• Nie Znaleziono Wyników

Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1932, H. 7/8

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Sudetendeutschland : Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung im Auslande, 1932, H. 7/8"

Copied!
20
0
0

Pełen tekst

(1)

Zeitschrift der indeiendeutichen Zreiheitsbewegung

CricheinieinmalimMonat. Schriiileiiungund Verwaltung: Wien, 8-Fuhrmannsgalie 18s.FernrulA-26-2-66. Bezugsaebilhr iilr Einzelbezieher ganziåhrig4 Schilling oder RM 2«50. WienerPoiiloarkaffenverrechnungNr. 106.684.Posi-SchekkamiBerlin. Konto 156.823.

Folge7X8 1.Juli -Auguil1932 13.Jahrgang

—- - - - -

s) Aus dem Inhalt: --..

« Anton Klement: Volkssdeursches Veranrwortunqssgefith Die FrüchtederHetze« Volks-zählt:nusergebnifse D- inMähreuundSel)lesie11. Aug- derWiener Werkstätteder chi)echen. —- WirtschsaftlichieSelbsthilfe-.—-

Is Etreiflichten Der Beobachter. Aus derHeime-L Eudetendeutsche KundgebunginEuuLx —- AUIder Bewegung Aus dem Leserkreis.

,

BUTWien

Kundeslianklei und Hudetendeutlches Arbeits-amt- Æien,8. Bek»Julumannsgalle Ist-.Jernruk 4-26-2-66

l, Verwaltung ggeliin Wien: FFTLIITUÅBFZFFFWien,8.Bez» Inhrmannsgalle Isa.

Kreis Deutfchöllerreittx: Geschäftsstelle: Mien, 8. Bez»Inhrmannsgalle Isa.

Iernruf A-26-2-66

J) Verwaltungggkhikj Erklin: Verwaltung-Kelle: Berlin sW 61, Großbeerenllralje 79-ll.

J Ieknrul: Bergwann 7171.

Kreis Berlin-Brandenburg: Geschäft-HERR Berlin sW 61, Großbeerenstrase 79-ll. Xernruf Bergmaim 7171.

Kreis Mitteldeutsåxlanm Gelchältssielle:Halle a.5., Wörmliizerljralje102 Kreis Rheinlandswellkalem Geschäftsstelle:Bielekelix Dbernjorwall BB ;-

Vekwaljungggebjel DrkgdLIU Derwallungsllelle: Dresden-K l,Zinsendorkllmlze49Jll. Ietnruk 12466 Kreis Bayern: Geschäftsstelle:BalsamBdernxellersiralje 711, Xernruf 2094

·- Kreis Sachsen: Geschäftsstelle:Dresde JA.1, Binsendorfstralje 49jll,Ilernruf 12466

Kreis gemessen-

Gerchäktgaenjsxmeg,Dophiknaraljk 32

IMMEN-

U

!

I Sudetendeutjcherjeimatbund

l

W-» Uh- —-— v v v' qsqusv ' UA WH- - LAsv Wy- A·

MYHYWKME .

(2)

Zoldategka B

Rüstet

verbotene

Sudetendeulfchet

Eure Heimatiltbeherrscthnon tschechischer

Eure Brüder undZchmesternwerden beraubt um ihre deutschespreche undKultur!

Ihr Elle seid betrogen um das verbriekte Recht auf »5elbsibestimmung«!

JäufzumKamfo fürdie Xreiheit und Un- abhängigkeitsudetendeutschlandgl

Euch!

GeistigeWaffenindiesemKampfebietet Euch die in der Tschecheisalg»staatsgefährlich«

DeutfchöftereTageszeitung

(Dölz)

Mittel losen

ermäsjigungen weitgehende

Bestellort: Ilede TabakTrasik und Verwalxi

tungWien,7., Bandgalle 32 ,;

Bezug-preis- Tagesverzinsfungvon 5 bis 6 Prozent

SudetendeutfchesKredit -Jnftitut

reg.Genossenschaftm.b.H.

Wien l»Tuchlauben17 Fernrufu-28-1-15

Postsparkassentoaii: Wien197.229, Prag59.78tj,Berlin 122.631 Kassastundenvon 9bis16Uhr.anSamstagen von 9bis13Uhr.

