Hefte für Büchereiwesen. Der Volksbibliothekar und die Bücherhalle, Abteilung B, 9. Band, H. 4.

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Bezugsbedingungen

Preis desJahrganges, 6Hekte imUmkange^von 21Bogen,6Goldmarlc;Einzel- hektel«50 Goldmarlc. —- MitgliederderDeutschen Zentralstelle Für volkstümliche-s Büchereiwesen und ihrer Unterverbände sowie derPreuilischen Volksbiicherejs vereinigung erhalten dieZeitschrift unentgeltlich. DieMitgliederdesVerbandes Deutscher Volksbibliotheicnre sowie die Mitgliederder der Zentralstelle ange- schlossenen Landesvollcsbildungsorganisationen erhalten beiBezug ^{durch Ver-}

mittlungihrer Verbiinde bedeutende Ermäizigungen

Es erscheinen jährlich 3Hekte der Abteilung A:Der Volksbiblios

theltar und3Hefte derAbteilung B:DieBücherhalle

SitzdesVerlages: Wien,t.Bezirk, Schwarzenbekgstkaße⁵ Sitz^der Schriftleitung: Leipzig,Zeiger Straße²⁸

Inhalt diesesHeiles

Dasmenschliche seelenleben, ^einBücherverzeichnis ^—-l-leim undFamilie,Aus- schnitt ausdemBücherverzeichnis: DieWelt derFrau^— Bücherberichte: schöne

Literatur — Literaturlcunde ^— Kleine Mitteilungen Dieser Nummer liegt^{einProspekt des}Einkaukshauses iürVolksbilchereien bei

Einkaufshaus für Volksbiicheteien,^{G.m. b.}H.

Leipzig^{i Berlin !}Stuttgart

Ja ArbellckgemeinfchaftmitderDeutschenZentralstellefilevolkstümlichesBüchereitvesen sunuasnsnnnusInnnnnnsnnInnunnnnsnnnnnIsIIIIIInnunsnnsnnnInnnInnnsIsInnInmnsstnnntnnsnsnnt

DasEinkauf-baue willdendeutschen Volksbllchereien ermöglichen- l.scHNELL ZUMUFEN (Unterhaltung^einesgrollen Lagers ausgewahlterBücher,

von dembeiEingangderBestellungen sofort expediertwerden kann).

2.RIcHTlG ZUMUFEN (AukbaudesLagersnachdenKatalogenundAuswahl—

listen derDeutschen Zentralstelle fürvolkstümliches Büchereiwesen. Beratung derBüchereien durch volksbibliotheltarische undwissenschaftliche Fachleute).

3.«klEcl-ldllscl—lZWECKMÄSSiG ZUKAUFEN iAllmiihlicheAblösungdesVer- legereinbandes durch broschierte oder rohe Exemplare; Vermittlung guter strapaziereinbande durchdie,,Zentralbuchbinderei«derDeutschen Zentralstelle).

IstntsmnsmnnnnnnutnnsmnnnmtnnnsnsnInntnnnnsnnnannInn-Innnnntnnnsnnnsnnntntnnnnnnsn Manverlangedie Verzeichnisse undnäheren Auskünktevon der

Hauptgeschdfisstellu Leipzig, Seitzer Straße 28 odervon denLandesstellen undVertretungen ⁱⁿstuttgart,Hölderlinstraile 50,^und

Berlin Wöc,NeueAnsbacherstrsse is,lll

Helle ^für Büchereilvesen

Mitteilungen

derDeutschenZentralstellefürvolkstümlichesBüchereitoesen

Geleitet von Walter Hofmann p.Band

olkekkekchlscher Schulbücherverlag, ^WUU

Abteilung ^{B: Die} Bücherhalle Heft-I

Das menschlicheSeelenleben Ein Bücherverzeichnis

Jnhat l:

