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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 11, 1930, Nr 38.

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Academic year: 2022

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»Was wir verloren haben. darf nichtverloren lein!««

Wochenschristfür die gesamte Ostmark

.

«

Herausgegebenvon E.Ginschelu.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. Verlag DeutscherGsthnd Cis-,Bln.-Charlottenburg2 Erscheintwöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePost vierteljährl.1·50 M. Einzelnummer 20Pf.u.5Pi.Postgebühr. Anzeigenoreis: Für jeden Millimeter HohederSgespalt Zeile80Pf»beiFamilien-, Grisgruppens u.Stellen-Anz.20Ps»beiAnz.imAnschlußandenTextaulTextbreite1.20«M.

Nr. 38.

l Berlin, mkeptember1930. —-

Der Ausfall der Reichstagswahlen und die Oftfragen

· DerAusfall deram l4.Septembervollzogenen Reichstagswahlen hat fiirdas Inland wiesiirdasAiusland eine grofze Uber-

«raschung bedeutet. Man war zwar darauf vorbereitet, daszin- folgedermiserablen Wirtschaftslage,derRot,diein weitenKreisendes Volkes herrscht,unid dercBerbitterun-g,dieinfolgedessen groszeVolks- schirhten ergriffen hatunddie sichzum Teilauchgegendieeigene Partei richtet,sdieWahlen eine Stärkung der bei-den radikalen slii g el zurFolge haben wiirdie,aber daszderUmschwung so grosz sein würde,wieiestatsächlichdersall ist« batkaum iemand angenommen.

·,Das Charakteristische derWah- lenbestehtsa darin, daszdie Rativnalsozialistenesvon 12aus l107 Man-date gebracht, ihre Sitze alsoum das neunsache .vermehrt haben, unsddafzdie Kommunisten, die bisher54Sitze hatten,76errungen haben,also 22 mehr. Dieses Mehr ent- spricht einerseits dem Verlust-

»derSozialdemokratie, dievon ihren 153 Sitzen19verloren hat,undandererseits der Mehr-

"asbgabevon Stimmen gegenüber-« der letztenWahl. Eswurden

diesmal nämlich 34 943460

Stimmen iabgegeben gegen

v30738381imMal 1928. Alle bürgerlichen Parteien haben einenmehroderminder groszen

·Riickgang der Stimmen und«

Man-date erlitten,lmitAus- nahme desZentrums,das von 61auf68cZiiandategestiegen ist und damit einigermafzen die Verluste beider letzten Wahl ausgeglichenhat. DieDeutsch- nationalen, »die bei »dervorigen Wahl 73 Mandate erlangten, denen man aberdieZ—Mandate des Landsbundes und2Man- date des sächsischenLandvolkes zuzählen konnte, so daszdie Zahl der Mandate 78 betrug und die bei der Reichstags- aufslösung,nachderin denletzten Monaten eingetretenen zwei- maligen Spaltung,noch36 Man- datebesass-,hat41Mandate er- langt. Die Deutsche Volks- partei,die 45Sitze hatte.ist auf 29 gesunken, die Deutsche Staatspartei hat20 Sitzeer- langt,währenddieinihrauf- gegangene Demokratische Par- tei25Sitze be-sasz.DieWirt- schaftspartei hat ihre23Rians datebehalten,alsoanderer- höhten Anzahl abgegebener Stimmen keinen Anteil gehabt.

DieBagerischeVolkspartei ist

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Derschöne Osternschlosz Sätz, Kreis Dt.-Krone, Provinz GrenzmarkPosen-Westprenfken.

11.7Jahrgz

von 16 auf 19 gestiegen,der Oandbund hat ZRiandate,,die DeutscheBa;uernparteii«6,dieKonservative Volkspartei Creviranuss S,der ChristltthSoziale cBolksxdienst 14,das Deutsche Landvolk (Sch1el-e)18unddieHannoveraner (Welfen)ZMandate erlangt. Die Yolksrechts(A-ufwertungs-)parteihatihrebisherigenbeiden Mandate ecngesbsufzt.Imganzen sind diesmal,daaus je60 000Wähler eisn Ad- geovdneterentfallt, infolge der mehr abgsegebenenStimmen 575 statt bisher 490»Abgeordnete gewählt worden. Bis zum Umsturz betrugdieZahl derAbgeordneten einfiiralle-mal379.

