Deutè chtum
imAuslanD
Jeit chriftdesDeut chenAuslandIn titutsStuttgart
Fahrgang 22 November-Dezember 1939 - Heft 11/2
Die E tlanddeuk chenkehren heim
Dem Ruf des Führers -aller Deut chenfolgend, indwährendder lezten WochendieE tlanddeut chenin. das Großdeut che.Reichheimgekehrt. Auchdie Um iedlungder Deut chenaus Lettland i t,wenn die esHeft er cheint,im we entlichenabge chlo Ihren.{ließt ichunmittelbar die Rück iedlungder Volksdeut chenaus Galizien-Wolhynien und aus der übrigen ru i chen Intere en phäredes ehemaligenPolen an.
irveröffentlichenheuteals er tenBeitrag, derzudie emUm iedlungs-
.vorgang als einem dergrößtenEreigni eder jüng tenvolksdeut chenGe chichte Stellung nimmt,den lezten Bericht un eresbisherigenE tland-Mitarbeiters.
Derer teAb chnittderUm iedlungsaktiondese tländi chenDeut chtumshat ihim Großenvollzogen.Etwa 12000 Volksdeut cheaus E tlandhabenbe- reits diealteHeimat verla en,um,dem Ruf des Führers folgend, ichder gro- ßen Aufbauarbeit im neuen deut chenO tenzur Verfügungzu tellen.Etwa 1500 deut cheMen chen,vor allem Männer in führendenStellungen,bleiben noch einige Wochen im Lande,um dieÜberleitungdes immerhin rechtan ehn- lichendeut chenöffentlichenund privaten Eigentums indie Hände der neuen
Treuhandverwaltung zu Ende zuführen.
So tehtdas e tländi cheDeut chtumnacheiner 700jährigenGe chichte,die be tinimt‘gewe eni t,vor allem dur einen hartenKampfum das Lebensrecht deut cherMen chenindie emLande,um ‘dieVerteidigung E tlandsgegen den O ten,mag die erKampfinpoliti cher,militäri cheroder gei tigerForm vor ichgegangen ein,vor einer Wende,die nur mit den Tagen verglichenwer- den kann,als Deut chezum er tenmalden Boden die esLandes betreten haben.
Trot \{<werPrüfungen,ter diedem e tländi chenDeut chtumeitetwa der Mitte des vorigen Iahrhunderts' im Zuge der Ru ifizierung,der ru i chen Revolution, derAgrarrevolution 1919/20 auferlegtworden indund zueinem
\<weren Verlu tan Zahl und wirt chaftlicherStellung geführt hatten, hätte die deut cheVolksgruppeinE tland,ihrer Tradition treubleibend, ihre jahr- hundertealten Aufgaben auch weiterhin erfüllt, und, fallses ein ollte,auchmit der Waffe'inder Hand,wenn ieder Ruf des Führers nichtzuneuer Arbeit abberufen hätte.
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Schreiber die erZeilen i tZeugederum türzendenEreigni unde der dies- bezüglichenVerhandlungen gewe en,die in den ent cheidendenOktobertagen die esIahres inE tlandgeführtworden ind.Er hat teilhaben können an den tiefern tenBe prechungen,die die Durchführungdes Rufs des Führers tech- ni chindieWege leiten ollten.Unvergeßlich indihm zwei Zu ammenkünfte geblieben, die am Sonntag, den 8. Oktober, tattfanden,nahdem am Sonn- abend vorher die endgültige Fa ungdes Rufs des Führersaus dem Reich übermittelt worden war. Die er teVer ammlungfandin der Deut chenKul- tur elb tverwaltungtatt,in deren Räumen die Vertrauensleute des deut chen Land tandeszu ammentraten.Der Führer des Land tandes,der gerade aus dem Reich eingetroffenwar, gab den Ruf des Führers in kurzenWorten wieder. Es wurde nur eine tiefern teFrage ge tellt,obdie eswirklichder Wille des Führers ei,daßwir aufdieHeimat verzichtenmü en;nachder bejahenden Antwort erfolgte keine weitere Frage mehr. Ern tund gefaßtwurde dann in kürze terZeitdertechni chePlan fürdieUm iedlungdesLand tandesbe chlo en.
