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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1934.12.08 H. 49

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6 e ft49 1 -3089]

63. B e rg u n g

8. $e$etttbcrl934

3urifti|cl)c lUori)fuid)rtft

9 ©rgart

öer Heic&sfacfatuppe Be^tsanwäfte bes Bunbes Hationalfo3taIifiif^cr Deutfäet 3 urtften unb ber Hed)tsabteiIun9*Hetd}sIeituncj bet H S D K p .t «tut für Becf^sbetreuung bes ©eutfc^en Volhs

^erausgegeberi von bem Beicfjsfacfjgtuppertleitet Hedjtsamoalt D r . R a i t e r tla e 5e/ 11T, b.H., unter mitttnrfung ber mitglieber bes Heic^sfa^gruppenrates:

^e6 tsamuälteDr. Droege, Hamburg; Dr.lHöfjmer, Kiüncfyert; Prof. Dr.<£rtxnnHoacf, palle a.S ., Dr. Körner, m. b. H ., £?agen; Dr. Hubat, Königsberg/pr.; iDtlij. Scfcols, Berlin, unb

Patentanwalt Dr. Ullridj, Berlin

5 djriftleitung: Berlin W 35, Cü^owufer \ 8 ™. ^ernruf Kurfürft B 37\8

ü c t la g : ZIToefer B u d ? lja it b lu t t g , ©scar 23ranbftetter, £eip5t<3 C J, Dresbner S tra fe ü / 1 3

S e rn lp rc ä je c S a m m e l-H r. 72 566 / D r a iit a iii< f ) t lf t : C S m prim atut / po |tf< f)e d to n t o C c ip s ig K t. 63 673

© e jd jä fts ftc IIc in B e rlin StD 48 fjc&emannjtr. 14. 5ernfpre<f)et Bergmann 217 _________

Das <Cceut)andDert)ältnis im ©teaeranpaflrungsgefets

«Bon 3fiedbt§antnalt D r. S u r t g r e ^ , Berlin I.

3 m Steuerrech t hat bag Sreuhanbberhältnig bon jeher eine bejonbere «Bebeutung genojjen. Einer ber oberften ®runb»

fäße beg ©teuerrecfjtg — bie gorberung nach ©teuergeredjttg»

feit __ perlangt, baß bie ©teuerlaft bem wirtfchaftlichen

§etrn beg ©teuergutg obliegen fotl. 2tu§ biefer redjtgpoliti»

i<hen Sorberung batte fid), bornehmlid) feit Einführung ber

^eicßsabgabenorbnung m it ihrer Betonung ber wirtfchaftlichen

^efidjtgpunfte, alg ©ruitbregel für bie fteuerlicfje «Behanblung her Sreuhanbberhäitniffe ber ©aß iicrauägebiibet, baß ©teuer»

fäjuibner regelmäßig ber Sreugeber unb nicht ber S/reuljänber fei. 2tber bicfe «Regel gab feine feßr fixere «ttugfunft über bie ieioeilige rechtliche SBehanbtung eineg ©teuertatbeftanbeg.

$enn einerfeitg ffanb nicht feft, ioann überhaupt ein Sreu»

h*anbüeri)äitrtiä

als

üoriiegenb ju erachten fei, unb anbrer»

feits hatte bie «Red^tfpredhung für berfchiebene ©teuerarten

^ n a h m e n bon jener «Regel aufgeftetft. g u biefen beiben fü n fte n bringt bag foeben oerfimbete, in feinem hierauf b&*

^glichen § l i am 1. Satt. 1935 in Straft tretenbe ©teuer»

QnPaffifngggefeß b. 16. Oft. 1934 beachtliche aSeränberungen.

II.

«Betrachten mir gunächft bie grage nach bem »orfiegat eineg SreuhanböerhältniffeS, fo braucht nur auf bie SSerßanb»

hingen beg 36. Oeutfchen Suriftentageg unb bag bort er»

ftattete umfangreiche ©utadjten üou g r i e b m a n n (Empftehlt heh eine gefeßlidR Siegelung beS SreuhünberöerhältniffeS.

1930) hinqemiefen ju werben, um §u geigen, Wie unflar unb yttfdjarf ber Sreuhanbbegriff in nuferem «Rec^tSle&en

>ft. Sfuch bag fpater erfchienene, über 400 ©eiten ftarfe SBerf bon © i e b e r t (®aS rechtSgefcfjäfttiche Sreuhanboerhältmg, 1933) geweift bag gleiche: SSemt man bie gefeßlid) faum ge»

Regelte Sreuhanbfchaft für bie «öebürfniffe beg praftifchen 9iechtSiebeng barftellen w ill, muß man — wie bie betben ge»

nannten ©cfiriftftetler eg getan hai)en — bicfe Erläuterung^*

Sicher fchreiben, um aug bem SSuft Wiberfprud)gboller 5Recf)t=»

Brechung unb ftreitenber Sehrmeinungen toenigfteng einiger»

maßen brauchbare ©runblagen für bie 3Ied)tganwenbung yerauSjufdjälert. «Naturgemäß ift bann baS Ergebnig BtS auf

wenige allgemein anerfannte ®runbfäße mehr ober minber hoch nur bie perfönlidje 2fttfid)t beg SäerfafferS. 3 U. i enen Wenigen anerfannten ©runbfäßen gehört ber ©aß, baß ein

„eigentlicheg" Sreuljanbüerhältnig nur bann borliegt, wenn bag 2/reugitt unmittelbar bom Sreugeber auf ben 2/teuf)anber übertragen worben ift (feit g r i e b m a n n „Unmittelbarfeitg»

grun&faß" genannt). Sn gerabe^u unerfchütterter 3Ie^t»

fpredhung hat baS 31®. auggefprochen, baß bon einem £reu»

hanbberhältnig im 31echtgfinne nur bann gefprocßen werben fönne, „wenn ber eine (Sreugeber) aug feinem SSermögen bem anberen (Sreuhänber) einen ©egenftanb §u treuen §än»

ben anöertraut, b. h- übereignet, unb jw ar berart, baß ber anbere bag übertragene Siecht im eigenen «Namen augüben, aber nicht gu feinem SSorteil gebrauchen foll. ®aS Sreugut fcheibet hierbei rechtlich, wenn auch nicht wirtfdjaftlich, aug1 bem Vermögen beg Sreugeberg aug. ®er SSegriff beg Sreu»

hänberüerhältniffeg würbe aber oöllig ins Unbeftimmte ¿er»

fließen, Wenn man babei bom Erforberniffe beS^ „ilnber»

traueng ju treuen §änben" ganj abfeßen unb ein fouheS SBerhältnig überall fcßon ba alg borhanben anfeheu wollte, wo jemanb im Auftrag eineg anberen für beffen Rechnung, aber im eigenen «Namen ßanbelt" (91®. 84, 214, 217 = S^®- 1914, 596). ®ag «JI®. hat, meift unter wörtlicher Übernahme jener ©teile, an biefem ©aß ftänbig feftgehalten, Wie bie folgenbe, seitlich georbnete Überficf)t ergibt:

15. Oft. 1909, V II, @ruc£). 54, 623 = 3 ® . 1910, 4: fibu»

giarifcheS Eigentum nicht bei mittelbarem Erwerb.

19. ®ej. 1914, V II, 91®. 84, 214 (217) = S^B- 19II. * * 14> 596- 29. «ÜNai 1915, V, £3- 1915, 1022: wörtlich wie 91®. 84,217.

10. Oft. 1917, V, 91®. 91, 12 (15): Slugfonberuugganfpruif) nur bei unmittelbarer Übereignung.

22.9Närs 1918, II, 91®. 92, 341 (342): wörtlich Wie 91®.

84. 9 M

5. «Nob. 1918, V II, 91®. 94, 305 (307): fibugiarifci)e§ Eigen»

tum nur bei unmittelbarer Übertragung.

27. «Karg 1925, V I, 3 ® . 1925, 1760 (1J62) = R®. 110, 354 (wo aber biefer Seit ber ®runbe nicht abgebrucft ift): bei Erwerb in berbecfter ©teübertretung fein Sreu»

hanbberhältnig.

387

(2)

3090 Siuffäge [Quriftifije SBodjenfdjrift

25. San. 1926, V, $28- 1926, 2571 (2572) = @ ru p 68, 551: ein eigentliches SreuhanbberßättniS im DlecßtSfinne nur Wie in SR®. 84, 217; Bei mittetBarem (Srinerö.

höcßftenS SreuberßättniS im Weiteren ©inne m it rein putbrecßtipen unb n p t bingticßen S8 irEunqen.

27. ge6r. 1928, V I, $28. 1928, 1653 = £g. 1928, 889

= SBarn. 1928 Sir. 54: toörtlich Wie St®. 84, 217.

5. S u ti 1928, V I, 328. 1928, 2446: W örttp mie DI®. 84, 217.

28. © ep. 1928, V II, §öcßft9iDi|>r. 1929 Sir. 42 = KonE»

Sreitß. 1928, 168.

21-Snn. 1929, V I, £öchftDi9I|>r. 1929 Sir. 946: wörtlich mie Di®. 84, 217, m it atuSnaßme fü r § 3 g iff. 7 2tufm@.

^84^ 217^' 1^29, 105: wörtlich mie Di®.

Ö.SRärj 1930, V I, Dl®. 127, 341 (344) = $28. 1930, 2394-

mörtlich mie DI®. 84, 217. •

ö-®ej. 1930, II, 28arn. 1931 Sir. 51 (© .107): ein Sreu»

ßanbberßättniS, baS bie SiuSfonberitng eines ©egert=

0&er beeiltes Begrünbet, nur Bei ItnmittelBarEeit.

20. gebr. 1931, I II , KonESreuß. 1931, 54 (beuttper in bem bort nicht aBgebrucften Seit ber © n tp .): Srepanbber»

p ttn iS im eigentlichen ©inne nicht Bei inbirefter ©teil»

bertretung.

9 .S u n i 1931, V II, DI®. 133, 84 (87) = 328. 1931, 3105:

Wörtlich Wie Di®. 84, 217.

8. S u ti 1931, V, DI®. 133, 201 (205) = 328. 1931, 2909:

wenn ber echte Srepänber einer © run b pu tb aus biefer twliftrecft unb in ber gmangSberfteigerung gern. §§ 118, 128 gm23erft@. eine ©perungShpotßeE erwirbt, bann ift er m it biefer © perungShpotßef nidht mehr Sreu»

hänber, benn fie ift „ fü r ihn entftanben".'