Diejetzige ZahlderAbgeord- neten istviel zu hoch; die Hälfte genägte auch.DieHälfte derDiäten könntegespartwer- den. Zur das jetzigeRiesen- parlament muszder Sitzungs- saaldesReichstages umgebaut werden,dajetzt schondiePlätze unzureichendwaren. DerZu- sammentritt desReichs- tages sollinfolgedessen erst am 14.0ktober, dem ver- fassungsmäszig letzten zulässigen Tage,erfolgen.

Der mit der Reichstags- aufslosungerstrebte Erfolg ist nicht erzieltworden. Die Re- gierungBrüninghatimneuen Reichstag einen schwächeren Anhang alssieimalten be-sasz.

Siebetrachtet sich nichtalsge- schäftsfiishren·des, sonsdern als tatsächlich regieren-des Kabinett, will infolgedessentrotz«dieses Wahlausfalles nicht zurück- treten, sondern dem Reichstag seine bekannten Reformpläne vorlegen und dieEntscheidung

des neuen sReichstages ab-

warten. Es wird darauf an- kommen,obund was diebiirs gerlichen Parteien durch die Wahlen gelernthaben.Schliefzen siesichzupositiverArbeit zu- sammen,sowir-ddas Kabinett Briining am Ruder bleiben können,unsdwenn diebürger- lichenParteien in wichtigen sragen sogareineCinigungmit der Sozialdemokratie erzielen können, sowird dieRegierung trotz der veränderten Partei- verhältnissedieWahl-, Finanz- undunter Umständen auch die Reichssreform schaffen:können.

Bleiben dagegen dieParteien bei ihrer bisherigen Befeh- dung,dann ist nichtabzusehen, was werden soll.Auchwenn seitensdesZentrusms,dernjader Kanzler angehört, Geneigtheit

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bestehen sollte,mitdenbeiden nunmehrstärksten Parteien zusammen- zugehen,um wechselndeMehrheiten herbeizuführen, dürftedergute WillesehrbaldanderMöglichkeit,mitdiesen Parteien zusammendie Probleme zulösen,dieeszunächstzulösen gilt, scheitern. Tritt dieser Fallein, so ist nicht rechteinzusehen,wiedann eine Lösung erfolgen soll.ZwarhättendieSozialdemokraten undKommunissten zusammen mitdenRationalsozialisten ohneweiteres eineMehrheit, aber prak- tisch istmitdieser Mehrheit ja doch nichts anzufangen,dasich ja diese Parteien untereinander aufs schwerstebekämpfenund befehden.

Ebenso könnteeine Rekhtsregierung gebildetwerden, es srägtsich aber,inwieweit mitdenRationallsozia-listen,dieja,eben-sowiedie Koinimunisten, FeindedesPartamentarismus sind,praktisch-politische Parilamentsarbeit geleistet wenden kann. Das msuß asbgewartet werden. Eineabermalige AuflösungdesReichstages wirdkaum in Fragekommen, weil,wenn nicht inzwischenveränderte Umständeein-—- treten oder ganz neue zugkräftige Waihlparolen gegeben wenden können, baldigeneue Wahlen kaumanders ausfallen würdenwiedie jetzige. Esbleiben dann alsonur dreiMöglichkeiten:Entweder es wirdmitdemArtikel 48derVerfassungweiterregiert,was aber auf dieDauer kaum möglich ist,oder es mußeine regierungsfäshige Koalition gebildetwenden oderdieRegierung mußbisaufweiteres mitwechselnden Mehr-holten den Etat und ihre Borlagen durch- zubringen suchen. ReichskanzlerDr.Brüning hat deniReichsprässidenten von Hindenburg sofortam MorgennachderWahlVortrag gehalten undtagsdarauf eineKasbinettssitzuing abgehalten. Er vertritt den Standpunkt, datz trotzdesWashlausfallesseinKabinett im Amtebleibt undseine Vorschlägedemneuen Reichstageunterbreitet. Vondessen Haltungwerde dann das Weitere abhängen. Brüningwilldadurch zeigen, daßerden DingenmitRuheundKasltblütigkeit gegenüber- steht. Eine Politik derRuheundKalt-blütigkeit,diefrei sein müsse vonRachewegenVergangenemundvonPartei-Eitelkeit undPresstige- wahrung empfiehltaurhder,,Vorwärts«,undingleichemSinne hat derpreußischeMinisterpräsident Braun dieLosung ausgegeben,daß ,,e-ineKoalition der Verniinftigen« denAuswegaus dem Wirrwarr bildenmüsse. Auchin denBlättern derbürgerlichen Par- teienmacht sichdieAuffassung geltend, daßunter allenUmständeneine regiierungsfähige Mehrheit durcheinverständiges Zusammenarbeiten derFraktionen hergestelltwerden müsse,umdiejetzigeodereineetwa neu zubildendeRegierung nicht abhängigzumachenvon einseitsigem Radikalismus. WoeinWille ist,solltealso aucheinWegseinl

Innenpolitisch istdieLage ganz zweifellos außer- ordentlich ernst, undeswird nichtleicht sein, siezumeisstern.

