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Deutsche Bauzeitung. Bauwirtschaft und Baurecht, Jg. 63, Nr. 13

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Academic year: 2022

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BAUWIRTSCHAFT und b a u r e c h t

1 0 BER LIN m o n H E R A U S G E B E R : R E G I E R U N G S - B A U M E I S T E R F R I T Z E I S E L E N

l l l 17. APRIL IÖ L Ü A L L E R E C H T E V O R B E H A L T E N / FÜR N I C H T V E R L A N G T E B E I T R Ä G E KEI NE G E W Ä H R

A U S S T E L L U

N

G E N •

M E S S E N

NR. W O C H E N B E I L A G E Z U R D E U T S C H E N B A U Z E I T U N G

DAS GAS IM BAUPROJEKT

Von Dr. W erner Wolff, Berlin

Dieser Frühsom m er bringt uns mit der Ausstellung

„Gas und W asser“ in Berlin in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm vom 21. April bis 21. Juli die größte repräsentative Darstellung, die die verschiedenen Zweige des Gas- und Wasserfaches jemals auf der Welt ge­

funden haben. Sämtliche Hallen des Berliner Aus­

stellungsgeländes und darüber hinaus eine Reihe von Spezialbauten sind in übersichtlicher Gliederung und sorgfältiger Wahl und Anordnung der Gegenstände zu einer gewaltigen Schau alles dessen ausgestaltet worden, was für Haushalt, Gewerbe und Industrie aus dem Ge­

biet der Gas- und Wassertechnik beizutragen ist.

Gewiß sind diese Industrien dabei sozusagen unter eigenen Gesetzen gewandelt; die Leitgedanken, nach denen das Material zusammengestellt ist, entstammen der technischen Schule und dem technischen Gefühl des Gasfadimannes. Und das Bild, das sich so zur Ge­

schlossenheit abrundet, trägt Züge, die vornehmlich dem Techniker vertraut und „in der M uttersprache“

lesbar sind.

Trotzdem wird diese Ausstellung eine einzigartige Fundgrube auch für den Architekten und den Bauherrn, und namentlich den Bauwirtschaftler, sein. Stellt sie doch den Lebensspender Wasser und denjenigen W ärm eträger, der heute und für absehbare Jahrzehnte faktisch der maß- und richtunggebende für alle Zweige des Bauwesens ist und sein wird, in großartigster Ver­

körperung dar; gewissermaßen sauber, anatomisch her­

auspräpariert aus dem Gesamtkom plex „Bauen und Wohnen“.

Architektur und Bauwesen wenden sich heute, in einem Stadium vielseitigster fruchtbarster Entwicklung, mit ihren Interessen den wirtschaftlichen Seiten und den technischen Spezialgebieten nicht nur des Bauens, sondern namentlich auch des W ohnbetriebes immer m ehr zu. D er W ohnungsbau em pfängt wichtigste Impulse „von innen her“, und der Architekt wird immer mehr vom H äuserplaner zum Lebensplaner.

Und gerade darum , weil das Lebendige im Gasfach, weil das Vorwärtsstreben, weil das Ringen um grund­

legende technische Pläne dieser Industrie in den Hallen am Kaiserdamm Gestalt gewonnen hat, wird es den interessierten Architekten zum verstehenden Beurteiler und aktiven Mitschöpfer auf dem Gebiet der W ärm e­

technik und der W ärmewirtschaft machen können.

Dinge, mit denen wir seit Jahrzehnten rechneten wie mit Selbstverständlichkeiten: der Gasherd, der Gas­

heißquell, der Gasheizofen, die Gasleitung, Gasdruck, Gasbeschaffenheit, Abgasführung w erden in den ver­

schiedensten Form en dargestellt, unter den verschie­

densten energiewirtschaftlichen, gestaltungstechnischen und Funktionsgesiehtspunkten zu sehen sein, geordnet nach den großen Entwicklungslinien, die die Konstruk­

teure des Gasfaches innehalten: den Linien hin zur idealen Zweckform, zum höchsten Ausdruckswert des technischen Gegenstandes, zur solidesten Ausgestaltung der Haushaltsmaschine und, wofür deutsches Gasgerät weltberühm t ist, zur sparsamsten Ausnutzung der Be­

triebsmittel bei längster Lebensdauer und sorgfältigster Erwägung aller sicherungstechnischen Einzelheiten.

So gibt es — um nur weniges herauszugreifen —•

Erstaunliches an Fortschritt beispielsweise auf dem Gebiet des Herdbaues. Jede Spielart der Speisen­

zubereitung kann mühelos und vollendet auf modernen Gasherden durchgeführt werden. W arm w asserher­

stellung und -Verteilung ist technisch geregelt nach

Gesichtspunkten, die mit feinstem Spürsinn als Gesetze des wechselvollen, vielseitigen häuslichen W armwasser­

bedarfs abgelesen wurden. Der Heizofen, verbrennungs- und wärmetechnisch der theoretischen Vollkommenheit nahe, sucht die Form, die sidi dem Heimbild des heu­

tigen Menschen zwanglos und wirkungsteigernd anpaßt.

Gasbetriebene Wascheinrichtungen fördern die Ge­

meinwirtschaft und auch den Einzelhaushaltsbetrieb in bisher unbekannter, bequemer und wirtschaftlicher Weise.

Den Städtebauer wird fesseln und überraschen, was die Technik der Gasleuchten heute zu bedeuten und an Überzeugendem, Neuartigem zu bieten hat.

Eine eigene Abteilung der Ausstellung ist der Ver­

brennungstechnik gewidmet. Konstruktives D enken und planvolles Formen sdiufen hier einleuchtende D ar­

stellung dessen, was an der Verbrennung des Gases wesentlich, was wirkungsteigerndi was wirtschaftlichkeit­

fördernd, was arbeitsparend und was zur völligen Sicherheit notwendig ist.

Rationelle Hygiene feiert hier Triumphe.

Von der Erkenntnis der der Gasverwendung inne­

wohnenden Gesetzlichkeit durch den Fachmann bis zu ihrer instinktiven selbstverständlichen Einordnung in den Bauplan des Architekten, den Ablauf der Bau­

erstellung und den Lebensplan der Bautenbewohner wird der Weg durch eine umfassende Kundendienst- Aufklärungsarbeit der Gasindustrie ständig verkürzt und vereinfacht. Nicht nur jeder, der ein Gerät auf den M arkt gebracht hat und dort fördert, sondern namentlich auch die Gaswerke als Lieferer des Energie­

trägers mühen sich ununterbrochen, um Denen zu dienen, die mit dem Gas redinen und es zu benutzen wünschen. Sie haben über das ganze Reich ausgedehnte, jederm ann zur Verfügung stehende Beratungs- und Forschungsstellen ins Leben gerufen, bei denen man sich ohne Mühe über die Eigenart alles dessen zu unterrichten vermag, was am M arkt der Gasgeräte er­

scheint, bei denen man aber, und das ist vielleicht noch wichtiger, auch korrekte M arkierungen der Grenzen erhalten kann, an denen Gasverwendung sich wirtschaftlich und technisch von konkurrierenden Brenn­

stoffen und Energien abhebt.

Aus den Erfahrungen, die der G erätehersteller und der Energielieferer an dem gigantischen Material von weit mehr als 8 Millionen Haushaltungen (das sind m ehr als 86 v. H. aller vorhandenen in gasversorgten Gebieten) und Tausenden und Abertausenden von ge­

werblichen und industriellen Betrieben im ganzen Reiche und unter den verschiedensten Bedingungen haben sammeln können, bieten diese neutralen Zentral­

stellen gerade auch dem Architekten ein Anschauungs­

und Zahlenmaterial, das auf den täglichen Bedarf zu­

geschnitten und doch so wissenschaftlich und sachlich fundiert ist, daß man seine Stichhaltigkeit und sein Verhältnis zum Einzelfall sofort und überzeugend ab­

lesen kann.

