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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1930.11.29 H. 48

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Academic year: 2022

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29. 9iobeiitficr 1930.

§eft 48 [59. 3al)rgftwg.] 3505

3urt(lt|il)e ll1od)ntCrijdfi

2}< m w s c $ e ö c b e n u o m 3 > e u tfd ? c n H m m i l t D c v c u t .

v. S c h riftleiter:

■^ul^i3rat D r.D r. Xttacjntis, Berlin, 2?ed)tsam»alt D r. i^dtttld? t>iticni>cvQdv, Ceipjig

unter B T ito irfu n g non Becßtsantpalt D r . D r . B le u - ¿fo c p e n t m r g , ¿Tiannßeim.

V e r l a g : 3Ü. Z lto c fc r ö u d jljc m f c lt u t g , 3 ^ * : © sca r Branbftetter, S fe ip jig £ J, Dresdner S tra fe \ \ l \ o .

Je rn fp rc d ^ e r S a m m e l-Itr. 72566 / D r a ^ i a n l ^ r i f t : Im p r i m a t u r / p o [tf d je ito n to £ e ip 31g ttr. 63673.

erid!eint wödjentlid). Be3ugspreis monatlid) in. 4.50; <Ein3eIt)eftc Joften ben {¡alben

bet i)11, rc un^ flfiefiorcrl int Dorbercitungsbienft ift ein Bezugspreis oon monatlich HI. 3.— feftgejeßt; fluslunft hierüber erteilt erlag. — Der Bc3ug erfolgt am 3t»ec!mäfjigften burd) Sie poft, bocß nehmen and) bie Bucßhanblungen unb ber Derlag ßejteHungen an. Befd)n>erben übet mangelhafte 3u[tellung finb bei poftbesug ausfd)ließlid) bei ber poft an3ubringen.

^ ^ e i o e n Mc ßs^lpoltenc HTinimctcrt)öIje 23 Pf., für ben StcHenmatrt 17 Pf,, J/i Seite UI. 325.—, ’/, Seite m. 170.—, 7 , Seite 11t. 90.—. Der Umeigenraum roirb in 3 11 ber rjöiie oon frcnnungsltrid) 311 Irennungsjtrtd) gerect)net. Bei <Tt)if f r e a n 3cigen lommen nod| 75 Pf. ffiebübten (¡¡>13«. 3ai) lu n g e n ausnahmslos

auf poftjd)ecfionto XD. ITIocfer Bud}f)anblung, £eip3ig 63673, erbeten.

5 ü r ben D e u t z e n lin ro a tto e r e in finb 3u|djriftcn nach £ e fP 3ig I I , rtHifdjpIa^ 3, 3oI>Iimgen auf poftf(ijedrlonto £eip3ig 10102 3U rieten.

2IÜC Senbungen für bie Sdjt if t ie it u ng ber 3UX tuetben nactj B e r lin tD 62, maagenjtr. 27 erbeten.

monatsbetrag. $ür Stubenten,

3 u m 0 n t a m r f d n c $ 0 c f c ^ w ü b e r ü e r c f n f a c f j u n g s - u n d ^ r f p a r n i e m a g * n a ^ m e n a u f d s n t 0 c b t e t e d e r K e c f y t e p f l c g s *

a) Bieter.

©bcrlanöesgcri^te.

äj Srofjcnbc ©efaßm t.

^on ff-

-enatspräfibent D r .S e e r b e r g , SKitglieb be§ «ßreuß. Sonbtag?.

neuem fielen mir in ber guftig b o r e r n f t e n ©e*

i>er rn- ©ie fepienert befeitigt, als im SRai biefeS ^aßreS feltenp te Reichstag tJIicimerf einer Suftigreform m it Hißte« .^uutütigfeit abgeleßut hotte. ®otß bie ^Reformatoren 9tei*at ntö)t. ®ie 3eit toar giiitftig. iRicßt nur ein neuer auch ein neues pfßcßologiidjeS SRoment mar ge*

« t u t « : P r e i S f e n f u n g S a i t i o n a u f b e r g a n g e n Ugj ■ SCIfo m u ß t e and) b ie SRedßtSpflege ü e r b i l * W a r b e n . ©ie mar Don jeher ein ©tieffiitb ber 23er*

Äffern9' ® an f ar0te unb fnauferte, mo e§ galt, gu Der*

flegebp« ^äßrenb auf anberen ©ebieten m it offenen ¡ganben

®(ijia R’urbe. ÜRan traf auch ^ie Anmaltfdjaft ©djlag auf tteuepfj rhuti) ©ntgießung großer Arbeitsgebiete unb fcljmere

i lc|)e SSelaftung.

DtlSer« r üttelt man nicht nur an ber äußeren © tru ftu r, auch an bem g e i f t i g e i t © e ß a l t b e r d u f t i g , U -it „ ... u

f u i t u r e l t e n saert.

Riffen h ^ e^§juftigm iniftertum füubigt neben anberen ©in*

to ^iifp b°r atfenx bie ©rijohung ber Quftänbigfeit ber 2lmt§*

b°n 500 auf 1000 M i unb bie Sßerboppetung ber

fr öon auf lO O ^ i-i an.

m uns erfcheint, aus ber 3eitpfhd[;ofe gefeljen, gunächft , jg 0 toeife.

f,e! e‘ n ®offegialgericht, mogu eine StppeiiationSinßang i ft be« Qg eit mogu ber läftige 2inmalt§gmang le tßm .ranbfierichten! ®ie ginangen miiffen entlüftet unb

9 e ft io 9 ÖOr yi.un. g n — H ö

|tife, ° 3 ' bor ber bie Vernunft g u rM tritt. ©S gibt ©rfpar*

i^ftte iifi xff. ihren Slusmirfungen genau baS ©egenteii be§

t!etben x „jtub unb beShalb als eine ^Hufion begeidjnet Ä t Jauifen. ^ebenfalls Dermag ich nicht gu ernennen, fl^btgf .O^arniffe bie ©rhöljung ber amtSgerid)tticI)en BUä toEf bet V xxr ,^en ©taat im ©efoige haben fünute. ©egen*

^ f g j ^rn tinb e ru ng ber Sottegiairichter e in h i n ü b e r * n äu beit 9 i m t S g e r i c I ) t e n , biclte i^t f o g a r 0^ ) W a lUm m!r babei. ©)er © p a r g e b a n f e mirb, bei aller

" f t i 0" ÖOr feiner 58ebeututtg, heute leicht gu e i n e r © u g *

e i n e S t e i g e r u n g ber 3 1 i i i f t e r g a h i , metl ber ffortfaR beS StnmaitSgmangeS bie i ß r o g e ß l u f t Der g r o ß e m m i r b .

©ine ©infparung Don Kräften bei beit DbertanbeSgerichten unb in ber S3erufungSinftang ber Sanbgerichte, bie tu ihrer

©efamtheit iaum gu Such fra g e n bürfte, menn mau bie Dotfsmirtfchafttichen ©chäben in fRedjnung fteltt, bie m it ber SReform gu ermarteu finb. ®enit es ift ficher, baß m it einer Serminberuug ber laubgericßtlichen ©efchäfte e in a i l m ä h * ItcßeS S i b f t e r b e n b e r H e i n e r e n S a n b g e r i d j t e ein=

treten mirb, momit mieberum erhebtidje fRacßteile für bie ba*

Don betroffenen Kommunen ttnb ©emerbetreibenben Derinüpft fein merben. S i t t e , m o h l b e g r ü n b e t e © j i f t e n g e n ber S t n m a l t f c h a f t , D e r m u r g e t t m i t b e f t i m m t e n S3e*

r u f S * u n b S e b e n S i n t e r e f f e n , m e r b e n i n i h r e n

© r u n b l a g e n e r f c £ ) ü t t e r t u n b b e r IRot u n b © o r g e p r e i s g e g e b e n . U n b n u n bi e i b e e t l e © e i t e b e r Sr r a g e.

iSaS hohe 21nfehen ber beutfehen 2tbDofatur ift gefährbei.

©S mar nicht gum geringen Seil in bem l a n b g e r i d j t * l i ehen i ß r i D U e g be§ S i n m a t t S g m a n g e S begrünbet.

¡gierin legt ber ©efe|geber ‘jeßt de facto eine Sörefcpe, inbem er ben größten Seil ber ©treitfachen — ba§ finb bie in ben SSertftufen Don 500— 1000 9 U L — bem SlnmaltSgmang ent*

gießt unb an bie SlmtSgerichte Dermeift. ®am it fiepen mir am SInfang einer ©ntmidlung, bie mögltcherrneife baS ©n be beS i ß r i ü i t e g s b eb eu t e t . gebenfafe bebarf eS ber größ*

ten SBachfamfeit ber Strimattf^aft, um folgen Senbengen oor*

gubeugeit, bie bei ber notorifdjen Slnmaltfeiitblichfeit uitauf*

geftärter tßolfSireife burcßauS im Söereid; ber SOioglicpfeti liegen.

2Iber feßon bei ber jeßt broßenben fReform finb bie ©e*

faßren ernft genug. SBtele 9ted)tSanmäIte merben gu ben SltntS*

geroßten fliicßten muffen, um bort ben g e r m ü r b e n b e n St amp f m i t ben S t e c ß t S f o n f u t e n t e n u n b j u r t f t i * f i ßen f u r p f u f e ß e r n a u f g u n e ß m e n . ©cßon lauert biefeS immer größer merbenbe §eer moberner 9leßtSpfieger auf baS neue, auSfiißtSretcße Arbeitsgebiet, ^ n Petitionen unb ©in*

gaben brängen fie auf $8efd)ieuniguitg ber ^Reform, natürliiß nur im Sntereffe be§ rechtfucßenbert PubtifuntS, bamtt alles beffer unb billiger toerbe. $8or ber Karriere beS AnmaitS*

gtoangeS gerbraeß btSßer ißr oft bebenilicßeS §anbmerf, bem*

näißft mirb es in ßetter Sölüte fteßen, auch menn tßnen baS Auftreten bor ©eridR Derfagt bleibt, ©te merben bie Der*

fteeften Snformatoren unb Progeßiuftrufteure fetn, bereu fiiß

(2)

3506 Sluffä^e [Suriftiidjc SBopenfäß^

bie antoalttofe, unerfahrene gartet ntepr als btSijcr Be«

bienen Wirb.