Das elbeBild eine Stunde päterim altehrwürdigenSchwarzhäupterhau e zuReval. Die Vertreter des tädti chenDeut chtumswaren dort zu ammen- getreten. Auch hierein till <hweigendeseinheitlichesEintreten fürden Ruf, deran uns ergangen war. Auch hier, ohne jede Debatte, das ofortigeHeran- treten an die prakti cheArbeit.
Unddie e einheitliche, di ziplinierteStellungnahme i t kennzeichnend gewe en fürdie ganze Arbeit, dievon derdeut chenVolksgruppezur Durchführungder Um iedlunggelei tetworden i t.Aus eigenerKraft hatdie e tländi deutche che Volksgruppe, oweitdie Um iedlunginE tland elbvorwärtsgetriebent werden konnte, die eorgani iertund durchgeführt.Aus dem Nichts mußtendiege amten Organi ationenhierzu in kürze terFri taus dem Boden ge tampftwerden,
|Organi ationen,welchedieErfa ungjedes einzelnen Volksgeno en,eineBe- [treuung, Beratung und \<ließli< einenAbtransport mit einerbeweglichen
Habe in kürze terZeit durchführenmußten. Die eArbeit i t o chlagartig durchgeführtworden, daßvon e tländi cherSeite nachherder Annahme Aus- dru gegeben wurde, dieent prechendenOrgani ationen eienvon langerHand aus vorbereitet gewe en,ein derartigesWerk hätte oreibungslos und di zi- pliniert unmöglichdurcheine improvi ierteArbeit durchgeführtwerden können.
Sohatdie deut cheVolksgruppe inE tlandauchindie ereeli cho chweren Zeit ihrenMann ge tanden.Nur demRuf desFührers folgend,verla wiren die esLand, nachdemes uns unter den obwaltenden Um tändennicht möglich gewe eni t,un ereHeimat bis zum letztenzuverteidigen,wie wir die esinden
chwerenIahren 1918 bis 1920 getan haben.Un erdamaliges freiwilligesBal- tenregimenti tdieeinzige volksdeut chemilitäri cheAbteilung gewe en,dieohne Rückhaltvon einem ge chlo deutenenchenVolksboden aus, wie in Kärnten, oder ge tüßtvon militäri chenFormationen vom Reichaus, wie die Balti che Landeswehr inLettland, den Kampfum das Heimatrecht geführt hat.
Es wird niemand wunder nehmen, daßes der deut chenVolksgruppe in E tland nicht leicht gefallen i t,die Heimat zuverla en.Denn der Deut chein
, E tlandwar in tärk temMaße heimat-und bodenverbunden, er war gewohnt
| an einen Kampfum eineExi tenzund um einedeut cheKultur unter Verhält-
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ni en,die ihm täglicheAngriffe und Bedrohungen brachten.Um #o tärker mußer daheram Lande hängen.Aber wir glauben, daß die eHeimatgebunden- heit, die es heute ovielen {wer macht,aus der alten Heimat zu cheiden, eine der großen Kräfte einwird,die es der deut chenVolksgruppe inE tland 596
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ermöglicht,ihreAufgaben imneuen Siedlungsraum auch wirklich durchzufüh-
ren. Denn der Deut cheaus dem balti chenKampfgebietwird auchimneuen Lande einenFuß fe taufdieneue Heimaterde ehen.Er wird mit allen Kräf-
ten ichauchdort für einDeut chtumein etzenund einLand, oweitesin einer Kraft teht,zu verteidigenwi en.Der Baltendeut chewird, eben owieer es
imfernen Nordo tengetan hat, auchimneuen deut chenO tendieVorpo ten- tellungbeziehen,an dieer dur<hJahrhunderte hindurchgewohntgewe eni t.