Am VorbemerkungfürdielBenuizerdesVerzeichnisses^{. ..... ..... ....}193 I.DieeinzelnenErscheinungen, Zusammenhänge^undBedingungendesSeelenledens tpc e.DerAusdruck desSeelenlebens .. ·... ..... ..·.. .....M s-DieEntwicklungdesSeelenlebens inKindheitundJugend ^{.-- —·«---}199 4.DieMannigfaltigkeitmenschlicherEharaktere^undGeistesthpen^—-- --—««—199 S—TWMLSUSSElUth Obwle UndkrankhafteStörungendesSeelenlebens ..·-200 d.Telepathie,OellsehenundVerwandte Erscheinungen^{.... ..... ..·.m}

Dorbemerkung fürdieBenutzer ^desVerzeichnisses Die vorliegendeAuswahl^wendet sich^an diejenigenLeser unserer Bücherei,dle einebegrifflicheKlärung, Vertiefung^und Erweiterung ihres Wissensum denlebendigen Menschen^{und um} dieMannigfaltigkeit^von Ckschchuugensuchen,welchedasinnere Leben derMenschendardlekek—Sie lstlük Leserbestimmt,derenInteresse diesem^aus täglicherErichs-Uns^Vec- kaUkeUUnddabei dochsorätselbollen GegenstandMenschSM- Uschk aber irgendeinem wissenschaftlichenBetrieb, ^{den man kennen lernen} möchte.^{Sie tvili}dementsprechenddenLeser auch keineswegs hineinführeu in dieverwirrende Mannigfaltigkeitvon Forschungen,Meinungen^und Richtungen,^alswelche^{uns die}psychologlscheWissenschaft^derletzten fünfzig Jahre entgegentritt. Nicht^{nur all} das,toas uns veraltet oder sachlich

I

194 AbteilungB:DieBücherhalle

unzulänglicherschien,sondern auchForschungen, welche für^den menschen- tundlichinteressierten^Laien weniger bedeutsamsein dürften,wurden un-

berücksichtigtgelassen.So kommen zumBeispielvon derimengeren Sinne fachpshchologischenForschungauch^{neuere Arbeiten in}dieserAuswahlwenig zurGeltung.Sumeist handelt^es sich hier^um Einzelarbeitem^welcheun- mittelbar fürdasmenschentundlicheInteressedesLaienkaumsehrbedeut- samsind.Ausgenommen^{wurden nur} Bücher,welche,wiewirglauben,einem lebendigenmenschenkundlichenInteresseentsprechen^{und der}Beantwortung oder Klärung lebendiger menschenkundlicherFragen^dienen.1

In mehrfacher Hinsicht ist auchunter diesemGesichtspunkt^{die vor-} liegendeAuswahl beschränkt^undunvollständig.^Einmal mußte das,was in derphilosophischen^und religiösen^{Literatur überden}Menschengesagt ist, hierunberücksichtigtbleiben. Wer alsoetwa von derFrage ^derFreiheit, derUnsterblichkeit,^der letzten Bestimmung^desMenschenbewegt ist,wird indenhier genannten Büchernwenigstensunmittelbar nichtdas finden, was er sucht.Wir verweisen ihn aufdieZusammenstellungenreligiöser^und philosophischerLiteratur,welchean anderer Stelle diesesKatalogesgegeben werden. Ebenso hättees zuweitgeführt,hier^{etwa eine}Zusammenstellung derfeelenkundlich ausschlußreicherenLebensbeschreibungen,^wiezumBeispiel dieBetenntnisse Augustins^und Rousseaus,^undDichtungen zuversuchen, indenen dasWesen^desMenschenzumGegenstand künstlerischerGestaltung gewordenist. Endlichkönnenwir denLeser auch aufdiemannigfachen,^aus dem konkreten LebenhervorgewachsenenReflektionenüber denMenschen,wie

siesichetwa in den Werken einesPascal, Kierkegaard,Nietzscheu.a. finden, nur an dieser^Stelle hinweisen. Hier habenwir nur Werke zusammenge- stellt, weichewirunter demTitel einenempirischen,wissenschaftlichenSeelen- kundebegreifenkönnen.

