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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1936.12.05 H. 49

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65. 3al)rgattg 5. $ e s m fte t 1938

£ e f t 4 9 [3361]

3«n)ttrri)c lUodjcuirijrtfi

© r g a n b e r H e t c f t s g r u p p e H e c fy ts a n m ä lt e b e s I T S . H e c fy ts tD a ijr e r =2S u n b e s

fjerausgegebert oort bent Hetcfysgruppertmalter Hedjtsanmalt Dr. Droege,

unterHTitmirfungöerKTitglieberbesHeidjsgruppenratesiHecfytsanmälteDr.ffanns^ritjfcije, £etp3tcj;

Dr.$erbtnanbIHöfsmer, IKürtcfyen; prof.Dr.firtmnKoacf,pallea. S.;Dr. Huöat, Königsberg (Pr.);

iX>ilijeImScijoi3, Berlin; Dr. KrturScffügler,tDeinijeint(Bab.); Dr.2trtfjurSdjul3e*Smtbt,Bremen;

Patentanwalt Dr. Krtijur iUIrtdj, Berlin, unb Hedjtsanwalt Dr. <Suftan Dogel, fragen (JDeftf.) Sdjriftleitung: Berlin W 35, £ütfonntfer

1 8

n . Fernruf Kurfürft B 3718

Derlag:

V O .

HToefer BucbbanMung, >fp: ©scar Branbftetter, geizig C 1, Dresbner Straffe u / i 3

5emfpted)cr Sammel-Ht. 72566 / Draiitanf^rift: imprimatur / poftfd)e<fiouto Ccipsig Hr. 63623 (g e fd jä fis ftc ü e in B e r lin SW 48, fjebemannftr. 14. ^emfpredjer A 9, Slüdjer 0217

D e r 6 d ) u $ s o n

Von VehtSantoalt Dr, © b e r i j a r b i n s g e r , B e rlin SBarengleichartigfeit unb VertoehflungSgefahr finb bie

beiben Hauptfragen, bie in jebern SBarengeihenftreit eine Stolle Jpielen. ®ie Seage ber ©leicpartigfeit toirb regelmäßig auf

©runb to irtfh a ftlih e r ©rtoägungen unb Beobachtungen gu be*

urteilen fein; inSbef. fomrnt eS hiet auf bie Slrt beS Vertriebes unb bie Smecfbeftimrnung ber jum Vergleich ftebenben äBaren an. © n t f cb e i b e n b ift bie V e r f e b r § a u f f a f f u n g , bie fid) a u f © r u n b t a t f ä h I i h e r V o r g ä n g e — Be*

nupung einer Söare als ©rfapftoff ber anberen; ?5eilbalicn beiber ÜSaren in ben gleichen VerfaufSftätten — bilbet. fjrgenb*

toelibe Vorschriften über bie Beurteilung ber Sßarengleidiartig*

feit enthält ba§ 2Bbg®. nicht. S ie Sßarenflaffeneinteilung ift fü r bie ©leicpartigfeit unerheblich.

2tuh bie grage ber VertoehflungSgefahr beruht in erfter Sinie auf ber VerfehrSauffaffung. Sh*e tatfächlichen ©runb*

lagen finb aber toeniger leicht feftpfteßen. ®ie VertoehflungS*

gefahr loirb nicht allein bureb tatfäcplih borgefontntene Ver*

toehflungen begrünbet; baS bisherige Unterbleiben öon Ver*

toehflungen fdjlie^t beren Beborftehen fü r bie S u fu n ft — Ver*

toechflungS g e f a h r — nicht aus. Hier beruht bie VerfehrS*

auffaffung nicht auf tatfächlichen Beobachtungen, fonbern auf einem U rte il über bie p bergleichenben Bezeichnungen. Slud) hinfichtlich ber VertoehflungSgefahr befdjränlt fiep § 31 (früher

§ 20) 3Bbä®. barauf, ben B e g riff p geben, ohne auSbrüctlidje

©runbfäpe fü r ihre Beurteilung aufpftellen. SJlaßgebenb ift ber ©efamteinbruef, ben bie in Betracht fommenben VerfeprS*

freife bei flüchtiger gelegentlicher Kenntnisnahme bon ben bei*

ben Reichen erhalten.

® ie Beurteilung ber VertoechflungSgefahr ift m ith in in toeitem Umfange ber tatfächlichen SBürbigung beS Stichlers bor*

behalten. ®ie Säße toerben baburch fompligiert, bah praftifcp faft nie gtoei bößig gleiche ober böllig berfchiebene Seihen sin*

anber gegeniiberftehen. Häufig befitjt baS angegriffene Seihen nu r eine mehr ober toeniger entfernte S tpnlihfeit m it aßen Seiten beS älteren SeihenS; bann bleibt eS bei ber rein tat*

fachlichen üßürbigung im VerlepungSftreit.

B ei ber groben 3 ahl ber eingetragenen unb benupten Seichen beftepen biefe heute jeboch feiten aus n u r einem fenn*

äeiepnenben ÜJlerfmal. häufig toerben gange befdjriftete ©tifettS, Pfammengefepte SBorte unb fombinierte Sßort* unb Bilbgeicpen eingetragen. $ n ben SBerbemitteln ber SEßettbetoerber beS Sei*

heninpaberS finbet fich bann häufig auch ber eine ober anbere beftanbteil ber gefepüpten Seichen. SBann Hegt nun in ber

toarengeiepenmäßigen Benupung eines SeichenbeftanbteilS eine SBarengeicpenberlepung?

B ei ber Beantwortung biefer fjrage ift bon bem einge*

tragenen Seichen, unb gtoar bon ber Bebeutung auSgugepen, bie ber einzelne Beftanbteil im Stahmen beS ©efamtgeihenS hat. ® er fü r baS Seichen eparafteriftifhe Beftanbteil toirb ftetS einen felbftänbigen © h u p gegen Benutzung fü r gleichartige Sßaren burch Stritte genießen, toie anbererfeitS blober S ierrat, ber nicht eparafteriftifep ift, feinen ©¿hup berbient.

S ie ©igentümlichfeit eines SeichenbeftanbteilS labt fich nicht immer ohne weiteres, inSbef. nicht bei fompHgierten gu*

fammengefepten Seichen feftfteflen. ©elegentlich toirb ber Ver*

fepr bnrd) eine beftimmte 2 lrt ber Vertoenbung beS SeihenS b u rh ben In h a b e r einen anberen ©inbruef bon bem Seihen erhalten haben, als er fich auS ber Hoffen Betrachtung beS Sei»

henS in ber eingetragenen fjo rm ergibt, ©ine einwanbfreie Beurteilung ift in aßen Hefen gäßen nur möglich, Wenn man beachtet, baß bie Begrünbung ber VertoehflungSgefahr m it einem Seihenbeftanbteil nihtS anbereS ift, als baS Verlangen eines geihenrehtühen ©onberfhupeS fü r Hefen Beftanbteil.

S)ie ©intragung eines beftimmten SeihenS b u rh baS V51.1) hot an fih n ur bie Bebeutung, baff gegen ben © h u p biefeS g a n g e n SeihenS Bebenfen auf ©runb ber im Suter*

effe ber Slßgemeinpeit erlaffenen §§ 1 unb 4 SSbg®. n ih t be»

flehen, ©erabe baS neue 3Bbg®. betont aber in § 4 Slbf. 2 3 tf f. 1 bie fh o n bisher geübte Stehtfprehung beS V21., ba§ Seihen, bie feine UnterfdjeibungSfraft hoben,^ n ih t eintragbar finb. ©S fann baljer n ih t guläffig fein, baf; bie orbentlihen © erihte — auf bem Umtoege über bie VertoehflungSgefahr — einen Sei’

henfhup gewähren, ber ben Slnforberungen beS § 4 SBbg®.

n ih t e n tfp rih t. ©efhieht eS boh häufig, baff ein Seiheninhaber fein bereits gefhüpteS Seihen in einer gorm nochmals _ an*

melbet, in ber er ihm eine BefhaffenheitSangabe ober einen fonftigen fenngeihnungSunfähigen Beftanbteil beifügt. Hier p rü ft baS VSt- wieberum nur, ob baS neue Seihen a 1S © a n * geS untcrfheibungSfräftig ift; baS ift in folhen Säßen fhon beShalb gu bejahen, Weil eS ja einen unterfheibungSfräftigen Beftanbteil — bie bereits früher eingetragene üßarfe — befipt.

$ m SRehtSftreit aber liegt fpäter eine Begrünbung fü r ben felbftänbigen © h u p gerabe beS neuen BeftanbteilS gefährlih nahe: S)er Seiheninhaber habe fih ja gerabe biefen Beftanb*

teil fhüpen taffen, toeil er fü r bie übrigen Seite beS SeihenS 1) V2t- = 3ieihSpatcniamt.

421

(2)

3362 Stuff ä|e [gunftifdje SSodjenfdjtift fdjon felbftänbigen ©cßuß — auf ©runb beS alten SeteßenS —

beftfje. P a tü rlid ) fc^eitert biefe Pegrünbung fd)on baran, baß eS fü r beit Umfang beS SMcßenfcßußeS niemals auf bie äöüufcße unb StbficEjten beS SlnmelberS, fonbern auf bie SBirfung bei S e ite n s felbft anEommt, bie biefeS auf Stbneßmer unb 33er*

brauner auSübi. Qm ©egenteil ergibt fiel) aus biefem ©ach»

ber£>alt gerabe, baß ber Seidteuanmelber öie P rüfung bxefeS neuen PeftanbteilS bureß baS iß2t. umgehen mofite. 2JHt um fo größerer Surücfßaltung ift baßer git unterfueßen, ob biefer neue S3eftanbtexl beS geidjenS fü r biefeS cßarafteriftifcß fein unb felbftänbigcn ©d)uh berbienen fann.

