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Hefte für Büchereiwesen. Der Volksbibliothekar und die Bücherhalle, 6. Band, H. 1.

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Hefte für Büchereiwesen

M·i.».l«t-k»llangeMFl?Deutschen Zentralstelle füp.

volkstümliches Büchereiwesen zu LeipzixgE. V.

Geleitet Von Walter Hofmann

6.Band, Heft 1 R----·.·.·...—. —·-«»'

Die Volkstümliche Bücherei

in Leitsåtzen dargestellt

Inhalt:

Seite Vereinsmitteilungen ............ 1

LeitsätzezurvolkstümlichenBücherei .. .... 2 Goldene Worte ........·. ...........»Ja

Der Volksbibliothekar als Beamter .. 35 KleineMitteilungen .................37

1920

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Verlag Felix--Dietrich, Leipzig

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DieMitteilungen werden von jetztabinzwangloser Folgeals,,Heftezum Büchereiwesen« erscheinen. DasErscheinen derHefte istalsoan keinen Zeitpunkt gebunden. Mindestens sechs Bogenbilden einen Band,dessen AbschluB abergleichfallsnichtanbestimmte Fristen gebundenist« lnRück- sicht aufdiefortgesetzt steigendenKosten dertechnischen Herstellung wird einbestimmter Preis fürdengesamten Bandnichtfestgesetzt,vielmehr wird.

derPreis einesjedenHeftes neu gebildet;beiden augenblicklichen Herstel- lungskostenwird derPreis desBandes etwa 10—12 M.betragen.Bezieher, diesichzum BezugdesgesamtenBandes verpflichten, erhalten eineErmäBi- gung von 200J0. Mitglieder und Teilneihmer der Deutschen Zen-

tralstelle fürvolkstümliches Büchereiwesen erhalten eine wei-

tere, der Höhe ihres Jahresbeitrages entsprechende ErmäBi- gung. —- DieHefte werden zugleichalsBeihefte zudervon denStädtischen Bücherhallen zuLeipzig herausgegebenen Zeitschrift »DieBücherhalle« aus- gegeben.Bezieher derBücherhalle erhalten eine ErmäBigungvon 200!0des Ladenpreises. Bezieher der,,Bücherhalle«,diesichfür Abnahme desgesam- tenBandes derHefte verpflichten,erhalten also eineErmäBigungvon 40»Jo.

FürMitgliederu.Teilnehmer derZentralstelle tritteineweitere ErmäBigungein.

HERAUSOEBER UND VERLAO.

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««"Bäheresdurch die Geschäftsstelle: Leipzig, Zeitzer stralZe 28.

DEUTSCHE zENTRALsTELLE

FUR voLKsTUMucHEs BUCHEREthsEN E.v.

sth LEtpzto Arbeitsgemeinschaft deutscher haupt- und nebenamtlicher

Volksbibliothekare.

Abteilungen

Fachschule JAuskunftsstelle und Beratung JFachliteratur

Hilfsmittel zur Bücherauswahl !Technischer

Bibliothekbedarf.

Mitgliedschaft

l.Ordentliche Mitglieder J2.Teilnehmer (Bibliotheken, K ges go- g 9p- p- ,0, zo- p,g zo- o,»d- 9 zo- ze g zo-p- 9 p- g OeZQ IS zo- zo-»- Verbände, Behörden,Einzelpersonen).

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(3)

6.BandXSomm«erIgaoXHeft1

HesstesürBüchereiwesen

Mitteilungen

derDeutschen Zentralstelle für volkstümlichesBüchereiwesen

(8ugleich als Beiheste zuder Zeitschrift »DieBücherhalle«) GeleitetvonWalterHofmann

Verlag: Felix Dietrich,Leipzig

Einladung

zu deram 18.September, abends 8Uhr,inDarmstadt,Landtagsgebäude, stattsindenden diesiährigen

Jahresversammlung Die Tagesordnung umfaßt folgendePunkte:

I.Berichtüber dieGeschäftszeitHerbst1917bisHerbst192o.

2.BerichtüberdiegegenwärtigeLageunddienächstenAufgabender Zentralstelle

Z.Wahlen.

Verschiedenes.

