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Hefte für Büchereiwesen. Der Volksbibliothekar und die Bücherhalle, Abteilung A, 9. Band, H. 6.

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Academic year: 2022

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wien 1925 löstetreleyilkher Bunttesvcrlag

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Bezugsbedingungen

Preis des«iahrganges,6 Hekte imUtnkangevon 21Bogen,6Goldmarlc;Einzel- hektel«50 Goldmarlc. MitgliederderDeutschen Zentralstelle für volkstümliche- Büchereiwesen und ihrer Unterverbiinde sowie derPreuhischen Volksbiichereis vereinigung erhalten dieZeitschrift unentgeltlieh. DieMitglieder desVerbandes Deutscher Volksbihliothekare sowie dieMitglieder der derZentralstelle ange- schlossenen Landesvollcsbildungsorganisationen erhalten bei Bezug durch Ver-

mittlung ihrer Verbiinde bedeutende Ermäizigungen

Eserscheinen jährlich 3Hekteder Abteilung A:Der Volksbiblio-

thelcar undZHekte derAbteilung B:Die Bücherhalle

Sitzdes VerlagesWien,I.Bezirk, Schwarzenbergstraßes SitzderSchriftieitung: Leipzig,ZeilzerStraße28

Inhalt diesesHeftesq

Die Lauensteiner Tagung —- Grundleitlinien -—.Beatandsstatistilsc —- Aus dem Zehnjahresbericht derstidtischen Bücherhallen zuLeipzig Gegenwart und Zulcunkt derdeutschen Volksbiichereien DieGestaltung desRaumes inder öffentlichen Bildungsbiicherei —-Ordentliche Mitgliederversammlung desVereines Deutsche Zentralstelle —- Hannoverscher Vollcsbüchereilehrgang —-- Freizeit Herrnannshurg Blanke Walten Kleine Mitteilungen —- AndieBezieher

derHekte kiirBüchereiwesen

Dieser Nummer liegtTitelblatt undlnhaltsverzeichnis desS.Bandes bei

Cinkaufshaus fiirVoiksbiichereiemG.m. b.H.

LeipzigiBerlin iStuttgart

InArbeitsgenteinfchaftmitderDeutschen ZentralstellefürvolkstümlichedOlicheteitoefen Inatnssnusuiaun-sunsmussuIsssItMnIquusuuunun-umsonstqu-su-uuususmnusuumunnun-nunmqu-

DaaElnicaukahaua willden deutschen Volksbüchereien ermöglichen- i.scHNELL ZU KAUFEN Unterhaltung einesgrollenLagers ausgewählter Bücher,

von den-beiEingangderBestellungen sofort expediertwerden kann).

2. RchTlG ZUchUFEN Muth-tudesLagersnachdenKatalogenundAuswahl- listen derDeutschen Zentralstelle t’iir volkstümliche-I Büchereiwesew Beratung derBüchereien durch vollcsbibliothelcarische und wissenschaftliche Fachleute).

3.TECHNiscl-l ZWECKMÄSle ZUKAUFEN iAlimiihiiche AblösungdesVer-

legereinbandes durch broschierte oder rohe Exemplare; Vermittlung guter strapaziereinbändedurch die,,Zentralbuchbinderei«derDeutschen Zentralstelle).

sumaussau-uuunumsIstssum-unansermuss-asniemals-Immu-ausnasuuuumauuuumsssth Man verlangedieVerzeichnisse undnäheren Auslcünktevon der

Hauptgeschäftåstellu Leipzig, Zeit-er Straße 28 odervon denLandesstellen undVertretungen instuttgart,Hölderlinstrase so,und

Berlin,NW.,40, Moltlcestrase 7,Archiv kürVolksbildung

(3)

Heste für Büchereiwesen

Mitteilungen

derDeutschenZentralstellefür boltstiimlichesBüchereiwesen Geleitet bon Walter Hofmann

h.Band

Dstekkeichisrher Bundesverlag, Wien Abteilung A: Der Volksbibliothekar XHeft d

Die Lauensteiner Tagung

ein BeitragzurFragenachMöglichkeitundSchwierigkeitorganisatorischer Maßnahmen innerhalbkultureller Bewegungen.

