Sg tom m t noch ein ioeiterer © ru n b ßiitgu. 28 ag n u ß t bem © la u b ig e r ein U rte il gegen ben Übernehmer, toenn bag Verm ögen im ntefentiieben aug einem hohen ©efcßäftgwert be»

ftefit? g a lt ! bem Übernehmer, ¡nie eg regeimäßig gefeßießt, bie H a ftung auf bag Verm ögen oorbeßaiten w irb , öerntag er m it bem U rte il nichts angufangen, ioeit ber ©efcßäftgwert nicht pfänbbar ift unb ber 2$orbeßatt ber befdjränften H a ftu n g ißm ben g u g r iff auf bie S in fü n fte beg Übernehmerg aug bem @e»

fcßäft n im m t.

©g tom m t hiernach f ü r § 419 n u r bag Vermögen in grage, bei bem bie einzelnen 23eftanbteite ih re r 97atur naeß

8) 328. 1909, 202.

bem gwanggweifen A n g riff beg © la u b ig e r! unterw orfen fin b , unb ber ©efcßäftgwert bteibt bei iß rü fu n g ber SSoraugfejjungen beg § 419 außer betracht (ebenfo ®SR3- 1931 97r. 474; O S ® . S ra u n fd jw e ig : ®9t,3. 1933 3tr. 74). ©otoeit inbe! ber Über»

nehmet bei ber SSeiteroeräußerung ein S ntgett fü r ben ©e»

fchäftgtoert unb bie bam it oerbunbetten tatfädjtichen fO lögticp feiten befommt, if t er oerpftießtet, ben S r tö ! beit © laubigem hetaugpgeben.

Slnberg ift eg m it ben pfanbbefreiten Sachen beg § 811 3if?D . unb ber 2SD. o. 26. Sttai 1933 ('Jt©25l. 302). gß re fßfänbung ift an fieß mögtieß, fie w irb n u r ungutäffig wegen ber _ perfönlidjett ^e rß ä ttn iffe be! bergeitigen 23efi|erg. 6 ! treffen baßer bie Oorßergeßeitben Srwaguttgen ßier nießt gu.

SKau tonnte wie bie Sntfcß. gSS. 1932, 1572 bie M ein u n g oertreten, ber Übernehmer, ber n u r pfaitbbefreite ©adjen über»

nommen ßat unb ber aueß felbft bie U npfänbbarteit fü r feine ißerfon geltenb maeßen fann, oermödite m it ber B e rufung hierauf bie Stage a u ! § 419 gu g a tl gu bringen. ® a ! würbe aber gu einer SSerfcßiedfterung ber Sage beg © la u b ig e r! füß»

reu. ® ettn oor ber Übernahme tonnte er gwar ebenfatlg bei feinem ©cßutbner nießt in bie pfanbbefreiten ©adjen oolt»

ftreden, aber er tonnte fieß g. 23. an bem 2 trb e it!e rtra g er»

ßoien, ben jener m it § ilfe ber pfanbbefreiten ©aeßen ergieite.

S e i bem Übernehmer fä llt ber B u g riff auf ben 2 trb e it!e rtra g Weg, wenn er fieß feine H aftung auf ba§ übernommene 23er»

mögen üorbeßatten läßt. ® a ! fa n n nießt ber SSitte beg ©e»

feße! fein, b a ! gerabe ben ©cßuß öeS © iä u b ig e r! im üluge ßat. SBenn bem Übernehmer bie 23efcßränfung ber H a ftu n g üorbeßatten w irb , ift er nach bem entfprecßenb anwenbbaren

§ 1990 2tbf. 1 ©aß 2 oerpftießtet, b a ! 23ermögen gur Se»

frie b ig u itg be! © la u b ig e r! im 28ege ber Bwanggüoitftrecfung ßerauggugeben. S ! finb gwar grunbfäßtieß fü r bie g ra g e ber

$fanbbefreiung bie p e rfön iidjeit 23erßältniffe be! Übernehmer!