— SlBmepenb nur eine ©ntpeibung, SgöchftDIDlfhr. 1929 Sir. 1303 = KonESreuß. 1929, 86, genauer Befhrocßen bet g r i e b m a n n ©.865, Bei © i e B e r t ©.192. @ie»

B e r t leugnet bie StBmepung ju Unrecht, baS DI®, f p r p t ganj attgemein bon „einem" SrepanbberhaitniS, nicht lebiglicß bon bem rein pulbrechttich mirfenben. —

Wirb f p fomit Eaum leugnen taffen, baß baS DI®, afs 23orauSfe|ung eines SrepanbberßättniffeS ben unmittet»

Baren ©rmerb beS SreugutS feitenS beS SrepänberS bom SreugeBer aufftetlt. Sie 23ebeutung biefeS UumittetBarEeitS»

grunbfaßeS war atterbingS p o n für ben rechtSgefcE)äftticfien AetEehr peifethaft. Sie ßerrpenbe SReinung unb bas DI®, neigten baju, baS 23efteßen eines SrepattbberijaitniffeS Bei imttetBarem ©rmerb — fog. ©rftermerB beS SrepänberS - überhaupt ju bemeinen, wohingegen © i e b e r t n p t ohne

®runb barauf hinwies, baß jener ©runbfaß immer nur Bei ber grage ber quafibingipen 2BirEungen beS Srepanbber»

ßaitniffeS auSgefpocßen worben fei, fo p o n in 2lnm. m DI®.

133, 84: Q3B. 1931, 3105, fobann a u S fp r tp in feinem genannten SBerE ©.191 ff., 211 f. (atterbingS ift im rechts»

g e p ä fttp e n 23erEeßr gerabe jene quafibingtpe SBirEung baS S i p p e beS_ SreußanbberßättniffeS; bie p u tb re ^ ttp e 2tuS»

geftattung wicEett f p im Dlahmen ber SSertragSfrepeit ahn»

I p bem StuftragSberßättniS ohne Befonbere ©pwterigEeitett ab). 3 m ©teuerrecht boltenbS hatte man f p über berartige fragen wenig ©ebanEen gemacht. S o rt beurteilte man bie 3-rage nach bem 23ortiegen eines SrepanbbertjäitmifeS, wenn ein fopeS für bie ©teuertaftoerteitung 23ebeutung erlangte, rem nach W irtp a fttp e n ©efptSjnmEten (fo 3. 23. DigS. 17, 254, 258; 19, 21, 24). 25om W irtp a fttp e n ©efptSfmnEt aus Eonuten bie rechtsbogmatipen fragen, m it benen f p baS DI®. Befaßte, nur eine geringe Diotte fßieten. ©emißßeit Beftanb aber in biefer § in f p t n p t ; jebergeit Eonnte ber g a lt eintreten, baß ber Dig§., gebrängt burcß bie ©teuerbebürf»

ntffe beS StaateS, auf bie gaß^eßnie h iu b u p glepBIeiBenbe DtechtfBrechung beS DI®. jurücEgriff unb Sratßanbberhäit»

niffe unbeachtet tieß, Bei benen baS Sreugut nicht unmittet»

Bar aus bem Vermögen beS SreugeBerS, fonbern nur m it SRittetn beS SreugeBerS burd) ben S repanber bon britter

©eite erworben würbe.

Siefe grage ift fü r baS ©teuerrept jeßt burd) §11 g iff. 3 ©tülttf)©. einbeutig geregelt, wonach 28irtpaftSgüter,

btc b u p einen Srepänber gu treuen §änben fü r eilten

£teugeber extvoxhtn morben ftnb, bem Sreugeber gugeteefjn^

Werben, g iir bie SSermögenSjurecßnung im ©teuerrecht ift atfa bie Stuffaffung bupgebrungen, bie © i e B e r t h in f p t t p &eï putbrechttpen 2SirEungen beS SrepanbberhältniffeS reitS für ben redjtSgepüftlpen SSerEeßr bertreten hatte: bei UnmittetBarEeitSgrunbfaß g ilt hier n p t , eS fßiett Eeine Diotte/

ÿ baS Sreugut bem Srepänber aus bem SSermögen öeS SreugeBerS unmittetBar anbertraut Würbe ober oB er eS int DBege beS ©rfterwerBS bon britter ©eite fü r ben SreugeBeï erlangt.

III.

Ser fteuerrectjttpe DBerfaß in Srepanbfragen - lieueruitg beS SreugutS nur Beim SreugeBer, n p t Beim

^.reu^änber — ift tttêbef. ctuêge[bto(f)en für bie 35 e t*

mögenSft euer (3. 58. {Rg§. 19, 21 ff.; Kartei DIStBgö-

§ 80 StBf.l 91.33), fü r bie Umf aßf t euer (9Ig§. 20, 4, 20, 286), für bie © in Eom m en fteuer (DIfyö. 15, lU ? DÎ3®.: ©t28. 1925, 323/24 ; 9 t3 § .: 32S. 1929, 3332 = Partei (Sinf0t. § 13 9^.96) unb mitunter auc^ mx

berEeßrSf teuer (3. 23. Digtp. 24, 47 = Kartei SabSSerfSt.

§ 6 b 91.34; D I3§.: 328. 1929, 1085 = Kartei a.a.O- DI. 41).

Sagegen ift nach Ber Bisherigen Dledjtfbrechung für Bie

® r u n b e r w e r 6 fteuer ber fo rm a tju riftip e ©igentumSiiBe^

gang nach Bürgertp»rechtlpen ©efptSfmnEten entpei&e«0' weil - mie ber DIgS. fagt — baS ©r©rw©t@. bie Steuer Pflicht Bewußt an ben &ürgerip»rect)ttpen ©igentumSü&et?

gang geEnüßft hat. SieS ergebe f p p o n aus § 1 ©rÊrW”

© t© ., bornehmtp aber aus § 4, ber bie © te u erß flpt Burft bie ©intragung ber DlechtSänberung im ©runbbuche entfiele«

taffe. 3 ebe eingetragene Stuftaffung fei bemnaeß grunberwerB“’

fteuerßftptig, aitd) wenn burct) btefen 23organg an ber p a tt Beftehenben w irtp a fttp e n SSerfügungSmacBt n p tS qeänberf werbe (Stg©.: 32®. 1928, 82 = Kartei ©r©rw©t@. § 4 DI. 13; ftünbige Dlfßr., bgl. 3. 23. 9I3§ . 8, 89 [91]; 12, 30V 15, 132, neueftenS wieber 9IS’§ . 33, 67 [69]). Saßer ift utSBef. bie Übertragung beS ©runbftüdS bom Srepcin&et auf ben Sreuge&er fteuerßftptig, bagegen ber DSechfet Be§

SreugeBerS fteuerfrei (D I3§.: 328. 1927, 1445 = Kartet

@r@rw©t@. § 1 91. 31 unb in Kartei ©r@rw©t®. § 4 DI. 7)-

®enau baS gtepe wirb bon ben suftänbigen DS3®. für &ie 28 e r t s u w aeß Sfteuer unb bie ® r u n b b e r m ö g enS^ tt«B

§ a u s 3 in Sfteuer angenommen. 2tuch biefe fotten tebigiiit auf ben Bürgertp^rechttpen ©igentumSBegriff abgeftettt fein- Saßer entfteßt bie 28ert3uwahSfteuer fowoßl Beim ÜBerganS bom S repänber auf ben SreugeBer wie Beim SBechfet Be?

SrepänberS troß gtepbteiBenbem Sreugeber; frei ift n p ber SBechfet beS SreugeBerS ■— oBwoßt boeß gerabe barin Bie eigentliche m ir tp a f tlp e 23eräußerung liegt (§amBD23®. füt bte aSertsuwachSfteuer: 338. 1928, 1013; 1929, 2656; 1931/

2334. «ßrD2S@. fü r DBepuwachäfteuer: QS®. 80, 80; 88' 128f.; © n tp . V II C 222/30: ©teuer unb D Ip t b. 29. Oft;

1931. ißrD25@. fü r ©runöbermögenS» unb SauS3ittSfteuer- 328. 1929, 809, aueß 025®. 84, 31 ff. [mo aber eine 9tu^

naßme anerEannt ift, wenn ber Srepänber fü r eine nieß^

rechtsfähige 23ietßeit bon iflerfonen a u ftritt: bie Befreiung?"

grünbe rießten f p bann nach ben ©igenpaften ber Srctt”

geber, nid^t nad^ benen be§ eingetragenen SreuMnberl])*

23ietfacß ßat ber DI3§. aueß auf bem ©eBiet ber Kaßttaü berEeßrSfteuer Sreuhanbberßättniffe für unbeachtlich erEtärB/

3. 23. 9 I3§ . 18, 323.

216er fetBft in bem unumftriltenen |tuSnaßmeBereich Bcf

©runberwerBfteuer mußten bie Srepanbberßättniffe für Be*

fitmmte gatte Berüctficßtigt werben. 28o n ä m lp im fetBft 3WedES 25erßmberung bon ©teuerumgeßungen ber ÜBeï*

gang beS w irtp a fttp e n ©igentumS 3ur ©teuer"ßerangesoge11 tairB (§§ 3, 5, 6 @r@rw©t©.), entfällt ber oben erwäßti^

Stntaß, Sreuhanbberhättniffe außer actjt 3U taffen. @0 Be*

fieuert 3-23. § 6 @r©rw@t®. auch Bie bloße ÜBertragttttS beS W irtp a fttp e n ©igentumS (nämtieß jeben DlecßtSborgang' ber eS oßrte ÜBertragung beS ©igentumS einem anberen er*

m ö g tp t, über baS, ©runbftüd wie ein ©igentümer 3U ber*

fügen, 3. 23. ©iiträumung einer unw iberruftpen DSofimachv

(3)

63. Qafjrg. 1934 ¡gefi 49] Stuffälje 3091 3Kit IRec£)t I;at ber 3iS§- eine derartige Übertragung beS mirt*

fdjaftlicpen Eigentums als fteuerfrei angefepen, ¡Denn ber Übertragende bereits bet feinem, naep §§ 1, 4 fteuerpfltc£)=

tigen ©runbftüdSermerb als Sreupünber für beit jept p 58e*

fcollmäcptigenben panbelte. ®enu irt biefem ff-alle mar bas toirtfcpaftlicpe Eigentum, beffen Übergang naep § 6 [teuer*

dflicptig ift, fcpon m it bem gern. §§ 1, 4 ©rErm S t© . Oer*

fteuerteu ©runbftüdSermerb beS SreupanberS auf ben Sreu*

0eber übergegaitgen (9tS§- 18, 90 [91/92]). Spnlicp für bie

«mgefeprte ©acplage 9tS§. 15, 223: eine 2lft@. ermirbt famtlicpe Stnteile einer ©rnbSg., p beren SSermögen ©runb*

ftücte gehören; bieS ift naep § 3 ©rErm S t© . fteuerpflicptig;

bie fpütere Sluflaffung ber ©runbftüde bttrcE) bie ©rnbig. an bie 2lft® . ift fteuerfrei.