Anlaß, Absicht, Teilnahme

DieDeutscheZentralstellefürboltstiimliches Büchereiwesenkonnte irn Jahre1924aufdas erste JahrzehntihresBestehens zurückblicken.Wie sie geworden istund was sieheutebedeutet,istdargestelltineinemSehnsahres- bericht,denunsereGeschäftsstelleausgearbeitet hatundder denMitgliedern undFreundenderZentralstelleindenletztenMonaten zugestelltwordenist.·) DerZehnsahresberirhtschließtmit- derDarstellungdes großen äußeren ErfolgesderZentralstelle:Tausendebon einzelnen Büchereiemdie heute teilsinengerer, teils inlosererVerbindung mit derZentralstelle stehen, BeteiligungdesReiches,derKultusministerienbezw.derLandesboltsbildungs- organisationenPreußens,Sachsens, Württembergs,Thüringens,Hessens,der Pfalzan derZentralstelle,engeVerbindungmit denlebendigen Kräftender Volksbildungs-undVoltshorhschulbewegung,Arbeitsgemeinschaftmit dem DolcsbildungswesendesGrenz-undAuslanddeutschtums, hierinsbesondere dasZusammenarbeitenmitdemösterreichischenBundesministeriumfürUnter- kschk-wachsende AuseinandersetzungdessremdsprachigenAuslandes mit den BestrebungenundPrattisrhenArbeiten derZentralstelle.

Viele DarstellungäußerenWachstums undErfolgessollteim Zehn- Iahkesbekschkurspriinglirh ergänzt werdendurcheine trittsrheNachprüfung desInnerenWertes desheuteErreichten Nähere Überlegungließeszweck- MZEZISerscheinen,denJubiläumsberirhtmiteiner solchenAuseinandersetzung III-Hil-öUbelaste-LDie trittsche Nachprüfungselbstaber durftenwir uns um soMUISETSkkallelhals mit derrapiden äußeren Ausdehnung,dieunsere

«) DerGerichtkannvonderGeschäftsstelle,Leipzig, Ieiherstraßeeg, bezogenwerden.

Preist.—M,fiirBezieherunserer Zeitschrift—.75 M.

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270 DieLauensteiner Tagung

BewegunggeradeinjüngsterZeitgenommen hatte,dieGefahreinerVeräußer- lichungvon vornhereingegebenwar." Rur gingdieEntschließungnunmehr dahin,einesolche Auseinanderfeizungzunächsteinmal imKreisederengeren FreundeundderTrägerunsererOrganisation dann aber gleichinum- fassender Weise durchzuführen.Zudiesem ZweckeludenVorstandund GeschäftsführungfürdieZeitvom 17.bis22 SeptemberdiesesJahres zu einer büchereipolitischenAusspracheein. Als Ort der Tagungwurde die Burg LauensteininOberfranten gewählt.Jn ihrerherrlichenLageim thüringisch-fränkifchenGrenziand und inihrerAbgeschlossenheitbom Lärm desTages und demBetrieb -derZibllifationwar siederrechteOrt für einen AktderSelbstbesinnungund der«Klärung, aisderdieTagungge- dachtwar. Die Einladungwurde überraschendgünstigaufgenommen,Nu- wenigeder Geladenen mußten wegen dringender Behinderungabsagen.