So tr itt bte Partei »or ben iRipter. 'S) er « p r o g e ß f t of f u n t i o r b e r e i t e t , t i e r w o r r e n o b e r u n t e r b e r f t a n b e i n e s g e w i f f e n l o f e n B e r a t e r s e n t f t e t r t . llnb biefer Sripter, oft feibft ot)ne genügenbe SebenS* unb SOZenfdjert^

FenntniS, in fpwierigen frag en ohne Stüfee unb Rührung, fucht ben SBeg aus bem ©eftrüpp gut Entfpeibung, gum ttr*

teil über BermögenSwerte, bte in unferer tierarmten $eit wahrhaftig feine Bagatellen bebeuten. $aS Argument ber

©elbentwertung fann £jeuie nicht mehr ins gelb geführt Werben, b e n n b e r © e l b w e r t ^ a t f t e i g e n b e Se n b e n g .

®eSpatb barf gefagt Werben, baff bie Erhöhung ber amtS*

gerichtlichen Quftänbigfeit auf 1000 StM, e i n e B e r f p t e c p * t e r u n g b e r R e c h t s p f l e g e m i t fich b r i n g t , bie in ihrer Kragweite burcf) feinerlei fiSfalifpe gntereffen auf»»

gewogen wirb unb aufgewogen werben barf. ®er ¡Q inweis auf bie SerufungSmögtipfeit oerfagt, weil bie DberlanbeSgeripte für bie hier in betracht fommenben Streitwerte als Be*

rufungSinftang in g o rtfa ll fommen unb bamit bie erhöhte

«ReptSgarantie nicht gegeben ift.

8<f) h“ 6e in iieBgepnjäpriger AnWaltStätigfeit unb faft gepttjahriger fRipterlaufbapn ein giemlipeS Blaß öon Er*

faprungen gefammelt unb gelernt, bie Singe objeftiti unb fadflich gu fepen. ES fpmergt, gu beobachten, wie i>o!je ful*

turelte Euter Stimmungen ber 3 eü unb fisfalifcpen Er*

Wägungen geopfert werben. Biöpte ber ^Sarteigeift ber $arla*

mente folpen fuggeftitien Einflüffen nicht erliegen unb bie ErfenntniS üon ber Bebeutung einer popftepenben IReptS*

pflege alte unb mertüolle gnftitutionen über biefe $eit ber Rot pinüb erretten. S ie SSerte b e r b en t f c h e n 3 i e p t S * p f l e g e l i e g e n i n bem r i c h t e r l i c h e n . t o l l e g i a l * f pf t ent u n b ber b a m i t ö e r b u n b e n e n A b t i o f a t u r . Beibe fiepen, oon ben iOlängeln alles SOienfcf)Ii^en abge*

fehen, auf einer beachtenswerten §öpe. Säten w ir uns oor Experimenten! Sie «pfppofe ber ©egenwart reigt bagu.

SSon ©enatSpräfibent Dr. S iiebiitger, BveStau.

Ser gnpalt beS Entwurfs Bringt infofern gegenüber fei»

nem Sitel eine Enttaufpung, als bie BereinfapungS* weit hinter bie ErfpamiSmaßnapmen gurüdtreten. Sie wefentlipen Beftimmnngen beS Entwurfs gerfallen in brei große ©nippen.

I. Ser § 22 ©SS®, fofl Papin geanbert werben, bah ein Am tSripter gugleip mehreren AmtSgeridjten angehören fann;

bamit ftept im $ufammenpange ein neuer Abiah 2 beS

§ 157 E S ® ., Wonach b itrp Anorbnung ber SanfaeSjuftig*

berwaltung bie «ReptSpilfeerfupen für bie Begitfe mehrerer 'Amtsgerichte einem bon ihnen gang ober gunt Seil guge*

wiefen werben fönnen.

Sie ©rünbe, bie fü r unb gegen folpe Beftimmnngen fprechen, finb genugfam erörtert worben. Unter ben legten ift BefonberS wichtig ber, baß ber Amtsrichter bop baS Zentrum feiner Satigfeit nur an e i n e m ber ©eripte paben fann unb baß baS anbere baburdj gu einem © e rip t gweiter klaffe gemacht wirb. SaS ©ew ipt biefeS BebenfenS hängt bon ber praftifpen AuSgeftaltung biefer Soppelanftellung^ ab.

SBenn etwa ber nicht bollbefchäftigte Eingelrichter eines fleinen Amtsgerichts einmal in ber SSope an einem Benachbarten großen Amtsgericht an einer S i|u n g teilnimmt, fo müßte ich nicht, waS bagegen eingnmenben Wäre.

II. Sehr wefentlip finb bie Beftimmnngen über bie Er*

Weiterung ber ßuftänbigfeit ber Amtsgerichte unb ber $u*

läffigfeit beS SpiebSurteilS fowie bie Einfchränfung ber

«Rechtsmittel, bie ich n ur m it fepr geteilten ©efühlen Be*

trachten fann.

1. 3 u Begrüben ift, bah Bte Befpwerbefumme im: gälte beS § 99 ABf. 3 gfßD. 50 StM Betragen fott.

2. SBeniger befreunben fann ich mich m it bem Bor*

fplage, bie $uftänbigfeit ÖeS Amtsgerichts auf 1000 StM gu erhöhen. Sie «Reptfprepung ber Amtsgerichte ift leiber nicht burproeg fo, baff eine berartige StRafsregel unbebenflip wäre.

SBir muffen uns nun einmal bamit abfinben, bah auch tm richterlichen wie in jebem anberen Berufe bie © u rp fp n itts * teiftungen übermiegeu unb Paper einer Kontrolle bebürfen.

©ang tierfehlt ift ber gelegentlich angeführte Vergleich ml!t Berwattung, wo feibft in ben fpmierigften gragen ei« ' gelner unb nicht ein Sloilegiunt entfpeibe, fpon beSn>e0;

weil baS ja nur formell gutrifft. g n SBirflipfeit über bem ^Referenten noch ein ober mehrere übergeorö"^

geichnungSberechtigte Stellen, fo baß fachlich jebenfaRf 1 $ eine Prüfung burch mehrere ftattfinbet. Auch ber § tnL«g barauf, baff bie Urteile ber Amtsgerichte noch ber Berw unterliegen, tierfängt nicht. SBenn man fparen unb gu9 ^¡e beteinfapen w ill, fo muß man bie erfte gnftang fo gu^ ^ett möglich machen, nid)t aber fich über beren SRängel butd) ^

§inweiS auf bie gweite tröften. 3nbem finb gehler, b n ^ ( ber erften gnftang gemacht werben, unter Umftänben m ^ SSerufungSinftang nicht wieber gutgumad)en. 8 U biefer fchledhterung ber Siechtfprechung fommt aber noch bieJ u^ ( Abnahme beS SätigfeitSbereid)eS ber Sanbgeridjte unb_ t tanbgerichtlichen Anwälte, alles Singe, bie oft genug er0 per worben finb. «Rachbrücfiich warnen aber möchte ich D?rf SJieinung, baff biefe Erweiterung ber 3uftänbigfeit wentfll*:.^

ben begwedteit Vorteil einer grofjen ErfparniS m« ^ brächte. ES fällt gunacfjft weg bie Siebung bura) ^ beim Sanbgeridjt in Bielen gällen notwenbige A r m e itt* ^ tierfahren, unb eS wirb ein gar nicht tiorwuSguberedW2 ^je SOiehrbebarf an 3Rid)terfraften eintreten baburch, _ bah « Sadjen m it ben Streitwerten bis gu 1000 ¡UM nicE)t >

fämtlich öon Anwälten tiorgearbeitet werben, benn ^ Sachen werben am Amtsgericht ficherlid) nur gum_ n ert Walten übertragen werben, gum Seil werben fie bie ju feibft bearbeiten — unb je queriöpfiger einer ift, lieber Wirb er baS tun — , gum Seil wirb baS AH bie fonfulententum eine untierbiente Slüte erleben. SRan m111 ... • • ' --- ‘ ' ■ " • " " nur bnw

icljt irur ioar gwar nie Anwalt, aber ich mar 7 gapre S t a a t S t i^ c„, Borarbeit aber, bie bem dichter burch einen feibft nur - ,eP fchnittlich befähigten Anwalt abgenommen wirb, nicht m fragen. Sd) ipreepe hiet auf ©runb eigener Erfaptung- ^ war swar uie Anwalt, aber icb war 7 Habré S ta a tS ü e t i bei ben ©ent. Sd)iebSgerid)tSpöfen unb pabe in biefer fepaft gapllofe «Parteien, Bepörben, Sänber unb fonftige*1 Stellen nad; A rt eines Anwalts teils oertreten, teils be unb icp n ur fagen, baf; id) immer wieber bie § ^ über bem Siopf gufammengefchlagen pabe über bie EOnL eit, gen, bie icp maepte, wie fcpwer es niept nur großen p 11: ^ fonbern feibft hoepftepenben Bepörben fällt, wenn 1tC ^ 0

«Progejf führen, gu begreifen, worauf eS anfommt unb mühfelige § iu * unb §erfd)relberei nötig ift, um eine l teii Sacpe richtig gu inftruieren, tion bem Surcpfcpnittm1« p gang gu fepmeigett. ES nerftept fiep oon feibft, bah i ^

: ( ( d

niept etwa fd)Wierige nölferrecptiicpe g ragen im Augf fonbern giemlidj einfache «progeffe über bie lattbm gragen beS ipritiatrecptS. «Plan glaubt gar niept, w®3

bie Seute n i dp t wiffen. _ tiff

3. Aucp bie Erhöhung ber BerufungSfumm? $ 1000 31M ift bebenflid). ©ewift ift baS Streben rid jtw übermäßige S treit* unb «progeßfuept eingubämmen. «jit pier etngefdjlagene SBeg pat bod) fein Siebenten; 100 9* . je*

— m it gtnfen unb Soften — feine Bagatelle mepr,, \RiiC11 eS fiep reeptfertigen ließe, bie Entfcpeibung eines etl 5 9Ucpter§ unabänberlicp gu maepen. _

8um ntinbeften wäre gu ertoägen, als Erfag eiüe \P tige Befcpwerbe Wegen offenbarer UnricptigFeit gu 0 v '¿eil bie im galle beS linterliegenS bie boppelten Soften lIt nung gu feßen wären.

4. Aud) bie AuSbepnuitg ber $uläffigieit ^eS f r i fii(

Urteils auf Streitwerte bis gu 100 3M patte icp f unOebenflidp. ©ewiß, ber ©ebanfe beS ScpiebSurteu^^ltljit|

funb unb wäre, tpeoretifcp betrachtet, weitefter

toürbig. SBic paufig finb niept bie gälte, in benenu) |tiu, uiujc. uie tfuut:, xu uaiw; f i r als dichter fagt: „SBenn bie «Parteien niept folcpe ei0ef! c(ii t Stamüfpapne wären, würben fie fiep, ftatt geit unb ^ ^ tierprogeffieren, in ber unb ber «Richtung tiergietcpe" A( # ber ©ebanfe beS richterlichen SmangStiergleidjeS iß d1 fid) fepr gut. Aber er ift aus napeliegenben © tä’&tie f.

gweifcpneibigeS S pw ert, unb eS ift baper in c fragen, wie er fiep in ber «Praxis bewäprt feplen m ir Erfahrungen; wie icp auS Anwal

fott man mit ber Einridjtung öieifaep rep t u n g u fim ^ ii)1 AnwaltSfretf^

,„u .... ... ... vept u n g u ft i^ J i#

ES wäre intereffant, über bie Erfahrungen ber gupä tung etwas gu pören.