tttaßgebettö. 2Iber § 1990 beftim m t fü r ben Srben fcßtecßtßin bie §erau!gabe fämtticßer 91acßlaßgegenftänbe. S r fa n n fidj nießt auf § 8 1 1 B ^ ö . berufen ( © t e i n » g o n a ! § 9 1 1 Sinnt. I I 3). 'S arnit, wie erwäßnt, bie Sage be! © Iä u b ig e r!

nicht berfdjiedjtert w irb , fü ß rt bie entfpredjenöe Stnwenbung bagu, biefeS S rg e b n i! aueß fü r ben Überneßmer gelten gu laffen. S r üergidftet bam it nießt etwa fü r fein 23ermogen auf bie SBoßttat be! § 811 B $ £>v it>aS unguläffig wäre, jonbern naeß ber Siegelung be! § 419 w irb bttrd; ben 23orbeßait bie g o rb e ru n g be! © la u b ig e r! a u ! einer perfönlicßen be! Über»

neßm er! tatfäcßticß gu einer fremben © d ju lb , w e il er fü r fie nießt m it feinem fonftigen 23ermogen ßaftet. S r m uß begßalb b a fü r bie m it ber ©dßulb belüfteten ©egenftänbe ßerauggeben.

2®aßrung be! öffentlidjen g n te re ffe !, b a ! § 811 B ^ - 5U5 grunbe liegt, tom m t bei biefer ©adjlage nießt iit grage. O S © . Söttiggberg: g2B. 1932, 1579 ßätte ßiernaeß ber Stage a u !

§ 419 ftattgeben muffen.

® e r überneßmer fa n n fiefj aber auf § 811 3 ^ 0 . berufen, wenn er feinen 23orbeßatt e rw irft ßat. S r ßaftet bann perföntieß fü r bie ©cßutb be! Übergebet! m it feinem gangen 23ermogen.

© ! lie g t fein © ru n b üor, tßm in biefem g a l! bie 23orteile be!

§ 811 B ^ D - gu oerfagen. Stuf ben 23orbeßalt fann ber über»

neßnter nad) S rtaß be! U rte il!, etwa bei ber 23otlftrecfung, üergießten unb babureß bie 23oraugfeßungen fü r bie 2lnwcn»

bung be! § 811 3 ^ > . wieber fd;affen. STIierbing! muß er bann aueß a l! g o lg e tragen, baß er fü r bie g o rberung perfön»

ließ ßaftet.

Die § § 1123/1124 6 0 0 * gelten niifyt für die öffentlichen 6rund)iücf0loflem

23on ©erießtgaffeffor SBüßeltn 2 5 uß lntan n, jur. hüfgarbeiter Beim SBranbeuBurgifcßen ©parfaffen» utib ©iroüer&anb, Stettin.

I. ® ie SKeinungen in © cß rtfttum unb iKecßtfprecßung fin b geteilt. ® ie tReißtipreeßung fteßt woßl überwiegenb auf kern © ta n b p u n ft, baß bie ©teuerforberungen nießt b a ! Dlecßt ber §§ 1123, 1124 S3©23. genießen (S® . © o rtm u n b : g233.

1933, 1963; S ® . ® u i!b u r g : g 2 8 . 1933, 1 9 0 3 ; S ® . S ö ln : S'S®. 1933, 1 2 7 4 ; S ® . §agen [gu ügt. bei S t e p p e r : g 2 8 . 1933, 1380]). g n einem U rte il o. 8 . S tp rtl 1933 ßat fieß b a !

S ® . (15. g io S e n ., 15 U 134 2 /3 3 ) auf ben gegenteiligen

© ta n b p u n ft geftetlt; aud) fonft ift bie S ln fid jt im © d jrifttu m nnb oereingett woßl aueß in ber fRecßtfprecßung oertreten worben (gu ügt. bei S ir e p p e r : g2S. 1933, 1380). Sine neuere Sntfcßeibung be! 3t@. ift btSßer nießt ergangen. 91ucß fxüßer ßat b a ! 3t® . gu ber grage nießt einbeutig S te llu n g genommen.

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