Die Versammlung sindetimAnschlußandenSüdwestdeutschenBüchereitag statt, über dessenPlanwirananderer Stelleberichten.DieTeilnehmerander JahresversammlunghabenalsoGelegenheit,andenVorträgen,Aussprachen undÜbungendieserTagungmitteilzunehmen

ZurTeilnahmeanderJahresversammlung berechtigtsinddieordentlichenund dieaußerordentlichenMitgliedersowiedieBüchereien,Verbande undBehörden, diederZentralstelle als",,Teilnehmer" angeschlossensind.Stimmberechtigtsind nurdieordentlichenMitgliederund ein Vertreter derTeilnehmer.

MitgliederundTeilnehmer,die dieJahresversammlung besuchenwollen,werden gebeten,sichumgehend beiunsererGeschäftsstelle,Leipzig,ZeitzerStr. 28 zumelden.

Bei verspäteterAnmeldungkann keineGewährfür Unterkunftundfür Zulassung lumBüchereitaggegebenwerden.

DeutscheZentralstellefür volkstümlichesBüchereiwesen,-E.V.

Der Vorsitzende:Pros.FranzHaack,Köln.

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Die volkstümliche Bücherei Jn Leitsäizen dargestellt

Inha«

Gr u ndfr age n

Seite

I.DieAufgabedervolkstümlichenBücherei. . . . . . . . . . 3

.DieBücherauswahlin derVolkstümlichenBücherei. . . . . . 5

III- IV. VI. V11. VIII. IX- x1. XII. Die Büchervermittlung DieindividualisierendeAusleihe. . . . . . . . . . . . . . 9

DasBücherverzeichnisfürdieLeser . . . . . . . . . . . . 13

.DieBeratungsstundezderLeserbeirat. . . . . . . . . . . . 14

DerbücherkundlicheVortrag . . . . . . . . . . . . . . . 15

Die Verwaltung AllgemeineVerwaltungsgrundsätze. . . . . . . . . . . . 16

Die innereVerwaltung . . .". . . . . . . . . . . . . . 17

DieAufstellungderBücher. . . . . . . . . . . . . . . . 19

.DieAusleihbuchung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

DieBücherpsiege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Das Büchereigewissen DieStatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

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Vorbemerkung

,,Willman darauf verzichten,Leitlinienfüreineplanvolle, zweckmäßigeOrganisation zugewinnen?"Diese FragerichteteimJahre1910 Dr.Fritz,der Leiter derChar- lottenburger Volksbücherei,andieKreise,deren PflegedievolkstümlicheBücherei anvertraut war. Soweitwirunterrichtet sind, istindieserRichtung auchin den letztenzehn Jahren nichtvielgeschehen,ausgenommenvielleichtdieknappenGrund- leitlinien,dieunsere ZentralstelleimJahre1917-aufgestelltundverbreitet hat.Die vorliegenden Leitsätzewurden vor unserer Geschäftsstellefürdensüdwestdeutschen Volksbüchereitagausgearbeitet, aufdenwirananderer StellediesesHeftes auf- merksam machen.Sind sie zunächstalsonurfüreinenbestimmten Zweckundeinen be- schränktenKreisbestimmt,glaubenwirdoch,dieLeitlinienaucheinerweiterenOffent- lichkeitzugänglichmachenzusollen,vielleichtknüpftsichansieinunsrenFachzeitschriften eineAussprache—- unsereHefte stehen jedem FachgenossenzuzweckdienlichenAusfüh- rungenindieser SachezurVerfügung—, undvielleichtgelangenwiraufdiese Weise imLaufederZeitzuLeitlinien, aufdiestchwenigstensein Teil derdeutschenVolks-

bibliothekareeinigenkann. DieSchriftleitung.

l.DieAufgabedervolkstümlichenBächerei

I.Aufdem Boden dergegebenen Sprach-undVolksgemeinschaftsoll sichdie Kulturgemeinschafterheben, durchdie dasVolkerstzumVolke,zu einer Gemein- schaftimhöherenSinne,zu einerseelisch-geistigenGemeinschaft wird.