Doch nicht nur dem wirtschaftlichen und dem tech­

nischen Einordnen soll das dienen, was hier gezeigt wird, nicht nur eine Bereicherung der Kartothek des Bestehenden soll die Ausstellung „Gas und W asser“

bieten. Eben weil sie die lebendige Bewegung in den Fächern des Gases und des W assers eingefangen hat und in dem Beschauer zum Mitschwingen bringen möchte, fordert sie von ihm auch konstruktives Mit­

erleben und Mitvorwärtsstreben, bietet sie gerade dem Architekten nicht nur Anregung, sondern sucht sie auch

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sein Mitarbeiten, um aus der laufenden Einordnung in das Bestehende ein zukunftsreiches Mitwadisen im Werden der Zeit und der Technik sich entwickeln zu lassen.

Denn diese Überzeugung wird Jedem sich fest ein­

wurzeln, der diese Ausstellung sieht und erlebt: gerade in den unscheinbaren Dingen, gerade in den Selbst­

verständlichkeiten, die der Bauherr und der Architekt manchmal gern kurz abtun und nach der Gewohnheit behandeln möchten, gerade in Gas und Wasser stecken ungewöhnlich lebensträchtige Möglichkeiten bautech­

nischer und wohnwirtschaftlicher Entwicklung, die zu erfassen und an denen mitzutun ein Bedürfnis und eine Freude ist. —

GAS UND WASSER IM HAUSE

VORSCHAU ZUR AUSSTELLUNG „GAS UND WASSER“ IN BERLIN 1929

Von Reg.-Baumstr. a. D. Przygode, Berlin

Auf die gewaltigen, den heutigen Kulturstand in gewissem Umfang widerspiegelnden Darbietungen auf der großen deutschen Ausstellung „Gas und W asser“, die am 19. April d. J. in Berlin am Kaiserdamm er­

öffnet wird, ist bereits an anderer Stelle hingewiesen.

Als ein kleiner Ausschnitt seien hier nur industrielle Einrichtungen behandelt, die der V e r w e n d u n g v o n G a s u n d W a s s e r i m H a u s e dienen:

Um ein sparsames und ruhiges Brennen der Gas­

flammen zu sichern, werden neuerdings Hausregler ein­

gebaut, die den Gasdruck im Hause auch bei schwanken­

dem Gasdruck vor dem Regler oder bei veränderlicher Gasabnahme hinter dem Regler auf der einmal ein­

gestellten Höhe gleichmäßig erhalten. Anzuführen ist hier der Gasdruckregler „AVG“-Type Vn der A l l ­ g e m e i n e n V e r g a s u n g s - G e s e l l s c h a f t , Bln.- Halensee, und der Gasdruckregler „LIMES“ der Firma S. E l s t e r , Berlin. Letztere stellt auch Gasmesser in nasser und trockener Bauart, wie trockene Gasautomaten (Münz-Gasmesser) aus. Auf dem Stande der Julius P i n t s c h A. - G., Berlin O, ist der Pintsch-Gaszähler zu sehen, der durch seine kleine flachiunde Form auf­

fällt und ein Zählwerk mit springenden Zahlen hat.

Der Zähler ist von außen justierbar. Ihren Münz-Gas- zähler (Abb. 1 und 2, hierunter) stellt die Firm a in zwei Größen für 0,75 und 3 cbm Durchgangs-Eidileistung her. Diese Zähler geben für ein Geldstück oder W ert­

münze eine bestimmte Menge Gas ab. In die Leitung des Zählers vom Ausgangsventil zum Ausgangsrohr ist ein Hubventil eingebaut, das von einer Kurvenscheibe des Münzwerks in bestimmten Zeitabständen geöffnet und geschlossen wird. Die Kurvenscheibe wird beim Einwurf des Geldstücks durch Drehen eines Knebels

M it 2 0 Abbildungen

betätigt und durch den arbeitenden Gaszähler zurück­

geführt. Die jedesmal verbrauchte Gasmenge gibt ein Zeiger auf dem Zifferblatt der M ünzwerkkappe (un­

verbrauchte Münzen) an. Um eine dauernde Gas­

entnahm e zu sichern, können bis zu 15 Geldstücke auf einmal eingelegt werden, wonach sich der Einwurfs­

schlitz automatisch schließt. Die Gesamtzahl der laufend eingezahlten Geldstücke wird durch ein be­

sonderes Rollenzählwerk angezeigt. Die verbrauchten Geldstücke fallen in einen durch Vorhängeschloß ge­

sicherten Geldkasten. Für die Vorausbezahlung einer monatlichen G rundgebühr oder der Miete für den Münz- Gaszähler (Abb. 3, S. 51) ist an der linken Seite der M ünzwerkkappe ein besonderer Einwurfsschlitz vor­

gesehen. Nach Einlegen des Geldstücks kann der am Schlitz befindliche Knebel gedreht werden, womit der Einwurfsschlitz für die Gasentnahm e freigegeben wird.

Die S i e m e n s & H a l s k e A. - G., Berlin, zeigt als älteste W assermesserfirma d i e E n t w i c k l u n g d e s W a s s e r m e s s e r b a u e s zu seiner heutigen hohen Vervollkommnung. Der in großen Serien her­

gestellte P r o t o s - W a s s e r m e s s e r (Abb. 5, S. 51) für Anschlußweiten bis 40 mm und stündliche Leistungen bis zu 20ebm wird vornehmlich als Hauswassermesser verwendet, während die Scheibenwassermesser mit sehr hoher Meßgenauigkeit hauptsächlich als Kontrollwasser- messer, Schadensucher usw. in Frage kommen, ln Abb. 4, S. 51, ist der Einbau eines S c h a d e n s u c h e r s mit Schreibwerk in die zu prüfende Leitung ersichtlich.

Bei stark schwankendem W asserverbrauch werden Wassermesserkombinationen benutzt. Eine Neuerung ist hier der P r o t o s - Z w i l l i n g s m e s s e r (Abb. 7, S. 51), der die Eigenschaften eines 13 mm- und 40mm- Messers in sich vereinigt und durdi seine geringe Bau­

länge bem erkensw ert ist. Auf dem Stande der Firma D r e y e r , R o s e n k r a n z & D r o o p A. - G., Han-

A B B . 1 u . 2 V O R D E R A N S I C H T . S E I T E N A N S I C H T U N D L Ä N G S S C H N I T T

P in t s c h - M U n z - G a s z ä h le r ( ‘/i n a t . G r ö ß e )

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A B B . 3 (L IN K S ) A B B . 4 (R E C H T S ) M Ü N Z -G A S Z Ä H L E R S C H A D E N S U C H E R E in v ie r te l n a tU rl. G r ö ß e (E IN G E B A U T )

E in r ic h tu n g fU r d ie V o r- FÜ R

a u s z a h lu n g e in e r m o n a tl. W A S S E R L E IT U N G E N G r u n d g e b ü h r u. d e r M ie te

A N W E N D U N G EIN ES FLÜG ELRAD- A B B . 6 H E IS S W A S S E R M E S S E R S „ O P T IM A 101“

B o p p & Reuther, M a n n h e im -W a ld h o f P R O T O S -W A S S E R M E S S E R . A B B . 5 (L IN K S )

A B B . 7. P R O T O S -Z W IL L IN G S M E S S E R A B B . 8 . A U T O M A T IS C H E H E IS S - W A S S E R -V E R S O R G U N G S -A N L A G E D E R A E G

E L M O -H E IS S W A S S E R - A B B . 9 P U M P E M IT D R U C K K E S S E L

nover, sind die E instrahl-W asserm esser „REKORD“ in der B auart als Trocken- w ie N aßläufer, auf dem Stande der Firm a B o p p & R e u t h e r , M annheim -W aldhof, der Flügelrad-W asserm esser „OPTIM A“, Schadensudler usw. zu sehen. F ür die in neuerer Zeit aufkom m ende V ersorgung mit H eißw asser von zentraler Stelle aus kom m t der Flügelrad-H eißw asserm esser „OPTIM A 101“

für W ohnungen vornehm lich als T rodcenläufer (Abb. 6, oben) in Frage.