Schneidermeifter

Emil Neumann (Sudetendeutscher) Wien,5.,Siebenbrunneng.65xlIlX13 Anfertigung sämtlicher Herrengarderobe

Garantie für eleganten Sitz.

Langjäbrige TätigkeitinWien,l.Bezirk, beiverschiedenen Hoflieferantetr

Stampiglien

allerArt,Paginier-und Heftmaschinen,Siegel- marken, Petschafte, Klischees, Stempelkissenunt -sarben usw.taufenLandsleute vom Erzeuget FranzInst,Wien 18.Bez. Währinger-Gürtel75 FernsprecherB-44-5-72. Wiederverkäufer gesucht

Gelegenhe

Ledekhrieftasche S eisioT

matgenossp das Erkennunas

Ledereldbör«e. . . . .

» l.2-«,)T -

gigarkttmdozeu· .s—«(;0 bis zcichen der Sudetendeutschen in

«

·

«

» ! Wappenform tragen. Vornehme

Nickeluhrketten ,—,. ()-,

Taschemnesser· sxos AusführunginEmailmitdenFar-

Teesieb.

«

-"8(,7 ben schwarz-we Preis das Stück Parsiintzerstäuber . . . 1.— S—"50ohneVerfmspgebübn Kemmjksiguren «S Hobis» Lzosl ZubestellendurchdieWarenstelle Tischfeuerzengaus Messing. · »

.(·5(")s des

Schreibtischblock. »

,1,.2();

Spazierstock » 2.—

Taschenfeuerzeug. , 1.2()

FHTIJFJJFJMssi

-

bis

« Z-- iuninsmmnstumm-nunfürteidendanße822.—

1 . .— i» s-.— . » .

KorbtassenmitDeckel . l— Großes Lager samtltcher Straßen-

itstkauft l

.

In der Reisezett

solljeder sudetendeutsche Hei-

Luxus-, Berg-,Sti- und Eislauf- sclsube billigft Zu beziehen durchdie Warenftelledes.

S.H.B-

F. Hafner Wien,6.,Stumperg.30 FernrufA-34-2-59 l

«

Gegründet 1852

ekoffer

aus Lederund echtemVulkanfibre

,injederPreislage bei

Täfchuer sitt-a

ErzeugungundLagerinReiserequisiten,modernen Damentascben,AktenmappenundfeinenLederwaren

Wien, 6.,Amerlingftraße Nr. 8 wächst Mariahilferstraße) FernrufBi29s4s17 XStraßenbahnlinienZ und13

e

·

Legionenin Sibirien s

Vomruiiiichen Generalleutnant KonstantinW. Sakharotv Preis s5.40 durch denSchriftenvertrieb desS.H.B.

(3)

Mikmduicühland

Zeitschrift der judetendeutschen sreiheitsbewegung.

Folge 7X8 I. Juli-August 1932 13. Jahrgang

VolksdeutithesVerantwortungsgefiihl

VonAnton K leme nt.

Trotzder insbesondersinsderBehandlung sozialer Fra- gendurchgreifenden AbkehrimDeutschenReichevom verknö- chertenstaatspolitischenDenken zugunsteneiner vo-lkspoliti- schenEinstellung bekommt das Grenzlansddseutschtum, soweit esnichtvor demZusammenbruchezum Reiche gehörte,von ZeitzuZeit doch Keulenfchlägezuspüren, die justvon jenen Schichtenausgieteilt werden,denen-höhereGeistigckeitein-e bes- sereKenntnis desGrenzlanddeutschtumsunddarum auchein klareres Einfühlen auf dessen Empfindlichkeit erwarten ließe.

Vorzwei Jahren mußtenwirmitBetrübnis feststellen, daßindemMomimentalwerke »Volk nnd Reich«, das sonst durch seine Füllennd durchdieerschöpfendeKlarheit ganze Bücherreihenüber dasGesamtdeutschtumzuersetzenver- mag, Deutschösterreichnach51Aufsätzenimletzten Band,so zwischen Sowjietrußlandundanderen Fremdstaaten gerade noch Platzfindenkonnte, während doch95v.H.derDeutsch-öster- reicher ihrLand bereits alseinenBestandteil desgesamtdeut- schenVaterland-es betrachten.