(3)

Stuf füge 3507 1930 frfft 481

iciti ® en Jx>i(f)tigften SCeit beS ©ntWurfeS Etilben bie*

t jjr p11 Säeftimmungen, bie bie bem Staate aus bem SIrmett*

e*Wacßjenben Soften einfdjrätifen falten.

o5 ou begrüßen ift, baß bie Säefcßwerbe wegen SBerfagung foii ^utä'eßung beS SIrmenrerfjtä nid^t meßr gutaffig fein ' Wenn ber SSefc^Iuß oom ^Berufungsgericht ergangen ift.

. -vSitt übrigen Witt ber ©ntwurf bie SlnmattSgebüßren in iltnl Siidjtungen ßerabfegen. 3unäcßft foüen alte ©ebüßren

»b }>■ °/° 0etürgt merben. tDleinungsüerfcßieoenßeuen Oaruoer, bat Gerechtfertigt ift, merben möglich fein, goß glaube aber, 5jejrf,li ßier 6ei gutem SSitten, ber forooßt auf feiten beS [jjjj^^jwftiäminifteriumS mie auf feiten ber 2lnwattfcßaft üor*

en fein mirb, ein StuSweg finben taffen mirb.

bje i% fentticß bebenfticßer finbe idß ben meiteren Sorfcßtag, fef emfache ©ebüßr in ©ßefacßen ein für attemat auf 25 3UL Stih ^ en, tDag ptaftifcß auf eine §aibierung ber bisherigen

$uf e ßerauStöuft. ®er SanbgericßtSanwatt erßätt bemnacß in 7g ^ nft für eine burdjgefüßrte ©ßefacße mit ^Beweisaufnahme Elf t f r ' e*n ® a&' ‘3er n^c^t al-8 angemeffene ©nttoßnung er wenigftenS auSreicßt, bie auf bie eingetne h entfaMenBen Säürounfoften gu beden, ift m ir gweifetßaft.

tneI f? rnt ftSfoiifcfjert Stanbpunft aus ein ©ßeprogeß ebenfcmiei lft, mie jeber anbere ißrogeß, fo fann ber ©runb für biefe W öer&eWertung nur barin liegen, baß man meint, bie (£t)e=

p J f mache weniger StrBeit. ®aS tr ifft gwar üom ©efidjtS*

i&er t - er ©efdßäftSüerteiiung auS für baS ©erießt gu, nidjt f i* j (ür ben Slnwatt. 555ie Säefcßaffung beS tatfäcßtidjeu ift k'e hi • hier befonberS müßeüott; in feinem ißrogeß merben t e i g e n wefentticßen Slngabcn ber Partei in einen foicEjett tion üöttig unerheblichen, aber fdßwer gu entwirrenbett

eingemicfett, mie hier.

^ Biefern ®ege SIbfjilfe gegen bie bem Staat burcß baS 9erc; f echt erwacßfenbe Säetaftung gu fudjen, fc£jeint m ir ttn*

,nu6 auf an^erert ^Jegert gefudft merben: ®ie für jq 8 allein tßreußeitS burcß bie SlmoaltSgebüßren beträgt ot 9 ®^Üii°nen ffl-M-1); rechnet man bagu bie bem lg J-ontgehenben ©eridjtsfoften m it gang üorfidjtig nur u ^ üitonen 3tM, fo gelangt man gu 40 SJtiltionen StM bieMietbarer Soften, einer mahrhaft erfdjrecfenben Summe,

^¿t8 nötigt, immer mieber nad) SluSwegen gu fudjen.

ctHe iJ‘un Ejerrfcht fein 3weifet benn, baß ein erEjebiicEjer Seit e*' e*n StrmutggeugniS auSgeftettt befommen, in i^nte 9ar arm ® 'e 3 uftiäöei:wai tun3 bejKJ neue SSerfucEje gemacht, bie Prüfung ber Strmut gu Bei f s ' ltnb ©ericßte taffen e§ fidj mirfticß fauer merben,

^ 0)! m Satte, in bem baS SIrmutSgeugniS gu Siebenten es t " 0ibt, einguhafen, aber m it bem geringften ©rfotge, unb H es ■ t iD0^ unter alten fßraftifern ©inigfeit barüber, Bie 3( S ^ i^ tn it bcffer ftttnbe, memt bie SSertoaltungSbehörben 9etn^ i tnut fdhärfer nadjprüften. SaS gefchießt aber erfahrungS- flißi. ^ ittC&t imh tPtrrf itrfi pfipn fttpr fntp mtf rrrthprprt (Mp;

Bieten ütc^t; un^ 8^8^ f i ^ e^ ett hi£r 'nie auf anberen @e*

^ a n h 'v ^ e8 ein f^e.hier ift, Wenn biefenige Stelle, in beren lief, :f,öte„ [achticße ©ntfeßeibung liegt, nießt audj oerantmort»

fOtQ, . f ü r bie Stufbringung ber Soften, bie fie oerurfaeßt.

Bettac ^ begßatb wiebert)ott oorgefeßtagen, baß bie ©emein?

fein f r, e bie Strmutêgeugniffe auSftetten, au^ oerpftiditet

^ o r flf ten, bie baburd) entfleßenben. Soften gu tragen, ©in BeiuJ qra9' Ber auch baS fü r fieß hat, baß e§ fidß in SBaßrßeit c.menredßt um eine Slrmentaft ßanbett, ber aber auf fei hip ' ttbticße §inbemiffe geftoßen gu fein fdjeint. Segßatb

®ett,„jI *,Ber Somßromißöorfcßiag gur ©rörterung geftettt, ben ifäge ’löen aus StaatSmittetn einen S e i t ber nötigen Säe«

“ie if. Bllr Secfung jener Soften gur Säerfügung gu ft eilen, fie [affen p? f° gugeftoffenen fOtittet aber fetbft beroirtfdjaften gu Ben 8 tuirb gunädjft einmal für ein fjfaßr ober aud) für . ren a^fBßnitt mehrerer 3aßre feftgeftettt, metdje unmittet«

l ’^tsFnft tett (sesaEjEte StnwattSfoftcn unb nidttgegaßtte @e=

Üfen . j ten) baS 2lrm.enred)t bem Staat oerurfaeßt ßat. tfteß»

Ottßt J* fie fü r ißreußen im Stnfdjtuß an bie oben gefdiaßte 'f&djft p jj nuttb 40 SJUttionen an, fo gießen toir baüon gu*

ab, bie oerbteibenben 32 fDtittionen werben naeß

^eßtüffet, beffen Stufftetfung nießt gang teießt fein

& s, | . t ü die: 3SB. 1930, 25.

©emeinben üommen ja meift in S3etracßt; für biejenigen n «nber ailBere ©teilen bie StrmntSgeugniffe auSftetten, mirb fieß

er Stuêmeg — clroa Haftung ber Streife — finben taffen.

Wirb, aber feine unüberwirtblicßen Scßwierigfeifen maeßen fann, auf fämtticße ©emeinbeit oerteitt unb bie entfüreeßen*

ben Summen ben ©emeinben auSgegaßtt. Sits ©egenteiftung ßaben bie ©emeinben bie oben erwähnten unmittetbaren Soften gu tragen. ®am it wäre alten ¿eiten geholfen. fSie

©emeinben finb naiß meiner Übergeugung m it Seicßtigfeit imftanbe, oßne irgenb jemanbem Unredft gu tun, bie 3 aßi ber üon ißnen erteitten StrmutSgeugniffe um minbeftenS 20o/0 ßerabgufeßen. Sft baS richtig, fo erßaiten bie ©emeinben, gieießbieibenbe Säerßättniffe oorauSgefeßt, gerabe fo biet Oom Staate, atS fie fetbft auSgeben muffen, fie ßaben aber nun*

meßr ein eigenes gntereffe baran, mit biefern fjjonb fßarfam gu wirtfeßaften, ba ber Überfcßuß in ißre eigene Siafcße ftießt.

®er Staat ßätte gunäcßft ben fießeren SJorteit, 200/o^er bis*

ßerigen unmittelbaren Soften gu erfparen, bagu träte bann ebenfattS oßne weiteres bie ©rfparniS an mitteibaren Soften (fjäerfonat ufw.). S5on 3 « t gu 3 eit müßte eine fJtacßprüfung ber ©efamtfumme unb beS ScßtüffetS ftattfinben, um einer*

feitS bie ©emeinben üor unbittiger föetaftung gu feßüßen, anbererfeitg aber aueß ben Staat m it teiißaben gu taffen an bem finangietten SSorteit, ber aus einer 3ntüdbrängung beS StrmenrecßtS entfteßt.

9Kan fann hiergegen aueß nießt einwenben, baß bieS

„unfogiat", fei unb bagu füßren würbe, baß bie ©emeinben aus finangietten ©rünben ben SlrmenrecßtSanwärtern un*

gerecEjtfextigte Scßwierigfeifen madßen. ®enn bie Sacße liegt ßier nießt anberS, als in ber fonftigen Strmenpftege. Qm übrigen fottte man fieß auf biefern ©ebiete oor f a t f e ß e r Sentimentalität ßüten unb fein SKitteib aueß bem oft be*

bauernSwerten ©egner beS „Sinnen" guweuiben.

