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I.Dienstag-
Nro. 126.
den 25. Juny.,
Berlinisches Unterhaltungsblatt für gebildete, unbefangene Leser.
:-
Jndustkie-Proben heutiger Zeit.
I-
Ein verunglückter Kaufmann hat sich einen in seiner Art
neuenErwerbszweig ausgesonnen, mit
demersein Leben fristet. Er wohnt in einem klei-
nenDete, und hat sich-so ökonomisch eingerichtet, daß
erwöchentlich mit einem Thaler ausreicht.
Diesen schuurrt
ersich
mmauf folgende Weise zusammen. Er schreibt wöchentlich drei Briefe;
diese richtet
erandrei Personen seines Standes
odereiner
andernwohlhabenden Klasse im Lande;
er
schildert ihnen seine elendeLage
inäußerst stark MfgetragenenFarbem und sagt
dann zumSchlus-.
si- Ȇbekzeugt
vonJhrer Theilnahme bin ich
ge-wiß- daß Sie
mir gerneine kleine Unterstützung zukommen lassen werden. Ja dieser Voraussetzung bin ich so fkei gewesen-
vondem hiesigen Post- amte 89Gr- vorschußweise einzuziehen, und sage Ihnen für die menschenfreundliche Restiruirung dieses Vorschusses im
vorausmeinen lebhafteste-e Dank-« Ehe der Empfänger eines socchen Brie- fes
nundenselben zurückgehenläßt, bezahlt
erlie- ber die Kleinigkeit
von89Gr.
undlaßt
den ar-.men
Teufel laufen. Aus diese Art gehören 156 Personen dazu,
umdem Verungiücktendas Leben
jährlich zu fristen. Der
neueIndustrieritter aber hat eine Liste
von Zooosolcher Personen im Lan- de,
andie
ernach
undnach Reihe herum schrei- ben will. Folglich hat
ernoch Brodt auf zwanzig Jahre.
2
Bekanntlich verpacken die Herren Richter und Nathusius zu Magdeburg in jedes Tabakspacket ihrer Fabrik einen gedruckten Zettel, welcher die Klage über den Mißbrauch ihrer Firma bei dem Verkauf schlechter, verfälschter Tabake,
undzu- gleich die Versicherung von
100Thlr. Belohnung für denjenigen erhält, der den Verkaufer solcher
unter der
Aegide ihrer achtbaren Firma verfälsch-
ten
Tabake nachweist-
Por kurzem kam
nunzu einem Freunde Von mir, zu einem Buchdruckerherrm ein Jude, und.
ersuchte ihnrecht naiv
umden Nachdruck solcher Zetteichem
vondenen
ereins sogleich zur Probe.
mitbrachte. Mein Freund, ein sehr rechtlicher Mann, lehnte natürlich
denehrenvollen Antrag ab; aber wahrhaftig, beielner solchen dreusten Industrie wird
demsoliden, thätigen Manne ban- ge- sein bischen Bkvdk ils der Welt zu verdienen.
Jch drang in meinen Freund, die gebotenen
IooThlr. sich zu Verdienen,
und denJuden zu
denunriiren. Aus fast. überzartersDelikatesse ge-
-
502
«-en
sich selbst konnte
ersich aber nicht dazu
ent-chließen.
Der Jude schämte sich nicht einmal seiner Unthat. Mein Freund
nanntedießHandwerk eine Jnfamiez aber der Bösewicht lächelte,
undmein- te,
inderWelt ginge
esnuneinmal nicht ans-·
ders; müßte
ersich doch auch gefallen lassen, daß
manihm
esnicht besser mache. Traurige Ge- -schäftswelt, in der
mansich so
etwaslaut sagen kanni
—Chr. E. Laun...
Die Operation.
.(Fortseßung.)