Von einer Seelenkunde ais einem zusammenhängendenGanzen,^einer einheitiichen Wissenschaft,deren einzelneTeileeinander bedingenundvoraus- seizen, sind«wirfreilich heute nochweit entfernt.^Was heute vorhanden ist, ist^eine Reiheauf^das menschlicheSeelenleben gerichteterForschungen, welche,wenn nicht völlig beziehungslos, so dochinziemlichlosemSu-

1Soerklärtsich auch,^{warum in}diesemVerzeichnis«Seelenkunde« Werkefehlen,die inderGeschichtederpshchologischenWissenschaftdesletztenMenschenalters^einenbedeutenden Rang einnehmen^—soz.B.das Lebenswerk WilhelmWundts ^— unddaß^diege- samte,impshchoiogifchenUnterrichtsbetriebewichtigeLehrbuchspshchologie^—Iodl, Hösfding,.

Tltchener usw.^—beiunsausfällt.^AlledieseWerkesindvon einergewissermaßen,,klinst- lichen«theoretischenCinstellungausgeschrieben,vonderkeineBrückehinübersührtzudem natürlichenInteresse^am MenschenundandermenschlichenSeele,demwirdienen wollen.

ZumTeil befinden sich^diehier nicht mitaufgenommenenBücher nochimBestandeder StädtischenBücherhallen; Auskunft hierüberwirdam Schaitererteilt.

DieLeitungderBücherhailen.

Dorbemertung 195 i

sammenhangnebeneinander stehen. Dementsprechendgibt^{es inder}seelew kundlichen^Literatur wohlleichter^und schwerer^lesbare Bücher,^{und man} wirddaselae Oderandere Buchbessererstlesen,wenn man einigeandere schongelesenhat,irgendeinbestimmter,planmäßiger.Studiengang" ^tommt abekkaum kUFkagesMancheBüchermögenan dieallgemein geistige^Vor- bildungund an diegeistige Befähigung^des Lesershohe Ansprüche^stellen,

an irgend^eine spezifisch»fachliche"Vorbildung ist^das Verständnis fast nirgends gebunden.So könnenwir demLesernur raten, sein seelenkund- liches Studium mit derLettüre eines Werkes zubeginnen,dessen Thema ihn besondersinteressiert^{und dem er} sichgeistiggewachsen glaubt.^Ein VolleresBild von derseelischenWirklichkeit^{wird er} freilich^nur gewinnen- wenn ermöglichst^{vonallenSeiten} herinsie einzudringen sucht. Ausdrücklich.

seian dieserStelle bemerkt,daßwirLiteratur überHandschriftendeutung thnotismus, Psychoanalhse^und Ottultismus nicht ausgenommen haben-

um etwa einem oberflächlichenInteressean diesen Themen^{zudienen, und} baßunsgeradedie Beschäftigung^mitdiesenForschungen^{nur im}Zusammen- hange^einesumfassenderenseelenkundlichen^Studiums fruchtbar erscheint.

196 Abteilung^B:DieBücherhalle

t.Die einzelnen Erscheinungen, Zusammenhänge und Bedingungen ^des Seelenlebens

Alexander Pfünder, EinführungindiePshchologie.^e. Auflage.

