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Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung, 1851.10.11 nr 458

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Academic year: 2022

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(1)

fü r

SSelehrung uni» Unterhaltung.

9ir. 4 5 8 .] Steile $otgc. Steunter Sahrgang* [ l l . O c to b e r

1851.

5infttf)t öoit fartöfiab Don ber j^orbfeitc.

SSergleicbc über ÄatlSbab pfennig »SÖtagajin, Sagrgang 1840, 9h\ 366,

%\t unglcidjeti Settern,

(SBefcfilup.)

® c r S o n n ta g w a r gefonmten; bet .Simmel gld’njfe i>ett unb bettet, bte S traften maten belebt unb atlent»

halben berrfebte grohlichfeit unb greube. 9 ittt bet arme SOtinnS ftanb langfam a u f unb fieibete ftdi trau»

rigen ©em ütb« an. ß $ mar b e tf; er machte f t * auf ben SBeg unb hielt ftd) im m er a u f ber Schattenfeite;

ga n j m it © ta u b bebecEt unb erhi&t ficht er nacl) ber Uhr, eS i f l fU)on fp ä t, unb enblitf) ift er fo ötücElict) einen SBagen j« finbeit. ©erfelbe foU gleich abgetan.

SJtinnS fteigt ein unb ber .ßutfeher gibt ihm bie feiet»

1881.

liehe Skrftcbetung, baß er in brei M in u te n ahfahren merbe. (Sine SSiertelftunbe »ergeht unb er rü h rt ftcb nicht; SOtinnS ftel)f fefjou ju m fe s te n male nach ber Uhr.

Ä u tfch et, fahren S ie »ber nicht? (Sr mtttbe gor»

nig unb fieefte ben -ftopf aus bem Schlage. ® e r Äutfchcr beruhigt ¡hn uni) nach fü n f fOtinuten auf ben 33ocf, funnnt ein Sicbcijcn, j i cf>t bie £anb»

fcl)tthe a n , fefjaut nach allen S e iten um her, beflürm t bie SSortibergehenben ju m SJtitfahren unb lägt bie

41

(2)

Sferbe noch fü n f S tin u fe n öcrfchnaufcn. © nbtidj mürbe S tin n « müthenb unb brofjfe auäjufleigen. S u n fegte ftef) ber 2Bagen langfam in Semegung. S tin n « über»

lie f fiel) feinem böfen © djicffale. (Sin Ä in b unb eine 3mau m it © chad)tclii, R itten unb Scgenfchirm mürben feine Seifegefährfen. S a « Ä in b hielt S tin n « fü r fei*

nen S a pa unb mollte iijn umarmen.

© cfjrei’ nic^t fo , jagte bie S tu fte t be« Äinbe«, ba«

ungebulbig m it ben g ü fe n flam pfte, cP ift nicht S apa.

(Sott fei S a n !! badete S tin n « , unb ba« mar bie erfic freubige Semegung, bie er an biefem Sage batte.

S e r geplagte S ta n n öermünfcfjfe ba« f(eine SBefen, melche« feine 2 lu fm crffa m fe it a u f fiel) jieljen mollte, in*

bem e« feine befcf>mu§ten Schuhe an ben S cüifleibern be« Unglüdlichen abrieb unb m it bem Scgenfchirm fei*

ner fDZutter ifjn a n flie f.

311« ber arme S tin n « im 2Birtf)«haufe „ 3 u m

© chm an" anlangte, mar e« fefjon ein S ie rte l auf 6 Uhr.

© r befolgte alle ihm gegebenen Slnmcifungen m it ber if>m natürlichen © em iffenhaftigfeif. D a m ar fte nun enblich, bie £ ü tfe ber goe, ba mar ber einjige fahle S a p p clb a u m , ber öor ber S ^ ü r fianb. S e r fleine

© a rte n mar ein © tü c f fanbigen Sanbe«, in melcfiem ein entblätterter S a u n t unb 20 ober 30 Sulpen ftan*

ben. ä?err S tin n « feuchte, al« er beit .Klopfer in bie -?>öhe h°b, um feine S ln fu n ff ju erfentten ju geben;

ein »ierfchrötiger Sebienter in blauer £iöree, baurnmol*

lenen © tru m p fe n unb fammetnen S cinfleibern empfing ihn- ® e r Gebiente führte ihn in einen fleineit choco*

labenfarbigen © a lo n , öon bem au« man alle ©tä'lle unb Siehhöfe ber benachbarten @ef)öfte iiberfchauen fonnfe. S ie jm ö lf © äffe, melche in bem © a lo n oer*

einigt m aren, ermarteten m it Ungebulb bie Seit be«

©ffen«. S a « bebeutenbfle biefer O rig in a le , ein ehe*

m aliger äfunflhänbler, fianb auf, alö S tin n « cin tra t;

unter bem S orm anbe, bie Äupferjltche eine« aufliegen*

ben 3llbum « ju betradhfen, jerglieberfe er g u g öor 3ug, Sinie öor fiirtie, gälte »or gälte bie, angenehme $>1)9' ftognom ic, bie Älcibung unb ba« Siufere öon Acren S tin n « .

S re g fo n , fchrie S u b b e n , ma« machen bie S tirn * fie r? S leibcn © ie ober nicht?

gragen © ie hoch 3 h « n £ e trn S e tte r, fagte bo«^

haftermeife ber-K unflhänblcr; b e r ^ e r r gehört ju r S er*

m altung unb fa n n © ie baher beffer al« jeber 3lnbcrc befriebigen.

S tin n « öerftcherfe, baff er jm a r in ©om erfet* fpoufe angeflellt fe i, aber feine offtciellen Stifff)ei(ungen über bie fpiane ber S tin ifle r erhalten habe. S ie fc Seiner*

fu n g mürbe m it augenfcheinlichem Unglauben aufge*

nom m en, ttnb ba Sicm anb mcitere S crm uthungcn magte, entflanb eine lange S a u fe , bie man m it Sätt«=

pern au«fullfe; man faf> bie genfler an, fpielte m it ben d u a fle n ber © ophafijfert unb erfunbigte ft'ch nach bem gegenfeitigen Scftnben. ©nblid) crfchien Stabamc Subben.

S a « mar ein S r o fl; man fonnte ft'ch micberfjoit nach ihrem fheuern Seftnben erfuttbigen. ©nblich mar fe ro irt unb .Sperr S tin n « , t>er augcnfcheinlidh ber äfö*

nig be« gefle« m a r, geleitete Stabame Subben bi«

öur S h ü r be« © a lo n « ; b a ra u f m u ffe man feine @a=

lanfetie befchrä’n fe n , benn bie Sreppe, a u f ber e« je ft hin a n g in g , mar fef)t eng unb erlaubte jmeien fßetfo*

nen nicht, nebeneinanber ju gehen.