®xe ©emäßrung zeicßenrecßtlicßen ©onberfcßußeS fü r 3 ei»

djenbeftanbteüe geht ¡ebenfalls über ben bom SBbz®. an fiel) borgefeßenen Staunten beS SMchenfcßußeS hinaus. § 31 (früher

§ 20) 2Bbz®. rechtfertigt ißn nießt oßne meitereS, meil er fich nu r auf baS ©efamtzeidjen besiegt unb nu r bie §§ 15 unb 24 (früher §§ 12 unb 14) ergänzt.

© in folcßer meteergeßenber ©onberfdjuß eines gemerblicßen

©cßußrecßteS mirb im Patentrecht bon einer befonberen Prü»

fung abhängig gemadjt, ber baS zu fdjü^etxbe P le rfm a l unter»

Zogen mirb. ©S m u f fid) bei biefem P ierfm al um eine felb»

ftänbige unb als foldfe patentfähige © rfinbung hanbeltt, bie inSbef. neu unb in ber Patentfcßrift genügenb offenbart fein muff (bgl. 8. 33. P © .: © P U P . 36, 112 ff.). ®ie Peußeit unb ©r»

finbungSeigenfcßaft p rü ft im allgemeinen baS P2t. S3ei bem Pterfmalfcßnh, bei bem baS einzelne P ierfm al als fotcßeS biefer P rü fu n g nicht unterzogen mürbe, übernimmt biefe P rüfung baS ©erießt beS PerleßungSftreitS.

©roß ber grunbfäplidjen unb toeiteftgehenben Unter»

fchiebe ätoifihen bem Schuß bon Patenten einerfeitS unb bem bon Söarenzeicßen anbererfeitS liegen bie Perßältnifie auf bei»

ben PccßtSgebieten ßinfidjtlicß beS PterfntaifchußeS böflig gleich:

©aS ©efeß fteUt getoiffe Pnforberungen an ben ©cßuß einer be»

ftimmten Ptaßnaßme. ®ie übereinftimm ung ber Piaßnaßme m it biefen Stnforberungen ift einer PrüfungSbeßörbe — in bei»

ben gälten bem pst. — übertragen. Sbiefe Peßörbe lann unb miß bei einer mehrgliebrigcn Piaßnaßme — SombinationS»

erfinbung, zufammengefeßteS Reichen — regelmäßig nur feft»

fteßen, ob fie in ihrer ©efamtßeit ben gcfctglidjcn Pnforberun»

gen entfprießt. Pei Perlangen na<h felbftänbigem ©cßuß eines Seils ber nur in ih re r ©efamtheit geprüften Piaßnaßme fehlt eS fü r biefen S eil als folgen an ber erforberlidßen P rüfung,

©iefe P rü fu n g beS einzelnen SeilcS ift erforberlid), ioeil bie

©etoähruttg felbftänbigcn ©cßußeS fü r einen S eil einer mehr»

güebrigen Piaßnaßme nicht etioa einen berntinberten ©cßuß bebeuiet, §u melcßer Stnnaßme ber P e g riff beS Plerfmal» ober S e i I f d) lt h e S berleteen tonnte. Qm ©egenteil bebeutet ber Plerfmalfcßuß, baß ber Perccßtigte es f o g a r foß berbieten tonnen, menn © ritte auch n u r einen Seil ber gefeßüßten Ptaß»

nähme nadjaßnten.

©S ift infolgebeffen guläffig, bie ©runbfäße beS Patent»

rechts über Plerfmalfcßuß auch auf ben entfpredjenbcn gaß int SBarenzeicßenrecßt zu übertragen. ©aS bebeutet, baß baS ©ericht im PerleßungSftreit zu unterfuchen hat, ob ber SMdjenbeftanb«

teil, ber aß e in .in ber angegriffenen ÄemtzeicßnungSform mie»

bertehrt, fü r fidj felbft fchußfäßig ift- ©treng genommen müßte fogar bie P rü fu n g bahin erfolgen, ob baS P2t. aud) biefen 33e»

ftanbteil aßein zur Seit ber Eintragung beS ©efamtzeichenS eingetragen haben toürbe; benn eS muß berhinbert toerben, baß auf bem Umtoege über bie E intragung eines zufammen»

gefegten SMcßenS fpätcr ein ©cßuß beS PeftanbteilS erreicht merben tann, ber bei aßeiniger Pnmelbung beS PeftanbteilS als SBarenzeicßen berfagt morben toäre. P un g ilt jeboc^ ber

© runbfaß 2), baß bie ©erießte bei P rüfung ber gteage, mie ein anbereS © eridjt in einem beftimmten gaße entfeßieben h ä t t e , biefe grage fo zu beantmorten haben, mie fie felbft itt bem an»

genommenen gaße entfeßeiben mürben, ©iefe fü r baS Perhält»

niS berfeßiebener orbentlicßer (Berichte zueinanber geltenbe Pe»

gelang ift auch fü r bie Peurteilung ber — potentiellen — Prü»

fungStätigfete beS P21. anmenbbar, ba bie PrüfungSbehörbe nidß etmet nach PermaltungSgrunbfähcn unb nad) Qmcdmäßig»

feit, fonbern unter ftrenger P inbung an bie gefehlichen Prü»

¡) m . : 328. 1917. 102; 1918, 131.

fungSbeftimmungen zu erxtfcfjetbeit hat. iluch in Patentfadjen hat b'ie bom 9i@. gebilligte P rüfung bon patcntm erim alen biefe PechtSähniichieit praftifch anerfannt.

Qn ben hier behanbelteu gäßen hat baher baS ®erid)t beS PerlehungSftreüS ben geicpenbeftanbteil, fü r ben felbftänbiger

©d)up begehrt mirb, bormeg nath § 1 33bz®. Zu prüfen, ©ine P rü fu n g nach § 5 2Bbz®. fomrnt nicht in Petracht, toeil fie eine P titm irlu n g beS QnhaberS beS entgegengehaltenen älteren Qei»

chenS borauSfeht. ®ie P rüfung im PechtSftreit hat aßerbingS ben Perfchiebenheiten beS gtreifeitigext PerfahrenS gegenüber ber amtsmegigen P rü fu n g burd) baS P?l. Pechnung zu tragen:

©er Qeicheninhaber mirb baher grunbfählid) bie S atfa^en be»

haupten unb bemeifen müffen, bon benen bie ©chuhfähigteit nach § 4 S3bz@. abhängt. 33on befonberer Pebeutung firxb hier meift bie gaße beS § 4 Slbf. 2 Qiff. 1 Sßbz©., loenn eS [ i^

n ä m li^ um Seichen ohne UnterfcheibungSiraft, Sythen aus bloßen S ahten ober Pudjftaben, fomie um £>erfteßungS», Pe»

fchaffeitheitS», unb PeftimmitngSangaben hanbelt. § ie r mirb bie bielfeitige unb grünbliche SlmtSübung beS 12. ©enats beS P21. fü r bie orbentlichen ©eric^tc auffdjlußreich unb beachtenSmert fe in 3).

©omeit eS fich um einen Sächenbeftanbteit hanbelt, ber nach aßgemeiner Kenntnis innerhalb ber beteiligten inlänbi»

fchen PerfehrSireife bereits bon einem anberen als 3ßaren»

Zeichen fü r gleichartige SBaren benutzt mirb (§ 4 2lbf. 2 S iff- 5 SBbz®.), liegt eine berartige P rüfung befonberS nahe; benn ein foIdjeS g e ile n fann nicht P le rlm a l ber ©rzeugniffe eines an»

‘beren PetriebeS fein, gerabe tneil bie beteiligten PerfehrSireife eS als fhinmeis auf ben befannten Petricb beuten, ©ann fann feine Permenbung aud) nicht eine Perlehung ber Pechte beS»

jenigen bebeuten, beffen 353arenzci^en biefeS P ierfm al n ur als Peftanbteil enthält, ©enn bie fü r jebe S c’ chenberlehung er»

forberlidje PcrmedjflungSgefahr feht bie ©cfahr bon Permechf»

iungen gerabe zum Pathteil beS SmdfminhaberS gorauS.

Pad) § 4 2lbf. 3 2ßbz@. ift Me ©dfuhfähigfeit bon Stichen Zit bejahen, bie an fich als PefchaffenheüSangaben ufm. nach § 4 3tbf. 2 S iff. 1 nicht eintragbar finb, menn fie fich „tu t Perfeijr als ilennzeid;en ber Sßare beS SlnmelberS burchgefeht" haben,

©erabe biefe neue, fü r baS bisherige Pecht bon ber SlmtSübung beS P'2l. aus 2lrt. 6 P a rife r linionSbertrag hcrgeleitete Pege»

lung ermeift bie P ith tig fe it ber hter bertretenen P n fi^ t: bei einer P rü fu n g ber beiben in ©trete ftefienben Pezeichnungen nu r unter bem aßgemeinen P e g riff ber PerMechfiungSgefahr läßt fich nicht auf bie etmaige befonbere Stuffaffung eingeljen, bie ber Perfeßr — bielleteht banf befonberer SBerbemaßnah»

men — gerabe bon bem zur Pegrünbung ber 3 ä<henberlehung herangezogenen Peftanbteil beS ffilagezeichenS geioonnen hat.

P ei Slnmenbung beS § 4 3öbz®. in berartigen gäßen befteht bagegen bie SJtöglichfcit, bie etmaige PerfehrSgeltung gerabe beS an fi<h nicht eigenartigen unb baßer eigentlich nidht fchuß»

fähigen PeftanbteilS zu beritcffichtigen. ©iefe P o rfd jrift ift ge»

rabe ber p rü ffte in fü r bie Unterlagen, auf benen fich eine z>1»

berläffige Peurteilung ber PermechflungSgefahr erft aufbauen laffen fann.