2km berartigen, auSbrüdlicp an ben Übergang be§ mirt*

fipaftlicpen Eigentums geknüpften fjäilen abgefepen, neigte aber bie 9ted}tfpred)ung auf bem ©ebiet beS ©runbermerb*

fteuerredjtS grunbfäßlicp bap, möglicpft alte im ©efeß Oer*

menbeten SiecptSbegriffe im ftreng bürgerlicp*recptlid)en Sinne auSplegen. Ein gutes 23eifpiel ift bie fftecptfprecpuug p § 14

@r©rm©t®. Stacp beffen erften beiben 8 if f ern ift ber ©runb*

ftüdSermerb bau ber ©teuer befreit, menn ein ¡¡jppotpefen*

gläubiger, bem bie ¡öppotpek bereits feit einem S aPr Oor ber erften SSefcplagnapme beS ©runbftücES pftanb, baS ©runb*

ftüd erfteigert, um feine joppotpek p retten. ®a baS ©efejj hier nicpt tmn einem „eingetragenen ¡Qppotpekengläubiger", fonbertt nur üon bem gufteijen ber §tjfaotf)e£ fpricpt, patte eS loopl nape gelegen, bie Steuerfreiheit jebem Erftepcr p ge*

'oüpren, bem bie ¡jjppotpek möprenb beS leßten SaprcS oor ber erften S3efcplagnapme mirtfcpaftlicp pftanb. ®cr 9 tg§ . pat j.ebocp bie [frage, mer mirtfcpaftlid) ber ©laubiger fei, nur bann berüdficptigt, menn fie bem Steuerpflichtigen u n * g ü n f t i g mar: $ c r Ermerb burd) ben grunbbucpmäßig ein»

getragenen ¡gppotpekenglaubiger reicpt p r Steuerbefreiung nicpt aus, menn biefer ©laubiger im SnnenöerpältniS nur EinäiepungSbeüollmäcptigter für einen d ritte n , beit maprep mirtfdiaftlicpen ©laubiger, ift 31, 98 [102]). ©oroeit fiep bagegeu bie SScrüdficptigung ber mirtfcpaftlirpen ©lau*

bigerftetlung g u g u n f t e n beS ©teuerpflid)tigen auSmirfen mürbe, beruft fiep ber auf bie pier anpmenbenbe ftrenge, bürgerlicp*recptlicpe Auslegung. So mürbe baS S3e=

freiungSöorrecpt beS § 14 abgelepnt für ben ©laubiger, ber bie §ppotpek gepfänbet itnb japlungSpalber übermiefen er*

palten patte (9tS§- 31, 39). Slber aud) bem ©laubiger, ber bie Sgppotpef nur p treuen fgänben an einen d ritte n ab*

getreten patte, mürbe bie Steuerfreiheit aus § 14 oerfagt.

©o fftSig. 31, 210: mar ber bis kurz tmr ber S3efcE)Iag=*

aapnte eingetragene ©laubiger nur Sreupänber für ben mirf*

ließen ©laubiger, fo ift bie Erfteigerung burcß biefen tepteren, troß ber nocp nor ber SSefcßlagnaßnte erfolgten Siüdgeffion unb ©runbbucpeintragung, nicpt fteuerfrei, benn biefer ©lau*

biger mar nicpt maprenb beS gangen letjten SapreS oor ber Sefcptagnapme §ppotßefengiaubiger i. ©. beS SiegenfcßaftS*

tecptS. llnb 9iS§>. 33, 322: Seine Steuerfreiheit auS § 14, menn ber erfteigernbe ©laubiger bie §ppotßek oor Saß*en P * Sicperpeit für eine gegen ipn beftepenbe [yorberung an feinen

©laubiger abgetreten, biefe Scpulb längft begtidjen, bie 9lüd*

Übertragung ber igppotßek aber aus SoftenerfparniSgrünben bermieben patte.

©aS © t2lnp@. mirb bie 3ietßtfprecpuug nötigen, ju alt biefen fragen erneut Stellung p uepmen. SSiSper mürbe ber Öberfap: „Sreupanbgut ift beim Sreugeber ju oerfteuern"

im mefentlicpett auf bie SluSlegungSöorfcßriften ber § § 4 unb 80 (Raffung üoit 1931 §§ 9 unb 98) 9t2lbgD. gcftüßt. $ a SluslcgungSOorfcpriftett ftetS recpt bepitbar find, fontite bie Ktedjtfprecpung bei cittgelnen ©teuerarten opne groffe ©cpmierig*

feiten SluSnapmen boit ber Siegel aufftellen. ®aS StSlnp®.

Pat aber jenem öberfap gefeplidjen SluSbrud oerliepen, in*

bem eS in § 11 g if f - 1 unb 2 Oorfcpreibt:

%ixr bie fjuredpung b ii ber S3efteueruitg gelten, fotoeit uid)tS anbereS beftimmt ift, bie folgenben aSorfcpriften:

1. SSirtfcpaftSgüter, bie p m Brneci ber Sicherung über*

eignet morben finb, merbeu bem SSeräuBerer p * geredjitet;

2. SSirtfcpaftSgüter, bie ju treuen §änben (entgeltlich ober unentgeltlich) übereignet morben finb, merben bem Slreugeber pgerecpnet.

ES fragt fiep, mie toeit ber Sl3-§. angefidjtS biefeS ©efepeS*

befeplS feine bisherige Siecptfprecpung mirb aufreepterpatten fotitien. SBettit man üoit bem SSorbepalt beS § 11 „fomeit niepts anbereS beftimmt if t " abfiept, müjjte in Sufunft i ene Siecptfpreipung, bie baS SlreupanbüerpältniS. für bie Qu*

redjnung bei ber SSefteuerung unberüdfi^tigt läfjt, aufgegeben merben. § n gcage ftept fomit nur, miemeit man auS ben SSorfcEjriften berjenigen ©efepe, beren SietptSbegriffe in ber bisherigen Siedjtfprecpung ftreng bürgerlicp*recptlicp auSgelegt mürben, bie in § 11 St3lnp@. oorbepaltene „anbermeitige Steftimmung" perauSlefen fann.

§ ie r mirb man unterfepeiben müffen. SBo bie Ermagun*

gen beS 313§- fiel) tebiglicp auf ben fteuerpolitifepen 8 ^ ^ ber betreffenbeit ©teueroorfeprift bejiepen, merben fie Eaunt auSreicpen, um eine „anbermeitige aSeftimmung" beS ©efepeS p begrünben. 2So ber aber auf gefeptiepe SSorfcpriften Oermeift, bie m it pinreiepenber ©eutlicpfeit ben ©teueroor*

gang m it bürgerlicp*recptlicpen ^Begriffen oerfntipfen, liegt in eben biefen SSorfcpriften bie „anbermeitige SBeftimmung" beS

©efepeS.

8 u ben leptgenannten möd)te icp öornepmlicp bie SSor*

feprift beS § 4 ©r®rm©t®. redinen: benn biefe inüpft bie

©teuerpflicpt opne Einfcpräniung an jebe Eintragung einer fRed|tSänberung im ©runbbuep. ®aper mirb auep unter ber

§errfcpaft beS ©tSlnp©. bie im ©runbbuep eingetragene Sluf*

laffung ftetS grunbermerbfteuerpflicptig fein, gleichgültig, ob ber Eingetragene $reupänber fü r einen d ritte n ift ober nicpt.

Sie auf ©runb ber §§ 3, 5 unb 6 © rErm S t® . biSper pier*

Oon anerkannten SluSnapnteit merben natürlich beftepen bleiben.

dagegen mirb bie S3efreiungSüorfcprift beS § 14 8 i f f - 1 unb 2 © rErm S t® . eine erpeblicp meitere Sinmenbung er*

fapren müffen, als eS naep ber bisherigen Sledptfprecpung beS 3 ig § . ber g a lt mar. äSenn fü r bie 8 uiedmung bei ber S3e*

fteuerung eine ¡gppotpef, bie ber ^ippotpeiengläubiger 21.

an 23. p r Sicherung ober p treuen Spänben übertragen pat, bem SSeräufjerer bp>. Jreugeber, alfo bem 21. ppreepnen ift, bann rettet 21. m it ber Erfteigerung beS ©runbftüds bie fteuerlicp ip m pftepenbe ¿ppotpef, unb eS genügt p r Steuerbefreiung naep § 14, baf) mäprenb beS lepten Sap^eä Oor ber erften S3efd]lagnapme beS ©runbftüds fein anberer als 21. ober 58. eingetragener ¡Qppotpefengiaubiger mar. Sie üom 9 i5 § - 31, 210 unb 33, 322 entfepiebenen gälle mären alfo ab 1. San. 1935 im nmgefeprten Sinne p entfepeiben.

Sa, nad) § 11 80'f- 3 ©t2lnp®. mrt^ bie Steuerfreiheit gern.

§ 14 © rErm S t® . fogar bann eintreten, menn 23. bie §ppotpef oon oornperein ireupänberifcp fü r 21. ermarb unb nun 21.

erfteigert: nur mirb man naturgemäß an ben SiacpmeiS ber red)tSgefd)üftIicpen $rcupanbabrebe unb ber mirtfdjaftlicpen Sreupanblage pier befonberS ftarfe 2lnforberungen [teilen bürfeit, ba foitft ber unredlichen Erfcpleicpung oon ©teueroor*

teilen £ ü r unb Sor geöffnet märe.

