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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 8. Jahrgang, 2. Märzheft 1928, Nr 6.

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Jahrgangvm Akk. 6

D 2.Mzkzhefi1928

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. mitteilungender ReschszentkalefürHeimatclienlt

Dachdruck lämtlichet Beiträge nurmitOuellenangabegeltattet

AusdemInhalt:Min.-Rat Dr.ckeßler, DasArbeitsprogrammd.Reichs- tegierung Hptnt.Rohd e,Engl. PläneinOstafrtka—- Dr.Mard er, DiegegenwärtigeVerfchuldungderAnleihebedarfderdeutschenStädte

—-Dr.Golding,DieneueHeimatder vertriebencnOstmärker—- Otto Doderer,Augsburg—-Dk. «21.Eloeffer.Henrik beeninDeutschland.

lnkommilliom ZentralverlagZJZJBerlinW 35s

Ball-jährlich2,50mark-Iähklich 5,--mark Sticheint zweimal monatlich DurchjedesPoltamtzu beziehen

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Der Oeimatdienst

Zu dem zehnjährigenBestehen der Neichszentrale für Heimatdienst

sind diesereine Füllevon Glückwünschenaus- allen Kreisenunsd Gegendendes Deutschen Reichs und Volks zugegangen. Gerade diese Anteilnahme aus ganz Deutschlandist wohleinbesonderer Beweis dafür,wie tiefdiestaatspolitische Aufklärungsarbeit der RfH.indenvergangenen zehn Jahren imgeistigenund politischen Leben desdeutschenVolkes Wurzelgefaßt hat.

Außerdenbereits mitgeteilten beiden Glückwunschtelegrammen desHerrn Reichspräsidentenund desHerrnReichskanzlershaben die folgenden Reichsminister diesesTagesteils inTele- grammsen, teils innäheren Schreibengedacht:

Reichsarbeitsminister Dr.

Koehler, Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius, Reichswehrminister Groener, fernerStaatsminister a.D. Dsr.Saemisch. Daneben seien folgende Glückwünscheleitender Beamte nderReichsregierunger- wähnt: Staatssekretärinder ReichskanzleiDr. Pünder, Reichs- kommissar Kuenzer, Ministerialdirektor Dr»Zechlin, Pressechef der Reichsregierung, Geheimrat Dr.von Baligand, Dirigent der PresseabteilungderReichsregierung

«

Auch seitensderLänderregierungen gingeneineganze Reihe von besonderen Glückwunschsschreibenein, an der Spitze ein Glückwunschtelegrammdes Preußischen Ministerprässidenten

Dr.Braun: "

»Daszehnjährige Bestehender Reichszentrale für Heimat- dienst gibtmir Veranlassung, sie aufrichtigzubeglückwünschen und derHoffnungAusdruck zugeben,daß ihre Institution sich weiter erfolgreich bemühen wird,imDienste staatsbürgerlicher Auf- klärung und Erziehung zumBestender deutschen Republikzu

arbeiten.« ,

AuchderBayerischeMinisterpräsidentDr.Held gedachtedes Tagesindemfolgenden Glückwunschschreibent

»Zum zehnjährigen Jubiläum des Bestehensder Heimat- dienstzentrale meinen aufrichtigen Glückwunschund die An- erkennung fürdiegediegene Arbeit,dieaufdemGebiete von Wirt- schaftund Sozialpolitik, namentlich indenletzten Jahren, von derHeimatzentralegeleistetworden ist. Ichkann nur wünschen, daßdieHeimatzentraleindieser Weise auchinderZukunftihre Aufgabezuerfüllen bestrebt ist.«