9fur furg fei nod) auf gwei weitere ©efießtspunfte ßin*

gewiefen, bie ebenfattS einer ©inbämmung beS ungereeßt*

fertigten SlrmenrecßtS bienftbar gemaeßt werben fönnten:

3unäcßft müßte baS ©erießt bie SäefugniS ßaben, naeß freiem ©rmeffen üon bem Stntragftetter eine ©iaubßaft*

maeßung feiner SIngaben gu forbertt. @S ift bod) an fieß ein gang unerhörter 3 “ ftmtb, baß eS möglich ift, bie Staats*

mafdjinerie auf Soften beS Staates unb anberer Seute in

^Bewegung gu fegen, wenn man nur Säeßauptungen aufftettt, beren fßaeßweis nießt „auSficßtStoS" ift. ®aS gibt eS woßt auf feinem anberen ©ebiete beS Staatsiebeng. ©ewiß wäre eS nicht angängig, gang allgemein a(S SSorauSfeßung beS SIrmenredjtS eine ©iaubßaftmacßung ber betreffenben Sat*

faeßen gu forbern, aber im ©ingetfatt müßte baS ©erießt ßiergu in ber Sage fein, g. S. wenn ber ülntragfteiier SBe*

ßauptungen aufftettt, bie üon üomßerein unwaßrfeßeintieß finb unb m it ber ©rfaßrung beS SebenS in Üßiberfprucß fteßen ober für bie fein anbereS ^Beweismittel angegeben wirb, atS bie ©ibeSgufcßiebung. Unb ber gweite ©efiditspunft wäre ber, baß baS ©erießt naeß freiem ©rmeffen befugt fein müßte, baS Strmenrecßt gu üerfagen einem ©begatten, wenn ber anbere

©begatte ■— audß bei ©ütertrennung — in ber Sage ift, fßrogeßfoften gu gatjien. ©ine eingeßenbe fRedjtfertigung biefeS SBorfißiageS würbe gu weit füßren, wer bie fßrajis fennt, bem wirb feine ^Berechtigung oßne weiteres einteueßten. ©e*

fegt ben galt, baß ber einfommenS* unb üermögenStofe SJlann erlranft, fo begaßtt ja bie oermögenbe g ra u aueß bie Sur*

foften. ©ewiß berußt baS auf ißrer UnterßattSpfticßt, unb fjärogeßfoften geßören nießt gum Unterhalt, aber baS ift ein rein juriftifeß*teeßnif(ßer Unterfcßieb, baS Seben maeßt foteße Unterfeßiebe nießt, unb bie grau, bie über ißre Unterhalts*

pfiießt ßinauS ©etb aufbringt, um SujuSbebürfniffe be§

SJianneS gu beliebigen, fann audß baS ©etb für feine fßro*

geffe opfern; bei bem heutigen fRecßtSguftanbe ift eS möglich, baß ein ©ßepaar in ©ütertrennung tebt. ®ie grau betreibt ein gutgeßenbeS ©efdßaft, ber Wann maeßt irgenb meid) e fon*

ftigen nießt nachprüfbaren ©efcßäfte, bie ißm angeblich nießt meßr als ein paar ßunbert SRarf im gaßre einbringen, beibe

©ßeteute leben reeßt beßagtid), maeßen Sabereifen ufw., ber SCRann aber fitßrt feine ißrogeffi im Slrmenrecßt. ©egen eine mißbräud)Iicße ülnwenbung biefer fießertieß nießt unfogiaten

©ebanfen würbe baS bem ©erießt eingeräumte freie ©rmeffen feßügen.

D r . Sebitt, DberlanbeSgeriditSpräfibent i. SR.; QSB. 19 30, 3466.

439*

(4)

3508 Stuf feige

£ani>gert$fe.

Suftigreform ?

SSom 5ßräftbeittert be? Snnögencgts I ©erlitt Sf. © o e ltiitg , ©erlitt.

1. Sie ber öffentlichen S ritif unterbreiteten SSorft^iäge begeidjnen fidj als „©nttourf eines ©efegeS über SSerein»

fadjungS» unb ©rfparniSmagnagmen auf bent ©ebiete ber ERecgtSpflege". SaS ift fpracglidj beffer als bie itberfdjrift be§ üoraufgegangenen ©nttourfS, leiber aber wiegt gang ein»

heutig. ÜJtan fann barunter üerftegen, bag jeber ber SSoi>

fdjiäge fotoogt eine S3ereinfacgung als aucg eine ©rfparniS bebeutet. 3 h ttieig nidfjt, ob ber ©nttourf baS für fidf) in 2lnfprucg. nimmt ober fic^ bamit begnügen Will, bag einige feiner ©eftimmungen ber SSereinfacgung, anbere ber ©r»

fparniS bienen fallen, ©djlieglicg ift aud) bie Auslegung möglich, baff ©rfparniffe gemadjt toerben burcg eine 23er»

einfacgung ber ERecgtSpftege in bem ©inne einer ißreiS»

gäbe Bon betoâgrten ©inricgtungen unfereS geltenbett @e»

ridjtSoerfaffungS» unb 3iüriprogegredjtS.

II. 1. 0 b in § 14 A r. 3 ©23©. bie 3 ufictttbigieit ber

©emeinbegeridjte Oon 60 auf 100 M l ergôgt toerben foll, toirb ben toürttembergifdjen unb babifdjen 3uriften megr an»

geften als ben preugifdjen, ber amtlich m it biefer A rt ber

©eridjtSbarfeit nidjtS gu tun gat. ©S toäre aber gang er»

wünfdjt, gelegentlich ettoaS über bie praftifdjen ©rgebniffe biefer fübbeutfcfjen ©igenart gu erfahren, weil gierüon Biel»

leidet eine SSefrudjtung ber Sätigfeit unferer ©cgiebSmänner auf bem ©ebiete ber bürgerlichen jRecgtSftreitigfeiten (§ 12

©dj0.) gu erwarten ift.

2. ffuftimmen fann ich bem SSorfchlage, § 22 ©SS®, burcg einen zweiten Abfag bahin gu ergangen, bag ein Amtsrichter gugleicg mehreren Amtsgerichten angehören îann. ©S toirb baburdj fiel) bie Böllige Aufhebung manchen flehten Amts»

geridjiS oermeiben taffen; über bie finanziellen ‘AttStoir»

fungen üerntag idj m ir fein SBilb gu machen.

3. Sagegen gäbe ich gegen bie ©rhöhung ber amtS»

gerichtlichen guftänbigfeit Bon 500 auf 1000 M l (§ 23 A r. 1

©33©.) SSebenfen. ©S ift fdjon fo, bag Bier Augen mehr fegen als gtoei, unb fedfS Augen megr als Bier, — wobei id) allerbingS gugebe, bag bei ber bürftigen A rt beS ©ad)»

BortrageS bei ben grogen Sanbgeridjten ber nicht 23ericgt erftattenbe Seifiger feiten in ber Sage fein toirb, an ben Seratungen im gleichen SRage teitgunegmen, wie bie beiben anberett SAitgtieber. Sebenflidjer noch erfdjeint m ir, bag ber Sorfigenbe einer amtSgerihtlicgen Qioitabteilung feine SJiög»

lidjfeit gat, burd) AuSfpradje m it einem Seifiger gur ftlä»

rung feiner ©ebanfen gu gelangen; ich glaube, bag mancher fgrrtoeg uub rnandje Abfonberlidjfeit hier igren Urfprung haben. g-olgenbeS t r itt gingu: 2111er 9Rügen um eine mög»

lidjft einbringlicEje unb umfaffenbe AuSbilbung ungeachtet, üerlägt ber junge S u rift im allgemeinen baS Affefforejamen nicht m it benjenigen ffägigfeiten, bie ihn gur Ausübung beS fdjtoeren ERidjterberufeS inftanb fegen. S a nun eine weitere AuSbilbung beS jungen AffefforS als SJÎicfjtergeîjilfen — ent»

fpredjenb ber Sßraftifantentätigfeit beS ArgteS nach Seftehen beS ©taatSejamenS — gur 3eit bebaueelicgertoeife nicht in ffrage fontmt, fo muff ich eS für baS ©egebene anfegen, ben jungen @erid)tSaffeffor nicht fofort als Sertoalter einer AmtSrid)terftelle m it einer untragbaren Seranttoortung gu belaßen, fonbern igm ©etegengeit gu geben, fid) als 9Rit»

glieb einer lanbgeridhtlibhen Kammer Weiter auSgttbilben.

Siefe übertoeifung an ein Sanbgericgt, Bon ber ich aus eigener ©rfagrung toeig, bag fie, wenn ber junge ©ericgts»

affeffor baS ©lüd hat, ber fam nter eines tüchtigen 'Siret'torS übertoiefen gu toerben, für bie AuSbilbung ber ÜÎ ich t e r » f j e r f ö n l i d j f e i t Bon größerer Sebeutung ift als bie gange UniüerfitätS» unb EReferenbargeit, toirb fich bei ber Bor»

gefcglagenen ©rgogung ber QuftänbigfeitSgrengen beS Amts»

gerid)ts faum noch ermöglichen taffen, weil bie auSreidjenbe Sefegung ber ßanbgericljte bie §erangiei)ung Bon §ilfS»

ricgtern im allgemeinen erübrigen wirb. Sead)tlid) erf^eint m ir audj, bah fid) infolge ber ©incngung ber lanbgeridji»

liegen Sätigfeit bie SeförberungSauSficgten für ben Aadj»

touché Berfd)lechtern müffen, folange nicht bie SuftigBertoaltung bagu übergegt, auch einige giBiigrogefjabteilungen m it Sanb»

gericgtSbireftoren (Soggeiririjtern) gu befegen.

tQiiriftifcf)e SSSocgenfch1'' ^

©legen nun biefen fötöglidjfeiten einer Serfchled)tefttfjjj ber ERecgtSfifiege entfgrechenbe ©rfgarniffe gegenüber? ^ gäbe für bie gahtenmäfjige AuStoirfung feine Unterlagen Bermag mich bager nur allgemein gu äujjern. gü r uttnt? »

nv-uuuy m iuj uuijwv »iu v u i i y g u u u fftiu - O*4-4, *** tig

würbe icg e-’ galten, wollte man rein gaglenmagil\ ^ ißenfen miteinanber oergleidjen, bie geute Bon ben^S1®^, Eammern einerfeitS, ben 3 i Dilabteilungen anbererfeitS tebigt toerben. ©rfagrungSgemäg fteigert fieg bie

feit mit bem Streitwert unb ebenfo bie igartnädigfeit, 11 ber bie Parteien ben Samgf fügren. ©S ift alfo mit geit barauf gu reegnen, bag bie ^rogeffe neuer

feit ben SlmtSgeridjten megr gu fegaffen mad)en wet® ' als bie ©treitwerte bis gu 500 M i . 9tun ftellen --qq

fdjägungStoeife bie ifßrogeffe mit einem Streitwert Bon bis 1000 3tM gegenwärtig beinage bie §älfte ber "an gerid)tSgrogeffe bar. S om it gu redjnen, bag bie biefer SBertftufe fortan lebiglid) beSgalb leicgter fid) weï ertebigen taffen, Weil an ©feile ber 3 ©tlfammer ber SO11.^

riegter entfegeibet, toäre eine trügerifdje Hoffnung- 3»1.

