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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 11, 1930, Nr 51.

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Academic year: 2022

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Landsleute, helftBezieher säkdas»0ftland« wecbeut »Was Wir Verloren haben- darW" Verloren feiU!«

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Wochenschktstsur die gesamte Ostmark Esezo YO-

HEWUSSOSODMVOUGinschelU-Dr.Franz Lüdtke in Berlin. Verlag DeutscherGstbundE.L.·,BEFKYJHWHMHMSZ«

Erscheintwöchentl.einmal. Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M. Einzelnummer 20Pf.5Pf.Poltgebühr.».A;zefj:npreis:Für jeden P Millimeter Höheder6gespalt. Zeile30Pf.,beiFamilien-, Ortsgruppens u.Stellen-Anz.20Pf»beiAnz.imAnschlußander-TekaTextbreite1.2() M.

Nr. 51.

l Berlin, 19.Dezember1930.

Die politische Kuciurichande und die-Mächte

.VZelch tiefen Eindruck der geradezu ungeheuer-

lcche und in seiner Vrutalität kaum zu über-—-

-treffende Wahlterror und die Wahlentrechtung der Minderheiten inPolen sowiedievielen unmensch- liche nGrausamkeitengegen dieAngehörigender Minder- heitennichtnurinDeutschland, wo immer noch helleEmpörungüber diese VorgängealleHerzen erfülltundingeharnisschten Entschließungen emporlodert, sondern auch imA usland egemachthaben.dafür sprechen nichtnur viele,dasVerhalten derPolen"aufs schärfstever- urteileude Pressestinnnen, sonderndafüristeinbesonders eindrucks-

voller Beweis der Protest von einigen 50 Mitgliedern

des englischen Unterhauses, indem die englischeRe- gierungaufgefordert wird, dazu beizutragen,daszdastausenfältigeUn- rechtinPolen gesiihntuns-ddafzmitaller EnergieMafznahmengegen dieWiederholung solcher Schandtaten getroffenwerden. Wirbegrüszen die-senAusdruck desGerechtigkeitsgesühls imAusland-e und möchten wünschen, dasz dieses Beispielinanderen Ländern Nachahmung findet.

Esistbegreiflich,wenn sichVertreter derausländischen Offentlichkeit zueine-msolchen Schritt nichtganz leicht entscl)-liefze11,weil dieCat- .sachse,dafz ihre Regierung anderAufrichtung Polensmitgewirkt hat, inihnen leichtdasGefühl wachruft, dafz ihreLändereinegewisseMit- verantwortung fürdasjunge Polenreich tragen wozuinFrankreich nochdieBündnispflichtkommt—, so dasz sichdieOffentlichkeiteinige Zurückhaltung auferlegen zu müssen

schehnsisse inPolen sind aber so

11.Jahrg.

läszt,dieklar beweisen,dah«.;-7-«erkein Rechtsstaat ist,dafz die Behörden im Lande untätigderEntrechtung, Mifzhandlsung und·Vedrohung.weiter Volkskreise zusehenunddaszdieWarschauer Regierung das nichtnur«-duldet, sondern zweifellos auchwünscht.

Es geht nicht an, dassein solcher Staat Kulturschande schlimm ster Art-Hauf sichlädt, ohne dafz er durch die«

Gemeinschaft der Nationen zur Ordnung gerufen wird. Es- geht nichtan, daszeinStaat, der ohnedies von auszen und innenher vom Bolschewismus bedroht istund dadurch innoch höheremMaße,als dasohnehinderFall ist,zueinem Vrandherd auch furseine Rachbarn zuwerden droht,von obenherbolsche- wrstische Methoden einführt, so dafz Millionen seiner Bewohner das Gefühl haben, als lebten sie

In einem Lande, indem bereits Anarchie herrscht!

Man ver-gegenwärtigesich,was inder ilkraine geschehenist-!