Sicht« if! miberlicher al« bie -¡Sanieren ber S ü r*

ger, melche ben grofen A e rrn fpielen molien; fchlechter S on unb fchlechter ©efehmaef ftnb in ber Segel bei ihnen bereinigt. O ft erfchalltc bie © tim m e be« aperen

Subben inm itten ber gaffronomifchett Zeremonien; er foberfe biefen ober jenen greunb ju m S rin fc n a u f unb öerftcherfe, b a f er entjücft märe, ihn an feiner S afcl äu fehen, m irflich enfjücft. S a « S e ffe rt brachte bie bcfle © chitffel, bie Sierbe be« gefle«. S e r bierfchrö*

fige Schiente öerflehf einen bebeutfamen S lic f ber Aer=

rin ö o m ^ a u fe ; er holt ben jungen achjä'hrigen 2ltcran*

ber Subben, ber in einem . himmelblauen .Kleibe m it ft (ber nen .Knöpfen erfchien. S a bbern ihn feine S tu f*

ter hinlänglich g e fü ft, mürbe er feinem Satiren S tin n « öorgeflellt. Sllcpanber bemühte ft'ch eine gute -öaliung anjunehmen.

© in b ©¡e a rtig , mein kle in e r?

Sa.

SBie a lt ftnb ©¡e?

Sächflcn S o n n e rjla g merbe ich acht Salme; unb mie a lt ftnb © ie benn?

Sllepanber, fagte bie S lu tte r öermeifenb, mie fa n n ft bu beinen fPatfjen nach ftinem Slltcr fragen?

f?at er mich ^enn nicht auch nach bem meinigen gefragt?

SSan fah ftch an. S lin n « mürbe bleich; innerlich fchmor er ftch i« , ihm feinen P fe n n ig ju hmterlaffen.

Sacb «nem augenbliifiichen ©chmeigen nahm ein flei*

ner lädjelnber SSann m it fud)«rofhem © chitu rrbart, ber mäfmcnb be« ©ffen« ftch üemüht hatte, einen 3u*

()örer fü r einige Slnefboten öon © heriban ¡tu gemin*

nen, ba« 35?ort.

2Ba« i j l ein S e tb u tn , mein lieber 3liepanber?

© in S e rb u n t! . . . ein S erbttm i j l ein SBort, mel*

che« einen S ujlanb ober eine ^ a ftb lu n g bejeichnet.

S la m a , gib m ir hoch einen Sipfel.

Sch gebe b ir einen 3 ipfel, fagte ber ^iait«freunb m it bem rothen © chnurrbarte, mentt bu m ir fa g fl ma« ein © u b jla n tiö ifl.

© u b fla n tiö ! ermiberte ber .Knabe; © u b fla n tiö ' ba« © u b fla n tiö . . . © r je r flo f in Shränen. S e i S a * ter befchlof ihm ju cFtülfe ju fommen.

Steine ^ e rre tt, fagte er m it einer © fcn to rjlim m e unb einer michtigen S iic n e , füllen © ie Shre © läfcr, ich habe Spnen einen S o a jl öorjufchlagcn.

«Dort! h ö rt! riefen bie ©äffe.

S u n fagte S u bben: „S te in e H erren, e« i j l Se*

ntanb hier . .

^ )ö rt, h ö rt! fagte ber fleine S ta n n m it bem rothen S ch n u rrb a rt bajmifcf)en.

© t ili, Sona«! rie f Subben. Sch fage a lfo , ba^

hier Sernanb i j l , beffett ©egenm art eine . . . eine au*

jerorbentliche ©Ijre fü r bie S erfam m lu ng ifl. ©eine Unterhaltung m u f un« Sillen ein au«nehmenbe« S e r*

gnitgen gemacht haben.

S tin n « hatte nicht ben S tu n b aufgethan, außer um ju effen.

Steine ^ e rre tt! fu h r Subben fo rt, ich bin nur ein gemöfmlicher S te n fd i, unb id) follce mich öielleicht ent*

’djulbigen, b a f metne p e in lic h e n ©mpftnbungcn ber greunbfehaft unb Zuneigung mich öerleiten, bie @e*

funbhett btefe« Stanne« öotfufchlagen . . . eine« S ta n * ne«, ben . . . ich glaube . . . ba« fjeigt, eine« Stan»

ne«, beffen S-ugenben ihn allen Senjenigen fheuer nta*

chen m uffen, melche . . . allen Seiten . . ., Senen

© ie öerfleljen mich, meine H erre n , unb Siejenigen, löelihe nicht ba« © lü d haben, ihn ju fennen, merben

S tin n « flie f einen © e u fje r au«, ber ©chm eif perlte chm an ber © tir n ; er öermuthete, b a f öon ipm bie acebc fei, unb er, ber furd;tfam fle unb befcbeibenflc Stenfch bon ber SBelt, fah je |t 2111er S lic fe a u f fTcf> gejogen.

(3)

23ubben fu g t in fe in « unerbittlichen S3erebifcurtfeif fo rt: „ S in üorfrcffiicfjec SScrmanbtcr, ben icg micg gier ju fct)en freue unb bcr, menn er nicgt gier märe . . .

«nS gem if beS SSergnügenS berauben mürbe, baS m ir bei feinem Slttblicfe enigfinbcn."

¿)aé mürbe g ro fa rtig , unb bie ganje 23erfamntlnng fegrie im © gor: „ £ ö r t ! £ ö r t ! "

Steine H erren, fu g t bcr Stebncr fo r t, teg fitste, b a f icf) Sgte S litfm crffam feit fefjon ju tange misbrauegf gäbe. SJlit alten ©mpftnbungen ber . . . ber . . .

® e r Suncigung, rie f ber .fpauSfreunb.

® « Suneigung unb bcr . . .

Unb ber # e rjlic g fe if, fagte fein ©cgo.

Unb bcr £ c rjlic g fe it mage icg, bie ©cfunbgeit beS

^ e r r n SWinnS in S3orfc£)íag ¿u bringen.

Stuf, meine H erren! rie f ber unermüblicge fteine S)?ann, ermeifen m ir bem ebetn Steifer ttnfcrS SBirtgS jebe © gre! Stiebten © ie ftcb nach m ir, menn cS 3b=

nen beliebt. 3ebct e rg riff fein © laS unb ber ¿Eifeg ballte mieber ro n ben nicht enbenmoUcnbcn SSioatS a u f -Öcrrn SDtinnS. Silier Stugen maren a u f ben armen SJtann gerichtet, meteber lieber eine S a lte rie »on 60 Kanonen geftürm t gatte unb feinen SBein m it einer

■paffigfeit b ín u n te rflü rjte , bie ihn ¿u erfticfcn brobte.