Erschienenwaren diefolgenden Persönlichkeitem

Dr. RudolfAngermann,Leiter derStädtischenBücher-und Lesehalle Hageni. W.XTheodorBäuerle,Direktor desDereines zurFörderungder Volksbildung, Stuttgart XDr.A.Buchwaid, Regierungsratimthüringischen Ministerium für Volksbildung,JenaXFri.Dr.M.Döring,Geschäftsfühkekiu

des EvangelischenVolksbildungsausschusfes,Berlin J Dr. R.b.Erdberg, OberregierungsratimpreußischenMinisterium fürWissenschaft, Kunstund Volksbildung, Berlin, undFrauXDr. W.Fröbe,Leiter derStädtischen Büchereiund LesehalleinSchwarzenbergi.Erzg.XDr. Gottschald,Leiter derBüchereiabteilungdes WienerVolksbildungsvereines,WienXDr.Wilhelm Fiitner, Privatdozent, Jena XDr. Walter Hallbauer, Leiter derFreien öffentlichenLandesbüchereiGera XDr. Hermberg,Leiter des Städtischen VolksbildungsamtesundderVolkshochschuie,LeipzigXFrauElife Hofmann-- Bosse,Leiterin derDeutschenVolksbüchereischuie.LeipzigX HansHofmann, wissenschaftlicherSetretär der Deutschen Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwefen,LeipzigXWalter Hofmann,Direktor derStädtischenBücher- hailenzu LeipzigXAlsred Jennewein, Leiter der Büchereiabteilungdes Vereines zur Förderungder-Voltsbildung, Stuttgart XDr. Kaphahn, Regierungsratim sächsischenMinisterium für Volksbildung,Dresden,und FrauXDr. WaltherKoch,Leiter der Voltshochschule EafselXE. Kron, LeiterderOsfentlichenBüchereiundLesehalleinBraunfchweigXDr. Li.Lampa, Univ;-Prof.,Konsuient fürVolksbildungswesenimösterreichischenBundes- ministeriumfürUnterricht,HadersdorfsWeidiingaubei Wien XFrauEmma Lampa,Leiterin der Kinderiesehalleim VoltsheimWien, Hadersdorf- WeidllngauXEhrlstian Leichtle,Leiter der VoltshochschuleHeilbronu J FritzMäder,Leiter derStädtischenVolksbüchereiHeilbronn XFri.Dr.Meuter, Stadtbibliothetar, Köln a.Rh.JFri. Dr. Rathau, Leiterin der Volks- biichereiReutölln XFranzRaumann, Leiter derStädtifchenDoltsbücherei

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aus-aß,ethisch-,Teilnahme 271

MeissenX HansNcckllsch.Geschäftsführerdes CinküufshausesfürVolks- büchereien,Leipzig-Dr. Reichwein, VoltshochschuleThüringen, JenaX Dr.WilhelmRenten, LeiterderöffentlichenBücher-eiHameln XDr. Rudolf Reuter, StadtbibliothetakundLeiter derVolksbibliothetenundLesehallen der Stadt Köln XDr. Schröder,Leiter der ostpreußischenProvinziab Büchereiberatungsstelle,ClbingXDr. Seeger, Regierungsrat imReichs- ministeriumdes Innern, Berlin XJosef Seher,Leiter der öffentlichen Büchereides GewerkschaftsvereinesMünchenXJulius Streit, Leiter der DeutschenBüchereiinGablonza.N.XDr.Therstappery Stadtbibliothekar, Köln a. Rh.XDr. AdolfWaas, Leiter der Stadtbücherei Darmstadt- Dr. Zimmermann,LeiterdesArchivs fürVolksbildungimNeichsministerium desInnern, Berlin.

