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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 11, 1930, Nr 35.

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Academic year: 2022

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» »Waswir verloren haben, darf nichtverloren seini«

Wochenschriflfürdie gesamte Ostmarkl

Herausgegebenvon E.Ginschelu.Dr.Franz Lüdlke inBerlin. Verlag DeutscherGstbund E.T?.,Bln.-Charlottenburg2 Erscheintwöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePostvierteljährl.1.50M. Einzelnummer20Pf.u.5Pf.Poltgebühr.Anzeigenpreis: Für jeden Millimeler Höhexder6gespalt·Zeile30Pf.,beiFamilien-, Grtsgruppensu.Stellen-Anz·20Pf-.beiAnz.imAnschluszandenText auf Textbreite1.20M.

Nr. 35. l Vernu,30.August1930. 11.Jahrg.

GlänzenderVerlaufderOstbundlagunginHamburg.

Die gewaltigsteundeindrucksvollstealler bisherigen Bundestagungen.

Die HansetagungdesDeutschen 0stbundes, die als außerordentlicheReichsbundestagung in der Zeit oom 22.—26. AugustinHamburg stattfand, nahminallen ihren Teilen einenüberaus glänzenden Verlauf.

cLilleBefürchtungen, dassesinHamburgkaummöglich sein werde, eineBiundestagung grobenStils zustandezubringenundallgemeines önteresse fürdieOstfragsenzumerken,weildisedortigeBevölkerung außerordentlich zurückhalten-dsei, so daß schoneinegrofze Anzahlalter groberVerbände mehroderwenigermitihrenCagungendort ver- unglückt seien, haben sirh nichtnur alsunbegründet erwiesen, sondern esistdasGegenteileingetreten: EinealleErwartungen übertreffen-de allgemeineTeilnahmederBehörden,derBevölkerungundderPresse;

einBesuch,wieer so anhaltend undstarknochkaum sebeieiner .Bu11destagungdawar, so daf-beidenwichtigsten Veranstaltungen trotzgrosserSäle Hundertewegen Platzmangelsumkehrenmufztenz einErfolgdereinzelnen Veranstaltung-en derZestgottesdienfteund der großen Kundgebung am Sonntagsmittag, der Geschädigten- kundgebung,des srauentees, der Cagungan Bord -des Ozean-

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dampfers,,Hamburg«,desostmärkisrhen Heimatabends,derGedenk- feier am Grabe Bismarrks insriedrichsruh, der Ausfliige nach Euxhaoen undüberLübeck in dieHolsteinissche Schweiz wieer grösserkaumgedachtwerden kann. Das allesmachtedieTagung zueinemderstärksten Erlebnisse füralle Ceilnehmer, diediesebegeisterndenCage an der Wasserkante mit ihrenüber- wältigendenEindrücken niemals vergessen werden; machte siezueinem denkwürdigen Ereignis fürdenDeutschen Ostbunsd,dasdurch künftige Cagungenkaumnorhzuüber-bietensein wird.

Hattediesestnummer des ,,0stlands«, diewirzudieser Cagungherausgegeben haben,uniddieeinen Tagfrühererschienen war, damit siebereits vor Beginn derEagunginHamburg vorlag, durchdieBeiträgezahlreicherführen-derVertreter des politischen, Wirtschafts- undGeistes-lebens, insbesondere auch durchdieBeiträge bekannter Schriftsteller,wieRudolfHerzog,cBzalterBloeni, Walter von Molousw.,einenneuen Beweis dafür erbracht,wie lebendig das Interesse inden führenden Schichten unseres Bolkesfiir die Ostfragenist undwiesehrman Verständnis

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Weibe der ZahnederOstbund-0rtsgr-uppe HamburgdnkæHeftnstpasthchFiktion-BerlinbeimOstmiitkilchevZelt- UtsdHekpmksbeuds

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OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO000000 für niisere Absicht hatte, die Bevölkerung der Wasser-

kante für die Ostfragen zuniobilisieren, so zeigteder

Präsident des Senats dersreien undHansestadtHamburg, Herr Bürgermeister Rofz, schonbei der erstenoffiziellenVeranstaltung derBundestagunsg,beidemvom Senat Hamburgs derBundesleitung desOstbundesund seinen E-hrengästen,denCagungsresdnernusw.ge- gebenenSenatsempfang, wiesehrdieserZweckder Cagung geradeauchvom Hamburger Senat anerkannt undgefördertwurde.

