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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1928.11.10 H. 45

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M t 45 10. jJîobcmher 1928. [57. 3at)rQflng.] 2809

3uri(tifd)e lüodjcnidjrift

t>otn 3>eutfd?ett 2inu>aitt)erciti*

S c h r i f t l e i t e r :

SujfyratDr. J u liu s SHaönws, Berlin, Hechtsammlt D r.^ e in d c ^ S>Utenf>erö<av *^ 3 *9 unter TTiiittnrfung uon Hecfysamralt D r. T tlay iTTanntjeim,

P e r la g : i t ) . 2H$efet? öucfyfyan fclu itg , 3 ” 1?« ®scar Branöftetter, S t e f f i s <S ^ 2)resi>ner Strafe \ \ j \ 3 .

S e rn fp tc d je r S «m m el<nr. 72566 / D r a l|t a n |< $ r ift: J m p itm a tu t / po)t)if|e<aionlo C d p jtg Hr. 63 675.______________

Die 3tD. erfdjeint roöd)entlid). Be3ugsprets monatlich IÏÏ. 4.50; (Eh^elhefte foften Öen ijalben ïïïonatsbetrag. 5üt Stubenten, Referenbnre unb Affefjoren im Dorbereitungsbienft ift ein Bezugspreis oon monatlid) Ht. 3.— feftgejetjt; Ausiunft hierüber erteilt ber Derlag. — Der Bejug erfolgt am 3roe<Jmäfjigften öurdj öle pojt, bod} nehmen audf bie Budjfyanb lungen unb ber Perlag

BefteKungen an. Befd)t»erben über mangelhafte 3iiftellung finb bei poftbe3ug ausjdjliefjlid) bei ber poft an3ubringen.

Me 6 getpalteneHtinimetcthäiie 23 Pf., für Öen Steltenmartt ¡7 Pf., V i Seite Ht. 3 2 5.-, V,Seite HT. 170.—, V.Seite H t.9 0 .-. Cer Hnjeigenraum toirMtt C lil4 0X Q C T t öer Höbe oen CTrcnnungsftndi 311 ttrennungsftrid; gerechnet. Bei <TI)iff r e a n 3eigen tommen itocfj 75 Pf. ©ebiifiren T, 1 n311. 3 a IjI u n gen ausnahmslos

ouf poftfetjeifonto tD. Htoefer Bucf)i)aiiMung, £eip3lg 63673, erbeten.

5 ü r ben D e u t z e n H n œ a fto e re tn fini 3uf^riften nad) £eip3ig 1 1, rtitildiptat) 3, Satzungen auf po[t|cf)ec6fonto üelpjig 10102 311 rieten.

Umwertung ober Aufwertung bef ^ntefguungoentf^dblguugen! )

SScm Br. ©eit

©a§ 9i@. in ftänb. 9tfpr. ben ©ruitbfaß aufgeftetlt, baß eS fid) beim SluSgleid) ber ©elbentwertung Pott ©nt?

etgitungSentfdjäbigungen nicht um Slufwertung fjaitble, fonberit bafj hier eine Umwertung oorpneljmen fei (SCftüget, „Stuf?

WertungSredjt", 5. Stuft., <5 . 296 Sinnt. 1).

gür biefe Umwertung taffen fid) auS ben ©ntfd). be§

9t®. fotgenbe allgemeine §auptregeln hei;au3fteiien: ©er

©nteignete h°t gemäß § 8 ißr©nteign®. Stnfprucl) auf eine (summe ©elbeS, bie in ihrer inneren ^auffraft jur 3 eit beS Urteils bem SBert entfpricht, ben baS enteignete ©runbftüd p r Beit ber 3 ufteltung beS S'eftfteilung3befchiuficS ober ber 58ejißüberiaffung hatte (9t®- 109, 261). 93ei ber giffern?

mäßigen ©arfteltung biefeS SSerteS ift alfo bie gefuntene Sfaufiraft ber heutige« SRarf gegen bie ftfriebenSmarf gu be?

rücificf)tigen, fo baß bie jeßt feftgufeßenbe ©ntfdjäbiguitg, in

®etb auSgebrüdt, immer höfjer fein muß als ber ffriebenS?

marf&etrag. — ©ie bei ber Stufwertung gu berüdfidjtigenben, aus § 242 33(5)25. abgeleiteten 58illigfcit3erwägungen jcheibeit bei ber Umwertung gruubfäßlid) auS. @3 ift fomit fein 9tanm für bie Stnwenbung beS 58erarmung3faitorS, für bie 316?

Wägung ber beiberfeitigen 33erfjältniffe unb befonberS nicht für ben StuSfchluß ber Stufwertung auS bem ©efidjtspunit, baß bie ©ntfteljung beS StnfprudfS gu weit gurüdtiege ttnb ba?

her ein 58ergici)t ober eine 58erwirfung augunel)men fei (ögt.

3i@Urt. ö. 22. 9ioö. 1927: 898. 1928, 494).

©iefe Umwertungsregeln hat ba3 5R@- guitädjft attgewanbt bei gälten, i« benen baS 58erfgl)ren gur geftfteilung ber fchäbiguttg nod) nid).t abgefchtoffen war (j. 58. 9t@- 101, 420;

107, 228; 109, 258). Später hat eS aber bie gleidjen [Regeln aud) für anbere GsnteignungSfälte auSgefprocheu, nämtid):

1. als wöhrenb beS ©uteiguungSoerfahrenS ber feftgefeßte

©utfdjäbiguugSbetrag burd) einen SSergteid) erhöht worbett war (Urt. P. 11. San. 1927: S ® . 1927, 988),

2. als bie auf gefifeßung ber ©ntfehäbigung erhobene Silage prüefgenommen unb im 58ergIeid)SWege eine ©utfdjäbiguug Oereinbart war (Urt. 0. 22. 9io0. 1927: QSB. 1928, 494 unb 91®. 114, 186),

3. als ein ©runbftüd jur Sermeibung einer ©nteignung Oer?

tauft war (Urt. 0. 29. (juni 1926: SSB. 1926, 2629), , 4. als eine re^tsträftige g-eftfeßung ber ©ntfdjäbigung burch beit SJe^iriSauSfihuß bereits oortag (Urt. 0. 5. 9Rai 1925:

S3B. 1926, 2364)-”),

J) Sögt, auch ben SCuffaß beS Sierf. tit Beitaug be3 SSeretttS beutfeßer ©ifeubahiwernmltungeu 1928 9tr. 26.

2) Wuë ber SBiebergabe beë Urt. in ber läßt fWj nicht

eft, ^B e rlin .

5. atS gegen bie g-eftfeßung beS SejirfSauSidjuffeS ber 9iecht§?

weg befchritten unb ein rechtSträftigeS Urteil beS @erid)tS ergangen war (Urt. 0. 6. 3 an. 1928: ^28- 1928, 507).

SttS 23egrünbung für ben SiuSfchütß ber StufwertungS?

regeln finbet fid) in ben Urteilen 1 unb 2 nur ein §iitWei3 auf bie Urteile 91®. 107, 228 unb 109, 261, bei benen feboci) bie 9ted)tStage eine gan^ anbere ift, ba fie nod) nid)t^ ab?

gefdjloffeite geftftellungSüerfahren betreffen, ©ie Urteile 4 unb 5 enthalten feine befonbere SSegrünbuitg p ttnferer grage. 9tur baS Urteil 3 nimmt wenigstens in gewiffer S3e?

jiehung b a p (Stellung, inbern eS auSführt, baß ein ®runb?

ftüdsoerfauf, ber unter bem Bumnge per bro^enben ©nt?

eignung ftattgefunben habe, nicht anberS wie eine foltfie 5U behanbeln fei. „Sluch bie SaufpreiSforberung fei bai)er, WaS Slufwertung anbelangt, feinen auberen ©runbfäßen unter?

worfen, wie eine feftgefeßte ©ntfdjäbigung."

Bn ber Siteratur ift biefe 9tfpr. beS 9i®. fdjarf an?

gegriffen (ogl. SJtügel a.a. £>. <2. 299; £ i e ß , „© er ©in?

fluß ber ©elbentwertung auf ©nteigmingSentfdjäbigung" ßSB.

1928, 456ff.]; S e w i t t , „Stufwertung ober Umwertung ber

©nteignungSentfchäbigung" [3SB- 1927, 945 ff.], Bef. <s. 497 ItnfS unten; 9 i o t h , „©ntetgnung", 1 . 58b. <5. 72/79 [anberer Stuficht allerbingS 9totI) in „Umwertung unb Stufwertnng",

<2. 47/48, 59/60]; S a c o b f o p n in „5Befpred)ung gnm Urt.

0. 22. 9t00. 1927" [35$. 1928, 494]).^ Überall werben bie UmwertungSregein beS 9t@. nur für bie fjälle, in benen eine ffeftfiellung ber §öhe ber 6utfd)äbigung burch &a3 ©erid)t ober buvcf) 5ßertrag noch nicht erfolgt ift, anerfannt, im übrigen jebod) abgelet)nt.

©iefe itt ber Siteratur überwiegenb bertretene Stuf?

faffung erfdjeint richtig aus fotgenbeit ©rünben:

„Slufwertung ift bie unter 58erüdfid)tigung ber 58er?

ättberung beS ©eibwertS eintretenbe Stnberung beS Inhaltes einer Oor © in tritt ober j$ur öeS SBährungSüerfatiS be?

gritnbeten, auf eine beftimmte ©etbfumme in alter 9teid)S?

Währung tautenben fforberung" (9Jtüget a. a. D. <s. 146).