Die Baltendeukf chenindkeine Flüchtlinge,dieihreAufgabeim Stichge- la enhaben,wenn ieden Boden desReichesbetraten. Sie wi en,daß ieSol- daten des Führers ind,dieihrer bisherigen Aufgabenentbunden worden ind,
um zuneuen berufenzu werden. Und wenn der Bli auch umflorti t,der beim
Ab chiedüber die Heimaterde gleitet, okönnen wir un erenneuen Weg doch imBewußt einde enbeginnen, daßwir in die emLande bis zulezt dem Ver- mächtnisun ererVätertreugeblieben ind.OhneÜberhebungkönnen wir agen, daß E tlanddurchun erenAbzugwohldie tabil Kraftte inpoliti cher,wirt=
chaftlicherund ittlicherBeziehungverliert. Waren wir doh Bürgenund Sinn- bild zugleich dafür, daß E tlandzum europäi chenund nichtzum a iati chen Kulturkreis gehört.Und wenn wir zumAb chiedun erAugeüber dieäußereArt der Baudenkmäler die esLandes chweifenund in die inneren Formen eines wirt chaftlichenund ge ell chaftlichenAufbaues eindringen la en,dann werden wir erkennen, welchebleibenden und nachhaltigenSpuren die 700 Iahre der Ge chichtedeut chenVolkstums inE tlandhinterla haben.en Wir inddieletz- ten, die un ereGe chichteund die Arbeit un ererVorfahren und un ereigenes Handeln be chönigenwollen. Dies Land hat immer in einem Kreuzungspunkt
derver chiedenKräfteten ge tanden.Es war ein harter Men chen chlag,der ich allein hier haltenkonnte. Unddie Schule,diedas e tni cheVolk unter deut cher Führung durchgemacht hat, i tgewiß nichtimmereine leichte gewe en.
Aber wir wi enauch, daß gerade die edeut cheSchuleund dieArbeit des deut chenMen chenimLande dazu geführthaben, daß E tlanddurch ieben Iahrhunderte hindurchvor einem Ab inkenim weiten ö tlichenMeer bewahrt werden konnte und daß eineLebensformenheute wirklich europäi ch ind.Es i t nichtÜber chäßungder Rolle und derTaten des eigenenVolkstums und wahr- lichkeinHochmut,deraus derFe t tellungdie erTat achenpricht.Sondern es i tdienüchterneErkenntnis aus denLehren der Ge chichtedie esLandes und einer Prüfungder heutigen Lage aufGrund der wirklich gegebenenUm tände,
die wir hier zu ammengefaßthaben.
DaßdasDeut chtuminE tlandbiszuletztindie emLande einen viel tärkeren Einfluß gehabt hat,als man aufGrund einerZahlund einerAbdrängungvon politi chenEnt cheidungenin den lezten zwanzig Jahren anzunehmen geneigt i t, kann aus der einfachen Tat acheer ehenwerden, daßmit denDeut chenzugleich auchviele Men chendiealte Heimat verla en,die nichtrein deut chenBlutes“
findund dochdieAnziehungskraftdes deut chenVolkstums o tarkempfinden, daß iemituns gehen.
Wenn wir aus die emLande cheiden,otun wir es mit einem heißenDank imHerzenfür un erealteHeimat,in derwir geboren indund an der wirhängen.
Auchdem e tni chenVolk,dem gegenüberwir uns nie als Feinde, ondernviel- mehrals Freunde gefühlt haben,werden wir alles Gute wün chen.
Wir wi en,daßwir in eineharteAufbauarbeit hineinge telltwerden ollen,
die nur mit An pannungaller Kräfte gelö werdent kann. Wir wi en,daß wir ineinem Gebiet härte tenVolkskampfeszu neuer Arbeit ange etztwerden ollen.