DieBegrüfzungswortedesHerrn Rosz stellten,dasfühlteman,nicht nur einenHöflichkeitsakt dar, sondern klangen sowarm unsdecht, dasz sievon uns Ostmärskern alseineglückliche Vorbedeutung derganzen Eagungempfuiiden wurden. DiesesEmpfindenhatauch nichtge- trogen. Beiallenweiteren AnsprachenundbeidenVorträgen,die von bekannten Persönlichkeiten Hasmburgs währendderEaguiigge- haltenwurden, klangmiteinem iiibierraschend grvfzen Verständnisfür dieBedeutung der Ostfragen eine immer gröszereWärme des Empfindens undderTeilnahmefürdieGrenzlandnöteimOsten hin- durch. Am kürzesten brachte sie wohl Herr Oberpfarrer Dr. Schöffler beiseiner Predigt imHausptgottesdienstinder groszeii cZiiichaeliskirche aufdiesormel,dafzdas G anze leid et, wenn ein Glied krank ist,unddaszeinVolknur danngesund ist,wenn allefüreinenstehen.Aberwiewarm war auchdieTeilnahme, die inVertretung des verhinderten SenatspräsidentenRvszHerr Senator Dr. Matthan inseiner Begriiszungsansprache beider KundgebungimCuriohaus erkennen liesz.Wiefreudig begrüsztwurde dieVersicherungdesVertreters derUniversität,desHerrn Professors Dr.Lauffe r,derdem.Deutschen Ostbund zusagte, dasz,wenn errufe, um bezüglichdesAnspruchsderDeutschenundderPolenaufdas heifz umstritteneLan-dimOsten durch dieWissenschaftdieWahrheit feststellenzu lassen,er allseitigeUnterstützung findenwerde. Wie prachtvollwies dererste ssestredner, HerrProfessorReincke, der Staatsarchioar Ham-b-urgs,die Schickssalsverbunsdenheitdes Vord- westensunsdOstensinalterundneuer Zeit nach,undwieeindrucks- vollbetontederzweite Hauptre-dner, HerrDr.RoderichSchlu bach, einer der angesehensten GroszkaufleuteHasmburgs,diewirtschaftliche VerflochtenheitderWelthandelsinteressen Hamburgsmitderdeutschen Ostmavk,wiewarme Worte fanderauch fürdiemenschlich-eAnteil- nahmederköniglichen Kaufleute Unddersonstigen Bewohner Ham- burgsandemtragischen GeschickdesOstensundsein-er Bewohner, undwiemannhaft, zielsbewusztundenergischklangdieZusage, daszes Pflicht der Hamburger und der DeutschenWasserkante über- hauptsei,denideutschen OsteninseinerRot beizustehenundnicht müde zu wer-den inderUnterstützungderBestrebungen zueinerzun- bedingt notwendigen cReuvrdnung in der Ostgrenzenfrasge. Die genannten unddiesonstigenRedner der Eagunggehörendenver- schiedensten Parteien, von den Sozialdemokratenbiszuden Deutschnationalen,an. Sobildete ihreStellungnahme zudenOst- frageneinen erfreulichenAkkord derEinigkeit,eine mit gröfzter GenugtuungzubegrüfzendeZustimmungvon Vertretern allerParteien undRichtungen,undzugleicheinenwarmenWiderklang derliber-

430 OOOOOOOOOOOOOOO0.00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000U parteilichkeit des DeutschenOstbundes,aufderen Betätigung dieser entscheidendes Gewicht legt.