Hoffen wir,daßtrotzdemStaatsklugheit und Kaitblütigkeit dazu führen,dasParlament Praktisch arbeitsfähigzuerhaltenundfür die LösungderstrittigenFrageneinemittlere Liniezufinden. Daßder jetzigeReichstag ein natürliches Ende fndet,glauben wir nicht.

Früheroderspäterwirdseine Auflösung nichtzuvermeiden sein, doch istesdringendwünschenswert, daßbiszurnächsten Reuwahl zunächst docheineetwas längere Zeitvergeht.

Außenpolitisch sinddieFolgendesWahlausfalles noch nicht abzusehen.Zunächst bewahrt erfreulicherweisedieauständische Presse imgroßenundganzen eineruhigeHaltung,wenn auch durchwegeine maßlose liberraschungüberdenErfolgderRationalsozialisten zutage tritt. Diefranzösische Presse,undzwar sowohldiederRechts- wie diederLiniksparteiem siehtdieDinge wohletwas schiefan,wenn sie glaubt,dasdeutscheVolk habedurchdieWahl zuerkennen geben wollen,daßdiePolitik derVerständigungmitFrankreich zuEnde sein solle. Ratürlichhat dieErkenntnis weiterer Kreise, daßder Youngplanfüruns ncht tragbaristunddaß auf ihndasWirtschafts- elend,das wir jetztdurchmachenmüssen,inderHauptsache zurück- zuführen ist,zurRadiskalsisierungderWäshlermassen beigetragen. Aber inersterLinieist diese doch wohlaufinnerpolitische Fragenzurück- zuführen.UnsDeutschenkann esimmerhinrecht sein,wenn imAus- landdieüberzeugung Platz greift, daßdasdeutscheVolkdenYoungs plannicht für erträglich häjltundnicht geneigtist,dieewigeAus- beutungzudulden. Sehrinteressantisstindieser HinsichtdieAus- lassungeines italienischen Blattes, dasvom faischistischen Standpunkte ausdenErfolgderRationalsozisalikstienbegrüßt.Esbetont, daß end-lich dieWelt begreifenmöge, daß sichdas deutscheVolk nichtdauernd zugunstendersogenanntien Sieg-erwachte aus-sangen lasse.Esliege nicht nur imInteresse derGesundung derVerhältnisseinDeutschland, sondern auchimInteresse Europas, daßderFriedeusvertrag von cBersailles abgeändert werde- -

Für uns deutsche Ostmärker ist"javor allemwichtigdie Wirkung desWahlausfalls aufPolen.

Daistnun zunächst hervorzuheben, daßdienationaldemokratische wie dieganzrechtsgerichtetepolnischePresse überhaupt,obsiepilsudski-s freundlichoderpilsudskigegnerisch ist,diseVerzehnfachungdernational- sozialistiskhen Wählerstimmen benutzen will,umbeiden bevorstehenden Wahlen zum polnischen Sejmdieeigene Partei zu stärken.Diese Zeitungenführenaus: Aus derZunahme dernationalsozialistischen Stimmen gehe hervor,daßdiepolnische Presse rechtgehabt habe,wenn sie gleichderfranzösischen schonimmer betonthabe, daßdieDeutschen heutesrhonwieder von der gleichen Angriffslust unddemgleichen Ehauvinismus beseelt seien wievor demKriege, daß sie inbesondere dieOstgrenze nicht respektieren,sonderndieihnen verlorengegan- genen Ostgebiete wiederhaben wollen,daß infolgedessen Deutschland gegenüberaurhkünftig keine Bersöhnungspolitik getrieben werden dürfe,sondern daßim Gegenteil nur rürksirhtslose An- 474

griffsPOHUk für Polen möglich seiund daßnur die- jenigen PolendaswahreInteresseihresBaterlandes wahrten, diesich zudenjenigenParteien bekennen,dieeinerücksichtslose Bekämpfung desDeutschtums seit jeher betrieben habenundauchinZukunftbe- treiben wollten. Der Krakauer ,,Kurjer«, der der Warschauer Pilsudski-Regierung sehr nahe steht,nennt Deu tschlandden ge- fährlichsten Unruheherd der Welt undhofft,daßder