Ebenso sind seitens verschiedeneranderer Länderregierungenbe- sondereGlückqunschschreibeneingegangen;so seitens desMecklews burg-sSchw-erinschenStaatsministeriums durchdenMinisterpräsidenten Schroeder, seitensdes MecklenburgsStrelitzschenMinisteriums für Unterricht und KunstdurchStaatsminister »Dr.Heipertz, seitens der Hessischen Regierung durchden HessischenStaatspräsidenten Adelung, seitens des AnhaltischenStaatsministeriums durchdie Minister Deist,Dr.Müller,Dir.Weber,seitensdesFreistaatesHam- burg durch BürgermeisterDir.Petersen,von»demTippischenLandes- präsidiumund demHerrnTandesdirektor von Arolsen. Jn· diesem Zusammenhangseien besondersnoch erwähnt: dasausführlicheund anerkennende Schreiben des Preußischen Ministers des Jnnern Grzcssinski,einAnerkennungsschreibendesOldenburgischenInnen- ministers Dir. Driver,einbesonderer GlückwunschdesPräsidentendes BayerischenStatistischenLandesamtes Dr. Zahn,sowiedieGlück- wunschschreibendesTeiters derPressestelledesPreußischenStaats- ministeriums, Ministerialrat Goslar unddesTeiters derPressestelle des Württembergischen Staatsministeriums, Regierungsrat Vögele.

Auch der Leiter der Nachrichtenabteilung des Reichsfinanz-

ministeriums Brand sowiederLeiter der,,Rheinischen Volkspflege«, Oberregierungsrat Prof. Dr. Rühlmann, übermittelte seinen

Glückwunsch. «

Auchdie oberenVerwaltungsbehörden derpreußischen

Verwaltung, mitdenen dieReichszentrale für Heimatdienst durch ihrepraktischeArbeit vielfacheund engeFäden verknüpfen, haben zumTeilinbesonderen Schreibenihre Glückwsünscheübermittelt. Wir

nennen dieHerren OberpräsidentenDr.Proskein Oppeln,von

Bülow inSchneidemühl,Dr. Waentig inMagdeburg,Noske in Hannover, Gronowski inMünster, sowiedieHerren Regierungs- präsidenten JaenickeinBreslau,Dr.PoeschelinTiegnitz, D-r.Sonnen- scheininOsnabrück, Dr. HagemeisterinMinden, Dr.Haußmannin Stralsund, Berghaus in Aurich, RegierungsvizsepräsidentDr.

v. Krause inOppeln und Regierungsvizepräsidentv.Harnackin Köln,diePolizeiprässidentenKleibömer inBreslau undDr.Meyer

inDuisburg. -

«

Auchzahlreiche Stadtverwaltungen und Bürger- meister habendesTagesinSchreibenund Telegrammengedacht, 86

f

Dr. Wagner,

Brauns, Reichsfinanzminister Dr."

z.B.Oberbürgermeister Brauer, Altona, derMagistrat derStadt HarburgsWilhelmsburg, OberbürgermeisterDir. Kinne, Frankfurt a.d.O.,der Magistrat der Stadt NeusRuppin, Oberbürgermeister

Breslau, Oberbürgermeister Charbonnier, Tiegnitz, OberbürgermeisterDr. Schmidt, Lüneburg, Oberbürgermeister Dr.Goerlitz, Oldenburg,OberbürgermeisterDr.Eichhoff, Dortmund, Oberbürgermeister Hamm, Recklinghausen,derMagistratder Stadt Herford, der Bürgermeisterder Stadt Haspe, Oberbürgermeister Dr. Peters,Detmold, OberbürgermeisterDr.Schwammberger, Ulm, Oberbürgermeister Beutinger, Heilbronn, OberbürgermeisterDr.Rive, Halle,undStadtrat Velthuysen fürdenMagistratderStadt Halle, OberbürgermeisterDr. Mann fürden Magistrat derStadt Erfurt.

Staatssekretära.D.OberbürgermeisterDr.Bracht,Essen, gedachteder RfH.sogarineinem besonderenArtikel inder»KölnischenVolks- zeitung«. Auchder»Deutsche Städtetag« hat durch seinen Presse- chef, Beigeordneten Dr. Spickernagel, seinenGlückwunschausgesprochen- Geraide aus diesen Zeugnissender verschiedenenVerwaltungs- undKommunalbehörden,diedie praktische Tagesarbeit der RfH.

aus nächster Nähekennen und unterstützen,geht besonders hervor, welcheBedeutung dieRfH.als Instrument derStaatspolitik im gesamten Reichgewonnen hat.

