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Kdnigsfverasche
-Gelehrte und PolitischeZeitungen
Mit. allergnädigster Freyheit 91tes Stück. Freitag, den IF. November 1765.
Reste-eh
Die Anzeige
von desberühmten
und nunschon ierewigten DottersDoddrigde theologischen Sendschreibem welche Herr Nambach her- ausgegeben, kommt zwar etwas spät in diese Zei- tung; aber doch wird sie sur diejenige nicht über- stüßigseyn, welche die Erbauung, aus Vernunft nnd Religion gegründet, lieben.
i
In denen zwo erstern widerlegt
ereinen Freygeish
dervorgab, daß die christlicheReligion auf
keinemvernünftigen Beweise beruhe, und
derGlaube
ansie durch eine unmittelbare Eingießung
desH. Geistes gewirlet werde. Dies
warEn- thusiasmus
UndSPHUMP zugleich. Hier spiegelt sich
derganze Geist des D.« durch—, daß
ecmit einer ruhigen Seele seinen Gegner verfolgt, die Wahrheit durchschauer,
undsie so sagt, daß
wederWeltweisheit noch Schrift del-eh vergessen
werden.Die Gegen-wart seiner Seele ist hier immer aus einen einzigen Punkt geheftet-«
auswelchemer sei-
nenGegner nicht eher verläßt- bis
erihn besiegt Hak, und hieduech reißt
erauch den Leser mit km bis ans Ende,
derihm auch gerne sein-so Triumphe-lzurufen wirdl
«" -
-.kungen.
Das dritte Sendschreiben
oonden Gnadene wirkungen
desh.,Geistes, ist ein wenig presen- terianiseh. D. sagte Es Esep
einesunnütze Speku-
-lation, nachzusorschem
woNatur
undGnade ans- horen; eben so überstüßig, als
wennjemandin
ei- nemZimmer,
wozwo Lichte brennen, anstatt seine Geschäfte dabeo zu verrichten, eine weitläustige Untersuchung anstellen walte, wie weit der Glanz dieser beyden Lichter sich ausbreite, und wie
erbey denen Gegenständen unterschiedensey. Wer folgsam ist, wird die Wirkungen des Geistes
er-fahren. Alle Eindrücke
VongöttlichenWahrhei- ten; alle Erweckungen, ihnen nachzudenken; alles Verlangen, »der Gnade theilhaftig zu werden, alle- duechs Wert Gottes entstehende gute Bewegungen
undStärkung-en, gehören zu
denenGnadenwirt Dies ist
nunwohl sreilich alles wahr,
wasD. sagt; aber
wenn eshier
derRaum
ver-.statte.te, keimten wie ihm leicht erweisen- daß
eenothwendig sep, aus den Unterscheid der Natur und Gnade zu merken, weil diee Werke der Gnade vorGett allein annehmuneswuedig geachtet
wer-den-. Wir
wundern unsauch, das D.
vondem Zeugniß
desH. Geistes,
inwie sern es nichtmits telbar ist, gar nicht handelt.
—- —--
Wir
366 W
Wir übergehen die folgende Sendschreibem Das achte
undneunte heftet
unsnoch etwas
ansich. Jm achten empsiehle
serden Hausgei- tesdienst, eine Sache; die zwar patriarchalisch
undapostolisch gnung war, aber niemals
neumotdisch
werdenwird, Dank unsern
munternZeitenl D. zeigt die schärfste Verbindlichkeitsgründe dazu-
an.
Der Hausgottesdienst ist.jdas bequemste Mit- tel, Herrschaften, Kinder und Gesinde in die Ver- bindung mit dem höchsten-WesenJus-bringen Sie lernen,
wassie sich
vonGott aussbit«teti"« "spli·en;,Ule.
weil sie gemeinhin in denen Kirchen zu blöde sind-,
Umauf Fragen zu antworten, so kann die Fami-s
, «
Herr D.sz
-empsiehlt die Gebetbücherz das-viele zneue Witz-- liärität im Hause ssiedreister machen-.
«
linge
—-(denn auch un·ter·d«enen.-AMEIF Mbt essu unsern spielenden Zeiten Witzlinge) sterwerfein
wennsie
nurgehörig mit Unterricht-begleitet
werden.