theo. 383Seiten. 931515

William James, Pshchologie.s.Aufl.1912478S. 9511318

August Messer,Pshchologie.^s.Aufl.^{1922 395 S. 951521} DieWirklichkeit^desbewußten seelischenLebens ist eitl,freilichvielfach^unter- brochenerStrom innigmiteinander verwobener Erlebnisse, welchenurgedantlich einzeln herausgeldstund für sichzurbewußtenVergegenwärtigunggebracht werden können.Die MannigfaltigkeitderErscheinungen^nndZusammenhänge welche das wache Seelenleben des»normalen« Menschenⁱⁿsich birgt, sowie dieäußerenBedin ungen, von denen es abhängt,bildendenGegenstandder hierausgeführten ücher. Sie handeln also^imwesentlichen^vonErscheinungen, welchesedemaus eigenem^Erleben vertraut sind.Freilich^{istdiebesondere} Wendung^dergeistigen Blickrichtung,welchezurklaren,bewußtenVergegen- wärtigungundSergliederung dieser »seelifchenErscheinungen«notwendigist«

keineganzleichte Angelegenheit, so daß vielleicht mancher unserer Leser leichter durch-einen^derfolgenden AbschnitteeinenZugangzurSeelenkunde findenwird.

Eineerste Anleitungzu dersoeben erwähntenWendungdesgeistigenBlicks ibt das einführendeWerkPfünders. Esenthält^klareundverhältnismäßig eichtverstündlicheAusführungenüber die von derkörperlichenWelt grund- bekschiedeneEigenart^desseelischenLebens;überdie Beziepungem welchezwischen diesenbeiden verschiedenen BereichenderWirklichkeit be-·tehen,sowieüber die Aufgaben,Methoden^undeinigederwichtigstenBegriffederSeelenkunde.

DieBüchervonJames undMesser bieteneineGesamtüberfchauüberdie Mannigfaltigkeit^derverschiedenenseelischenErscheinungen.DasWerkvonIames istkein kernbuch,^esistoriginell,lebendigundanregend geschrieben.^Esgibtvor- allem eine glänzendeSchilderungdes bewußten Lebens,behandeltaberauch einekörperlichenGrundlagen.In demlehrbuchartigen Werk vonMesser sind qie Ergebnissederneueren fachpshchologischenArbeiten verwertet, esvermittelt indieser Weiseeinen gutenEinblick indenStand derfachpshchologischet Forschung-—

Theodor Lipps,^VomFühlem^Wollen und Denken. Versucheiner TheoriedesWillens. 2.Aufl.1907.275Seiten. ⁹⁵¹⁵²⁵

.Diese feine, freilich nicht leichtzulesende Studie bietet einetieferdringende sergliederungdes Trieb-s und Willenslebens und führt^uns somit indie

ntralstenSchichten^desganzenseelischenLebens. Anfüngern istalsVorbereitung

FürLippsdasobenangeführteBuchseines Schülers Pfänderzuempfehlen.·

Konstantinösterreich,DiePhänomenologiedesIch ⁱⁿihren Grundproblemen.Band I: Das IchunddasSelbstbewußtsein.

DiescheinbareSpaltung ^desIch.Ihm.532S. 951532 Alle MannigfaltigkeitderseelischenErlebnisse ist gebundenandasDasein neserlebenden Ich,^einesseelischenSubjekts.DasWerkOsterreichsgibteine berfchauüber dieverschiedenen Erlebnisarten, imbesonderen Hinblick auf diese

IrrJchisugehürigkeitundaufalldieFragen, welchesich hieraus ergeben.

nsbesonderezeigt^derVerfasser, daß dasIcheinunableitbares Urphünornes ,arstellt,und daß sichdas menschlicheSeelenleben keinesfallsnach Analogie desRaturgeschehensalseinWechselspielirgendeinerVielheitvon .Elementen·'

Das menschlicheSeelenleben 197 auffafsenlaßt. Daß auchdiemerkwürdigenErscheinungender sogenannten Persönlichkeitsspaitung,welcheinmanchen krankhaften und ekstatischenZuständen Mikkekethmitdervonihmentwickelten Ichlehreverträglichsind, zeigtderDer- fasferimzweiten Teildes Werkes. DieAusführungen dieses Teileswerden durch^eine Fülleinteressanten pshchologischenAussagematerials^ausKrauter betichkethkensionküeschlchtlichenQuellenusw.veranschaulicht.