®ie Perücffichtiguttg ber PerfehrSgeltung eines Seichen»

beftanbteilS macht eine HuSeinanberfeßung m it ber grage not»

menbig, mann biefe PerfehrSgeltung beftanben haken muß.

33oßte man als ben maßgeblichen Seitpunft benjenigen ber lebten münblicßen Perhanblung im PedjtSftreit ober überhaupt bie Seit nad) filageerßebung anfeßen, fo mürbe baS zu einer inhaltlichen Stnberung beS S e ite n s n a ^ feiner Eintragung füßren fönnen. ©eSßalb muß eS — menn unb fomeit bie iflage auf baS Seicßenrccßt gegrünbet ift — auf ben S eitpunft ber Slnmelbung beS SeicßenS anfommen, ob nämlich bamalS feßon bie Stncrfcnnung beS PeftanbteilS als fcinmeiS auf ben Sei»

cheninßaber beftanben ßat. ®aS fdjließt natürlich nießt aus, baß bie ®lageanfprücße — bei erft fpätcr eingetretener P o to ritä t beS SeicßenbeftanbteilS — auf einen bon bem Seicßen unab»

ßängigen 2luSftattungSfd)uß gegrünbet merben. .

®ie Pecßtfprecßung beS P ® . ift bereits in ©inzelfäßen zu einer PetradßtungStoeife gelangt, bie ber hier borgefcßlagenen burcßauS entfpriiht, mobei baS P ® . aßerbingS ftetS bon bem

3) Sgl. P® .: QSS. 1931, 459 ff. (462).

(3)

65. Scthi'g-1936 ¡jjejt 49; Slllfjaije 3363

^Begriff bei 23erWechflungggefai)r auSgeljt unb § 4 2Bbä@. nidft heransicht. g u einer ©ntfcheibung turnt- 16. ©ept. 19304) Weift bag SR®, barauf ptn, bajj bei eingtge 23eftanbteil, in bem bie beibett {treitigen Kemtseichen übereinftimmen, eine glatte 23efd)af=

feni)eitganga6e (bgl. § 4 Slbf. 2 g iff. 1 SBbg©.) fei unb begfjalb bie 23erwechflungggefahr nicht begrünben Eönne. g m ©egenfah 51t beiben 23orinftansen weift eg bie Klage ab. — g n eiuer W * auSfüinlidjen unb forgfältig begrünbeten ©nifcbetbung Oorn 12. g-ebr. 19355) liebt bag 3i@. heroor, baff e§ [ich bort mit einen g a lt hanbelt, Wo in einem sufammengefehten Sieben ein Seil eine Sßefcbafferttieitgangabe enthält. S a in foldfem galie bag SßSl. ben geidfenbeftanbteil nicht felbftänbig prüfe, e rltä rt bie ©ntfdjeibung bie orbentltdjen ©erichfe „ohne 23inbung an bag $¡321- Sur 23emeffung beg ©chuhumfangeg beg geidjeng fü r

4) S S . 1931, 459 ff. (462) giefftoluj » ©teitroftar.

6) 6MRU31. 1935, 511; ©u»3Reb - Stemlomeb.

befugt". ©g wirb bann auch auSbrüdlid) bie ÜJiöglichEeit er»

luogen, ob nicht ber eine Sefcbaffenbeitgangabe entbaltenbe gei»

dienbeftanbteil fü r fid) allein 23erEehrggeltung erworben bat unb begbalb hoch fdmhfäiÜS ift (bgl. beit jchigeit § 4 Slbf. 3 23bs©.).

g ü r ben ©inselfatl ber 23efd)affenheitgangabe alg geichen»

beftanbteil ift alfo bie Stecbtfprechung6) and) ohne näheren Sin»

halt im ©efeb gtt richtigen ©rgefmiffen gelangt. Sie. 23eac£)tung ber hier entwidelten P rüfung bon geidjenbeftanbteilen, bie felbftanbigen ©ebutj genießen Jollen, toirb auch in anberen gäfleit eine überfpannung beg formalen geicherifchufseg ber»

büten. Unfer neueg unb üeroodiommneteg Söhg®. ift gerabe baju geeignet, erfepöpfenbe Slugfunft über bie 3Jiöglich£ert eineg

©ebubeg bon geichcnbeftanbteilen geben.

6) gu Bgl. 02®. SKtritberg: 6S5RU31. 1935, 957; auch $ß2t.:

SRitt. b- Seutfdien Skientamoälte 1936, 63.

0 0 ndutau0f(^«ß 3iir Kcgdmtg oon ftJdikmrbafrögen im <£m3dfytm$d

eíngsrídjíet bei der tDirífcíjofísgtuppe íínjeltyandd und der fírbritsgemeínjcfyaft der 3nduJWe* und §tmdeísfcmmecn in der Reíd)si»írífd)af£e£ommer

©utachten Sir. 6/1936.

„ g f t eg suläffig, bei ber Stntünbiguug bon Seilsaiilungg»

oerEäufen barauf hiitsuWeifen, baff feine S tra h lu n g gelciftet 5u loerben braucht ober baf; bie galjlung ber erften State erft längere g e it nach Kaufabfchlul 511 erfolgen bat?"

© u t a cb t e n:

©g wiberfprid)t ber Sluffaffung eineg ehrbaren Kaufmann», bie 23erbraucher babureb sunt K auf an5urei5en, baff in Slnfün»

bigungen in auffälliger 2öeife K rebit ohne SXnsahlung ange»

boten loirb.

2 3 e g r ü n b u n g :

S er 23er!auf auf Seilsahlung ift an fich bitte erlaubte g o rn t beg 2BarenOertriebg. gnfotgebeffen finb auch föiitweife auf bie Krebitgabe in ber SSerbung geftattet, loenn fie fich im bahnten ber bem SBettbetoerb geftedten ©renäeu beloegen.

Siefe ©rettsen finb ücrlefjt, toenn fü r beit 23erfauf auf Krebit in auffälliger 2Beife babureb geloorben toirb, baff eine Slnsah»

lung überhaupt nicht ober bie erfte g a u m ig erft geraume Seit nad) bem 2$ertraggabfchtuj3 gu leiften fei. © in berarttper hin»»

toeig fod bie Slufmerifamieit beg Käuferg beWufet bon ber 2ßare felbft ab» unb auf bie ungewöhnlichen gahlunggbebingungen ijinlenfcn.

Siefe gorm ber 2Berbitng, bie ben K rebit gerabesu auf»

brängt, ift anretfjerifch unb oerftöfjt begbalb gegen bie guten laufmännifeben © itten (bgl. aud) ©utadjten Sir. 7/1934).

Cäutacbtett Sir. 7/1936.

„ g f t eg juläffig, tn öffentlichen Slniünbigungen nicht bie eigentlichen SSerfaufgpreifeju nennen, fonbern nicht» ober nicht mehr gültige greife, bie erft nach Stbgrtg einer bem iiunben unbefaitnten ©umnte ben eigentlichen SSerfaufgpreig ergeben (5. 23. eg toirb ben ßunben in Slugfidjt gefteüt, ba| beim 2lb»

fcbiu6 beg Äaufg ber angelünbigte S3retg feine © ü ltig fe it Oer»

lie rt unb au feine ©teHe ein ben fiuubeu nicht befannter nteb»

xigercr Sßreig tr itt)? "

© u t a cb t e n:

©g toiberfpriebt ben im ©hijelbanbel geltenben Stnfcbau»

ungen, ingbef. bem ©runbfab ber 2BaI)rbeit unb Älarbett in ber Sßerbuug, Wenn ein Kaufmann nicht bie gültigen SBerEaufg»

preife ber 2Bare aitfünbigt, fonbern greife, auf © ruitb beren bie eigentlichen SSerfaufgpreife nad; einem bem Kunben unbe«

lannten SBerfabren errechnet werben.

23 e g r ü n b u n g:

Sille Slniünbigungen, auch bie über greife, muffen Wahr unb fla r fein. 23reisaniünbiguitgen, a u l benen ber Sefer nicht

genau erfennen Eann, Wiebiel er fü r bie angebotene SSare 5U jahlen hat, üerleijen biefen ©runbfah unb finb unsulaifig. 1ln»

lauter finb baher auch Slnfünbigungett über greife, bie nu r a ll SSerechmmgggrunblage fü r 23eriaufgprei{e nach einem bem Knnben nicht befannten Verfahren bienen. Slach welchem 23er»

fahren ber enbgitltige SJerEaufgpreig babei bered)net Wirb, ift gleichgültig.

S erartige Slniünbigungen finb and) irreführenb, benn fie finb geeignet, in bem 23erbrauchet ben © inbrud 5U erWeden, alg ob bie 2$erfaufgpreife fü r jeben etnselnen Käufer ber»

fchteben feftgefeht werben.

©olche Slnfünbtgungen Eönnen n u r ben © in n haben, in bem Kunben übertriebene ober falfdje 2$orfteßungen über einen befonberg niebrigen 2ßret§ ju erWeden unb ihn baburd) jum 23etreten beg ßabeng ansureisen. S ie g reife Werben alfo ber»

fchletert, um bamit ben Kunben ansnloden.

© in foldjeg 23erfahren ift m it ben guten iaufmännifdjen

© itten unbereinbar.

©ntadjten Sir. 8/1936.

„ g f t bie 2$eranftaltung bon tßreigaitgfchreiben, bte fich au lehte 23erbraucher Wenben, äu S ie d e n beg gefdjäftltchen 2Beit»

bewerbg suläffig?"

© u t a ch t e n:

Sind) ftrengen faufmäitnifchen ©runbfähen ift bie 25eratt»

ftaltung bon 23rei§au§fchrei6en, bie fich an le^te 23erbraudier Wenben, 5« gWeden beg gefchäftlidien Sßettbewerbg in ber Siegel abäulehnen.