Noch befremdender wirkte an dem mit Unterstützung staatlicherStellen herausgegebenen Werke,dasbeiseinemRie- senumfangeob derKosten nichtbaldwieder in»verbesserter«

Anflage erscheinen kann,daßals Verfasserdes Abschnittes über»DieösterreichischenNachfolgestaaten«derts chechis che Minister ProfessorDr. Ka mil Kroftagewähltword-en war, derdurch seineSchriften über das Sudetendeutschtum vorher schonerwiesenhatte, daßerdiewissenschaftliche For- schungderpolitischen Tendenz unterworfen hatte, seitierselbst unter diePolitiker gegangen war. Sein Beitra g zudem deutschenMonumentalwerk erwies sich demnach auchalseine feine,aber gründ l icheJrrefü hsrun gderLeser.Und hiezu hatten reichsdeutsche Hochschulkreise,denen dieHeraus- gabe diesesWerkes anvertraut war, aus übertriebener Sucht nachSachlichkeitdieMöglichkeit geboten,als hätteesunter dendeutschenStaatsmänniern oderGelehrten keinen gegeben- derüberdieNachfolgestaatenoderbesserüber Altösterreich gründlich hätte berichtenkönnen. Es war eine Entgleisung schlimmster Art, da dieübrigen Beiträgezum Werkedurch dieNamenderVerfasserwie denJnhalt auchdenunsachlichen des tschsechischenMinisters von Ahnungslosen höherwerten lassenund weildasWerkan undfür sich auf Dauerwirkung und weiteste Verbreitung abgestimmt ist.

Nun halbenwirneuen, gewichtigenAnlaßüber dasge- ring-e Einfühlungsvermögen reichsdeutscherKreisebitter zu klagen,diedieVolkserziehlung für sichinAnspruch nehmen undzuderen Pflichstenkreis sie auch gehören sollte:

Am :-31.Mai hatderKöln-er Sender über die,,Deutsche Welle« in Königswusterhausenin einer Sch uslfunik- stundedasdeutscheVolk über»Böhme nsVol k s tum einst und jetzt« zuunterrichten versucht. Schondieser Titel war irreführend;denn eswar nur das tschechis che Volkstum gemeint,als gäbeesinBöhmen,von dessenBe-

wohnernein Drittel DeutscheingeschlossenemSiedlungsgebiete sind,nur Tschechenoder»Böhmen« nachdemSprachgebrauch desSprechers,desProfessorsDr. Walter Bombe. Damit hat ersichdieSpreichweisederTschechen zueigen gemacht,mitder diese dauerndund erfolgreichdieWeltüber dievölkischseZu- sammensetzungder Bewohner Böhmens wie der gesamten Sudetenländer irreführen. Dieser Schulrundfunkmeinte unter

»BöhmensVolkstum« wirklichdas tschechische,suchte zunächst seine Siedlungslage zuumreißen.Erbestimmte sie durchNen- nen verschiedener reichsdeutscher Städte, d.h.er stelltedie Lageganz Böhmens fest,alsgäbeesdortnur TschechenEin

»HirtenrufausdenböhmischenBerg-en«leitetedasGanzeein nnIdals solchewurden dsaxsErz«giebirge,derBöhmerwalddas Riesengebirge aufgezählt. Damit wurde im deutschen Schul- funk gelehrt, daß diese Gebiete,deren Hirtenruf fürdastsche-s chischeVolkstum kennzeichnen-dsein sollte, tsscheschifchseien.