Cduard v o n Hartma nn, Die moderne Psychologie.laut-

474 Seiten. 951B se

Das Buchdesbekannten ilosoen ibteinenna roblemen geordneten critischenÜberblicküber diemktknigfakthigenspshchologischekTPheorien^undGrund-

MschCUUUgenvom Seelenleben,welcheⁱⁿDeutschlandvonderMitte biszum Ende desIp—Jahrhundertsvertreten wurden. Don denhierbei entwickelten eigenenAuffassungenHartmannsstnd besondersbedeutsarn seine Ausführungen überdasunbewußteSeelenleben. ^—- Das Werk ist durchtlare undscharfe Formulierungenausgezeichnet, sehtaberzuseinem Verständniseinige Schulung impshchvlogischen^undphilosophischenDenkenvoraus.

Wilhelm Diltheh, Ideen übereinebeschreibendeundzergliee derndePsychologie1894.In WilhelmDilthehs Gesammelten Schriften.^Band s.Seite139—24o. ⁹⁵¹³⁴⁵ Dilthehwendet sichindieser bahnbrechenden Abhandlunggegendie beivielen Psychologenseiner IeitherrschendeTendenz,dasseelischeLebendurchvonaußen übernommeneundderEigenartdesSeelischen nicht gemäße Konstruktionenzu erklären._in Erselbstsieht demgegenüberdieAusgabederPshchologiewesentlich

einer verfeinertenBeschreibung^undZergliederungderunmittelbar erlebten Inhalte undZusammenhänge^des seelischenLebens. Eine Weiterfiihrung der hierausgesprochenenGedanken Dilthehsgibtvon denindiesemVerzeichnis genannten Autoren namentlich Iaspers in seinerPsychopathologie.

GeorgSommer, GeistigeVeranlagung^undVererbung.^2.Aus-

lage.1919.122Seiten. 9521516

Willh Heils-ach,^DiegeopshchischenErscheinungen.Wetter, Klima undLandschastⁱⁿihremEinfluß ausdas Seelenleben. 2.Auf-

lase—1917.489^{Seiten. 952319}

DieAllmacht^derVererbungwurde ebensowie dieAllmachtderUtah-eit- bes.Milieus«,zumSchlagwort.Tatsächlichwissenwirüberdieallgemeinen Eindrückedes täglichen^Lebens hinaus sehr wenig^{über die}Bedeutung dieser Fskkvteu fürmenschlichesSeelenleben. DiegegenwärtigenAuffassungen über

BeherbunglseelischerEigenschaftenwerden indemBucheSommers turz dat- sestellt. berdieEinflüsse, welchedie«natürliche«Umwelt aufdasBefinden.

UeLetstung^unddasWesen^desMenschen ausübt, handeltⁱⁿbreiter,aberan- geushm lesbarerDarstellungdasBuchHelipachs.

e.Der Ausdruck des Seelenlebens Kaki JOHN-ts-Der Ausdruck derSeele. Jn: Iaspeks- Ansc-

MeinePihchopathologies.Aufl.thes. S.163—196.^MERM- Theodor Pidedih^{Mimit und} Phhstognomik.^{Mit vielenAb-}

dUUSCUss.Auflage.rate 247Selten. IMEJF

Chakces DakkvithDer Ausdruck der Gemütsbewegungenbei Menschen^undTieren.s.Aufl.than 368 Seiten. ^9541324

198 AbteilungB:DieBücherhalle

Ludwig Klages, Ausdrucksbewegung^undGestaltungstraft.Grund- legung^der Wissenschaft^{vom Ausdruck. Mit vielen} Figuren.