2lu f ber anberen ©eite füpren bie neuen 8 urec^ nunSäs=

beftimmungen bap, bie ^Befreiung auS § 14 © rErm S t® . p oerfageu, menn ber eingetragene ©laubiger, ber baS ©runb*

ftücf für fiep felbft erfteigert, nur Sreupauber (§. 23. im SnnenoerpaltniS EingiepungSbeooIImäditigter) für einen an*

beren ober gar nur ipfanbglaubiger ber Sjbppotpei ift. 23et ber EinsieputtgSootlmacpt mirb bie §ppotpe! naep § 11 8 iff- 2

© t2lnp@. bem SSollmaiptgeber pgerecpnet, fo baß ber ©in*

getragene m it ber Erfteigerung feine ipm pftepenbe §ppotpe!

retten mürbe. E)er fßfänbungSpfanbgläubiger (bem bie SQppo*

tpef p r Einziehung japtungSpalber übermiefen ift) könnte fiep pöcpftenS auf eine entfpreipenbe Sinmenbung beS § 11 8 iff. 1 ©t2lnp@. berufen m it bem Ergebnis, baß er mie ein SicperungSglaubiger bepanbett unb fomit gerabe ber ©teuer*

freipeit aus § 14 ©r©rm©t@. oerluftig gepen mürbe. Sie Entfdjeibungen 31, 39 unb 31, 98 finb baper aud) nad) neuem 21cd)t gutreffenb.

2Iuf bie lanbeSrecptlicpen SBertjumadjS* unb ©runboer*

mögenSfteuem fanb biSper bie 3i2lbgD. (bis auf bie 58e*

griffSbeftimmungen in § 1 2lbf. 1, bie SSorfcpriften über 387*

(4)

3092

(Steuergeheimnis unb ©rfaßpfticßt) feine Slnwenbung, ba biefe Steuern nidjt öon ben fjinangämtem bertoaltet Serben (ügi.

§§ 3—8 ^ StSlbgD.). ®iefe SinwenbungSüorfcßtiften ber ScSIbgD. firtb burcfj baS @t2lnp@. nicht geänbert Worben (ogt.

§ 21 ©tStnp©.). 2lber ber oöen bestochene § 11 ©tSlnp®.

tn tt nicht als neues ©tiicf ber StSlbgO., fonbern als Seif eines felbftänbigen SteicßSgefeßeS über „SlllgemeineS ©teuer»

recht" in Straft (ogf. bie Überfchrift beS I. SlbfcßnitteS beS StSjlnß©.). § 11 güt baher für a l l e Steuern. S3ie guftänbige Jtecßtfprechung Wirb fomit auch auf bem ©ebiet ber fanbeS»

rechtlichen ©runbüermögenfteuer unb ber — meift gemeinb»

liehen — SSertguwacßSfteuer gu prüfen haben, ob bie 6e»

treffenbe ©teuerorbnung fü r bie Zuredpung bei ber Ve»

fteuerung bie Verücfficßtigung üon $reuhanbüerhäitniffen auSjcßiteßt (i. ©. be§ § 11 ©t2lnp@. alfo „etwas anbereS be|timmt").

IV.

Sunt ©djluß fei bie grage geftreift, ob bie auSbrücf»

liehe 2lnerfennung beS SreußanbüerhältniffeS bei ber fteuer»

liehen Zurechnung auch für ben Ereuhanbbegriff beS bürqer»

ltehen> SiecßtS SBirfungen äußern toirb. ©ine unmittelbare Ltntmrfung muß oerneint toerben. ©cßon mehrfach hat ber

©efeßgeber für ©onbergebiete einen befonberen — meift wei»

~ £reußanbbegriff aufgeftellt, ohne baß baburch bie gaßlreicßen ber Söfung harrenben fragen beS bürgerlidi»red)t»

Itujeu ^reuljanböerfyäitnifieä berührt ober gar aefiört loor^

ben finb. ©o ift j. SB. nach § 3 8 iff. 7 2iufto@. fü r bie Ve»

reeßnung beS ©olbmarfbetrageS bei ©rwerb auf ©runb eines SreußanbüerßältniffeS ber ©rwerb bunh ben Sreugeber (ben

©efbhäftSherrn), jeboch im gälte beS ©rfterwerbS burch ben Sreußanber ber ©rwerb burch biefen maßgebenb; ber Un»

mtttelbarfeitSgrunbfaß ift bort alfo nicht VorauSfeßunq beS SreuhanboerhältniffeS. Sie Stecßtfpredßung betrachtet bieS aber lebtgltcf) als 2luSnahmeoorf(hrift für ein ©onbergebiet (g. 33 i ^ 12i'no3n41^ 346 T 1930' 2394 unfa m -: Ä f t » 9i9ifpr. 1929 Sir. 946). ©benfowenig toirb fiefj bie 2luSnahnte üom„ Unmitteibarfeitsgrunbfaij, bie §11 Qiff. 3 ©tSlnp®.

enthält, auf baS bürgeriicß»recßtliche SreuhanbüerhältniS über»

tragen laffen.

216er in einer Vegießung geben bie neuen fteuerrecßtlicßen

ifjuriftifefte aSochenfchiiß Vorfcßriften bod) gu benfen: üon gaßr gu gaßr mehren fidj bie gälte, in benett ber ©efeßgeber für irgenbloeldfe ©onber*

gebiete baS Sreuhanbüer£)äitniS auSbrüdlicß regeln unb Der*

teerten muß (ogl. bie Zufommenfteltung bei g r i e b m a n n

©.908f. , bei © i e b e r t © .8 2lnm. 8). g ft baS nidjt bod) ein 33etoeiS für baS 33ebürfniS einer allgemeinen gefeßlicßen Siegelung beS SreußanbüerhältniffeS? ©S ift richtig, baß bet fftuf nach bem ©efeßgeber bisher üon ben üerfci)iebeiteir

©fiten in recht üerfchiebener ©tärfe taut getoorben ift. ® er Sübeder guriftentag tonnte fid) auf einen beftimmten Vor*

fdjlag nicht einigen, g r i e b m a n n tuollte bie „fid u c ia “ , bie VoIlredjtSübertragung m it nach innen toirfenber Sreuabrebe, überhaupt nid)t, bafür aber bie „offene" — Don © i e b e r t Wühl beffer beutfdjrecßtlici) genannte — Sreußanb, eine befonbere birtglicße SlecßtSftettung, feßr eittgehenb geregelt toiffen. 2lud)

© i e b e r t ift für bie Don g r i e b m a n n befürwortete Unter*

fcheibung gwifcßen fibugiarifd^er unb beutfcßrecßtlicher SreU*

hanb eingetreten; er w ill aber, m. ©. m it Stecht, beibe 2lrteü beS SreuhanbüerhältniffeS geregelt feßeit. © i e b e r t ift j e*

bod) ber 2lnficht, baß im mefentlichen fd)on baS bisherige 9ted)t, ober hoch feine StuSgeftaltung burch bie Stecßtfprccßung/

genüge; er befürwortet gunäcßft nur eine Sinberung beS §13'

© a | 1 93®23., ber bie bingtid) wirfenbe ZFecfbefcßränfung einer Verfügungsbefugnis üerbietet.

Zweifellos muß eine gefeßgeberifeße Söfung1) beS ©reu*

hanbproblemS üon § 137 ©aß 1 S3®23. ihren 2luSga«9 nehmen, Worauf üor © i e b e r t feßon g e f f e n : g23. 1930, 1370 unb auch, etwas Weniger beutiidj, g r i e b m a n n iF

©utachten @. 1006 ßingewiefeit hoben. Vom ©tanbpunft ber praftifdjen SiecßtSanwenbung aus gefeßen erfcheint m ir aber bie Shtberung beS § 137 ©aß 1 SS®33. nicht auSretdjenb-

®ie ißrajiS benötigt genauere SlnßaltSpuntte. ©S ift hoffen, baß bie SBetle ber StecßtSerneuerung, bie m it beW fortfeßreitenben ©rftarfen beS nationalfogialiftifchen ©faate?

immer fräftiger anfcßwitlt unb fidßer nießt üor bem bürger*

lidjen DiecEjt § a tt macßeit wirb, auch äu einer gefeßlidjen Stege*

tung beS bürgerlich»rechtticßen SreußanbüerhältuiffeS füßrt- r) Über bie Siottoenbigkett einer allgemeinen gefeßlidjen Stege*

tung ügt. aueß knapp, aber treffenb f l a u f i n g , Strt. gibuäianfcl)e StedßtSgefcEiäfte im StecßtSüergt. §bmb. II (1930) ©. 368 ff., inSM-

©. 396/403.

©teuer», öemfen» und üoiteoeccatamneltie 1934 für den /Walandsbeftß

Verlängerung ber 2(ttäeigcfjfiifi)t naeß bem VV@. bi§ 31. ®ej. 1934

Von StedjtSanwalt Dr. § ei nä S J t e i l i d e , V erlin

®aS SSV®, faß eine allgemeine VeftanbSanfnaßme bee beutfeßen SluSlanbSbefißeS (bgl. gS8. 1933, 1627) üor;

wäßrenb bie üielbefürcßtete SlbtieferungSpflicßt fü r beutfeßen SiuStanbSbeftß — iut ©egeitfaß p ben üon ber Sfcßecho- flowafet getroffenen Vtaßnaßmen: granffurter Z t0- Ooni 21. Stoü.^ 1934 — üon ber SteicßSregierung nießt angeorbnet worben ift. ®ie Tragweite ber Veftimmungen über bie 2ln»

äeigcpflicßt ift troß ber bebeutenben SlufmerifamEeit, bie fetnergext in treffe unb VunbfunE bem Sßema gefeßenft Würbe, nidjt allenthalben erEaunt worben unb ßat beSßatb p einer Steiße oou Verleßungen ber Slnseigepflicßt gefüßrt, bie nach bem bisher gettenben Sted;t m it ZwhtßauS nid)t unter 1 gaßr, meift fogar m it 3 gaßren ZucßthauS beftraft loen»

ben mußten, oßne baß ein g rrtu m über bie Slnseigepfttcßt ftrafredjtticß berüdfießtigt werben tonnte.