25 e g r ii n b u n g:

S e r ©onberaugfdjufj hat in feinem früheren ©utachten 3/1933 ade SKittel berworfen, Weldje bie ©eWinnfudjt beg 23er»

braucherg ober feine ©piclleibenidtaft in ben S ienft beg ©e»

fchäftg fteden. Siefe SJiethoben bürfen ju gWeden beg 2Bett»

bewerbg felbft bann nicht beratet Werben, Wenn fie nicht gegen bag ©trafgefeh bcrftofjen. ©ie bleiben anreifjerifd) unb finb ba=

her urtgitläffig. S er Kaufmann fod in erfter Siitte bie ©üte ber Seiftmig unb 23reigwürbigEeit ber angebotenen 2Baren alg 253ettbewerbgmittel einfe^en.

Siur bann barf fich ein Kaufmann m it 23reigaugfd;reiben an ben lebten 2$erbraucher Wenben, wenn er bamit (eine u n » m i t t e l b a r e n SßerbeäWede bcrfolgt, fonbern baburch lebig»

lieh obfeftiö beWertbare unb fü r fein ©efchäft oerwertbare Sei»

ftungen erhofft unb erhoffen fann, um m it biefen Seiftungen alg foldjen gegebenenfadg ju Werben ober um fie fonft in fei»

nem ©efchäftgbetrieb ju OerWerten. Saher ift eg 5. 23. uns«»

läffig, 23reigaugfchreiben 5U Oeranftalten, um baburch SJlaterial fü r Kunbenltften su hefdfaffen.

421*

(4)

[Quriftifcpe SBochenfcbrift Stuff ä^e

3364

6)utacptcn Sie. 9/1936.

„U nter toelcpen ¿BorauSfepungen ift bie 9lnfünbiguug Dort

¿Baren unter ber ¿Bezeichnung ,©elegettpeitsfauf guläffig?"

© u t a cp t e n:

Stnlüitbigungen tnie „©elegenpeitSfäufe", „©elegenpeiten"

u. ä. enthalten Angebote, bie auf eine aufzergetoöpnlicp günftige au§ bem Malmten beS normalen ©efhäftSberfeprS heraus»

faßenbe Saufgelegenpeit pintoeifen. ©ie finb m ith in n u r er»

laubt, toenn bie angebotenen SBaren in gleicher 2t r t nicht ftänbig im Raubet erhältlich finb ober toenn ih r ¿Preis als Be»

fonbere ¿HuSnapme toeit unter bem üblichen StSreiS fü r gleich»

artige unb gleidjtoertige ¿Baren liegt.

B e g r ü n b u n g :

Stnlünbigungen toie „©elegenpeitSfäufe", „©elegenheiten"

u. ä. fafjt baS ¿Publifum jo auf, baff ©egenftänbe feilgehalten toerben, bie in gleicher _ SXrt nicht ftänbig im §anbel befinblich finb, ettoa baS Driginalgemälbe eines berühmten ¿MeifterS.

fe rn e r toerben unter „©elegenpeitSfäufen" auch noch Singe»

Bote Bon folchen an fich überall erhältlichen ¿Baten Berftanben, beren ¿Preis als befonbere SHuSnapme toeit unter bem üblichen

«Preis fü r gleichartige unb gleichwertige ¿Baren liegt. ¿Benn bemnaep ¿üngebote als „©elegenpeitSfäufe" bezeichnet toerben, bei benen feine biefer beiben ¿BorauSfepungen gegeben ift, fo erfolgt eine Irre fü h ru n g beS ¿PublifumS über ©igenfepaften ber ju m SBerfauf gefteßten ¿Baren ober über bie §öpe ihres ¿PreifeS.

Solche Singebote finb unlauter.

J u m < & u ia d jte n t t c . 6 / 1 9 3 6

S n Ergebnis unb ¿Begrünbung hat ba§ ©utachten lebhafte SBebertfert herborgerufen. ¿ B e n b l a n b t t r it t ihm in „© e r ¿Praf»

tifche ¿Betriebswirt" 1936, 1010 ff., f? e ch t » S ü m p f e l in ©er

¿Bettbetoerb, ©.253, entgegen; bort ift ferner ein ausführlicher Spruch beS ©inigungSamtS bei ber fftobuftrie» unb §anbeIS»

Eammer ¿Berlin abgebrueft, ber baS ©utachten ablehnt.

$aS ©utachten erblicft bert ¿Berftofj gegen § 1 UnlSB©.

einmal barin, bafj bie Slnfünbigung: S rebit ohne Slnzaplung!

barauf abziele, bie Slufmerffamfeit beS SäuferS Bon ber ¿Bare felbft ab» unb auf bie ungetoöhnlichen ^aplungSbebingungen pinjulenfen, ju m anberen barin, bap eine SBerbung, bie ben S rebit gerabezu aufbräitge, a n re ifje tifh fei. ©emgegenüber meint ¿ B e n b l a n b t a .a .£>., § 1 UnlSB®. tooße ba§ ¿Publi»

fum nu r Bor „überBorteilung unb ©äufepung", niept auch „Bor fich felbft" frü h e n . $aS ¿BettbetoerbSgefep fei nicht bazu ba, bie Säufer Bor „unztoeefmäpigen ©efhäften zu betoahren". „¿Benn ber nationalfogialiftifche S ta a t im Sntereffe beS aßgemeinen

¿BoplS getoiffe ©efd&äfte unterfagen toifi, fo braucht er nicht bie Srücfen beS ¿BettbetoerbSrehtS, fonbern fpriept biefeS ¿Berbot fla r unb unmi|BerftänbIicp aus." Qm übrigen fei S tö re r nicht bie Slnfünbigung beS anzahlungSlofen ¿BerfaufS, fonbern bie Tätigung. § e ch t » S ü m p f e I a. a. £). unb ber Spruch öeS

©inigungSamtS erfennen an, „bajj bie Slbgabe Bon ¿Bare ohne Slnzahlung einen ftärferen Slnreiz auf unüberlegte Säufer auS»

üben fann", fehen aber ©efapren baburch auSgefcpattet, bap in bem Born ©inigungSamt entfepiebenen f$aße eine Borgängige forgfältige P rü fu n g ber Srebitfäpigfeit „unbefonnenc Säufer im toefentlichen auSfcpeibe". ¿Mit lauterem faitfmännifchen ©eba»

ren fei eS freilich unbereinbar, toenn bie ¿Berbung ben §in»

teeiS auf bie gapIungSart als BefonbereS ¿BcrbungSmittel ber»

toenbe. ¿Mit einer ¿Berbung „¿Man fauft peuie unb beginnt m it ber ¿Bezahlung n a h bem Ofterfeft, 5 «Monatsraten, 1. Mate im

«Mai" toerbe ztoar bem Säufer erficptlicp gemacht, bap hier ein geräumiger, anzahlungSlofer S rebit getoährt toerbe, boep über»

fepreite biefe ¿Berbung toeber baS übliche ¿Map fü r ben §intoeiS auf gaplungSbebingungen, noh falle fie bem „unbefangenen

¿Beihauer al§ befonbere ¿Berbung m it bem ©eilzapIungSfhftem"

auf. @S laffc fich immer nu r „fü r ben ©inzelfaß n a h ber Strt ber ¿Berbung beftimmen, ob ein m arftfhreierijheS ¿Berben m it einem befonberen ©eitzaptungSfpftem Borliege", ©ine allgemeine SBerbung fü r ben S rebitfauf fönne ztoar BolEStoirtfcpaftlich fhtoerc Störungen beS ©inzelhanbelS herborrufen, biefeit ©tö»

rungen toerbe aber erforberlihenfaHS ber ©efepgeber m it einer befonberen ¿Regelung begegnen. ®aS ¿BettbetoerbSgefep fei n ih t Zur Slbtoepr einzujepen.

Qfn bem bom ©inigungSamt ¿Berlin bepanbelten $aße tourbe ber anzahlungSlofe S rebit nu r folhen Sunben einge»

räum t, beren Srebittoürbigfeit einer forgfältigen ©inzelprüfung ftanbhielt. © ie SSarenpreife lagen, Bon einem befheibenen Sre»

bitauffhlag abgefehen, auf artgemeffener unb üblicher §öpe.

¿Beber tourben alfo bie Säufer Beranlajjt, einen Srebit aufzu»

nehmen, bem fie n ih t getoaepfen toaren, noh einen ¿Preis an»

Zulegen, ber bie angemeffene §öpe ü b e rfh ritt. ©ie Scpäbigung ber Säufer burep untragbare ¿Berftricfung unb ÜberBorteilung blieb alfo auS. ©S fam n u r zur tragbaren ¿Berftricfung beS fre»

bitfähigen SäuferS. ©iefen mag in bem ein ober anberen §aße bie «Möglihfeit, ol;nc Slnzahlung feinen ¿Befiptrieb befriebigen Zu fönnen, angeregt haben, einen Sauf z« tätigen, fü r ben ein ehtcS ¿BebürfniS im Slugenblid noh niept Borpanben toar, alfo einen ¿Bebarf zu ungeeigneter Seit ober borzeitig zu betten, ©ine foldje Anregung gibt aber ber größte ©eil ber Slnfünbigrtngen.

®aS S nferat: Saufen Sie jept, benn jept finb bie Spreife günftig, ift bie SluStoapl goo^! ijt nihtS anbereS als bie Sin»

regung, opne M ücffiht barauf einzufaufen, ob ber ¿Bebarf nah ber betreffenbett ¿¡Bare gegentoärtig bei bem einzelnen Säufer b rin g lih ift- Slnlafs zu ¿Bebenfen gibt erft folgenber §aß, ber fiep unlängft ereignet hat: ©er §ahrrabt)ättbler fünbigt an:

3eber erpält bei m ir opne Slnzaptung ein BorzügliheS %af)r»

rab zum ¿Preife Bon 60 J U l, ¿Bohcnrate 0,60 J U l\ © a tfä h lih Berfauft ber §änbler zu biefen Sebingungen an jeben, ber fommt, ohne Srebitprüfung. 10 bis 15»/» ber Säufer Berfagt fh o n bei ber erften Mate. ¿Bei biefem ©eil ber Säufer ift baS gahrrab häufig n ih t mehr herauSzuijoten, ba eS inztoifhen Ber»

la u ft ober berfept ift. ®aS gahrtab ift feineStoegS ein Bor»

ZitgliheS, fonbern ein ganz gewöhnliches Erzeugnis, baS aßent»

halben in ben fjahrrabhanblungen fü r 35 M J l zu ha6en ift.