Stach einer $)aufe erhob er ftcf>, um 51t antmorfen.

SJtan hörte unbeutlicb bie SBorte: Sichtung, 23ermanbf=

ffb af t , ©gre, grojjeS © (lie f, melcbe feinen bleichen unb jitternben Sippen entfcblüpften. 3eber mar Bon ber S3ortreffiicg£cit ber Siebe überzeugt. 2>onaS, ber.fjaitS=

freunb m it bem rotben © ebnurrbarte, meteber fegon lange a u f ben giinfiigeu Slugenblicf gelauert, erhob fteg.

„S3ubbcn", fragte er, „erlauben © ie m ir einen ¿Eoafi auS jubringen?"

© em ip, ermibertc biefer, unb ftcb i u SttinnS men»

benb, fügte er hinzu: „ d a s iff ein SEeufelSferl, © ie merbeit m it feiner Siebe jufrieben fe in ."

Sftinné oerneigte ftcb febmeigenb unb cfperr 3onaS m a rf ftcb ¡n bie SS rufi, inbem er anbob:

25ci mancher Steranlaffung, unter Betriebenen Um- ftanben unb in manchen ©cfcllfcbaften batte ich ®cle=

genbeit, einen SEoaff a u f diejenigen auéjubríngen, m it betten icg bie ©gre batte., jufam nten zu fein. gumeU le n , ich geftebe eS fre im ü tb ig , habe ich bie S5efcl>mer=

lidjfieit biefer Slttfgabe empfunben; ich habe meine Um fäl)igfeit, mich ihrer m it ©gre }u cntlcbigcn, gefühlt.

SBcnn bei folc^en ©clegengeiten meine ©mpftnbungen biefer S lrt marett, mie m it ft icg erfl beute geffim tnf fein bei einer folcben ungeit>öl>nlidE)en SBeranlaffung? 3)feinc

©mpftnbungen ju befegretben mürbe unmöglich fein;

aber, meine H erren, ich fann 3gncn fein treuere? S3iib baoon geben, als meint ich an eine Slnefbotc erinnere, bie m ir foeben entfällt. @s banbeit ftcb 0011 fettem ausgezeichneten scanne, Bon ©beriban . . .

© M B ttrbe bureb ben E in tritt beS SlufmärferS au?

beut SBirfbSgaufc unterbrochen. „SKcine ^ e rre tt", be=

m erfte biefer, „ m ir merben fcglecgfeS SBetter bcfom=

men; bcr Sbagen ficht ju tn Slbfagrcn bereit unb ich münfebe äu m tffen, ob Semanb m it nad) Sbnbon fa£>=

reit m tll, eS tfi noch ein fp ia | übrig "

*5>err ® linnS fp rin g t a u f unb ‘ f iü r jt ju t STf)ür, ohne auf baS B itte n unb 33ebauern ber Uebriaen iu

achten. Slber, 0 £ im m e l, ber braunfeibene E g e n fcbtrm tfi nicht ju fmben. SSJiinng erinnert f¡cg nicht benfclben -im SBagcn gelaffen ju haben, m ¡( bcm « angefommen m ar; als er in bem ©cgmanenmirtbsgauS anlangte, mar ber SBagcn fegon abgefahren.

©S mar 3 Uhr B o rg e n s , als f)e rr Sluguft sjft¡n n g m it fcbmacber # a n b att bie feines Kaufes flo p fte ;

ber Unglitcflicgc mar halb erfroren unb ganz buregnäft.

©eine Saune mar noch fcgrccflicgcr als bas SBetter.

6'inige Sage barattf fegte er fein Sefiam cnt a u f; aber meber ^>err DctaoiuS S3ubben, noch Silabame >3oe SSubben, noch Slttgufi Sllepanber 33ubben maren barin genannt.

Sic 3üagatafallc.

«>Scb manberte — fo erjäblt ein Sfeifettber — am frü=

befien SJtorgcn ju r gäbet unb lie f mich nach ber 6a=

nabafeitc überfegen, © s mar ein herrlicher SSorgen.

d ie im S fie tt aufgebenbe ©onne m a rf ihre © traglen auf bie Bon ber © em alf ber bevabfiürjenben SBaffer»

ntaffen mie biebfe © taubm olfen aufmirbclnben Sicbcl unb bilbctc jmei fegarf begrenzte Siegenbogen, melcbe bie ganze ffireife beS glufibetteS überfpannten. d a S biebtefie S ü ttb e l ber fcbra'g fallenben © traglen fügen bcr ßaitabafeite beS ^»ufeifenfaüs bejiim m t, mo ftc ein g u n fe in gleich S M io n e n d ia m a n te n beroorlocffe, mäh»

renb bie SHitte biefeS g a lls , mo bie gröjjte SEBaffer=

maffe b « a b fiü rjt, im bur^ftebtigfien © m aragbgrün erglättjfe.

d rü b e n manberte ich ben gemunbenen gabrmeg h in a u f, am |)ocbufer entlang bis ju m SEafclfelfcn (T a b le ß o e k ), mo Bor breiett Sfionaten erfi bie meit Borfpringenbe, Bom SBaffer ttnfermüblfe gelfenplatte in ben Slbgrunb flü rjte , bie bcr © teile ben Slamen gegc=

ben batte, ß iite oerbeefte SBenbeltreppe fü h rt hinab an baS Bon oermitterten gelStrüm m ern um lagerte, Bon faufenb SBirbcltt foefjenbe unb fcba'untcnbe S3afftn unb auf fcbmalem gufjffeige gelangt man längs ben noch immer itberbängenben gelSmänbcn beS jE ab le =S io i bis tief unter bie im Sogen htfabflurjenben SBafferfdllc, mo bie befättbenben d o n n c r beS beflänbig müf)(enben

©lements bie furchtbaren Jlra fte ahnen laffen, benen fogar biefe fa ff boeijontal gelagerten ©teinfehitbten im Saufe ber Sahrgunberte meichen m üffen.