Stufwertung fommt bagegen nidjt in grage, wenn eS fich nicht um eine beftimmte ©elbfumme hanbelt, fonbern um Sin?

fprüdfe auf 5Berterfaß in ©etb, bei benen oortäufig nur iho In h a lt feftftet)t, Wäßreitb bie §öf)e ber ©elbforberuitg erft nod) p beftimmen ift. (solche gatte finb: Slnfprüdje auf gaitj [dar erüenueit, ob eS fiel) unt ben unter 4 bejeidjiteten £at?

lieftaub hanbelt, ober ob ber Stedjtsmeg gern. § 30 ißrßsntetgn©. be?

fcijritteu ift. 5£ieß i)at ben ©atbeftanb offenbar aud) in bem hier angegebcncit ©imt aufgefaßt (a, a. 0. 459 red)tS unten).

(2)

2810 ©rößere Auffäße

[3 «rtftifcpe SBodjenfdirift

©djabenSerfaß (§ 249 93©93.)A auf Verausgabe einer un»

gerechtfertigten Bereicherung (§ 818 580533.), auf Sßerterfaß (§ 256 B © B .), auf Büdgewäpr einer Seiftung int gälte beS IRüdtrittS (§ 346 B@B.) uub Anfprüdje auf Baplung einer

©ntfcpädigung wegen ©nteignung (»gl. SR ü g e I a. a. 0 .

©. 146 ff.).

Sn allen fä lle n beS SSerterfaßeS „iornrnt aber eine Stuf»

tuertung nadj bcn gewöpnlidjen SSorfdjriften in grage, fobalb burd) Vereinbarung ober Urteil bie §öpe beS AnfprucpS auf einen beftintntten ©elbbetrag in alter Söäprmtg feftgefe^t ift"

(SRitgel a. a. 0 . ©. 153; itn gleiten Sinne £ i e ß , S e Wi n unb g a c o b f o p n a. a .0 .). ©urdj bie geftfeßung eine» be»

ftimmten ©elbbetrageS ift ja gerabe baS ioefentlidje SRoment beS AnfprudjS auf SBerterfaß entfallen. AuS bent SSerterfaß»

anfprucp ift ein BaplungSanfprud) geworben, ber auf rccf)ts»

Häftigem Urteil ober auf Vertrag ber Parteien beruht. SBenn matt, wie fRotp in „Umwertung unb Aufwertung" ©. 48, pierin feine SSanblung beS ©parafterS beS bisherigen ©cpulb»

»erpältniffeS anerfennen w ill, fo überfielt man foIgenbeS:

SSenn bie Parteien im ©nteignungSüerfapren einen Ber»

gleicf; über bie ©ntfdjübtgungSfumme fdjtießen (g a lt 1 unb 2), ober wenn ber m it ber Enteignung Bebropte gemäß § 16 ißr»

Enteign®. berfauft (g a lt 3) unb aud) Wenn ber ©nteignete auf ben SRedjtSWeg gegen bie ©ntfdj. ber BerwaltungSbepörbe

»ergicptet (g a lt 4), fo liegt immer eine § and t u n g bor, mit ber ber ©nteignete fein ©inöerftänbniS erflärt, baß fein bis»

her ziffernmäßig nicf»t feftgelegter Anfprudj auf SB erterfaß fiep nun gu einem beftimmten Anfprud) auf eine © e l b » f u m m c umwanbett. Sie Untftellung be§ SBertanfprudjeS auf einen ©eibanfprud) beruht alfo auf einem BedjtSgefcfjäft beS

©nteigneten. ISie BorauSfeßungen, unter benen IRedjtS»

gefdjäfte ungültig finb, liegen nicht bor, unb eS ift nidjt ein»

gufepen, m it Welchem SRecf)t ein ©eridjt bon fich aus ein foldjeS DiedjtSgefdjäft als wirfungSloS übergehen fönnte. 2)aS gefdjiept aber, Wenn in biefen gälten einfach erflärt Wirb, ber ©parafter beS früheren ©chnlbberhältniffeS fei nicht ge»

ändert. $aß in biefem IRedjtSgcfdjäft beS ©nteigneten nidjt etwa auch eia Sßergidjt auf Aufwertung feines ©elbanfprudjS liegt, wenn beffen innerer SSert fid) berminbert, ift felbft»

berftänblich- ISaS ift aber immer nur ein AufwertungS» unb fein UmwertungSanfprud).

®ieS g ilt aud) für ben fff all 3, Wenn gur Bermeibitng ber

©nteignung ein ©runbftüd berfauft ift. ©S ift nicht eiitgu»

fehen, weSpalb bie SRüdfidjt auf ben brohenben ©nteignungS»

gwang pier bie Anwendung ber fonft für gorberungen auS Verträgen geltenden AufwertungSregeln auSfdjließen foll. Alle menfdjticpen ©ntfcpließungen, auch auf dem ©ebiete beS rechts»

gefdjäftlicpen BerfeprS, beruhen auf Beweggründen, bie met)r ober Weniger zwingender Statur finb. SDiefer B^ang fann fich bei Wirtfehaftiid)er Stot bis aufs äußerfte fteigem. ©r ift aber, Wenn nicht ber g a lt ber §§ 123 ober 138 B E B . borliegt, für bie SRedjtSwirffamfeit der auf ihm beruhenden SSillenS»

erflärung unb für deren folgen oljne Bedeutung. $ ie 9tfpr.

hat aud) bisher nicht daran gebacht, Berfäufe, deren Abfdjluß durch Wirtfchaftlichen B^ang bedingt war — unb baS waren in ber gnflationSgeit fehr biele —, pinfidjtlid) beS Ausgleichs ber ©elbentwertung anders als nach § 242 58®33. zu be»

handeln. SBeSpalb die ©runbftüdSberfäufe, deren Aniah eine drohende ©nteignung war, in biefer iginfiept anders behandelt werben follen, ift nicht eingufepen, um fo mel)r als § 17 fßrßnteign®. fie felbft als freiwillige bezeidjnet.

Sreffenb dfarafterifiert © e p b e l in feinem Siontrn. gunt

©nteign®., 4. Aufl., 1911, 6 . 141 bie BecptSlage dahin: „ g ft ohne iSagWifdjenfunft ber ©nteignungSbehörbe unb ohne ben Borbepalt einer weiteren tSurcpfüprung beS ©nteignungS»

berfahrenS em endgültiger BeräußerungSüertrag in ben ®ren»

gen beS borläufig feftgeftellten planes gemäß § 15 $r»

©nteign®. gefchloffen, fo erfdjeint biefer, wenn bie 33er=

Äußerung gegen ©elb erfolgt, formell als ein Saufbertrag, Wenn auch der Beweggrund gu feiner Abfcpließung in ber Stotwenbigfeit der Abtretung liegt, ©in foteper Bertrag liegt außerhalb beS eigentlichen ©ntcignungSberfahrenS; er genießt ZWar die burd) §§ 17 nnb 43 begründeten Borredjte; für feine Ausführung unb feine SBirfungen, namentlich bezüglich ber fRedjte »Dritter, finb dagegen überall nur die allgemein gül»

tigen SRechtSborfchriften maßgebend." S)iefelbe Anficht ber»

tr itt © g e r in feinem „üomnt. jnm ©nteign®.", 3. Aufl.,

1911, 2. 33b. ©. 46/47 gu § 16. ©S liegt alfo ein faufbertrag bor, ber hinfichtlid) beS Ausgleichs ber ©elbentwertung wie alle übrigen Verträge gu behandeln ift. ©S lann baljer and) für biefen g a lt nur Aufwertung, nid)t Umwertung in grage lornmen.

Auch in ben Urteilen gu 4 unb 5 ift eine übergeugenbe Begründung bafür, baß hier nidjt bie AufwertungS», fonbern die Umwertungsregeln Anwendung finden müßten, nicht gu finden, ©ie läßt fidj auch nicht auS dem ©runbfaß beS IR®.

herleiten, baß bei Klagen auf Aufwertung bon redjtSfräftig gugefprochenen UrteilSfummen bem ©laubiger ber ©inwanb der fRedjtSfraft nicht entgegenftepe, foWeit eS fidj um Berüd»

fidjtigung ber ©elbentwertung handelt. Senn während bort nur ber bloße Ausgleich ber ©ntwertung ber feftgeftellten UrteilSfumme in fffrage fiept, wobei baS früpere Urteil als maßgebend gugrunbe gelegt wirb, handelt eS fid) pier um eine bolltommen neue SBertfeftfepung, bie ein nochmaliges Aufrollen beS bereits redjtSfräftig entfdjiebenen ©treitS unb eine Aadjprüfung unb gegebenenfalls Änderung beS Urteils felbft notwendig ntadjt. ©inem folcpen Berfapren ftept aber bie IRedjtSfraft beS erften Urteils entgegen. SBenn alfo bie

©nteignungSentfcpäbigung bereits redjtSfräftig auf eine be»

ftimmte Summe feftgefeßt ift, fo berbietet bie SRecptSfraft beS Urteils, biefe SBertfeftfepung nodjmals naepguprüfen unb gu ändern, dagegen ift eS ftattpaft, gu prüfen, ob bie feftgeftellte

©ntfd)äbigung fiep in iprem inneren SSert berringert pat unb bie ©elbentfcpäbigung gegebenenfalls neu feftgufepen.

®aS ift aber feine Umwertung, fonbern eine gang, ge»

wopniiepe Aufwertung, auf welcpe bie oben wiebergegebene

^Definition SRügel S bollfommen gutrifft.