S)iefe §ärten gteießt bie Stoüetle p m V V © ., bie Stbfcßn. I I I ©tSlnp®. ü. 16. Oft. 1934 (St®VI. I, 925) gebracht ßat, aus, inbem fie bei Sticßtanjeige oon SBerteu unter 10000 3UI bie ©träfe mitbert, bem g rrtu m über bie Slngeigepflidjt eine ftrafredjtlid)e Vebeutung beimißt unb gleicßgeitig eine a l t e r l e ß t e S l m n e f t i e in fieuerredjtticßer, beoifenred)tlicßer unb DoltSDerratrechtiicßer Vepßung gewäßrt, wenn bie Stngeige bis p m 31. $es- 1934 nacßgeßolt wirb.

1. ®ie © t e u e r a m n e f t i e wirb, wie biäßer, lebigticß

bnreß eine Strtgeige ber angeigefafiicfjtigen SluSlanbSwerte bei«1 ginSi. ober einer anberen ginanäbeßörbe erworben. @ie tri»

jeßt aueß bann ein, wenn bie SluStanbSwerte bereits be*

©teuerbeßörbe betannt geworben waren unb hängt — ^ gegen ber Siegelung ber ©elbftanäeige auS §410 StSlbgO-.g"

nießt meßr baoon ab, baß bie naeßüerantagten ©teuern fr'f^

gemäß gepßtt werben. ®ie üerfürjten ©teuern finb, foweit fie auf bie Zeit feit bem 1. gan. 1930 entfallen, nadjäupßlfW' jeboeß werben Zf«fe« unb VerpgSpfcßläge überhaupt nid)1 meßr (bisher ab 1. Stoü. 1933) erhoben. Soweit Zinfen nnö VerpgSgufchläge ab 1. Stoü. 1933 bereits entrichtet finb, ißre ©rftattung nießt üeriangt werben (§ 34 ©tSlnp©.).

© tatt ber Stacßoerautagnng fü r bie Zeit ab 1. gan. 193°

tann bie nacßpjaßlenbe ©teuer in einem V aufcß6etrage feF gefeßt Werben, ber in feinem galle meßr als 40o/o beS aF gegeigten Vermögens nach &em ©tanbe o. 1. g u n i 1933 &e*

tragen barf (ügt. § 3 9lbf. 2 ®urd)fVD. j. V V ® . [St®®1' 1933, I, 697]). S ie SBertberecßnung bürfte nach bem VerF*

©t®. 1931 üorpneßmen fein, fo baß g. V. bei Stngeige biSßet oerfeßwiegener Stentenredjte ber SBert ber Stente nach St®eW*

Verm©t®urcßfVeft. 1931 gu fapitalifiereu ift.

2tnßängige Verfaßten wegen ©teuerguwiberßanbtungeü Werben eingeftetlt,. recßtSträftig bis gum 17. Oft. 1934 er*

fannte ©trafen eriaffen, iremt bie ©teue v%utvibexf)CiUD'

(5)

63. Safufl. 1934 §eft 49] Sluffäße 3093 lungert angeigeßflidtige SBerte ober 5E3erte, bte gurrt (Srroert)

Qrtgeigebfltä)tiger SBerte berwanbt Worben firtb ober bie ©r«

träge ober Urnfäße fobßer SBerte (amrteftiefäijtge SBerte) be«

trafen. fgebod) wirb bie ©inftelluug unb ber Straferlaß ßin«

fällig, ioenn ber Stngeigepflidt nunmeßr n id t

bis

gum 31. $eg. 1934 genügt iotrb. 58emerfenSWert ift, baß aud bor bem 14. Suni 1933 (fgnfrafttreten beS 5858©.) erfannte Strafen, ioenn fie ©teuergumiberßanbiungert für amneftie«

fähige ¿Berte Betrafen, gu erlaffeit finb.

2. Sie S e o i f e n a m n e f t i e fann burd a) finangbeßötblide Slngeige,

b) burd Sebifenanbienung,

c) burd) 3ieicE)S6onfangeige itnb Sebifenanbienung erworben loerbeit.

a) S ie f i n a n g B e ß ö r b l i c ß e Sl n g e i ge bewirft für bie ßinfidjtticß ber amneftiefäßigen Sßkrte Bis gutn 17. D ft.

1934 (gnirafttreten beS ©tSlnß©.) begangenen Sebifen«

guwiberßanblungen eine Straffreiheit.

©ine SluSttaßme g ilt nur für oor bem 14. g u n i 1933 (Snfrafttreten beS 5858®.) in Sticßtbebifeit umgeioanbette, an«

bietungSßftidjtig geioefene Sebifen, bie gur Slufdaffung eines natß bem &58@. angeigeßfticßtigen 58ermögen3ftücfeS ber«

toanbt loorben finb; g. 58. jemanb ßat m it ben Sebifen ein StuSIanbSgrunbftüd bor bem 1. g u n i 1933 ertoorBen. § ie r fann bie Sebifenamneftie nur burd 5KeidSbanfangeige unb «anbie«

uung erioorben werben (bgi. unten c; §7 Slbf.35858®. n.

^ööttcß e r , Slngeigeßflidten über StuStanbSbefiß, 1933, ©.93).

©inb g. 58. DieidjSmarf in baS SluStanb berBracßt loor«

ben, aus ißnen auStänbifcße SBertßapiere angefcßafft ioorben, bie auStänbifcßen SBertßapiere in beutfcße, im SluSlanb auf«

ßefaufte SBerte getaufcßt loorben, biefe beutfcßen IKkrtpaßiere bor bem 1. ^ u n i 1933 ioieber in auStänbifcße 5S3erte gnrüd«

S.etaufcßt toorben, fo loerben alle biefe ©efcßeßniffe einfdließ«

Kd) ber 58er6ringung ber JReicßSmarf in baS SluSlanb jeßt funneftiert. SJBürbe bagegen bon einem abermaligen Umtaufcß in StuSlanbSpapiere — bie am 1. Sunt 1933 anbietitngS«

ßfticßtig toareit — aBgefeßen ioorben fein, fo baß am 1. Suni 1933 beutfdje 5üBertpaßiete im SluSlanb Oorßanben waren, fo würbe nacß § 7 Slbf. 3 5858®. n. bie 5358©.«Stngeige uicßt gur ©rlangung ber Sebifenamneftie auSreidjen, eS be«

bürfte bielmeßr nocß einer SReicßSBattiangeige unb einer Sät«

bietung ber bon ber 5Reicߧban! angeforberten ©rfaßbcbifen.

Sinb bie ©rträge ber 5JBerte im SluSlanb oerbraucßt worben, 5- 58. anläßlicß einer SluSlanbSreife, oßne baß auS biefen am 1- fguni 1933 oorßanbene, nacß bem 5858®. angeigeßfliißtige

^icßtbeoifen angefcßafft würben, fo t r itt aucß infoweit eine Slmneftie ein, oßne baß ©rfaßbebifen angebient werben müffeit (bgl. 5 8ö t t d ) e r , Slngeigepftid)ten über SluSlanbSbefiß, 1933, S. 93 oben).

§ a t jemanb am 1. Suni 1933 angeige« unb anbietungS«

ßflitßtige SluSlaitbSwerte geßabt, ift er im Stuguft 1933 auS«

Sewanbert unb ßat er ben größten Seil feiner SluSlanbS«

toerte gwifcßengeitlicß oerbraucßt, fo f'ann er jeßt burd) finang«

beßörbticße Slngeiqe (itid)t burcß Sebifenanbienung (fieße S c ß u t ß e « © c ß l u t i u S : 32B. 1934, 3041 oben tinfS) bolle Slmneftie erlangen, oßne etwa nacßträgticß Sebifen anbienen äu müffeit. § a t ber SSetreffenbe bis gum 31. D ft. 1933 Be«

l eitS eine finangbeßörblicße 5858®.«Slngeige erftattet, fo wer«

*>en burcß biefe Slngeige jeßt n acß t r a g ließ alle Sebifen«

i’erftöße, bie begüglicß ber angegeigten 5E3erte bis g itm l7 .D ft.

1934 begangen worben finb, geßeilt. ©S ergibt fieß alfo bie eigentümlicße g-olge, baß burcß einen nadjträglicßeit ©efeßeS«

oft bie finangbeßörblicße Slngeige bon Dftober 1933 Sebifen«

bergeßen ßeilt, bie erft nad) bem Dftober 1933

Bis

gum 17. D ft. 1934 begangen loorben finb.

Sem bon © c ß u l ß e « © c ß l u t i u S : ffSS. 1934, 3040 unb oon S u r o w S f i : Seutfcße duftig, 1934, 1466, recßtS unten betretenen ©tanbßunft, baß bei am 1. Suni unb 14. ^ u n i 1933 oorßanben gewefenen SSeüifeit, über bie in her 3wifcßengeit berfiigt worben ift, neben ber 58S3®.«9lugeige gur ©rlangung ber ®ebifenamneftie itocß eine 9teitßSbanf«

Qugeige m it anfcßließenber Slnbienung bon ©rfaßbeoifen er«

forberlicß ift, bermag idj nießt guguftimmen. ®iefe ©infcßräit«

tung g ilt n u r fü r foteße CSeütfen, bte oor bem 14- £?um 1933

in Siicßtbebifen umgewanbelt würben, Welcße am 1. Suui 1933 als angeigeßftießtige Sluslanbswerte oorßanben waren (ügf.

§ 7 Slbf. 3 5858®. n. %.), b. ß. bie Umwanblung in 9ticß^

beoifen muß fßäteftenS am 1. 5 u n i 1933 erfolgt fein.

5!Benn im § 7 Slbf. 1 5858®. n. auSgefßrocßen ift, baß bie Slmneftiemirfungen oorbeßaltlicß beS § 7 Slbf. 3 5858®.

n. ff. unb Oorbeßaltlicß beS § 23 Slbf. 2 SDurd)j58D. g. 5858®.

ergeßen, fo ergibt ein 58ergleicß beS § 7 Slbf. 3 583$©. m it

§23 Slbf. 2 ®ur<ßf58D. g. 5858©., baß erftere 58eftimmuna unter §ingufügung beS SJörtcßenS „ n u r " § 7 Slbf. 1 5858®.

eiitfdjtänft, waßrenb leßtere 58eftimmung baS S$örtcßen „ n u r"

nießt entßält, fo baß bie Slmneftie nacß § 7 Slbf. 1 n e b e n bie Slmneftie nad) §23 Slbf. 2 $urcßf58D. g. 58S$®. tritt, was übrigens aucß bem bisherigen 5RecßtSguftanb entfßricßt 58iSßer ftanb bie Slmneftie nacß § 7 Slbf. 1 3$58®. a. ff. neben ber Slmneftie itad) §23 Slbf. 2 ®urcßj58D. g. 5858®. a. g . 5Sie gegenteilige Sluffaffung würbe bagu füßren, baß jemanb, ber am 1. f f uni 1933 fSebifen geßabt ßat, bie er bis gum;

14. ffu n i 1933 im SluSlanbe oergeßrt ßat (ffnfrafttreten beS!