Wo für die H ausw asserversorgung der Anschluß an ein W asserw erk nidit möglich ist. wie für die in letzter Zeit entstandenen zahlreichen Siedlungsbauten, ist die Einrichtung einer a u t o m a t i s c h e n H a u s ­ w a s s e r v e r s o r g u n g s a n l a g e m i t H o c h ­ b e h ä l t e r oder D ruckkessel erforderlich. In Abb. 9, oben, ist eine E 1 m o - H ausw asserpum pe der S S W . B e r l i n ersichtlich, die unm ittelbar auf dem D ruck­

kessel aufgebaut ist. D ie Pum pe ist selbstansaugend, a. h. sie saugt das W asser aus dem B runnen auch bei leerer Saugleitung sicher bis zur praktisch größten manom etrischen Saughöhe von 7,5m an. Auf dem

Stande der A E G , Berlin, ist die autom atische H aus­

w asserversorgungsanlage mit der AEG - H ausw asser­

pum pe „G E A“ (Abb. 8, oben) zu sehen. Bei den An­

lagen beträgt die Fördermenge je Stunde etw a 1 bis 2 cbm^ (]je Förderhöhe etwa 30™.

Die V e r w e n d u n g d e s G a s e s z u m K o c h e n u n d z u r W a r m w a s s e r b e r e i t u n g ist heute wegen der vielen damit verbundenen Vorzüge nahezu selbstverständlich geworden und w ird durch die F ern ­ gasversorgung noch erheblich gefördert w erden. Auf der A usstellung sind infolgedessen auch die hier ein­

schlägigen Einrichtungen, wie G as-K ochapparate und G asherde. W arm wasserapparate und Badeöfen m it G as­

feuerung, in sehr großer Zahl vertreten. In Abb. 10, S. 52, ist eine Kleinküche m it G asherd und ange­

schlossenem W armwasserspeicher der Firm a J u n k e r s

& Co., Dessau, zu sehen. Die Firm en F. K ü p p e r s ­

b u s c h & S ö h n e A. G., G elsenkirchen-Berlin, G e­

brüder D e m m e r A. G., Eisenach, J u n k e r & R u h A. G., K arlsruhe i. B., sind mit ihren bekannten G as­

herden verschiedenster B auart vertreten. D ie D em m er-

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ID E A L -C U L IN A -Z E N T R A L H E IZ U N G S -K Ü C H E N H E R D . A S B . 11 N a tio n a l R a d ia to r G e s ., S c h ö n e b e c k a. E.

A B B . 10 (L IN K S ) K L E IN K Ü C H E M IT G A S H E R D U N D W A R M W A S S E R B E H Ä L T E R J u n k e r s & C o ., D es s a u

A B B . 12. HOM A NN -GA SH ERD MIT R A D IA T O R

" A fg W A S C H K Ü C H E N O F E N . A B B . 17

h o b ^ D D ittm a n n -N e u h a u s , H e r b e d e i. W.

A B B . 14 u. 15. A SK A N IA -SPEIC H ER TH ER M EN

V O L K S - U N D S IE D L U N G S B A D E O F E N D E R B IN G W E R K E , H A M B U R G . A B B . 16 (M IT T E )

G asherde für Haushaltung sind mit drehbaren B rennern für Ober- und Unterhitze ausgestattet. S e m m l e r &

_ e y j j e r g A. G., Berlin, haben Gaskocher, G asbrat- S° 'Vle kombinierte Herde für Gas- und + ’iurUIAS V . einem neuen D oppelsparbrenner u gestellt. Audi ein moderner Kachelherd, kom biniert und Kohlefeuerun? mit drei Gaskochstellen Gasbratofen wird ¡rezeiet. Bei den H o - für Gas-

und einem

m a n n - W e r k e n , Vohw inkel, ist auf die D oppelspar­

brenner in rostfreier Speziallegierung und die in der Längsrichtung verschiebbaren B ratofenlängsbrenner zur E instellung des richtigen G asluftgem isdies hinzuweisen.

N euheiten sind der H erd m it R adiator, der zum Kochen, B raten, Backen, G rillen und H eizen dient (Abb. 12, oben), und der H erd m it S trahlplattengrill (Abb. 13, oben). Beim letzteren w erden die in der Decke des

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A B B . 18. D O P P E L T R O M M E L - W A S C H M A S C H IN E

A u s fü h r u n g S e n k in g w e r k , A. G ., H ild e s h e im

M U LD EN -PLA TTM A S C H IN E . A B B . 19

A B B . 2 0 . P H A R O S -G A S H E IZ U N G FÜ R F IS C H B R A T P F A N N E N

Gasbadeofens angeordneten S trahlplatten durch die Flam m en der L ängsbrenner in w enigen M inuten ro t­

glühend und üben in V erbindung m it letzteren eine außerordentlich scharfe G rillhitze auf das Fleischstück aus. Durch diese A nordnung w ird der G asverbrauch gegenüber dem bei anderen B ratöfen um die H älfte verringert.

D ie V e r b i n d u n g d e r W o h n r a u m b e h e i - z u n g m i t d e m K o c h h e r d steht in w eiterer E nt­

wicklung. D ie N a t i o n a l R a d i a t o r - G e s e l l ­ s c h a f t , Berlin, zeigt neben Ideal-G askleinkesseln für Etagenheizungen, wie Norm al- und M ittelkesseln für Zentralheizungen, und zwei Narag-Classic-K esseln mit eingebautem Schulz & Sackur - G asbrenner einen neuen Ideal-C ulina-Zentralheizungs-K üchenherd mit zwei be­

sonderen G askochstellen (Abb. 11, S. 52), der für kleine W ohnungen bis zu 3 und 4 N orm alzim m ern in Sied­

lungsbauten, B eam tenhäusern usw. gedacht ist. D ieser H erd erm öglicht sowohl die ausreichende Erw ärm ung aller W ohnräum e durch angeschlossene H eizkörper (Radiatoren), wie auch ein Kochen, Braten, Backen und eine dauernde E rw ärm ung von w arm em W asser.

Auf dem G ebiet der E i n z e l w o h n u n g s ­ h e i z u n g als kleine Z entralheizungsanlage führt die Firm a R i e t s c h ^ l & H e n n e b e r g , B erlin, eine sehr interessante N euheit in ih rer Pulsionsheizung (DRP. a.) als eine besondere A usführungsart der W arm w asser­

heizung vor. D as im besonderen gasbefeuerten Klein­

kessel oder im K üchenherd erw ärm te H eizw asser wird durch eine kleine hydraulisch betriebene Pum pe um ­ gewälzt. D as T riebw asser für die A ntriebspum pe wird der W asserleitung entnom m en und nach G ebrauch in einen W arm w asserbehälter geleitet, wo es der W irt­

schaft dienstbar gemacht w ird. Bei einer 5-Zimmer- W ohnung stellt sich der K altw asserbedarf auf etwa cbm in jo Stunden. H eizungstechnisch bietet die E in­

richtung sehr beachtensw erte V orteile, wie enge R ohr­

leitungen, beliebige A ufstellung und Anschluß der Radiatoren, vollständig selbsttätige R egulierung der Heizung je nach Einschaltung der R adiatoren. Zu Be­

ginn der H eizperiode genügt die A nzündung einer kleinen Zündflam m e u nter dem Kessel. Zur auto­

matischen Regelung gasbeheizter Zentralheizungs­

anlagen sei auf die „R E G ULO“ - T em peraturregler der Firm a G. K r o m s c h r ö d e r A. - G., Osnabrück, hingewiesen.