®agu fommt für bie gälte, wo bie ©ntfdj. beS BegirfS»

auSfdjuffeS reeptsfräftig geworben ift, Weil ber ©nteignete niept binnen ber fedjSmonatigen g rift beS § 30 fJ3r©nteign©.

ben BedjtSlbeg befcpritten pat (g a lt 4), baß eine nodjmalige SRacpprüfung der SBertfeftfepung burep bie ©eriepte b u r^ bie fetpSmonaiige B^äflufibfrift beS § 30 ifkßnteign©. auSge»

fcploffen ift. ®iefe Anficpt fdjeint baS 5R@. im U rteil bom 6. Ban. 1928 (B2B. 1928, 507) felbft als ricptig gugrunbe gu legen, benn eS füprt auS, baß im borliegenben galle biefe g r if t burd) rechtzeitige SHageguftetlung im Borprogeß gewaprt fei. iSarnit Werbe ber fRecptSweg für bie ©eltenbmacpung beS gefamten ©ntfdjäbigungSanfprudjeS ber ®1. aus ber boll»

gogenen ©nteignung eröffnet. fOfit Umfeprfcpluß muß man pierauS entnehmen, baß àudj baS 5R®. in ben gälten, in denen ber BecptSmeg niept reeptgeitig Befcpritten ift, eine

£lage auf anberweite geftfeßung ber ©ntfcpäbigung naep § 30 fßrßnteign®. für auSgefdjloffen pält.

g u llberetnftimmung m it ber perrfdjenben Siteratur ift alfo feftguftellen, baß eS fiep nur hei ben ©nteignungSfätlen, in benen die §öpe ber ©ntfcpäbigung noep feftgufeßen ift, um Umwertung panbelt, dagegen in ben gälten, in benen eine bindende geftftellung ber Vöpe ber ©ntfcpäbigung burep ©nt»

fdjeibung ober Bertrag bereits getroffen ift, um Aufwertung.

®ie praftifdje Bebeutung biefeS ©rgebniffeS liegt auf ber

§anb: Bei ber Aufwertung ift ber BerarmungSfaltor gu be»

rüdfidjtigen, eS finb bie beiberfeitigen Berpältniffe gegen»

einander abguwägen, unb befonberS ift gu prüfen, ob niept bei Magen, bie jeßt erft erpoben Werben, bie billige Berüdficp»

tigung ber gntereffen beS ©djulbnerS unb bie ©ieperpeit beS fRecptSöerleprS ben AuSfcpluß der Aufwertung »erbieten.

®ie BorauSfeßungen bafür (bgl. IR®. 114, 399; 115, 201;

B38. 1927, 660; 1927, 2915; 1928, 488 unb Befpredjung biefeS Urteils »on © t o l l ebendort) werben in öielen gälten gegeben fein. 9Ran benïe g. B. an ©ifenbapn» ober l'anal»

bauten, für bie auf weite ©treden Enteignungen oieter Heiner ißargetlen erforderlich geworben finb. ®er AuSfcpluß ber Auf»

Wertung würbe für den einzelnen ©nteigneten rneift wenig bedeuten, ba eS fiep im allgemeinen nur um bie Enteignung

»oit »erpättniSmäßig geringen Seilen beS einzelnen ©runb»

pefißeS panbelt und ber ©nteignete fiep m it ben »eränberten feerpältitiffen ingmifdjen meift abgefunben paben wirb. Sa»

gegen fönnen fiep für bie Unternehmer aus ber gefamten Um»

Wertung ber gaplreidjen ©nteignungSentfcpäbigungen derart erpeblidpe Belaftungen ergeben, baß bie betroffenen Unter»

nepnter baburep in die größten wirtfcpaftlidjen ©cpwierigteiten geraten. 0'öWopl ein folcpeS ©rgebniS Weber bem SRedjtS»

empfinden nod) bem gntereffe ber Allgemeinheit entfpreepen

(3)

57. Soiirg. 1928 §eft 45]

¡¡Heinere Huffäjse 2811

toitrbe, hefonberS ba eS fid) gemöjj § 1 IßrEnteign©. immer

nur um foldje Unternehmen Ijanbeln !ann, btc bem öffent»

liehen SBohi bienen, märe e§ nach ber bisherigen Slfpr. beS 81®., baS ja einen SluSgleid) gemäfj § 242 S3@S9. gnmbfäjj*

lieh abtehnt, nicht p »ermeiben.

Sind) bie Sicherheit be§ gtedjtSberfeljrS mirb burd) bie beiämpfte Slfpr. Bon neuem erhebtiih gefäljrbet. 6 rft nod) Stbtauf ber 30 jährigen SSerjährungSfrift feit ©ntfteljen ber ErttfdjäbigungSforberung mürbe feftfteljen, bah auS ben Ent*

eignungen ber JjnflationSjahre ieine Slachforberungen mehr gettenb gemacht merben fönnert. 33i§ baljin mürbe baS ®amo»

fleSfdjtoert berartiger „UrnmertungSflagen" über allen benen fdjmeben, bie in ben gnflationSjahren Enteignungen burd)*

geführt haben. ®aS mürbe eine Unfidjerheit in bie gittans*

mirtfehaft ber öffentlichen ^Betriebe — benn fie finb e§, bie int mefentlichen bie Enteignungsbefugnis haben — bringen, bie nicht p ertragen märe.

gufammenfaffenb !ann gejagt merben, bah meber recht»

lidje nod) mirtfcE)aftlicE)e ©rünbe bie oom 31®. bertretene unbebingte U m m e r t u n g bon EnteignungSentfdjäbigungen geboten erfcheinen iaffen, bah bielmehr erhebliche ©rünbe bei*

ber SIrt bie Slnmenbung ber 2t u f m er t u n gS regeln forbern.

Kleinere fluffälje.

Kanonorbclrnlt «nb ¿UtfianuneauovutrrUutts.

SaS g n ftitu t beS SlangBorbeljatteS hat eine neue, für baS SSirtfdjaftSIeben äuherft bebeutungSBoile Qtoeifetöfrage gejeitigt, uttö jw a r in folgenbem fja lle : 3n 216t. I I I beS ©runbbudjS finb gWei ober mehr aufmertbare Oiecfjte eingetragen, fo bah bem Eigentümer hinter ber erften igbpottjek ein SlangBorbehalt (Sft3S.) pko m m t. SDtit Slang hinter ber ¿weiten ober ben meiteren Stuf*

WertungSlmpotheken ift in Slbt. I I eine SluflaffungSbotmcrkung (21SS-) ober ein — ih r in ber SSirkung gleichftehenbeS — 23orkaufSrecht (§ 1098 216]'. 2 33®23.) eingetragen. S ie grage ift bie, ob ber 3123.

ber 2123. Bor* ober nachgeht, Siefer groeifel nimmt feinen 2luSgang bon ber Entfd). beS §!©. bom 24. gebr. 1927 (328. 1927, 1320

= 3 t in g , 4. @onberI)eft 1927 @. 7). Entfd)ieben mirb in ih r aller*

bingS nur, bah ein IR2S- fü r ben Eigentümer nicht eintragungsfähig ift, trenn hinter ber erften SlufwertagSljppotbek feein weiteres auf*

WertbateS Sledjt, fonbetn nur ein Stecht auS 2t6t. I I (9t i eh b ra u c h ,

©runbbtenftbarkeit, 2IufIaffungSbormerliung, 23orkaufSrecIjt) folgt, bie Segrünbung bann jebodj bahin tterftanben merben — Wie eS tatfädjlidj S J lü g e l, § 7 Slnm .öe @.505 tu t — , bah and) bann, Wenn infolge nadjgefjenber SlufroertagShBpotljek ein 3123. ein*

tragungsfähig ift, (tiefer ftetS ben Siechten in 2Ibt. I I nadjftelje. ES toirb nämlich auSgeführt, ber hinter bie erfte igbpottjek fid) ein»

fdjiebenbe 3123. ha&e bie trebiterfdjmerungen auSgleidjen follen, bie burd) bie Erhöhung ber Slufwertung bon 15 auf 25p/o ein»

träten, wenn ber Eigentümer erft hinter allen StufmertungS»

hhbothehen eine freie Slangftetle habe; folge aber nur ein nicht aufwertbareS Siecht aus 2Ibt. II, fo liege bie barauS etwa ent»

fpringenbe SIrebitetfdjwerung nicht in ber Siegelung ber Slufwer*

tung, fonbern in ben biefen Siechten initemohnenben Eigenfdjaften.

Silit ber Schaffung beS 3123. fei nun nicht begweckt worben, bem Eigentümer gur 23efeitigung ber ihm bereits oor bem gnüraft*

treten beS Slufw®. auS einem auf feinem ©runbftüdi eingetr. 31ed)t biefer SIrt erwadjfenen SOlinberung feines SlealkrebitS eine fcebit»

ftelle Bor biefen Siechten p Berfdjaffen. ES fei beShalb im 2IuS*

idjuhberidjt ftetS nur bie 31ebe bon ben bie SSefriebigung beS Sirebit*

bebitrfniffeS erfdjwerenben nachgehenben ißapiermarkhbpothe&en.

®egen bie Sinnahme eines 31angborbehaIteS in ben gälten, in benen nur ein nicht aufwertbareS Siecht im Slange nachgehe, fbrecije aud) bie Erwägung, bah anberenfatlS 2$orkaufSred)t unb 2123., bie benjenigen, p beffen ©unften fie eingetragen finb, gegen fbätere, ben qefidjerten Slnfprud) berettelnbe ober beeinträdjtigenbe Verfügungen fdjüjjen follen (§ 883 Slbf. 2, § 1098 Slbf. 2 23®23.), bie Eintragung bon &t)potheken ober ®runbfchulben in ®ölje bon 25o/o beS ©olbmarkbetrageS beS an erfter Stelle eingetragenen auf»

gewerteten StechteS m it bem Slange bor fid) bulben mühten.

ES ift nicht p berkennen, bah biefe »egrünbung, inbem fie als iß rin p ) ber SlangborbehaltSregelung bezeichnet, eS folte keine ffirebitftelle bor ben nidjt aufwertbaren Siechten ber Slbt. I I ge»

fdjaffen merben, bie erwähnte SluSlegung nahelegt. 28äre baS Wirklich SlecijtenS, fo wären w ir um ein relatibeS SlangoerhättniS reicher. Semt ba nadjftehenbe SlufwertungShhpotheken borhanben finb, fo ift ber 9123. gWeifelloS entftanben unb eintragungsfähig, geht auch ben anberen SlufwertagShPpotljeken bor; bie 91ed|te aus 2l6t. I I, bie biefen ihrerfeitS nachgehen, würben bem 9123. Dagegen Vorgehen. SBeId)e neue SluSfichten fü r Sdjwierigkeiten in ber Vrapi§! 91aturgemäh hinge baS Schickfal beS 9123. unb beS in ihn eingerückten StechteS baoon ab, ob ber borgemerkte Slnfprud) gur Eintragung beS 23ered)tigten als Eigentümer führt ober nid)t. SJlit bent Eigentumsübergang Würbe ber 9123. unwirkfam, an biefer Stelle fleht nun überhaupt keine binglidje SSelaftung (aud) keine Eigentümergrunbfdiulb), bie weiteren StufwertungSljhPotl)ekeu, bie feinen 23orrang p bulben hätten, rücken in feine Stelle bor.