HitlersSieg nun ganz Europa die Augen öffnen

werde. Derunerwartete Stimmenzuwachsderäußersten Apostelder RevancheundderRache,dersogenanntenRationalsozialisten,unddie Tatsache,daszim deutschen Parlament mindestens 250 rükksichtslose Gegner der Verträge von Ver-

sailles, Lorarno und des YoungssPlans und allder

Fragen, diedamit verbunden sind, sitzen, beweise, daßallediejenigen recht hatten,dieimmerwieder zur größten Vorsicht gegen- iiber Deutschlandmahnten. Run werde dieganze Welteinsehen, daß niemand anders als Berlin die Quelle der pos»

litisrhen Zersetzung Europas sei, daß, solange dieserHerd tätig sei, dieWelt zumFriedennichtkommen werde. In Berl·in

werde diepolitische Verschwörung gegen Frankreich

und Polen und deren Verbündete eingefädelt. Ra-

tionalsozialisten und Kommunisten würden nichteinmal vor einem Bürgerkrieg zurückschrecken,daniitder,,verfaulte Westenkeinen Friedenerlange«. Auf diese Gefahr müssedie Welt dieAugenrichten und unverzüglich Schritte zur Abwehr tun. Der

Berliner Korrespondent desBlattes, Heller, fordert: Man

müsse zurürkkehrenzur Politik der Kriegsaliierten, es müssedieEntente eordjale erneuert werden,um einewachsameBe- reitschaftgegen denGegner,dersichzumSprung anschickt,zuor- ganisieren.

Inwieweit dietaktischenAianöoer dernationaldemokratisrhen und ihrgesinnungsverwandten polnischenPresse bei denWählermassen Erfolghaben,wird sich ja beidenSejmwahlensehr baldzeig.en.»Es istdurchausmöglich,daß die besonnene HaltungderPressedesubrigen Auslandes zurFolge hat, dasz auchinPolendieWählerinassenselbst dieDingeruhigeransehenwiedieZeitungen. Wäredas nichtder Fall, sowürde zweifellosdie Ausrottungspolitik Polens gegenü be rde nDeutsch en nochschlimmere Formenannehmen wiebisherundeswürde somitdasDeutschtumimabgetretenen Gebiet mehroderminder stark unter demAusfallunserer Reichstagswahlen zuleidenhaben. In jedem Fallewirdes setzt noch schwierigersein, als es bisher schonwar, dieRatifizierung des deutsch- polnischen Liquidations-Abkominen und dieAnnahme des deutsclsspolnischen Handelsvertrages durch den Sejmzuerreichen.Rur wenn PilsudskisDiktatur-Maßnahmen gegen dieFührerderpolnischen OppositiondenErfolghaben sollten,daß dieführ-erlose MassebeidenWahlen diescharfe Opposition ausgibt undsoeinePilsudski ergebeneMehrheit impolnischen Sejm geschaffen wird,isteinebaldigeVerständigungPolens mitDeutschland inden erwähntenundanderen Fragenzuerwarten. Daß dieser Fall eintritt, istaber nicht wahrscheinlich.

War bisherschondiePressederganzen Welt erfüllt mitAus- einaudersetzuugeuüberdieAbänderung unserer0stgrenze, namentlich seitder bekannten Rede des ReichsminisstersCreviranus, so wirddiese Frageinallernächst-erZeit nochvielschärferin denVorder- grundtreten,einmal,weilsichdieganze Welt sagt, daßdieNational- sozialisten ihrenWunsch auf ÄnderungderAußenpolitikvor allemin derOstgrenzenfragsezumAusdruck bringen werden,zumanderen,weil dasPolentumaus dieserBefürchtung-heraussichgegen dieGrenzände-"