DanskerfülltenHerzensblickenwirzurück aufdiewahrhaft er- hebendenEindrückedieser Bundestagung Ihr Erfolg gilt ja in erster Linie der Sache, die wir vertreten, der groszen und gerechten Sache der Ostmark. Das Unglück desOstens istes,dasuns diegrofzzügigeGastfreunsdschaftunddieso überaus warmherzige und wohltuendeAufnahmeund Unterstützung unsererBestrebungeninHamburg verschafft hat.Besonders wichtig ist es,daszdieHamburger Blätter ineinergroszenAnzahlvon Artikeln undBerichtendenglänzenden VerlaufderHamburger Eagung widergespsiegeltunddamitfürdieSachedesOstenseine dankenswerte Aufklärungsarbseit geleistet haben. Bei der grofzenVerbreitungder bedeutenden HamburgerBlätter imInland-e ist dadurchdieKunde darüber,was imOsten aufdemSpiele stehtundwienotwendigesist, dafzalleDeut-schen einmütig sichanderRettungdesOstensundder Wiedergutmachungdesanihm begangenenUnrechtsbeteiligenmüssen, weithinausinStadt undLandbisin dieletzte Zischerhütte aufden Halligen getragen worden. Dazu kommt, daszdiegrofzenBlätter der Welt-stadtHamburgimAuslande vielfach mehrverbreitet sinidund eifrigergelesenwerden alsmanche grvfzenBerliner Blätter. Auch dasisteinerderPunkte,diedieHamburg-er Cagunginbesonderem Mafze bedeutsam machen.

Mitbesonderer Genugtuung sei schlieszlichnoch hervorgehosben, dasz dieSenatspräsideiitenvon Brem enundLübeck sich durchdiefiir unseressestnummergeliefertenBeiträge mit groszerEntschiedenheit aufdenStandpunkt derSolidarität mitHamburgindies-er scage gestellthaben. Auf diese Weisekam

derCharakter derCaguugalsHansetagmig besondersscharfzumAusdruck. In gleichemSinne waren dieSes-, nummerbeiträigedesMagistrats Kiel undverschiedeneandere Bei- trägeaus»denOstseegebietenundaus Königs-berg,dieebenfallsdie frühere Verbundenheit dieserGebiete und weiter Gaue Binnen- deutschlanidsmitWestdeutschlandinden ZeitenderHanseund in spätererZeit betonten, begrüfzenswert.Bei dem Ausflusgnach Lübeck,deneineüberraschendgrvsze ZahlderEeilnehrner imAnschlnsz andieEagung macht-,wurde inwechselseitigen AnspracheninLüsberk dieser Charakter derHanssetagung ebenfalls besonders hervor-gehoben.

Ganz besondersaberwurde erzumAusdruck gebrachtindemVor- tragedes Herrn Prvfessors Reincke, denwir inderheutigen ArchivbeilageimWortlaut wiedergeben.

Die Hamburger Festtagemit ihren überwältigenden Eindrücken sind verrauscht. Das aber,was während ihres Verlaufsgetanundgedacht, gesagtund gesungenworden ist, darf nichtverklungen sein, sondern mufz sich umsetzen sowohlbeidenEagungsteilnehmern vom Ostbundwiebei deneinheimischenDeutschenvon derWasserkanteinmacht- vollen Catwillen zumWohle derOstmarkundzumHeile des Vaterlandes.