«Man erfennt ben ©ebanfengang be§ §änb!erS; m it Meht fagt er fih , bafe, toenn bie Slbnehmerfreife pöten unb beftätigt fin»

ben, baff an jeben, alfo opne Borgängige Srebitprüfung, alSbalb ein gaprrab auSgepänbigt toirb, bei Bielen bie grage nah

¿PreiStoürbigfcit unterbleibt, ©ie SluSfiht, einen ¿Bert Bon 60 M M fofort in bie §anb zu befommen, opne 20, ober 10 ober auch nu r 5 M M zuBor aufbringen zu müffen, ift fo einzigartig unb fo Berloefenb, bafe n a h i^re r ¿Bertoirflihung inSbef. bie»

jenigen greifen toerben, benen fonft bei ber ¿Befriebigung ipreS S3ebarfS, ipreS ¿BefiptriebeS am meiften p in b erlih , ja oft un»

übertoinblih bie parte Mottoenbigfeü ift, bares ©clb aufzu»

bringen, ©emeinpin muff, toer n ih t ficptbareS Vermögen pat, BorauSjaplen. ¿Birb einem Slrbeiter ober einem Slngefteüten S rebit getoäprt, fo mu^ er fih ZuBor einer Srebitprüfung unter»

Ziepen. Slber auh tnenn bie ¿Prüfung erfolgreih auSIäuft, ber»

langt ber Säufer eine Slnzaplung, um baS M ififo zu minbern, ben ¿BetoeiS ber 3ahtungSfäpigfeit unb ben ¿BetoeiS ber 3 ah‘

lungStoißigfeü zu fehen. © er gaprrabpänbier einzig m ä h t eine SluSnapme. © r pafet fih ben ^apIungSmöglihfeiten beS Slßer»

fhtoähften an. ¿Ber auf Slnzaplung Belichtet unb fih m it 0,60 M M *Maten begnügt, ber toirb M ücffiht nepmen, toenn einmal bie Maten n ih t gcleiftet toerben fönnen. S olhe ¿Betrah»

tungen fteßen bie „ffntereffenten" an. Unb toelher junge ¿¡Mann, toefcpeS gabrifm äbhen, ja felbft toelher gam itienbater pätte n ih t Sntereffe fü r ein gaprrab, baS man einfach mitnepmen fann, opne zunähft irgenbtoelcpe Unannepmlihfeitert zu haben,

©iefe ©pance ntu^ toaprgenommeu toerben. ¿BaS fpäter fommt, baS toirb fiep Zeigen. 0,60 M M in ber 5Bocpe toirb man immer aufbringen fönnen. ¿Man fp ü rt bei biefem S auf feine Saften.

©S ift ber ibeale © infauf, eine faft einfeitige ¿Beborteilung beS SäuferS. ¿Bozu noh lange ben ¿Preis auf feine Slngemeffenpeit pin prüfen? «Rur fcpnefl laufen, epe bie anzapIungSlofen Mäber auSberfauft finb, epe fih öer §änbler anberS befinnt, Slnzap»

lung nim m t unb bie Maten erpöpt.

S olhe ¿Perjucpung toiberfäprt n ih t §änblern, gefhutten unb bifziplinierten Saufleuten, fonbern ¿Menfcpen, fü r bie ein

© infauf bon über 20 M M ¿Bert ettoaS Seltenes ift. ©ie finb nicht erfahren genug, um zu erfennen, baff ber anbietenbe fjänbler beträchtliche StuSfäße haben m u f, bie er n a tü rlih auf

(5)

65. Saljrg. 1936 §eft 49] Stufige 3365 bie ga^Iertbett Säufer umlegt. Sie finb nicht m iß tra u ifp genug,

um fiep 5u fagen, baß ber tu bie üugen fpringenbe V o rte il ber ünzaplungSIofigteit jeine Seprfeite haben toirb.

$ a r f ber §änbler barauf abfteßen ober in Sauf nehmen, baß ber ünzaplungSberzipt in üntünbigung unb £>anblung Seile ber Säufer babon abhält, bie VreiStoürbigieitSprüfung auch n u r anzufteßen? ® a rf er baS, obtoopl er toeife, baß baS Unterlaffen ber 5ßrei§toürbig!eitgf)büfung ben Säufern beu Dtapteil einbringt, bajj jie fa jt 100 % mehr als ben SJlaritpreig aniegen, baß bie zoplenben Säufer fü r jcben sehnten ober achten fä m tlip e r Säufer mitbezaplen? ®iefe grage ift 31t ber»

neinen. ® er §änbler in je rie rt unb uoHgie^t ben anzapIungS»

lofen V erlauf, um bie Säufer zu überborteüen, um ihnen einen erheblichen Dlapteil zuzufügen. © r hemmt bie 5ßrciSitber=

legitngen, um bie ^Benachteiligung, bie er plant, burpzufepen.

Solange eS bei einem angemeffenen S rebitauffplag bleibt, be»

ftehen leine Vebenten. Sßenn aber ber Srebitgetoährung bom

£>änbler bie Aufgabe zitgetoiefen ift, bie Säufer einzufpläfern, bamit an einer to irtfp a ftlip fptoapen S ä uferfpaft ©etoinne erzielt toerben, bie fiep jo n jt an biejen Schichten nicht erzielen lafjen, bann ift baS S ittlipieitS betoußtfein be§ bentjchcn Volles berlcpt. SDlit biefcr geftfteßung toirb nicht einem polizcilidjeit Schuh beS SäuferS bor fip jelbjt baS 2Bort gerebet. $ e r Sauf»

mann barf ben Vefiptrieb beS Sunben loden unb ben §em»

mungen beS Sunben entgegentreten. ® o p hier gibt e8 eine

©renze, bie im ünftanbSgefüpI liegt. ©8 ift n id jt anftäitbig, Hemmungen beS anberen 31t überrumpeln, bamit ber anbere in fein Verberben gerät. ©§ ift nicht anftäitbig, betoußt gegen eine bernüuftige Überlegung bie Soduttg einer einzigartigen

©pance als VctämpfungSmittel ju fepen, um bamit 31t erreidjen, bah ^ r to irtfp a ftlip S ptoape, ber eS jich nicht leijtcn tann, fü r einen anberen mitzubezaplen, fü r ben zehnten ober achten üDiann mitbezaptt, um zu erreichen, baß- er barüber hinaus noch toeit.m epr zahlt als er zahlen iann unb als er überall zu Zahlen braucht.

©S ift richtig, ba| nicht verboten fein iann, anzufünbigen, loaS zu tun erlaubt ift. V erträgt fip eine VkttbetoerbSmaß»

nähme m it bem SöettbetoerbSgefep, bann iann jie auch in bie üniünbigung gehen. 3 u beiämpfen ift aber im gaße beS $apr»

rabpänblerS bie S at genau fo toie ipre Stniünbignng. Sinberer»

feitg iann bie 3 ahIun0§tDeii e baS einzige fein, tooburp {ich ber eine DBettbetoerber bon bem anberen in feiner Seiftung unter»

fpeibet. Unb eg ift unbebenllip, bieg unterfpeibenbe Sßerimal Zum SRittelpnnit ber Sßerbung zu machen. ®aS ift an fiep Ineber u n fittlip , noch anreißerifp, noch m a rltfp re ie rifp . Stuf bie Um»

ftänbe beS ©inzelfafleS iom m t es an.

Sßun znrüd zum © utapten be§ Sonberangfchnffeg. ®ie grage beS ©utacptenS iann bejapt unb berneint toerben je nach ben Satumftänben. ®aS ©rgebniS be§ ©utacptenS ift in feiner Unbebingtpeit unb in ber fyorm fa lfp . ®aS gleiche g ilt bon ber Vegrünbung. ®S lantt, toie ber bom ©inigungSamt V e tlin ent»

fpi'cbene gaß äeigt, burdianS zuläffig fein, „bie Verbraucher ba»

b itrp zmn Sauf anzureizen, bajj in üntünbigungen in auf»

fälliger SBeife ber S rebit opne ünzapluttg angeboten toirb". 9Jtit ben üuSbrüden „anreizen" unb „a u ffä llig " toirb freilich fpon toieber ein Stimmunggmoment in ben SRedjtSfap pineinge»

b rapt, baS biefem fernbleiben follte.

2)aS Veftrcben, jährlich eine Dteipe bon ©utaepten abzu»

geben, berleitet leidjt bazn,^ ©rnnbfähe aufzufteßen, too fü r einen ©runbfah iein Dlaum ift, unb zu bergeffen, baß bie Um»

ftänbe be§ ©inzelfafleS erft barüber entfpeiben, ob ein Vor»

gang, ein jpanbeln, bem S ittlipieitS betoußtfein beg beutfepen V olles toiberfpridit ober n ip t. SBäre eg fo, toie freilich eine D tiptung gern behauptet, bajj n ä rn lip „baS SBettbetoerbSrept allein auf bie äußere ©rfpeinungSform ber SßettbetoerbSpanb»

lung abgefießt ift" , bann tonnte man aße Vorgänge, bie eine äußere übereinftimmung ber Satbeftanbsmerfmale auftoeifen, in ein unb bemfelben ©utaepten erfaffen. $ a aber m it bem äußeren Satbeftanb toenig gebient ift, eS bielmepr toefentüp auf ben „inneren Satbeftanb" antommt, inSbef. bei ber §anb»

pabung beS VegriffS ber guten S itte n , eines VegriffS, beffen innere Vebeutung M e r r e t e r in feinen „älßgemeinen ©runb»

lagen eineg beutfehen aBettbetocrbSrechtg" tief erfdjloffen hat, fo ift

jeber Steße, bie ©runbfäpe auffteßen toiß, zu raten, bie gleiche.