Die Kur des alten Lenz war vollkommen ge- glückt. Als ich ihm in einem halb dunkeln Zim-
merzum ersten Male
dasLicht gab
—ach Gott,
.wer
beschreibt diese rührende Scenei Sein erster Blick siel auf Lottchen. Eis-hatte sie ais kleines Kind gesehen. Er erkannte sie nicht gleich wieder. Lottchen lag- stilhohne zu-sprechon,«
zwischen seinem Schooße auf den Knieen
vorihm- neben ihr der junge Lenz. Er sah beide eine lange Weile stumm
an.Endlich rief
ermit zitternder Stimme: »Das ist mein Sohn. Mein einziger lieber Sohn!
unddas
—ach
dasists
dasvollkom-
«mene Ebenbild meiner
treuenFrau. Das ist« mein Lottchen.«
Die Kinder lagen schluchzend
anseiner-
ent-zücktenBrust. Jn
desEommsandanten Auge hatte ich nie Thränen gesehen; aber its diesem schön-en Augenblicke liefen Sie ihm still über die Wangen-
»Sieh Alte,« sagte er, nnd zog das Mütterchen
ansein Herz-, »wenn wir einmal über Deinen Sternen sind,
dannwerden wir unsern Sohn, unsern einzigenWilhelm auch so sehen. Heinrich- nimm Deine Sophie und kniee nieder, und danke fromm
undkindlich dein großen Baumeister der Welt! Er hat Großes
anDir gethan. Heinrich, Du sit-est
von nun an-anunserm Tische oben
an.-,DerMann, der Blinde sehend machen kann, sollte7 überall obenan sitzen.«,
Nach einigen, sehr glücklichverlebtenk Wochen reiste endlich Lenz mit seinen Kind-ern wieder zu-.
tück. Den Abend
vor.der Abreise
warnoch bei, sprochen worden, daß unsere Verbindung zusam-
menhier auf dem Grausensteine gefeiert werden solle«
",
Am Morgen-»als, dieRtisenden.-, schon diesem-;
brücken der Festung hinter sich hatten, und mit Schnupftucheru
undHüten die letzten Lebewohls
unszuwinkten- kam
derBediente
desEommam danken- Und brachte ein kleines versiegeltes,
anunsAlle addressirtee Påckchen. Es
war derSchlüs- sel zum bisherigen Wohnbimmer
desalten Lenz, mit
derUeberschrift: «eiiigst zu erdffnen.«
Als wir aufschlossen, brannte
dieganze Sm- -bfe,·die herzigen Menschen hatten
unseine
rom-plette Weihnachtsbefchetung bereitet. Lauter Christ- bj.äumchen
mitmehreren tausend Lichtern. Es flim-
merte
und flammertte alles
um unsherum. So-
phie sprang wie ein kleines Kind im Zimmer
um-her. Wir sahen eine Menge blitzender Sachen, aber
Vor.lauter Licht
UndFunkel wußte
man garnicht..d·eutlich,
was maneigentlich sah. Endlich, bei näherer, ruhigerer Besichtigung, fand sich denn für die Alten ein großes, im neusten Geschmack ganz herrlich gearbeitetes, silbernes Tafelservieez eine Bibliothek mit den neuesten Werken über Fe- stungsbau
undAstronomie in lauter Prachtbäns den; ein Billardreglement in goldenen Nahm
un- terGlas gefaßt,
unddie Instrumente, die der
W ans-« ihrer-Sternwarte zu ihrem
astronomischen Apparate noch fehlten,
vonden
er-sten Meistern gefertiget; für Soohie eine sieben- zeilige Perienschnur
vonunfchåtzbarem Werthe- ein Juwelenschmuck,
deneine fürstliche Braut tragen konnte,
undeine Sammlung aller deut- schen Kiassikerz und endlich für mich sieben seide-
neBeutel, jeder mit einem Tausend Stück blan- ken Thalern, und eine
vonunserm Auditenr ge- richtlich ausgefertigte Versicherung, daß ich lebens- länglich jährlich eintausesnd Thaler
vonbewähme Lenz und. Sohn ausgezahlt erhalten Nie-
D-er Leibmedikus.
(Fortseizung«d
erDo erati
ou·Schluß der GefchichteJ Unser doppeltes Hochzeitsfest verlegten wit«
aus den nisten Ma9,.-
auweichem Tage
derAlte-.- fein DiesistsJUbicäUm ais Commandaut
vomGrau- senstein feierte· Die ersten Häuser
derGrenzstadt,, mit Lenz befkeliiidet, kamen auf unsernFeifen ge- wallfahrtet. Alle Fenster der-Festung
warenmir Blumen und weißem Flieder geschmückt-Henker
vorfunfzig Jahren,
umneunUhr früh, hatte det- Alt-e den Diensteid als-— Eommandant abgelegt«
Punkt neunUhr
donnertengegen aiie vier Welt-
gegeuden hundert«Kanonen in die Felsschiünde
hinab- Den Commandant hatte den Mai-ich aus«-
—
603
—gehoben, nach dem
erals Junker
vonzwölf Jah-
renzum erstenmale im Regiment Leibgarde auf die Parade gezogen
war.Mit demselben Marsch-
denich glücklicherweisezufällig kurz. zuvor
unter-seinen Papieren gefunden hatte, marschikke lebt die ganze Garnison
enPan-de
voriunser Haus.