Der Empfang durch den Hamburger Senat

Der offizielleTeilderBundestagsungerhielteinenaußerordent- lich ehren-unsdstimmungsvolleii Auftakt durcheinen Empfang,den derSenat derFreienundHansestadt HamburgzuEhrenderBundes- leitungundihrerEhrengäste gab,undzwarin denkünstlerischvor- nehmausgestatteten stil-und stiimimiungsoollen Repräsentationsräsumen desSenats imHauseWedelL Erschienenwaren derersteSenats- präsident Bürgermeister Rosz (Senatspräsisdent Bürgermeister Petersen istzur Zeiterkrankt undwar dadurcham Erscheinen verhindert),sowiederPräsidentderBürgerschaft (Stadtverordneten- vorsteher)HerrMax Leuteritz. Gelaiden waren ferner vom Senat eineAnzahlSenatoren, Herr Staatsrat Dr. Zinn, derin HamburginhohemGrade inAnsehen stehende verdienstvolleChef der PressestelledesRates, derunsereCagunginverständnisvoller Anteilnahme durchRat unsdCat gefördert hat, sowie HerrOtto Kagser, derVorsitzendederArbeitsgemeinischaftderlandsmann- sch-aft"l-ichen,derGrenzla-nd- unsdAuslanidsverbäsnidseHamburgs, dem wir ebenfalls füreineumsichtige Einssetzung seinesEinflusseszur Förderung unserer EagungundunsererBestrebungensehrzuDank verpflichtet sind, ferner dieHerren Staatsarchioar Professor Dr.

Reincke undDr. Schlubach, sowie srasuvon Bose, die

Borsitzendedersrauengruppe HamburgdesVereins für das Deutsch- tum imAuslande,undsrasuPolizeirat Schneider vom Vorstande derZrauengrsuppeGrosz-Hamburgs des DeutschenOstbundes, als Repräsentant-innender beiden Gruppen, diezusammenmit anderen Damen der beiderseitigenVorstände, insbesondere der Gattin des VorsitzendenunseresLandesverbandes Wasserk-ante, ssrauZinke, densoglänzend verlaufenenstauentee vorbereitet hatten,fernerdie Pandtagsabgevrdnete srau Dr.Elisabeth Spohr,diedie Zeltredebei demZrauentee hielt.Als Vertreter desDeutschen Ostbundeswaren geladen sämtliche Herrendes Prä·sidiums, ferner srau Geheimrat Schmid, Herr Pastor Gürtler-Berliii als seltredner, sowie Herr Paul sitzke,derVorsitzende unseres Landesverbandes Wasser-

kante,unddiedrei anderen Mitglieder des Hamburger Tagungs-- ausschusses,diieHerrenOtto Seelig, Riedel undBöhcs

Beideminden«unterenRäumenservierten Frühstück hielt Herr Senatsprasiident BürgermeisterRoszinschlichten,aber gehaltvvllen,

warmen und herzlichenWorten eineAnsprache, in der er etwa

folgendesausführte:Es istmir einebesondereEhreund Freude, dieVertreter«desDeut-schen Ostbundesam Beginnihrer bedeutsamen Hans-etagungisnHamburgzubegrüfzem WirinHamburg freuenuns, daszSsieIhreEaguing hierherverlegthasbenundhoffen, dafz Ihnen unsereStadtgefallen wird,unddafzSienachdenernsten Verhandlungen hier·auch FreudeundErholung finden,unddafz Siegern anHamburg zuruckdenikenwerden. Wir haben volles Verständnis fur die Rot, in dersiichder deutsch-e Osten befindet

und warmes Riitgefiihl für die Deutschen, die

durch die Veränderungen im Osten so schwer ge-

troffen word-den.sinsd. Hamburg,diieWelthandelsstadt, ist ja zwarwirtschaftlichmitdenInteressen-der ganzen Welt verknüpft.