58olfSberratgefeßeS), Slmneftie burd bloße finangbeßörblicße Slngeige nießt meßr erlangen fanit, eS fei benn, baß er eine 5Reid)Sbanfangeige erftattet unb ©rfaßbeoifen anbietet, waS nad) BiSßerigem dtecßtSguftanb nießt erforberlid) war. Slud)

© c ß u t ß e « © c ß i u i i u S unb S u r o w S f i wollen biefe ffot«

gerung woßt nießt gießen.

®ie finangbeßörblicße Slngeige erw irft aucß bann Slmneftie, Wenn bie ®ebifenguwiberßanblung bereits einer DMcßSbanf«, ISeüifen« ober godfußubungSftelle beiannt geworben ift. Sin«

ßängige 58erfaßren, bie ®eoifenguwiberßanblungen für amneftii’i«

fäßige 5ZBerte betreffen, finb einguftellen (§ 29 Slbf. 1 ©t«

Slnß®.), red)tsfräftig bis gum 17. D ft. 1934 erfannte ©trafen gu erlaffen ( §§29 Slbf. 2, 30 ©tSlnß®.). Stucß Wenn nacß ben biSßerigen 58orfcßriften burcß bie 5858@.«Singeige Slmneftie nießt erw irft würbe, Weit bie SlnStanbSwerte bei ©ingang ber 5858©.«Singeige befannt waren, fo wirb bie Slmneftie er«

worben, fo baß g. 58. bereits reeßtsfräftig bor ober nad bem 14. ffu n i 1933 auSgefßrodene 58eftrafungen wegen 58erleßung ber SlttbietungSßflidt jeßt ßinfallig werben, wenn nur am 1. ffu n i 1933 bie Sebifen nod) borßanben waren unb beSßalb ber Slngeigeßflidt uaeß SSSS®. unterlagen, ©inb bor bem 1. ffu n t 1933 ®ebifen in SHdjtbebifen umgewanbelt worben unb ift beSßalb eine 58erurtei!ung wegen ^eoifenguwiberßanb«

lungen erfolgt, fo tr itt ©traferlaß unb 58erfaßrenSeinftellung aud bann eilt, wenn feine Slngeige an bie DfeidSbanf unb feine Sinbietung bon ©rfaßbeoifen erfolgt, § 35 ©tSlnß®.

§ ie r liegt eine 5!lnomalie bor. Ser wegen Sebifenguwiberßanb«

lungern 58erurteilte unb berjenige, gegen ben bereits ein Se«

bifenftrafberfaßren anßängig ift, w irb beffer geftellt als ber«

jenige, gegen ben ein foldeä 58erfaßren nod) n id t anßängig ober reeßtsfräftig ift.

b)

S u rd b l o ß e S e b i f e n a n b t e i t u n g

bis

gnm 31. Seg. 1934 fann eine Sebifenamneftie erworben werben, wenn SBerte bor bem 17. D ft. 1934 anbietungSßflidtig ge«

loorben finb, aber n id t rechtzeitig angeboten würben. Stefe) Slmneftie g ilt n id t nur für nad) bem 58otfSberratgefeß an«

geigeßflidtige, alfo am 1. ffu n i 1933 borßanben gewefene SBerte, fonbern für fämtlide bebifenredtlid anbietungSßflid“' tigen 5K$erte. ©S Werben alfo aud nad bem 1. ffu n i 1933 angefallene Scbifen betroffen. 58oit Befonberer 5!Bidtigfeit ift bieS für fjrorberungeit gegen SluSlänber, bie erft nad ber 8. Surd)f58D. g. 58D. über bie Sebifenbewirtfdaftung bom 17. Slßril 1934 (5R©581. 1934, 313) anbietungSfiflidtig ge«

loorben finb (bgl. Süunberlaß Sir. 136/34 ber SMdjSftefle für Sebifeubeloirtfdaftung). Slud) für biefe 9te id 3warfforbetun«

gen fann jeßt eine Seoifenamneftie erworben werben, ©benfo föniten nad) S e u t f d l a n b ß n r ü d g e w a n b e r t e , bie ißre SluSlaitbSWerte nießt ber 5Reid)Sbanf angeboten ßaben, jeßt Sebifenamneftie burd uad)träglid)e Sinbietung biefer 5SBerte erlangen. Sie Sebifenamneftie burd bloße Slnbienung ift fü r biele iperfonen beSßalb befoitberS reigboll, weit fie, fo«

weit eS fid) um Sebifen ßanbelt, anonßm erfolgen fann. 3nS«

befoubere fönneit abguliefernbe Sebifen burcß einen Sreu«

ßäitber, etwa einen Slntoalt ober Slotar, berfauft Werben, oßne baß ber Stmneftierenbe in bie ©rfdeinung gu treten b ra u d t

Sirtßängige © tra fo e rfa ß re n Wegen 58erleßung ber beotfen«

(6)

8094 Sluffcifje [Quriftifdjc SBodjenfdjrift

recßtlidjen 2tnBietung§pftic^t, überhaupt alte ©eöifenguwiber»

ßsubiungen, bie ftc£) auf bie abgelieferten SBerte ober bie gn t^rent Erwerb erforberlidj gewefenen SBerte ober auf beit E r- trag pber beit Umfaß eines biefer SBerte (amrtefitefä^ige SSerte) Begtefien, fiub, toenn nachträglich bie SInbietung er­

folgt, emguftellen, § 23 Slbf. 5 ber 1. ©ebPD. g. «895(5)., § 29 2lj6). 1 ©tSlnp®. fRedjtSfräfiig erfannte ©trafen werben ba­

gegen nidjt erlaffen, wenn bor ober naß bem 17. Oft. 1934 bte Slblieferung ber ©ebifen erfolgt tft.

§ a t jemanb 3. P. eine ©ebifengeneßmigung erfc^licCjeit, inbent er etwa gaßlungen fü r fingierte Sigengen ober fü r fin­

gierte SBarenlieferungen leiftete, fo fann er jeßt burd) bie 2TB- Iteferung ber fo erworbenen ©ebifen f t i l l f c ß w e i g e n b Stmneftie auch ßinfidjtiicf) ber Erfdjleicßung ber ©eneßmigung erlangen; beim biefe ift hinfidjtlidj ber aBgelieferten SBerte Begangen Worben. § a t er über bie ginfen gwifcEjengeitlic^» ber- fiigt, fo Brand) t er in igölje ber ginfen feine ©ebifen abgu- liefern, Weil fidj bie Slmneftie nad) § 23 Slbf. 1 i. Perb. m.

§ 23 Slbf. 2 © itrdjfP Ö . 3. 5833©. audj auf bie Erträge aus ben nachträglich angeBotenen Werten befdjränft. ©ine Pe- feßränfung ber Slmneftiewirfung ähnlich' wie in § 7 SIBf. 3 3333©. fü r ben galt, baß aitS ben ginfen Siicljtbebifen an- gefchafft worben finb, ift nidjt öorhanben.

c) ©ureß P e i c ß S b a n f a n g e i g e B i s 3 0 m 3 1. ©cg.

1934 u itb © e ü t f e n a n b i e i t u n g fann eine ©ebifenamneftie erworben werben, wenn ber bebifenreeßtiießen SibliefetungS- BfHi)t unterliegenbe SBerte nicht rechtseitig ber fReidjSbanf angebient worben fiub unb biefe Slnbienung burch Big 3um 17. Oft. 1934 borgenontinene Perfügnngen redjtlidjer ober tat- fäddicher Slrt unmöglich geworben ift. ©ie PeicßSbanf fann in biefem gälte bie SlBIieferung boit Etfaßbebifen bem p ftid j- tigen auferlegen. ®em Perlangen hat ber «Pflichtige innerhalb ber ihm boit ber IReidjSBanf geftellten g riff nadjgufommen, wenn bie Slmneftiewirfungeit nicht entfallen follen. ©ie PeidjSbanf pflegt nach meiner ©rfahrung aber in geeigneten tfallen großes ©ittgegenfommen 3U Beweifen unb fann boit ber SlBIieferung bon Erfaßbebifen überhaupt abfeßen, Wenn ber Pflichtige feinerlei SluSIanbSWerte befißt.

§ a t jentanb SluSlanbSWaren unter Preis in bas SluSlanb geliefert unb fich baburch im SluSlanb ein ©uifjaBen ge- fdjaffen, über biefeS ©uthaben aber teilweife bis g u m l7 .ö ft.

1934_ berfügt, fo fann er burd) fReid)Sbaitfangeige unb an- fdjiießenbe fSebifenanbienung ©ebifenamneftie erlangen.

§anbelt e§ fidj um bereits am l . g u n i 1933 borhauben gewefene, ber PolfSberratangeige unterliegenben SBerte, fo ift eine fReicfiSBanfangeige 3u r ©rfangung ber ©ebifenamneftie

— neben ber befteßenbteibenben 21ngeigepflic^t nach P P ® . — erforberlidj, fofern ©ebifen in bem 5833®. unterliegenbe SUcßt- bebifen untgewanbelt worben finb. g ft bagegeit fonft über am l . g u n i 1933 borhanbene SluSianbSmerte groifcpengeitlidlj ber­

fügt worben, 33. burd) aSergeTjr im SluSlanb, oljne baß ber

©rlö§ ber fReidjSbanf angeboten worben ift, fo Bebarf eS gitr Erlangung ber ©ebifenamneftie nidjt einmal einer fReidjS- Banfan3eige (fietje oben a).

Sfnhängige ©trafberfahren wegen ©ebifertgumiberßanb- lungen, bie fich auf ber fReicßSbanf ange3eigte SBerte ober bie SBerte, au§ beneu fie augefdjafft Worben finb, ober auf bas)

©infommen aus einem biefer SBerte Begießen, finb einguftellem PedjtSfräftig erfannte ©trafen werben bagegen nidjt erlaffen, wenn jeßt eine Stngeige an bie SReidjSbanf borgenommen Wirb.