Allerdings wurde auch gesagt,daßinBöhmen auch viele Den ts chewohnenundbetont, daß dieser Rundfnnk von diesen »indendeutschen Dörfern« mit Freuden gehörtwürde. Daßesindiesen ,,böhmischenBergen«nnd derem Vorlasnde auchdeutsch-eStädte gibt,die alsIndustrie- orte wieReichenberg Gab-lonkz,Aussigu. a.,alsKurorte wie Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, Teplitz weltberühmt sind, oderdiedurch ihre geschichtlicheBedeutungund als Städte- bilderwiedie HohenstaufenstadtEgetoder Prachatitz und Krummau jedem Deutsch-en einfallen sollten,wenn eranBöh- men denkt,davon wußtederVortragendeProfessorDr.Walter Bombe nichtszu erzählen.Er lobte dieSchönheit Praxis- verschwieg aber, daßes dieMeisterwerke deutscher Künstler wie Peter Parlers, Dientzenhofers u. a. sind, aufdie dort mitRechtdieFremden aufmerksam gemachtwerden. Erstreift-e mit keinem Worte diekulturelle Höhedes Sudetendeutsch- tums, sseine wirtschaftliche Bedeutung, sein nunmehriges Schicksalunter derharten FaustderTscl)echen.Gut! Erwollte vom tsch-echiscl«)enVolkstum sprechen!Dann aberwar diegeo- graphische Umgrenzung falsch,denninnerhalbder,,böhmischen Berge« siedeln geschlossenMillionen Deutsche,dieErwähnung bloß deutsch-erD örferirreführend.

Die Tsichechenaber schilderte Professor Dr. Bombe als sehrmusikalisch,religiös«schlichtund schwermütig.So istes inallen tschechischenBüchernzulesen. Auchvon der-»Tauben- natur« zusprechen, hieltderVortragende angesichtsder10jäh- rigenWiederkehrdesTages,an demDank derBemühungen destschechischenAußenministersDr.BeneschdemReicheOber- schlesienan Polen verlor-en ging, scheinbar nicht fürange- bracht.Zum Schlußwurde die Sokolhymne mit der Bemerkung gebracht, daß diese so rechtdas Vorwärtsstiirmen des ,,böhmischienTurnvereinses« zeige.WasderSokol eigent- lich istunsdauchsein will,von seinenEroberungszügenintie ,,böhmischen«Berge, hierüber keinWort.

Dies-er Vortragüber die»DeutscheWelle«,alsSchul- run dst nkgedacht,könntegerader aus derWerkstatt für Außenpropagandaneschstammen.Wäredesdemtschechischenso,wäreLssußenministerse furchtbar;fnßtDr.erBe-auf

(4)

reichsdeutscherUnwissenheit, so istesbeschämend.Man hätte sich leichtunt-errichtenlassenkönnen. K-H.Strobl’s Büchlein

»Die Tschechen«hätte hiefürdieGrundlage bilden können.

Wenn man nichts weiß, nicht sattelfest ist, sollman es unt-erlassen,denLehrer fürMillionen spielenzuwollen. Jn dendeutsch en Dörfern des Böhmerwaldes,des Erz- und Riesengebirgeswirdman über dieEntdeckungdesrachs- deutschsen Rundfunks überrascht gewesen sein, daßbeiihnen schonein tschechischerHirtenruf ertönt. Die sudetendeutschen Städte aber habenihn wohl nichtvernommen, da sie nach reichsdeutscher Schulwissenschast nicht bestehen.

«

Solche GründlichkeitderReichsdeutschentutdenGrenz- deutschenweh;denndarüber zulachen, verbietet ihr Schicksal und Hoffen.

DieFrüchteder Hetze.

WährendinPrag dietschechischenTurner des Sokol ihr Riesenfestmitallem möglichenBeiwerk feiernundder Staats- präsidentalsEhrengastdesfestgebendenVereines sich huldigen läßt, währenddieHauptstadt erdröhntunter demJubelderMas- sen,die soviel fürdie Feier ihrertschechischnationalenTurner übrig haben, hat sichinDuxeinunerhörter Vorfall ereignet.Mit- gliederdesDeutschen Turnverbandes, diesichdortzu einem deutschen Gauturnfest versammelt hatten, wurden am 25. Juni aufoffener Straßeam finkendenAbend von herbeige- eilten tschechischenWegelagerern,dieauchaus der Umgebungder Stadt herangezogenwaren, ü be rfallen,mißhandel t,an-

gespuckt, verprügelt und mit Messern gestochen, sodaßeinigederVerletztenmitschwerenWunden imKrankenhause darniederliegenund man mitRechtum ihrLeben bangen muß.

Auchderdeutsche Bürgermeistervon Dux, H artig, dervermit- telnd eingreifenwollte undeinen Zusammenstoßundseine Folgen verhütenwollte,wurde angespuckt, zwei deutsche Abgeordnete,ein Nationalparteiler (Dr.Keibl) und ein Nationalsozialist (Abg.