4.Auflage.thes. 205Seiten. 9541328

LudwigKlages, Handschrift^und Charakter. Abriß^dergrapho- logischenTechnik^undderihr zugrundeliegendenLehre^{vom Aus-} druck. Mit Schriftproben.4.Aufl.then 254S. 9541530 AllunserWissenumdasSeelenleben anderer Menschenberuht aufeinem unmittelbaren Verstehen^vonAusdruckserscheinungenundLebensäußerungender verschiedenstenArt. Die hier genanntenBücherwollen einerVertiefungund Erweiterungdiesesuns imtäglichenLeben geläufigen Ausdrucksverständnisses dienen. Sehrle::’enswerteErwägungenüberSinn,MöglichkeitenundGrenzen einer Ausdruckslehre finden sich^beiJaspers; hier aucheinevorzüglicheliber- sichtüberdieGesamtheitder Erscheinungen,ⁱⁿdenen wirseelischesLeben anderer Menschen erfassen. Das elementar und einfach geschriebene Buch Plderits beschreibt^dieverschiedenen AusdrucksbewegungendesGesichts^und gewährt^{einenEinblickin}diegrundlegendenGesetze^desGesichtsausdruckes. Zu- leich versucht PideriteineDeutungdermenschlichenPhysiognomiemsoweit sie

ach^als.erstarrte Mimit«,alsResultathäufiger Ausdrucksbewegungen aufsassen lassen.Darwin versucht, seinestammesgeschichtlicheBetrachtungsweiseauchⁱⁿ derAusdruckslehre anzuwendenundäußert Gedanken ^überdenvermutlichen UrsprungderAusdrucksbewegungemGanz umfassendundmit pshchologischer Vertiefung^werden dieallgemeinen GesetzedesAusdruckes entwickelt undam Beispiel^derHandschrifterläutert vonKlages indemBuchüberAusdrucks- bewegungundGestaltungskraft;hier findet sich^u.a. aucheineKritik der Darwinschen Anschauungen. AusführlicherüberdieHandschrift^unddiereichen Aufschlüsse,welche sieüber dasWesenderMenschen gewährt, handelt^dasan letzterStelle genannte^{Wert. Da} dasselbekeineswegsdieKenntnis einerder vorhergehendenSchriften voraussehh^tannesvonLesern, weicheeinbesonderes Interesse^ancharaktertundlicherHandschriftendeutung haben, auchanerster Stelle gelesen^werden.

. Z.Die Entwicklung ^des Seelenlebens inKindheit und Jugend

Karl Bühler, Abriß^dergeistigen Entwicklung^desKindes. 1919.

154Seiten. 9581520

William Stern, Pshchologie^derfrühenKindheit^biszum sechsten Lebensjahr.^Mit BenutzungungedruckterTagebiicher^{von Claka} Stern. Dritte, umgearbeiteteund erweiterte Auflage. thes.

473 Seiten. ^{958B ei}

Wilhelm Preher, Die Seele desKindes. Beobachtungen^iiber diegeistigeEntwicklung^desMenschenindenerstendreiLebens- sahren.h.Auflage.thes. 408 Seiten. 958BI- Eduard Mönkemöller, Die geistigenKrankheitszuständedes

Kindesalters. 1922. 127 Seiten. 958536

Ganzumfassendundunter Verwertung^einesreichen,anden eigenenKindern desVerfassers gewonnenenBeobachtungsmaterials^{wird das}tindlicheSeelen- leben indemBuchevon Stern dargestellt.^Eine wesentlich kürzere^Dar- stellung derKinderpshchoiogie gibt Bühler, doch bietet seinBuchauch^dem Leserdes SternschenWertes manchesErgänzende. Prehers dereinst bahn-

htsechendes^Wert ist auch heute nochalsSammlungguterEinzelbeobachtungen eenswert.

Das menschlicheSeeleuleben 199

C du a rd Sp^{r an}g er, Pshchologie^des Ingendalters. 1924.

356^{Seiten- 959315}

Waikek Hoffmann, DieReifezeit. Probleme^derEntwicklungs- pshchologle^undSozialpädagogit.1922.256^{S. 9591320} Chakspkke Vähieh ^Das Seelenleben desIugendlichen. Versuch

einer Analhse^und Theorie^der pshchlschenPubertät.1922.