Auchaus densKreisen der freien Mitarbeiter im Reichehabenzahlreiche Personen inSchreiben ihrenGrußüber- mittelt, darunter Tandräte,Professoren, Bürgermeister,Lehrerund Männer aus allen Schichtenund BerufendeskdeutschenVolkes.

Raturgemäß hat auchdiePresse denTagdeszehnjährigen BestehensderAufklärungsbehördederRfH. besondersvermerkt. Fast überall imReiche,-inTand undStadt, habendieZeitungen an- läßlich dieses Tages aufdieBedeutung derRfH.-Arbeit hingewiesen.

Viele HundertevonZeitungsstimmen, dievielfach hoheWorte der Anerkennung finden, sindbis jetzt gezählt. Einzelne führende ZeitungendesReichesinNord und Süd, Ostund West habendie positive Leistung der RfH. ausdrücklichgewürdigt, z.B. die

»BayerischeStaatszeitung«,die»Münchener Neuesten Nachrichten«, die»MünchenerPost«,sdie»AugsburgerPostzeitung«,der»Staats- anzeiger für Württemberg«,das »StuttgarterNeue Tagblatt«,der

»Schwäbische Merkur«,die»Frankfurter Nachrichsten«,die»Kölnische Zeitung«,die»Kölnische Volkszeitung«,die»Rheinische Zeitung«in Köln,das »DüsseldorferTageblatt«,die »EssenerVolkszeitung«,die

»DuisburgerVolksstimme«,die»Säch«sischeStaatszeitung«,die»Dres- denerNachrichten«,der»DresdenerAnz-eiger«,die»TeipzigerNeuesten Nachrichten«,die»BraunschweigischeTandeszeitung«,das »Ham- burgerFremdenblatt«,der ,,HamburgerCorrespondent«,das »Ham- burgerEcho-«,die»Weser-Zeitung«,Bremen,der»StettinerGeneral- anzeiger«,die»Frankfurter Oder-Zeitung«,die»KönigsbergerAlls

"

gemeineZeitung«,die »KönigsbergerHartungsche Zeitung«,die

»Ostpreußische Zeitung«,die»Deutsche Allgemeine Zeitung«,der

»Vorwärts«, das »BerlinerTageblatt«,die»TäglicheRundschau«, die»Germania«,Berlin.

Auch aus den Kreisen der freien Aufklärungs- organisatio nen sindviele GlückwünschederRfH.zugegangen, sovom »ArbeitsausschußdeutscherVerbände«,dem »Verein fürdas DeutschtumimAusland«,dem»DeutschenAuslandsinstitut inStutt- gart«,dem »DeutschenOstbund«,dem »Österreichisch-Deutschen Volksbunds«,dem »FrauenausschußzurBekämpfungderSchuldlüge«

undder»WirtschaftspolitischenGesellschaft«.

Esist einfach nicht möglich, hieralledieStimmen erschöpfend auszuführen,dieals Echoder zehnjährigen RfH.-Arbeit zuder RfH.andiesem Tage zurückgedrungensind.Eswar fürdieReichs- zentralefür Heimatdienst,ihreAngehörigenund«Mitarbeiter eine innere Befriedigung, andiesem Tagezuerfahrenund festzustellen, daßdieArbeit derReichszentralefür Heimatdienst sich durchgesetzt hat nachmancherlei Tastenund Schwanken. Ausi allen diesen Stimmen klingtdereinheitliche Gedanke hindurch,daßdieRfH. sich einen festen Platzerrungen hat,unddaß·diestaats-politisch denkenden und interessiertenKreiseunseresVolkes die»volkstümlicheAuf- klärungderRfH.aufdemBoden strengster Sachlichkeit nichtmehr missenwollen«, sowieesOberbürgermeisterDr.Bracht(Essen)in seinem Gedenkartikel in der »Kölnischen Volkszeitung« aus- gedrückthat.