Wir wissen aber,was esfüruns bedeutet, einstarkesHinter-land zuhaben. Dazu gehört auchderdeutsche Osten. sriiher war es wohl so, daszdieeinzelnen deutschen Volksstämime meistnur mit ihrem eigenen Schicksal beschäftigtwaren undsichumdas Wohlunid Wehederanderendeutschen StämmeundGasuewenigodergarnicht kummerten.Dasist heuteanders geworden,wenn auch vielleicht noch nichtalleWünsche in dieser Hinsicht erfüllt sind. Wir Hamburger jedenfalls nehmen lebhaften Anteil an den Bestrebungen thes Bundes, demOstenzuhelfen. DiesesZielwird sichmir instiller, ruhiger, zaherArbeit erreichen lassen. Wir zweifeln aber nicht, daszaus Gerechtigkeitsgriinden die berechtigtenBestrebungen zu- gunstendes deutschen Ostens schlsieszliichvon Erfolg begleitet sein werden. Redner trank aufdasguteGelingenderHaiisetagsung des Deutschen Ostbundesundauf seine Führer.

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Vundespräsident Ginschel erwiderte mit herzlichen Dankes- worten fürdieEhrun.g,diederSenat demDeutschenOstbund durch diesenEmpfang erwiesen, füralles bisherige Entgegenko—mmen,das derSenat undso vielesonstigeStellen demOstbundbeider Vor- bereitung der Tagungbezeigthaben,und vor allem auch fürdie freundlichen Worte der Vegrüssusng durch Herr-n Senatspräsidenten Ross. Wenndieservon ernst-er, zäherundzielbewussterArbeit ge- sprochenhabe,dienotwendigsei,um imOsten eineÄnderungder dortigenunhaltbaren Verhältniss-se herbeizuführen,so habeerdamit einen der leitenden Gesichtspunkte berührt, diedie Arbeit des Deutschen Ostbundesvsosnjeherbeherrschthaben. Friüherwieheute habedieserdas Schwergewichtweniiger aufAgitation undPropa- gandagelegtalsauf stille, zäheundunablässig-e,durchkeinen Miss- erfolgzubeeinträchtigende Arbeit, von dervielfach nichteinmal in denJahresberichten gesprochenwerde. Beweis dafür.sei,was der OstbunsdinderFragederFlüchtlsin.gsfiirsorge,derEntschädigungder ,Vserdrängten,derBeseitigungderWohnungsnot inStadt undLand unddurch eigene Siedlungstätigkeitwieauch auf verschiedenenanderen Gebiet-engeleistet habe. Wen-nder Dieutsche Ostbund nunmehrnach zweiJahren wie-dereinegrosse Viusndestaxgung abhalte,so scheintdas zwardiesenWorten zuwidersprechen,derWiderspruch istasbernur scheinbar. Denn auch diese Tasgungen sindnotwendigzur Erreichsung derZieledes Ostbundesaufeinem besonderswichtigenGebiet,zur Herstellung einer wirklichen Volksgemeinschaftz alle deutschen Kreise ohne Unterschied der Partei

und des Bekenntnisses umfassen-d, zugunsten der

0stfragesn, fürdiedieAbhaltung solchgrosser Ku-ndgebungen, wiesiederOstbunsd bereits imOsten,inMittel-deutschland undim Westenabgehalten habeundnun auchinHamburgabhalte,dasbeste Mittel ist.ZurHerstellungeinersolchen Volks-gemeinschaft findwir aufdem besten Weg-e.önderkurzen Zeitvon derReichsgriinsdung sbiszumcBeginndesWseltkrieges waren dieBewohner dereinzelnen deutschenLänder zueiniemVolke noch nicht genügendverwachsen,es

gabnochzuvieleKlüfte durch Partei-i undKlassengegensätse. Herr SenatspräsidentRofshabemit Rechtdaraus hingewiesen, dassin dieser Hinsicht vieles,abernoch nichtalles besser gewordensei. ön den Ostfragen gäbe es Gott sei dank eine Aufgabe, die mitzulössen alle Deut-schen ohne Unterschied der

Partei, des Bekenntnisses, des Geschlechts und

des Alters bereit und entschlossen seien. Redner be-

tonte dann unter HinweisaufdieschleswigscheFrage, dievon 1430 bis 1864immer wieder gelegentlichakutwurde,wieverhängnisvoll