©egenteil toirb fieg baS ^^glcn fad)gemäger Sorbereu1 in ben gaglreicgen gälten, in benen bie Sarteien nuiun ) ogtte SecgtSantoatt ober mit einem DiecgtSberater auft^

toerben, als eine ftarfe Aeubelaftung ber ©eriegte auSto111 ültan füllte borg einmal ©rnft maegen mit ber gu oft fl, görten Sebetoeife, bafs bie DtecgtSantoälte ein gleich^?, j, tigteS unb gleidjBergflicgteteS ©lieb ber DtedjtSgflege V ' unb fid) beffen betoufft werben, baff unfere feit megr &

einem gatben Sagrgunbert betoägrte ©ericgtSüerfaffung, a^£t gegenb Bon bem BolfStoirtfdjaftlicg richtigen unb üon 1 Qnbuftrie immer megr begergigten ©ebanfen ber S lr b f1 t ei l u n g , bem SecgtSantoalt bie Aufgabe ber © to fjja n ^ lung unb ber ©tofffiegtung, bem Sicgter bie aiufga&e^.eTt. . . . Satfacgenfeftftettung unb ber SedjtSantoenbuug gugeto1 gat! 3 h gatte bager für auSgefd)loffen, ba| nad) be® L

¡planten ©rgögung ber 3 uftänbigfeit ber ^enfenfd)lüfi'^ ^ el1 bie 3foiiprogegabteiiungen ber AmtSgeridjte toirb

bleiben fönnen. SaS bebeutet eine Sermegrung ber ftellen bei ben Amtsgerichten unb — toaS juftigf1^® ,,^

üielleid)t niegt fegr ins ©etoiegt fällt, aber Born politifdjen unb üoífStoirtfdjaftlicgen ©taubpunfte ^etrOT^

gu bebauern toäre, bag bie 3 al f Serufungen tit

©tufen Bon 500 bis 1000 M l anfteigen toirb. — Stnbcirt11^ ^ Weife nur üerntag id) mich barüber gu äufjern, baB toagrfcgeinlid) bei maragem Amtsgericht in Stittelftäbtett Sanbgeridjt bie Borganbenen Saulid)feiten für bie ü6®’^ ^ 3agl ber Süogeffe nid)t auSreidjen toerben, fo bag ^ babureg Soften entgegen werben. 3 h fann m ir Ier benfen, bag burh bie geplante SuftänbigfeitsoerengumS ,|.(e Angagl Bon Sanb», toogl auh 0berianöeSgeridjfen ^ SafeinSberehtigung üerlieren toirb, unb braune n ih 4 ¡¡ge gufügren, toaS baS für bie bei ignen gugclaffenett n n! „ eij unb baS gefcljäftlid^e Seben biefer oft gart um igre ß?1.

ringenben ®lein» unb Sötittelftäbte bebeutet. ©djlieglih n-<

eine 2luStoirfuug befonberS utterfreuliher A rt bead)trt ben, bie m ir bei ber geplanten AuSbegnung ber amtöflef ge liegen 3 uftänbigfeit als unauSbleiblidj erfdjeint. 3 h für fidjer, bag bei gagireiegen ^rogeffen m it ben Werten Bon 500 bis 1000 M l ber fRedjtSberater ben ” , antoalt Berbrängen toirb. Sie 9ted)tSanwaltfhaft würbc “ ^ in einem noh gögeren Umfang als biSger igre ^ für bie SerufungSinftang n ih t megr auS ber fQana ^

©tanbeSgenoffen empfangen, unb baS bebauerliherwem jegt fdjott n ih t feltene §anb»in»§anb»Arbeiten beS^

antoalts m it bem ^Rechtsberater mürbe fih in gah^^it^

gälten gu einer finanziellen Abgängigfeit beS

Bon bem ERedjtSberater auStoadjfen. Sag bamit ber^ 0 Í etgif ber IRedjtSantoaitfhaft n ih t gerabe gebient to iw

auf ber ijpanb. _ g {5‘

4. AIS gtoedmägig erfheint m ir ber SSorfdjíag/ 8 fjt

©SS®, bagin gu ergangen, bag bie fRedjtSgilfeerfncg^

bie S3egirfe mehrerer AmtSgeridjte einem Bon ignen lebigung gugewiefen toerben fönnen.

5. ©beitfo gäbe icg gegen bie fReufaffung beö 3 fß 0v öer gufolge nunmegr eine 23efd)toerbe tnegclt japH/

Weigerung beS ArmenrehtS bann niegt ergaben roerbeü ^ wenn ber S3efdjiug oom SerufungSgeridjt erlaffen in Anbetradjt ber ©taatSfinanglage feine befonberen

(5)

SCuffäße 8509 1930 §eft 48]

nfert. g-ntmerhin möchte i<h toüttfdjett, baß bei einer Sei»

j Utt8 ber ©taatSfinanzen ber alte SedjtSzuftanb mieber 5 ^eftelit mirb. Senn eS f)at fid) bod) gelegentlich gezeigt,

» A ®uf tiefem llrnmege recht toertoolle Anregungen für bie fmJ t ii)techung ber Sanbgeridjte in ber Ickten guftanj ge*

mnten finb.

8 c, $ ü r unannehmbar bagegen hatte id) ben Sorfdjtag, r,.j l a 3lbf. 1 $p£). bahin umzugeftalten, bah bie Se»

ibJU?8^fumme nunmehr 100 MM beträgt. Sie Erfahrungen auf « entfthieben bagegen; unb eS ift and) nicht angängig, [ J § 64 Arb®@. ju Bertoeifen, monad) bie SerufungS»

^ One itn arbeitSgeridjtiidjen Serfaljren 300 MM überfteig-en tu “ ■ ®enn einmal fann baS Arbeitsgericht bie Seraftntg [ar?ett ber grunbfüfjlidjen Sebeutung beS SedjtSftreitS ju*

bortt' ’ un^ ferner tann man unmöglich bie Serif anblmtg Sa; einem m it bem Sorfipenben unb jtoei fadffunbigen tu enrichtern befefsten Arbeitsgericht m it ber §e|e Bergletdjen, i , " ' 1 fid) leiber bie Serhanbtungen Bor ben gioitprozeih»

bf[«l un0en tu unferen ©rofj* unb SNittelftäbten abzufpielen fUn9cn- — Sollte aber bie ¡gerauffefcung ber SerufungS»

baeme uuumgänglid) fein, fo mirb man forbern muffen, f a^ 8er<Jbe^ bie Abteilungen, bie für bie fog. S a g a t e i l « toerb

beutj

1 Urft I | V»» vwkivjkv uc-V UIBUIU'

fttth n° en' benen oftmals 100 MM burdfauS feine Sagatelle unb mm OOitiiutt KuS Oirtfufiuna Kur /voM.4ok+

latfi Ult au4cuuui)cu, ihc |uu uic |uy. i o u g u i e i l * toerö äuftänbig finb, m it ben bcften Prozehtid)tem befeßt beutfJ1' ¡nie bieS beifpielSmeife bei einem großen mittel*

u * o T n Amtsgericht feit einiger Seit zum Seften ber Secf)t*

mben, benen oftmals 100 MM burdjauS feine Sagatelle unb zum Stufen beS AnfeljenS ber SedjtSpflege gefdjieht.

So ® , ® eÖen bie Semeffung ber Sefd)merbefumme auf

»ervfi !m »«Oe beS § 99 «Bf. 3 QPD. Ijabe ich »egen ber bet ?“ tttSmäfjigen Selanglofigfeit ber grage feine befoit*

bah s ^ ebenfen; anbererfeitS aber auch nicht bie ©rtoartung,

“ bamit eine merfbare Erleichterung eintreten mirb.

focr m ® ert tßorfchlag, bie QuftänbigEeit beS Amtsgerichts im fo* *a0atetlpwzefi Bon 50 auf 100 MM zu erhöhen, ntufj

b{er befonberS bebenflidj bezeichnen. Sie Erfahrungen mit

öag ^rogeffart finb ungünftig; im übrigen fann id) auf unter 6 AuSgefüfjrte Bertneifen.

(87 Sorfchlag, ben SRinbeftbetrag ber ©eridjtSfoften babetrfr ® ’) öon 00 tRhf. auf 1 MM zu erhöhen, ift un*

utnch, aber auch loenig betangreid).

¡Bet K„10’ ..®eÖen eine §erabfehung ber ArmeuredjtSgebühren nicht U ^ t>ie einfichtigen Sertreter ber Sed)tSanmaitfchaft

® l'5r f e&eu tu atnem Seitpunft, in toelchem bie t5gemtfnSehäIter heraögefe^t merben unb baS Seftreben zu*

bat trttt/ bie greife zu fenfen. Sebenfen aber muß erregen,

% .’nan hierbei in Ehefachen erheblid) meiter gehen tu; 11 8%uv ant)eren Suchen. SaS e n tflich t nicht ber un*

Uran fen ® td;tigfeit ber Ehefachen für bie Setroffenen; unb bie i . ^ t e auch, bafj gerabe bie SanbgeridjtSantoälte burch Hon l nengung ber lanbgeridhtlicEten guftänbigfeit ohnehin

^ittur, tr° ffen merben. Qch mödjte Borfdjlagen, hier einen el'ueg zu gehen.

tÖebeuJ' ®egen bie ÜberleitungSBorfchriften habe ich feine be§ grteu; febodt mirb [ich eine ffjradfjiidh beffere Raffung

V I Abf. 1 empfehlen.

^ glaube hiernach, bah bie Sebenfen gegen bie

^°tite k ^ euregelnng nicht Bon ber §anb 511 ioeifett finb..

Uttteregbcr Quftanb unferer ©taatSfinanzen eine Neuregelung

beifaff uföbferung bewährter Einrichtungen nuferes ©eriepts*

^ tfjju u g s * unb äiuilprozefjrechtS erforbern, fo mirb man Jijte T ? müffen, biefen A usfall an Einrichtungen burch

% ^ « b e r S forgfältige AuStoahl Bon Sid)terperfönlid)*

“Uge aMläUioiegen. Sßiemeit baS möglich ift, fteljt baf)in, fo»

toeifenni<^ t ber äußere Anreiz, ben Sidfterberuf zu er*

| unfte l n t ehr erheblicher S$-eife Berftärft toirb. 3toex

«011 Qber bitte ich noch p r Ermägung ftellen zu bürfen:

l'hen ¿ in ben AntoaltSzmang für bie neuen amtSgericht*

S t . ^ r if t u f e n Bon 500 bis 10003tM einführen? Unb ih, ißJe'ur ^ e^ne ^otmenbigfeit Bor, bie ipanbelSfadjen bie*

» tigfuif v1 fen ben Sanbgerichten zu nehmen, ba bodj bie 8uben . ber §anbelSrichter für ben Staat nicht mit AuS»

berbunben ift?

b)

©berlauöcsgerf^ie.

33on ©ep. ^ufligrat D r. § e i I 6 erg, Sreätau.