Seit zwei und siebenzig Jahren hatte
deralte Mann den Marsch nicht gehört, aber
erkannte ihn gleich- Die Gewalt der gewohnten Töne
er-schütterte sein Innerstes. Sein Auge glänzte im jugendlichen Feuer-sein
ganzerKörper strecktestch stolzer. Die-alten Waffenbrüder,
die-mitihm in Reih
undGlied- gestanden hatten,
denen anJensei- Seite die Fittiche
desTodes in- grauenvollen Schlachten schaudernd vorüber geraufcht waren, sahen alle heute wie verjüngt
aus.Der Com- maiidant begrüßte sie
vor derFronte
desRegi-
ments
mit einer kurzen, aber männlich-kräftigen
Rede. Dann stellte
ersich
anihre Spitze, zog den Degen, commandirte Marsch und führte seine alten Kameraden zur Kirche. Wir zogen Paar und Paar nach. Meine Sophie hatte heute alle Gefangenen frei gebeten. Es
warkeiner in Fes- seln· Sie hatte sich gestern
untersie gestellt, und hatte ihnen versprochen- sie heute
von denEisen zu befreien,
wennsie ihr gelobten, ihren Ehren- tag durch keinen Fehltritt
zuvertrübeir. Sie hat-
ten esAlle heilig versprochen." Der Zauber
einesschönen unschuldigen Mädchens wirktauch auf das rohestes Gemuth, mit allgewaltiger Macht.
Die Menschen hielten alle Wort. Sie
wurdenauf gemeinschaftlicheKosten,
vomEommandanten und —Lenz, mit Braten, Bier
undWein bewir- thet-
und esfiel nicht der geringste Exzeß
vor.Als Mann und Frau, gingen Sophie und ich, Lottchen
undLenz, Arm in Arm,
ausder Kirche- Mütterchen und der alte Lenz führten den Com- mandanten. Bei der glänzenden Mittagstafel LIWØkknschte
er unsder Flügel-Adjutant
desFürsten-
überreichte dem Commqndanten
dasPatent
alsGeneral-Lieutenant,
undhing ihm, im Namen des Fürsten-
dnsBand
deshöchsten Ordens im Staate
um.Auf die Brust hefkeke
erihm einen hiitzenden Stern. Dem gütigen Füksten und
derneuen
Exeelleni ertönte- Unter ftöhlichem Paukene
wirbel, ein jubelndes Vivat.
Jn dem Allerhdchsteigenhändigen Schreiben- das diese verdienten Auszeichnungen begleitete, lag ein kleines Billet. Der Commaiidaiit gqh
esmir
Wik sichtbarer Freude. Der Fürst,
vondemij llchm Erfolg meiner Kenntnisse und
vonmein--
. X
Familienverbindung mit dem Commandanten durch Letztern unterrichtet, entließ mich meines Arrestes.
Auf das dringende Bitten der Familie Lenz, ließ ich mich in ihrem Wohnorte nieder. Es fehl-
tehier
anguten Aerztenz ich machte vielleicht über Verdienst mein Glück. Von unserm Gärt- chen
amHause aus, können wir über die Grenze den Grausenstein auf seinem Felsenthron deutlich erkennen. Wir sind oft dort, und neulich noch sagte Mütterchen mit ihrem ernsten Lächeln,
dasso milde ist, und ihre fromme Rede immer mit Weihe begleitet: »Sieh
,Heinrich-
ManMuß nicht immer gleich mit dem Kopf durch die Mauer wollen,
wenn esunsnicht so geht, Wie wik Wün- schen. Dulden, Ausharren ist oft männlicher, als kämpfen. Gott
nurweiß,
was unsgut ist, und
erlohnt
unsunsere Tugenden,
wenn esZeit ist.
Auf meines Mannes Brust glänzt jetzt
einStern.
Er hatte ihn schon lange im Herzen getragen.