2.DaswichtigsteVanelement derVolkskulturgemeinschaftistdasSchrifttum, dassichinnerhalbderSprachgemeinschaftentfaltet,dasdurch Volkscharakter undSprachgeistentscheidendbestimmtwird und dasauf Volks-undSprachgeist entscheidendzurückwirkt.Ohneeigenentfaltetes Schrifttum isteigenentfaltete KulturgemeinschafteinesVolkesnichtmöglich.

Z.Damitist gefordert, daßdasSchrifttumeinerVolksgemeinschaftin den inneren BesitzdesgesamtenVolkeskomme, nichtnur einereinzelnen Volksschicht.

4.AbtrennungdesSchrifttumsvomLebendesVolkesodereinzelnerVolks- schichtenbedeutet stetsirgendwieVerkümmerungoderEntartung desSchrift- tums. Abtrennungdes VolkesodereinzelnerVolksschichtenvomSchrifttumbe- deutet ErstarrungdesVolkesodereinzelnerVolksschichten,bedeutetVerzichtauf dieVolkskulturgemeinschaft.

S.Die VerbindungdesVolksganzenmit demSchrifttumist heuteimweitesten Umfangeunmöglich.DieUrsachenliegenzumTeil aufwirtschaftlichem,aufall- gemeinsozialemundauf allgemein geistigemGebieteundkönnennur mit der

wirtschaftlichenundsozialenundgeistigenNeugestaltungbehobenwerden. Daher tsi heuteeineallgemeine ,,NationalisierungdesSchrifttums« nicht möglich.

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4 Leitsätze

6.BesondereUrsachenderTrennungvonSchrifttumundVolk sinddiekulturelle Traditionslosigkeitdermodernen MassengesellschafteinerseitsunddieMassen- haftigkeitderBücherproduktionandrerseits.DasechtbürtigeSchrifttum,in dem sichVolkscharakterundSprachgeistderVolksgemeinschaftausdrücken,wirdver-

schüttetdurcheinriesenhaftesAfterschrifttumunddieunübersehbareBücher- produktionderSpezialisten,die mit demSchrifttumimengerenundeigentlichen Sinne desWortes nichtszu tunhat.DenverschüttetenSchatz aufzusinden,be- dürfteeseinersicherenKulturtradition imVolke,abergeradediese istin der MassengesellfchaftVonheute nicht vorhanden.

7.Damitwird dieVerbindungvonSchrifttumundVolkauchdortzerrissen,wo sieauch heute noch möglichwäre, nämlichalsVerbindung zwischendemSchrift- tumunddeneinzelnen seelischundgeistigbesondersEmpfänglichen.

8.Für dieseim ganzenLande,inallenSchichtenverstreutenEmpfänglichenkann derverschütteteSchatzgehobenwerdendurcheineAnstalt,diealslebendigesOrgan derVermittlung zwischenSchrifttumundVolkwirkt,indemsiedasechtbürtige Schrifttnm selbstbereitstelltundinüberlegterWeiseandieEmpfänglichenver- mittelt.

9.Diese Anstalt istdie allgemeine öffentliche oder volkstümliche Bücherei.

1o.AuchdievolkstümlicheBüchereikann dieallgemeinen wirtschaftlichen,so- zialenundgeistigenWiderstände,diesichihremWirkenentgegenstellen,nichtüber- winden. Sie kanndaherdieGesamtheitderVolksgenossennichterfassen, siekann dasSchrifttumnichtwirklichinsein Rechteinsetzen,siekann dieVolkskultur- gemeinschaftnicht verwirklichen.Sie kannnur dieEmpfänglichenerreichen, sie kann dieVolkskulturgemeinschaftnur inFormeinesunvollkommenen Modells verwirklichen.Nichtbeachtung dieser,,Grenze"derVolksbüchereiarbeitmußzu Fehlschlägen,Enttäuschungenunddamit —- auf dieDauer zuHerabminde- rungdesAnsehensdervolkstümlichenBüchereiführen.