DieRfH» ihre gesamten AngehörigenundfreienMitarbeiter werden- diesen Tagmit seinen vielfältigen Anerkennungenals An- sporn ansehen,auchin Zukunft fürden Gedanken der staats-

«politischenAufklärungsarbeit so zielstrebigund hingebendsichein- zusetzenund zu wirken wie bisher.

(3)

Der Heimatdienst . .

Das Arbeitsprogramm der Keichsrealerung.

VonDr.O.F eßler,Ministerialrat inderReichsskanzlei..

«I.Als dieRegierungskosalition nachdem Scheitern derVer- handlungen über das Reichsschulgesetz aufgelöst wurdeunddes- wegen mit einer vorzeitigenBeendigung derlaufendenReichstags- sesisiongerechnetmer-denmußte, sah sichdieReichsregiierusngvor die schwierige Aufgabe gestellt, die dringendstenArbeiten »vorder. Auf- lösungdesReichstags:szurErledigung zubringen. Dringendist»die NotderSozial-undKleinrentner, dringenddieNotderTand-wirt- schaft,vordringlich auch sind die Wünscheder T««iqurdiations- geschädigten nach rascher Hilfe.SoentstanddasArbeitsprogramm derReichsregierung,daseinNotprogrammist.

II.DiegroßeZahlderSozial-undKleinrentner kannmitden karg bemessenen Bezügendennotdürftigen Unterhalt kaum finden.

Die Jnvalidenrenten haben imReichsdurchschnitt durchlangsame SteigerungindenletztenJahren dieHöhevon 28bis50RM. im Monat erreicht. OhnedieJnflation betrügen sierund 22Gold- msark.DieVerteuerungderLebenshaltung ist also nochl nicht völlig berücksichtigt.Dies istum so fühlbsarer,als dieAlten und Ge- brechlichenweder ineigenen Mitteln, nochdurchHilfeder Familie denRückhalt haben,wiefrüher.DieErhöhungderInvalidenrenten soll nachdem VorschlagederReichsregierungbeiden Steigeruingss sätzen eintreten, diederRentenberechnung fürdieBeiträgezugrunde gelegtwerden, dievor der Jnflation gelseistetworden sind; Für diese Steigerungssätze beträgtdie Erhöhung40v.H. DerDurch- schnittssatzderRenten wird sichdamit um etwa Z,30RM. heben, dieGesamtaufwendungenwerden jährlichetwa 100Millionen RM.

betragen.DadiesErhöhungderRenten erstvom l.Juli1928anin Kraft treten kann,handelt es sichinr neuen Etatsjahr um eine Aufwendungvon 75 Million-en RM. Derjährliche Betragwird mitdemWegfallBezugsberechtigterallmählich sinken. .

Jnähnlichem Ausmaße sollendieBezügeaus derAngestellten- Versicherungund der knappsschaftlichen Pensionsversicherung erhöht werden. Reichsmittel find hierzu nicht erforderlich.

TebhafteKlagen der Kleinrentner üsbserHärtenbeiDurch- führungder öffentlichenFürsorgemaßnahmen gebe-n Anlaß,die ReichsgrundsätzeüberVoraussetzung,sArtund Maß derFürsorge wesentlichzuverbessern.DerVerbrauch oderdieVerwertung ein-es kleinen Vermögens soll nicht mehr verlangtwer-den dürfen. Auch dann,wenn dasVermögenseinebestimmte Grenze übersteigt, solles

-nur inAnspruchgenommen werden können,fallsdies fürden Hilfsbedürftigenoder seineunterhaltsberechtigtenAngehörigenkeine besondere Härtebedeutet.