«- -«D
Das neunte Schreiben ist ohne Zweifel das wichtigste. Es behandelt die srehe Gnade Gottes wider die Gesetzstürmen oder Antinomistem Wi- der die Genauigkeit nnd Gründlithleit des Verf.
haben wir ihier nichts einzuwenden. Zuerst-entdeckt
erdie Quellen des Jr daß ein Begnadigter
ankein Gesetz gebunden sehn soll,
undsetzt kfie theils in
derRuchlosigkeit einiger Menschen, die gerne ruhig sündigen wollen; the-ils
ineine
untrecht gefü
rteArt,
mit derrömischen Kirche über
·
die Recht ettgnng
zu weMetz- noch
·hinzuselg.en, auch wohl
inMesschlechten Erfindungs-
art
einiger Stellen der TBriefe
andie Romer und van die· Galater. Sodann setzt
erden thsthum selbst in zehn Sätzen fest, die
eraus einem seng- lischen Schriftsteller Sultmn rsch genommen hast.
Er nimt alsdenn jedenSatz insbesondere
-v-or,und widerlegt ihn durch Vernunft und Schrift.
—-Freilich ist
esnunwohl nicht leicht szu begreifen, wie Leute auf
denrasenden Gedanken halben
ver-fallen «kbnnen, daß sie nicht mehr tugendhaft -leben dörfem
wennihn-en ehre vorige Uebertretung ge- schenkt ist; gerade als
wenn-ein Schuldner eben deshalb
neueSchulden Wachen :dörsste, weil ihm Die vorigen geschenktsind.
§
Indesan deucht
esunsdoch, als
wennDodt Origde seinige Irrthümer der Antinomisten zu sehr Iübettreibt Beh ananchen irrig angegebnen Sä- Eden könnten
wirviel Wahrheit finden,
wennswir nur die Conseauenzmacherey aufopfern walten.
Nur
eineProbe hievon. Dies soll ein Irrthum sehn,
odersich nicht denken lassen, daß die Recht- fertigung bis Sünders,
umdes Bandes Gottes mit seinem Sohn, und
umder schon einmal
am)0( M
Kreutz völlig für alle Sünden geleisteten Gang- thuung glaubwürdig,
unddemSünder zum Glau- ben anzurechnen seh. Paulus denkt hierin gewiß anders,
daer vondenen Leuten, die zu Christi Zeiten noch nicht lebten, dennoch behauptet, sie waren damals, als
erstarb, schon mit Gott
ver-söhnt worden, unddie Rechtfertigung
desLebens werde nicht erst künftig über alle Menschen kom- Metd sondern sie seh schon über siegekommen, und swäk berhaltnißmaßig., so wie die Verdammniß aus der Sünde Adams über Alle schon gekommen vist.-- Die-oben kommt
esnurdarauf
an,daß
mandenen falschen Folgen vorbeugen weiche ruchlose
"Mensche·n,
ausdiesen sonst richtigen Sätzen ziehen tön—nten,s·s Aber
ummöglicher übler Folgen eines richtigen Salzes willen, muß
manniemals den Ysrichtigen Sah für einen Jrrthum halten.
Uebridensswunschen wir, daß noch viel Dodt drigde in Engelland nnd Deutschland aufstehen möchten, die eine-«v Wunstmaßige Religion durch einen göttlichen Glauben und durch ein nicht min- der gesalbtes Leben ausbreiten möchten. Kostet in der Kanterschen Buchhandlung hier wie auch in Elbing undMitau 4 si. 6 gr.
-
Kopenhagem Kleine Beschäftigungen sår Kinder, t4z Bog.
s-
1765.