3. P o I f S b e r r a t a m n e f t i e .

SBegen ber Perlängerung ber Slngeigepflidjt nadj bent 3333®. werben färntlicße anhängigen ©trafberfaßren wegen SSerBrecßenS ober 33ergeßenS gegen baS 3333®. eingeftellt.

§ 28 SIBf. 1 ©tSlnp©., recßtSfräftig erfannte ©trafen, foweit fie ltocß nicht getilgt finb, erlaffen, §§28 SIBf. 2, 30 SIBf. 1

©tSlnp®. ©er _©äter Ijat aber Bis gum 31. ©eg. 1934 bie PolfSberratangeige nadjgußolen, ba er fonft m it einer SBieber- aufnaßme beS eingeftellten PerfaßrenS 6510. m it einem Igin- fälligwerben beS^StraferlaffeS p rechnen Ijat.

4. gier S R i t t ü t e r u n b © e ß i l f e n ift entgegen ber Regelung burcß bie ©teueramneftie 1931 unb bie Slrbeit- fpenöenamiteftie feine Peftimntmtg borgefeßen, baß bie Slttt^

ueftie audj ißitctt p gute fommt. gnfolgeöeffen würbe BiSßet bte Slmneftie naeß bem 5833®. unb nadj §23 ©urdjf23D._ 3- 333365.^ nur als petfönlidjet ©trafauSfcßließungSgrunb fü1’

benjenigen aitgefeßeit, ber bie finangBeßörblicE)e Slnpige, bie

©ebifenanfaienung ober bie iReicßSbaitfaitäeige bomimmt (ügl- 2 3 ö t t c ß e r , Singeigepflicpten über SluSianbSbefiß, 1933,

©. 6 7 ; SR e i l i e f e: gSB. 1933, 1629). ©ie amtlidje 93^

griinbung p m ©tSlnp®. (Di@tS31. 1934, 1424) w ill aber atteß SRittätcrn uttb ©eljilfen bie Stmneftiewirfungcn gugutc fommeit laffen, wenn in ber perfon beS §aupttäterS bie 33or^

auSfeßungen erfüllt finb, bie p r Erlangung ber ©traffreißert erforberlidj finb. SRan Wirb fidj biefer Slnficßt gern aiv fdjließen, oblooßl eS wünfdjeitSloert gcwcfeit wäre, bie ftredung ber Slmneftie auf SRittäter unb ©eljilfen bitrcß eine befonbere IBeftimmitng flarpftellen.

©inb meßrere p^erfonen p r ©rftattung ber S3S3®.«21m geige ober gur ©ebifenanbienung bcrpflicßtet, fo fommt auch biefeit Slngeige- unb SlnbienungSpflidjtigen bie bon einem SDiitberpflicßteten erftattete Slngeige ober erfolgte Slnbienung pgute. gnfolgebeffeit fommt bie 939S®,-=9tngeige eines 33em treterS bem 33ertretenen, bie Slnbienung burd) einen bireftert ober einen inbireften ©tellbertreter bem Pertretenen gugute-

5. ©ie ©teueramneftie umfaßt n ur ©tcuerjuwiberhartb*

lungen, ©eoifenguwiberhanblungeit unb Perbrecßen gegen ba?

PP@. Perbredjeit unb Pcrgeßen gegen anbere ©efeße, bie nid)t unter eine ber bret PergeßenSgruppen fallen, werben nicht amneftiert. gnfolgebeffen wirb eine anläßlich «net

©ebifenguwiberßanblung begangene Urfunbenfälfdjung aucf) weiterhin Beftraft. EBenfo wirb bie unrichtige SIbgabe einer eibeSfiattlicßen Perficßerung gegenüber einer ©teuerbeßörbe ober ©ebifeitbeßorbe nießt amneftiert.

©inb Eingelftrafen für amneftierte Pcrgeßen m it aitberen Eingelftrafeit gu einer ©efamiftrafe gufammcitgcfaßt, fo wirb ber ©eil ber ©efamiftrafe, ber naeß bem PerßältniS ber üer^

wirften Eingelftrafe auf bie amneftierte gumiberßanblung entfällt, Boit ber ©efamiftrafe abgegogen. Pefoitbere ©chwierig"

feiten bürften fid) ergeben, wenn wegen einer fortgefeßteü Perleßuitg ber bebifenreeßtiießen StnbietungSpflidjt eine urteilung erfolgt ift unb ein ©eil ber SBerte öor bem 1. guni 1933 ber 5Reid)Sbauf angebient worben ift, wäßrenb ein an^

berer ©eil erft naeß bem 1. g itn i 1933 angebient würbe. Sft üt einem foldjen ^alle eine recßtSfräftige Pcrurteilung er- folgt, fo fann begüglicß ber bor bem 1. g u n i 1933 angebienten

©ebifen feine Slmneftie meßr erlangt werben. Soweit ba­

gegen anbiemmgSpflidjtige ©ebifen am 1. g u n i 1933 noch borßanbeit gemefen finb, fann infoweit bureß Erftattung ber PoIfSberratangeige ©ebifenamneftie erworben werben, fofern nur ber Petrag ber anbiemtngSpflidjtigen ©ebifen miubefteit?

200 9UI erreichte.

Der 6 trofrec^i0irrium im De»ifen|!rofre^i

Pon fRegierungSrat Dr. P a er, Perlin I. g n ftänbiger fRecßtfprechnng ßat baS 5R®. betont,

baß gur ©trafbarfeit fcßnlbhafte Perwirflicßung be§ gefeß- wibrigen unb m it ©träfe Bebroßten ©atbeftanbS auSreicßt.

„S inr baS gefeßwibrige Perßalten muß fcßulbljaft fein, nießt

baS Pegeßen einer ©efeßwibrigfeit. Soweit nidjtS anbereS ftimmt ift, fommt eS nießt barauf an, ob ber gu ©trafenbf bie Porftellung hatte ober ßaben formte, fein Perßaiten fm ftrafbar ober boeß unerlaubt" (P@©t. 57, 407). ©iefc Sluf"

(7)

63. 3ai;rg. 1934 §eft 49] SÎuffcttje 3095 faffung ßat bas 31©. aucß auf bem ©ebiet beS Deüifenftraf»

tecßts üertreten. ©ine SluSnaßnte boit biefem ©runbfaß ift tticßt gugetaffen worben (ügl. 3. ©tr@en. b. 27. D it. 1932:

3î@©t. 66, 401 = g 8B. 1933, 58; 1. @tr©en. b. 7. gebt.

1933: 3î@©t. 67, 114 = 323. 1933, 950). Demnach finb ait bie gaßlreicßen tmb üerwicfetten S3effintntungen ber DeüSSD.

unb ißrer DurcßfSSD. ©trafgefeße, weit fämttid)e Datbeftänbe mit ©träfe bebroßt fittb. Stan fann babei unterfcßeiben^gWi»

fd)en §anbtungen, bereit SSorttafjTtte geneßmigungSbebürftig ift (g. SB. §§ 3—10, 12— 20 DeüSSD.) uub folgen, bie fcßtecßt»

ßin berboten (g. 33. § 36 S r. 7, § 36 2Ibf. 4 DeüS3D.) ober geboten finb (g. 33. § 31 DeüSSD.). ©S ift aber oßne 23e»

beutung, ob bie ©trafbroßung in bentfelben ffSaragraßßen Une bie Sornt enthalten ift ober in einem befonberen, ber auf bie Sorm begug nim m t (bgt. §§ 36, 37 DeüSSD.). Die ©traf»

broßungen ber beüifenwirtfcßaftlicßen 33erorbnungen finb feßr ßod): ©efängniS, in befonberS fcßweren fä lle n gueßtßauS, baneben ©etbftrafe unb emßfinbtid)e Sebenfotgen (©ingießung).

©ê ift Har, bafj bei biefer Sautage bie Durchführung ber TeidE)êgericE)tlid)en 9tecßtfßrecßung teilweife su unbefrieûigen»

ben ©rgebniffen in ber SßrajiS geführt ßat. geber recßtticß

®enîenbe Wirb eS für billig ßatten, Wenn bag ©efeß für gewerbsmäßige ©dfteber unb ©d)âblinge ber beutfcßett SSirt»

fcbjaft ftrenge ©trafen üorfaß. g n fielen gälten untb fid) ieboä) ergeben ßaben, baß bie Sßerfon beS DäterS nießt eine fo ftrenge ober aud) gar feine 23eftrafung rechtfertigte, weit er fiel) offenbar ber Tragweite ferner SSerfeßtung nicbjt bewußt War unb baS ©efeß, namentlich gu 23eginn ber Deüifen»

SWangSWtrtfcßaft, oßne SSerfcßutben nießt fannte. Die Secßt»

fßreeßung beS 3t®. war im ©cßrifttum ftarf beftritten (ögt.

S i o n « § a r t e n f t e i n , Sinnt. 10, 11 gu § 36 Deü830.;

§ a r t e n f t e i n : 33®. 1933, 59 u. a.). Den bisherigen SecßtS»

Suftanb fjat neuerbingS auSfüßrlid) beßanbett D r. SE £> i e t e:

323. 1934, 733; aucß er teßnt bie Secßtfbrecßuttg beS 3t®. ab.

II. Diefe SecßtStage ift nunmeßr geänbert. SKit SBirfuitg ö. 17. D ft. 1934 ift burd) § 27 ©tStnß®. 0. 16. D ft. 1934 (3l@$8i. I, 925) fotgenber neue § 36 a ber Deü33D. ü. 23. Stai 1932 (3t@33t.'l, 231) in ber Raffung beS ©efeßeS üom 16. gebr. 1934 (3t©S3t. I, 92) eingefügt worben:

1. (Straffrei bleibt, Wer in unüerfcßutbetem g rrtrn n über baS 23efteßen ober bie StnWenbbarfeit beüifenredjtticßer Vorfcßriften bie Dat für ertaubt gehalten ßat.

2. 3®er auS Stängel an ber Sorgfalt, gu ber er nach ben ttmftänben üerßflidjtet unb nach feinen perföntießen SSer»

ßältniffen fäßig war, bie Dat für ertaubt geßalten ßat, wirb Wegen gaßrtäffigfeit beftraft.