Solgenbe merkwürbige/Eeftaltung möchte ich in tiefem gufammen»

hange noch p r Erörterung ftetten. 2Sirb aus einer ber bem 9123. nadj»

gehenben, bet S12S. aber borgcljenben SlufwertungShhpothek bollftreckt, ehe bie 2123. p r Eintragung beS 23erechtigten als Eigentümer ge*

führt hat, fo kommt bie 8123., ba fie hinter bem betreibenben

©laubiger fleht, nicht ins geringfte ©ebot unb erlifdjt m it bem

Sufchlag, eS berbteibt ihr nur etn Stnfprud) auf oeu vauua. xjw. 912$. bäW. bas eingerückte 9led)t, baS ber S123. nadjftänbe, aber bem betreibenben ©laubiger borgeht, kommt ins geringfte ©ebot unb bleibt beftehen. ES erfdjeint nun nach bem Spftem beS 823®- als ein 28iberfpruch in fid), bah ber, ber nur ein Siecht auf ben Erlös hat, betlangen könnte, ben Sßla| eines beftehenbleibenben SiechteS einpnehmen. ES Würbe fid) alfo bie 2123. nicht gegen ben 9123. burdjfehen können. ES ift natürlich nicht p berwunbern, baff bei ber Unklarheit, bie über bem Schickfal beS 9123. waltet, kein

©laubiger fein ©etb auf ihn hmgeben Witt.

g ü r eine SluSlegung, bie p bem gefdjilberten relatiben 9lang*

berhältttiS führt, bietet aber m. E. baS Slufw®. keine ©runbtage.

ES beljanbelt auSbrückli^ allerbingS nur baS SlangberhältaiS ber Siechte in Slbt. I I I peinanber (§ 6), aber gerabe barauS, bah h ^ fidjtlidj ber 9led)te in Slbt. I I nichts gejagt ift, folgt, bah fü r fie bie gleichen ©runbfähe p gelten fyaben. 2Bie alfo — woran kein ¿weifel ift — ein foldjeS Siecht genau fo wie eine gppothek, falls kein gutgläubiger Erwerb in 23etrad)t kommt, fid) bie SBieber»

eintragung einer §hpotIjefe k ra ft Siüdiwirkung m it 23orrang ge»

fallen muh, ebenfo muh eS fid) ben 9iangborbehalt borgehen Iaffen.

Sem § 6 Slufw®. bürfte bie allgemeine SSebeutung beisulegen fein, baff jebeS 9ied)t feinen bisherigen Slang behält, foweit fid) auS ben 23orfchriften über ben 9iangborbel)alt ober bie Siüikwirkung nicht etwas anbeteS ergibt. SSeftärfet wirb biefeS Ergebnis burch bie 23orfd)tift'beS § 7 Slbf. 4; benn wenn bort fü r bie wertbeftänbt»

gen 9ied)te auS Slbt. I I I ein Einrüdcen in bie giangborbeljaltSftelle befonberS borgefeheit ift, fo barf barauS entnommen werben, bah nad) bem SBillen beS ©efegeS ber 9langborbehalt anberen 9lecf)ten nicht p weichen hat. Siefe ©rünbe erfcheinen burd)fd)Iagenb genug p fein, um auSpfdjliehen, bah ein infolge nachgeljenber Sluf»

wertungShbpothek .entftehenber 9i23. gegenüber ber 212$. unwirk»

fam fei. Sarüber h’»auS erfd)eint aud) bie eingangs erwähnte Entfd). beS ft® ., bah ber 9i23. nicht p r Entftehung komme, Wenn nur ein md)t aufwertbareS Siecht auS Slbt. I I auf bie 1. Stuf»

WertungShbpothek folge, reid)lidj bebenklid). SaS St®, fte llt eS m. E. p Unrecht barauf ab, bah bie Srebiterfdjmerung bitrch bie Siegelung ber Slufwertung, namentlich bie bom Slufw®. bor»

genommene Erhöhung bon 15 auf 25°/0, erfolgt fein müffe. Sem ift entgegenphalten: Ser SluSgangSpunkt unb bie erfte Urfadje fü r bie S ^a ffu ng beS 9123. war baS als SUIgemeinerfcheinung nach E in tritt wertbeftänbiger 2$erhältniife auftretenbe ftarke fre b it»

bebürfuiS, baS feinen ©runb in ber burd) bie In fla tio n erfolgten gerftörung be§ ta b ita ls hatte. SiefeS trebitbebürfniS forberte als außergewöhnlicher 91otftanb Sibljilfe, ob nun feine Sefnebigung imreh nadjftehenbe SlufwerPngShhpotheken ober burch 9ied)te aus Slbt. I I beeinträdjtigt würbe. Ser leitenbe ©ebanke fü r bie Schaf»

fuug ber Sbrebitftelle beS 9123. war nun: SSurbe bei einer burch»

fdjnittlichen SSertminberwig ber ©runbftüdie auf 50°/0 bie §t;po»

thek auf 25o/o aufgewertet, fo hätten bie nadjftehenben §ppothe»

ken burch Slufrü&eu einen nicht berechtigten 23orteiI gehabt. SIIS fiöfung würbe bann ber Stangborbehalt emgefchoben. 9lun erhebt fid) gegenüber bem St®, bie grage: 2BaS gibt ben Siechten in Slbt. I I einen Slnfprud), aufprüdten unb anberS behanbelt p werben als bie Sgi)potI)ek? Sah im 2luSfd)uhberid)t nur bon ben nadigehenben ^apiermarkhbpotheken bie Siebe ift, befagt nidjtS SBefentlicheS, man hat naturgemäh an fie in erfter Sinie gebad)t;

bafür aber, bah ntan in ben gälten, Wo ein gleiches Srebit»

feebürfnis beftanb, beffen SSefriebigung fid) Siechte auS Slbt. I I ent»

gegenftellten, biefem nicht abhelfen unb berartigen Siechten ein nicht gerechtfertigtes Sluftüdken gewähren Wolle, ift nichts aus bem ©efege unb ben 23orarbeiten p entnehmen. Enblich ift bis Erwägung beS SS©., bah anberenfatlS SSorkaufSredjte unb 2123., bie ben 23etedjti3tett gegen fpatere, ben burch fie geficherten Sin»

fpruch bereitelnbe ober beeinträdjtigenbe 2$erfügmtgen fchüpen follen (§8 88311, 10 98I I 23®2$.), bie Eintragung bon §ppotheken ober

©runbfcfjulben in §öhe Bon 25% beS ©olbmarfcbetrageS ber 1. Huf»

WertungShbpothek m it bem Slange Bor fid) bulben mufften, m P e i Stichtagen berfehit. Einmal hunbelt eS fid) o « oem Ji2>.

unb ben barin eingerückten Siechten nidjt um 23erfügungen t. S.

352*

(4)

2812 Sichtete SJCuffQ&e

ß u rijtifk e SBokenfkrift ber genannten Veftimmuugen, fonbeen um eine kraft ©efegcS ein«

tretenbe Siegelung unb ©elaftung, wogegen bie Vorm. nid)t fdjügt.

©obamt kann, Wie fdjon auSgefüßrt,. non einer ^Beeinträchtigung keine Siebe fein, fonbern nur non bem 9Iu§fdf)iug eines unberecß»

tigten SlufrükenS (urfprünglicCj gingen 100% oor, jegt nur 50% ).

©S ift formt kein berechtigter ©runb erfießtiik, bem Eigentümer bie Krebitftelle be§ StangborbeßalteS gu berfagen, Wenn auf bie 1. SiufwertungShhpotßek nur eilt 8iecßt aus Stbt. II folgt. ©ie Erwägung, baß ben Siechten aus SIbt. II urfprünglicß bie 1. 9Xuf»

wertungSßbpot|ek mit bem bolleu SBerte norging, fegt aber ein»

ffgliegtich beS 3133. nur 50% banon, bürfte in bem eingangs gur

©rörterung gefteliten gälte, baß infolge nakfteßenber Stuf»

WertungSßhpotßek ber Dlangborbehalt unzweifelhaft zur ©ntftehuug kommt, neben, ben fefjon oben bargelegten ©rünben etttfeßeibenb bafür fpreken, baß ber 31V. ber SIS. nicht gu weichen braucht.

2®Di. Dr. 9JI ü n z e I , Koblenz-

|teue Jirojcffo ben »jMjttrarf Käufer?

g u r g r a g e ber n a c h trä g tic lie n © e n e ß m ig u itg .

©ie Hoffnungen, welche bie ©kwatzkäufer gegenüber gerieft»

Iiken Urteilen auf nachträgliche (Genehmigung fegen (bgl. auch ben Strtikel „©kwarzkaufprezeffe" im gentralm arkt beS S . 7 K r. 360;

©runb©. 1928,981), bürften f ik nicht berwirklicßen. ©in Hinweis ift notwenbig, um erneuter StektSunfikerßeit unb Überflutung ber ©e«

richte burch koftfbielige iptojeffe »orzubeugen.

©aß nachträgliche ©eneßmigung für bie SerwaltungSbchörbc möglich, m. a. SB. bie KeäjtSgüttigkeit beS beßörbliken ©eneßnti«

guitgSakteS — wofern nicht enbgültige Serfagung fci)on borlag — anzuerkentten ift, ftanb bereits feit langem feft (SR®. 103, 106 für lanbwirtfchaftliche, 111, 245 für ftäbtifcEje ©runbftücke). ©ie grage inbeffen, ob nachträgliche ©enehmigung auch gegenüber rechtskräfti»

gern Urteil biirgerlicI)»redE)tlid^e Wirkungen auSlöft, ift, bisher nicht entf hieben.