1 1.TrotzdemdievolkstümlicheBüchereinurim SinneeinesModellsverwirklicht werden kann, ist siezufordern. Einmal, weilder Gedanke derVolkskulturge- meinschaftunter keinenUmständenpreisgegebenwerden darfundbesserzunächst nur als Modellals garnicht verwirklichtwird. Dannaberistdievolkstümliche Büchereiauchzufordern aufGrund deseinfachenethischenAntriebs,der uns

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Die Auswahlder Bücher 5 gebietet, dem,deranseinerSeeleundanseinem Geistezuverkümmern droht unddemwirhelfenkönnen,zuhelfen. TausendenundTausendenvon Emp- fänglichenaber,dieseelischundgeistigNotleiden,können wirhelfen,wenn wir siezu demverschüttetenSchatzdesechtbürtigenSchrifttums führen.

II.DieAuswahlderBücher

«

Der ersteGrundsatz derAuswahl: Das echtbürtige Schrifttum, das wesentliche Buch

12.UnterSchrifttumist nichtzuverstehen:bedrucktesundzuBüchern gebun- denesPapier.Vielmehrsinddarunter zuverstehen:wesentlichegeistigeWerte in derErscheinungsformdesgeschriebenenundgedrucktenWortes, dasecht- bürtigeSchrifttum,daswesentlicheBuch.

Iz.Wenndie WertedesechtbürtigenSchrifttumszumlebendigenBesitzemög- lichstallerEmpfänglichengemachtwerden sollen,bedarfes derErziehungdes QualitätsgefühlsunddesQualitätsbewußtseinsDas GefühlfürdasEchte undWesentliche,dasVerständnisdesEchtenundWesentlichen,derWillezum EchtenundWesentlichenmüssengewecktundentwickelt werden.

14.Erste VoraussetzungfüreinsolchesBemühen ist, daßdieBüchereinichtnur

»unter anderm«oder,,vorwiegend«wesentlicheBücherführt, sondern daß alle unwesentlichenBücherderBücherei ferngehaltenwerden.Wennauchdasun- wesentlicheBuch,daskein imlandläufigenSinne ,,chlechtes«Buchzuseinbraucht, demeinzelnenLeser nichts »schadet«,so schadetesdochderLeserschaftundder Büchereiim ganzen, indemes dassichbildendeGefühl fürWesentlichundUn- wesentlich,fürEchtundUnechtwiederverwirrt. DurchdieKlarheitundReinheit ihrer Auswahl, durchdas entschiedeneAbweisenjederKonzessionmußdie Bü- chereiurteils- undgesinnungsbildendwirken.

15. DieBeschränkungaufdasEchteundWesentlichebedeutetzugleichfinanzielle Ersparnis. Abweichenvom Echtenund Wesentlichenbedeutet Vervielfachung derLeserzahl,bedeutet VervielfachungderfürdieEinrichtung, für Erhaltung unddenBetrieb derBüchereierforderlichenMittel, bedeutetalso userlose,in unsererZeit undurchführbareBüchereipolitik.

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reirsatze

16.Abweichenvorn EchtenundWesentlichen,HereinbeziehungderTalmiware, desPseudoschrifttumsbedeutet:VerschüttungdesSchatzesin dervolkstümlichen Bücherei,derdurchdievolkstümlicheBüchereierstgehobenundinseinemreinen GlanzedemAugedesVolkes dargebotenwerden soll.

17.Abweichenvom EchtenundWesentlichenbedeutet Anerkennungallerder Mächte,durchderenWirkenderSchatzdesWesentlichenundEchtenunter den ungeheuren BergenbedrucktenPapiers,derAfterliteratur, begrabenwurde.Ab- weichenvomEchtenundWesentlichenbedeutet:denGedankendervolkstümlichen Büchereiinsein Gegenteil verkehren.

18.Beharren beim EchtenundWesentlichenmachtdievolkstümlicheBücherei in derGemeindezu der Stätte eineserhöhtenundveredelten geistigen Lebens- andersichallezusammensinden,dievonderSehnsucht nacheinemsolchenLeben erfülltsind, zu einerStätte,dierichtunggebend,zukunftverheißend,wieeine JnselausdentrübenNiederungenderZeitherausragt.