. ö ffe n b a r if i ber ß in ffttrz beS SafclfelfenS n u r eine SBieberholung ber ßrfcheinungen, bureg melcge Bon Seit ju Seit bcr S iiagarafall feinen jm a r langfamen, aber unmiberffeblichen © icg über bie g e ffig fe it ber gelSntaffen befunben m ill. ßS bitrfte faum megr einem Sm cifcl unterliegen, b a f u rfp ritn g lic h , als bei ber gor=

m ation ber jegigen ©rbobcrfläche ju e rfi ber -f>6f>cnun=

terfegieb jmifchcn bcm ©rie= unb Dntariofee gerBortrat, ber SBafferfall bcm Dntariofee nä'ger, baf er ficg ba befattb, mo ju e rft baS grofe P latea u angebt, in mel- egem ber ©riefee noeg fegt fein S3ecfctt gat. SKegr als 3 00 g t t f betragt ber ^ögenunterfegieb jmifegen beiben

©een. d e r S lia g a ra flu f, ber einjige Ä a n a l, bureg beffen SSermittelung bie 90,000 cnglifcgc Duabrafm ci=

len gaitenben ©itfjm afferfecn StorbamerifaS m it bem D ntariofee, bem Sorenjffrom e unb bem Sltlantifcgen Dcean in SSerbinbttng ffegen, ffie ft ba, mo er ben

©riefee B c rlä ft, m it faum merflieger ©efegminbigfeit jmifegen flacgen, malbbemacbfencn U fern, beten breite glüegen, mie bcr g lu f fclbff, gleicgfam n u r eine gort=

fegung beS ©ceS ju fein fegeinen. © rft eine fK cile hinter © oatS=3slanb beginnen bie © trcm fcgnellen. 3enc 3 n fe l tgeilt bcr g lu f in J»ei fegt ungleiche H älften, mclcgc bann plöglicg ctma 160 g u f f i e^ f)iUabflüräcn in ben © cglitnb eines in bie ©ebirgSfcgtcgtcn fenfreegt eingefegnittenen engen S5etteS, beffen SEicfe in unntit»

fclbarer Stage bcr gäüc nocg_ 300 g u f ü b « berSBaff«=

fläcge befragen fo ll. d ie in folcger 2üefe mirbelnben

(4)

Stufen, inbem fte bic Weichem ©effeinfehichten bcc gei=

fenunferlage burefj bic forfgefctjfe S B irfung ihrer © tru»

bet §«erfi auflocfetn unb bann attSmafchcn, rauben bem Sache alintälig bie fefie © fü g e , bis cö e in fiü rjt unb einem neuen, fetjetnbar unangreifbaren 23ollmetfc

^)tag macht, baS aber, nach Satjrcn beS unauSgefefi»

ten K ingriffs, nicht m itiber meinen m u f.

@o ftnb im Kaufe ber g e if bic Suite bereits mefjt

als

fteben englifcf)c Vtciien nach aufw ärts gerücEt, fiets an 4>öt)e öerlierenb. SBann n>irb btcfeS Sßerf ber 3er»

ftörung bie Ufer beS (äriefceö erreidtit haben? Siiann m itb ber S e itp n n ft fom m ett, wo ber tiefe © n fc tjn itt

ben SBafferfpiegel biefeS ©eeS bebeutenb fenfett unb ju einer theilroeifen Kluötrocfnung ber Ungeheuern Stäche V e ra n la ffu n g geben w irb , bie jej?t noch öon SBaffer bebeát, ben Völferffäntm ett KlmcrifaS unb ßuropaS Jur .fjeerfirafe bienen?

59lcnfcf)iiche Ä u n fi unb SBciSheif reicht ju r S5erec^=

nung biefeS Zeitraum s nicht aus unb beS Vtcnfchen 31 er ft a n b bann n u r faunenb ahnen, wenn er nach ^ en SBirfungen einiger SO?enfci>enalter bie »ieten Siaufenbe

«on Sahren ju meffen »erfuct)t, welche im SJZeere ber Vergangenheit öerfchwinbeit m u ffe n , beoot bie Via»

garafälte ihre je$ige © teile fict) erfämpfen fonnten.

®tite 0cfjit[e m beut Mittelalter*

I

?Sn ben erfien Seifen nach ber E in fü h ru n g beS ßhri»

ftenthums in Seuffcljianb gab eS n u r in ben Jflöfiern

© chulen, roo Knaben unb Jünglinge unterrichtet mttt»

ben, bie ru n ftig lie b e r einmat in ben S ic n fi ber Äirche treten moltten u ''b foltten. 3(n eigentlichen Schulen in

© fäbten unb a u f SDörfeut ju r E rle rn u n g fotcher öfennf»

n iffe , bic ¿um Seben m it unb unter ben Vfenfchcn itö»

fhig ftnb, mürbe gar noct) nicht gebachfi namentlich gingen bie Viäbchen ganj leer aus. s b<w p e n 0cb an (Scbcfcn unb Sprüchen lernten, haften fte ihren front»

men V tü tfe rn ¿u oerbanfen. Vach unb nach warb eS freilich etwas beffer. S n ben gröfetn Stabten machten ftch bic D b rig fe itcn eine @t)re baraus, Schulen ¿u flif»

fett/ befonbcrS, wenn fte etwa fo gliicflicf) waren, einen Vcann ju ftnben, ber -ffenniniffc unb (Sefcbicf genug hutfe » bie jungem ober fchon in 3 af)rcii borgefchritteneit Jrnaben m it gutem Erfolge ¿u unterrichten. SaS brachte ber © fabüw ieber (ähre unb V a h ru n g . Sttsbann famen *

nämlich, angeioeft öon bent Stufe beS tüchtigen Kehrers, oon allen ©eiten Schüler bcrbcigcjogcn. S e n n bie jungen Keule, bie etwas Drbentliches lernen wollten m uffen ftch bie ©chulen auffucbeit unb oft 3al)re lang

«ott einem D rte ¿um anbern ¿iehen. V fa n nannte fie baher gewöhnlich „fahrenbe S ch ü le r", w ol auch Vacchan»

ten. S ie Küfern unter ihnen mürben bic S«hrer unb SJefchü|er ber Jfietnern, bie man getoöhnlich Schüßen nannte unb bereit Vanten in ben Anfängern in tut»

fern Schulen — ben KüBGSchüjjen — noch im m er fo rtle b t V ia it bann ftch nun aber leicht benfen, b a f folche ©dhuler burch baS unftäfe Seben unb fterum jie»

hen wenig genug (ernten — allenfalls in mehren 3ah=

reit eitt wenig Seien, feiten etwas Schreiben, höchjfenS ben Vamen ~ ~ t an guten © itte n aber auch nicht fon»

betItct) gewinnen fonnten, b a f alfo ein .^auptjWec?

einer guten ©chule an ihnen nicht in (SrfüUung ging.

(5)

Gratiola oiiiciiialis.

Qtine alte -fiiftotie aus bem Oträuterbuclje beg beutfcfien SSolfS. *

@ in armer ® la n n lag fta n f, fc£)ou »iele, üicle SBo»

ci)cn lang. Unb mcii bie $änbc rufjen niufiten, bic fo n fi ftcf) früf) unb fpdt fleißig rührten ¿ur Slrbeit, fo gefcf)at) e i, baji m it bev J ita n fb e it beg £>aug»aterS tiefe Slrm ufl) fam über 2Beib u „b JTinb , Sei) fann fcfion nicf)t gefitnb werben, Weil icf> euch hungern fe fje !"

fagte ber Ä ranfe unb Derbarg fein S in g e s t an bet SBanb.