Mir ist ;mein Alter darum nicht lieber gewordenz aber doch sehe ich
dasglänzende Ehrenzeichen gern, weil mir ein Stern immer eine schöne Be- zeichnung unsrer Herzensreinheit bleibt,
iindweil mein Mann diesen Stern
vonseinem Fürsten und- dein Volke verdient hat. Sophie, trage Deiiien Mann, und Du, Heinrich, die Welt und
dasGe- schick,
undEuer Stern wird Euch immer
undewiglich leuchten.«
Vor Kurzem verlegte die Prinzessinn Johan- nn- Mich dem Tode ihres Gemahls, ihren Hofstaat in unsern freundlichen blühenden Wohnort. Auf Empfehlung des alten Lenz,
derviel bei ihr gilt--
ernannte
sie mich zu ihrem Leibmedikus,
undso
sind auch die Worte wahr geworden- die der Wirth zum grünen Esel sprach, als
ermir
ausdem Fenster nachrief- «nun, Gott befohlen, mein Herr Leibmedikus.«
Vorstehende Geschichte habe ich
ausdem Ta- gebuche
desinteressanten Mannes,
dendie Leser hier kennen gelernt haben, wörtlich ausgezogen.
Wenn junge Leser die ewige Wahrheit daraus zie- hen- daß Bescheidenheit
undgediegene Kenntnisse ihren «Mann durch alle Verhältnisse des Lebens stcherführen, fo hat mein Freund Heinrich keine todten Buchstaben geschrieben.
)
H« Claurean
HTagesbegebenheitem
Königsberg,
vomtöten Juny.
»»Hier
sind inBetreff
desBrandes nachstehendeossizielle Angaben imDruck erfthienent,.Eswaramisten
Juno,
MittagsumIUhr,alsausderIneiphösschen
Heringsbrücke,(einemausderlinkenSeitedes PcegelsgelegenenGebäude,)einFeuerausbrach. WenigeMinu- tenvorherwaren guteBürger
dieserStadt injenerGegendge- gangen, ohneauchnnrdengeringstenDampf oderBrandgetuch
zubemerken; dessenungeachtetaberbrach dasFeuergleichbei seinemEntstehen miteinerausnehmendenHeftigkeit
hervor. Der Grund hiervon iagvorzüglichindenindiesem Gebäude besindt lichenWaaren, besondersM400TVUMUAtem welchevorhan- denwaren ,inderMengeOehl,weicheausdemneuen russischen Transport verräthigwar, undwelches
ausdenset-plagtenTon- nen,wieeinFeuermeer, brennend einhetschwamut, steh inden Pregelstürlte unddieFlamme gewaltsamverbreitete. DasGe- bäudewar beimAusbruth desFeuersverschlossen; denn unt toUhrwaren dieArbeiter-,
wiegewöhnlich,sortgsgangem damit steumIUhrwieder zurArbeit kommenkonntensp
Herbeieiieude RassenbrachendieThüren auf,konntenaber, so wiedieandern herbeigeeiltenLeute, nichtsausrichten. Das indenPtegeihin- einstromende brennende Oehtfaßte sogleichdieLadebrücke,so wie einigeinderAngstvondenerstenHierbeieiienden
hineingeworfeneOkhtgefäße
undFiathsballen, derenweiteres Hineinwetfen abersogieith
verhütet wurde. Einein derNähe liegende Wittinne,
mit Orhibetadeu, wurdeebenfallsvondembrennenden, aufdemPregei schwimmenden
Oehieergriffen
undwardeinRaubder Flammen, so wieeinige daraus befindlichePersonen einOpfer descodes wurden. DiesumLösthenbestimmtenPersonen und Geräthschaftenwaren soschleimigaismöglich herbeigeeilt, konn-tenaberbeiallen angewandten Kräften nichtsausrichten Die
Flammewar ebensogeschwind nachderhintern,aisnach der vordern Seiteausgebrochen, und hattesich demandieHcringse brticke anstoßenden
Aschhofe
UnddenöffentlichenWaaren-Magg-
zjmm sp wiedenSpeichern, mitgetheilt.DieFeuermasse
wgk sogewaltig, dieNahrung desFeueks
ZU UnAkvßenkausHolz-
undFachwerkerbautin, Speichern undinderBeschassenheit dek«
Waaren so bedeutend, diePunkte, vonwelchenaussich pag Feuergut-reime, so zahlreich,daß