S orgfalt, ©rünblicpteit unb VecptStnltur anzutoenben, bie baS Dt®, bei ber DluSarbeitung öon ©rnnbfäpen gebraucht. Sßtit bem Dt®, ftepen pente freilich manche Steßen im Sßettbetoerb, man bente n u r an ben SBerberat ber beutfepen Sßirtfcpaft. über mag es feine üufgabe fein, ba, too baS SßettbetoerbSrecpt einer

© rläuterung burep baS Dt®, noch niept zugänglich ift, too alfo bie Vetanntmacpungen beS SÜBerberatS über baS bom UnlSB®.

unb ber Dtecptfprecpung enttoidelte äBettbetoerbSrecpt, toie bei ber äftarttfehreierei, ber unäftpetifdpen Söerbung, pinauSgepen,

©runbfäpe aufzufteßen unb zu bertünben, fo ift boep bon biefer ÜUSnapme abgefepen niept zu erlernten, toarurn burep ©utaepten ber ritpterlicpen Störung eines toettbetoerbSrecptlicpen 5ßro=

blemS borgegriffen toerben muß. ®aß bas Dt®, in feiner toett»

betoerbSrecptlicpen ^ u b ita tu r berfagte, behauptet niemanb.

Viele fepen m it ©rftaunen, baß baS pöcpfte ©eriept in feinen ünforberungen an bie iaufmännifepe S ittlicp fe it fepärfer ift als jeber anbere. ©enügt es niept, bie ©rgebniffe ber pötpftriepter»

lidpen DtedptSpflege unter ben Saufleuten befanntzumaepen unb burepzufepen? Qft eS fo u n enbli^ bringlicp, noch bebor ein forgfältigeS ©ericptSurteil borliegt, bie f?rage zu ilären, ob bei ber ünlünbigung bon SeilzapIungSbertäufen auf bie anzap»

lungSlofe 2Barenabgabe pingetoiefen toerben iann, unb ift biefe Streitfrage zur grunbfäpli^en ©ntfepeibung reif? Sann man bei biefer S treitfrage zu ber felbftberftänblicpen Sicherheit !om=

men, bie baS ©rgebniS unb bie © riinbe beS ©utacptenS auf»

Zeigen, toenn boep m it fepr ausführlicher Vegrünbung mehrere Scpriftfteßer bie gegenteilige DJicinung bertreten? ©ept eS an, bon ben Sonberumftänben zu abftrapieren unb einen aßge»

meinen ©runbfap aufzufteßen, toenn noep niept einmal ©in»

m ütigfeit über bie ©ntfepeibung beS SpezialfaßeS beftept? S ft e§ tunlicp, in ber gragefteßung, bie bem ©utaeptenabbrud bor»

auSgept, ber Sonberumftänbe überhaupt leine ©rtoäpnung ju tun? ®enlen bie Verfaffer beS ©utacptenS aitdp an bie 3Bir=

tungen, bie eintreten, toenn baS ©utaepten ba benupt toirb, too nu r äußerlich, niept aber in SBirllicpleit ber gleidje SEatbeftanb borliegt? ®ie gragefteßungen ber ©utaepten 7, 8 unb 9 machen aße einen getooßten © inbrud. ® ie jjrage beS ©utadjtenS 7 läßt noep am epeften barauf fcpließen, baß man fiep an ben Sonber»

tatbeftanb gepalten pat, aber auep pier ift man ber Scptoierig»

leiten, einen Sonbertatbeftanb in eine grunbfäplicpe jjrage um»

Zitformen, n u r toenig § e rr getoorben.

®te f^rage beS ©utad)tenS 8, ob man zu SBettbetoerbS»

Ztoeden m it VreiSaugfdjrciben an ben Icpten Verbraucher peran»

treten bürfe, bepanbelt baS ©utaepten felbft nur m it einem „ j j n ber 5Regel n e in !" ®ie Vegrünbung bermeprt feineStoegS bie S larpeit über baS Vrei§augfd)reiben unter ben Verbrauchern.

Sie fteßt leinen g ortfepritt zu bem bar, toaS ber DBerberat über folcpe üugfepreiben gejagt pat, eper einen Diüdfcpritt.

®aS ©utaepten 9 toiß fü r bie Vertoenbung beS SBorteS

„©elegenpeitSlauf" bie ©runbfäpe geben, bebeutet aber leinen g o rtfepritt gegenüber ber pocpftricpterlicpen Dtecptfpretpung, ja niept einmal eine leiept öerftänbli^e Snfammenfaffung ber

£>auptergebniffe biefer g u b ila tu r unb iprer SBiebergabe im Schrifttum .

®ie gute Slbficpt ber ©utaepten beS SonberaugftpuffeS ift unberlennbar. ©ie tooßen ber Verlauterung beS SBettbetoerbS bienen, finb aber, ba fie leiept DiecptSunficperheit bei ben Sauf»

leuten perBorrufen, zur Verlauterung niept geeignet. SBeit beffer erfüßen biefen 8 toed ausführliche, auf bie Sonberumftänbe beS

©inzelfaßeS abgefteßte ©utatpten perüorragenber ©inigungS»

ämter, bie zubern, toenrt to irllid ) einmal bie gerichtliche Störung einer Streitfrage n id jt abgetoartet toerben tann, immer in ber Sage finb, einen jyaß zu fdjaffen, unb bamit bie Streitfrage an fiep Zu Ziei>en' t ©tunbfaplich über möge man bem Diicpter geben, toaS beS DticpterS ift. ® er ü p tu n g öor ber DteptSpflege e n tfp rip t bie DUpteinmifpung. §aben to ir ein pöpfteS © e rip t, fo finb Wir ipin jp u lb ig , baß to ir eS unterftüpen, ipm n ip t borgreifen, ipm n ip t bie ©elegenpeit, bie brennenben fra g e n Zu entfpeiben, nepmen. ®a§ ® eutfpe Diept fiept unb faßt m it feinen Dtiptern. ®aS g ilt n ip t zulept fü r baS SßettbetoerbS»

rept. V ü . D r. E u i c m a n n , ®üffelborf.

(6)

3366 STuffäfe [Suriftifdje SBodjenfdjrift

€Í0cnanlo0en und t)crfor0un00unktne^mcn im neusn

€ t i e t0 f e n > f c t f ö f t f t 0 r * d ) t SSon Dr. ju r. 333. 2 u I e 9 , B e rlin 2Jlit hem ©efeh sur görberung ber ©rtcrgieixitrtfcEjaft (gner*

gietoirtfdjaftSgefeh) t>. 13. $03. 1935 ift auf einem befonberS m istigen ©ebiet unfereS toirtfchaftlichen unb fogialen SebenS eine redftlidje ©runblage gefdjaffen toorben, bie eine um fo gib»

feere 3Sead)tung berbienf, als fie i'eirterlei Sßorbilber fennt. ©rft*

m alig toirb bie 33afi§ gefennseichnet, auf ber bie ©nergietoirt*

fdjaft, b. i). bie SSerforgung m it g le ftris itä t unb ©aS in Seutfch*

lanb aufgebaut toerben fall, unb bie «Richtung beftimmt, in ber fie ficb 511 enttoideln haben toirb:

1. ©inheitliche giUjrung ber gnergietoirtfchaft burd) baS Qu»

fammentoirfen aller beteiligten Kräfte ber SBirtfcbaft unb ber öffentlichen ©cbietSförherfdjaften.

2. Söirtfchaftlicber ginfah ber gnergiearten im gntereffe be§

©emeintoo!)l§.

3. Sicherung beS nottoenbigen öffentlichen gtnfiuffeS in allen Singelegenheiten ber ©nergieberforguttg.

4. 23eri)inberuttg bolfStoirtfchaftlid; fdjäblicher SluStoirfun*

gen beS SBetibetoerbS.

5. görbentng et ne§ ¿uiedmäfeigen StuSgleichS burdj 33er*

bunbtoirtfchaft.

6. ©idterfte unb bißigftc ©eftaltung ber ©nergieberforgung bnrcb alle biefe ÏÏRafenahmen.

2)iefe im 33orffmtd) beê ©efe^eS enthaltenen ©runbfäije haben nid)t n ur programmatischen ©IiaraEter; fie finb auch toich*

tige SlnhaltSpunEte fü r bie SluSlegung ber 33orfd)riften beê @e*

feÇeS unb (omit auch fü r bie nachftehenb su behanbelnben 33eftim=

mungen, bte fü r baS 33erï)âltniS ber 33efiher bon ©igenanlagen unb 53erforgungSunternehmen jueinanber im IRahmen ber ge*

famten gnergietoirtfchaft bon SSebeutung finb.

I. SScgrifflidje itlarftellungen

„gnergietoirtfchaft" im Sinne be§ ©efe^eS ift bie 33erfor*

gung m it g le ftris itä t unb ©aS. SDaS fommt £lar im § 1 Slbf. 1 bei ber Unterfteßung ber gnergietoirtfchaft unter bie Sluffidjt beS 9leid)S, im § 2 bei ber Segalbefinition ber begriffe „gnergie*

anlagen" unb „gnergieberforgungSunternehmen" unb ebenfo einbeutig in ber amtlichen 33egrünbung ¿um SluSbrud.

„gnergiearten" im ©tnne be§ ©efeÇeS finb baher auSfchliefe»

lieh g le ftris itä t unb ©aS. 9tur auf bie gleftrisitätStoirtfchaft unb bie ©aStoirtfdjaft erftredt fidi ber ©eltungSbereid) beS ©efefjeê.