Vertreten waren diefolgenden amtlichenStellen und Organisationen:

Reichsministeriumdes InnernXPreußischesMinisterium für Wissenschaft, KunstundVolksbildungXThüringischesMinisterium für Volksbildungund Justiz, AbteilungfürVolksbildungXLandesstellefür freiesVolks- bildungslvesenim sächsischenMinisteriumfürVolksbildungXHesslsches Landesamt für Volksbildung XOsterteichischesBundesministerium fürUnter- richt, VolksbildungsstelleXRat der Stadt LeipzigXWürttembergischer Verein zur Förderungder VolksbildungXPreußischeVolksbüchereivers einlgungXLandesgruppe Sachsender Deutschen Zentralstellefür Volks- tümliches BücherelwesenXDeutscherBuchwarteverbandinder Tschecho- stvkvnkeiXOstpreußischeProvinzial-BüchereiberatungsstelleXBeratungsstelle für tVoltsbibliothetenim RegierungsbezirtKöln, Koblenzund Trlers Zentraiberatungsstellefürdas öffentlicheBüchereiweseninder Provinz WestsalenXBeratungsstellefürVolksbüchereiwesenin derProvinzHannover ,- EbangelischerVolksbildungsausschuß,Berlin XNeichsausschuszfür sozialistische Bildungsarbeit, Berlin XVolksbildungshaus Wiener Urania XWiener VolksbildungsvereinXDeutscheZentralstellefürvolkstümlichesBücher-ei- wefen XDeutsche Vollsbüchereischule,LeipzigXEinkaufshausfürVolks- büchereien,Leipzig.

WerdieGeschichtedesdeutschenboltstümlichenBüchereiwesenskennt,weiß, daß sichinDeutschlandnochniemalseinsolcherKreis zutagelangen,lediglichder volkstümlichenBücherei gewidmetenAussprachenzusammengesundenhat.

SchonindieserTatsache möchtenwireinen nichtunbetrüchtlichenbücherel- politischenlWert derLanensteinereTagngerblicken. Aber auchdieZentral- stelle selbstdurfte auf dieseZusammensetzungderVersammlungmitGenug- tuungblicken.Eswar für die,dievor zehn Jahrenan derGründungder Zentralstellemitgearbeitet hatten,kein gleichgültigerAugenblick,als am

BegkiißungsabenddieanwesendenVertreter des Reiches,derLänder und desösterreichischenBundesminlsteriums,sowiederBeauftragtedersudeten-

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272 DieLauensteiner Tagnng

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deutschenVolksbibiiothetaredieZentralstellezuihremzehnjährigenBestehen beglückwünschtenund ihrVertrauen zurZentralstelleunddenfestenWillen zuweiterer ZusammenarbeitzumAusdruck brachten.

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Geistig-fachlicheGrundlegung

Wostehenwir? Jst das,was wir mit der neuen Büchereibewegung gemeint haben,erreichtworden? Cntsprichtdemgroßen äußerenErfolgein.

inneres sachlichesGrgebnist DieseFragensollten derGegenstandder Aussprachesein. Sie konnte erfolgreichnur geführtwerden und bor dem Schicksal babhionischer Sprachberwirrungnur bewahrt bleiben,wenn ein MaßstabzurBeurteilungdesGeleistetenund Erreichten gewonnen wurde.

Scheinbarwar dieserMaßstabschonindenSchriftenderZentralstellege- geben.Aberdochnur scheinbar.Denn einmal istderBüchereigedanteder Zentralstelle selbst nichts starrAbgeschlossenes.Vor allemaber befindet sich seineliterarische Ausprägung,sazumTeil selbstseine praktische Arbeits- ausgestaitungnochinbeständigerEntwicklung.lind danichtsederderAn- wesendenunmittelbar bor derTagung durcheineerneute Auseinandersetzung mitdem Büchereigedantenund seiner heutigen Ausprägunggegangen war, machteessich erforderlich,dereigentlichenbüchereipolitischenAussprachenoch einmal eineDarstellungder neuen Bächerei boranzustellen. Freilichkeine Darstellunginextenso. Das berbot diegeringe, fürdiesenSonderzwert zurVerfügung stehende Zeit. Auchgaltessa nicht,bor einemKollegium bonFachgenossenüber diespeziellenFachaufgabenderVilchereizusprechen, sondernbor einem Kreis von Volksbibliothetaren, Volksbildungsfreunden undRegierungsmännerndas geistige Gesichtderneuen Vächereiherauszu- arbeiten. Dabei solltezunächsteindringlicherBeweis fiirdieThese geführt werden: »Diebeltstiimliche BächereiistkeineVeranstaltungzurVerbreitung bon gutenBüchern.Sie istvielmehr derVersuch,einneues Verhältnis zwischenVolk einerseitsund werihaftcmSchristtumanderseitsherzustellen.