Politische Kommansdos, bestehend aus Polizei, Gendarmerie und Militär,wurden aufdasganze Land losgelassen. Die Bewohner der Dorfer undStädte wurden zusammengetriebenwieViehherden, und massenihastwurden Menschen ohnejede weitere Untersuchung in Gefängnisseund eisigeKeller gesperrt,dann einer Hunger-kmunter- worfenundgefoltert,inunbarmherziger VZeise ausgespeitschtundauf den blofzen Körper mitKarbatschen, Ragaikas und Knüppelnge-—

schlagen,so daszdiemifzhandeltenKörperteilevöllig zerfetzt waren, glaubt. D ie letzten Ge- wieircr dasaufHunderten vonOriginalphotographien gesehen haben, unerhörte rArt, dieuns vorlagen. FrauenundMädchenwurden geschändet.Alte und Kranke, die sichder Ver- dafzauch das Ausland

davon abrücken mufz,

um sich nicht moralisch mitschuldig zu machen.

«W·ise dereinzelne seinenBru- deroder seinen besten Freund nichtmehr decken kann, so- baldersich aufdieBahn des fVerbrechens begibt,somusz auchimVölkerleben inFällen wiedemhiervorliegen-deneine reinlicheScheidung ein-

treten. -

Wir müssenerwarten, dasz das vor allem auchbeider

Beratung der Pro-·

teste der deutschen Reichsregierung gegen die skandalösen Vor-

kommnisse in Polen

im Völkerbundrat zum

Ausdruck kommt. Esmüszte

denVölkerbund geradezudis- kreditieren, wenn er amtlich smit diesenSkandalen befaszt wir-dundwenn ernichtstäte, um siezusühnen,den Ge- schädigten zu angemessener Entschädigungzuverhelfenund die Wiederholung derartiger Vorkommnisse zuverhüten.

Esgehtnichtan, dafzein

in Mittel- und Osteuropa

sliegender Staat ganz offen und brutal Dinge geschehen

Dr.Kutsc. von Loesch. ·

(Tcxtsiehe Seite641.) Die

foslgiung entziehenwollten und in die Wälder flüchteten,

kamen infolge der Auf-

regungen und mangelnder

Pflegeum,wenn sie nichtwie andere,dieman mitRechtoder Unrecht beschiuldigte,daszsie Widerstand geleistet hätten, erschossenosdererschlagenwur-

den. Auch wenn man das

Verhalten viel-erUkrainer den polnischenVedrückern gegen-—- iiber nichtbilligtund darin eine Art Mitverschulden für diese Vorgängeerblickt,bleibt das Treiben des Polentums eine ungeheure Var- barei, dieeineSchandefür ganz Europaistundgegen die sich daher ganz Europa zur Rieshr setzen musz. Noch schlimmeraber istdieCat- sache, dafz die polnischen Militär-—undPolizeikomman-—

dos sichnicht nur an den I-(2«lienschenrächten, sondern dafz sieüberalldieGenossenschaften, dieKulturverbände,dieVolks- bijchereienundLesestubenund alle sonstigen «Kultureinrich- tungen derUkrainer nichtnur zeitweiselahmgelegt, sondern vielerorts völligzerstört haben.

Vüro- und Laden-

(2)

W OOWOOWOOOOOOOO OWOOOOOOWOOC

einrichtung-enwurden denioliert, dieWarenvorräte aufeinen Haufen geworfen,niitPetroleum oderBenzinübergossenundso unbrauchbar gemacht,dieBücherusiisdAkten derGenossenschaftenwurden darüber geworfenunddasGanzeangezündetundverbrannt. Hierivollteman den Lebensiierv derMinderheitenorganisationen tödlich treffen. Welch einSskansdal ineiner ZeitderHungersnot undArbeitslosigkeit, in ganzen Landesstrichen dieLebensmittel aller Genossenschaftenundauch dieinPrivathäussermgegen dieRachsefeldzüge unternommen wurden, siiinloszuvernichteitl WelcheineBarbarei, sonstigeswertvolles Eigen- tumineinerZeitderRotsiiiiiloszuzerstörenl Hier hatman nichtnur dasRecht,sondernauchdieKultur einesganzen Land-esbarbarischmit süszen getreten. UndwieinderUkrainse, so hatsichdiepolnissche Soldateska und PolizeiincBZeifzruleand schon seit Jahren benommen, um dieWeiszrusseiizupolonisiereiioder zu vertreiben und an der ganzen Ostgrenze Poleiis einenKirchshofsfriedenzuschaffen.