Auf dem G ebiet der W a r m w a s s e r a p p a r a t e sieht m an bei der A s k a n i a w e r k e A. - G., Dessau, eine neue Askania-Speicher-Therme (Abb. 14 und 15, S. 52), die an jede vorhandene Gasleitung angeschlossen und1 zur B ereitung großer wie kleiner M engen von warm em W asser benutzt werden kann. Es ist ein kom binierter W armwasserapparat, der aus einem Vor­

ratsbehälter und einem Durdilaufapparat in der Ge­

stalt einer Rohrschlange besteht. Der W asserum lauf zwischen beiden Apparateteilen ist derart eingerichtet, daß man in kurzer Zeit hinreichend W asser für den H aushalt und in Sonderfällen des Bedarfs kleiner M engen w arm en W assers solches aus der Rohrschlange unm ittelbar abzapfen kann. Bei den neuen W arm ­ w asserapparaten der B i n g - W e r k e , N ürnberg, kann gegen geringen M ehrpreis an Stelle der norm alen Zwei- G riff - Sicherheitsbatterie eine „Ein“ - Griff - B atterie (DRGM.) geliefert werden, bei der Gas- und W asser­

hahn d erart zwangläufig gekuppelt sind, daß die ge­

wünschten W assertemperaturen von „kalt“ bis „heiß“

m it e i n e m G riff ohne Suchen sofort erreicht w erden.

Beide B atterien lassen sich auch m it W asserm angel­

sicherung kom binieren, die Langsamzündung und Stau­

druckregulierung (DRP. a.) besitzt. Gas- und W asser­

kam m er sind vollkommen getrennt. Zugunterbrecher (DRP. a.) sind bei sämtlichen A pparaten eingebaut. Für geringeren W asserbedarf wie für kleine W annen für Siedlungen, auch zur raschen H eißw asserbereitung, ferner bei Platzmangel an Stelle des W annenbades für B rausebäder hat die Firma den Volks- und Siedlungs- Badeofen (Abb. 16, S. 52) mit w asserführendem M antel geschaffen. Innen- und Außenmantel sind aus K upfer gefertigt, die Armaturen aus schwerem M essingguß vernickelt. In der Normalausführung kostet der Öfen 124 M. 11 bis 12,5 1 Wasser w erden i. d. Min. um 25 0 C erw ärm t bei einem Gasverbrauch von 76 bis 87 !/Min.

Bei dem heutigen Bestreben, in den V olkskreisen die F i s c h n a h r u n g mehr und m ehr zur G eltung zu bringen, dürfte die P h a r o s - G a s h e i z u n g für Fischbratpfannen (Abb. 20, oben) der Firm a P h a r o s - F e u e r s t ä t t e n - G e s e 11 s c h a f t , H am burg, in ter­

essieren. Mit den gasbeheizten Pharos-Pfannen lassen sich gegenüber Kohleheizung w esentliche E rsparnisse erzielen und gleichwohl die Leistung bedeutend steigern.

Zu den Wascheinrichtungen in den H äusern hat die Fa. D i t t m a n n - N e u h a u s & G a b r i e 1 - B e r g e n - t h a 1 A. - G., Herbede i. W., W a s c h k e s s e l m i t [] g z u g e h ö r i g e n K e s s e l ö f e n , wie IV asch- küchenofen (Abb. 17, S. 52), ausgestellt. Die V er­

w endung des Wassers in Dam pfform kom m t bei den neuzeitlichen Wäsdiereimaschinen in Frage. Das S e n k i n g w e r k , Hildesheim, das auf der A usstellung eine gedrängte Übersicht über ihre um fangreiche F ab ri­

kation gibt, zeigt hierzu eine S e n k i n g - D o p p e l - t r o m m e l - W a s c h m a s c h i n e für direkte oder in­

d irekte Hoch- oder N iederdruckdam pfheizung (Abb. 18, oben). Nachdem die Wäsche durch Zentrifugen ent­

w ässert und nahezu getrocknet ist, w ird sie auf der S e n k i n g - M u l d e n p l ä t t m a s c h i n e (Abb. 19, oben), die mit Gas oder Hochdruckdam pf beheizt wird, geplättet. Die Maschine ist m it vollständigen Bezügen und Sicherheits-Momentausrückung ausgerüstet. —

53

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DIE BAUSAISON 1929

Aus dem Wochenbericht des Instituts für Kon­

junkturforschung (Herausgeber: Prof. Dr. Ernst W age­

mann, vertag Keimar Hobbing, Berlin SW) entnehm en wir aus der Nr 1 vom 3. April d. J. die folgenden inter­

essanten Austunrungen:

Die umfangreichen B auplanungen im W ohnungs­

bau, zusammen mit dem späten Beginn der diesjährigen Bausaison, sichern dem Baugewerbe zunächst eine ver­

hältnismäßig hohe Beschäftigung, zum al die gew erb­

liche Bautätigkeit und die B auplanungen der öffent­

lichen Hand vorläufig noch keine größeren Rückgänge erkennen lassen. Ob sich die Finanzierung des ge­

planten Bauvolumens im W ohnungsbau in befriedigen­

der Weise wird ermöglichen lassen, ist noch nicht ab- zuselien.

Die Entwicklung des W ohnungsbaus w ird für den Einzelhandel mit Einrichtungsgegenständen von Be­

deutung sein; jedodi stehen den A nregungen, die liier vom Wohnungsbau ausgehen können, die kon junktu­

rellen Beeinträchtigungen von der K aufkraftseite her gegenüber.

Umfangreidie Bauplanungen im Wohnungsbau.

i. D ie B e s c h ä f t i g u n g i m B a u g e w e r b e . Der in diesem Winter erreichte außerordentliche Tief­

stand der Bautätigkeit ist ausschließlich auf die W itte­

rungsverhältnisse zurückzuführen. Ein konjunktureller Rückgang^ der Bauplanungen ist bisher nicht ein- getreten. So ist auch damit zu rechnen, daß der A rbeits­

verlust, der während der ersten zwei M onate dieses Jahres entstanden ist, durch ein nunm ehr beschleunig­

tes Ingangkom men der Bautätigkeit in den kom m enden M onaten zu einem Teil wieder ausgeglichen w erden wird.

Die saisonmäßige W iederbelebung der B autätigkeit hat in diesem Jahr zwei volle Monate später eingesetzt als im Jahr 1928. Damals w aren nach der Statistik des Deutschen Baugewerksbundes Anfang Januar 44 v. H.

der B auarbeiter beschäftigt, Ende Januar bereits h3 V-H., Ende Februar 67 v. H., Ende März 71 v. H.

und Ende A pril 87 v. H. In diesem Jahr w urde der Tief- r>^r baugewerblichen Beschäftigung unter dem Einfluß der außergewöhnlichen Kälte erst Ende F ebruar erreicht; zu diesem Zeitpunkt w urden nur 27 v. H. der B auarbeiter als besdiäftigt gezählt. Erst Anfang März ist die Beschaff igtenziffer zum erstenm al w ieder gestiegen.