Der Versuchbestehtinder Auswahl,Ordnung,Darstellungund Ver- mittlung-des Schristtumsnach Erlebensnäheund nachLebensbedeutung.«

Daraus ergab sichzunächstdieAufgabe,zusagen,was mitCriebensnähe und Lebensbedeutung gemeintjist,eszgalt weiterhin wenigstensin Form einer methodisch durchgebildeten Stichprobe—, Criebensnäheund LebensbedeutungbestimmterAusschnitteZdes Schrifttums fürbestimmte LebenstreiseunseresVolkesJaufzuzeigemZReferentfiirdieses,sowiejsiiralle folgenden sachlichenundbiichereipolitischenThemenwar derGeschäftsführer derDeutschen Zentralstelle.

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GeistigssachlicheGrundlegung 273

DieAusführungenüberCrlebensnäheundLebensbedeutung einzelner Literaturgebietewurden gemachtan Handdervon denStädtischenBücher- Mczu Leipzigund derZentralstelleerarbeiteten statistischenMaterialien, und inderszrEung dieser HDarlegungenaufdieesJLeilnehmerist vielleicht eines derEwschkigstenErgebnisseHderTagung "·zuerblicken. Selbstsehrer- fahrene-inTheorieund Praxis gleich EtlefwurzelndeVolksbildner nicht ZuletztAuchdieanwesendenVolkshochfchulieute bekannten, hiervor etwas Neuem ZUstehen«dem größte Tragweite nichtnur fürdievolkstümliche Bäche-seh sondern auchsiikdas gesamte freieVolkebildungswefenzuzu- Mssensek-Die Zentralstelle Zwurdeaufgefordert, ihre lesertundlichen Materialien sobaldals möglichzuveröffentlichemund dle folgende,von DI.Dermbergelngebrachte Entschließungwurde einstimmigangenommen.

.Dle aufBurg Lauensteinzur büchereipolitlschenTagung der DeutschenwZentralstelle für volkstümlichesBüchereiwesenVersammelten thben LdenBericht-desLeitersHderZentralstelleüberdie statistischen

HYLPHArbeiten-·;derIStüdtifchenBücherhallensszuLeipzigund derDeutschen Ekkååsentralstelleentgegengenommen. Sie erblicken inder Durchführung

solcherArbeiten aus breitesterGrundlageeinederwichtigstenVoraus- setzungenfürdensystematischenAusbau undsüreinestarkeinnere Ent- wirtlungsnichtnur der volkstümlichenEBücherei.sondernjdes deutschen Volkebildungswefens überhaupt.Die Versammlungersucht daherda- ReichsowiedieRegierungenderLänder-,dieStädte unddiezentralen VolksbildungsorganifationemdieMittel fürdieWeiterführungundAus- arbeitungdieserUntersuchungenderDeutschenZentralstelle fundfürdie VorbereitungähnlicherArbeiten aufdem Gebiete derVoltshorhschulen bereitzustellen.·