T ' Z HJ nb b,'Cit fd n 4« ftnbcn, unb roa« mttleibigc 9iacf)barn an JpauSmitteln riethen unb boten, wollte Stile« nicht Reifen. ® ie J arb im=

w e r größer. ® a machte fiel) eine« B o rg e n s bic be=

flim m erte H a u sfra u a u f, übergab ben kin b e rn bie pflege beg ÄSaterO unb ftc Sille in ©otteg fjeiligcn

*) Slug 9 iie ri|’S „®eutftf)em XiolfSfalenber für 1852"

(Seipjig, SBiganb) äu beffen @itipfel)lung.

©cljub unb ging brei © tunben weit über S5crg uub jTfjol in bie © ta b t, wo ein gar berühmter 2)octor wohnte. ® em erjäfjltc fic all ih r £cib unb bat iijn um £ ü lfe — um ©otteg willen. S e r 2>octor aber w ar ein parier 50?ann, foberte einen © ttlben fü r bag Siecept unb ba bic arme g ra u nicf)t einen Jlreujer f)atte, ließ er (Te tjülfToS oon (Tel).

® a tra t bie g ra u unter SBeinen unb Sam m ern ben Siiicfwcg an unb wollte fcfjicr ocrjweifeln an ber

© üte unb © a rm b e rjig fe it © otteg, ber boci) fo n fi otjne feinen SBillcn feinen S p e rlin g oom ®acf)e fallen läßt.

23ot, «Ohibigfcit, Sam m cr unb ju n g e r brachen it>r bic Jfniee unb 'ba fic nun in einem freunblicf)en SEijalgrunbe angefommen w a r, w a rf fte fiel) in bag weiche © rag nicber unb bliefte gar tra u rig a u f bag raufefjenbe, frp=

fiall^elle S ä 'tlite in , bag neben if>r baf)infTof.

(6)

feine SEhräne beé Slrm en; benn tf>r la u ft fo fröhlich b a íjin , alé gäbe eé a u f ßrben feine Stoth. 3lcf)! 3 h r feib gíücflicher alé icf>!

S a fam ií>r aber plöflidE) ein gar fü fe r SErop iné

■?>er¿, mie fie lange nicf)t gefpürf. 6 é mar ií jr , alé fpräetje eine S tim m e ¿u ifjr : „SBeinc nicfjt! S e r ^)err í)at beiner nicf)t Bergcflen!" Unb alé fie babei an beé Bacípeíng Sfanb fcíjaufe, gewahrt fie a u f einmal eine B lu m e , bie fíe bíéí)er gar nocí) nicf)t gefefjen. S a é mar ein á'fíigeé ¿írcíutlein Bon etma einem g u f ^»ülje unb bie SBlätter panben ju ¿mei unb ¿mei mié ein paar auégebreiíefe glü g e l, alé mollten fie fliegen, unb aué ben B la ttro in fe ln re ite n fiel) feine, ¿¡erliche Stiele unb a u f jebem S tie le fianb ein meifrotlpicheé B lü m » le in , baé fiel) mié in ein Sünglein ¿ e rte ilte unb m it einem langen, gelben £ a lfe in bem grünen ¿Webe fia f.

Unb eé m ar if>r, alé riefe eé Born B adje f>er: ,,?)flüáe miel), pflüefe mich unb bein 2Äann mirb gefunb m e rb e n !"

S a g riff bie g ra u ¿u, pflüefte baé ¿trau t bié auf bie SB urjel unb fegte nun fröf)ticf> unb getroff ihren Stü^m eg fo rt. Unb alé fie nací) $ a u fe gefommen mar, machte fie aué bem ¿írá’utlcin einen SEranf, reicE)fe if>n bem SDtanne unb fprach: „SErinf in ©otteg M a n ie n !"

— unb ber SJtann tra n f, unb ehe ¿mei £age Bergin»

gen, m ar alle ¿ fran fljeit entfdjmunben unb er fianb a u f unb arbeitete »or mié nací) im Scbmeifje feineé Slngepcfjté unb hatte mieber B r o t fü r ftef) unb bie Seinen.

Unb bie Siebe Bon bem munbertljcitigen ¿traute oer»

breitete ftd) im ganjen S ö rffe in , unb mo nun Semanb fr a n f m ar unb feinen 3lr¿t bejahten fonnte, ba bat baé ¿trautlein, mochte bie ¿íranfheit fein, melcbe pe mollte.

9tun lebte auch in einem oornebmen Schlöffe ein reicher SÖtann alle SEage herrlich unb in greuben unb flim m erte ftef) menig um bie^ Siotf) ber Firmen. S e r matb auch fr a n f, liefi alíe Strjfc f>crbeif)olen unb bot ihnen S ilb e r unb © o lb unb bie Slrjte fonnten boeb nicht lie fe n . S ie ¿franfheit marb im m er fcblimmer unb menbete ftef) ¿um ÜEobe. S a mürbe bem reichen SDfanne oon bem munberthätigen ¿írauflein erjá'hit, baé alle ¿tranfheiten Bertreibc. „S c h a fft m ir baé ¿traut!

Sch miege eé m it © o lb a u f ! " fagte ber SJtann. Unb baé ¿traut mürbe ihm gebracht unb er nahm ben SJranf gierig ju ftch, einen nach bem anbern. Slber bie ¿tranfbeit mürbe im m er fcblimmer unb bie Sfrjte fagten: ¡Bereite bein ¿paué, benn bu m ufjt perben.

S a é 9¡ng bem Sltann burch Selb unb Seele unb er h¡ef «lüe h'nauégchcn, b a f er allein im Sim m er blieb. S a tra t Bor fein ¿berj unb ©emiffen fein gan»

¿eé Bergangencé «eben, mic er eé noch nie erfannt hatte. „S ic h ", fprach er tra u rig ja flcf>, „b u hap oiel Böfeg in beinern Reben gethan. $ )u ¡,¡fj m ¡t bc¡.

nem © olb unb S ilb e r hoch nie ein glücflicfjer SDtcnph gemefen. Sich! märep bu arm gemefen, mie bie Reute in ben J ü tte n , bie pnb glücflid) unb froh unb © o ft h ilft ihnen aué. S u aber btp Berieten! Sich © o ft!

erbarme bief) meiner! S o ll ich benn perben, fo »er»

gib m ir alle meine ÜJlijfethat unb fei m ir gnäbjg nach beiner grofen © üfe. S ie h e ! Sch >mll ber Slrmpen

® in cr fein Bor b ir unb ttichfé hoffen alé beine © n a b e !"