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esfüruns war, dasswirfrüherindenZeiten deutscher Kaisserohcis machtundunterdemFluch-ederKleinstasatereieinedeutscheVolks- gemeinschaftnichthatten,wobei er darauf hinwies, welchausser- orderrtlirheRolle HamburganderLösungderdeutschen Frageimmer gespielt hat,inderZeitderBekämpfungderWeiiiden vor 1000Zahren ebensowiein derZeitderHause,dernapoleonischen Kriegeundvor

alslem·derBefreiungSchleswisgsHolsteinsvom dänischen Joch.Das ermutigt uns, so schlossder Redner, zuder Hoffnung,dass gerade HamburgimVer-ein mitdenübrigen Hanfestädten auch heutewie-der besonderesVerständnis fürdieRot desOstens zeigenundtatkräftig dazu beitragenwird,dass diese Rot und vor allem ihreUrsachen, diemdenjetzigen Grenzoerhältnsissenliegen, beseitigtwird. ön diesem Sinnetrank derRedner aufHamburgalsein-e Vormachtdesdeutschen Gedankens, aufHamburg,das Tor Deutschlands indieWelt, auf dieStadt derweitblickenden königlichen Kaufleute, dieinKontinenten denken, auf Hamburg,diePerleunter denStädten Deutschlands. Als nachdemFrühistüdcindenoberen Räumen nocheine Tasse Riekkagebotenwurde,hatten dieTeiliiehmservon aufserhsalbGe- legenheit,diewundervollen Kunstwerkezubewundern,dieingrosser Anzahldiieprächti-gen,dabeisehr sintiin wirkenden Räume schmücken.

Dieauswärtigen TeilnehmerschiedeninherzlicherDankbarkeit fürden gastfreundlichenEmpfang durchdenHamburg-er Senat,derdieTagung inso schonetundbedeutsamerWeise einleitete.

Die Presse über unsere Tagung.

.

Die Vundesleitung veranstaltete Mittwoch, den20. August,im liberseeklubeinePressekonfeteuzundhatte dieFreude,dass alleZei- tungenvonHamburgundUmgebung wieauchvieleVertreter aus-

wartigerZeitungen(darunter desScherl-undMosseverlages,Berlin, der,,Koln.Z.«,der,,Köln. Volksz.«,der »Frankf. Z.« usw.)er- schienenwaren. DieVundespräsidenten Ginfchel und Gseheimrat Schniid unterrichteten inkurzenVorträgen undschriftlichenMit- teilungendiestattliche Versammlung über dieZweckeundZieledes OstbundesundüberdenStand derOstfragen. Sämtliche Hamburger Zeitungen habenfasteineWochelanginallenAusgaben sich aufs eingehend-stemiit demOstbundundderTagung beschäftigtundletzterer aus dieseWeise einengrossen Widerhall in derbreitestenöffentlichkeit verschafft·AuchdieZeitungenimReichehabenfortgesetzteingehend ubersie berichtet. Raummangelswegen könnenwirerstin dernächsten Rummer einen gedrängtenAuszug über dieVerichterstattung der ganzen deutschen Presse wiedergeben.

Eine machtvolle Kundgebung der Ltqutdations- und Gewaltgeschädigten.

DieArbeitsgemeinschaft verlangtmitschärfstemAachdruckdieReuaufrollung derEntschädigungsfrage.