Der zweite Grundsatz der Auswahl: Die Erlebensniihe, dieBodenstcindigkeit

19. DaswesentlicheBuchkann dasschwierigeundschwere,dasintellektuellund ästhetischverfeinerte Buch sein,aber esmußdasnichtsein. DasWesentlicheund Wertvolle umschließtdie ganzeStufenfolgevom EinfachenzumSchwierigsten undEntwickelten,vomNächstliegendenzumFernsten.Diedeutschevolkstümliche BüchereiinihrerGesamtheit umfaßtdahergrundsätzlichallewesentlichenBücher, ohne Rücksichtauf ihreSchwierigkeitoderZugänglichkeit.

20.Zum inneren Besitzaber werden demeinzelnenLesernur dieunter den we- sentlichenBüchernwerdenkönnen,dieihm zugänglich,dieihm erlebensnahsind.

21. WennalsodieeinzelneBüchereiihre Aufgabe erfüllensoll,dannmuß sieaus derFülledesWesentlichennurdasauswählen,wasdenempfänglichenLesern geradedieserBüchereierlebensnah ist.

22. DieErlebensnähewirdaber beimBürgeranders bestimmtseinalsbeim Arbeiter,beim Mann anders alszbeiderFrau,beimJugendlichenanders als beimErwachsenen,beim Bauer anders als beimStädter, beimNorddeutfchen anders als beimSüddeutschen.Dasheißt:dieBücherauswahlmußinjedem Sinne, also nichtnur imgeographischenSinne,bodenstcindigsein.

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Die Auswahldeir Bücher 7 23. DieBodenständigkeitderBücherauswahlbedeutetnichtHerstellung scharf abgegrenzterKreise,sondern siebedeutetHerstellungvonKreisen,diesich unter Umständenundzumeistsehrweit überschneidenwerden,derenMittelpunkte aberverschiedengelagert sind.Sowerden dieBüchereienderverschiedenenBe- völkerungskreise,derverschiedenenStädte undLandschafteneineaufengver- schlungenerMannigfaltigkeitberuhendeEinheit, einezurEinheit zusammenwach- sendeMannigfaltigkeitbilden.

24.DurchdieEinheitwirdverbürgt,daßdasallgemeine Zieldervolkstümlichen Bücherei:dieAndeutungundVorbereitungderVolkskulturgemeinschaft,erreicht wird; durchdieMannigfaltigkeitwird dieWurzelechtheitundinnereLebendigkeit derBüchereiunddamit erstdietatsächlicheErreichung ihresallgemeinenZiels verbürgt

Aufbau und Abbau der Bücherei 25.Sowie dasVolksbüchereiweseneinesLandeseineaufMannigfaltigkeitbe- ruhende Einheit bildet, soauchinhöheremodergeringeremGrade einejedeein- zelneBücherei.Je größerdieeinzelneBücherei,umsomannigfaltigerwerden -dieLebenskreisesein,ausdenenihreLeserschaftzusammengesetztist,umsoman-

nigfaltigerwirdauch ihrBücherbestandzusammengesetztsein.

26.DaherkannauchdieeinzelneBüchereiinihremBücherbefiandenicht nach demSchemaeiner,,Universalbücherei«aufgebaut werden, sondern nachden Le- benskreisen,die dieBüchereibenutzensollen:dieJugendlichenunddieErwachsenen, dieMänner unddieFrauen,die ArbeiterunddieBürger,dieKleinbürger,die, bürgerlicheMittelschicht,diebürgerlicheseminarisiisch-gymnasial-akademische Schichtusw.

27.Jenachdem,obdieseund andreLebenskreisevorhandenodernichtvorhanden sind,obsiebedachtwerden sollenundkönnenoderobsienicht bedachtwerden sollenundkönnen,gestaltetsichderAufbaudesBücherbestandes.

28.Jeder dieserLebenskreiseistvonderunmittelbaren fruchtbarenVerbindung mit demechtbürtigenSchrifttumabgeschnitten;jeder dieserLebenskreisehatda- herfürseine EmpfänglichenAnspruchaufdieöffentlicheBücherei,dasvermit- telnde OrganzwischenSchrifttumundVolk.DievolkstümlicheBüchereiistdaher indem Sinne »allgemein«und,,universal",alssiegrundsätzlichkeinendieser Lebenskreiseausschließt.