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Welche Folgenergeben sichaus den gewonnenen sozialpshchologischen TatsachenundkulturphilosophischenClnfichten fürdiegeistigeOrdnungdes Schrifttums,soferneszu einer wirksamenKraftderVolksgestaltungwerden foll?Der BeantwortungdieserFrage«war»«der»zweiteWAbschnittherTgrundz leLendenVorträgegewidmet. Hierwurde-im«wesentlichendarfausgeführt

was inunsererZeitschriftietzthiuund früher fchonunter dem Stichwort sSTchVekzeichnlsseundBestandsausdau«gesagtwurde. Mit ganzbesonderem NachdkllckbetontederReferent: DieseArbeiten bedeuten eine vollständige Umschschkuktginnerhalbden größtenund vornehmstenGutes unserer entwallen abekllsklerungDaherkönnensie nichtimHandumdrehendurch Kräftemlkkceken

geistigenFormatesundauch nicht durch Kräfte,dieaußer- halbderVolkskämcschenBüchereistehen, geleistetwerden. Arbeit auf lange Sicht,UnkleMikkvkkkungvorzüglichenumfassendgebildeter, aufdieeigen- artige Aufgabebesonders geschulte-cMike das sind hiekdie Don-us-

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274 DieLauensteiner Tagung

sehungenwahrenErfolges. Unterstiithwurden dieDarlegungen durchdas reiche Anschauungsmaterlalder Unterrichtsabteilungder Zentralstelleund durch die ausliegenden VerzeichnissedesLeipziger Bücherhallenund der Zentralstelle.

Wir dürfenannehmen, daß, wenigstenswährendderTagung,mitdiesen Ausführungenderangestrebte Erfolg restloserreichtwurde: derBegriffdes .guten Buches« alsausreichender Begriff praktischerVolksarbeit zeigte sichinseinerganzen Fragwürdigkeihund dieAufgabeder .Schrifttums- gestaltung«durchdievolkstümlicheBüchereigingdenAnwesendeninihrer ganzen BedeutungundTragweite,aber auchinihrerganzen Schwereauf.

Alsbesonderswichtiges Ergebniskonnte dieVolksbiichereiimallgemeinen undunsereZentralstelleimbesonderen buchen, daßdie anwesendenVer- treter derVolkshochschularbelterklärten: hier endlich festenBoden und festenWegzu sehen,beides Dinge,dieZsonstinnerhalb der neuen

Dolksbildungsarbeitnoch so sehrfehlten.

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An diesemPunktelagdieGefahrnahe, inderBüchereieinInstitut interessantersoziaipshchologischerForschungund höchst relzvollerund be- deutenderliterarisch-pädagogischerSchreibtifcharbeitzusehen,dergestalt,daß diefeArbeit als .das Cigentliche«indentechnisch-organisatorischenRahmen der Volksbiicherei hineingestellt gedachtwurde, ineinen Rahmen,der zwar unvermeidlich ist, der aber mit dem Wesen der volkstümlichen Büchereinichtszutun hat.UmdieseAuffassungnicht entstehen oder, foweit sieschonentstandenwar, nichtfestwurzelnzulassen,sprachderNeferentin einem weiteren Vortragüber.Die BüchereialsGestaltung«.Der Gedanke,

. derhierentwickelt wurde, war etwa der: esgibtbeiderBüchereikein Aussenund kein Innen, keine Haupt-sund keineNebensachemAnseder Stelle, undwenn esderZustanddesSchreibzeugesimAnmeldezimmerist, mußdieBüchereiAusdruck einer bestimmten menschlichenGrundhaltungfein.

Der .Stll des Hauses·und die »FormendesVerkehrs· stnd fürdas Gelingendes Ganzenebensowichtigwie Bücherauswahlund Katalog- gestaltung. Auchdieseletzteren wichtigenGebiete sind, gemessenan dem GanzenderBücherei,»nurEinzelheiten,dleBedeutung, klassischeForm,tiefe Wirkungnur erlangen,wenn sieaus dem Geistedes Ganzen herausge- staltet sindund indiesem Geistemitdem Ganzen verflochtenbleiben. Arn Begriißungsabendhatteder ReferentinAnlehnungan einschönesWort Stifters .Vorn GeistguterArbeit· gesprochen.AusdiesemGeisteund aus dem Geistewahrer HumanitätherausmußdasWerk der volkstümlichen GüchereiimGrößtenundimKleinsten .gestaltet·werden. Sie mußselbst

alsGanzes,alsWerk,alsSchöpfung Ausdruck iener Kräfte sein,die

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Geistlg-fachlicheGrundlegung «275 sieindenen aussprechenund entfalten will,die dasHaus derBücherei betreten.