Dieerste öffentliche Versammlung imRahmenderVundestagung bildete einevom Deut-schen Ostbund Freitagnachnrittag 272Uhrver- anstaltete Versammlung derLiauidations- undGewaltgeschädigten,die vom Verein Wiederaufsbau inHamburg,einer Organisation von Ge- schädigten,die meistens sehr grosse Schädenerlitten haben,unterstützt

wurde und hinter die sich die gesamte Arbeits-

gemeinschaft stellte. Deshalb waren der Vorsitzende der Verliner ArbeitsgemeinschaftderöntseressenvertretungenfürdenErsatz von Kriegs- undVerdrängungsschädem HerrStadtrat a.D. Gilg, derzugleichdenHilfsbunid fürdieElsass-Lothrinigervertrat, gekommen, derWiederaufbauverein Hamburgdurchsein-enVorsitzenden,Herrn

Direktor Riedel, der Vund der Auslandsdeutschen durchden

VorsitzendenseinesLandesverbandes für Rordwestdeutschlansd, Herrn KonsulAhlers, vertreten, währendder VorsitzensdedesReichs- verbandes der Kolonialdeiitschen, HerrGouverneur Hahl, undder Direktor derFreienönteressenvertretungderimAusland geschädigten önlandsdeutschemHerrnDr. Trantow, eigenszur Teilnahmean der Versammlung aus Berlin herüber-gekommenwaren. Der grosse Vörsensaal reichte bei weitem nicht aus, um

alle Teilnehmer aufzunehmen, so dafshunderte an

der Tür umkehren mufsten. Vertreter der Landesoerbände und Ortsgruppen des DeutschenOstbundeswaren aus demganzen Reicheingrosser»Anzahlerschienen.Aber auchvon anderen grossen Geschädisgtenverbänden,dieinderArbeitsgemeinischaft zusammen- geschlossen sind,waren cMitgliedernichtnur aus HamburgundUm- gegend, IOUDLMJUMTelcOUch Piusweiter Ferneh-er,beigeei·lt,uman diesermächtigen Kundgebung,diemitRück-ficht aufdieReichstags- wahlenvon besondererBedeutungwar, teilzunehmen.Aus Hamburg

waren auchVertreter derVehordemderHandels-undHandwerks-

kainsmer«u-sw.ingrössererAnzahlerschienen.DieVersammlungwar ersichtlichvon Anfang aninfolgedergrossen Verbitterunsg derGe- schädigtenüberdievöllig unzulänsglicheEntschädigunginerregter Stimmung, diesichimVerlauf derVersammlungwiederholt zu leidenschaftlicher Vewegtheit steigerte. DieseStimmung der Teilnehmerentlud sich währendderAnsprachen häufig durcher- regte Zwischenrufeundhäufigen.Veifall,der oftftiirmischund an- halten-dwar unddieallgemeineZustimmungzudenAusführungender Redner zumAusdruck brachte. Wie sehralleGeischädigten ohne Untensrhiedsin derEntschädigungsfrage einig find,bewies die ein-

stimmige Annahme der Entschließung ohne jeden

Verzicht auf eine Aussprache über sie.

Heerirektor Riedel

vom Wiederaufbauoereiii eröffnetedieKundgebungmit einer An- sprache,in dereriiiderHauptsacheausführtez

IchhabedieEhre,dieimRahmenderHansetagungdesDeutschen Ostbundes veranstaltete heutige Kundgebungzueröffnen. Als Vor- sitsenderdeshiesigenVereins ,,Wi-ederaufbau imAuslande", derin derArbeitsgemeinschaft der grossenGeschädigtensoerbändemit dem Deutschen Ost-bund stetsengzusammen-gearbeitet hat, gereichtesmirzur besonderen Freude, dieMitglieder undFreunde desDeut-schen Ost- but-desundderanderen Geschädigtenverbändeinunsereralten Hanses stadtwillkommen heissenzudürfen.Wir habendasVergnügen,eine Reihevon hiesigen»undauswärtigen GästeninunsererMitte zusehen, dieich herzlich begrüfse, insbesondere Vertreter desSenats undder Bürgerschaft,von Berliner Behörden,der Handelskammey der politischenParteien undgrosser Wirtschaftsverbände. Einbesonderes Wort derVegriissung möchte ichdann»denHerrenvon derHamburger undauswärtigen Presse sowiedergrossen Rachrichtensbürossagen,die heut-e erschienen find. DennderPressehabendieGesschädigtenviel zudanken. Schonfrühzeitig habendieZeitungenaller Richtungen erkannt undbetont, dassessichbeidenForderungenderGeschädigteii nicht«umeineInteressenten- oderPartei-sache handelt,sondernumeine Ehrenpflichtdesganzen deutschenVolkes undderdeutschen Wirtschaft.