2. D ie B a u p l a n u n g e n i m W o h n u n g s ­ b a u . Die Zahl der Bauerlaubnisse für W ohnungen

w ar in der zw eiten H älfte 1928 beträchtlich größer als im V orjahr. Da bei den dam aligen günstigen W itte­

rungsverhältnissen eine beträchtliche Anzahl von W ohnungsneubauten nodi im H erbst 1928 in Angriff genom m en w erden konnte (selbst im Novem ber w ar eine auffallend hohe Zahl von Baubeginnen festzu­

stellen), übertraf z. B. nach E rhebungen für Preußen hier der in das Jahr 1929 übernom m ene Bestand an noch fertigzustellenden W ohnungen mit 96 000 den be­

reits übernorm al hohen U bernahm ebestand von 1928 (90 000 W ohnungen). D azu kom mt, daß entsprechend der w eiter günstigen Entw icklung der B auerlaubnisse in den W interm onaten (in 85 Groß- und M ittelstädten ging die Zahl der B auerlaubnisse für W ohnungen in den M onaten O ktober 1928 bis Januar 1929 um m ehr als ein D rittel über die entsprechenden V orjahrszahlen hinaus) ein beträchtlicher Bestand geplanter, bisher aber noch nicht begonnener W ohnungsneubauten vor­

handen ist.

Trotz des späten Beginns der diesjährigen Bau­

saison w ürde nach der bisherigen Entwicklung der Be­

hauptungen im ganzen dam it zu rechnen sein, daß die Zahl der im Jahr 1929 fertiggestellten W ohnungen hinter clem Ergebnis von 1928 nicht zurückbleibt. Frei­

lich ist gegenw ärtig bei der verhältnism äßig engen Be­

grenzung der für den W ohnungsbau verfügbaren pri­

vaten und öffentlichen M ittel noch nicht k lar zu über­

sehen, wie sich die Finanzierung für die gesam te Bau­

saison gestalten wird. Im m erhin scheint in der ersten H älfte der Bausaison für den W ohnungsbau eine höhere Beschäftigung als im V orjahr gew ährleistet.

Gewerbliche und öffentliche Bautätigkeit.

Bei der gew erblichen B autätigkeit w ird zw ar bei fortschreitendem K onjunkturrückgang m it einem Rück­

gang der B auaufträge gerechnet w erden müssen. Bis jetzt ist jedoch, abgesehen von den A usw irkungen der W itterungsverhältnisse, ein solcher Rückgang noch nicht eindeutig festzustellen. D ie Zahl der bekanntgew or­

denen B auvorhaben von H andel und Industrie hat sich w ährend des Jahres 1928 bis zum N ovem ber über Vor­

jahrshöhe bew egt; auch im Januar und F ebruar 1929 hielt sie sidi noch auf beachtlicher Höhe.

Beim T iefbau neigen B auvorhaben und Bauauf­

träge infolge der gespannten Finanzlage der öffent­

lichen K örperschaften zum Rückgang. A llerdings dürfte der A uftragsbestand bei der M ehrzahl der Tiefbau- firm en noch befriedigend sein. Im öffentlichen Hoch­

bau sind bisher Rückgänge nicht festzustellen.

Der Absatz der Baustoffirmen.

D er Absatz der B austoffindustrien ist infolge der anorm al geringen Beschäftigung des Baugewerbes in den M onaten Januar und F eb ru ar 1929 auf einen Bruch-

BESCHÄFTIGUNG IM B A U G E W E R B E (Beschäftigte in vH der Mitglieder beim Deutschen BBugewerksbund)

-100

90 80 90 60 50 40 30

20

Zehidu- BAUERLAUBNISSE UND BAUVOLLENDUNGEN Z8hlder IN 8 5 G RO SS-u n dM ITTELS TÄD TEN Wohnungen14000

12000

10000

8000 6000 4000

2000 ' V-LU ' T—T~1 | | II n

|j f k 29 *jsden An99te” Kr 82 StättegescMtz t

12000

10000

8000

6000

4000

2000

(7)

teil der üblichen A bsatzhöhe gesunken. Ob dieser Aus­

fall im Laufe des Jahres 1929 voll ausgeglichen w erden wird, ist bei der verschiedenartigen K onjunkturtendenz der H auptzw eige der B autätigkeit für die einzelnen B austoffindustrien verschieden zu beurteilen. Die Zem entindustrie ist bei der gegenw ärtigen Bauweise überw iegend an die Entwicklung von T iefbau und in­

dustriellem Hochbau gebunden. F ür sie ist daher die W ahrscheinlichkeit eines Ausgleichs — gleichbleibende B auw eisen vorausgesetzt — w eniger groß als für die Kalk- und die Ziegelindustrie, die gegenw ärtig in erster Linie vom W ohnungsbau abhängig sind. Auch für die Steinindustrie dürfte wenig Aussicht auf Aus­

gleich vorhanden sein. F ür die H olzw irtschaft schließ­

lich w ird ein sich für die gesam te B autätigkeit etw a ergebender V erbrauchsausgleich kaum ausreichen, um die konjunkturell rückläufige Tendenz beim Verbrauch cler holzverarbeitenden Industrien zu überdecken.

Erschwerte Baufinanzierung.

Mit dem Nachlassen des industriellen Tätigkeits­

grads ist an sich m it einer V erm inderung der Nachfrage nach langfristigem K redit aus der industriellen Pro­

duktionsw irtschaft zu rechnen, so daß die Bedingungen der B aufinanzierung und besonders der W ohnungsbau­

finanzierung im laufenden Jahr der K onjunkturlage Z u g a n g a n W o h n u n g s b a u m i t t e l n*)

jä h rlic h ; in Mill. RM.:

1924 1925 1926 1927 19281)

H y p o t h e k e n d e r B o d e n k re ­ d itin stitu te , S p a rk a ss e n u n d V ersich eru n g s­

u n te r n e h m e n ... 83 240 600 1100 1500 ö ffen tlich e M i t t e l ... 650 1000 1500 1580 1225 A rb e it g e b e r d a rle h e n u nd

E ig e n m ittel d e r B a u h e rrn 380 540 300 425 475

Z u sa m m en 1113 1780 2400 3105 3200

*) Bei d e r B e u rte ilu n g d ie se r Z ahlen ist zu beachten, daß dem Z u gang an V erm ö g en sw e rten durch N eu in v e stitu tio n e n iin W o h n u n g s­

b a u ein beträchtlich er — bis je tz t freilich z a h le n m ä ß ig nicht e r ­ fa ß te r — A b g a n g durch A b n u tz u n g d e r b e re its b e ste h en d e n W o h n ­ g e b ä u d e sow ie durch A b b ru ch g e g e n ü b e rste h t. — *) V orläu fige Schätzung.

nach nicht ungünstig anzusehen w ären. Man kann an­

nehm en, daß m it dem w eiteren Fortschreiten des Kon- junkturabschw ungs G elder, die bisher im Produktions- rozeß gebunden w aren, zum E rw erb von Pfandbriefen ereitgestellt w erden. Infolgedessen hätten die Boden­

kreditinstitute die M öglichkeit, sich in verstärktem Maß der Finanzierung des W ohnungsbaus zuzuwenden.

D agegen scheint es zw eifelhaft, ob sich die Sparkassen, die eine wichtige Q uelle der W ohnungsbaufinanzierung darstellen, im laufenden Jahr im gleichen Um fang wie in den vorausgegangenen Jahren an der Finanzierung des W ohnungsbaus w erden beteiligen können2). Denn bei der sehr beträchtlichen H ypothekengew ährung der Sparkassen in den letzten Jahren handelte es sidi um

einen jetzt 1111 großen und ganzen abgesdilossenen Auf- tüllungsprozeß: Ende 1928 waren im Reichsdurchschnitt bereits 40 v. H. der Spareinlagen langfristig aus- gehehen, womit der als Norm festgele°Te Satz erreicht wurde.