Ios Seiten. 9591224

Gethakd Bohne, ^Die religiöse Entwicklungder Jugend ⁱⁿ derNeifezeit. Auf^Grund autobiographischerZeugnisse.the-.

115Seiten. 959B 28

Nebenden ersten Kinderfahren ist fürdieEntwicklungdesSeelenlebens die lsiebCUkiCltnstePeriodedieSeitderbeginnendenGeschlechtsreife.Aus derKrisis derPubertätsiahregeht erst^diePersönlichkeitⁱⁿderGestalt hervor,wiesie Muth wenigstensⁱⁿihrenwesentlichen Zügen, endgültigerhalten^bleibt.

Mithervorragender Tinsühlungschildert Sprang ^erinseinem großangelegten Wert das innereLebendieser entscheidendenEntwicklungsstquDerLeipziger JugendrichterHoffmann gehtinseinerkürzerenDarstellung desselben Themas besonders auf^diemannigfachenFragenein, welche^derGesellschaftinihremVer- hältniszumJugendlichen erwachsen.DieStudie Charlotte Bühlers gewährt ganz ohne ·theoretischeCrdrterun en einen Einblick indasSeelenleben der weiblichen Jugend.^DiefeelischenFelsen^desJugendaltersauf religiösemGebiet schildert aufGrundvonSelbstzeugnissenGerhard Bohne ⁱⁿschlichterDarstellung.

4.Die Mannigfaltigkeit menschlicherCharaktere und Geistesthpen

Kaut, Anthropologie.^2.Auslage.1800.328 Seiten. Nants sämtl.

Werke, hrsgegb.von KarlVorländer. Band 4.) 9621328 JUfeinerAnthropologietrittuns Kant nichtals dergroßeundscharfe Denker,sondernalsderaufmerksameundmitunter recht feine Beobachter^des MenschlichenLebens entgegen.BesondersdenzweitenTeil desWerkes,die

»AnthropologlscheCharakteristit«,mitihrenBetrachtungen^überTemperamente, Physiognomlt,^über den CharakterdereinzelnenMenschen,der Geschlechter undVölker,wird man auch heute nochmitVergnügenundInteresselesen.

Ernst Kretschmer, KörperbauundCharakter. Untersuchungenzum Konstitutionsproblemund zurLehrevon denTemperamenten.

Mit vielenAbbildungen.s.Aufl.the-r. 195 S. ⁹⁶²⁵³⁵ Ausgehendvon Beobachtungenam seelisch-tranken Menschen,entwickelt Kkekichkktek^eineThpenlehre^dermenschlichenTemperamente undsuchtzuzeigen- daßdenhiervonihmaufgestelltenHauptthpenderMenschenbestimmte Thpen

EhreskörperlichenBaues entsprechen.DervondenTemperamentenhandelnde

Aeil^desWertes ist glänzendgeschriebenund reich^anmeisterhaften, lebendiger

Knschallungentspringenden Charakterschilderungen.Dagegen sind^dieAusführungen

Fakschmers^{überdieThpendes}Körperbauesinfolgereichlicher Verwendung^von

tachtlllusdrücten^{nichtleichtlesbar. EbensosetztdasWertzu}seinem Verständnis

kol-e^aesgemeine-Z WissenetwaidasweiterumuntendieverschiedenenFormen seelischerCrtrantungengenannteBuch Ilbergs^überGeistestrankheitenvoraus, vermittelt.