-.Dies ist ein Bienenstock für Kinder,
wosie Süßigkeitennaschen können,ohne
vonden Bie-
nengestochen zu
werden.Allerleh kleine Erzäh- lungen, Fabeln
undfaßliche Lehrgedichte
vonden neuesten deutschen Dichtern, Hagedorih Gel- l-ert, Lich.-t.weh..r, Kleist, Gesner,, Ewasld
undandern, tragen das ihrige zu dieser Samm- lung beh;
undesist also leicht zu begreifen, daß wir hier nichts Fu beut-theilenfinden. Doch kein paar Worte
von derVorrede. Der V· sagt,
erhatte
vieleStücke
aus neuenDichtern weglassen mussem weil
ereine moralische Schadlichleitifür Kinder-in vielen derselben antraf. Zum Unglück aber soll-en ihm hier auch besonders dieGellertsche Fabeln ein, rund
ermacht sehr weitlauftige An- merkungen darüber, in welchen
erzeigt, daß dies-e Fabeln gar nicht für sdie Faßlichteit
derKinder geschriebenfind. Wir haben Anfangs-gezweifelt, ob
derV.·seiiten Kopf
amLeibe gehabt, als
«diese Kritik niederschrieb. Denn
werhat jemals behaupten daß« Gellert seine Fabeln für siebenjåsp rige Knaben, die inder Fiedel mit
demtthks Dahnssich noch erlustigen, gemacht habe? Wis-
in
I
W
Iaini ihn atso »der V. hierüber tadeln-« daß Kinder Die Fabeln nicht verstehen? Auch hat Gellert nicht Unmut
dieBorstchtigkeit brauchen dürfen, sie
vor -allem Anstoße,
den etanKinder dabeo nehmen Möchte-n- zu sichern. Wäre dieses seine Absicht ge- wesen: so könnte
manihn tadeln- »daß
ersie nicht zrreicht hat. Allein jetzt kann man freilich einen cganzen Bogen seiner Fabeln ausschreiben,
umzu zeigen, wie wenig saßlich sie sur
dasGenie der Kinder sind. Dadurch verliert Gellert nichts.
Dem V. aber sieht
manes bei) dem ersten Feder- sirich
an,daß
ereineGeschicklichteit darin gesucht habe, ein großes Werk zu tadeln. Wenn
esin- dessen hier
derRaum erlaubte, so wolteii wir
un-serm V. gleichsals· in seinen kleinen,
ausandern HAutoren sur Kinder entlehnien Stücken eben fol-
)0( Hi .367
beln tadelt. Miit sei-ne sei
-rosig. S. Iz.
tadelt
erGebet-is Ausdruka P
vEsbitsert streichtei-knzmw »
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Und
Xckmpsk
MitseinesUmkng
«Die Worte-Erbitte« und Ungeheuer sind unserm frommen V. zu unverständlich beliebt sich doch zu fragen,
wasein Kind zu seine-r De- finition eines Hosfchineichlers sagen werde, die
erS. 164. hingesetzthat? Werden sie
darausklug werden,
wenn erin
derAnmerkung sagt: Es ist eine niederträchiige Art Menschen, wiewohl sie nicht selten
von demhöchstenRange sind? Der V. hat Zachariä Tageszeiten sur die Kinder ab- drucken lassen. Jst aber wohl in denselben
eineeinzige Zeile fo«versiandlich, als Gellerts Fabeln zusammen?
—- -—.Kosti.t M den Kümcxschcis che Fehler zeigen« als er;
anHerrn Gelierts Fae Buchhandlungen
Ifl. 15 gr.
sW
Göttingen,
den5. Ort.
.
Dem Herrn Pros. Leß ist der Gradus Magistri
vonder
philosophischen Faculiät, als ein Zeichen der
oa,
tuiig
erteilt worden.
H ch ch
NiederiElbe, den
t.Nov.
,Alle Neugierige dieser Gegend sind itzt Augenzeui gen des Dasehns einer Mißgeburt eines Barbarii schen Kalbes, welches 7 Fußes und
2Körper hat,
vonwelchen letztern
dereine kleinere
ander linken Seite des andern herausgewachsen ist. Von den 7 Füßen haben F die Gestalt der Kalbsüsse;;
vonden
2andern aber sieht
dereine einem Rehsuß, und sder
andere einemTameelsuß,
ebennicht sesphrunähntiem Der Mann, welcher diese Seltenheit für-Geld zeigt, Hin Dalmatine genannt, führet auch
einengroßen
le-bendigen-Pelikan,dessenSchnabeleine-Elle, derhals anderthalb Ellen, die Flügel aber,
wannsie ausge- breitet, 6 Ellen lang. sind, imgleichen einen großen lebendigen Leoparden, der
voneinem Löwen und ei-
nerSiegel-in entsprossenist, bey sich.
St»rsas«burg, den 23. Ott.
I Mit
denjüngsten Briefen aus
derSchwein
ver-ninit
man,daß Hy. Nousseau sich noch zu Motiers aufhalte; so- daß eine vorher verbreitete Nachricht, .als ob
dasLautle sein Haus gestimmt- und ihn vertrieben hätte-
uuseiner sehr .iinlautern Quelleget flossen zu sehn scheinet.