Der ©ebanfe ber 23erüdfid)tigung beS ©trafrecßtSirr»

tuntS ftammt aus bem SriegSnotrecßt. Qum erftenmat ßat 'er StuSbrucf gefunben in ber 23unb3tSBD. 0. 18. gan. 1917 (3t@S3I. I, 58), grrtumS2S0. genannt. Die Stenge ber ©e»

feße unb SBerorbnungen ber ®riegSseit swang bap, ben

¡Qärten abgußetfen, bie fid) aus ber Durchführung beS StecßtS*

faßes ergaben, baß ItnfenntniS beS ©trafgefeßeS nicbjt Oor

©träfe feßüßt. Die gteieße Seftimmung fanb Eingang in bie 9i9tbg0. o. 13. Dej. 1919 (3t@23t. I, 1993, § 358) unb bout 22. St ai 1931 (3l®33i. I, 161, § 395) in ber Raffung beë

©tStnß®. 0. 16.' D ft. 1934 (3t@33Î. I, 925, § 21 9tr. 35).

Die SBerücfficßtigung beS ©trafrecßtgirrtumg gern. § 36 a

®eo$80. fann jwei g-otgen ßaben: ©traffreißeit ober 33e»

ftrafung wegen ^Çatjrtâffigfeit.

1. ©trafbefreienber 3 rrtum ift an fotgenbe SSorauS»

feßungen gefnüßft: ber Dater muß in ilnfenntniS über bct§

2Iefteßen ober bie StnWenbbarfeit beöifenredftiicßer SBorfcßrif»

ten geßanbett unb baßer bie Dat für ertaubt gehalten haben, unb bie IlnfenntniS barf nid)t oerfeßutbet fein. SSor Stitwen»

t'ung ber 3 rrtumSbeftimmung ift bie ftrafredjttidfe ©cßutb DaterS feftpftetten. Sann bem Dater SSorfaß ober gaßr»

laffigfeit fißon naeß allgemeinen ©trafrecßtSgrunbfäßen nießt uaiißgewiejen werben, fo fommt § 36 a DeoSSD. nießt p Staunt. Das ßat baS 3l@. sur 3rrt3SD. feftgeftellt (3i@6t.

53, 81). Ob ber Dater in UnfettniniS geßanbett ßat, ift nad) Sage beS galieS ju beurteilen. Dabei wirb p berüeffießtigen fein, baß nunmeßr bie Deüifenbewirtfcßaftung über 3 3aßre dauert unb bie wef entließ ft en ©runbfäße (©rßaltung uub Vermehrung beS DeoifenbeftanbS ber 3teicßSbanf, guritef»

ßattung ber 3teicߧmarf im Sutanb unb ©rßattung ber auS»

länbifcßen Sabitatbeteitigung im 3 utanb) in weiten Steifen beS SlotfeS befannt finb. Die gefeßtießen Sßorfcßriften werben pbem ßeute meßr als früßer burd) Stunbfunf unb ^Sreffe Oerbreitet. Die ©ericßtSurteite eines fo wichtigen ©ebieteS Wie beS DeüifenrecßtS Werben häufig in ber tre ffe unb noeß meßr in ben ffacßbtättern erörtert. Statt wirb beSßatb nur in ben fettenften gatten ßeute anneßnten fönnen, baß femanb oon ber Datfacße, baß eS Deüifeitbeftimmungen gibt, nießtg wußte. 3®oßt aber wirb eg aueß ßeute noeß üorfommen, baß jemanb üon einer einptnen ©efeßeSbeftimmung feine Stßnung ßat. Daß bemnad) ber g rrtu m unüerfcßutbet ift, fann nur aus ber beS DäterS ßerauS beurteilt werben. Stan wirb an Seute, bie nidßt regelmäßig m it SluSlanfaggaßtungen p tun ßaben, einen weniger ftrengen Staßftab antegen, als bei Sßerfonen, bie im ©eftßäftSüerfeßr m it bem StuSIanb fteßen. Dies um fo meßr, weit oertangt werben muß, baß fotdße ißerfonen ein größeres wirtfcßaftticßeS SBerftänbniS für bie gegenwärtige Sage beS beutfeßen SSotfeS aufbringen unb Weit fie pbem taufenb üon ißren ga^btättern unterrichtet werben. Stau wirb bei ißnen aud) bann üon einem SSer»

feßutben fpretßen müffen, wenn fie fid) nidjt reeßtgeitig an maßgebenber ©teile erfunbigen; eS wirb jebe püertäffige SluSfunftSftetie genügen, nießt bloß bie pftänbige Deütfen»

ftelte (ügt. 3t@©t. 57, 329). Stucß Wer fonft regelmäßig ober öfters 2tnträge bei ber Deüifenfteile einreießt, wirb üerßfticßtet fein, fieß aud) in fonftigen gatten bei ber Deüifenfteile 3tat gu ßoten. Sffienn im ©eneßmigungsbefeßeib eine gaßtung unter beftimmten SSorauSfeßungen auSbrüdticß für ungutäffig er»

Hart wirb, fo wirb man SBerfcßutben beS DäterS, ber fieß m it Sicßttefen beS ©eneßmigungSbefcßeibeS entfeßutbigt, anneßnten müffen. ©ang aitgemein wirb bei alten Sßerfonen ber SBit»

bungSgrab, ber 33eruf unb bie ßerföntidße ©ewanbtßeit im Seben auSfißtaggebenb für bie ^Beurteilung ber Stnwenbung beS § 36 a DeüSBD. fein. §ierbei ift inSbef. wießtig, was baS 3i®. 57, 179 gur grrtSBD. auSgefüßrt ßat: „3®er troß beS grrtum S m it bem SBewußtfein beS UnertaubtfeinS, ber OiecßtSWibrigfeit geßanbett ßat, fann fid) nießt auf bie grrt»

3SD. berufen, ttnbeacßtlid) ift inSbef. bie irrige Stnnaßme beS 33efd)uibigten, bie üon ißm als unerlaubt erfannte Dat fei nießt m it Strafe bebroßt; aud) fcßärfere ©trafbroßung braud)te er nießt gu fennen."

§ ie tt ber Däter bie DeüDSB. ober eine DurcßfSSD. niißt für red)tSüerbinbiicß unb ift er gu biefer Stuffaffung oßne 33erfd)utben gelangt, fo liegt ebenfalls g rrtu m über baS SBe»

fteßen einer SSorfcßrift üor (9t@©t. 56, 254). Diefer g a lt bürfte alterbingS ßeute faum üorfommen. ©iaubte ber Däter, feine SganblmtgSWeife fei nießt geneßmigungSbebürftig unb baßer nießt ftrafbar, irrte er alfo entfcßulbbar über bie 9IuS»

tegung einer gefeßtießen SSorfcßrift, fo liegt barin ein grr»

tunt über bie StnWenbbarfeit beüifenreißtiicßer SSorfeßriften.

Das gteidje wirb gelten, wenn er in entfdpibbar fatfeßer StuStegung eine tBefreiungSüorfcßrift ber 3itcßttinien gur Deo»

SSD. ü. 23. g u n i 1932 (DSStug. 9tr. 147, meßrfaeß geänbert) für fid) in Stnfprucß naßm.

Die unüerfdjulbete IlnfenntniS beüifenrecßtticßer SSor»

fdjriften ober ißrer 2tnwenbbarfeit wirb üom 9iid)ter ober in llnterwerfungSüerfaßren (§§ 41b ff. DeüSSD.) üon ben De»

Difenftetten nad) Sage beS ©ingetfaiteS unb in freier SeweiS»

würbigung feftgeftellt. DaS ©efeß ftetlt feine SSermutung in ßofitiüer ober negatiüer 3Ud)tung auf. gweifet barüber, ob ber Däter fid) nießt in einem beacßtlicßett 3ted)tSirrtum be»

funben ßat, genügt nießt. ©S muff feftgeftellt werben, baj) ein entfcßulbbarer StecßtSirrtum beS DäterS wirfiieß bagu gefüßrt ß'at, ba§ er fein Dun für ertaubt ßiett. Sann nießt bewiefen werben, baf) ber g rrtu m oerfcßulbet war, fo ift ba­

nnt noeß EeineSWegS bewiefen, baf) er nießt üerfeßutbet war (3i©©t. 56, 409).

2. Die grrtSSD. üon 1917 fagte nicßtS barüber, Wann ber g rrtu rn üerfeßutbet war. Dod) galt aucß bantalS feßon faßrtäffige IlnfenntniS atS üerfeßutbete unb War baßer Wie gaßrtäffigfeit gu beftrafen (3t@St. 53, 14). § 36 a Slbf. 2 DeüSSD. umfeßreibt biefen faßrtäffigen S r otum auSbrücfiid).

gaßrtäffig ift ber g rrtu m bann ßerbeigefüßrt, wenn jemanb nid)t bie ißm gugumutenbe ©orgfatt gur 3Serßütung beS grr»

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üerpflicfitung fianbelt, bie auf einer noüationäm äßigen Ilm « w anbtung in eine Sarleßenäfcßulb berufit. © om eit bafier bie 33egriffäbeftimmung an ficfi g

erfannten fd)toeriicf&gt; ¡gemeint fein werben. eine SluSitahme im Sfrt. gebacht worben wäre, bann Würben bieSbejüglich ftdjerltd) befonbere 23eftimntungen getroffen

feßeS wiberfprechen, zu Berlangen, baß in jebent einzelnen gaHe erft nachzuprüfen Wäre, ob aus einem SBechfel, einem Sched ober einer Anweifung Rechte gelteitb

©tßenfung angefeßen ßat. S ic KecßtSbefcßmerbe ift unbegrünbet. gutreffenb füßrt baS SanbeSfinangantt aus, baß bie Stöße beS SlftienbefißeS fü r bie

urteilung ber Sache ober ber proseßrecgtlihen Siormen. SBetter finb nieberpfhlagen: StuStagen, bie burd) eine Bon Stints wegen oeranlaßte SSertegung eines SerminS

©begatten nur baS 3tififo ber Prüfung unb richtigen Beurteilung fol- cber ©igenfpaften aufbürben, bie im Beitpunft ber ©pefpliefeung noch borbanben getoefen finb, toeil

»norben ift, hat baä © rbgefEer. Stber bann m üffen auch Befonbere © idjerungen gegen einen 93iißbrauch gefefjaffen werben. S c| benfe Dabei namentlich an eine

iganblung befteljt bemnad; in einer reinen Unterlaffung, nid)t in einem pofitioen ®un. 33eftef)t bie ¡panblung in einem pofitiBen Sun unb fann fie nidjt