2)ie ginbesiehung anberer, im bhbiiteUfch ober tecbnifcb*toirt*

fihaftlichen S inne beiannter gnergiearten in bie Steichtoeite beS

©efe^eS ift baher betoufet nicht getooßt. f?ür eine Annahme, bafe fü r bie Slntoenbung beS ©efe^eS „gnergie" gleich „A rb e it" su

¡eben fe i*), finb baher feine SlnhaltSpunfte gegeben.

3Benn einesteil» ber ©eltungSbereich beS ©efeheS auf bie

© leftrisitäts* unb ©aStoirtfchaft befdjrärrit ift, fo umfafet er an*

bernteils bie gefamte 33erforgung m it biefen gnergiearten, b. h- er erftrecft fid) auf bie öffentliche unb bie ©igenberforgung. Seit5 tere bient ber (gangen ober teilweifen) ©ecfung beS ©tgenbebarfS nnb ift fom it ein Seil ber ©efamtberforgung, toährenb bie ©ner*

gieüerforgungSunternehmen einen unbeftimmten ItreiS Don m it ihnen nicht toefenSgleichen natürlichen unb juriftifchen ißerfonen beliefern.

Um bie 3?erforgung m it g le ftris itä t ober ©aS betoerfftcßi*

gen ju fönnen, müffcn tedmifdjc Slnlagen borhanben fein, bie ju r grseugung unb SBeiterleitung ber genannten gnergiearten be=

ftim m t finb. $aS ©efeh führt baher bcn 33egriff „gnergieanla*

gen" ein unb OerfteI;t barunter Anlagen, bie ber grseugung, i) Siehe $ a r g e * 5 Ke I < h t n g e r * 5 Ru n t b f © .56.

f^ortleitung ober Abgabe bon g le ftris itä t ober ©a§ bienen (§2 Slbf. 2). SluS biefer Segalbefinition läfet fich m it unbebingter Sicherheit entnehmen, bafe Slnlagen, in benen eine ber beiben auSbrüdlich unb ausfchüefelid) genannten gnergiearten toeber er*

jeugt, noch fortgeleitet noch abgegeben toerben, nicht als gner*

gieanlagen im Sinne be§ ©efefseS ansufeljen finb. SDemnad) finb tecEjnifdje ginrichtungen ober 9ttafd)inen, bereu 33ertoenbung§*

Stoed in ber grseugung bon 2Barme, bent SRiemett* ober SranS*

miffionSantrieb bon SlrbeitSmafchinen befiehl, ohne bafe sugleidj bon benfelben ginrichtungen g le ftris itä t ober ©aS het9cfteKt ober abgegeben toirb, feine SnergieerseugungSanlagen im Sinne beS ©efe^eS, toeil e§ ihnen an ben begriffSnottoenbigen 2Jterf*

malen fehlt. 23a§ läfet fid) and) aus bem § 5 Slbf. 2 unb § 6 Slbf. 3 entnehmen. §erborgef)oben ift hier fogar auSbrüdlich baS SRerf*

m al ber grseugung bon g le ftriä itä t ober ©aS. Segt ber ©efeh»

geber nun bcfonberen SEßert auf bie S^edbeftimmung ber ted)*

nifchen ginridjtungen, fo ift nicht berftänblich, toenn bon feiten ber g le ftrisitä tS to irtfd ja ft bie Meinung bertreten toirb, bafs als

„anbere gleichsuachtenbe gnergieerseugungSanlage" auch eine felbftänbige Sraftmafd)ine (toie 3.33. Samhfmafchine ober Sie*

jelmotor) 51t gelten habe, toenn m it ih r nicht g le ftr ijitä t er*

Sengt toirb. Siefe — hiet abgelehnte — Sluffaffung toäre richtig, toenn eS im § 6 Slbf. 3 Sah 1 „Slnlage sum Slntrieb bon SlrbeüS*

mafchinen" heilen toiirbe ftatt „anbere gleidisuadjtenbe gnergie*

erseugungSanlage". S)er. begrifflichen K larheit unb ber ginheit*

lichfeit ber «Rec^tSauffaffung falber toirb man alfo pnächft ba*

bon auSgehen müffen, ba^ auch bie „anbere gleicbsuachtenbe gnergieerseugungSanlage" ber grseugung bon g le ftris itä t ober

©aS bient. $ e n SBorten „anbere gleidjsuachtenbe" fann bann nu r bie 33ebeutung beigemeffen toerben, ba| bie ginrichtungen einer foldjen Slnlage bcn gegentoärtig sur grseugung bon © leftri*

gität ober ©aS gebräuchlichen gleid)5uad)ten finb: grfd)einungS*

formen ber grseugung bon g le ftris itä t ober ©aS, bie toiffen*

fdjaftlidj befannt, aber in ber toirtfdmftlichen ißrasiS nod) nicht eingeführt finb. g u benfen toäre auch an Slnlagen, m it benen eine ber im ©efeh behanbelten gnergiearten m ittelbar ober nebenbei erseugt toirb. 2ßenn aber im §6 Slbf. 3 S a i^ l ber

„©nergieantage $ur grseugung bon g le ftris itä t ober ©aS" eine Slnlage sur grseugung einer anberen ©nergieart, bie in besug auf ihre SlntoenbungSmöglid)feit ber eleftrifchen gnergie ober bem ©aS „gleichsuachten" toäre, sur Seite gefteßt toerben foßte, fo fönnte man fid) barunter Slnlagen sur grseugung bon 2Baf*

fe rfto ffi) 2), bielleicht auch ßon 33re^luft borfteßen. 2Ran mnfe fich jebod) aisbann barüber fla r fein, baf; hierbei eine aus bem S in n unb gtocd beS ©efe^eS nicht ohne toeitereS hersuleitenbe SluStoeitung beS ©nergiebegriffeS borgenommen toirb. Äein Sin*

haltSfmnft finbet fich hingegen bafür, bie medjanifche Sraftüber*

tragungSeinrichtung als „anbere gleicbsuachtenöe ©nergieerseu*

gungsanlage" su beseidjnen. ütottoenbigertoeife müffen bie Ä ri*

terien fü r bie © rflärung biefeS 9ted)tSbegriffeS aus bem ©efeh felbft entnommen toerben. 9iid)t auSfchlaggebenb fönnen bie Um*

ftänbe beS ©inselfaßeS fein, inSbef. bie SluSlegung beffen, „toaS bei beftehenben S3erforgungSberträgen erlaubt ober nicht er«

la u b t" 3) fein toürbe; benn ber In h a lt eines bor g n fra fttre te n beS gnergietoirtfchaftSgefebeS abgefd)loffenen 93ertragS fann fü r bie SluSlegung eines neu gefchaffencn 93egriffeS nicht hctangeso*

gen toerben.

II. »litteilunöSbflidjt bei grridjtung unb grtbeiterung bon gigenanlagen

©igenanlagen, b.f). ©nergieanlagen sur ®edung eigenen 33ebarfS, unb SSerforgungSunternehmen finb fetoeüS an ihrem

2) Stehe S Rü t t e t , ©nergiettnttfrfjfjftSgefeh, Kommentar, S3er*

tag tfrattä SSaijlert, S3ertin, ©. 57.

3) Siehe © a t g e * 3 Re ( c h t n g e r * S l i t mh f ©.181.

(7)

<»5. ^cthtß- 1936 §eft 49] Sluffä^e 3367 Spiap gut Secfung beS ©nergiebebarfS berufen. 'Jlacp ben ftati=

ftifcpen gfeftfteBungen bet lebten Qapre paben bie 23erforgungS«

unternehmen burcpfcpnittltcp 56 %, bte ©igenanlagen ettoa 4 4 % ber gefamten ©tromergeugung gebecft. $ ie in ©igenanlagen er»

geugte ©leftrigitätSmenge ift baper recht beadjtlich, gumal bte

©igenanlagen im Vergleich 5« ben 2Serforgung§unternepmen im Surcpfcpnitt ftetS eine ijö^ere 23enupungSbauer auftoeifen. 3)aS

©nergietoirtf(pafi§gefe| läßt bie beiben 23erforgungSarien gleich*

berechtigt nebeneinanber toeiter beftehen. ©8 beftimmt tebigtich im § 5 Slbf. 2, baß ber Unternehmer, ber eine ©igenanlage (©ner*

gieanlage gut ©ccfung be8 ©igenbebarfS) errichten ober ertoei«

tern toiB, berpflicptet ift, bem guftänbigen ©cbictSOerforgungS«

unternehmen SRitlcilung hierüber gu machen. äRitteilungSpflicpt befteht nur, toenn m it ber Slnlage © teftrigität ober ©aS ergeugt toirb; fie befteht nicht, toenn e8 fich um eine Kraftmafcpine hon*

beit, bie gum (Riemen* ober SranSmiffionSantrieb (unmittelbare Kraftübertragung) ohne ©rgeugnng üon © leftrigität ober ©aS beftimmt i f t 4).

gtoecf biefer 23eftimmung ift, baff baS 23erforgungSunter*

nehmen Gelegenheit befomnten foB, in 23erpanblungen eingutre»

ten unb gu prüfen, ob e§ ben Unternehmer giinftiger beliefern fann, al8 beffen ©igenanlage bagu imftanbe ift, bamit auch hier Kapitalfehlleitungen möglichft bermieben toerben; ba8 23erfor*

gungSuniernepmen foB ein 23orberpanblungSrecpt erhalten (amt»

liehe 23egrüttbung). $ ie (M itteilung an ba8 23erforgungSunter«

nehmen foB nicht n ur biefem, fonbern auch bem ©nergieberbratt*

eher gugute fommen. Süefer foB auf ©runb bon SSergleicpSmög»

üepfeiten fidj fü r bie gtoecfmäßigfte, biBigfte unb ficherfte 33er»

forgungSart entfeheiben Eönnen. S)em 23erforgungSunternepmen toirb burch bie Einräum ung be8 23orberpanblungSrecpt§ eine be=

fonbere 23eranttoortung auferlegt. ©8 m u | fiep einer einfeitigen unb unboBftänbigen 23etracptungStoeifc ebenfo enthalten, tote bie8 bon ben 2ßirtfcpaftiicpfeitSbered)nungcn fü r bie ©igcnanla»

gen gu berlangen ift. ©8 barf alfo bei bem Angebot eines 23er»

forgungSunternepmenS lein als Sampfpreis unb beShalb als unlauterer SBettbetoerb angufepenber (Racplaß getoäprt toerben5).