(10)

8 Leitsätze

29.AberdieLockerungderBeziehungen zwischenSchrifttumundVolk istbei deneinzelnenLebenskreisenverschiedengroß. WährenddieVerbindung zwischen SchrifttumundVolk z.B.bei demjugendlich-proletarischenLebenskreisüberhaupt nicht vorhandenist, ist sie,wenn auch unvollkommen,bei demLebenskreisder höherenSchülerundStudenten invielhöheremGradevorhanden.Dievolks- tümlicheBüchereiistalsofürdieverschiedenenLebenskreisevon verschiedener Dringlichkeit.

zo.Damit istdieNichtlinie fürdenAufbauundAbbau desBücherbesiandesin allenFällen gegeben,woausäußerenGründen dergesamteBüchereiplannoch nichtodernicht mehr verwirklichtwerden kann,wosichalsodieBüchereinurauf dieVersorgung einesTeil dervorhandenenEmpfänglichenbeschränkenmuß.

DerAbbauderBücherei lwie umgekehrtderallmählicheAufbau hat plan- mäßig nachLebenskreisenzuerfolgen,entsprechenddergrößerenodergeringeren DringlichkeitderBüchereifürdieverschiedenenLebenskreise.

31. DerAuf-undAbbaunach Lebenskreisenwirdauch durchdenUmstandge- fordert,daßbeiBeschränkungaufbestimmte Kreise für diesedannnachUmfang undnachArtihrer Bedürfnisseausreichendgesorgtwerden kann,d.h. daßaus- reichend Bücherbereitgestelltwerden können,währendbeischematischerEin- schränkung,beiderdieeinzelnenLebenskreisein derBüchereigleichmäßiggetroffen werden,fürkeinen dann nochetwas Nichtigesgeschehenkann:ausjedem Lebens- kreisewirdnur eineAnzahldervorhandenenempfänglichenIndividuen bedient werden können, für jedenLebenskreis wirddieAuswahlundMannigfaltigkeit dervorhandenen Bücherdann geringersein,als dieMannigfaltigkeitdervor- handenenBedürfnisse.

Die Organisation der Auswahl

32.»Die aus derZielsetzungderBüchereiund aus denLebenswirklichkeitenhervor- gehendenGrundsätzederAuswahlführenzubesonderen Forderungen fürdie OrganisationderAuswahl.

33.Esgibt kaum eine StelleinDeutschland,dieinvollerUnabhängigkeitvon geschäftlichenInteressen,ModeströmungenundCliquenwesendaslebendigewe- sentlicheGeistesgutaus derFüllederDruckerzeugnisseauswählenkönnte.Es gibtkeine mitliterarischenDingen befaßteStelleinDeutschland,dieeinsicheres Urteil darüberbesitzt,wasdenverschiedenennatürlichen,sozialenundvölkischen Lebenskreisenerlebensnahist.

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Die Büchervermittelungin der Ausleihe 9 34.AusdiesemGrunde mußdiedeutschevolkstümlicheBüchereisichihre Organe derBücherauswahlselbstschaffen.Dasist heutedieersteundwichtigsteForderung desVolkesandiedeutschevolkstümlicheBücherei,esistdieersteundwichtigste ForderungdervolkstümlichenBüchereiandasdeutscheVolk undseine Führer undVertreter.

35. DieForderungderErlebensnähedesin derBüchereiaufgestelltenSchrift- tums unddieTatsache, daßdieErlebensnähenichtnur durchdas Alter,das GeschlechtunddiesozialeSchicht, sondern auch durchdieLandschaft,in dersich dieBüchereibesindet,bestimmtist, führenzurAbweisungeiner dieeinzelneBü- cherei bindenden zentralen BücherauswahlNichtnur diegroße,sondern auch die kleine undkleinsteBüchereimuß sichihren BücherbestandausderEinsichtin diegeistigeEigenartderbeiihrvorhandenenLebenskreiseselbstaufbauen.