VJar es inOstoberschlesien

634 MOOOO VOWOOOOOOOOOOWW OWWOWWMOOMOOOOOOOOC

vorgebracht werden. DieVroinberger Prozessegegen denDeutsch- tiimsbiiud waren in ihremVerlauf veriiirhtend fürdie poliiischeii Versuche,dasDeutschtuindesHochverrats zuverdächtigen;und sind dieAuge-klagten schlieleich auchoerurteislt worden,so habenangesehene deutscheRechtslehrerbetont, dasz sie dieseUrteile alsunhaltbar an- sehen,undwir glauben,dafzdas ObersteGericht inWar-schaudiese Urteile aufhebenund dieAngeklagten freisprechen wird. siir die Treu-ezuniDesutschtumasberist bezeichnendderAusruf eines schwer mifzhandeltemmitdemTode bedrohtenDeut-schenin0berschlesien,der seinenpolnischen Peinigern zuries:-,,Un«dwenn öhr mich totschlagt, ich bleibeusnidwählebeut-schl« DafzdieDeutschen inPolen trotzdes haarsträusbendenTerrors eineso grosze Wahlbeteiligung erzielt haben,« wieestatsächlichderZallwar, gereichtihnenzurEhre. Siekönnen erwarten, dafz ihnendieseTreu-egegen ihrVolkstum vergelten wird vom deutschenVolk undseinerRegierung durchgleicheTreue unsd dadurch, dafzmitallenMitteln die ganze auders?l HierhabendieAufständischen

gehaustwiedieWilden,unddiePolizei hatdemruhigzugesehen,wenn siedas Treiben derBanditen nicht nochunter- stützt hat! Worhenlang mufzten alle Deutschen in Todesangst lebenl Sie nnifzten befürchten, dafz sie jeden Augen- blick von fanatischenPolen überfallen und bis zur Vewufztlosigkeit gepriigelt, wenn nichtgar qualvoll gefoltert und erschlagen wurden. Sie ivurden auf Schritt und Tritt beobachtet und be- droht; sielebten,alsherrscheKriegszu- standimLandeoderalsseiganzPolen imAufstand. Hundertevoii Zällen sind festgestellt,indenen laiidaufundlandab diepolnischeVrutalität dieskandalöse- stenTriumphe gefeierthat.önOstober- schlesienwiein ganzPolenhatman dar- überhinausauch noch behördlicherseits denDeutschendurchzahlreicheGewalt- akte dasWahlrecht genommen, indem man sieaus denListen strichodersie unter Vedrohung von Leib und Leben und HabundGutzwang, auf ihrWahl- rechtzu verzichten oderoffenpolitisch stattgeheim deutschzuwählen.

RachdemdurchdieErrichtung Po- leiis der Grundsatzvom Selbstbestim- inungsrecht der Völker inschlinnuster undunerträglichster Weise verletztwor- denist, hatman nun auchin deniunter VerletzungdiesesGrundsatzes geschaf- fenen Polenstaat das Rechtund die Freiheitdeseinzelnen seitensder pol- nischen Behörden undderpolnischeiiVe- oölkerungin einerWeisemit süfzenge- treten, daszdieganze Welt darüber schamrotwerden inufz, dafz soetwas in eineinangeblichzioilisiertenStaate noch möglich ist, VZiedieWelt seinerzeitge- genPolensichempörte,alsdieses60 000 deutsche«0ptantenausweiseu wollte,so mufz sie sich auch heutewiederiuscharfer