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Aber wir wi auch, daßen zum er tenmalinun ererGe chichte‘wir die anver- trauten Aufgaben ‘weiterdurchführenkönnen,wobei das geeinte deut cheVolk und Großdeut chlandhinteruns tehen.Wenn wir bisher,vor allem nur aufdie eigene Kraft vertrauend, un erenPlaz behauptet haben, owerden wir uns nun eingliedernindenneuen Heerbann Großdeut chlands,der mit Pflugund Schwert
den deut chenO tenendgültigfürGroßdeut chlandichernoll.
Axel de Vries.
Dr.KarlRoos +
Unter den Märtyrern der Volkstumsidee und den Verteidigerndes volks- deut chenGedankens wird man künftighininEhren auchdenNamendes El ä ers
Dr. Karl Roos nennen, der am 28.Oktober 1939 in Nancy als Opfer des chändlichenUrteils eines franzö i chenKriegsgerichts einLeben unter den Kugelneines Ex chießungskommandosendete.
Der am 7.September 1878 im unterel ä iOrtechenSurburg geborene pä-
tere Pädagogewar er tnahdem Weltkrieg indiepoliti cheArena eingetreten.
In klarer Erkenntnis der verhängnisvollenFolgen des Kampfes Frankreichs
um die „A imilation“einesnah dem deut chenZu ammenbruchvom Herb t
1918 zum zweitenMale unter franzö i cheHerr chaftgekommenen deut ch pra- chigenHeimatlandes hatte er ichder jungen „heimatrechtlichen“Bewegung ánge chlo ‘Alsen.zu Pfing ten1926 in Straßburgder überparteilicheund überfonfe ionelle„El aß-Lothringi heHeimatbund“ mit einemberühm- ten Aufruf „An alle heimattreuen El aß-Lothringer“vor dieWeltöffentlichkeit trat, er chienunter den hundert Unterzeichnerndie eser tenautonomi ti chen Manife tsauchder damals nochunbekannte Dr. Roos. Die erübernahmdie Stelle eines Landes ekretärsdes Heimatbundes. Als die franzö i chePolizei
und Iu tiz1927 nachdem Fehl chläganderer Kampfmethodenbeauftragtwurde, die führendenMänner des Autonomismus unter Anklage des „Komplotts gegen die Sicherheitdes Staates“ zu tellen,entzog ichDr. Noos imAu trage
einerFreunde gemein ammit einigenanderen Vertretern des Heimatgedan- kens dem Zugriff der politi chenPolizei, um vom Boden der Schweiz aus den aufflärendenVerteidigungskampfweiterzuführen.Damals ent tandund er chieneine Schrift „Politik und Gewaltpolitik in El aß- Lothringen“, eine dokumentari chreichbelegte Rechtfertigungder autono- mi ti henZiele, Forderungen und Anklagen. Im An chlußan den großen
Colmarer Prozeß vom Mai 1928 wurde Dr. Roos im Abwe enheits-
verfahren zu langjähriger Freiheits\trafe verurteilt. Er tellte ichjedoh am 10. November 1928 freiwilligder franzö i chenJu tiz,nachdemer zuvor heim- lih über die Grenze in eineHeimat zurückgekehrtwar und in öffentlicher Volksver ammlungzuStraßburg hatte prechenkönnen. Er zwang durch eine überra chendeRückkehrdiefranzö i cheIu tiz,das Verfahren gegen ihnund denAutonomismus überhauptein zweitesmaldurchzuführen.Inzwi chenhatten zahlreiche Volkskundgebungen, politi cheWahlen, Pari er Parlamentsdebat- teuu w.dietiefe Verwurzelung der heimattreuenIdee imel aß-lothringi chen Volke deutlicherwie en.Frankreichkonnte es nichtwagen, im El aßeinen zweiten Komplottprozeßdurchzuführen;es verlegte daher das Verfahren in 598
ein benachbartes binnenfranzö i chesDepartement: Vor dem Schwurgericht
von Be ançonverteidigteDr. K. Noos eineIdeen und dieRechtedes el aß- lothringi chéènVolkes. Wieder wie zuvor in Colmar bekundeten namhafte El ä underLothringer des politi chen,kulturellen und wirt chaftlichenLebens die Überzeugungvon der Ehrlichkeitdes Kampfes der Autonomi tenund zu- mal von Dr. Roos. Die Ge chworenenvon Be ançon prachenihn nach zwölf-=
tägiger Verhandlung am 22.Juni 1929 ein timmigfrei. In einem Telegramm
an dieRegierung Poincaré forderten iedie eauf,den Frei pruchzum Aus- gangspunkt einer neuen El aß-Lothringen-Politikzu machen.