rungsabsichten Deutschlands mehr nochalsbisher wehren wird,was ganz von selbst dazu führen muß, daß nichtnur inderdeutschenundin der polnischenPresse,sondernauchinden ZeitungendesAuslandes die Ostgrenzenfragenoch schärferin denVordergrund treten muß. Auchdas- istvom ostmärkischenStandpunktaus zubegrüßen.Wir habeneinbren- nendes Interessedaran, daßdieFragederRückgabe nichtnur des Korridors und nichtnur Ostoberschilessiens, sondern der gerasubten Gebiete überhaupt nicht mehrzurRuhekommt,den-ndie Zeitarbeitet indieser Fragenicht unbedingt füruns,sondernman kannleicht auch zuderAuffassungkommen, daß siegegen uns arbeitet. Darum haben wirdieAuslassungendesHerrnReichsministers Creoiran us über die Ostfragen,diedieseinderganzen Weltöffentlsichskeitzueinein akuten Problemgemachthaben, begrüßt,magdasauch in Genfetwas störendempfunden worden feinundauchsonst einige diplomatische Schwierigkeiten zurFolge haben. Treoiranus selbst hat betont, daszer gar nichtdieAbsicht gehabthabe,einebesondere politischeAktion wegen der Ostfrageneinzuteitemweiler denaugenblicklichen Zeit- punkt dafür nicht recht für geeignet halte. Erhabedurchaus nichts Reues undnichts Anderes gesagt,alswasjeder echte Deutschedenke.

Das ist durchausrichtigundverständlich. Auchwirglauben,daßan einewirktichepraktischeLösungderOstfragenohneeine sehr sorg- fältigeundsystematische Vorbereitung nichtzudenken ist,wenn wir uns nichtmitungenügenden, füruns deutsche Ostmärker unmöglichen Teitlösungen begnügenwollen. Aber»sorichtigdasist, so falschwäre es, wenn wir aus diesemGrunde dieOstfragen aslseinBlümlein ,,Rüihrmichnichtan«betrachtenwolltens Das würdenoch Schlimmeres zurFolge haben. Dieganze Welt muß sichdaran gewöhnen, daßdas deutscheVolk sichunter keinen Umständen die- ihinanfgezwungeue unmögliche 0stgrenze gefallen läßt, daßes hierunter allenUmständen eineÄnderung herbeigeführt haben will,undzwar sobaldwiemöglich, unddaß ohne diese Änderungvon eineui FriedeninEuropaundin der

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Liebe Landsleute! Bestellt sofort das »Ditland«neu siirdag. vierte Vierteljahr!

»

Im Winterhalbjghvistdas Lesebediirfnisdoppelt gross,darum bitten wir jeden Einzelnen unserer Leser,uns zur Forderung derostmarkischen Sache inder weiteren Verbreitung unseres Heimat-—und Kampfblattes zuunterstützen.

Jeder Leser hat sicherVerwandte undVekanute,diedas,,Ostland« noch nicht lesen.Ersollte sie veranlassen,dasVlatt zunächsteinmal fürdaskommende Vierteljahr zubestellen.Das kostet janur l,50Vi.Haben siedas,,Ostland« ersteinmal einVierteljahr gelesen, sowerden sieessicher nicht mehrentbehren wollen. Wer diesen Wegaus irgendwelchenGründen nicht wählen will,der schicke uns auf einer Postkarte die Anschrist von Ostmärkern, die das ,,Ostland« noch nicht lesen. Wir werden ihnendann von hieraus Probenummern zuschirkeu.

Wenn jeder Leieruns nur dreineue Vezieher zuführen wollte, sowäredas fiir ihnnur einekleine Mühe fiirdas ,,Ostland«aber einVombenerfolg,

denn die Anklage wäre dann mit einem Schlage verdreifacht, dieWirkung unseres Kampfes fiir die Ostmark, fürdieZuriiclcgewiunuug der alten Heimat, fiirdiePflege der vstmäkischen Eigenart, fiir den Schutz der De uts che ninPole n,fiireinegriind l icheOsthi lfezumVesten derDeutscheninderuns verbliebeuen Ostmarknnd vor allem auchfüreinegerechte und einigermaßen ausreichende Entschädigung sehr viel grösser,dennAnsehennndEinflußeines ,Vlattes hängen starkvonderGrösse seiner Anflageab.

"

Das ,,Ostland«ist heute unbestrittendiegrössteundeinflusfreichsle ostmärkischeWochenschrift ihrer Art, aber sie muss im Interesse unseres Ostens noch viel mehr verbreitet werden. Wenn dasgeschieht,dann kön-.

nen wir sie auch inhaltlich noch weiter ausgestaltem Darum, liebe Leser, helft unsl Ortsgruppen, siihrtden von derVundesversammluugbeschlossenenP sl ichtbezugdurch!