Abwehrgegen Polenwenden; denndiejetzigen RechtsbriirheundGreuel sindeinnochgrofzererSkandal wiederdamalige Versuchder0ptanten- inassenausroeisungUndwiePolendiesen VersuchmitRücksicht auf dieStimmungdesAsuslaiides einstellen muszte, sso mufzdieWelt durch denVeilcerbundauch heutewegen derletzten EreignisseinPolen für Sühneund furMafznaihmen sorgen,dieeineWiederholung derartiger nnuderheitsfeindlicherSkaiidale ver-hütet. Polen musz so durchdie Machte gezwungen werden,die ihm auferlegten Mi«n:derheiten- sxhutzvervrdnuugenundvoralleinauchseine eigene Verfassung,die den SchutzderMinderheitenvorsieht,endlichzubeachten. Wenn diesehr gutorganisiertepolnische Propaganda inallenLänsdern versucht,die foentlichkeitgegen dieDeutscheninPolen aufzuhetzeu,indem man dieDingeaufdenKopf stelltund sälle erfiudet oder fälschlich so konstruiert. dafzden Deut-scheudieSchuld indieSchuhe geschoben wird,sosetztman janur fort,was der politische Innenminisster Sikladkoswskiund der Kattoivitzer Wojewode Grazinski begonnen haben. .Wieder Protest derenglischen Uutserhausinitglieder beweist, habendieDrahtzieher derpolitischen Propaganda damit wenigErfolg.

VZernicht»mehrunter allen Umständenaus irgendwelchenGrün-den glaubenw«i-ll,dafz Polen imRechtist, fällt heutenicht mehraufdie polnischen dchwindeleieii here-in·

DieHaltung der Deutschen inPolen ist ja überfedes Loberhaben. Gegen ihre Logalitätkann poliiischerseitsernstlich nichts müssen Neubeltellungen —an unser»Gltland" für Unver- das ersteVierteljahr 1931 aufgegeben werden.

» , Beispäter erfolgend. Bestellungenisteine Sonder-

zuqltch- gebühr1Viertelj.vonbeträgt 1,5020Pf.zuzahlenM.l(ohneDerZustellungsgebJBezuggpr.für Freiherr von Wraugel.

(TöxtsieheSeite 641.s

Kraftderdeutschen Volksgesamtheit ein- gesetztwirdzur Wahrung ihrer Rechte undzumSchutz ihrerZukunft.

Wasdieletztere anbelangt,so hatdie Reichsregierung inihrenRoten sichbis- heraufschärfsten Protest be- schränkt, Forderungen dage-, gen nochnicht erhoben. Siewird dasnatürlichinGenfinderpräzisesten sornitun,um sozuverhüten, dafzman denProtest imVölkerbundrat nur zur Kenntnis nimmt undsichnur miteinein Beschlufzbegnügt,derPolen ermahnt, künftig sichzubenehmen, wiees einer Kulturnation würdig ist.DerVölkerbund mufz dafürsorgen,dafzdieVorgänge

, schleunigst untersucht Undgenau festge--

«.stellt werden. dasz PolenzurSühneund zurEntschädigung verpflichtetundihmin unentrinnbarer Weise vorgeschrieben wird.sichderWiederholung solcherBru- talitäten undRechtsentziehungenzuent- halten. Das deutscheVolk wird nicht ruhen,bisdiepolnischenSkandale auf diese Weise wenigstens einigermafzen k.wieder gutgemachtsindunddieRechts- unsicherheitfür die deutsche Minderheit

drübenbeseitigtist. G.

di- Weitere Protefte gegen die

Polengreuel.

DieOstbuud-0rtsgruppe Berlin-Nord hatinihrer letzten Sitzungeinstimmig folgendeEntschliefzungangenommen:

»Die Untaten der Polen

schreienzumHimmellTrotzderProteste undHinweiseinderin- und auslän- dischen PressehörendieQualen fürdas DeutschtuminPolennicht auf.Daohne weiteres festzustellenist, dafzsichdie Polen durchBilligung desVerhaltens derAufständischenundsonstigenterrortreibenden polnischenUntertanen aufzerhalb der Kulturnationen gestellt haben, istes unsereunddesgesamten deutschen Volkes Aufgabe,dahinzuwirken, dafz die-se Kulturschande inderganzen Welt weiter verbreitet wird,um sogegen dieseTerrorakte zuprotestiersen.