Nurso,nicht durchdieeinzelnen Bücher,die aiseinzelne Bücher in derungeheurenBücherflutunserer Tage untergehen, nur sowird .die Bücherei'einKristallisationspunktindem chaotischwogendenMeer der Gegenwartsein können.

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Am SchiUiTediesergrundlegendenDarlegungengingderVortragende dazu übendieKonsequenzenaufzuzeigen,diesichfürdieBüchereisührung MSdemVethekgesagtenergeben.Esgenügenicht,zusagen, dieserBüchereik gedsnkeistschön undrichtig,und zugleichdasWert der Büchereiunter

Vokauslekiungenzubeginnen,diedasEntsteheneinerwahrenKulturbücherei vonvornhereinunmöglichmachen.Wenn dieseBüchereigewolltwerde,dann MüiieCknstgemacht werden, ganz-bestimmteVoraussetzungenmüßtener-

iüllk lein. Sonst entsteheder unerträglicheZustand,daßwir uns auf Tagllngenan IdealblldernunseresWollens berauschenund imLilitagdas Unzulänglicheimmer wieder Ereigniswerden lassen.Voraussetzungen so- WdhlsachlicheralsauchpersönlicherNatur müßtenerfülltsein.Und zwar handeltees sich-bei den sachlichenVoraussetzungen zunächstnochnicht um dieeigentlichsachlichenLeistungendesVolksbibliothekarsselbst, sondern um Leistungund Haltungdes TrägersderBücherei,sei diesernun eine Gemeinde,eiuVerein oderaucheinePrivatperson. Schonan derfalschen Leseordnung,die etwa derMagistratderBüchereiaufzwingt,könne dieDurch- führungdes neuen Büchergedankensscheitern,z. B. dann,wenn dieLese- ordnung nichtdavon ausgeht,daßdie Benutzungder Bücherei,wenn wirklichdasLebenerfaßtundgestaltetwerdensoli,einepersönlicheAngelegen- heitdeseinzelnenLesers fein muß.Ebenso verhängnisvollseies,wenn der TrägerderBüchereivonfalschen Vorstellungenüber dasVerhältniszwischen Betriebsumfangidenerwünscht)undBetriebsmitteln idieerbewilligt)be- hekklchtist,oderwenn seinVerständnis gegenüberderFragedesRaum- bedarfesund derRaumgestaltungderBüchereiversagt.Ausalledem ergebe lich-daßderwichtigsteAugenblickimLeben derBüchereiderZeitpunktsei, nn demderkünftigeBibliothekarmit demTrägerderBücherei verhandelt Und mit diesem gemeinsamdieGrundlagenfeststellt, aufdenen derBau dckBüchereierrichtetwerden soli.

Damit war der VortragendebeidemBibliothekarder volkstümlicheu Baches-eiangelangt. Hierzu führteer etwa das Folgendeaus.

Wenn wir die richtigenEBibliothekarehaben,werden wir auchdie kichttsen Bücheeeienhaben, denn aufdieDauer werden dieTrägerder Vachekeieklla Uschkgegen Meinung, Einsichtund Willen derer, die zur GestaltungdesWerkesberufen sind, regierenwollen. Was aber gehörtzu obern richtigenVoitsbibliothetarrDie volle Kenntnis und Beherrschung

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276 DieLauensteiner Tagnng

seinesJaches, natürlichiAber welche allgemeinenVoraussetzungen,vor allen speziellsachlichen Crfordernissenmüssen erfüllt sein, wenn einguter Volksbibliothetarwerden sollt DieseVoraussetzungen ergeben sichaus der GrößeundungewöhnlichenMannigfaltigkeitdergestellten Aufgabe.Demnach soll inknappster Ausführung derVolksbibliothetarsein:

r.Der Mann derverwaltenden Fähigkeitund despraktischenorganisatori-

schenDenkens. .

e.Der gewiegteGeschäftsmannund derverhandlungsgeübteDiplomat.