Unb » ie er folcheé gerebet hatte, marb ¡hm m¡tn=

berbarlicf) mohl in feinem $er¿en unb fühlte greubc unb grieben, ben er noch 9flr nicf)f gefannt. „@ ebt m ir noch einmal ben SEranf Bon bem ¿írá'utíein", bat er n u r , ,,eé fo ll mich ju m SEobe pä tfe n unb bereiten."

über maren, m ar alle ¿tranfbeit oerfchmunben unb er panb a u f alg ein anbercr SÖlenfch unb liebte © o tt unb bie SRcnfchen um ©ofteg m illcn unb marb ein greunb ber Sirmen.

SBie h e ift baö ¿traut? fragte er bie Reute.

SBir nennen eg, antmorteten pe, beS a rm e n S P a n n e g ¿ t r a u t , meil eg n u r ben Sinnen h ilft unb nicht ben Gleichen.

S a , fagte ber SJtann unb eine SEhräne brängfe pch in fein Sluge. S a habt ih r recht gerebet, bag ¿tränt»

lein h ilft n u r ben Slrmen unb S e n cn , bie ¿ttoor Bor

© o ff a rm geroorben pnb. Sch aber nenne bag ¿traut»

le in : © o t t e g © n a b e .

Unb feitbem ip eg fo geblieben unb nennt bag B o lf heute noch biefeg munberthätige ¿träuflein Si r » m e n m a n n g f r a u t ; bie 3teid)en aber, bie Bor © o tt arm merben, nennen eg © o t t e g © n a b e ober © o t » t e g g n a b e n f r a u t .

(Sljeinalige hcnctianif^c Sujtij.

9?och pnb bie fcfjrecf liehen B a rb a re ie n , melchc bie SEür- fen mahreub ber griecfpfchen SPeoolufion oon 182 2 — 30 in ©riechenlanb, in Slpog, S p fa ra , ©anbia u. f. m.

übten, in Slnbenfcn unb fin n e n jebeé n u r einigerma»

fen menfchliche © efüf)l empören. Snbeffen mer ba glaubt, b a f pe hier nicht ¡hreé ©leichen gehabt hätten, irrte pch; pe finben ih r S eitenpücf in ber ©cfcf)ic£)fe unb ¿mar in ber eineé chriplichen S fa a fé , ber gegen chripliche Bemohner ber Snfel ¿tanbia noch ärger haupe alé irgenb ein fPafclja. Benebig hatte pch in ben 33e=

Ph biefer S nfel fd)on frü h e r, ¿u Sluégang beé 12. Saht»

hunberté, gefegt unb, eine grofe Siebeilion im Sahre 1363 abgerechnet, pch ruhig i a r i n big ¿u Slnfang beé 16. Sahrhunberfé erhalten. S u biefer Seit fchloffen bie Bemohner Bon S e lin o , S t a f í i, S ii^ja unb einigen anbern ¡Drtphaften in ber Stahe Bon ©anca einen B u n b fü r Unabhängigfeit unb mahlten einen gemiffen

©abanóle ju ihrem Slnführcr. S h c Borhaben gelang ihnen auch fo g u t, baf pe geraume S e if, menn auch nicht a n erfa nnt, hoch faftifef) einen fleinen S ta a t fü r pch felbp unter Reifung beg genannten ©abanóte bit»

befen. S e r Refiere hielt e n b lid j, ba griebe unb greunb»

fdfaft ¿mifehen ben Bcnetiancrn unb ben gríecbifchcn Srtfchaften ber SEí)af nací) fehon lange bepanben hafte, fü r feinen S o h n um bie SEochter eineé oenetianifchen Stobile, granceéco 5Dto(ini, an 'unb biefer m illigfc fehein»

bar gern ein. S e r ^ochjeitfag mar fepgefegt, bie B etlobung mürbe m it grofer F racht in bem Ranbhaufe SJtolini’é gefeiert unb hier tra f bet Stobilc auch lebhaffcpen B o rfehrungen, bie ^ochjeit felbp ju hat»

ten. Slbcr Silles m ar nur oorbercitet, ben ©riechen bie entfeflichpe galle ju (egen. SÖlolini hatte pch ¿um

©ouBerncur in ©anea begeben unb fü r bie ihm angc=

tfane Schmach, mie er ©abanole’é Slntrag nannte,

©enugthuung ju oerabreben. S e r © ouBcrneur fam»

mette im S tille n 1 6 0 Steifer unb 7 6 0 g u ffo lb a te n ; 9)totim empfing am bePimmten SEage bie -fpochjeitgape;

i,00 ^ ^ ^ f c unb ein D djfe maren gefchlachtet morben, bie © äpe ju bem irfhen, beren 3a l)l 3 5 0 , ungeredhnef 100 grauen , betrug. S e r SBein promte im Uber»;

PlIf/

big enblich bie ©riechen alle in fepen Ptaufcfj Bcrfunfcn maren. Segt pieg eine b lu tro te Stafctc in

©anea a u f; pe m ar fü r PJtolini baé oerabrebete Sei»

ehe« ¿um B lu tb a b c ; bie ¿Erreger beé ©oimerneuré fa»

(7)

men an nnb alíe bic íjetumíiegenben Schläfer mürben gcfeffett, ohne bajj man fíe a u fw e ite . ß r f am $lo r=

gen erwachten bie m e ife n , nnb m it bem Slufhängen be« 83räutigam «, m it bem feine« 83atcr« fowie eine«

feiner SSrüDcr begann ba« furchtbare Schaufpiel. S e r S tra n g nnb bie g iin tcn fu g e ln morbefen wcd)fel«weife.

5Wan tíjeiíte bie Überíífíefen in oier R a u fe n , um jte oor ben SEh°«n Sanca«, in ©abanóte’« S o rfe , ba« ber ßrbe gieidbgemacht w ürbe, unb noch Z^ei anbern S ö rfe rn aufzuhängen, unb fo — wie ber öenetianifche SSerichterfiatter baoon al« Augenzeuge fagt — „o c rtilg fe man fíe, inbem ftch A lle , weiche