Briese
vonParis melden uns, daß auch dort, nach
deinExempel der »inWien ergangenen Verord- nung, alles geschminkteFrauenzimmer
ausdenKir- chen gewiesen werden solte. Was sur seltsame Ver- .wandlungen, die selbst Ovid,
wenner wieder ausste- sjm solte
,zu beschreiben kaum fähig seyn-dürfen müssen-dergltlchm Verordnung-Is- LEW Mir Vollzie-
.-hung, nicht veranlassen! Was fürVeränderungem
wenn dorteineschneeiveisse Doris
nunmitihrer
na-türlichengelben Haut,
unddaeinealteBulschwesteiz Statt entlehnter Jugendreitze, mit.einem veralteten
undzusammen geschrumpftenGesicht-erscheinen wird.
Inzwischen wird sich die Nachwelt dieserVerordnune gen zu erfreuen haben,
undkein Mann in Gefahr stehen,
amMorgen
derBrautnacht ein".ganz ander res Gesicht neben sich im Bette zu erblicken, alsides Abends zuvor mit ihm eingeschlafen war.
Gröiiingem
vom7. Oct.
Den
totenJulius ist der-berühmte Lehrer allhier, Nicolaus Engelhard,
ineinemAlter ,von.68·Jahren .und.etlichen Monaten
mitTod abgegangen.
·
Aus einem Schreiben
·.von.Stalholh in Island, vom
2.Sept.
« · ’
Jni Jahr 1764 sind in Stalholts Stift geboren .-691 Knaben
und664 Mädchen, worunter 102
un-ächtegewesen; gestorben aber 436 Manns- und 39«1 Frauenspersonen Unter den Gestorbeneii hat sich eine Manneperson
von106, und eine Frauensper- son
von99 Jahren befunden, die behdesbis-kuisz vor ihrem Tode ben guten Kraftenxwarem
Copenhagem den Es. Ost.
.Aus Veranlassung »der Nachrile koieman
vorei- sniger Zeit
.vonhier, wegen tzder zwischen-den .1.4t,en und asztens Augu«st,s in der-Gegend Der-heim gewe- senen ".Nachtiälte, und sites dadurch-um den Feld-ge- wachsen verursachten- Schadens« smiisekbsilet hat, ist-ein Schreiben
vonbemeldtterSUdt seinge·gangen, welches sich also ausdrückt: »Wir haben zwar-um
«selbige Zeit einen .-ungewbhn-lichen Frost genas-n
·"man hat aber nicht gehört, Mk bessele wenigstens
»in der »Gegen-d dieserStadt-. Schaden ver-
»Diese-eher
368 P
’"ursachet«habe. Hingegen ist ein solcher Uebersiuß
»von
Regen gefallen,
derauch sast bis zu gedach-
"ter Zeit angehalten hat, daß das Korn
anvielen"Stel»len nicht hat zur Reife kommen können,
und»ein jeder dasselbe ganz grün hat abschneiden müssen,
"welcheo mir selbst auf
meinemGute wiederfahren
"ist, so, daß ich keine Handvoll brauchbaren Kerne
"erhalten habe.·«
Den «2«2sten dieses starb in hiesiger Stadt Johann Wolfgang Möller, alt 105 Jahr
undz Tage Er warvon Erfurt gebürtig,
undansanglich als Tuch- s machergesell anhero gekommen; nachher aber stand er beh
derKbnigt Leibgarde zu Pferde, bis er Al- ters halber verabschiedet,
nndmit
einerjahrltchen Pension versehen worden. Er ist zweymal verheh- rathet gewesen. Das letzte mal,
daerschon 87 Jahr alt
war,hehrathete
erdie
nunnachiebende Witwe Catharina, welche gegenwärtig ein Alter
von79·Jah-
ren
hat. Er war beständiggesund und frisch, bis
vorF bis öJahrem da
erbettlägerig wurde. Nach
derVersicherung der Witwe, hat
erzuletzt ein schö- nes weissesHaar Ivon z-; Quartieren lang gehabt- die sie aus Liebe zu ihm,
undzu ihrem liebstenZeit- vertreibe, fleißiggekämmet
undgeflochten hat. Die- se Lust hat sie sich noch nach dessen Tode gemacht, bis dessenSarg ist zugenagelt
worden.Tbllingw in Jamteland, den-es. Sept.