Mit einem gewissen Zuwachs an M itteln für die W ohnungsbaufinanzierung des laufenden Jahres ist da­

gegen durch die privaten Versicherungsunternehmungen zu redinen. Bei der Hauszinssteuer kann m an an ­ nehm en, daß w ieder der Betrag VOn m indestens 800 M illionen RM. zur Verfügung stehen wird. D abei ist besonders zu beachten, daß Vorgriffe auf das Haus- zinssteueraufkom m en nicht mehr in so starkem Maß wie A nfang 1928 und 192? erfolgt sind. Die Möglich­

keit für die A ufnahm e von Anleihen der öffentlichen K örpersdiaften für Wohnungsbauzwecke wird in erster Lime von der G estaltung des Kapitalmarkts im Inland wie im A usland abhängen. Uber die voraussichtliche Höhe dieser M ittel im Jahr 1929 läßt sich noch nichts sagen. D agegen dürften 1929 größere Beträge an Eigen­

m itteln der B auherren zur Verfügung stehen.

Betrachtet m an alle diese Momente in ihrer Ge­

sam theit, so erscheint es trotzdem gegenw ärtig als wenig wahrscheinlich, daß sich die G esam taufw endun­

gen für den W ohnungsbau im Jahr 1929 gegenüber 1928 w erden steigern lassen. Denn man muß auch be­

rücksichtigen, daß zunächst der sehr erhebliche Über­

trag an unvollendeten Wohnbauten aus dem Jahr 1923, der bis jetzt vorw iegend kurzfristig m it Zwischen­

krediten finanziert ist, hypothekarisch beliehen w erden muß (vgl. W ochenbericht 1. Jahrgang, Nr. 51). —

2) T ro tz d e r E in e n g u n g des Kapitalmarkts im J a h r 1928 h a b en die B o d e n k re d itin stitu te , Sparkassen und V ersich eru n g su n tern eh m en in d iesem J a h r in sg esam t etw a 1500 Mill. RM. dem W o h n u n g sb a u in F o rm e rststellig en H ypothekenkredits zugeführt; das sind etw a 400 Mill. RM. m e h r als im Jah r 1927. Dies w a r n u r d adurch möglich, daß die In stitu te ein e n stetig wadisenden T eil ih r e r G e sa m ta u s ­ le ih u n g en a u f städtischen Grundbesitz als W o h n u n g sb a u h y p o th e k e n g e w ä h re n . W ä h re n d z. B. bei den öffentlich-rechtlichen K re d it­

a n sta lte n (Stadtschaften, Rittersdiaften, L a n d esb a n k e n , P f a n d b rie f­

ä m te rn usw.) E n d e 1925 n u r 34 v. H., Ende 1926 45,2 v. H. u n d E nde 1927 49,8 v. H. des B estands an Hypotheken a u f städtischen G ru n d ­ besitz W o h n u n g sb iiiliy p o th e k e n waren, stieg d ieser A n teil bis E nde oes erste n H a lb ja h r s 1928 auf 53,3 v. H. u nd bis E n d e 1928 so g ar auf 57,4 v. H. D ie S p ark a sse n , die 1928 etwa 550 Mill. RM. H y p o th e k e n a u f W o h n u n g sn e u b a u te n gewährten, haben im a llg e m e in e n ein en h ö h e re n P ro z en tsa tz ih r e r Hypothekenausleihi ng als die B o d en ­ k re d itin s titu te z u r Wohnungsbaufinanzierung g eg e b e n , nicht zuletzt, um die Aufw ertungsschw ierigkeiten zu v e rm eid en , die m it d e r B e ­ le ih u n g a lte r W o h n h ä u s e r verbunden sind. Auch d ü rfte die s ta rk e W o h n u n g sb a u fin a n z ie ru n g der Sparkassen in d em B e streb en erfolgt sein, sich nach Möglichkeit die Stelle d e r e is te n H y p o th e k e n zu sichern. B eso n d ers wichtig ist die G e w ä h ru n g von S p a rk a ss e n ­ h y p o th e k e n f ü r den Kleinwohnungsbau. W ä h re n d im allg e m e in e n die B e le ih u n g von N eubauten mit 40 v. H. des nach g ew iesen en Bau- u n d B o d e n w e rts e rfo lg t und keineswegs 60 v. H. des V e rk e h rsw e rts ü b e rste ig e n d a rf, liegt die Beleihungsgrenze bei K le in w o h n u n g s ­ b a u te n nach dem Ministerialerlaß vom 10. F e b r u a r 1928 fü r die preußischen S p a rk a ss e n bei 60 v. H. des nachgew iesen en B au- u n d B o d e n w erts o d e r bei 70 v. H. der nadigew iesenen B au k o sten , jedoch m it d e r M aß g ab e, daß 90 v. H. des durch Schätzung e rm itte lte n Ver­

k e h rs w e rts nicht überschritten werden d ü rfen .

GAS, TRINK- UND NUTZWASSER

IN DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT

ZWEI BÜCHER ÜBER GAS UNO WASSER

Anläßlich der großen A usstellung „Gas und W asser“, die vom 19. A pril bis 19. Juli d. J. in B erlin stattfindet, gibt cler V erlag R e i m a r H o b b i n g , Berlin, zwei grundlegende W erke heraus, von denen jedes eines der beiden G ebiete eingehend behandelt. Bei der W ichtigkeit der beiden Stoffe und der bedeutenden Rolle, die sie in unserer Zivilisation spielen, muß nicht nur der Spezialfachm ann, sondern jeder, der beruflich die V erw endung von Gas und W asser in den Bereich seiner A rbeiten zu ziehen hat — und hierzu gehören A rchitekt und Ingenieur in hohem Maße —, diesen Ver­

öffentlichungen das größte Interesse entgegenbringen.

Aber auch der Spezialist findet hier für seine Zwecke eine scharf um rissene D arstellung jedes Einzelgebietes, bearbeitet von den ersten Sachkennern.

Im folgenden greifen w ir aus der Fülle des Inhaltes einen Teil heraus, der gerade für den Baufachm ann

von Belang sein dürfte. Das erste Buch, „D a s G a s in d e r d e u t s c h e n W i r t s c h a f t“, ist heraus­

gegeben von Dr. Willi V o l l b r e c h t und Dr. S t e r n - b e r g - R a a s c h . Das Inhaltsverzeichnis um faßt 6 Ab­

teilungen, nämlich: I- Gas und W irtschaft; II. P ro­

duktion des Gases; III. Verteilung des G ases; IV. Ver­

brauch desG ases- V. Die Organisation der G asproduktion;

VI. Sozialwirtschaftliche Fragen. Jede A bteilung hat eine größere Zahl Unterabschnitte. Es seien hier ge­

nannt: Chemische Struktur und W esen des Gases von Prof. D r. W irth — Außerdeutsche G asw irtschaft von einem ausländischen Fachmanne D ie Rohstoffe (Stein­

kohle, Braunkohle, Gasole, K alzium karbid) von Prof.

D r. W Gothan, Berlin — Die G aserzeugungsöfen von O bering. Litinski - Speicherung des Gases (Gas­

behälter von Dr.-Ing- L. h. Japschitz Das R ohrnetz (Röhren, Wrassertüpfe, Absperrschieber, R ohrverlegung,

(8)

Sdiutzgeräte, Einspritzgeräte) von Dir. D r. K ukuk — Hausanschluß und Innenleitungen (H ausansdiluß, G as­

messer, Innenleitungen, Gasauslässe, A bgasleitungen, Installation) von Dir. A lberts — Öffentliche Beleuchtung (Niederdruck- und Preßgasanlage, technische und w irt- schaftlidie G esiditspunkte der öffentlidien Beleuchtung) von Obering. Franz Schäfer — Das Gas im H aushalt (Kochen und Heizen, H erde, Kocher, Bratöfen, B ade­

öfen, W aschapparate, Gasöfen, Zentralheizung, auch Kälteerzeugung m it Gas) von D ir. Dipl.-Ing. Elvers — Gas in Gewerbe und Industrie von Dir. Dipl. - Ing.