Wir erwarten vom Präsidiumdes Deut-schenOstbundes, dafzes nichtsnnterläfztundauch weiterhinjede Gelegenheit wahrnimmt, mit lauter Stimme zuerklären, dafzwirals Vierdrängtennd Vertriesbene derOsstgebiete allezeitundwo esauchsei, für unsere Voilksgenossen inPoleneintreten werden. Wir wer-dennicht eherruhen,bis der

Terror gegen unsere Minderheiten unmöglich wird.

Unser Kampfgehtweiter,bisdas geraubte Gebiet wieder unser ist. An den HerrnResichspräsidentenund dieReichs- regierungisterneut diedringendeVitte zurichten,energische Schritte gegen die-seUntat-en zuunternehmen. Zür Plüniderunsgen,Körperpa- letzungen,Todesfälleund sonstige Schäden,diemitdenTerrorakten inVerbindung stehen, istveller Schadenersatzvon Polenzufordern.«

Der Landesverband Zteistaat SachsendesDeutschen Ostbundes hatfolgendeEntschliefzung gefaszt:

»DerLandesverbsand hatmitgrofzerFreudeund lebhafterBe- friedigung von dein Telegramm der Bsuiidesleitung an den Herrn Reichskanzler Kenntnisgenommen, in demdie-se ihretiefste Empörung überdieseitMonaten sich häufen-den polnisrhen unerhörtenTerroraskte gegenüberderdeutschenMinderheit inPolen zum Ausdruck bringt unddringen-dum Masznahmenzur Sühneund Verhütungweiterer Vergewacltigsungenbittet.

Erist gleichfallsiiberdieindenuns entrissenenGebieten nun schonseitMonaten herrschenden unhaltbaren, jeder Kultur Hohn sprechendenZuständeunddiejederBeschreibung spottenden kultur-

(3)

WOOWMOO OWONMWMOMOOHOMWWM

widrigenAusschrseitungen des organisierten politischenPöbels,die unter stillschweigenderDuldung derBehörden vor sich gehen,aufs tiefsteempörtundstellt sichmsit allenseinen Ortsgruppen hinterdie IBiindeslesitung.«"

Die0stbuud-0rtsgruppe Glogau hatuns ein-enlängeren Protestzugehenlassen,indemesheißt:

»Die geradezu unglaublichen Cerrorakte derPolen gegen das DesutschtuniindenimOstenabgetretenen Gebieten verlangen ge- bi-eteri!sch-ein völliges Aufgeben der bisherigen Versöhnungs- und SchonungspolitiskderReichsregiersunig gegenüberden·Po-len.... Wir Grenzbewohner Riederschlesiens undehemaligenFlüchtlingeaus den abgetretenen Ostgebsieten verfolgen mit besonderer Sorge dsieEnt- wicklungderDingeimheutigen Polenundbitten,alles aufzubieten, um neue schwereGefahren für denBestand unseres soschwer skämpfenden Deutschtumsinderneuen Ostmark abzuwendenund die Deutschenimjetzigen Pole-nzuschützen. Jedes Nach-gebenwird von IdenPolenalsSchwäche ausgelegt wer-den. Deshalb mußmiteisen- harter Fauststahlhart zugegriffenwerd-enundkaltherzig geforderte Sühnemußdieunerhörte Gemeinheit derPolen gegeniiber unsern deutschenVolksgesnosssenanden Pranger stellen.«

Die0ftbiind-0rtsgruppe Glatz faßteinihrerMonatsversammlung am7.Dezember nachstehende Ent- schließiing:

»DieinderOrtsgruppe vereinigten Hei-mattreuen, zumgroßen Teil aus dem Vaterhause ver-drängte 0stpreußen,Westpreußen, Posener undOberschslsesier,empfindendasherzlichste Mitgefühlange- sichtsderEntrechtung undBedrückung ihrer deutschenBrüder und

Deutschlandund

Zur Vertagung desReichstages.