Sin Hanb ber ohne K ü k f ik t auf bie bon beiben gntereffenten»

feiten öorgebradjten ©timmitngSarguntente entwickelten 3iecßtSauf»

faffung beS 31®. kann jeboih bie Seantwortung nidjt zweifelhaft fein, bag bie nadjträglidje ©enehmigung nugloS ift. ©enn: ©er

©djwarzkaufbertrag ift wegen gorntmangelS nichtig (§ 125 S © S .);

auch ©enehmigung be§ münbtießen Vertrages erzeugt keine Bürger»

Iid;»red)tlidje SBirkfamkeit, fonbern nur i. Serb. m. gültiger Stuf»

laffung unb Eintragung. ©S muff alfo eine gültige Sluflaffung her»

beigeführt werben, welke ber ©inttagung nadjfolgen kamt, ©tue gültige Sluflaffung lagt fich jeöok gegenüber einem rechtskräftigen U rteil nicht erzwingen. ©ieS ift zweifellos, wenn baS frühere Urteil auf .plückgängigmadfung ber Sluflaffung ober Serzidjt auf bie Dtedjte aus ber Sluflaffung lautete, ©eitn bann ift enbgültig _(§ 894 SSO-) baS eine Element beS SluftaffungSOertrageS, bie EmpfaitgSerklätung beS Käufers bernichtet, ©enehmigung ber VerwaltuugSbeßörbe kann fie nicht erfegen.

©leicheS muß aber auch gelten, wenn baS Urteil auf ,,Se»

wtlligung ber SBiebereintragung" lautet. ©ie ©ittwenbung, baS Urteil erfege nur bie ginnöbuklicße SeridjttgungSbewiHiguug unb taffe ben SluftaffungSbertrag unberührt, hat eine getoiffe tß n lik k e it m it ber bereits kurz nak Einführung DeS V © V . bon ber i(?raz-iS ber»

Worfenen ©ßeorte, man müffe bei ber SBaitblung erft auf 3?itk»

gängigmachung beS Kaufs klagen, um bann bie Kükzahlung beS Kaufpteifes zu berlangen. ©er burch Urteil gugefparocijejte Sin»

fprud) auf ^Bewilligung ber SBiebereintragung ift regelmäßig bittg»

liehet (§ 985 V ® V .) unb fchulbredjfltdjer K atar (§8 12 V © V .;

bgl. 31®. 117, 294). g u r Kükgangigntadjung bet Sluflaffung muß bie Erklärung, bie SBiebereintragung zu bewilligen, ebeitfo genügen, wie zur Sluflaffung felbft bie Erklärung auSreidjt, in bie Umfdjtet»

bung beS ©runbbuchS ju willigen unb fie zu beantragen. Qn fd;nl&»

rechtlicher H'uficht fprtdjt baS Urteil bie Kftkgängtgmadjung ber

©igentnmSumfchreibung als ber ftcfjtbar in bie ©rfcheinung getretenen ftürkften unrechtmäßig erlangten KedjtSpofttion aus. Hw£iu ift auch baS SKinbete, bie Kükgfingigmadjnng beS erften Elementes ber

©tgentumsübertragung, ber Sluflaffung, inbegriffen.

Hinzu kommt für ben im ©runbbud) bereits gelöfchten ©kwatg»

känfer, baß auch Bei abmeidjenbem tßeoretifkem ©tanbpunkt mit Hilfe rechtsgültiger Sluflaffung allein niemals bie SBiebereintragung erlangt werben kann, ba bie Sluflaffung keinen Slnfprucß auf Um»

feßreibung erzeugt (bgl. z- 33- 31®. 115, 38). ^

SllS zweklos muß fcßließlik bie ©enehmigung felbft bann an»

gefeßen werben, wenn ber Verkäufer noch tut ©runbbuch eingetragen ift unb kein rechtskräftiges Urteil, aber eine beit KückfotberungS»

anfprudjj beS Verkäufers ftdjernbe einftw. SSerf. — ©rwerbSücrbot — borliegt, ©entt ßierburd) wirb bis zur rechtskräftigen © ntfk- beS

©eriktS bie Bürgerlid)»red)tlid)e Vtnbung ber Sluflaffung außer Straft gefegt (bgl. 31®. 120, 120).

VerwaltungSbeßBrben follten baßer bermeiben, zwecklofe ©e»

neßmigungen zu erteilen, bie nur neue ifkozeffe ßeraufbefeßwören.

Hierbei bleibe ganz baßiugeftetit, ob iit Bett meifteit gälten bie naeß»

traglidje ©cneßmigung eines in wertlofec ijtapiermark abgefdjloffc»

neu Kaufs bem in ber 93egrüubung unb ben ßanbtagSberhanblungen feftgelegten Swek beS ©rVerk®. entfprießt (bgl. insbef. S®Srudif.

K r. 4051). ©S muß baran «rinnert werben, baß baS ©efeg nießt etwa außer Kraft gefegt würbe, weil bie beim Erlaß obmalteitben gefegespolitifcßen ©rünbe nachträglich fü r jene S e't mißbilligt worben finb.

KSt. D r. S e o p o l b H u u t b u r g e r , SBerlin.

e t i i g c ß n u n g .

auf |iuttt»cßcu.

© t e n t b e r g w irft QSB. 1928,1777ff. unter I I I (@.1780) bie grage auf, ob bem Hhpotßekengläubiger, beffen Slecßte im gatte ber Söfdjung beim Verkauf beS ©runbftükS in ber SnflationSzeit infolge beS guten ©laubenS beS, Erwerbers nad) bem Kufw®. auSgefcßloffen ftnb, nici;t auf ©runb beS § 816 SIbf. 1 @ag 2 V@S3. zu ßelfett ift, ob alfo ber ^tjfootheitengläubiger jebenfattS wenigftenS ben ©rwerber beS ©runbftükS perfönltcß in Slnfprucß neßmen könnte, © t knüpft habet au 31®.: QSB. 1928, 481 att, Wo aÜerbtngS gniubfaglich bie SKögtichkeit eines SBtfprucßS aus § 816 V © V . in einem folcßen gälte befaßt, habet aber bie Karbinatfrage, ob bie Veräußerung beS ©runb»

ftüdis fich als unentgeltliche Verfügung barftettt, offen gelaffen wirb.

©rt)ebticße Vebenkeit liegen feßon infofern oor, ob — bie Un»

entgeltlidikeit borläufig einmal unterftellt — ber Erwerber beS ©runb»

ftükS, ber eben unter Verufung auf ben ©cßug beS guten ©laubenS fich ßc0eu bte Hbbotßek Weßren kann, als Vereidjertcr aitzufprecßcn ift, Welcßer „au f ©runb ber Verfügung u n m i t t e l b a r einen recht»

ließen V orteil erlangt". ®aS VerfügungSgefcßäft felbft ift — unb baS wirb and) in 3t® .: S2B-1928, 480 befaßt — unb bleibt bod) immer nur bie ©runbftükSoeräußerung, namlid) Sluflaffung unb Eintragung,

©er Vorteil beS ßhpotßekenfreien ©runbftükSerwerbS Wttb baburd) erlangt, baß her gute ©taube an bie Kidftigkeit beS ©runbbncßs ber » m i t t e l n b ßtnzukommen muß.

^ebenfalls muß m it aller Entfd)iebenßett wegen ber unabjeß»

baren Konfequenzen unb auch wegen beS SBtberfprud)S m it ber ein»

ßeitlicßen SRfpr. überhaupt gegen ben ©ebanken Stellung genommen werben, baß ber Verkauf eines ©runbftükS in ber gnflationSzeit fich als eine unentgeltlidje Verfügung barftellt. ©iefeit fd;on früher ge»

maditeit Vcrfudjen bon SnftationSgefdiäbigtert ift in zaßlretdfen ©nt»

feßeibungen lentgegengetreten worben. @S ift auch m it bent Segriff ber Unentgeltlikkett unbereinbat, einen Verkauf eines ©runbftükS zum Vapiermarkpreife, alfo zu einem ganz mangelhaften Entgelt, als eine

©dWbkuttg ober richtiger als eine unentgeltliche Seiftung anzufeßen.

g u t Unentgeltlichkeit gehören nießt nur objekttbe Klomente, fonbern bor allem auch fubfektibe. K id jt maßgebend ift, wieweit naeß obfek»

tibem SRaßftabe bie ßeiftung beS anbeten fich Entgelt bar»

[teilt, fonbern in erfter ßinie ift maßgebenb, Wie bie Varteien zut Seit beS ©cfd)äftSgbfd)iuffeä tßre ßeiftungen einfcßägeu (bgl. 31®. 62,177 ; 75,327: 94,322). ©S ift aueß bie 3bee als abwegig zu Bezeichnen, baS ©eßhäft etwa in ein zum ©eil entgeltliches, zum ©eil uncntgelt»

lidjeS zu gelegen, bergeftalt, baß, foweit bie (geringwertige) ©egen»

leiftmtg einem ©eil beS Kaufobjektes nach objektibem SRaßftabe ent«

fprießt, ein entgeltlidjeS ©efkäft borliegt, unb baß h iu f'k tl'1^ ^ barüber ßinanSgehenben SBerteS beS KaufobfekteS, ber keine ffiekung nad) objektibem 'IRaßftabe in her ©egenlciftmtg finbet, etwa ©djenkung borltegt. SBenn in ben bon © t e r n b e r g zitierten ©ntfeß. ber ©runb»

findiSberkauf in ber gitflationSzeit unter bem ©efidjtspunkt eines un»

entgeittießen ©efcßäfteS betrachtet ift, fo Bezieht fieß biefe V £öfung lebigltcß auf §§ 2205 unb 2113. ©3 ßanbelt fich nämlich babei immer um bie grage, inwieweit bie Veräußerung beS ©rnnbftüdiS zum Vapterntarkpreife bom ©tanbpunkt orbnungSmäßiger Verwaltung zu rcdjtfertigen unb als eine VerwaitungSmaßnaßmc zu Betrachten ift, welrße bie gntereffen berjenigen Berükfidjtigt, welken ber Vorerbe nrtb ber ©eftamentSbottftreker m i t K ü k f i k t a u f t ß r e z u k ü n f t i g e H e r a u S g a b e p f l t k t u n b m i t K ü k f t k t a u f b i e ?Pf l i eßt o r b n u n g S m ä ß i g e r V e r w a l t u n g b e r a n t w o r t l i k f i n b .