Knir sch),konnten sichvordemWüten derentfesselten Lungerer

nur InitMüheund Not inSicherheit bringen.Dem Schauspiele sahdieStaatsgewalt tatenlos zu,siehatesauchverab- säumt,denÜberfatlimKeimezuersticken,man mißtraute ihr auf deutscherSeite auch dann,alsdieBehörde fürdiegeordneteWei- terentwicklungdes deutschen FestesdieVerantwortung zuüber- nehmenbereit war. Man war gewitzigtworden und sagteden sonntätigenFestzug ab,um eszuverhindern, daßabermals deutsche Turner denwütenden Unmenschenans Messer geliefertwerden.

EinSchreiderEmpörung geht durchdiedeutschenGaue,derver- ständlichist,wenn man vergleicht,mitwelcherLiebeund Sorgfalt dieStaatsgewalt das Sokolfest behütet,während deutscheTürner, dieinihrem Wirkungskreisediegleichen Ideen verfolgen,wiesie derSokol verfolgt,inaller Ruhe niedergestochenwerden können."

Man ist empört,wenn man von denvielen Einzelheiten hört,die sichbeideinÜberfall noch abgespielt habenUndfragtsich,obdie Sudetendeutschen imTschechenstaat schonvöllig vogelfrei sind.

AlleBehauptungen dertschechischen Presse, daß Kommuniste ndiedeutschenTurner angegriffenunddaß diese die tschechischeBevölkerung ,,provoziert«hatten, sind unwahr und erlogen, feststehend istdieTatsache, daßdieTeil- nehmer des deutschen Gauturnfestes auf Grund

eines wohlvorbereiteten Planes feige überfal-

lenwurde nunddaß dieseSchand tat dasErgebniseiner seit Wochenbetriebenen Deutschenhetze der tschechischen Pres se darstellt. Der Prager ,,Soz ial de mokrat«, dem dochniemand den Vorwurf des Chauvinismus machenkann, schreibtam 29. Juni unter der Überschrift»Drachensaat«u.a.:

»Die Drachensaat,dieseit einiger ZeitdertschechischeNa- tionalismus, wohlaus freudigem Überschwanganläßlichdes Sokolkongresses,durcheine ve rs chärfte Deuts che n-

hetze auszustreuen bemühtwar, ist pünktlich aufgegan- gen. Der an amerikanischeGangstermethodenund Gang- stertechnikerinnernde blutigeÜberfalltschechisch-nationalerEle- mente aufdieTeilnehmereines FackelzugesdeutscherTurner inDuxist fragloseineWirkungder,man möchtesagen: syste- matisch organisierten Preßhetze, diewieder einmal in allemundjedem, selbstin einemaufderStraße gesprochenen deutschenWort eine»Provokace«erblickt. Daßessichdietsche- choslowakischeDemokratie unddastschechischeVolkgefallen lassen, wenn dieBoulevardpresseeines ausgemachten Korruptionärssich alsoberste Hüterinnationaler ,,Belange« aufspielt, ist traurig genug, aber noch lange nichtdas Schlimmste.Man kann Von ihr ebensowenig AnständigkeitundVerantwortlichkeitsgefühler- warten, wievon denKramakzeitungen Vielärger ist, daß auch die Blätter von Parteien, die sich stolz ,,Staats- parteie n«nennen,wiedie derNationalsozialistenundder tschechischenAgrarier, offenbaraus Konkurrenzgründenundum

gewisseUnstimmigkeiteninihren Reihenund gewisseüble Vor- gängeinihren Parteienzuverschleiern,indasnationalistische Tamtam einstimmen.DamitAusnahmedersozialistischenAr- beiterpresseund desLegionärorgansalles darin einig ist, daß demfrechenÜbermutderDeutscheneinDämpfer ausgesetztwer- denmuß,,darf sichniemand überdasEreignisvon Duxwun- dern......