Elvers — Gas in der G roßindustrie von Dipl. - Ing.

Figelm iiller — G ruppen-Fernversorgung (W irtschaft­

lichkeit, Technik, Einzelfragen, wie: R öhrenverlegung, Gebläse, Druckminderung, Messung) von D ir. Dr. Nüb- ling — Gasfernversorgung von Dir. H. M üller — F ern­

gas als volkswirtschaftliches Problem von Dr. Löser — Straßenbau und Gas von Prof. Dr. Ing. Heilm ann.

Das zweite Buch, „ T r i n k - u n d N u t z w a s s e r i n d e r d e u t s c h e n W i r t s c h a f t“, ist gleichfalls herausgegeben von Dr. W illi V o l l b r e c h t und Dr.

S t e r n b e r g - R a a s c h . Das Inhaltsverzeichnis um ­ faßt 8 Abteilungen, und zw ar: I. W asser als N atur­

elem ent und als W irtschaftsgut; II. Produktion;

III. Technische Anlage der W asserw erke; IV. V erteilung des Gebrauchswassers; V. V erbrauch; VI. W asser­

hygiene ; VII. Wasser als Heil- und K u rm ittel; VIII. Sozial­

wirtschaftliche Fragen. A udi hier hat jede A bteilung eine größere Zahl U nterabschnitte. Es seien im folgenden einige herausgegriffen: öffentliche Bew irt­

schaftung des W assers von Dr. Elsas — T alsperren­

w asser als Rohw asser von Prof. Raven — W asser­

auffindung und Erschließung von Dipl.-Ing. N eum eyer

— Reinigung des W assers (inedianisdie, physikalische und diemische) von Dr. Böttcher — Die R einigungs­

anlagen von Dipl.-Ing. Viesohn — Die V erbesserungs­

anlagen von Dr.-Ing. G. Thiem — B aulidie A nlagen der W asserw erke von Reg.-Bmstr. H. Rabovsky — E nt­

lüftung von W asserleitungen von Dipl.-Ing. A. Vogt — Speicherung, B eförderung und V erteilung des Ge­

brauchsw assers einer Stadt (Sammelbecken, Hoch­

behälter, W assertürm e, E rdbehälter, Kanäle, Stollen, R ohrleitungen, D üker, B rückenüberführungen, Haus­

leitungen) von O berstadtbrt. Schönbrunner — G ruppen­

w asserversorgung (übergem eindlidie, provinziale u.a. m.) von Dr. Löser — Installation (öffentliche Brunnen, Zapf­

hähne, R ohrunterbredier, A bläufe) von Ing. Paul Schürer — Straßenbesprengungsanlagen von D ir. E rd­

m ann — W asserverbrauch im H aushalt von Dipl.-Ing.

Vogt — W asserverbrauch in der öffentlichen Ver­

w altung (Trink- und N utzw asser, Straßenreinigung, Feuerw ehr) von D ir. K irdiner ■— W asserverseuchung (K rankheitskeim e, gewerbliche Abwässer) von Prof.

Dr. W eißbach — Sicherheitstedinik der W asserver­

sorgung von O berreg.- und B aurat H obredit — Bade­

anstalten von S anitätsrat Dr. Krone.

Aus den hier angeführten Inhaltsangaben, die nur einen Bruchteil des gesam ten verarbeiteten Stoffes darstellen, dürfte hervorgehen, daß die beiden Bücher eine w ertvolle B ereicherung in der B ibliothek jedes Baufachm annes darstellen w erden. — Bt.

RECHTSAUSKÜNFTE

Arch. O. St. in R. ( A n s p r u c h a u f A r c h i t e k t e n - h o n o r a r.)

F ra g e: Ein Architekt A. e rb ie te t sich, fü r ein e n N eu b a u (140 000 M.) Vorschläge a u s zu arb eiten , w as d e r B a u h e rr a n n im m t.

Bei V o rleg u n g d er Skizzen e rk lä r t le tz te re r a b e r, noch ein e n A rchi­

te k t B. h in zu zieh en zu müssen, u nd schlägt vor, d iesem die P r o j e k t ­ b e a rb e itu n g zu übertragen, dem A rchitek t A. d a g eg en die B a u ­ leitun g, die ihm dann auch mündlich ü b e rt ra g e n w ird. D a s V e r­

h ältn is zw isdien den beiden A rchitek ten w ird d a n n noch im e in ­ z elnen g eregelt, vor allem sollen die P lä n e g e m ein sam besprochen w e rd e n . B. ü b e rn im m t also die B earb e itu n g , A. K ostenanschlag und B auleitung.

E ine ge m e in sa m e Besprechung m it dem B a u h e rrn ü b e r die E in z el­

h eiten d e r von B. vorgelegten Sk izzen erfolgt, w o b ei A. V e r­

b esseru ngsv orsch läge madit. Nach zw ei M onaten e rf ä h r t e r d an n a b e r, daß B. die P län e allein fertig g estellt h a b e u n d A. ü b e rh a u p t n u r u n te r sein er O berleitung zulassen w olle, d a e r vom B a u h e rrn allein den A u ftrag habe. Auf V o rh altu n g e n des A rchitek ten A., d er das a b leh n t, v ersp rid it der B a u h e rr, die A n g e le g en h eit zu reg eln , läßt d a n n a b e r trotz M ahnung nichts m e h r von sich hören.

A rchitek t A. will nun seine A nsprüche e in k la g e n u n d fragt:

1. Muß d er B a u h e rr dem K lä g e r den e n tg a n g e n e n V e rd ien st für die B au leitu n g ersetzen?

2. Muß d e r B a u h e rr die vom K läg er b e a rb e ite te n Sk izzen b e ­ zahlen?

3. K a n n d e r K läger für die B e sp re d iu n g e n m it d em B a u h e rrn u nd dessen B era tu n g Bezahlung v e rla n g e n u n d w ie hoch?

4. K a n n K lä g e r a u ß erd em noch S ch adensersatz v e rla n g e n , da e r m it Rücksicht auf den B au leitu n g sau ftrag a n d e re A u fträ g e a b ­ g eleh n t hat?

Zu 1: D a Sie o ffenbar w e d e r m it dem B a u h e rrn nodi dem zw eiten A rchitek ten B. ein schriftliches A b k o m m e n getro ffen h a b en , w e rd e n Sie beim B estreiten des B a u h e rrn den B ew eis durch Zeugen o d er E ideszuschiebung füh ren m üssen, daß tatsächlich die Ü b e r­

tra g u n g d e r B au leitu n g (O berleitung d er A u sfü h ru n g ? o d e r örtliche B auleitung? o d er beides?) an Sie erfolgt ist, fe r n e r d aß die R eg elu n g m it dem A rchitek ten B., w ie von Ihn en a n g e g e b e n , e rfo lg t ist. W ird die T atsache nicht bestritten bzw. d e r N achw eis g e fü h rt — u n d liegen die V erhältn isse tatsächlidi so, d aß Sie e in e U n te rste llu n g u n te r den A rchitek ten B. als a b re d e w id rig u n d u n w ü r d ig zurück­

w eisen du rften , so daß Ihre W eig e ru n g nicht etw a als fre iw illig er R ücktritt vom V e rtra g e aufgefaßt w e rd e n k a n n — so h a b e n Sie nach § 649 bzw. 615 BGB. A n sp ru d i a u f die ,.v e re in b a r te “ V e r­

g ü tu n g abzüglidi dessen, was Sie d u rd i N id itau sfü h ru n g des V e r­

trag es e rs p a rt h aben. M angels e in e r festen H o n o r a rv e re in b a ru n g h ätten Sie A nspruch a u f die tax m ä ß ig e bzw. ü b lid ie V e rg ü tu n g (§ 632 Abs. 2 bzw. § 612 Abs. 2 BGB.); es ist e in e B erech n u n g a u f

d e r G ru n d la g e a u fz u m a d ie n , als w e n n das g a n z e W e rk herg estellt u n d d e r V e rtra g d u rd i Sie voll e rfü llt w o rd e n w ä re (RG. in Seuff.