Ser im g rü h ja ljr biefeS Sucres Born Seichstag einftim»

mig abgelehnte Entmurf ift miebergefehrt. Sie Öberfchrift

„Über Sereinfachung unb ErfpamiSmafjHahmen" ergibt min.»

beftenS teiltneife, bah nicht bie gntereffen ber ^Rechtspflege, fonbern bie ^ntereffen ber Finanzen für ben Entmurf mah»

gebenb finb. Ntan geht moI)l nicht fehl, menn man annimmt, bah bie QuftizBermaltungen beS Seiches unb ber Sänber bem Srängen ber gftnanzBermaltungen, Bielleicfjt ungern, nachgegeben fyahm; aber man muh hoffen unb münfehen, bah bie ©efetjeSBorlage ebenfo mie im grühling feßeitert, bah ber SeidfStag, trojj ber Pflicht zu fparen, bod] Staß*

nahmen nicht juftim m t, bie höchftenS geringfügige Erfpar»

niffe, aber auf ber anberen ©eite fchmere ©äjäbigungett ber SedjtSpflege bebeuten.

Ein toefentlicher Itnterfchieb ber fe^igen Sorlage gegen*

über ber im fyrühjahr abgelehnten fall anerfannt unb her*

Borgehoben merben. Sie AuSbehnung ber Quftänbigfeit beS Ein§eIricf)terS beim Sanbgericht in gioilfachen fehrt nicht mieber.

3nt übrigen aber honbelt es fid), Bon Nebenfachen ab»

gefeljen, um folgenbe fßuufte, bei benen oortoeg ber anti*

fogiale Eharafter ber Sorlage heroorgeljoben merben muh- S ie je feige S o r l a g e b e b e u t e t e i n e © d j ä b i * g u n g b e r ^ n t e r e f f e n g e r a b e b e r m i n b e r b e m i t * t e i l e n S o l f s f l a f f e n .

1. Sie SerufungSgrenze fo ll auf 100 3 iM erhöht unb maS baS allerfchlimmfte ift, bie ^nläffigfeit beS ©djiebS*

urteilSoerfahrenS (§ 20 EntlSD . B. 13. SRai 1924) auf 100 3 iM erhöht merben.

ES mag fein, bah in BermögenSred)tlichen ©treitig»

feiten eine SerufungSgrenze erträglich ift; bah bei ganz flehten Sagateilfachen eine gnoeite Snftanz im Sntereffe ber SechtSpflege auSgefdjloffen merben fann. Aber bie Erhöhung ber ©renze für bie ßuläffigfeit ber Serufung Bon 50 9UL auf 100 MM bebeutet gerabe im gegenmärtigen Augenblicf eine fdjmere Seeinträd)tigung berfenigen SotfSflaffe, für bie ein Setrag Bon 50—100 MM eine entfd)eibeitbe mirtfehaft*

ließe Solle fpielt.

S ie Semühungen um fßreiS* unb Sohnabbau, bie Sat»

fache, bah baS ©elb allmählich eine gröbere Sauffraft er»

halten foü ttnb erhält, ergeben, bah Seträge, bie früher als geringfügig galten, mehr unb mehr in ber mirtfd)afttidjen Sebeutung ma^fen. S ie Ermägungen, ntelcße früher für eine Steigerung ber ^uftänbigfeit ber Amtsgerichte unb ber SedjtSmittetgrense angeführt mürben, gingen baoon aus, bah ber ©elbmert zurüclgegangen fei. Qft bem Augenblicf, in mAdjern alle Semühungen ber SeichSregierung unb ber SBirtfdjaft fieß auf ben Preisabbau, auf ©enfung ber greife richten, oerfagt biefe Ermägung. ÜNan fönnte je |t höcßftertS eine Serringerung, man fann aber nicht eine Steigerung ber SerufungSgrenze Oertreten.

2. ©anz unannehmbar ift ber ©ebanfe, baS ©t^iebS»

urteil beS § 20 ber EntlaftungSbefanntmachung bis zur §öhe Bon 100 MM zuzulaffen. Nach § 20 ber EntlaftungSbefannt»

machung fann in ben bem ©djiebSurteil unterliegenben

©aeßett ber AmtSridjter auch ohne 3 ufttmmung ber Par»

teien burch ein unanfechtbares ©djiebSurteil auf ©rttnb eines SerfaljrenS, baS er nad) freiem Ermeffeit beftimmt, entfdßeiben. ©chon jeßt hat bie Seftimmung über bie 3u»

läffigfeit beS ©cßiebSurteilS zu ben fdjiimmften f^otgeu ge»

führt. Auch hter bemahrt fid), bah t>cr »^ühre m i^

nicht in Serfuchung", baS ßeiligfte unb imxigfte ©ebet ent»

hält. Ser Sichter, ber nach freiem Ermeffen unanfechtbar entfdßeiben farm, unterliegt gar leicht b n Serfuchung, ohne grünbliche Prüfung in einem „freien Serfahren" eine Eitt»

fdjeibung ju treffen, Joeicße bie Parteien als ben Spruch eines SabiS, nicht als beit ©prud) eines beutfcßeit SidjtcrS empfinben. £roh alles ©trebenS nad) ©emiffenhaftigfeit unb Sorgfalt fann auch ^er ® eÜe ^ er ^er ©efahr unterliegen, als felbfilferrlidjer ©ebieter zu Berfal)ren.

SaS ©d)iebSurteil hat i^ ° u in ber bisherigen prariS

(6)

3510 Stuffä^e rgutifH fie SBoienfil)^, baS erfteulicherweife im allgemeinen befiehenbe_ Vertrauen

ju ber ©eredjtigfeit uitb gunerläffigfeit ber beutfdjen guftiz ju erfchüttern Begonnen. 28enn es jeßt bis zu einem betrage bon 100 MM, b. h- Bis gu einem betrage, ber für weite VoIfSflaffen ein fa p ita l Bebeutet, aitSgebeijnt werben foff, fo forbert bie§ ben fcharfften äBibetiptud) gerabe berjenigen heraus, benen bie Sicherheit unb baS ilinfeijen unferer aftec£)tS=

pflege, aber auch baS äBof)i ber minberbemitteiten Klaffen, befonbers am Sgerzen liegt.

SSie miK man aber aitdj bie fRedjtSungleichhett recht»

fertigen, bie fid) barauS ergibt, baß im arbeitSgertdjtlicben Verfaßten auch bei einem geringeren (Streitwerte bte Ve»

rufung minbeftenS jugetaffen werben fann, not affen Dingen aber baS üollftänbig freie ©rmeffen beS Arbeitsgerichts in bezug auf baS Verfaßten feineSwegS jugetaffen ift, währenb bet affen anberen fRechtSftreitigfeiten bis ju einem Setrage non 100 MM ber Amtsrichter im freien Verfahren enbgüttig

¡tu entfdfeiben berechtigt fein foff?

3. Die guftanbigfeit ber Amtsgerichte foff auf 1000 MM erhöht werben, in bemfeiben AugenBticf, in bem man ber

©rfenntniS jum Durchbruch berßelfen Wiff, baß ber ©elb»

Wert fteigt, baß 500 MM jeßt mehr finb unb mehr wert Werben, als fie früher waren.

g n bem Augenbiici, in welchem e§ barauf anfommt, bie ohne bie§ fchweren ©rfcßütterungen beS Staates unb ber SSirtfdjaft &u milbern, werben bie ©runblagen unferer ge»

fantten ©ericßtSberfaffung erfct)iittert!

Jüan madhe ficlj Har, was auS einem großen Deil un»

ferer Sanbgericßte unb unferer DberlanbeSgerichte werben foff, wenn bie Streitwerte jwifchen 500—1000 MM, b. ß.

minbeftenS bie fgälfte, wenn nicht mehr, affet betmögenS»

rechtlichen Streitigfetten ber Suftärtbigfeit ber Amtsgerichte übertragen werben. Die SebenSfäßigfeit aller biefer ©erichte unb ber bei ihnen jugelaffenen fRechtSanwälte _ wirb ber»

nichtet, unb biefe Vernichtung erfolgt in Verbinbung mit einer Verfchlechterung ber ^Rechtspflege. Denn bah, ficherlidj bei ber gegenwärtigen Sachlage, bie KoffegiafgertchtSbarfeit eine gröbere ©arantie für bie Stlicijtigieit unb Sicherheit ber

©ntfcßeibung gewährt, als bie ©ericßtSbarfeit beS ©injel»

richterS, barüber befleiß faum ein gweifel.

Auch h ^ r alfo bie ^Beeinträchtigung ber fRecßtSintereffen ber minberbemitteiten Vebölferung!

D a ju fommt aber ein weiterer ©eficßtSpunft, bei bem baS gntereffe ber reChtfuchenben Vebölferung unb baS gnter»

effe ber SRed)tSanwaitfd)aft fich becfen. Die Erhöhung ber guftanbigfeit ber Amtsgerichte auf 1000 MM bebeutet bie ABbränaung ber ißrojeffe m it bem Streitwerte bon 500 MM bis 1000 MM an bie gfiechtSfonfufenz, unb bei biefer ift Me rechtfuchenbe Vebölferung unb beten gntereffe ficherlicf) nicht fo gut aufgehoben, Wie in ber Sganb ber fRechtSanmaltfchaft.

Dasjenige Schußmittef aber, Welches biefeS le^tere Ve»

beulen gegen bie ©rßöhung ber guftänbigleit ber Amts»

geruhte allenfalls befeitigen fönnte, bie Einführung eines Vertretungsmonopols ber fRecßtSanwaltfchaft für bie Streit»

werte über 500 MM, enthält bie Vorlage ber ^Regierung nicht.

4. Schließlich bie Armenrechtsgebühren, bei benen bie einfeitigen finanziellen ©rwägungen ber ginanzminifterien am beutlichften zutage treten!

§ ie r machen bie ginanzntinifter bie fRecßmmg auf über bie Summen, welche bie Anwaltfcßaft als ArmenredjtSgebüh»

ren aus ber Staatslaffe bezieht.

gnbeffen weshalb finb biefe Summen in ben lebten gafjren geftiegen? Dod) nur beSßalb, weit bie wirtfdjaft»

lidje Säge ber Vebölferung zurücfgegangen ift, Weil ber ißro»

Zentfaß ber Armenfacßen bauernb geftiegen ift. VereitS bor bem Stiege machten bei fübbeutfdjen Sanbgericßten bie Armen»

fachen bielfacß mehr als 40—50o/0 aller fßtozeffe aus. geßt ift biefer fßrozentfaß ein allgemeiner geworben, ja Melfach Ü be rtritten , g n ©hefachen unb in zweitinftanzlichen Sachen iann man ohne Übertreibung behaupten, baß meßr als bie

§älfte aller Sachen Armenfachen finb. Die Anwaltfchaft weiß, baß obenbrein auch in benjenigen Sachen, in benen nicht baS Armenrecht bewilligt ift, bod) eine gahlung ber

©ebüljren nur noch in fehr befchränltem 9Raße erfolgt unb erreichbar ift.