Kleinrentnern über65JahrenmußdieFürsorgeeinen erhöhten Satzsicher stellen.FreirvilligeZuwendungen Dritter und Arbeits- verdienst dürfen hiersaufnur mitZustimmungdervon derobersten Landesbehörde bestimmtenStelle inAnrechnung gebrachtwerden.

Zur Deckungder Mehvbelastungdieden Fürsorgeverbänden durch dieVerbesserungderKleinrentnerfürsorge erwächst, sindinden Reichs-haus»halt1928 25 Millionen RM. ein-gestellt. Weitere .25Millionen sollenzuunmittelbaren BeihilfenandieKleinrentner

verwendet werden.

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Ill. Dieschwierige LagederLandwirtschaft,diebesondersin den letztenMonaten in dieErscheinung getretenist, beruhtim wesentlichen auf der mangelndenRentabilität derBetriebe. Die Landwirtschaftrechnetmiteiner Unter-bilanz,diejährlich auflbis IXMilliarden RM. lbeziffertwird. Die Gesamtverschuldung der Landwirtschaftwird auf11Milliarden, diejährliche Zinsenlast aus rund 1Milliarde RM. geschätzt.

ZweiAufgaben harrendemnach dringendderLösung: Verbesse- rung derKreditverhältnisseundWiederherstellungderRentabilität

derBetriebe. «

Jn ersterLinie muß versucht werden, die hochderzinslichem kurszfristigen Personalschuldeninlangfristige, zweitstellige Hypotheken zuangemessenemZinsfuße umzu-wandeln. Hierbei sollendieterri- torialen Kreditinstitute, dieUmschiuldungskredite gewähren, durch ein-ebesondere Organisation unterstützt werden, an der sich auch Reichund Länder beteiligensollen.Damit dieUmwandlung der Schuldenalsbald indieWegegeleitetwerd-en kann,willdasReich bis zurAufnahmeentsprechender Leihkapitalienandieterritorialen KreditinstituteKassenvorschsüssseinHöhevon zunächst100Millionen Rkeichsmsarkgewährenund nachMöglichkeitdarüber hinausweitere Vorschdissefrüssig machen.

NebendieErleichterung dereigenen SchuldenlastderLandswirte indieser For-m solldieVerbesserungdesKredit-wessensderland- Wiktfchaftlichen Organisationen treten, dieaus doppelte Weisean- gestrebtwird: Durch-« Hergabeeines einmaligen Betrages von

-25Millionen RM. zurSicherung desrationellen Arbeitens der landwirtschaftlichenGenossenschaftenund durchErweiterung der

AusgabenderRentenbank-Kreditanstalt. Diese solldieMöglichkeit erhalten, sichanzentralen Unternehmungen von allgemeinerBedeu- tung zurFörderungder landwirtschaftlichenProduktion zube- teiligenund diesen UnternehmungenKredit zugewähren.

Wenn auf diese Weisedenlandwirtschaftlichen Organisationen Reichsmittel zugeführt werden, sowerden siedenTandwirten vor- nehmlichalsBetriebskredite zurAnschaffungvon Düngemittelnund anderen, fürdieFrühjahrsbestellungdringend benötigten Waren zu- gutekommen.

DieRentabilität derBetriebe soll durch Einflußnahme aufdie Marktverhältnisse gesteigertwerden.

DerVieh-und Fleisch-markt liegt fürdie.Land-wirtschaft sehr ungünstig.DerSchweinebestandhatdank deranerkennenswerten BemühungenderLandwirtschaftdieHöhedesVorkriegsstsandesüber- schritten.Erist mit22,88 Millionen am l.Dezember1927gegen- über demBestandedesJahres 1925um41,2 v.H.gestiegen.Die Rindviehbeständehabenimletzten Jahre um 4,4iv.H-.zugenommen.