36.DieTatsache,daßdieeinzelneBücherei,von ganzwenigendergrößtenAn- staltenvielleicht abgesehen,derFüllederliterarischenErzeugnisse,ausdereine mehroderwenigerbeschränkteAuswahlzutreffen ist,zunächsthilflos gegenüber- steht,führtzu derForderung, daßfürdieeinzelneBüchereieine Vorarbeit ge- leistetwird,d.h. daßeineVorsichtungdes-Büchermaterialesstattsindet, so daß dieeinzelneBüchereiihreAuswahlauseinem imUmfange schoneingeschränkten Materiale treffenkann.

37. DieVorsichtunghatinMittelstellenzugeschehen,die auspraktischarbeiten- dengrößerenund großenBüchereienhervorgehenmüssen.Bei demAufbau derMittelstellen (Kreis-,Provinzial-,Landes-undReichsmittelstellen)istder ForderungderBodenständigkeitjeder BüchereiarbeitundderWahrungder Entschlußfahigkeitdereinzelnen Büchereiaufdas sorgfältigsteRechnunglzü- tragen.

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Ill. DieBüchervermittlungin der Ausleihe Is.WenndieBüchereidasvermittelnde OrganzwischenSchrifttumundVolk feinsoll,dann mußinnerhalbdereinzelnenBüchereidereinzelneLeserzu den Büchernkommen,diefür ihnpersönlicherlebensnah sind,die inihmfruchtbar werdenkönnen.DerGeltungsbereichdiesesSatzes istunbeschränkt,ergilt für diegrößtewiefürdiekleinstevolkstümlicheBücherei.

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Io Leitsätze

39. Da derMehrzahlder LeserdervolkstümlichenBüchereidieSelbstorientierungs- fähigkeitdemBücherbestandegegenüberentweder ganz oder inVielenFällenfehlt- somußdieBüchereieineplanmäßigeVermittlungsarbeit zwischenBücherschatz undLeserschaftbetreiben.

4o. DerwichtigsteTeil derplanmäßigenVermittlungsarbeitin dervolkstüm- lichenBüchereiistdieindividualisierendeAusleihe.

41.DieunerläßlicheVoraussetzungderindividualisierenden Ausleihein der volks- tümlichenBücherei in derkleinstenwiein dergrößten istdermenschen- undbücherkundigeBibliothekar.Weder in der kleinenDorfbibliothek nochinder größten GroßstadtbüchereidarfdieAusleihein dieHändevon Kräftengelegt werden,dienurtechnischgeschult sind,die dieBüchernur vonaußenkennenund die keineBeziehungenzu demgeistigenLeben derBüchereibenutzergewinnen können.

42.JstderechteVolksbibliothekar vorhanden, so istdienächsteVoraussetzung derindividualisierenden Ausleihe, daßdasIndividuum,demdieseArbeit gewid-

«

met ist,anwesendist,dasheißt,daßderLeser,derdieBücher entleihen will,in derBüchereiselbsterscheint.

43. DieindividualisierendeAusleiheist daher vorzubereiten durchdieHauptbe- stimmungderLeseordnung, daßBoten zurBesorgungderBüchernurinAus- nahmefällen(Alter, Krankheit)zugelassenwerden, daßderLeserin derRegelzur EntnahmederBücherin derBüchereiselbsterscheinenmuß. (DieLeserschaftmuß sichdarangewöhnen,in derVolksbüchereietwasanderes zusehenals eingeistiges Warenhaus,in dasman seinenJungenoderseinDienstmädchenmitAufträgen schickenkann ;sie muß lernen, daßeinevolleAusnutzungderBüchereiundaller ihrer Möglichkeitennur möglichist,wenn derLeser selbst regelmäßigin der Büchereiverkehrt; sie mußdasBedürfnisempsinden,immer wiederin die At- mosphärederBüchereieinzutauchen.DereinzelneLesersoll nichtnur für sich individualistischGewinnschöpfenausdenBüchern,dieerentlehnt, sonderner soll inder Bücherei,inihrensachlichgediegenen,menschlichwürdigenVerkehrs- formen,etwas vomGeistekünftigerbessererGemeinschaft spüren.Siehehierzu auchdiekleineAusleihschulederDeutschen Zentralstellefürvolkstümliches Büchereiwesen.)

44. VonderForderungdesregelmäßigenpersönlichenErscheinensin derBüche- reikönntenurin derkleinstenDorfbüchereiabgesehenwerden,wo derAusleihende»

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