©o Wirb and) in 31®. 81, 365 (bgl. and) 3 ® . 1925, 379) auS brüklik betont, baß tt i k 1 wegen ber w irtfk a ftlik e n SÖert«

lofigkeit ber ©egettleiftang baS ©efcßäft als unentgeltlikeS zu Be»

trakten ift, fonbern baß cS fich lebiglidj barutn ßanbelt, inwieweit b e t © e f t a m e n t S b o t t f t r e k e r ober b e r V o r e r b e bie Seiftung unb ©egenleiftung naeß objektibem Ktaßftabe orbnungSgentäßer Ver»

wattung m it K ü k f ik t auf ißre Verantwortlikkeit gleikftetlen bürfen.

®ie ©ntfkeibungen finb alfo tebigtidj aus bem fpcgiellext ©ebiet ber Verfügungsfähigkeit beS ©eftamentSbollftredierS unb beS Voterben im H in b lik auf bie Kekte ber Erben bzw. Kadjerben zu berfteßen, unb es ift beSßalb n ik t m öglik, aus biefen ©rörterungen etwa ju ber grage zu kommen, ob ein Verkauf eines ©runbftükS unb legten EnbeS eines ©akwerteS ju ijSapiermatkpreifen f ik als ein uncntgelt»

lidjeS ©efkäft barftellt, unb in Befonberen gälten ber Hßpotßeken»

gläubiger auf ©runb beS § 816 Stbf. 1 ©ag 2 V®33. ben ©runb»

ftüdiSerwerber iit Stitfpruk neßnten kann.

ffia eben bie grage, bie © t e r n b e r g aufwirft, aber auk offen»»

f ik t lik Wegen ber fich barauS ergebenben Konfeguenzen felbft n ik t äu beantworten wagt, allein fk o n b u r k i ß r e © r ß e b u n g geeignet ift, Verwirrung zu fkaffen, erfdjeint eS notwenbig, aud) a« biefer

©teile mit ©ntfkiebcnßeit gegen eine ©rötlerung berartiger ©ebanken Stellung zu neßmen. 3131. Dr. S l r t ß u r © i f a ß , Vertin.

(5)

57. Sab«*. 19*28 $eft 451

©cfftifttum / 5Reci)tft>ted)img 2813

ff tum.

S Birfl. ©eß. «Rat «Prof. D r . g d t t r i d j © t y p e t * : ® ic SSeDctttung Der SS o rte : „X n rlc ß e tt, ü b e r Die S cß u lD fd je in c a itä fte fie itt fin D ", im § 3 0 2 lb f. 3 2 in l2 lö l® e f. S o n n 19 28 .

®er SSerf. gibt an §anb reichen «Materials eine erfeßöpfenbe AuSeinanberfeßung m it bei (Streitfrage über beit SBegriff beS komnttt»

naien ©djulbfcßeinbarteßenS im A nlA bl® . ®ie in ber gaeßttteratur aud) anderweitig (u. a. in ben großen Ausführungen beS '5Kin3t.

© i n t o n , «Kitteilungen beS ®tfcß. ©täbtetageS 1927, 21.3ßrg., SSeil. su K r. 12) unb überwiegend Bekämpfte grundlegende Entfd).

des Di®, beS 4 .3 © . o. 2. «Kai 1927 erfährt eine eingeßenbe ab- leßnenbe MecßtSbetracßtung. ®aS A nlA bl® . fei ein „®ef. $ut Ab»

tDidilung eines abgefdjtoffenen ©adjoerßalteS"; biefer oont ®ef. be­

troffene ©acßoerßatt fei bisher ben ©erießten nic^t auSrcicßenb bat»

gelegt worben. K u r barauS fei bte unoerftänblicße Entfcß. beS Di®, ö. 2. «Kai 1927, bie kommunalen ©arleßenSoerträge feien nic^t

©djulbfcijeine, erktärlidj. SaS Di®- ßabe atmeßmen müffeu, nur E rnstfälle ju treffen — wofür ja aud) bie M r s bet Urteils- begriinbung Söettrei^ ift —, föäijtenb in SBirMidjkeit butdj bie (Sntfa).

tßpifeße Anteißen ber ®emeinben gegen ben SBitlen beS ©efeßgeberS ber Ablöfung entzogen werben. 3m bom SSerf. gewäßlten Unter»

fudjungSgebiet (größere weftbeutfdje ©täbte) loaren im 3 aßre 1914

= 40°/o unb meßr ber kommunalen ®arie!)en bureß ®atleßenS»

berträge gefießert, oßne baß für biefe ©idjerungSform anbere ©runb»

fäße, befonberS bie Anleißeart, maßgebend waren, als nur bie bei ben ©etbgebern übließe fßrajis.

Entgegen bem Bon anderer ©eite betretenen ©tanbpunkt fießt ber SSerf. ebenfo wie ber 4 .3 © . in ben burdj ®arleßenSoerttag berbrieften ®arleßen nitfjt „©djulbbetpflidjtungen aus ©cßulbberfcßrei»

bungen". ®ie Erörterung über bie «Bedeutung beS SBorteS „©cßulb»

feßein" bringt intereffante §inweife auf auffällige Abweicßungen ber einzelnen Urt. beS 4 .3 © . untereinander unb im SSergieicß ju bem beS 5 .3 ® . ßinficßtlicß ber geteilten ©d)utbfd)einborauSfeßuttperl.

Unter anderem nimmt ber 4. 3© - im Urt. b. 1. 5Kärj 1928 „einen engeren im SEcge ber Auslegung gewonnenen ©djutbfdjeinbegriff für ba§ A nlAbl©. in Anfprucß" unb wiberfpridjt babei der eigenen, früheren ffeftiegung im Urt. b. 30. San. 1928, baß bet ©cßulb»

fdjein beS A nlAbl©. keine „bet Auslegung sugänglicße Unklarheit be§ ©efeßeS" biete. ®er 4 . 3@. interpretiere erftaunlicßerweife pon ben eng äufamntettßängenben SCBorten „©arleßen" unb „©cßutbfcßein", baS eine büxgerliiß-Tecßtlicß, baS anbete dagegen in beendetem

©inne. ®er 4 . 3@. kann naeß ben Ausführungen beS SSerf. feine SluSlegung beS ablöfungSrecßlliißen ©cßulbfcßeinbegriffS nur auf die eigenen Erwägungen ftüßen, oßne Anhaltspunkte in ber Ent»

fteßuttgSgefcßicßte beS ®efeßeS. 3 « feßarfer §erauSarbeitnng ber Ent»

ftel)ungSgefd)id|te beS ®ef. nimmt ber SSerf. ¿um SSewetfe beS bom

©efeßgebet gewollten ©cßulbfcßeinbegriffS befonberS SSesug auf ben geltenben ©pradjgebtaucß, bet bot altem aus bem ©tattftifdjen 3aßr»

bueß ®eutfcßer ©täbte ßerbotgeßt. ®er Auffaffung beS 4 .8 © ., bas A nlAbl®. ßabe ben weiten ©djulbfcßeinbegriff bet I II . ©teuer»

DiotSSÖ. aufgegeben, wirb unter Anfüßtung beS amttießen ©efeßeS»

materialS entgegengeßalten, baß bie Formulierung beS § 3 0 A bf.3

AnlAbl®. nur ^u einet Slarftettung biefeS SegriffS bet I I I . ©teuer- DtotSSD. gegenüber gewiffen Strtüm ern ber Dlfpr. beftimmt war.

3m 3. Slbfcßnitt beweift bet SSerf., baß bie SarleßenSberträge bet

®emeinben nießt bloße ®arteßenSbotberttäge find, fonbern bie SSer»

pflidjtung ber ®emeinben „bie ju empfangende ©umme natß DJtaß- gabe beS SSettragS als ®atleßen ju erftatten" begründen _ unb be»

urkunben. ®ie gemeinblicßen ®arleßenSberträge feien für fieß allein

©djulbfdjeine i. ©. beS S3@S5., bie „ba§ Sefteßen einer ®arleßenS- fcßulbberpfli^tung bet ®emeinben aus bem Empfang ber betein- barten ©umme" beweifen. 3m übrigen beweife ißten ©cßulbf^ein- djarakter aueß bie im SSerkeßt äwifeßen ©laubiger unb ©cßulbnet übtitße SSeßanblung bet ©arteßenSberträge als ©ößutbfißeine, was wefentlicß fei in Sinbetradjt ber Unbeftimmtßeit beS ©cßulbf^ein- begtiffS im S®S3.

®en StuSfüßrungen beS SSerf. ift große Sebeutung beijumeffen.

©ie bringen naeß ber SSerwaltungSpraEiS ( S i m o n a. a. D.) nun- nteßr aud) feitens ber SBiffenfdjaft eine maßgebende ©tellungnaßme gegen bie DiecßtSauffaffung beS 81®. ®a§ jeßt — naeß fOlittertung beS „abgeftßloffenen ©adjoerßalteS" — beborfteßenbe neue Urt. beS 4.8®. darf m it ©pannung erwartet werben. —

Dr. «Kar g. b. S S a n b e l , S3onn.

g a ljrö ttd ) Der t n t f ^ c iD u n g c n i n 2ltt(fc ie fie n ^ e ite n Der f r e i*

m id i gen © e r id jts O o r fe it nnD Dcd © rn n D D u d )rc d )tö . Sluf Ölrunb am tlicijen SRateriatö ßexauSgegeben öon 2? ic to r SWing,

©eß. D6erjufti§ra t, SSisegiräfibent be§ ftammergericßtS a. ®>.