© o tt unb ihrem $ e r r n getreu unb geborfam waren, gefiärft unb getröjiet fühlten.“ Snbeffen ber £ e rr, b. h- ber S e n a t 33encbig«, w ar m it foldfer oerrä»

therifchcn 33arbarei noch lange nicht jufrieben; er fenbete ben Aobite S a o a lli ai« fProoebitore nach San»

bia m it bem 93efei)lc ab, alíe aufrührerifchen ©riechen ju oertilgen. S n ber äftitternachtSflunbe marfchirfe er ro n Sanca au« unb umzingelte bie S ö r fe r ; Sitte«, wa« lebte, würbe au« ben äpäufcrn herauSgeíjolt;

bie SBohnungen jünbefe man an unb bie P rim a te n hing man auf. S ie übrigen ©efangenen würben a u f brei wi'tfie Snfeltt gebracht, nachbem erfi eine grojje SJtengc in Sanea hingerichtet unb „b ie »erflucf)te Siace alfo oertilgt w a rb ." S a oalli jog auf folcíje SBeife oon einem S o rfe ju m anbern, oon einer S ta b t ju r anbern, nací) S a fie í-g ra n e o , A p o fo ro n a , S ta b iä , S e iin o , Äifam o« u. f. w. unb foberte bie ßinw ohner a u f, 23enebig« Roheit in Sanea anzugeloben. SBer nicht crfchien, ging be« ßeibe« unb feiner ^>abe oerlu»

fü g ; bentt a u f fein $ a u p t warb ein fPrei« gefegt unb er fonnte ftch n u r, nach einem fpätern S3cfe£)ie, ret=

te n , wenn er in fPcrfon erfchien, inbem er ba« $ a u p t feine« SSater«, feine« SJruber«, SSctter« ober «Reffen überlieferte. 6 « würben leiber in ber 3d)at mehre auf folche SBeife ifr e r S tra fe quitt, ß« erfchien 5. 83.

ein fP rie fU t, oon feinen zwei Sögnen unb zwei 83rü=

bem begleitet; jeber oon ignen trug in ber f>anb ein tttenfchlid)c« ^)a u p t; m it ben b itte rfe n S^gränen legten fíe biefelben »or S a o a lli unb feinen 9Mtgen nieber unb jagten ihnen, wer bie unglücfliehen D p fe r w aren, fo»

bafj nun felbfi ber SBarbar, weicher ben 83efchl §ur S3etti(gung ber Slufrührer au«jufühten h a llt/ eine F ü h ru n g fühlte unb biefc Anorbnung oon ihm jtt»

rücfgcnommen würbe.

@0 fanbelte ißeitebig, fo ganbelten S h rifie n , unb m an b a rf ftch nicht w unbern, wie fpäterg in, al« bie S ttom anen bie Snfei angriffen, fein ©ried)e fü r 83e»

nebig« -fwrrfcgaft eine ^>anb rü£>rfe. Sd)lim m ere SEp»

rannen fonnten bie d ü rfe n nicht fe in , barbarifd)er fonnten fíe nicht häufen!

9foheI.

« ^a ife r Ä a tl V . hatte einjt bei bent reichen Jfaufmanne Säen« in Slntwerpen bic ß inlabung jU einem SOiit- tag«niahle angenommen. S e r Ä a ifer m ar bem £an=

bel«herrn 2 S M io n e n © uiben fefjutbig. 9 ^ * bcetibe»

ter SEafcl w a rf Säen« be« ÄaiferS Schulboerfdjreibung in ba« Ä a m infeu er, inbem er ju rn dfaifer fagte: „Sch bin burch bie ß g re , bie ß w . äftajefia'f m ir heute* er»

Wiefen haben, mehr ai« zu fe fr bezahlt.“

«Miara p t ’s Senfmal.

2im

24. S a nitä r 1806 oerlor © ro fb rifa n n ie n einen SAann, beffen gleidfen nicht o ft ju finbeit i f i ; ein S ta atsm a nn, eifenfefi, uncrfdjütteriich, unermübef, zient»

lid) gleichgültig in ber 2Bagl feiner ÜRittel, aber n u r oon bem ©ebanfen belebt fü r ba« 2Bof)[, bic ©röfje, bie Freiheit, bie SJfacht feine« 33aterlanbc« zu forgen unb feine SJiachf, feinen SBohlftanb, feine ßhre ju mehren, ß « w ar S ß illiam $M tt, ber ai« erfier SKini»

fter 17 Sagre g e w irft hatte unb m it allen Ä räften g-ranfreich entgegengetreten w ar. ©eboren 1759, fianb er a lfo , al« er fta rb , noch im frifchefieti SRanneSalter;

allein bie Sorgen unb Slrbeiten hatten ihn oor ber Seit aufgerieben, unb m it ben SBorten: „ 0 mein 83a»

fe rla n b !“ oerfchieb er. S e in SEob machte ben fegmerz*

lichjlen ß inbruef. S e lb f! feine polififchen ©egner rühm - fen feinen S h a ra fte r, fofern er «Britannien« SSSohl beabjichligte, unb al« er am 22. gebruar in ber SBeft«

m infferabtei beigefegt Würbe, wohnten alle ^ r in je n , alle ^5arlament«glieber bem SErauerzuge bei, feine Sreunbc aber liefen hier ein S ta nbbilb fegen, ba« fid) burch SEreue wie fünfllerifche A u ffa ffu n g unter allen au«zeichnet, welche in bem fogenannten „S ic h te rw in fe l“ , b. h- bem langen © auge/ aufgefiellt ftn b , wo ßng«

lanb fich ehrt, inbem e« feine S ta a ts m ä n n e r, ©ctehr*

ten, d funfiler unb Sichter burch bie erfien «Dieifier in S e nfm äle rn ben «Rachfommen oor Augen ju feilen gefolgt hat.

(8)

© i n S o r t im e n t © o im f te iu 9?r. 3. S e r r a fe n b e S E o u rift.

© tn ftö rrig e g , ftefg gereigfeg SBefen, ber m it bem Ungeheuern SRcifeftccScn bie ®erge btn a b fa tift tote eine Sabine. S ie l)’ it>rt braufen unb u rtb e ilc , ob m it einem fo(cl)ett © enflentan eri mag angufangen i f t , ber cg fd)on übet n im m t, wenn man if>tt n u r anfiebt.

© ie S ln c ltc n b e t fpringen batb a u f ebener

© rb e , unb in biefem gatte ftnb fte o ft Pon tteinen Um jäu- nungen ober burcf) aufgebäufte S te in e befdjüht, halb rotten fie in großen S ette n u n te r bent S anbe in ben S pätem , meld)e ben Stnfüttrern ber .Karawanen befannt ftnb. 2Jtan rä u m t bie fanbige Siinbe hinw eg unb fieftt algbalb bag reine 2Bajfer beroorriefetn. Sumeiten liegen bie Quellen in be=

trä d )tlid )e r SEiefe, in einer S lrt S ru n n e n , ro n 3Renfd)enbi5n=

ben gegraben. SKan fte ig t^b in u n te r, inbem man ftd) an ben SSorfprüngen ber S eitenw änbc f t ü | t unb an bie S träudber b a n g t, bie b o rt maebfen. S ic S ich e rh e it, m it ber ft'cb bie Slraber in biefe S ru n n e n tjin u n te rta ffe n , get)t fo w e it, baß fie beim fM nabfteigen ficb janfen unb flogen unb m it g a u jri febtägen tr a ftire n . S ie berübm fe|ien S ciltä n g e r batanciren ficb ntd)t fo gefdjicit a u f ihren gefpannten S e ite n , alg bie Straber längs ben Seitenw änben ih re r S ru n n e n b«ttm = fle tte rn .

