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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 18. Juli 1926, Nr 3.

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Academic year: 2022

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Nummer Z Berlin, »den18.Juci1926 111. Jahrgang

, y »

" . «

Ulilitae o enb att

UnabhängigeZeitschrift fürdie deutsdheWehrmacht

säheistnur mit Genehmigung derSchriflleitung gestattetsi-das

»Militär-Wochenbtatt" erscheintam4., 11»18.und25.jedesMonats (- DerBezugspreis beträgt viertelsährlich M.3,80si-Bestellung-n nehmen alle Postanstalten, Buchhandlungen und derVerlagan -I- tleitung: Generatieutnanta.v.Tonstantinszltroch

Zyaalssxkckkkgg2,Berliner Straße23,Fernruf: Steinplatz 10116«-

jzuekükdieSchriftleitungbestimmten Zuchriften sindnur andie vorstehendeAdressezurichteni-Nachdru undUbersetzungderAuf-

katqg vonE.S.Mittler Sohn -Ausgabestelle: BerlinSW68, Kochstr.ss-Fernsprecher: Zentrum10736—10739

« ' . Personal-Veränderungen GeerundMarine). »Annuaire militaire 1925«. Pferd,Motor

Inhaltsuberbch1.undFahrrad —lu—. EnglischeKampfwagenübungen.Mügge. habensich Kampfwagen überlebt? —- Die26.(Württemb.) Reserve-Divisionin derSommeschlacht. v.S. Frankreichs Polonisation. Gen.Arzt a.D.

Dr.Buttersack, Göttingen.—- EinsatzderReichswehrbeiderhochwassergefahr. Rin. Todesfällevon Offizieren usw.der ehem.Königl. Preuß. Armee(Juni1926). Heere undFlotten. AusdermilitärischenFachpresse. Verschiedenes.—- OffiziersundTruppenvereinigungen.—- Familiennachrichten. Anzeigen.

,,Annuaire militaire 1925.«

Der2.Jahrgangdesim Aufträge des Völker- biiirdes ziisammengestelltenJahrbuches »Annuaire unlitairewh ist erschienen. Das 1202 Seiten starke ZLerkistein Nachschlagewerkmit zahlreicheninteressanten Zahlenangabemdieauf Veranlassung desBölkerbundes vvii

dieenseglizelnenRegierungengeliefertfind. Vergleichtman

deneLngjabenmit denentsprechenden Angaben z.B.in sichmeoellscheu JahresberichtenMY sofinden die21nhkLUcheUnstimmigkeiten.Vor allem fällt auf, daß

l gaen

des,,Annuaire« meist niedrigersind. Esist Ho WohlderBerdachtnichtvon derbandzuweisen, daß ONVIIIzEIUEURegiernngenabsichtlichetwas geringereZahlen EIIigEVetI.»DamitwärealsoderZweckdesBuches, der,wie mHexEmlemmggesagt wird,das gegenseitigeMißtrauen bFspltlgeIIUtldzur BefriedunqderWelt beitragen soll,ge-

fährdet. ·

DerStoffJstbeijedemStaat wiefolgt eingeteilt:

Der1.TeilenthältdieAngabenüber diebetr. Armee, unsdzwar:

GYrineeleitungWehrkreiseinteilung Gliederung der Armee.

,liederungdereinzelnen Waffen. Polizei,Gendarmen und

tullbeamteMaterial undBewaffnung. Ersatzwesen·Ver- UIUUAder-AusgabenaufdieeinzelnenWaffen. Bildungs-

WexirMilitarischeJugenderziehung.

Marsinfevlgendann die entsprechenden Angaben

Mgfik2-Teil»behandeltdenHeereshaushalt unddenfder MobitlileundKolonialtruppenzder3.Teildiewirtschaftliche

Ausfuæuchunggaber nur inderAufzählungvon Ein- und RomwaUndProduktionvon fürdenKrieglebenswichtigen it tZUUnd Lebensmitteln. Jn der Einleitung wird WDas- gerade dieserTeil noch ausgebaut werden soll.

JFWUZWJistaus zweiGründen geradejetztinter- essant. ZunächstdrängtsicheinVergleichmit den eben

V) »Annuairemilitaire.«

fürdie

. Deuxieme annåe. societå

des Uatmns- enseignements gänåraux etstatistiques sEIklesakmements terrestres, navals etaäriens. (Folgen dkeNamen vvp57Staatens Genf1926.

M) V·LoebellS Jahres-berichteüberdasheer-undKriegs- Wesells43sJahrgang·UnterMitarbeit namhafter Fachleute herausgegebenvon v.Oertzen,Obersta.D. VerlagE.S.