Durch die Vertagung des cReichstages bis zum

Februar hatsichdieReichsregierungnichtnsur Handslungsfreiheit beiderDurchführungderRotveroridnung verschafft,sondernauchdie ihrunerwsünschteaußenposlsitischeAusspracheusmreichlich zweiMonate verschoben. Esistweder zudieser,von dernationalen Opposition uachdrücklich geforderte-n Aussprachenochzueiner Behandlung der gegen dieMinister Eurtius, Wirth undTrevirsanus vorliegenden Msifztrauensasnträge gekommen. Die Aussprache über die außen- polititsrheu Angelegenheiten ist,wieesDr.Eurtius gewünschthatte,an den Auswärtiigen Ausschuß verwiesen,indemGrafBern- stvrffdieser Cageüber diekläglichen ErgebnissedesGenferVor-—

bereitenden Abrüstungsausschussesberichtet. Dr.Eurtius hatschon im September aufder VölkerbundtaigiuugaufeinepfgchologischeAus- wertung desWahlsiegesderradikalen Parteien gegenüberdemAus- land verzichtet, obwohlihmseinerzeitauchinKreisen,dieimübrigen seine Auffassungteilen,nahegelegt worden ist,dieliberraschungder andern zusm Vorteile Deutschlandszunutzen. Erhatauch jetztwieder darauf verzichtet,diesichzueiner geschlossenen Willensfront heran- bildende Rsevisionsforderungdesdeutschen Volkes,das Fiasko der Abrüstsu-ngskonferenz,dsasVersagendesVölker-bu-iidesin derMinder- heitsfrage unddas allgemeineUnbehagendesAnstandes über die politisch-en Washlsksaimpfmetshosdenaußenpsolitisschausziuvierteii. Wenn man sagt, daßman denGangderDinge nicht stören wolle,dann musz

man sich darauf berufenkönnen, daßdieZeit fürDeutschlandarbeitet.

Das istaberzweifellos nichtderFall. DieVerhältnisse liegenviel- mehrso,wiesieDr.Schacht kürzlichinseiner MünchenerRede dar-F gelegthat: ·Das Gsesamtrefultat (seinerAmerikareise) bleibe,dsafz wirvon kein-eranderen Stelle inderWelt irgendeineInitiative zu erwarten hätten. Rur eigene Initiative von deutscherSeite»könne

uns weiterbringen. Was bisherinder 0b«ersch-slsesien-undin der Revisionsfrage von seit-endes Auswärtigen Amtes unternommen worden ist, läßtsichschlechtalskühneInitiative bezeichnen,es ist bestenfallsdasMindestmaß dessen,was angelichts unsererkatastrophalen Wirtschaftslage undangefichtsderpolnisschen Provokationen unbedingt hatgeschehen müssen.Umso mehr mußeinenergisches Auftreten in Genf verlangtwerden.

·

Vorbereitungen für Geni.

Dr.Eurtius wirdismJanuar nachGenf gehe n. Wenn er von dort ohne Erfolg zurückkosmmt,wirdfeine Stellung,derenFestig- keitschon jetzt angezweifeltwerden kann,endgültig erschüttert seinund wirdsichderReichstagvoraussichtlichmiteinemAntrage derRechts- parteienzubefassen haben, derdenAustritt Deutschlands aus dein Völkerbunde verlangt. Die Reichsrsegsierunghat· verschiedentlich durchbslicken lasse-n, daßdie»0rdnung der Finanzen die erst-e Voraussetzung fur die Schritte ist, die sie in

der Wiederaufrollung der Cributfrage zu unter-

nehme ngede nk t. Vom AuswärtigenAusschußdesReichstages

war sieimOktober aufgefordert worden,eineumfassende Denkschrift überdenStand derCrisbutlesistuiigenvorzulegen. Im Zusammenhang hiermitsteht offenbardieMeldung eines Genfer Vlattes,