Z.Der praktischePädagog,deminstinktive ClufühlungsfähigteitinMenschen verschiedensterArt,derschnelleBlick.fiirdas, was nottut', eigen ist.

4.Der Freund des Volkes. dem der Dienst am Volke Herzens-und Gewissenssacheist.

s.DerFreundundKenner desSchristtutns, geleitetvon einem natürlichen Instinkt fürdas WesentlicheundEchte.

o.Der geistigeMensch,der mit selbständigetnUrteil und ohnevpack-Zisch- odercliquenmäszigeBindunginwissenschaftlicher,literarischer, sozialerund politischerBeziehungdem geistigenLeben seiner Zeitund seinerUmwelt gegenübersteht

7.Der HausgestalterundHauspsleger,wobei unter .Oaus«auchalleszu verstehenist,was als konkreteSacheimHauseist.

A. DerwissenschaftlicheKopf,derdas Ganzedes verschlungenenSystems der voltstiimlichen Büchereiin klarer Überschaubehältund der die rationalen FaktorenseinesWirkens von den irrationalen Kräftender Büchereigestaltungzuscheiden weiß. ,

o.Der von derinneren Anschauungeinerreineren FormmenschlichenZu- sammenlebensbeherrschteund von diesemSentralpuntt aus seinWert gestaltende Mensch.

Werden auch nimmt-. so schioßdekDorne-gener diesenTei-sätuekein«-.- führungen,werden auchniemals .alle dieseAnlagenundFähigkeitenin voller Entfaltungineiner Personvereint sein,sowirddieneueBächen-i- bewegungeinen wirklichenErfolgnur dann erhoffenkönnen, wenn sich alle, diehiermitzuratenund mitzutaten haben,an diesemaus derNatur der

neuen Bächerel hervorgehendenBerussideal orientieren und wenn siein

sedemFalle unter AusgebotallerKräfte,unter AusnutzungallerMöglich- keiten,sichdafüreinsetzen, daßdie denkbar grössteAnnäherungan das Ideal erreichtwird.

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Damit waren die grundlegenden Vorträgeabgeschlossen,undessetzte nun, am Nachmittagedeszweiten Tages,einesehr ausgedehntenndzum

TeilsehrtiefgehendeGeneralausspracheein. Wir wollen den eigentlichen

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Mit alledem ist die Stellung der deutschen Volksbücherei zu Fords Buch ge- geben. Wenn wir das Weltbild wünschen, von dem uns Ford ein klassisches Modell gibt, dann muß

Mit der Umfrage sollte nicht eine Statistik mit wissenschaftlich einwand- freien Zahlenreihen gewonnen werden. Eine solchewirklicheStatistik ist heute im volkstümlichen Büchereiwesen

Und in Hohenrodt wurde dann auch, ganz spontan, der Weg zu einem neuen Zu- sammenschluß gefunden. JmHohenrodter Bund, der Ende Mai im schwäbischen Schwarz- wald gegründet

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Der Verfasser sagt am Schluß des Vorwortes ,,Möge die Schrift zu einem gesundheirlichenHausbuch für alle jene Familien werden, deren bescheidene Lebenshaltung durch die

Sein Schönstes aber ist doch, wie hier der Sohn, dem Technik Und Mechanik fremde Welten sind, aus einem ganz anderen Lebensgefühlheraus sichmithoher Liebe in den »Geist seines

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