Auf dem innerdeutischenGebiet der Entsch ädigung hat die deutsche Presse das bekannte Programm der Arbeits- ge ineins chaft,vondemjaimKriegsschädenschlufsgesetsnureinun- zulänglicher Bruchteil bewilligtworden ist,alsmassvoll, gerechtfertigt undwirtschaftlichproduktiv anerkannt. Sie hatsichaberauchder aufsenpolitiifchen Forderung derGeschädigten auf Freigabe mit grossem Rachdruck angenommen und sich seit 1928 mit ständig wachsenderGründlirhkeitundweit vernehmbarer Stimme namentlich fürdieFreigabederüberschüssedeutschen Eigentumsim britisch en Reiche eingeisetst.Sie hatfür dieses Problem immerwieder den nötigenRaum gefunden.Rian hatteindenReduktionen dasFinger- spitsensgefsiihldafür, dassessich hierummehralseineblofse Geldfrage handelte: Die Freigabeweigerung gerade von demsonstsover- ständigungsbereiten England; rürksichtslose Ausbeutung der übelsten Bestimmungen desFriedensvertrages gerade durch eine pazifisttsche englische Regierung; ErhöhungderenglischenReparationsguote gerade aufKostenderausgeplünderten Prioatleute; konsequenteKonfiskationss politikgeradevon seitendesantibolschewistischen England; allediese erstaunlichenVegleitumstände haben dieenglische Freigabefrage in DeutschlandzueinerVolsksfrage gemacht,diefrüheroderspäter

von Englanddochnochineiner uns befriedigendenWeise gelost werden muss,wenn nicht imdeutschenVolke fürlangeZeit ein

bitteres Gefühl gegen England zurückbleiben soll.

öch glaube, dasssesinDeutschlandkaum einenMenschengibt,derder Ansichtwäre, dassdercZwang-Plan srhondas letzte Wort in

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Reicher Beifall lohnte dem Vortragenden, dessen fesselnde Ausfüh- rungen unter dem Motto standen: »Was wir verloren haben, darf nicht verloren sein.« Zum Schlusz sprach

»durch Erheben von den Plätzen geehrt wurde. Darauf erstattete er den Jahresbericht. Klar und bestimmt umrisz er die Arbeit des Os- bundes. Der Ostbund hat sich die Aufgabe

Lesergemeinschaft des Ostlandes den Kampf zur Zuriickgewinnung unserer alten Heimat, zum Wiederaufbau unserer Ostmark und zur Rettung des Deutschtums im Osten zu unterstützen.

pflichtungen aus dem Plan verlangen. Luther schlieszt mit dein Satz: Es ist zu hoffen, dasz diejenigen Punkte des A·oung-7Plans, die nicht aufrechterhalten werden k on n e n , schon

.Es itst eine geradezu-unerhörte Tatsache, sdafz die polnischen Macht- haber es wagen, trotz der Greuel gegen die Ukraiiner in Ostgaliziem trotz der schweren Mifzhandlungen

Jedenfalls hat doch aber die Wacsahauer Regierung zii den Dingen in der Offentlichkeit Stellung genommen, wenn man die Gaiikeleien, mit denen hier die internationale

Wir betrachten es aber als selbstverständlich,daß die Reichsregierung sich auch der Deutschen in den übrig-en Teilen Polens annehmen und bei dieser Gelegenheit eine gründliche

Die Polen iii Deutschl-and wünschen also trotz ihrer geringen Zahl nicht nur politische Volksschuleti, sondern auch polnische höhere Schulen, politische pädagogische Akadeintien und