Die eMahnung blieb ungehört,wenn auch Frankreich nunmehr Zurückhal- tung übte und einenKampf gegen die Autonomi tenforderungauf anderen Wegen und mit anderen Mitteln fortführte.Die Organe der franzö i chen El aß-Propagandaund dieLinksparteien fandenindie emKampfneue Argu- mente, als im Reichder National ozialismusdie Macht errungen hatte und dieFe elndes Ver aillerDiktats abzu treifenbegann. Obwohldie neue Füh-
rung des Neichesindenfolgenden Iahren Frankreichimmer wieder ver icherte, daß ihm gegenüberfeine Territorialforderungen mehrerhoben würden, olltedas franzö i cheVolk in den Verteidigern des Rechtes aufdie deut cheMutter-
prachein El aß-Lothringenund der übrigen „Heimatrechte“nichtsanderes ehenals verkappte „Nazi-Agenten“und „Goebbels-Stipendiaten“,die dazu be timmtund dafür bezahlt eien,den Boden füreine künftigeAufrollungder el aß-lothringi chenFragezubereiten!
Die eVerleumdungenverdichteten ihimmer mehrzur Anklage landesver- räteri cherUmtriebe,als welchenun elbdast harmlo eEintretente fürdie Gleichberechtigungder deut chenLandes prachemit dem Franzö i chen,ja o- gar die Herausgabeeiner kulturellen Zeit chriftvom Range der„Straßburger Monatshefte“ gelten ollten.
Dr. Roos, der nach einemFrei pruchzeitwei edem Generalrat (Bezirks- tag) des Unterel aßund bis zulezt dem StraßburgerGemeinderat angehörte, hattein den lezten Jahren ibe ondersfürdie kulturellen und Sprachforde-
rungen einge ezt.DieGründungeines „El ä i <henVolksbildungs- vereins“ war einWerk. In zwei einerVortragsabende pracher als be ondersgründlicherKenner über die el ä iMundart.che Die Feinde der Autonomi tenhöhnten,daßDr. Rvos die everla wolle,en — aber iegriffen auf ihre alten Hezargumente zurü>,als er in den er tenFebruartagen 1939 nach mehrtägigerVernehmung verhaftet, der Militärgerichtsbarkeitzur Verfügung ge telltund nah Nancy überführtwurde. Da beiDr. Noos und einigen gleichzeitigund päterverhafteten El ä Angriffeern aufdie Landes- verteidigungvorliegen ollten,durftediePre keinee Mitteilungen über das Verfahren bringenund ihreKritik und Zweifelnur mit äußer terVor ichtaus- drücken. Dr. Noos? Freunde hofftenaber, im künftigenGerichtsverfahren für dieWahrheit zeugen zukönnen.
Bei Ausbruchdes Krieges, iebenMonate nachderVerhaftung des Auto- nomi tenführers,war die esVerfahren no< immer nicht durchgeführt.Unter Kriegsrecht: würde Ende Oktober hinterver chlo Türenenennach kurzerVer- handlungdas Urteil gefällt.Es lautete gegen Dr. R o osund einen el ä -
i chenSoldaten Lob tein aufTodes trafe; einigeandere El ä er-er hielten mehrjährige Zuchthaus trafen.Die Hoffnung, daßder Prä identder franzö i chenNepublik wenig tensdie Voll tre>ungdes Urteils im Gnaden- wegeverhindern werde, erfüllte ichnicht.Bereits am Morgen nachdemUrteil,
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inder Frühedes 28.Oktober 1939, wurden die beiden El ä ertand- rechtlich er cho en.