Die ©ewätjrung beS SRec^tSfdEiu^cg an Unbemittelte ift ein Deil ber allgemeinen Armenlaft; ein ©runb bafür, m it

bet Dragung biefer Armenlaft, bie ber Dfientlicßfeit oblMj' einen einzelnen Staub, bie fRedßSanmaltfdiaft, ¿u bclal <■

läßt fich nicht finben. #

Steigen bie Armenrechtsgebühren, welche ber Staat s Zahlen hat, fo beweift bieS nichts anbereS als ben 9lüff9 beS SDSohlftanbeS unferer Vebölferung. . . (i

Dazu fommt aber ein anberer ©efidjtspunft, ber bet ganzen Erörterung, and) feitenS unferer ginanzm inifte^^

überfehen wirb. Die ArmenredjtSgebübten, bie ber Aim' erhält, {teilen feineSWegS lebiglic^ eine Vergütung )c ' t Arbeit bar, eine Vergütung, auf bie er fidjer Anfprud) Sie bienen bor allem ber Decfung ber eigenen Unfoften ERechtSanWaltS. Die ©ehälter ber Angefteüten, SoziaUfll ^ SRiete, Steuern, zu benen aud) bie neuerbingS Melfach u Zu Unrecht ben fRecßtSanwälten auferlegte ©ewerbcfteuet » hört, belaßen bie SBirtfcfjaft ber Anwaltfdjaft ganz nUp,{, orbentlid). ©ine fürzlid) aufgemadjte S ta tiftif eines ®n!1’n [,n geri<f)tSanmaitS m it mittlerer ißrajiS hat ergeben, öap Durdjfchnitt für jebe VerufungSprozeßfadje ein Vetrag % 60 31M zur Decfung feiner baren Auslagen erforberlid) ^ Die VüroauSgaben ber erftinftanglichen Anwälte finb

greiflicherweife höhere. tV

Diefe ^Rechnung, bie fidjerlich nicht übertrieben h*/ ^ gibt, Wie unridjtig bie Sdjlüffe finb, weidje auS ber AUS' ber ©efamtfumme ber ArmenredjtSgebiihren gezogen

5lun mag eS troß affebent berechtigt fein, wenn in el^

geit ber 9iot, in ber auch bie Veamtengehälter öorüberß^jte gefürzt werben, auch bie Armenred)tSgebühren ber A u w ^ o o r v i b e r g e h e n b eine mäßige prozentuale _ SKtrjuttfl ^ fahren. Dam it wirb fich bie Anwaltfchaft abfinben uiw |C finben muffen. Der Vorfdjlag ber IRegierungSooringe, R fürzung auf 4 Oo/o zu bemeffen, mag als oorübergehenbe

maßnahme erträglich fein. ^

Unerträglid) ift aber ber weitere Vorfchlag, ben , j heitSfaß in ©I)earmenfad)en auf 25 MM zu ermäßigen, ^ um 50o/o im Vergleid) zum jeßigeu Stanb zu fürzen.

Anwälte ber Soffegialgerichte finb gerabe bie ©hefacM1’ ,^

größte, ber arbeitSreichfte unb ber läftigfte Deil ber Ar ^ fachen überhaupt, ©ine ©ebühr, bie ohne VeweiSaujn g 50 MM, bei VeweiSaufnahme unb fortgefeßter Verhan ¡,$

75 MM auSntachen würbe, becft faunt bie baren Auslagen

Anwalts. , t bc^

Diefe fRedjnung ergibt bie oolle Ungcrcdjttgie1

VorfhlageS ber fRegierung. ,

Alles in allem: ©ine „guftizreform ", für bie ntd) ^ gntereffen ber !Red)tSpflege, fonbern bie gntereffen ßer nanzen ntaßgebenb finb, ift feine guftizreform, fonbern f(c

©efährbung ber ^Rechtspflege. ©S ift nidjt bloß baS ¿ei;

ber fRechtSanwaltfchaft, baS zum Satnpf gegen bie neue , aj(

läge herauSforbert, aber baS gntereffe ber SRed)tSanwa ' bedt fid) im öorliegenben gaff auch m it bem gntereü fRechtSpflege unb m it ber ©eredjtigfeit.

SSon AechtSanwalt Dr. Srafenberger, Nürnberg- j 1. Die Ä ritif, welche bie 26. AbgeorbnetenoerfanM^ni beS Deutfcßen AnwaltüereinS in ihrer ©ntfd)ließ«n0

9. Aoo. 1930 an bem ©ntwurf ber IReidjSregierung J jje hat1), wirb bei allen benen lebhaften SSiberljali wen 1 pie bie zugrunbe liegenben ißrobleme wirflich burdjgebadjt Überzeugung gewonnen hai)en, baß bie »orgefehenen pie nahmen eine Verfdjlechterung ber fRecßtSpflege beben 1 '-M auch im gegenwärtigen geitpunfte, unb bieffeicht 1 mW erft recht, feineSfaffS oerantwortet werben fann. J. fiw iljre fRechtfertigung in bem einmütigen ©iberftanb, 0 ^ fdjon im grühjahre biefeS gahreS gegen bie wefentuw6 p W gefdjiagenen Anberungen erhoben unb in zahlreich011 m rungen bon Vertretern aller beteiligten Steife — oo» u tern, 3lecht§lehrern unb Anwälten — AuSbrud gefuno ^

©S erfd)eint geradezu unbegreiflich, baß bie fRegieruttfl nahmen gutheißen fann, beren Schäblid)feit noch oor n

!) ®tefe Aefoiutioit ift fnmt eingeljettber SSegrünbimg .setfi'1 nähme beS ®eutfcf)en AnwattoereinS ingroifcfiert — nah ntrb W biefer Ausführungen — in §eft 47 ber Q23. S. 3457 ff- licfjt worben.

i

(7)

S uffafge 3511 1930 §eft 48j

*0i

it>xeraftett bon a^ en ® eü en utti> auc& *m SietcElätage m it bet*

hg l j lofer ©inftimmigfeit ton aßen Parteien aneriannt mürbe, j& ®tenk felbft il)r finanzieller tRußen ijödjft problematifcE loeia1^ .auci5 ^eute/ tote bamatS, jeber übergeugenbe tRadf*

toert “ Qfü r fehlte &aß buad) itf tuirflic^e ©rparniffe erzielt t ‘Jett Eönnenla).

^i)re notmenbig abträgliche SSirfung auf fRed^t§f>fleger

^ - - H e r ^ e t t urtb fRecfjtäfd^n^, inSbefonbere ber minber*

kerbeiften ®re*'e *ann ta iiöc£)iic£t ieineSfattS Eingenommen bon ^ fann nicljt Sitfgabe biefer SSetradjtung fein, bie itit . ufenfter ©eite erhobenen ©inmenbungen fjier nod)tna(S bCr f e i n e n aufgufüEren2). Die — inSbefonbere aud) itt H ® 8 . 3) — im g rii|iflE r biefeg gaßreS gegenüber u r öantaligen ©efeEentmurf gettenb gemachten ©rmägungen 9en oEne meitereS auct) gegenüber bem neuen ©efejg*

fnttti'

t e il" ? burdE», toeil gerabe bie einfdjneibenbften Seftimmungen ütfu Hn® bet amtSgericEtticEen .Suftanbigfeit f0mie f,er ^

«clii unb SefcEmerbefumme unb ber SuSbcEnung beS W eE)§öerfaEreuS) übernommen fin b 4). Die Slbftritije, bie

^ k . r er,S3ernfunggfumme nnb ber SefcEmerbefumme unb ber

^ n b i g w t beS ScEiebSterfaErenS gegenüber bem bamaligen 5etcb 6 bor8enommen finb, fallen, obmoEt biefe Sefferung Ser*

oerbient, grunbfäjjticf) unb entfcljeibenb nidjt ins foH lebiglicE) nochmals tont anmaltfcEaftlicEen Stanb*

b0j ( te ^ie geplante 3ieform gemürbigt unb auf iEre unweit*

lDerb ^ ° ^ en/ aucE in iErem je^igen Umfange Eingemiefen toer ^ ‘ darüber, baß b ie t o i r f i i c E e n © r f p a r n i f f e i m

• '{ent I i cEen n u r a u f S o f t e n ber S n m a l t f c E a f t er*

eijtjjj t t e r ^ en f ö n t t e n , beftanb ton Snfang an Über*

n

Ptjy^tnig. ©cEon bie erfte ber Segrünbung ber SSorfdgläge beS tfinanjm inifters gemibmete Äußerung S r ü d e S 6) be*

Stint 6 baS ben tRecEtSanmätten jugemutete Opfer an ißren finQ" eiired)tggebüEren als beit Sngetpunft ber IReform tom

^ l t Pätei !en ©tanbpunfte aus. Sie überfaE aber bie meiteren ben 3j^fegenben folgen, bie fidf) fü r bie Snmattfdjaft aus lltttiiebrt®en ^ a6naEtnen unb bereu .ßufammenmirfen ergeben

' c?' ober ging bocE an iEnen torüb,er.

'oürti le ^tttoaltfcEaft Eat fiel) in SSürbigung ber gegen*

^ Dlotlage beS tRedftS unb ber Sänber in ber erttäEnten

%ebt '. l0)f tEret Sbgeorbnetenterfammiung trojj iErer eigenen n [ / nngnig bereit erflärt, iEr Opfer beijufteuern unb einen a u ^ n t e i n e n , m ä ß i g e n p r o g e n t u a t e n S b f d f t a g

« u fV ^ te S r m e n r e c E t S g e b ü E t e n , and) in ©Eefadfen, .®“ uer ber Sßot. EinjuneEnten. Der ©ntmurf fieEt eine t>or. ¿eitte Sürjung ber gu erftattenben ©ebüEren um lOo/o übet h ent^ ^ tttftfern, loie aneriannt merben muff, gegen*

I929 ■ StüEjaErSentiturf, ber auf bie to r bem 1. S p rit lüefem!n, ©eltung befinblicEen Säße priicigeEen moltte, eine Me Serbefferung. Sud) in biefem Umfang bebeutet fcEaft t ^tttg eine ganj mefentlidje ©inbu^e für bie Snttalt*

-aan ntu^ f i ^ bieg flarmacEen. 38enn man bei*

®gl. pje ssebettben bet E o E t t : ffSB. 1930, 613, § e 11B e rg eog S jff- 9, S e i b f r i e b @.746, S e 'E n ta n n @.607, S e t i n 103q ® e ft r e t d; ©. 750, ©tettungnalfmc beS SntoalttereinS lli,.. tms S.:» ---rr_.^.a--- --- f f UUg S © .5 20. ®et ttl;

IffUe re Unb bie grunbfäEIicEen ©titägungen

iqanUrf ift tngroifdfien weiter and) ton 9191. © r n f t S B o i f f

% b i9t ^ 3 4 6 3 ) unb OS^ifSräf. S e t i n (gSS. 1930, 3466) ge*

S i ^ i i « gufammenfaffung Bietet bie ©tetTmignabme beS l a\ o. ' i nitaIttcreinS gut Quftigreftrm auf ©. 1033 ff.