5.58b. SSerlin 19 2 8 . «ßeriag Bon g r a n j SSaßten. ©eß. 1 0 ^ , geb. 12 Jb.

®en Snßalt beS 5. S3anbeS bilben 10 SBefdßlüffe be§ 5. 8@.

beS 81®. aus ber 8eü ',ort Kob. 1927 bis Sffiärj 1928 unb 90 Entfdi. ber leßtinftanglicßen ©eriißte der' Sänber aus ber Seit bon «Kai 1927 bis Sunt 1928. ®iefe teßteren finb in ben Ab­

teilungen Kotarielle Urkunben (1), SSormunbfcßaftSfadjen (24), Kadilaßfacßen (10), §anbelSfacßen (21), ©rnnbbuißfacßen (34) ge­

ordnet. „ , . . . .

2luS ber Fülle beS gebotenen «KaterialS fei auf bte befonberS beacßtlicßen Entfd). beS SlnfwSen. beS 81®. ßingewiefen. Unter ben ¿ormunbf(ßaftSiacßen fä llt bie 8aß^ 5er Entfd). über bte

«perfonenforge fü r bte ffiinber geftßiebener Eßen foWte eine 3ietße bon SBefcßlüffen im FürforgeerjießungSOerfaßren auf.

3n ber Abteilung §anbelsfacßen dürften befonberS bte baS Firmenreißt betreffenden Entfcß. fowie bte SSefdjlüffe K r. 51 A. beS m . und 5 1 B beS SBapDbS®. gur Auslegung beS ©ef. ju r Ab- änberung beS ©mb§.-®ef. b. 28. 3uni 1926 bon gntereffe fein. ®ie Entfcß. in ©runbbud)facßen, bte ^nm ©eil and) baS Erbrecßt be»

ßanbeln, find in biefem SBattbe im ©egenfaß ju bem borßergeßenben 58b. 4 burd) einfdflägige Entfd)., bor allem be§ S®. über A uf­

wertungsfälle, ergänzt.

gu ben einzelnen Entfcß. ©tellung_ §u neßmen, ift ßter ntdjt ber fßlaß. ®ie Sammlung als folcße ift praktifd), braueßbar und empfeßlenswert.

Kcdftfpredjung. _________

Kacßbrud ber Entfcßeibungen nur m it genauer Angabe ber Quelle geftattet; Kadjfcxucl ber Anmerlungen berboten! ®. ©.

A . © r ö c n i t t ^ c © e r ic f jf e .

a) ^ tu ilfn t^ c « .

SBeridßtet Bott ben fRecßtSanloaiten Beim fReicßSgeriißt Suftiärat Dr. S a i f e r , S u ftijra t i i u r l b a u m unb

3 u |iijra t D r. © c ß r öm b g e n S .

t**2Birb in ber amttidßen Sammlung ber Entfcßeibungen beS DleicßS- gerid)tS abgebrutftt. — f Anmerkung.]

I. SRoterielleä SKecßt.

1. AwftBertungdgefciä.

1. § § 3 , 4 A u f m © . ; §§779, 119 58 © 58. 5 8 o r o u S - f e| u t t g e n f ü r bi e 5 8 e f e t t i g u n g ettteS A u f m e r - t u n g § B e r g I e i c i ß § megett ^ r r t u r n ä ü b e r bie © r u t t b -

l a g e n be§ 58ergl ei cߧ u n b i n f o l g e A n f e c ß t u n g .

«Berechnung be§ A u f m c r t u n g ä f t i c ß t a g e S f ü r ei ne an§ e i n e r © r u n b f c ß u t b e n t f t a n b e n e § ß p o t ß e i . f ) föer 58efl. eraeßtet ba§ «Abiommen Bom 3 un i 1926 als einen 58ergleicß, roeil eä ben S tre it barüber beenbet ßabe, ob bie Aufwertung traft «RücEroirfung p erfolgen ober au§ bem

©efießtäpunft einer §ärte für ben 58e!l. ganj ober tetlmeife ju unterbleiben ßabe, unb weit biefe 58cenbigung im SSege gegen- feitigen «RacßgebenS erfolgt fei. Sie 58orauäfeijttngen beS 3u 1. ®te Entfcß. fteßt, foweit fie fieß auf die 58ered)nmtg

>eS ©olbmarkbetrageS einer in eine Sgppotßek umgewattbelien Bapiermarkgtunbf^uib beließt, im Einklang m it der

ilnfidjt. ®ie Frage/ ob bie perfönlid)e Forderung bte §öße beS SolbmarkbetrageS naeß § 4 Aufw®. beeinflußt, wjrb regelmäßig itur praktifd, Wenn bie fbßpotßek attS einer ©igentumergrunbfcßmb mtftanben ift, nießt aber bann, wenn etne ©ruttbfdjulb, bte berettä

$ur ©ießerung einer Farbcrung biente, in eine ¡gppotßek umgewan»

(6)

2814 SRecfjtffjtedjunc;

ßurtfHfdje SBodjenfdjnft

§ 779 23©23. fie^t ber 239t. fämtlicß als erfüllt an. 2Ba§ bett al§ feftfteßenb pgrunbe gelegten „Sacßüerßalt" anlangt, fo nimmt ber 239t. an, baff beibe ^arteten baoon auSgegangen feien, ber bon bem SH. p 2 Bei ber Slnmelbitng angegebene

<Sti(f)tag für bie 23eredjnung beS ©olbmarlbetragS, ber 11. Slug. 1919, fei ber richtige. jJnSbef. ßabe ber 23et'l. genaue StennlniS babon gehabt, auf meldjer ©runbtage ber SU. p 2 fein SlufroerlungSberlattgen ft eile unb mie er p ber g-orbc»

rung bon 6909,10 ©9R. fo turne. Saburcß, baß er auf biefem Söobert m it bem f l . berßanbett, ßabe er fene ©runbtage p einer bertragSmäfjigen gemacht. Safj er fie fidj auSbrücElidj p eigen gemacht, fei nic£)t erforöerlidj. Sie SÜenntniS einer Partei babon, maS bie anbere als feftfteßenb borauSfeße, rnadje bereits ben borauSgefebten Umftanb m it p m 23ertragS*

inßatt. Sa bie 23eredjnung beS f l . nadj §§ 2, 3, 5 Ülufro®.

unrichtig gemefen fei, fei ber SSergleidj ßtnfältig, fofern ber S treit bei f enntniS ber Sacßlage nid)t entftanben fein mürbe.

SaS nimmt ber 339t. an. 9tacß feiner Slnfidjt fommt es nidjt barauf an, ob bie fßarteien oßne bie falfdje HufmertungS*

Beregnung überßaupt Hießt geftritten Ratten, fonbcrit barauf, ob gerabe ber burdj ben 23ergleidj befeitigte beftimmte S tre it nidjt entftanben märe unb ob p m Slbfdjtuf} gerabe beS ge*

fcßtoffenen SSergleidCjS Stntajj beftanben ßätte, menn bie ißar*

teien oon bem richtigen SluSgangSpunlt auSgegangen mären, hätten bie Parteien, fo füfjrt ber 239t. meiter auS, ben ridj»

tigen SlufmertungSfticßtag pgrunbe gelegt, fo p tte eS einen anberen S tre it gegeben. ©S p tte fitß bann nidjt barum ge*

pnb elt, roetdjen Seil Don 6909,10 ©9R., fonbern loeldjen Seil Oon 30424,60 ©93t. ber f t. p 2 at§ SCufmertungSbetrag Oom S3e!l. p tte oertangcn fönneit, unb biefer S tre it märe nidjt nur oon bem m irflidj erlebigten berfcßieben gemefen, fon*

bern märe audj nicEjt fo erlebigt morben. 3 « einer ©rmäfji*

gung auf meniger als V? märe ber f t . p 2 audj nidjt burdj bie S3eßauptung beranlafjt morben, für iljit fei febe Hufroer*

tung untragbar. Ser erßößten fjorberung ber f t . gegenüber p t t e fidj ber S3e!l. nodj p meiterem fRacßaeben etttfdjtiefjen muffen.

SSenn man aber baS 2lbfomnten audj für mirffam p lte n mollte, fo muffte bod£) bie oom f l . p 2 erflärte Slnfecßtung megen jgrrtumä burcßgreifen. Senn audj menn ber g rrtu m als ein fotdjer 93emeggrunb angefepn mürbe, fei bocij eine Slnfedjtung möglidj, roeit ber 23eroeggrunb p r ©efdjäfts*

bebingung bp>. p u t ©efcßäftSbeftanbteil erpben morben fei unb in einer bem ©egncr erfennbaren SSeife bie ©riläruitg beeinftufjt pbe. Saburdj, baff bie 23ereeßnungSgrunblage bem 23efl. befannt gegeben morben, p tte n fie aufgeßört, bie ein*

feitige ©runblage ber ©ntfdjtüffe ber einen Partei p bilbett unb feien SSeftanbteit oon beren ©rilärung gemorben. Db ber Seit, ben Ir r t u m als foldjen eriannt, fei nic£)t entfcßeibenb.

beit wirb. Qn biefem Tratte Wirb regelmäßig ber für bie Umredj*

nung maßgeBettbe Stichtag für §ßpotßek unb Sorberung gleidj fein.