El aß-Lothringenhat gegenwärtigkeine Möglichkeit,der Erbitterung und Empörungüber die esungeheuerlicheUrteil und über dieTat ache einerVoll- tce>ung‘Ausdru> zu geben. Aber Frankreich mußdamit rechnen, daßder Kampf El aß-Lothringensum einRecht nachdem Kriegunter dem blutigen, unauslö chlichenSchatten von Nancy tehenwird. Und die Welt, die bei der Nachrichtvon der Er chießungzweier El ä wegener angeblichen Landesver- rats zu Deut chlandsGun teneinen Augenbli> aufhorchte,wird in ruhigen Zeiten erkennen,daßmit dem 28. Oktober 1939 etwas Neues imel aß-lothrin- gi chenLebenskampfeingetreten i t.
- Dr. Roos war kein „deut cher Agen t“.Er tandgewiß nicht im deut chenSolde. Er er trebte eineZiele in unbedingter Loya- lität gegenüber Frankreich. Aber er führteden Kampf um die Rechte einerHeimat im klaren Bekenntnis zu ihrem volkhaft-kulturellen Deut chtumund in der Überzeugung,daßes Recht,Pflichtund Aufgabe des el aß-lothringi chenVolkes i t, ichgegen dieihmvon Paris zugemutete Ent=
wurzelungund Überfremdungzur Wehr zu etzen.In die em Sinne gehört
‘auchder El äßerDr. Karl Noos zu un eren Toten, denfür deut cheVolks-
tumsrechtegefallenenMännern. Ke By:
Stadt und Land imDonaudeut chtkumJugo lawiens
Das Problem Stadt und Land pieltinfa tallen deut chenVolksgruppen einebedeut ame,von der For chungwie von der praktichenSozialarbeit bis- herviel zu wenig beachteteRolle. Deswegen haben wir Johann Wü cht, denfü zialpolitikerund Volk tati tikerderdeut chenVolksgruppe inJugo lawien,gebeten, die enFragenbereich er tmaligfürdas Deut chtumder Wojwodina zuunter uchen.Wü chti tesgewe en,der vor kurzemdieer ten Anzeicheneiner biologi chenErneuerung imbäuerlichenDonaudeut chtumJugo-
lawiensnachgewie enhat. Die Schriftleitung
Die modernelandeskundliche For chunghatherausge tellt,wievon den er ten
‘Anfängender neuen Zeitrechnung bis zum heutigenTageindem von Alpen,
‘KarpatenundDinaren um chlo Raumeneneine Stetigkeit deut cherSiedlungen
— wenn auch nichtingleicherStärke und Ausdehnung— nachweisbari t. Für den Süden und Südo tendie esGebiets insbe onderehabendieBanater Hi to- riker I. H. Schwickerund FelixMilleker das Material zu ammengetragen,aus dem der deut cheAnteil an dem Aufbauder Städte,an der Kultur des Landes
‘hervorgeht.Freilich inddie deut chenStädte und Siedlungen des Mittelalters imRückgange,habenviele ihren ur prünglichdeut chenCharakterverloren. Der heutige bevölkerungsmäßigeZu tanddie esLandesi ter intö terreichi cherZeit
‘ent tanden;die Neube iedlung der Wojwodina mit neuen Men chen beginnt al o tat ächlich er tim letzten Iahr- zehnt des 17.Iahrhunderts. Dieer tendeut chenAn iedlerimBanat findenwir 1703. Bedeutend älter als diedeut chenbäuerlichen Siedlungen
unter Maria There ia(1749—1779)und unter Io efIL. (1/80—1787) ind
die deut henNiederla ungen in den Städten. Diein Neu- agz.B. fallen zeitlich zu ammenmit der Gründung der erbi chenDonau- 600