daß »die Reichsregieruiig zurzeit mit der Vor-

bereitung eines Exposes über die Tributfrage

beschäftigt ist,das derVölkerbundstagung im Januar vorgelegtwerden soll.Diese Meldung geht,mitmehroderweniger freundlichenKommentaren versehen, durchdiegroße PressedesAus- landes Die verantwortlichen deutschen Regierinigsstellenhabendie

sc

635 OMNWOONOOWNWWOOWWN

Freunde imheutigenPolen. Sieerhebenvoller Empörung einhellig und laut Einspruch gegen diejederabendländischen Kultur hohn- sprechendenGewaltmaßsnahmeneinesvon HaßundFanatismus auf- gestacheltenVolkes. DurchdieScl)reck-enstaten, insbesonderebeider letztenWahlen indenDeutschland entrissenenLa·ndeste-ilen, haben Regierung undViolk derPolen aufsneue bewiesen,daß sieeinei- eigenen Staatlichkeit nichtfähigundwert sind, daß ihnenvor allein andersstiinimige Minderheiten nichtanvertraut iverden dürfen. Dies Verhalten derPolenrechtfertigt eineBerichtigungderauf Lugund Trugbegründeten deutsch-en Ostgrenze.«

Die0stbund-0rtsgruppe Greifenbergi.Poni.

hatinihrerVersammlungam H.Dezember einstimmig folgendeEnt- schsließunggefaßt:

»Mit Genugtuungund BefriedigunghatdieOrtsgruppe von deiu Vorgehen des Bundespräsidiumsgegen dieunerhörtenGewalttaten derPolen gegenüber unserenSchwesternund Brüdern indenuns entrissenen OstgebietenKenntnis genommen. Alle Mitglieder der Ortsgruppe sindüber die msaßlossenEerrorakte der Polen aufs äußerste empörtunderhoffenvon unsererRegierung,daß sie energische Maßnahmen ergreift,diedenBedrängtenzuihremRecht verhilftund sievor künftigenGeivalttateii schiitzt.«

Derartige EntschließungenusndProteste sinduns nochvon zahl- reichenandereii Ortsgruppen zugegangen. In allen wirdflammender Widerspruch erhoben,wird Genugtuung, Sühneund Entschuldigung gefordert. Raum-mangels ivegen müssenwir von der Veröffent- lichungdieserweiteren Massenprotesteabsehen.

die PolengreueL

Absicht,inderkommenden Ratstaguiig einenAntrag auf Re- vision derErisbutdiktate zustellen,deme·ntiert. Da aber in derMeldungdesSchweizer Blattes hiervonkeine Rede ist, sondern nurvon der-VorbereitungeinesdeutschenExpo«ses,so hatman vor-—

erst noch xkeinenGrund, an der Richtigkeit der Information des Genfer Bilatteszuzweifeln. DieVerlegung ein-esExpoisesüberdie CriibutlasteninGenfwärevielleichtderersteSchrittaufdemWege, derspzueinerRevision des Youngplans führt. Da dieRegierung zBrunsinsgbeiderDurchdringungderFinanzreform wiederholt aufden Zusammenhanghingewiesen hat,derzwischen OrdnungderFinanzen und Trisbutrevisionbeste-ht,kannsie, nachdem sie freie HandzurDurch- führung ihres-Finanzplans hat, nicht usmihiin aurhetwas inderTribut- fragezuunternehmen,ivenii fieiinFebruar ihrePositioninitpar- lamentarischen Mittelnbehauptenwill.

DieTagesordnungfiir Geuf.

« DieTagesordnung deram 19.Januar beginneiidenRatstaguiig istvom Völkerbundssekretariat zusammengestelltworden. DenVor- ssitz aufder Cagungführtdas deutsche Mitglied des V ö l kerbu ndsrat e s. Die Tagesordnung umfaßt 30Piunkte.

unter denen-iinersterLinie d iedeuts cheBes chwerdenote gegen Polen wegen derVorfäslleinOberschlesien hervorzuheben sei. Auf derTagesordnung steht sodanneinegroßeA nza hl von Minderheitenbeschwerden aus Deutsch-Ober- schlesieii (l)und PolnischsOberschlesien, fern-erwird der Völkerbundsrat dieEinberufung der großenA b riistungs- konferenzaufderGrundlage der jetzt abgeschlossenenArbeiten desvorbereiten-den Asbrüstungsaussschsufsesvorzunehmen haben. Weiter stehtaufderTagesordnung dieBeschwe rdederde utsche n