DieTatsachedesdeutschen Turnerfestes ineinem Staate, dendertschechischeChauvinismus ausschließichalsden,,eigenen«

ansehenwill,magdeninderSchuledertschechischenAsphalt- presseerzogenen Elementen an sichschonalseineUngeheuerlich- keiterscheinen.Die Verantwortlichen im Staate aber dürften nicht vergessen, daß Himmel und Hölle, etwas mehr sogar die letztere, in Bewe- gung gesetzt wurden, um vier Millionen Deut-

schein den Staat einzuschließen, die nun einmal

dafindundderen Seelen zugewinnen,wahre Staatsraison sich etwas anftrengen müßte. Vergessen sollte auch nichtwerden,daß klugeKolonisatoren selbstKolonialvölkern erlauben,ihreStam- messittenund nationalen Gepflogenheitenzubetätigen.....

VierMillionen DeutschelebenimStaate,aber keineGele- genheitwirdverabsäumt,auch nichtvon offiziellenStellen, um

ihnen kundzutun, daß ihre Sprache verachtet und ge- haßt wird, daß sie wohl gutgenug sind,um Blut- und Steuerlasten zutragen, ihre Existenzaber gerade nur gedul- detwird.....

Damuß gefragtwerden: wostehenwireigentlich? Jnwel-

chemLande leben wir denn? Lebenwir wirklichim

Herzen Europasoderirgendwo aufdemBalkan,woesam dun- tielsten ist? Die VerantwortlichenimStaate solltensich jetzt wenigstens,da dertschechischeNationalismus solcheBlüten treibt, gewissenhaftdieFrage vorlegen, wohinwirtreiben undobsolche Methoden geeignet sind,denBestanddes Staates zufeftigen.«

Das blutige Gauturnfestvon Duxdarfunter denSudeten- deutschenniemals vergessenwerdenundsolltediesndetendeut- schen Parteien veranlassen, nicht bloß,wie der national- sozialistische »Tag« schreibt, »in dieser Angelegenheit einigund geschlossenzur WahrungdesRechtesundder Menschlichkeitvor- zugehen«,sondern endlicheinmal demeinmütigen Vernichtungs- willen der Tschechen,der auchvor Bluttaten nicht zurückschreckt, den geschlossenen Abwehrwillen des gesamten Sndetende uts chtumsentgegenzustellenl

Landsleute!

Lefet nnd verbreitetuntereZettfthrift

(5)

Volkszählungserebniffein Mähren- S lefien.

Das Deutschtum MährensSchlesiens ist in Gefahr. Das ErgebnisderVolkszählungvon 1930,dasnun- mehr durchDr. A.BohackimStatistieky obzor,derZeitschrift desPrager StatistischenStaatsamtes, veröffentlichtwird, zeigtin dengrößtenmährischenOrten einverhältnismäßigesAbsinkender deutschen Bevölkerung gegenüberdertschechischen,dasnach Hun- dertteilen ein Unterschreitender im Sprachengesetz festgelegten Grenzevon 20v.H.bedeutet.

Der Bezirk Olmütz

derimJahre 1921 21.5v.H.Deutscheund 77.5v.H.Tschechen umfaßte,wirdheutevon 79v.H.Tschechenund18.8v.H.Deut- schen bewohnt.Der Rückgang der Deutschen beträgt hierim VerhältniszudenTschechen2.7v.H., währendsich absoluteine Zunahmederdeutschen Bevölkerung ergibt.

JmBezirk Mähr.-Ostrau istderRückgang noch stärker. Hierwurden 1921 75.9 v.H.

Tschechenund20.2v.H.Deutsche,1930 hingegn80.8v.H.Tsche- chenund16.9v.H.Deutsche, somitum3.3v.H. weniger gezählt.

Dasbedeutete imFallederamtlichen Veröffentlichung—- die Ab- handlung Bohaö’ ist, obzwarinderamtlichen Zeitschrift erfolgt, alsprivateArbeit anzusehen denVerlust des Rechtes auf deutsche Verhandlungssprache mitden Behör- denindiesenleiden Gerichtsbezirken.

Jn Brünn-Stadt

zählteman 192161.8v.H.Tschechenund36.2v.H. Deutsche,1930 67.2 v.H.Tschechenund29.9v.H.Deutsche, somitum 6.3v.H.

Deutsche weniger.

JnBrünn-Land,

wo diedeutscheMinderheit allerdingsunbedeutend ist, ergibt sich für sieeingeringerZuwachs.