DieSchweinepreise sindwegendesÜbierangebotsständig zurück-

gegangen. Siebetrugen imJuli 1925 inBerlin 82,1RM., am

15.Februar 1928nur 58REM.je ZentnerTebendgewicht DreiMaßnahmen sollen aufdemVieh-und Fleischmarkt für dieTand-wirtschafteinegünstige Entwicklung bringen. Ein Fonds von ZoMillionen RM. soll bereitgestelltwerden, damit eine zu schaffende Organisation nachdem Vorbilde derGetreidehandels- Gesellschaft durchHerausnahme desÜberangebotsanSchlachtvieh aus dem Markte aufangemesseneund stetige Preise hin-wirkt. Sie soll fernerdiehohenSpannenverri·ngern,die zwischendenPreisen

"

der Erzeugerund denen der Verbraucher bestehenund häufigUm 100-v.H.undmehrdesErzeugerpreises betragen. DieErweiterung derAufgabenderRentenbanksKreditanstalt solles dieser ermög- lichem sich auchan der geplanten Absatzorganisation oder ihrer

Finanzierusngzubeteiligen.

Diezollfreie Einfuhrvon Gefrierfleischwar zugelassen worden, als dieJnlandserzeugung den Bedarf nichtdeckenkonnte. Jeer- folgreicherdieBemühungenderLandwirtschaft sind,demzunehmen- denFleischskonsumderBevölkerungaus eigener ErzeugungGenüge zutun, desto mehrverliert das zollfreieGefrierfleischkontingesnt seineninneren Grund. Eswirkt zumNachteilderJnlandserzeuger preisdrücken:d. Deswegen solldas Monatskontingent durchGesetz auf50000 Tonnen, etwa dieHälftederbisherigenHöhe, ermäßigt, seine Änderung entsprechenddemStande derFleischversorgungdurch BeschlußderReichsregierungnachAnhörungdesReichsrats und eines Reichstagsausschusses vorgesehenwerden. Der Miarktregus lierungsoll aucheinGesetz dienen,durchdasbeiderAusfushrvon Seh-weinenEinfuhrscheineerteilt werden, diezurzollfreien Einfuhr einer dem Werte des Einfuhrscheines entsprechendenMengeder darin verzeichnetenWaren bersechtigenErhosftwird dadurcheine SteigerungderSchweineausfuhr.

1Million RM. soll dazuverwendet werden,dieGeflügelzucht zufördernunddenAbsatz ihrerErzeugnissezuerleichtern. Auchda- durchwird eineSteigerungderRentabilität derländlichenBetriebe angestrebt.

Um der Regierung zu-ermöglichen,zur Behebung besonders dringenderNotstände sofort durch Einsatz öffentlicherMittel wirk- sameinzugreifen,isteinBetragvon ZoMillionen RM. alsNot- fonds angefordert.

Bei Verwendungdieserund alleranderen fürdieHand-wirt- schaft vorgesehenenEtatsmittel solleinBesiratzugezogen werden,der aus Sachverständigen insbesondereaus Mitgliedern desReichstags undReichsrats zudiesem Zweckezus»bilden ist.

ZumsSMe derLandwirtschaftgegen die Verluste,dieaus Viehseuchen entstehenund inmanchenJahren aufetwa ZMil- liarde RM. geschätztwerden,wirddurcheineVereinbarung zwischen denLändern dieeinheitliche Handhabungderveterinärpolizeilichen BestimmungenüberdenAbschlußderGrenzengegendieVieheinfuhr gesichertwerden. Dadurch wird vermieden,-daßein Tand wegen SeuchengefahrseineGrenzengegendieEinfuhrvon ViehundFleisch absperrt,währendein anderes diese Maßnahme nichtfür geboten erachtet,so daßüberdiesesdann dieEinfuhrnach Deutschlander-

folgenkann. «

ZumArbeitsprogramm derRseichsregierung auf landwirtschaft- lichemGebiet gehören auchdie Sondermaßnahmen,diefür Ost- preußen getroffenwerden sollen,weildiese ProvinzandenFolgen der Abschnürungvom übrigen Deutschl-andin schswerster Weise krankt.

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