®a§ Angebot muß fich bielmepr auf berfetben ©runblagc be*

toegen toie fü r aBe anberen gleichartigen ©tromabnehmer. © in Slbgepen bon biefem ©runbfap toürbe gu einer 23erfcpiebung ber SBettbetoerbSbcrpältniffe führen unb baS 23erforgung8untcrneh*

men gtoingen, ben burch einen befonberS günftigen 2$reiS pin*

gunehmenben 25erluft burch einen IßreiSauSgleicp anberen

©tromabnehmern gegenüber toettgumaepen. 2ßenn entfpred)enb bem 23orgefagten bie 23eftimmung bcS ©efepeS bagu bient, bah Bei Singeboten bon ©igenanlagen unb bei Singeboten bon 23er»

forgungSunternehmen ftrengfte ©acplidtfeit im 23erhältni8 ber SBettbetoerber gueinanber (ßlap greift, fo toirb fie gmeifelloS boIfStoirtfdjaftlicp günftige ©rgebniffe geitigen.

9 n toelcher f?orm bie (M itteilung an baS guftänbige ®e»

BietSberforgungSunternepmen gu erfolgen hat, regelt baS ©efep felbft nicht. Swnäcpft ftept nu r feft, bah bie (M itteilung bor ber 23ornahme einer £>anblung, bie einer Errichtung ober ©rtoeite»

rung gleicpguadjten ift, gu erfolgen hat- SScrhütet toerben muh aber eine SluStoirfung ber 23orfcprift be8 § 5 Stbf. 2 bapingepenb, bah — toie eS in ber 23rajiS feftgefteBt toerben fonnte — bott bem §erfteBer bgto. Sieferanten bon ©igenanlagen Singebote auf Sieferung einer ©igenanlage n u r gum ©cfjeirt eingeholt toerben, um fie als © ru d m itte l in 23erhanblungen m it bem ©ebietSbec*

forgungSunternehmen bagu gu bemtpen, bon biefem eine befon»

berS günftige (preiSgeftaltung fü r bie Sieferung bon © leftrigität gu erhalten. Slngabett über Slrt, ©röhe, SeiftitngSfähigfeit unb SetriebSberpältniffe ber gu erfteBenben ©igenanlage Eönnen ba»

per nicht bedangt toerben, benn pierburep toürbe ein grober Sin»

4) Sie 1. ®urd)f23£>. gum ©nergietoirtfdjaftsgefeg o. 31. ¡Dfet.

1936 Beftimntt ferner, baß bie Stusfmnfig«, SMitteiiungS* unb Sin«

geigepflicpt gemäß ben §§ 3 unb 4 SIBf. 1 and) für Unternehmen unb (Betriebe gilt, bie niefit Snergieberforgungänntcrnefjmen finb, toenn ipre ©tromergeugungSanlagen eine inflaüterte Seiftung Bon ins»

igefamt meljr als 1000 kW ober ipre ©aSergeugmtgäanlagra eine SeiftungSfähigbeit Bon inSgefamt mehr als 1000 cbm/@tunbe Bcfipen ober burd) eine (¡Erweiterung erfahren. — Sie oben bepanöelte SRit*

teilungspflicht gemäß § 5 Stbf. 2 toirb pterbon nic£)t Berührt.

5) 2?gl. pietgu aitd) unten ©. 3369.

reig bafür gefdjaffen, baß (Preisangebote bon Sieferern ber

©igenanlagen gu bem obenertoähnten ¿¡toeci eingepolt mürben.

S ie (M itteilung bürfte fich baffer lebiglidj barauf gu erftreden haben, bah her fie erftattenbe getoerbüepe Unternehmer bie ©r«

rieptung bgto. ©rtoeiterung ber ©igenanlage toirElich borhat; bar«

über hinaus toären lebiglich bie 23etriebSberhältnifie beS Unter*

nepmenS felbft unb fein ettoaiger ©nergiebebarf befanntgugeben, fo baß auf ©runb biefer Unterlagen baS 23erforgungSunterneh»

men in ber Sage ift, feinerfeitS ein Slngebot eingureiepen. ®em 23erforgungSunternehmen ift bamit pinreiepenbe (Möglicpfeit ge«

geben, m it bem Sieferanten ber ©igenanlage in lopaten 2Bett«

betoerb gu treten, ©o toirb berpinbert, baß einem ber beiben 2Betfbetoerber eine 23orrangfteBung eingeräumt toirb. 2)aS 23or»

berpanblungSredfi, bon bem bie 23egrünbung beS ©efepeS fpriept, toäre fü r baS 23erforgungSunternepmen auSreicpenb getoaprt;

benn eS erpält Kenntnis bon jebem EnergiebebarfSfaB unb fann feinerfeitS ein Slngebot abgeben. S)ie8 ift gegenüber bem früheren 'JtecptSguftanb ein gang befonberer 23orteiI fü r baS ©nergicberfor»

gungSunternepmen; benn bor ©rlah beS ©nergietoirtfcpaftS*

gefepeS erpielt eS bon berartigen 23ebarfSfäBen feine gtoangSläu»

fige Kenntnis.

© in Unternehmer, ber bie ipm nach § 5 Stbf. 2 oblicgenbe SRitteilung unterläßt, muß bie fo lg e n feiner ©äumnis in Kauf nepmen. @r fann fiep bann nämlich auf ben naepftepenb gu be»

panbelnben ©runbfap ber aBgemeinen Slnfcpluß» unb 23erfor*

gungSpflicpt niept berufen, eS fei benn, baß bie SRitteilung opne fein 23erfcpulben unterblieben ober feit Errichtung ober ©rtoei»

terung ber ©igenanlage ein ßeitraum bon gepn Qapre.i berftri*

epett ift.

III. Slnftpluß» unb aierforgungSpflirfit unb ©igenanlagen 1. S i e S e b e u t u t t g b e r a l l g e m e i n e n S t n f c p l u ß *

u n b 2 3 e r f o r g u n g 8 p f I i h t

9 m § 6, ber toieptigften SSeftimmung bcS ©efcpeS im 23er»

pältniS gtoifepen ©igenanlagen unb ©nergieberforgungSunternep»

men, ift ber ©runbfap ber aBgemeinen Stnfcpluß» unb 23erfor*

gungSpflicpt enthalten. £ner toirb bie ©teBung ber öffentlichen

©nergieberforgung gegenüber ber SIBgemeinpeit cinbeutig bapin gefenngeiepnet, baß fie gum ®ienft am 23olfSgangen berufen ift.

S)aS ©efep beftimmt, baß 23erforgungSunternepmen, bie Be*

ftimmte ©ebiete gu berforgen paben, jebermann gu aBgemeinen 23ebingungen unb Sarifpreifen, bie öffentlich befanntgugeben finb, angufcpließen unb gu berforgen paben.

S>er KontrapierungSgtoang, ber in ber aBgemeinen Sin*

fcpluß» unb 23erforgungSpflicpt fteeft, erpält baburep eine befon»

bere recptSpolitifipc 3lote unb erfäprt eine SluStoeitung, bie ltn»

ter ber ©eltung liberaliftifcper tBetracptungStoeife niept möglich getoefen toäre. SBaprenb Bor ©epaffung be§ neuen ©nergierecptS bon bemjenigen, ber 23erforgung m it © leftrigität ober ©aS gu aBgemeinen S3ebingungen berlangte, im 9 aße ber Slblepnung feines SegeprenS burep baS 23erforgungSunternepmen auf bem 23cge über eine ©cpabenerfapflage ber 9tad)toeiS ber BRonopoI»

ftellung beS ©leftrigitätStoerfeS erbracht toerben mußte, fo ge*

nügt heute aBein bie ®atfacpe, baß ein 23erforgungSunternep»

men ein beftimmteS geograppifcpeS Gebiet berforgt, um ben un»

m ittelbaren Stnfprucp auf Slnf^luß unb 23erforgung entftepen gu laffen.

«Sie Slnfcpluß* unb 23erforgungSpfIicpt ift a l l g e m e i n , b. p. fie befiehl gegenüber jebermann. $aper ift auch fü r eine SRecptSauffaffung fein (Raunt mehr, bie eine SSerforgung um beS*

toiBen ablepnen toiB, toeil ber fie Segeprcnbe in ber Sage fei, fiep felbft m it © leftrigität ober ©aS gu berforgen. SIBerbingS er»

fäprt ber ©runbfap ber aBgemeinen Slnfcpluß* unb 23erforgung§*

Pflicht beim 23orIiegen beftimmter Umftänbe eine getoiffe ©in»

fepränfung im § 6 Slbf. 2 unb 3. ®iefe SluSnapmebeftimmungen finb aber naep aBgemeinen SluSIegungSregeln eng auSgulcgen.

$te aBgemeine Slnfcpluß» unb 23erforgungSpflicpt cntfäBt, toenn ber Slnfcpluß o b e r bie 2$erforgung auS toirtfcpaftlicpen

©rüuben, bie auch in ber23erfon beS SlnfcplußnepmerS Hegen fön«

nett, bem SSerforgungSunternepmen niept gugemutet toerben fann, ober toenn ber Stnfchlußnepmer bie ihm gern. § 5 auferlegte 2Rit*

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