© a 8 Ä h c b c ttg c b e i f ü r ben S u l t a n , nach d jriftlicb e r 9 lr t gu reben, w irb in allen ben SRofcbeen (frü h e m .Rircben), welche e rft bureb SBaffengewalt erobert werben m ußten, alfo oerriebtet: S e r © eiftlicbe (C h a tib ) bejleigt bie .Rangel ( M in - b e r) m it einem bötgernen S ch w e rt in ber «fjanb, gum Sin»

benfen an tote © rü n b u n g beg S Stam , ben ber (Prophet m it bem ätoran tn ber einen, m it bent Scbwerte in ber anbern tpanb perbreitete. 3 u beiben S eite n beê SKinber ftebt man gwei g a b n ttt, wooon bte eine ben S ie g beS SSlam über bag S ubentbum , bie anbere ben S ie g über bag ©brifbentbum porjlettt.

© c lb f if ü t t e r c r ( S e lf -f e e d e r s ) beigen in ben großen ertgltfcben © tabliffem entg bie S?orrid)tungen, bureb welche bie Öfen m it ben n ö tig e n Äol)ten gefpetjl werben. S ie ftnb etwa fo eingerichtet: Sion bem Äoblenboben geben große, bötgerne SEricbter in ben Slaum b 'naü , in Welchem ficb bie ßfenm ünbungen befinben; Por jeher Q fenm ünbung fo m m t

bag enge ©nbe eines S£rid)ter§ b £rab. S ie Noblen ftnb in la u te r Keine S tü d e gerfcblagen unb werben oben in ben SEricbter btneingefüttt. Unten fallen fie in eine fleine eiferne

■Rapfel unb gw ar a u f ein rafcb ficb brebenbeg Släbdjen m it g lü g e ln , bag m it ber S am pfm afcbine fe lb jl gufammenbängt unb Pon il; r in Bewegung gefegt w ir b ; bie g lü g e l biefeg Stabeg ergreifen nun bie Noblen unb fprigen fie im m er tn gleichen Q u a n titä te n in ben ß fe n hinein unb gw ar i j t bie Sache fo eingerichtet, baß fie ftd) nirgenbg im Dfen an einer S te lle anbäüfen, fonbern baß fie ficb tn einem gleichmäßig pertbeilten Siegen beranfliegenb b a rin pertbeilen. Slucf) fa n n bag Stab fo geftettt werben, baß ber Äoblenregen entweber (ta rie r ober geringer w irb . S ie ¿eute haben nichts weiter habet gu tb u n , alg bie .Roblen oben im m er nacbgufüllen unb bie SKafdjine gu Seiten gu (teilen. Slucf) gebt a u f biefe SBeife feine .fuße Perloren, wie eg gefebiebt, wenn ber Öfen befbän»

big geöffnet unb g e f^loffen w irb .

© t c S ß c in B e tg c a n b e r 3 J fo fe f ftnb bie malerifcb»

fte n , bte eg in S eu tfcb la n b , Pietteicbt fo n ft überall g ibt. 2lb=

gefeben baoon, baß bie SBeingelänbe beflänbig pon SBalb»

partteen unc SBiefenlanb unterbrochen w e rte n , fo bieten fie auch febon in ftcb felbft eine übetrafebenbe S J ta n n i^ fa ltig fe it ber lanbfcbaftlicben Scenen. S ie ffiergabbänge, an benen fie liegen, ftnb Piel höher alg am SRbein ober an irgenb einem anbern beutfeben jlu f fe unb aud) Piel bunter gejtaltet.

S a geben S tu fe n über S tu fe n , ©höre über ©höre — wie man b o rt bie SEerraffen nennt — unb fe lb jl bie h o ffte n gum

•fjummelgfirmament emporgebäumten S p i§ e n bieten noch 3te=

ben bar unb erfebeinen wie .fHmmeliStifcbe, a u f benen f^ ö n e iErauben fe rP irt finb. S ie SBergpfabe, welche Pom Ufer beS gluffeS gu biefen hochgelegenen ¡Eerraffen b in a u ffü b re n , erfo=

betn o ft über eine S tu n b e mübfamen SlnjteigenS; wenn man bie Seute pon baber m it ben SErauben berunterfom m en ftebt, gebenft man ber S enner in ber Schweig, welche itgre SÄiltf) faum w eiter berablgolen aU biefe Sßinget ber SDtofel ihren 5Eraubenfaft.

A S ho p p ing beißt bei ben Pornebmcn © nglänberinnen in io n b o n ein SJorm ittagdbefuib, ben fie einer Stenge ele=

g antcr gaben m it SJtobewaaren machen. S ie laffen f t i S aufenbetlet geigen, ferren ba6 Unter|te gu oberft unb geben ant ffinbe fo rt, ohne ba6 © e rin g jte gu faufert. SJtan fa n n bie ©ebulb ber Äaufleute nicht genug bewunbern, m it ber pe ficb biefeä Unwefen gefallen la(fen. Sel>r Pornebmc S am en fahren a sh opping. Cbue fiel; au§ bem SBagen gu bemü=

ben, laffen fie ftd} einen Slrm Poll pon Sachen nach bent an=

bern in bie Ä utfd;e b rin g e n , gut großen S3efcbwerbe ber .Raufleute wie auch ber SSorübergebenben auf_ben SErottoirS.

© in SErupp SOiatrofen, bem eine fold)e, m it offenem Schlage baftebenbe ©quipage ben SBeg oerfperrte, fpagierte ohne Um»

jtänbe, © in e r nach bem Slnbern btubureb, inbem fte ber barin fifienben S am e höflich guten SDtorgen boten.

s p o rtttfd je S © b tü t b ü t o r f.

SBer g u t leben w ill e in e n S a g , S e r eine ® an6 ftd) braten m ag;

SBer g u t leben w ill eine SBod)en,

® a n n ein Schw ein frifcb abgeflocben;

S o lls ih m etnen SRonat behagen,

2Jtuß er etnen Ödbfen erfcblagen;

S o tt cd ihm ein S ab r gebeibn, S a n n muß cr ejn 2B ci b ^ cn fre in ;

^ t t t cr’d big gum Sob g u t haben auf © rben, S a n n muß er ein © eiftlicber werben.

/

iöerantwortticber Dlrtaclcut: SB, Kramer. SJtitrebacteur: M. & ©, »olbebtna. — Ssruct unb iBctlag rott 5. St. SärocCiiau« in fieipUfl.

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