Regierung gegen Lsitaueii in der Meinelfrage, die

aufderSenftenberger Caigungnur eingeleitetworden istund jetztin den grundsätzlichen politischen Fragen zur Erörterunggelangt. So- dann wirdnocheineDenkschriftdesGeneralsekretärsüberdas

all-

gemeine Beschwerdeverfahren der Minderheiteu

beim1925 Völkerbund aufGrund des Ratsbeschlussesvom 10.Ju«ni vorliegen. Der Völkerbundsrat wird sodannimJanuar die Reuwahl desPräsidentensowiederübrigenMitgliederder Saat-- regierungvorzunehmen haben,denBericht der europäischeiiWirt- schaftskonferenz entgegennehmen und sich auchvon neuem unt den polnsisch-litauischen Beziehungen undinitderAufnahme normaler Verkehrsbeziehungen zwischenbeidenLändernbefassen.Be- richterstatter für sämtliche oberschlesische Fragen ist derjapanische(!) Botschafter inParis.

Eineneue deutsche Protestnote gegen Polen.

Am 12.Dezember hatdiedeutsche Regierung durch«ihrenGeneral- konsulinGenfdein stellvertretenden Geiieralssekretar des Volker-

bund-es eine Rachtragsnote zu der Beschwerdenote

vom Dezember i«ii der oberschlesischen Frage

ii berreicht. RachdenBemühungenderPolen,dieSchuldanden BorfälleninOstosberschlesiendenDeutschenzuzuschiebenoderdieVor- fällealsharmloseWahl-str-eitigkeiteuhnizustellen,undbesonders nach-—- dem die Informationsasbteilung des Volkerbuudssekretariatsihre Presseübersicht dazu mißbraucht hat, uuifurPolen·Sti»inniung«z-i machen,ist dieserSchritt eineunabweisbare Notwendigkeitgewesen.

Der VerzichtasufeinesofortigeSondertagung desVolkerbundsrates kann damit allerdings nichtwieder gut-gemachtwerden. DieRach- tragsnote führt poliiischeCerrorakte auf,dieindererstenRote uvixi

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Vundespräsident Ginschel dankte den Herren Parlamentariern für ihre Ausführungen und wies darauf hin, daß in ihnen das Für und Wider bezüglich des Polenabkommens scharf zum Ausdruck

Reicher Beifall lohnte dem Vortragenden, dessen fesselnde Ausfüh- rungen unter dem Motto standen: »Was wir verloren haben, darf nicht verloren sein.« Zum Schlusz sprach

»durch Erheben von den Plätzen geehrt wurde. Darauf erstattete er den Jahresbericht. Klar und bestimmt umrisz er die Arbeit des Os- bundes. Der Ostbund hat sich die Aufgabe

Lesergemeinschaft des Ostlandes den Kampf zur Zuriickgewinnung unserer alten Heimat, zum Wiederaufbau unserer Ostmark und zur Rettung des Deutschtums im Osten zu unterstützen.

.Es itst eine geradezu-unerhörte Tatsache, sdafz die polnischen Macht- haber es wagen, trotz der Greuel gegen die Ukraiiner in Ostgaliziem trotz der schweren Mifzhandlungen

Jedenfalls hat doch aber die Wacsahauer Regierung zii den Dingen in der Offentlichkeit Stellung genommen, wenn man die Gaiikeleien, mit denen hier die internationale

Wir betrachten es aber als selbstverständlich,daß die Reichsregierung sich auch der Deutschen in den übrig-en Teilen Polens annehmen und bei dieser Gelegenheit eine gründliche

Die Polen iii Deutschl-and wünschen also trotz ihrer geringen Zahl nicht nur politische Volksschuleti, sondern auch polnische höhere Schulen, politische pädagogische Akadeintien und