Feueriösthanstalten,
mitder
größten Bereitwilligkeit undThätigkeit unterhalten, gegendiese Aagewaltnichtsausrichten konnten. GntgemeinteVorschläge
zumNiederreißenwaren zwarvorhandeneweres aberweis-, wel- chen Kraftanswand schon einkleinesGebäudesumNiederreißen fordert, wirdeinsehen,dast es eineUnmöglichkeit war,demWun- sche des Niederreißensbeidiesen grobenundbedeutenden Gebäu- dentugenügen.Sämmtliche
Handelsgebäude-
weichelängs
demBollwerke an derKneiphösschen Seitestanden,wurden
einRaub der Flamme.Vonihnenging dasFeuernachdemhintern Theilenüber, undso wurdedieSattiergasse, die
Klapperwiese
undInselVenedig einegeäschetts
DieVorstadtselcst
geriethebenfallsin Flammen. Zu604
Vergrößerung
desnnglücks
wareninderVorstadtdieJahrmarkte-
budenausglschiaoem welchezwarsofort niedergerissenwurden- abernichtsvschleunig
weggebtacht werden konnten. Indessen hätte auchbei UMIEntfernung
demFeuernichtEinhalt gesche- hen EZUMMdennnicht durch ste, sondern durchdieGluth und durchdasFlUgfeuer
stets-thenauchdieGebäudederVorstadt lin- ker handcito-Nel-
ilküMU Mücke lu)undzwarmehrerezugleich inBrand, nndtheiltenWMIVIIFeuermit. DieFlamme ging nathderDränkgasse UndDurchdieHintergebäudederVorstadtnach
demSchnürlingsdantm.
««
« Orts diedergreinenBrückenahestehendenGebärde brannten- war surdie
Stadt
diegrößte
Gefahr. DieausHolterbaute Bökstk dieBank-
dergrüne
Thurmunddiegrüne
Brückeglüh-
tenbereits;
indessen wurde durch Gegenanstaltendie Flammenoch iumGlückzurückgehalten,
da,wenn dieserTheilergtisien—wäre,
wahrscheinlicheingroßer TheildesKneiphosesdraufgegangen wäre. InderTränkgassewurde dasFeuerbeimHausedesFar-
berFallieraufgehalten. AufdemSchniitiingsdamme wurdees iumGlück in der Mittedesselben abgeschnitten.hätteeshiek die vorhandenen großen Speichergefaßt, so wärederSchade noch unendlichgrößer geworden. DienachderAltstädtsthen Seitebee
legennHandelsgebäude unddasBollwerk waren schon dek ils-ös- ten Gluthunddergrößten Gefahrausgesetzt,wurden aberdurch wirksameGegenanstaltengerettet; weilsonst alleAttstädtschenHan- detssiebiiudhwiedieKneiohdfschem
einRaub derFlamme gewor- denwären. JnderVorstadtwurdedemFeuerlinks,in derGe- genddesRhodeschen"Stises,
undrechtserstamfolgendenVor- mittage-indenHintergebäudeu
desNingkruges, nichtweitvon derHosoitalgasse,
gesteuert.DieZahlder abgebrannten
Häuser
beträgt t) in dervordern Vorstadtincl.trank- undSonagogeneqassr- t - e - s O-
-) in der hinternVorstadt e i e e so
Z) auf der Klapperwiese
und
InselVenedig -»«e IS
e) in der Knochenstraße - - - e to
————
zusammen
also ; 144 dieZahl
derverbrannten Speicherbeträgt - - sZsi io daß also278Gebäudenieder-gebranntstnd.- . .
Dasinoee
nadntchenFeuersdtietätversicherte
Quantum der abgebrannten Gebäudebeträgt allein über gooonoThus»
nahean eineMillionReichsthaier.DieUrsach des Brandes renntmannoch nicht genau, zumal damanindiesen tagenbeinaheannichtsdenkenkonnte,alsdie fortdauernde
Gefahr
VIIIderStadt tuentfernen. Wahrscheinlich hat Unoorstchiigkeit inderHeringsbriieke
Veranlassung dazuge- geben.DerSchade- den die unglücklichenEigenthümer
dernie- dergebranntenSpeicher
undGebäudeerlitten haben,läßt sich noch nichtberechnen. Erist überalleErwartung großunddrücktdiegute-Stadt
undihre achtbarstenEinwohner gantnieder.«Konigsberg,
dent7tenJuno
tat-.Der Oberbürgermeister Heidemanm
·-