0, l ben bereits gitterten tg l. bie 9ieujaEräbetracEtung Ä iig' t t f i e b l a e n b e r <3. 5 1 5 ff., Ä ' r ü g e r @ .518, 605, S8 e*

^ 53s et ®tc ©tgnng ber gu r. ©efellfiijaft SBerlitt t . 11. Qan. 1930 681, 5^ ® } f d) © . 602, D e l ) l f d ) l t i g e t © .6 1 6 , § e i l Be r gOJ SfY> I -» XJ c tj l | Uj l ll y C l w . WAV//

?45 i o ä t e r © . 683, f f a n n @.686, g i f d j e r ©. 689, f f l t e p e r t)'¿ r.eftr e ir E ©. 748 unb bie ©düufjbetracfititng @.1465. ,

te grmtbfäpIitEen iBebenften gegen Slotetten* unb ©etegen*

M ^’ e ' n§bef. tont ®eutfdjen Simoaltterein ©- 1033, ftänhp,!?'G8.9' § e it B er g © .681 erhoben finb, gelten gteidjfatis

b;e „ Leiter, ebenfo wie bie StnSfübrungen ton SBif d] ©. ¿02, MftEl,M in e f ^ bIe3enben Mängel beS geplanten 33orgebenS (3-eEtcn vferen,; , abergettgenben SBegrünbung, bie „re in öujjertidje, itit*

ein’■’’M tu i/6' J°4ufa8en prim itio ntedjanifdje Strt" beSfelben unb bie

"'ben ci®, ° er tüecEtSpflege uidjt aus bem ©efidjtsioinftet ihrer 6) §35 j j | £n) *n ber prägifeften SBeife fefigefteltt haben.

fpielStoeife ton ber tom £anb tßreuEeu auf 2 2 0 0 0 0 0 0 ¡UM teranfdjiagten fäl)rlic^en Sufitenbuug für p erftaftenbe Srmenre<EtSget)üEren auSgeEt, fo ergät fid£>, baß bie 8500 preufjifdjen fRecEtSantoätte inSgefamt eine Summe ton 2 200 000 S IM als befonbereS Opfer aufbringen müffen, baS iEnen allein, feinem auberen Staube fonft, aufgebürbet ioirb. ©ine @teid)fteüung m it bem Sfotopfer ber Beamten unb fjfefiangefteilten, qh gebacEit toerben fönnte, ift facE*

ticE uubegrünbet. DiefeS beruEt auSgefprocEeuermaEeu auf ber ©rtoägung, baff in ber attgemeiuer ©infommeuS*

miitberung bie g ijieru ug unb SicEerfteilung ber töegüge einen aujferorbenttidjen noirtfc£)aftlici)ert Sßorteil bebeutet. Die SntoaltfbEaft geniest, ebenfo toie bie übrigen freien SSerufe, biefen Vorteil ttidEjt. Sie ioirb tieimeEr in einem SuSma^e ton ben 5 ° i9 en beS tRüdgangeS beS SBirtfcEaftStebenS unb ber SSerarmung unfereS SJotfeS betroffen, über baS fidf Sujjen*

fteEenbe nodf immer fein ridjtigeS S3itb gu macEen fdjeinen.

Sie Eat tatfäcEIicE einen großen Deit iErer tBefcEäftigung unb bamit iEteS ©infommenS terloren. 9iicEtS beioeift biefe DatfacEe tielleic£)t fdjtagenber atS gerabe ber Umftanb, baff entfprebfenb ber fortfdfreitenben Verarmung bie 3 aEI ber SrmenfacEen unb bamit bie Suftoenbungen für biefetben auperorbenttid) geftiegen finb, fo bafj E^ate ber einzelne Sn*

ioatt einen feijr ioefentticEen Deil feiner nnb feiner Sn*

geftettten 3 eit unb SrbeitSfraft auf SrmettfacEen teritenben muß unb bemgemafj auf baS ©infommen ait§ biefer Dätigfeit tatfäcEticE regetma^ig ttirUicE angemiefen ift. ©S Eanbett fidf atfo aucE bei biefem progentnaten SifiEiag fcEon um eine Sonberbetaftung ber SnioattfcEaft, bie an fidf ber 3UecE)tferti*=

gung tom Stanbpunfte ber gritnbfä^licEen ©teiiEbeEanbiung aller SSolfSgenoffen au§ entbeErt unb n u r a u f b ie D a u e r b e r S l o t l a g e tragbar erfcEeint. Seine ©ettung mu§ beSEaib auf bie Dauer ber übrigen SfotmafmaEmen, inSbefonbere beS SlotopferS ber Beamten, auSbrüdtiiE befcEränft unb gefe^iitE feftgetegt iterben, ba§ m it beffen SBegfatl aucE bergeit get*

tenben SSorfcEriften über bie ©rftattung ber ©ebüEren in SrmenfacEen ton felbft itieber in Sraft treten.

1. Der ©efeEentlourf geEt aucE in ber Srage ber Srnten*

redftSgebüEren weiter unb fieEt neben bem allgemeinen ©e*

büErenabfc£)iag in S r m e n * © E e f a c E e n e i n e g i s i e t r u n g ber tollen tom Staate gu erftattenben Sofie beS § 9 9iS©ebD.

auf 25 31M to r. Der Snnenanioatt mürbe bemnacE atfo reget*

ntäffig tom Staate im Ianbgeridjtticf)en ©Eeprogeffe ftatt mie bisher 3 x 50 9tJ\l — 150 M l nur 3 x 25 M l — 75 ¡RM er*

Eatten. Dabei fann nad) bem SiBorttaute beS S ri. V beS ©ntm.

nocE gmeifetEaft fein, ob nicljt and) Eier nodf an bie 10o/oige Sürgung „beS feften töetrageS ton 25 ffiM " gebacEt ift. Diefe SonberbeI)anbtung ber ©EefacEen, tn benen ber IRecEtSanmait minbeftenS bie Hälfte ber jegigen ©ebüEren einbüpen ‘fotl, ift tatfäcEIicE töil.ig unertragtiiE. ©S ioirb burdf fie ber burd) bie ÜReufaffung beS § 11 @S@. (SRinbeftftreitmert in ©Ec*

facEen 2000 91M) faum beEobene, oft genug beanftanbete nn*

mürbige 3 uflan^ toicber EerbeigefüErt, bafe für bie ©e*

büErenbemeffung bie iöebentung ber ©Ee einem termögenS*

recEtticEen SnfprttcE in §öEe tan 600— 800 9tJHnunmeEr ein fü r allemal gteicEgemertet mirb. Der Snmatt erljätt für feine gerabe Eier befonberS midjtige unb terantmortungStotte Da*

tigfeit baS gleidje ©ntgett, beffen SgiiEe eben bei ber einmal befteEenben unb in baS tBotfSbemuEtfein übergegangenen grunbfäfslidien fRegetung ber ©ebüErenbemeffnng einen tRüd*

fdjlufs auf bie ©infct)äEung unb SSürbigung beS Streitgegen*

ftanbeS p tä fjt. Dagu fommt bie DatfaiEe, baff nach ber tag*

ticEen ©rfaErung ber meitauS größere Seit aller SrmenfacEen

©EefacEen finb. SlacE ber SnnaEme ® r ü g e r S e) entfallen na<E ben bem prenßifcEen Staatsrate mitgeteitten 8 aEien auSmeiSticE ber S ta tiftif in SSertin 2/ s ber Srmenmanbate auf ©EefacEen. Die Sürgung ber SrmenrecEtSgebüEren mürbe fidj atfo bei SnnaEme biefer meitergeEenben Seftimmnng in SBaljrEeit fü r ntnb f / 3 ber fämtlidfen Srmenptogeffe auf 500/0 unb, unter SerüdficEtigung eines SbfcEtagS to n lOo/»

für bic meiteren Tratte, inSgefamt auf runb 38,8 o/0 errecEnen.

Sei SnnaEme ber oben fü r Preußen gugrunbe gelegten jaEr*

ticEen Sufmenbnngen to n 22 SRittioiten IReicESmarf mürbe ficE bie Sonberbetaftung ber Snmattfdjaft fü r Preußen auf einen jäErtid)en Setrag ton über 8000000 M i belaufen.

6) 323. 1930, 519.

Cytaty

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©efchäftSbrief beftellt merben iann. S ie allgemeinen ®e* aber einer SBafferftetle im ortsüblichen Umfang aueß bann eingera«' fdßäftSbebingungen ber Vanlen fönnen

gefährlidjfeit niemals hätte genehmigt werben können, kann hiernach nicht ijinweggeba^t werben, ohne baff baburch ber redjtswibrige Erfolg entfiele. behauptet eine

fom ntenbenfadg aus ihrem ©efcßäftsbetrieb hätte referoieren m iiffe n, Weit ih r atS Vew oßnerirt beS beutfchen SSäßrujtgSgebietS an fid) Vatutabeträge nicht p

ntalS nicht gega^It Werben tonnten. Qljre SSieberberftellurtg lag, Wenn audj in ber Nolan A ct wegen ber anberS gearteten SSerfjäitniffe eine gleiche SRaßregel

borauS fe|ung, einer 58orentfiheibung beS ÜRieteinigungSamteS (SWE2I.) über bie ¡göchftmiete ober bereu © runblagen, bie griebenSm iete, fehle. SBenn bie befonbere

nung beS StaatSwefenS unBereinbar finb, fo bat unter biefer BorauSfegung einer polizeilichen SRaßnagme wie ber hier getroffenen nicht Bon Bornherein ber Slrt. Eins

0efe^, ift big auf geringe SRefte aufgehoben. 9fu r bie Sleinftwohmmgen m it einer befonberg geringen Sahregmiete, bereu §ö!)e je nach ben örtlichen S3eri)ättniffen

hebenben SJerfügung abgebrochen ( $ © $. beShalt» bent Stachlaßbertoalter gern. Siefe Slnfidjt beg DBS®. 1927, 1651, Sinnt, ju 5) g ebilligt n tit bent .ginzufügen,