Cb Uakd SPkanger, Lebensformen.GeifteswistuschicklichePsycho- lvgieu.EchtederPersönlichkeit4.Aufl.1923. 403Si M B 42 In feinabgewogener,se tctivt t S ^e schildertSpran^er di-

Geistesartdestheoretischen,dhtldnoumischxtkr,ekästhetiis:hhen,sozialenMeufchgewde:

200 AbteilungB:DieBücherhalle

MachtmenschenundreligiösenMenschen«sowiedieverschiedenenFormen,in denen diese Grundthpen austretenkönnen.Esempfiehlt sich,dieLektüre mit der kon- treten Charakteristik dieser GeistesthpenzubeginnenunddieschwierigenEr- örterungen^dermethodischenGrundlegungzunächstzuüberschlagen.

Karl Jaspers, PshchologiederWeltanschauungen.^2. Auflage.

1922 486^{Seiten. 962356}

VondemGedanken geleitet, daßdieWeitanschauung,ⁱⁿwelchereinMensch lebt,ausseinem eigenen geistigen Wesen herborwachse^unddaher durchdiespezi- fischen Züge seines Charaktersundseiner Eigenart entscheidend bedingt oder doch mitbedingt sei,unternimmt Jaspersindiesem geistvollenWerkedenVer- such,^einevergleichende Analhse^derWeltanschauungenalsvergleichendeAnalhse menschlicher Charakter-undGeistesthpen durchzuführen.^EswirdindiesemWerk also^weder nach^derRichtigkeit^undVerbindlichkeit noch nachdergeschichtlichen BedeutsamkeitderverschiedenenWeltanschauungen gefragt.Diesewerden hier nuralsseelischeWirklichkeiten,als EinstellungenundStandpunktedesmensch- lichen Geistesgesehen,deren objektiveGültigkeitdahingestelltbleibt. Inkriti- scher Besonnenheit ist sich Iaspers^derGrenzeneinerderartigen pshchologischen Betrachtung,durch welcheeine lebendige Weltanschauungwederabgetan noch gerechtfertigt^werden kann, wohl bewußt.

Wiiiiam James, ^DiereligiöseErfahrung^inihrerMannigfaltig- keit.Materialien und Studien zu einerPsychologie^undPatho- logie^desreligiösenLebens. 3.Aufl.theo. 404 S. 962372

Das WertdesbekanntenamerikanischenPsychologenentwickelt eineLippen- lehre religiöserAnschauungenundschildertdieWirksamkeit dieser Anschauungen aufdenseelischenGesamtzustand^derMenschen.Es enthält^vielinteressantes Ouellenmaterial, besondersaus denneueren angloamerikanischenSektenbewe- gungen.

s.Traum, Suggestion, thnose ^undtrankhafte Störungen

. des Seelenlebens

Rob ert Norma n n, Die Shmbolik ^{des Traumes.} 1923.

264^{Seiten. 985D Yo}

OerbertS ilbere r,DerTraum. EinführungindieTraumpshcho-

logie.Ihrs-.123Seiten. 965B «

Sigmund Freud, ^DerTraum. Jn: Freud,Vorlesungenzur Ein- führungin die Pshchoanalhse.^Teil IX-.4.Auflage.1922.

Seite 81—27o. ^{987B 241}

Dieneuere Traumsorschunglehrt, daß^dieTräumenicht^nureinleeresund

wirresSpielvonBildern darstellen, sondern daß sieeinenverborgenenSinn be- sitze-hunddaß durch ihre Deutung sichunsmanches^vondenunbewußtenRegun- gen,TendenzenundWünschenunserer Seele erschließt.»Die Alten^wollten aus demTraum weissagen,was dernMenschengeschehen^{würde. Daswar}verkehrt.

Weit eher läßt sichaus demTraum weissagen,was ertunwird.«iHebbel.)An erster Stelleleseman dieeinführendenBücherbonNormann undSilberer. Die VorlesungenFreuds,^welcherder modernenTraumforschungdie entscheidendenSm- pulse gegeben hat«sind wesentlich schwererzulesen.

A.Sopp, Suggeftion^und thnose, ihrWesen,ihre Wirkungen u.ihre BedeutungaisHeilmittel.s.Aufl.1922 75 S. ⁹⁶⁵⁵³²