JnGroß-Brünn

zeigt sich allerdingswieder eineAbnahmedesdeutschenElements imVergleichzudenTschechen(25.9v.H.imJahre 1921,20.4 v.H.imJahre1930).

JnTroppau sinddieDeutschenvon 38.6auf84.3v.H.

inHultschin

von15.7 auf10.7 v.H.zurückgegangen.DieTschechensindin der gleichen Zeitvon 72.4 auf77.7 v.H.gestiegen.

NachDr. Bohaöwar dieZahlderDeutschen Mährensund Schlesiensbereits imJahre 1921 rückläufig,welche Entwicklung sichnun fortgesetzt hat.Ererrechnet, daßunter Zugrundelegung desnatürlichenZuwachsesdieDeutschenin derZeitvon 1921bis

1931 um40.750 Seelen hätten zunehmen müssen.Dadertatsäch-

liche Zuwachs jedochnur 1990 betrug,ergibtsicheinVerlustder deutschenMinderheitvonrund39.000 Seelen. UngefährdieHälfte hiervon dürfte aufdieAuswanderung entfallen.DadieMethoden der Volkszählung nicht geändertwurden, könne was Bohaö allerdingsinkeiner Weise erhärtet der weitere Ausfallvon rund 20.000 Deutschenur mit einer Änderungder nationalen Überzeugungerklärtwerden. (Die Änderungdernationalen Über- zeugung, andie Dr. Bohaö glauben machen will, ist wohl eherdar- auf zurückzuführen,daßman Deutschegegen ihrenWillen als Tschechengezählthat.)

Diebereits bei dererstentschsl.Volkszählungeingeleitete»na- tionale Wiedergeburt«wurde damals nichtzumAbschlußgebracht.

Es kamindenfolgenden Jahren ingrößerem Maßstabzueiner RückwanderungvonTschechen,besonders nachdenfrühervonDeut- schen beherrschtenStädten,vor.allem nach Brünn, Znaim, ngau und Olmütz. Besonders starkwar derRückganginSüdmähren,

Z

währendinRordmähren undin denSprachinseln des böhmisch-mährischen Höhenzuges sichdie deutschen Minderheiten stellenweise erheblich vergrößerten.

Der ZunahmederdeutschenBevölkerungum nur 1990 See- lenoder 0.25 v.H. stehteinPlusder tschechischenNationalität um 10.53 v.H. gegenüber,so daßimVerlaufvon zehn Jahren

der Anteil der deutschen Bevölkerung in Mähren-

Schlesienvon 24.6 auf22.9 v. gesunken ist.Dies ist daraus zurückzuführen,daßbeidenDeutschendieSterblichkeitszifferwe- sentlich höher,dieGeburtenziffer wesentlich niedriger istals bei denTschechen.

Dieabsolute Zahl

derDeutschen hat sich1930 auf802.169 (1921: 800.179),dieder Tschechenauf2,595.261(2,347.947),derPolen auf79.067 (72.217) unddie derJuden auf17.069 (19.016) erhöht.Jndenüberwiegend tschechischenSiedlungsgebieten gingdie Zahlder Deutschenvon 305.928 auf299.261 zurück,währenddastschechische Ele- ment in den deutschen Gebieten infolgedermitallen Mitteln betriebenen VertschechungeineZunahme aufweist. Jnden überwiegenddeutschenGebieten hatsichdietschechischeMinderheit von 11.89 auf14.26 v.H. erhöht, währenddiedeutscheMinder- heitin denüberwiegendtschechischenGebieten von 11.67 auf10.54 v. zurückging.

Den stärksten Zuwachs von schechen verzeichnen dieBezirke Troppau, Wagstadt, Wigstadtl, Sternbergund Mähr.- Schönberg.Daswichtigste Einwanderungsgebiet ist Brünn,wosichinnichtganzzehnJahren37.214 Personenneu ansiedelten.DasOstrau-Karwiner Kohlenbeckcnverlor seine frü- hereAnziehungskraft Vonhierwanderten sogar5420 Personen aus. NachBrünn ist ZlindaszweitwichtigsteAnsiedlungsgebiet,