Sorgt dafür, dassinjeder ostmärkischenFamiliedas,,Ostland«einsteter Hausfreund ist.

Jeder Ostmärker muszam Kampf für die Ostmark sich beteiligen. Das mufz geschehen durchdie Tat. Durch Ver- breitung des ,,Ostlauds« kann das jeder auf die einfachste Weise. Darum bitten wir auch die srauen und die Iuge ud,indieserWeise sichindenKampffürdieostwärkischeSachemiteinzustelleu.

Unausgesetzt erhalten wirwär msteAne rke u unnge nvon Stadt-— uudLaudkteisverwaltungeu, von angesehenen Politikeru und von zahlreichenLesern.Immer wiederwird uns versichert,dasz letzterendas,,Ostland« geradezuans Herz gewachsen istundsie,wenn eskommt, iiberjedeAummer herfallen,umesvon AnfangbiszuEnde zulesen.AusdenOstprovinzen erhaltenwirimmerwieder Dankschreibeusiir unser energischesEintreten fiir wirtschaftlichenndkulturelle Förderung,etwairn Sinne der glänzenden Anerkenung, dieHerr Oberbürgermeister Ge rlos f-LandsbergXWartheiuseinem sestgrnszanden Ostbundzuseinem tojährigen Vestehen ausgesprochen hat.Wirwerden auchkünftig denInhalt des,,Ostlandes« so gehaltvoll und abwechsluugsreich wiemöglich gestaltenunddieNachrichten ans der alten Heimat innochgrösserem Umfange bringen wie bisher.

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DemdemnächstzuEnde gehendenRoman »Das Gymnasium von Leugowo« vondemberühmten OstmärkerKarl Vusse, indemdieVationalitäten-Verhältnisse inderProvinz PoseuinderVorkriegszeit geschildert wurden,lassenwireinen

neuen Roman: »Ausverlorenem Posten«von Gtto Borig

eine parkende realistische Schilderung des letztenPolen-Aufstandes und des verzweifelten Wider-

, standesder Deutschen,

folgen.In diesem Roman wird das Wesen nnd die Verschlageuheit des Polen tums, die Grausamkeit der

Deutschenverfolgung, die Vorbereitung des Polenaufstandes und seine sauatische Durchführung in

höchst dramatischer hinreiszender Weise geschildert. Den Polen stehteinMann gegenübervon gewaltiger Kraft, eine Art Urbauer,dendiePolen am liebstenzudenihrigen zählen würden,dersichabermehrundmehr auf sein DeutschtumbesinntunddenKampf gegen dasPolentum, ganzauf sich gestellt,miturwüchsiger KraftundVerwegenheit durchsiihrt. Wir glauben,dasz dieserhöchst spannende, aktuelle Roman, derdenKampf zwischen DeutschtumundPoleutumparkenderschildert,alsesje geschehen ist,alleLeser ansdashöchste interessierenwird undfiirvieleOstmärker,diedas»Ostland« bisher noch nicht gelesen habenoder ihmzeitweiliguntreu gewordensind,ein Anspornsein wird,esfiirdasnächsteVierteljahrzubestellen.

DieVestelluugen müssen möglichst uochvor dem 20. September beiderPosterfolgenl

Welt keineRede seinkann. DieVerbreitung dieserErkenntnis ist friedlicheZuriickgewinuungderuns eutrisseuenOslgebietezubetreiben, einer dierwichtigstenTeil-edercVorbereitung die,wieoben erwähnt,

nötig sind,um einegesunde LösungderOstfragenherbeizuführen

is

Bleibt das Kabinett bestehen, so istu.E. dieOsthilfenichtge- führ-det.DieRationaslsozialisstenunddieDeutsrhnationalen ssowiedie Mittelparteien werden mindestensfür sie entreten, und wir hoffen, dafz sich auchdieSozialdemokraten dafürerklären werden. Schlimm wäre es fürden Ostennatürlich,wenn eine arbeitsfähige, stabile Regierung nun nicht möglichwäre. Dann könntedersalleintreten, daszdas ZustandekommenderfürdieOsthilfe notwendigen Vorlagen noch längerhinausgezögert würde,undes könnte vor allen Dingen dieVerteilung der dieOsthislfe notwendigenMittel auf mindestens fünf Jahre, d.h. diekonsequenteundgroszzügige Durchführungder Ojthiiskg, gefährdetwer-den. Diejenigen,diedsieRettung des Ostens simSinne Hindert-bargs»fürunbedingtnotwendig halten,werden gut tun, beiihren EntschlussenfurdieGestaltungder Verhältnis-seim Reichstageauch diese wichtigeFragesimAugezubehalten.