A rdiiv Bd. 62, N r. 266, u n d Bl. f. RA. Bd. 72, S. 884). D as Gericht k a n n die in d e r G O . d e r Arch. b e stim m te V e rg ü tu n g fü r die B au ­ leitun g (w obei dieser B egriff noch k la rz u l e g e n ist, w e il bei H in z u ­ tritt d e r ö rtlid ie n B a u le itu n g w e g e n e rh ö h t e r L eistu n g d er H o n o rar- a n s p ru d i n atürlich h ö h e r w ü rd e) als die ü b lid ie a n s e h e n , evtl. m üßte ü b e r die A n g e m e sse n h e it d e r Sätze ein S ac h v e rstä n d ig er gehört w e rd e n .

D e r A bzug fü r e rs p a rte A u fw e n d u n g e n , d e r von d e r G esam t­

g e b ü h r zu m a d ic n ist, b e trä g t n a d i d e r G O . d e r A rdi. m indestens 40 v. H. vom A rd i ite k te n h o n o r a r f ü r B a u le itu n g ; d a die G e b ü h re n ­ o rd n u n g a b e r nicht ersichtlich d em V e rtra g sx e rh ä ltn is zu g ru n d e gelegt ist, m ü ß te die E rs p a r n is im e in z e ln e n n a ch g ew iesen w e rd e n .

Zu 2: A us Ih r e r A n fra g e g e h t nicht h e rv o r, ob Sie vom B a u h e rrn z u r V o rlag e d e r Sk izzen a u fg e fo rd e rt w a re n o d e r ob Sie sich selbst a n g e b o te n u n d Sk izzen v o rg eleg t h a b e n , u m d a n n d en B a u au ftrag bzw . die B a u le itu n g zu e rh a lte n . H a t d e r B esteller, um seine E n t­

sch ließungen ü b e r die H e rs te llu n g e in e s B au es zu treffen , A rchi­

te k te n o d e r U n te rn e h m e rn d en A u ftra g erte ilt, f ü r ihn ein P ro je k t a u s z u a rb e ite n , so gilt ein e V e rg ü tu n g f ü r die A rb eit als still­

sch w eigend v e re in b a rt, w e n n die F e rtig u n g des P ro je k te s nach den U m stä n d e n n u r g e g en ein e V e rg ü tu n g zu e rw a rt e n w a r (§ 632 Abs. 1 BGB.; R eichsgericht vom 29. O k to b e r 1926, VI. 207/26, Recht 26 Nr. 2424). A us d e r Ü b e rtra g u n g d e r E n tw u rfsb e a rb e itu n g an ein en a n d e re n A rch itek ten , w ä h re n d Ih n e n die B auleitung zufallen sollte, w ird m an, w e n n Sie nicht Ih re n A nspruch a u f B ezahlung d e r Sk izzen d em A u ftra g g e b e r g e g e n ü b e r ausdrücklich g ew a h rt h a b en , fo lg ern d ü rfe n , daß d u rd i das B a u le itu n g s h o n o ra r Ih re gesam ten A n sp rü d ie einschließlich d e r S k izzen b e frie d ig t sein sollten. D ie Aussicht, daß d as G ericht Ih n en , w e n n es Ih re n A nspruch au f das B a u le itu n g s­

h o n o ra r (abzüglidi e r s p a r te r A u fw en d u n g en ) a n e rk e n n t, a u ß e r ­ d e m noch ein e V e rg ü tu n g fü r die Skizzen zuspridit, ist n u r gering.

D ag e g e n w ü rd e Ih n en ein H o n o ra r fü r die Sk izzen voraussicht­

lich zugesp rochen w e rd e n , w e n n Ihr A n sp ru d i aus d e r B au leitu n g v e rn e in t w ird u n d Sie n ad iw e ise n k ö n n e n , daß Sie z u r A n fe rtig u n g d e r Sk izzen b e a u ftr a g t w a r e n u nd sie nidit e tw a o h n e A u ftra g a n ­ g efertig t h a b e n , u m den s p ä te re n A u ftrag zu e rh a lte n .

Zu 3: D a sse lb e gilt fü r diese F ra g e. W elches H o n o r a r d a fü r a n ­ g em essen w ä re , läßt sidi nicht a n g e b e n , da d e r U m fan g d e r T ätig k e it nidit b e k a n n t ist. D ie P r ü fu n g d e r A n g e m e sse n h e it des zu fo rd e rn d e n B etrag es w ü rd e im P ro z eß e in e m S a d iv erstän d ig e n o b liegen.

Zu 4: D iese F r a g e ist zu v e rn e in e n . E in w e ite rg e h e n d e r A n­

s p ru d i als d e rje n i g e a u s § 649 BGB. (V e rg ü tu n g ab zü g lid i E rsp arn is an A u fw e n d u n g e n ) steht d em U n te rn e h m e r nid it zu; in sb eso n d ere also k e in w e ite rg e h e n d e r S d ia d e n se rs a tz a n sp ru d i. (R editspr. d.

O L G . Bd. 7, S. 480; R e id is g e rid itse n ts d ie id u n g in Ju r. W odi. 1907, S. 362; Recht 1912, N r. 864.) —

R ech tsan w alt D r. P a u l G 1 a s s , Berlin.

\\ ochenbeilage zur Deutschen B auzeitung Nr. 51. Inhalt: D as Gas im B auprojekt — Gas und W asser im Hause — Die Bausaison 1929 — Gas, T rink- und N utzw asser in der deutschen W irtschaft — R echtsauskünfte —

^ r l a g D e u tsch e B au zeitu n g G. m. b. H., B erlin — F ü r die R e d a k tio n v e ra n tw .: F ritz E iselen , B e rlin D ru c k : W. B ü x e n ste in , B e rlin SW 48

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im Geeensatz vielleicht zu sonstigen Bauten, aus wirtschaftlichen und sozialen Rücksichten auch weiterhin in beträchtlichem Lmfange durchgeführt werden.. In welcher F o r m

b ereits reichsgesetzlich gereg elt oder sollen es w erd en (Um legung, W ohnheim stätten).. So finden sich im

bauausschusses auch betont, daß ein Zweckwandel noch nicht das Recht auf Entschädigung herbeiführen soll, außer wenn wohlerworbene Rechte verletzt werden.. Und daß

WOHNUNGEN MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER KAPITALBESCHAFFUNG. GENERALBERICHT VOM WOHNUNGS- UND STÄDTEBAUKONGRESS IN ROM

personen V orschläge im ganzen oder im einzelnen ge­.. macht w orden

In den m eisten Fällen w erden sie auch, wenn sie von ihrem Beruf oder Amt ferngehalten werden, die in der Zeit des Fernbleibens nicht erledigten Arbeiten

W ir sagen au sdrücklich-’auf- t,elaufen sein

Bei den F lachbauklassen ist die E inbuße abso lu t und re la tiv