an dritter Stelle folgt Olmütz. z

Dieses ErgebnisderVolkszählungwirdvonderts chechis ch-

nationalenPres semitBefriedigungundJubel aufgenom- men; so stellt ,,Ceske slovo«,das Blatt desAußenministersmit Freude fest, daßdieDeutschenin denBezirken OlmützundMähr.- Ostrau »endlich«unter dieGrenzevon 20v.H.derBevölkerung zurückgegangensind; sobalddasamtliche Zählungsergebnis offiziell lekanntgegeben wird,werde mitderamtliche nZweispra-

chigkeit in diesen Gebieten Schluß gemacht und die tschechische Sprache als alleinige Amtsspra- cheeingeführt werde n. Esmüssendaher sofortalleöffent- lichen Straßen-und sonstigen zweisprachigenAusschriften, »diese beschämendenZeichenderVorkriegsgermanisierung«,verschwinden.

Über diewahre nUrsache ndessobedauernswerten Rück- gaugesdesDeutschtumsindengenannten Stätten des mährisch- schlesischenLandes schweigen sichdietschechischenBlätter inihren iiberlauten Freudenaufsätzenallerdingsvollkommen aus. Der »all- gemeine Rückgangdes Deutschtums«,den das ,,Ceske slovo««so lebhaft begrüßt, ist nicht, wiedasBlatt erklärenwill,»eine natürliche Folgeerscheinung«, sondern ausdie mit Geldmitteln unterstützteundallseitstatkräftigstgeförderte Tschechi- sierungsarbeit,aberauch aufdieverschiedenenbekannten Vorkomm- nissebeiderVolkszählungzurückzuführen.

Eine eindringliche Sprachereden auchdieZahlen,diedie

»NarodniListy«in einem Aufsatz»Der tschechische Zu- wachs in den deutschen Bezirken Mähren-Schle- siens« aufGrund der Volkszählungsergeknisseveröffentlichen undwobeisieu.a.schreiben:

»Bei der letzten Volkszählungwurden inMähren-Schlesien 30 Gerichtsbezirke mit deutscher Mehrheit fest- gestellt. 25von ihnenbilden einegroße, zusammenhängende GruppeimnördlichenLaudesteil, diemitdemJauerniger Bezirk beginntundinsüdöstlicherRichtungmitdemFulnekerundinsüd- westlicherRichtungmit demZwittauer Bezirkendet. Die rest- lichen5vorwiegend deutschen Bezirke sindinSiidmährenan der österreichischenGrenzegelegen.Beider VolkszählungimJahre

T N-

Cytaty

Powiązane dokumenty

Fast alle Landsleute waren zur Stelle, dazu in treuer Kampf- und Arbeitsverbundenheit Ost- und Westpreußen, Posener, VDA., Saat- länder. Auch in Aachen konnte die Ortsgruppe

erheblichen Bevölkerungsrückgang aufweisen, während in den»deut- schen Gegenden das tschechische Element sprunghaft zunimmt.««Hier offenbart sich eine künstliche Durchsetzung

(12. November.) Das in den deutsch-en Staaten aufs höchstegesteigert-epar- teipolitische Leben, dem sich unsere Landsleute schon aus in- nerer Veranlagung nicht

»Dieser Vorwurf ist töricht, denn die s a ch l i ch e n Ein w ä n- de, die gegen den Lausanner Vertrag erhoben werden können, sind so gut und fest begründet, daß es keiner

Deshalb also mußte die Staidtgemeinde ngau über Hals und Kopf den Saal des Legionärhauses und das dort untergebrachte Adria-Kino um eine jährliche Miete von 60.000 tsch.

selbst im Reichenberger »Vorwärts« berichtete, verlangte er nur wenig auf dem. Gebiet der Selbständigkeit Deutschböhmens, doch scheiterte er auch damit an ldem Bestehen der

Preußen nicht szu reden, das für Sichiulzwecke 16.5 v. Die Kriegsdienstpflicht währt bsis zum 50., die Hilfsdienstpflicht bis zum 60. Lebensjahre Somit kann die Tschechei im Falle

Prof. Stingl hat sein Egerer Stadtratsmandat niedergelegt nnd zugleich den Asustritt aus der christlichsozialen Partei bekannt- gegeben· Dieser Schritt bedeutete einen Protest gegen