DiemaszgebendenVertreter fastallerParteien habensa,wiewir schoninder vorigen Nummer betonten,namentlichbeiden groben Wahlkundgebungenin Verlin im·Sportpalast,aber auchbeiden kleineren Versammlungen inder Reichshauptstadt und imReiche durchwegdieWichtigkeitderOstfragenbetont. Siewerdendiedabei gegebenenVersprechungennun einzuilösenhaben. Wenn in »der ganzen VzeltdieErkenntnis wächst, daszimOstenriesige Gefahren lauern,so wirdderDeutsche Reichstag,gleichvielwieerzusammen-gesetztist, sich derAufgabenicht entziehen können,inderuns verbliebenen Ostmark gesundeVerhältnissezuschaffen, damit nichtdiieAsbwaniderungder Deutschennoch schlinimere Ausmaszeannimmt unddurch R-achwande- ruug kinsderreicher polnischer cZiiasseneine weitere Gefährdungund Slaswissievungweiten deutschenGebietes biszurOderunddarüber hin- aus erfolgt.--- undzugleichalsfestes ZielunsererAuszenpolitikdie

unbeschadeteiner vernünftigen Verständigungspolitik mitdenübrigen Groszmärhten Gerade weisl wirinabsehbarer Zeit alsentwaffnetes cZZsolk dsieOstgebiete nicht zurückerobernkönnen undweilwir auchkeinen Kriegwollen,müssenwiran einerVer- ständigungmitdenübrigen Groszmächten auch weiterhinfesthalten,da nur durcheinen Spruchdieser Groszmächte,diedasneue Polen ge- schaffen haben,eine vernünftigeAbänderungder Ost-grenze erfolgen undsodiefriedliche Ziiriirkgewinnung deruns entrissenenGebiete er-.

möglirhtwerden kann.

Richt wiedergewählte Abgeordnete.

ZudenjenigenAbgeordneten, dise die Interessen des Ostens im Reichstage aufGrund besondererSachkenntnis undgrossen Einflusses stetswirksamvertreten hasbenundnun nichtwiedergewähltworden sind, gehörendieAbgeordneten Graf Westarp (friisherLandrat in VIolslsteinYdervon den Volkskonservativen inPommern aufgestellt war, undUniversitätsprofessorDr. Otto Hoetzsch (fr.Dozentan derAkiasdemtieinPosen),derfürdieVolkskonseroatioen inHessens Rassau kandildii-erte. Obvon denVolkskonservativen dieAbgeord-

neten von Keudell unsdvon LindeinersWildau wieder-

geiväshltworden sind, stehtnoch nichtganzfest. Ebensokehrt der um dieOstmark sehr verdiente Abgeordnete Geheiimrat Schultz- Bromberg nichtlindencReichstagzurück,daer infolgehohen Alt-ers nsichtwieder kandidierte. Von sonstigenbekannten Abgeord- neten sindnichtwiedergewähltworden die volksparteiliichenAb- geordneten Zreiherr von Rheinbaben lund Dr. Mittel- ma-nu, diewiederholt Vor-trägebeiunser-enBundestagungen und sonstigen Anlässen gehalten haben,von Raumer nndderfrühere Ernährungsminister Graf Kansitz, von der Landvolkpartec Schlange-Schwingen Von den Demokraten istu.a. srau Elle Liiders nicht wiedergewähltworden.

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Reicher Beifall lohnte dem Vortragenden, dessen fesselnde Ausfüh- rungen unter dem Motto standen: »Was wir verloren haben, darf nicht verloren sein.« Zum Schlusz sprach

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Lesergemeinschaft des Ostlandes den Kampf zur Zuriickgewinnung unserer alten Heimat, zum Wiederaufbau unserer Ostmark und zur Rettung des Deutschtums im Osten zu unterstützen.

pflichtungen aus dem Plan verlangen. Luther schlieszt mit dein Satz: Es ist zu hoffen, dasz diejenigen Punkte des A·oung-7Plans, die nicht aufrechterhalten werden k on n e n , schon

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