SSon größerer SSebeutung finb bie SlüSfüßrungen über bie 2ln*

menbbarkett beS § 779 23©S3. in fo lg e ber gaijireicfjert Streitfragen, toeldjc im SInfdjtuß an baö fpkrafttretert ber III. SteuerüRotSBD.

unb be§ Slufro®. entftanben finb, gingen Bei üergletdjömetfer ©r*

lebigung oon StufroertungSanfprüdjen bie Parteien ßäuftg überein*

ftimmenb Oon einer OtedjtSanfidjt auö, bie jeßt infolge ber Grntfdj.

be§ 81®. unb ber DBS®. bon ber IßrajiS nidjt meljr al§ richtig an*

erkannt mirb. S o biefen Sötten öerfudjt oft bie gefcljäbigte fßartei ben SSergteidj unter iöernfnng auf § 779 S@S3. p . Befeitigen. Siegel*

mäßig wirb audj ber erfte SCeii beä SatBeftanbeä biefer ©efeßeä*

Beftimmnng jutreffen, naeß ber ein SBergleidj unioirbfam ift, trenn ber nadj bem Snßalt beä SSertrageä aß feftfteßenb pgrunbe gelegte

©acßüerßalt ber SBirblidjbeit nidjt entfßridßt. ift anerkannten fRecßteä, baß unter Sacßoerßalt nießt nur SEatfacßen, fonbern aud) Stecßßfragen ju Oerfteßen finb (Ogi. 31®.: S ® . 1927, 167 = 31®.

112,215; 91©.: aiufwSRfpr. 1926, 722; 1928, 394). So genügt in biefem Sinne ber Beiberfeitige 9ied)ßitrtum über ben ber llmredjnung nadj bem Üluftr®. pgrunbe ju legenben ©olbmarb&etrag be§ auf*

juioertenben fRecßteä. 50lag aber aueß biefe SSorauäfeßung für bie SlnmenbBarkeit beS § 779 S3®93. gegeben fein, fo mirb meiften§

ba§ weitere Sratbeftanbämerbmat, baß nämlicß ber S treit ober bie llngetoißßeit Bei fen ntnis ber Sacßlage nießt entftanben fein mürbe, nidjt oorliegen. ®ie§ mirb mitunter Don ben Snft©er. überfeßen:

gerabe in SlufroertungSfacßen^ Bebarf aber biefe S ta3e/ mie baS 81®. mieberßolt Betont ßat, einer eingeßenben fßcüfnng (bgl. 91®.:

StufmSiiOr. 1926, 722; 1928, 141, 394 = SSB. 1928, 1500; D£®.

Slürnberg: 2Iufm9lff)r. 1928, 246). Unter bem S treit uttb ber Un»

geroißßeit i. S . ber borfteßenb ermäßnten S3eftimmung muffen, mie

©egen bie Unberpßiidjfeit ber ÜtnfedjtungSerflärung feien Se- benien meber erßoben morben nod) p erpben.

®er fReo. mar ber ©rfolg nidjt p öerfagen. Stßon baS gibt p Sebentcn 2lnlafj, baß ber SS5H. oßne meitereS annimmt, bie bem Sergleicp pgrunbe gelegte Seredjnung beS Sil. fei unrichtig gemefen. SilterbingS ift, menn eine ©runbfdjulb in eine §ßßotßel nrngemanbelt mirb, für bie SBeredjnung beS ütufmertungSbetragg ber §ßßotße! an ficß nadj § 3 ®bf. 2 Saß 1 Slufm®. nidjt beren ©rmerb, fonbern ber ber ©runb*

fdjulb maßgebenb. ©rgibt ficß aber für bie m it ber §ßpotße!

Oerbunbene perfönlicße gorberung ein geringerer tlufroer*

tungSbetrag, als er für bie au§ ber ©runbf^utb ßeroor*

gegangene ¡eßpotße! (bereeßnet naeß bem ©merbStage ber

©runbfcßutb) maßgebenb ift, fo barf bie igßüotße! gemäß

§ 4 §atbfaß 2 Slufm®. nießt ßößer als bie perföntidje $orbe*

rung aufgemertet merben (bgl. ! © . 0. 19. ßlprit 1926: QSS.

1926, 1463: fRingS StufmfRfpr. 1926 I Sonberßeft S. 10;

S?@. 0. 16. ®ej. 1926: 39B. 1927, 993; SurfR. 1927

«Rr. 508; 9 Rü g e l , 5. Slufl. S. 384; B u a f f o m S i i , ö.UTuft.

S. 79; 9 7eu! i rc ß, S. 75). ®er 239£. ßätte atfo oor allem erft erörtern müffen, met^e perfönlidje fffoiberung ber §ßpo*

tßef pgrunbe lag unb meldjer ©rmerbStag für bie perfön*

ließe S °r ^erult0 maßgebenb ift. 'Senn wenn biefe ettoa erft bei Ummanblung ber ©runbfcßutb in bie iQßpotße! entftanben ift, mürbe bie bem SBergleicß pgrunbe liegenbe SSerecßnung beS SH. ridjtig, bie Silage alfo ftßon auS biefem ©runbe ab*

pmeifen fein.

2lber aueß menn biefe ©rörterung ergeben follte, baß bie urfprünglicße IBeredjnung irrtümlicß unb ein früßerer Stieß*

tag pgrunbe p legen mar, mürbe baS angefocßtene Urteil meßrfadj Oon DiecßtSirrtum beeinflußt erfeßeinen. SPSbef. fann bie Segrünbung, m it ber ber 239t. baS SSortiegen ber SSor*?

auSfeßungen beS § 779 23©93. befaßt, n i^ t gebilligt merben.

SUterbingS erforbert ber § 779 nidjt, baß bei SbenntniS ber ridjtigcn Sadjlage iiberßaupt fein S tre it ober feine Unge*

mißßeit entftanben märe, fonbern nur, baß berjenige S tre it ober biejenige Ungemißßeit, bie bie ißarteien bureß ben 23er*

gleidj befeitigen moHten unb befeitigt ßaben, bei SienntniS ber ridjtigen Sacßlage nießt entftanben märe. Sag 23orliegen biefeS ©rforberniffeS ßat aber ber 239t. redjtSirrtümlicß an*

genommen. 28ie er auSbrücflicß feftftellt, betraf ber Streit, ber bureß ben SSergleidj beenbet merben füllte, bie S ra0e/ ob Slufmertung fraft Sftüd'mirfung p erfolgen ober aus bem ©e*

fiißtSpunft ber §ärte für ben 23efi. ganj ober teilmeife p unterbleiben ßabe. S i e f er S tre it märe aueß entftanben, menn ber SH. p 2 oon üornßerein einen früßeren Stidjtag ber 23erccßnung pgrunbe gelegt ßätte. Pßer ber gelteitb gemaeßte 2tnfprudj mar, um fo meßr ßätte ber 23efl. 23er*

antaffung, ficß auf bie igärteflaufeln beS § 15 Siufro®. p fidj iitSBef. auS ber Dorf, ©ntfdj. ergibt, ftreitauäfdjließenbe TOomente Derftanbeu merben. ©3 genügt alfo p r Simoenbung beS § 779 S3@S8. nießt, wenn p>ar ein S treit über bie ¡göße be§ Don bem

©länbtger berfangten 2lnfmertung§Betrage§ Bei SienntniS ber Sadj*

tage nidjt entftanben toare, aber bie Parteien troßbem über bie

§öße beä SfufinertungäBetrageä, ben ber ©laubiger bei richtiger ©r*

kenntniS ber 9lecßt§tage Dertangt ßätte, geftritten ßätten. SotDeit man alfo nießt attiteßmen kann, baß bet ridjtiger Siemttniä ber Sacßlage ber Sdjuibner bie §öße be§ SCufmertungSbetrageä oßne toeitercS an*

erkannt ßätte, ift § 779 23©23. nießt antoenbbar.

©ine S^a0e. bie ber Senat nießt geprüft ßat, tft bie, ob nießt ber ißartei, toelcße ficß auf ben burdj beiberfeitigen 9ledjt§irrtnm pftanbe gekommenen 93ergleicß beruft, bie exceptio doli ent*

gegengeßalten werben kann. Siefen ©efießtäpunkt ßat ber 4. Sen.

inäbef. in 32B. 1928, 400 = SIufwSRfpr. 1928, 2. Sonberß. S. 48 ßerborgeßoben; er füßrt au0, baß in einem fjatt, in bem bie be*

fonberen Storangfeßungen beS 23erglei(ßäirrtumä (§ 779 83®23.) nießt gegeben feien, nadj ßer SHarfegung beä 9tecßtäirrtum§ keine Sßartei ficß auf ben SSergteidß ober fonftige SSerträge berufen könne, oßne bamit gegen Sreu unb ®lauben p Derftoßen unb ber anberen Ißartei ben ©tntoanb ber allgemeinen rfrg lift in bie iijanb p geben (ogl.

auiß ba§ Urt. be§ 4. Sen. in 91®. 108, 105(110); S J lftg e l5 S. 967).

@£ ift ntdjt anjuneßmen, baß fidj ber 7. Sen. biefer ütnficßt be§

4. Sen. nidjt anfdjließen w ill, ba er tooßt fonft feine abtoeidjenbe SReinung begrünbet ßätte. S3ielmeßt ift er anfdjetnenb beößalb auf faiefeS iproblem nidjt eingegangen, Wed bte SI. beantragt ßatten, feftgufteÄert, baß ber SSergleidj o. fjm ti 1926 nnmtrkfam fei uttb biefem Slntrag aueß bet 33ejaßung ber Slntoenbbarkeit ber exceptio doli nidjt ßätte entfprodjen merbett können. Stnber? märe moßl P etttfeßeiben gemefen, menn bie SEI. — Dtelletdjt ßtlfärocife — Be*

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fom ntenbenfadg aus ihrem ©efcßäftsbetrieb hätte referoieren m iiffe n, Weit ih r atS Vew oßnerirt beS beutfchen SSäßrujtgSgebietS an fid) Vatutabeträge nicht p

borauS fe|ung, einer 58orentfiheibung beS ÜRieteinigungSamteS (SWE2I.) über bie ¡göchftmiete ober bereu © runblagen, bie griebenSm iete, fehle. SBenn bie befonbere

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige

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