üngstverwichenen 23sten Julii schlug
eineinem Orte
inderhiesigen Las-mark
derBut-mir
einerso heftigen-Wirkens
nieder-daß
aufetntrial t2oszenm xhjeee dadurch getödtet
wurden.Die· Stelle,
woder Schade geschahe, war auf keiner Hohe, sondern im flachen Felde zwischenHugelin Ungefähr eine Biertelstusndevosrher war, ein starker Hagel gefallen, welcher die hin und wieder zerstreuten Rennthiere zusammen trieb; indem diese Thiere, so bald
derHagel zu fallen anfing, bange wurde-n, und zusam-
menliefen; und eben
,als dieses geschehen war- fuhr
derBlitz nieder. Der größteTheil dieser Thie-
resstürzetesogleich-;einige aber liefen noch 7 bis· 8 Schritte von
derStelle; bevor sie steten. Man hat bey denselben nicht die geringstquchädiggng,
we,der äusserlich,noch MWSUDTOgesundem Die Lap- pm
,welche diese Rennheerde hüteten, wurden
von demStrahle schwindelicht Undtaumelan. Einerder vermögendsten Lappen-Familien dieser Gegend ge- hörte der größte Theil der verungluekten Heerde.
Vermögen und Neichthum bestehen aber beh destEavt pen hauptsächlich in sder Bielheit der Rennthiere,
die einer hat.
«"
Von
derPohlnischen Granze, den 2.3. Ort.
Zufolge Nachrichten
vonBrieg, hat man daselbst,
amictzstverwicheuen ZostenSeptember- den Grund-
«
)o.( W
stein zu
derseit 1741 unerbaust gebliebenen uralten Evangelischen Pohlnischen
undBegrabnißkirche Mit alten Feherlichteiten gelegt. Die meisten offenklschm Blätter haben seit einiger Zeit
dieVersicherung ZE- geben, daßdie Höfe
zuWien, Versailles, Madrit
UndNeapolis bereit wären,
denPohlnischen MO- Mkcheth Stanislaum August-amPottiatotvski- M der Wurde eines Königs
vonPohlen
nndGroßher- zogs non Litthauen zu erkennen,
unddemzufolge ih-
reMtnister nach diesem Hofabgehen zu lassen. Die-
e
Renigreit ist in so weit gegründet,
alsste die blosse Anerkennungbetrift;
aberausderselben folget noch nicht, daß auch
vonden bemeldetenHöer Mi- nister nach Pohlen gesandt
werdenmüßten. Ordenti isiche Depeschen sind darzu schon hinreichend. Ge-
"
dachte vier Höfe haben zwar sonsten jederzeit bey dem Könige August dem Dritten ihre Minister ge- halten; aber dieser Prinz
warauch zu gleicher Zeit Churfurst
vonSachsen-,
unddie Gesandten
vonMa- örit
undNeapolis
warenmehr zur Unterhaltung
desguten Verständnisses, welches zwischen ihren Höfelt
unddemSachsischen zufolge ihrer Blutsreundcchst obwaltete, als
auspolitischen Ursachen,
andemKö- nigl. Pohlnischen Hofe zugegen. Die Verfassung der Republik Pohlen erfordert reine bestandige und ununterbrochene Correspondenz mit den übrigen
eu-ropciischenMachten. Es ist schon genug,
wennsol- che
nurmit
denbenachbarten Staaten, mit Nuß-
land,sPreussen, Ungarn
und derOttomannischen Pforte unterhalten
wird.Doch tan man rezvon den erhabenen Eigenschaften eines solchen Miasm-
wie
Pohlens Regent ist, mit allem Grunde erwar- ten, daß
erin weniger Zeit mit den größtenMo- narchen Europens in
dergenauesten Vereinigung stee hen werde.
(
Königeberg, »den IF. Nov.
Den gYsten Ort. starb allhier
derhiesige Schulz- Jude Mendel Levin, in einem Alter
von98Jahren 4Monate und 2 Tage( Er hinterließ 4 Kinder, 36 Enkel und 14 Uhreitkei, so daß
er54 Personen
»vonseinen Nach-kommengesehen, ohne diejenigen- so
anfremden Oertern gestorben. HErtvarlnur 4 Tage vor seinem Tode trank.
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