Mittier s-Sohn,BerlinSWes. 1926. Preis-:18M.

wiedererschienenenv. Loebellschen Jahresberichten auf—- vgl. auch ,,Mil.-Wochenbl.«Nr.27vom 18.1925,ferner Nr. 44vom 25.5.1926. Sodann wirkt es geradezuwie eine Parodie,wenn man gerade jetzt,zurZeitder«Tagung der Abrüftungskonferenz,die heeresstärkender in dem Jahrbuch aufgeführten57 Staaten mit Bezug auf-Il)re Bodenfläche, ihre Einwohnerzahl und der Längeihrer Grenzenmiteinander vergleichtunddabeiDeutschlandsmilc- tärische Ohnmacht grell beleuchtet findet. BesondereAufmerk- samkeit möchtenwirferneraufdieWehrverfassungund-die

LängederDienstzeitlenken. «»·

Gerade indiesen Tagen istDeutschlandindermilitari- schen Kommission der Abrüstungskonferenz überstimmt worden, als es beantragte, daßdieReservemannschaften unter den Begriffder Friedensrüstungfallensollen,»da- gegen nichtdiePolizei,dieZollbeamten unddieBerbande, deren ZieldieErtüchtigungderJugendundihre Ausbildung

imWaffendienstist. »

Es liegtaufderhand, daßeineaufallgemekneWehk- pflicht aufgebaute Armee mit kurzerDienstzeiteinem lang dienenden Söldnerheer gleicham ersten Mobilmachungstage erheblich überlegen ist; Frankreich,Jtalien undJapan aber wollen naturgemäßnur dieMannschaftenunter derFahne angerechnethaben.

Eswürde überden Rahmendieser Arbeit hinausgehen,

wenn man alle57Staaten,·die indemJahrbuch aufgefuhrt sind,miteinander vergleichenwollte.

Esseinur daraufhingewiesen,daßaußerdenStaaten der Mittelmächte,denen dieFriedensvertrage die allge- meine Wehrpflichtverbieten, nur England und dieVer- einigten Staaten, sowie einigeunbedeutende Staaten ein Freiwilligenheer haben,daß dagegen Staaten,wie China, bonduras, Estland,Finnland,Lettland, Litauen,Paraguay, Columbiem Costa Rica, PPktUgalUsw. ihreBevölkerung zum heeresdienst unbeschränkt heranziehen dürfen.

Daß Spanien, Jtalien, Frankreichundseine Vasallendie allgemeineWehrpflicht haben, bedarf keinerbesonderenEr- wähnung. Ein Milizheer hatdieSchweiz,ein Rahmen- heermit allgemeiner Wehrpflichtdienordischen Staaten, dieNiederlande, die Tschechoslowakeiund die Sowjet- republik. Erfrischendwirkt dieTatsache,daßdieSowjets eine zweijährigeBorbereitungszeit und dann eine fünf- jährigeaktive Dienstzeit eingeführt haben. Das wird die

»RoteFahne« ihren Lesern wohl verschweigen.

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83 1926 Miliiär-Wochenblaik Nr. 3 84

Diemilitärische Ohnmacht Deutschlands gehtauchrein äußerlichdaraus hervor, daßman seine militärischen Be- lange auf19Seiten bringt. Ihmstehen naheFinnland mit16Seiten, Norwegen mit18,Brasilienmit 21Seiten, während Spanien 43, Belgien 34, Frankreich72undGroß- britannien mitseinen Kolonien undDominions 318Seiten gewidmetsind-

Wieschoneingangserwähnt, liegteinVergleichmitden ,,LoebellschenJahresberichten«von 1925nahe. Dabei fällt zunächst auf, daß letztereeineeinheitliche, übersichtlicheStoff- gliederung vorgenommen haben, die ein Nachschlagen wesentlicherleichtert. Der ,,Annu.aire« dagegen hatdas Material sogenommen, wiees von den einzelnenRegie- rungen geliefert ist. Ein Nachschlagenindemanund für sich schon bedeutend unhandlicheren ,,Annuaire« ist daher weit zeitraubender.

Bodenfläche Dienst-

- Heeres- zeix

S taaten

, qugrat- EiniszhhlnwFriedens-uzixer

kilometern starke Fahne

Jahre Deutschland... 4720371) 59 852 832 99 086 12 Osterreich..... 83 904 6423 486 30 000 12 Ungarn ..... 92 720 7945 878 35 000 12 Bulgarien ... 105100 4940000 27 939 12 Großbritannien

ohne Kolonien 89047 42 9173821874192)4—12 Frankreich... 550 986 39 210 0006725823) 11X2 Belgien ..... 30 444 7 666 055 81 720 1 Spanien ..... 505 207 21 338 3812169634) 2 Finale-nd .... 388 451 3 402593 29 041 2

Italien ..- .. 310 110 40 547859308 000 11X2

Polen ...... 388328 -28 000000 2702865) 2 Kumänien .... 294 244 16 262 177132östW 2 Tschechoslowakei. 140485 13 613172 1245037) 11X2 Sowjet-Republik 19586 652 131 299007427000

FJZZore- reitung Argenkinien... 2 987353 8 689 516 26 7808) 1 Bcasilien..... 8 524776 30 635 600 479849)ca.2 Ehile....... 757 366 4183 058 16 24810 1 Verein. Staaten . 7839 432 125276 889136560")1—3 Japan ...... 175114,72 55 961 140235 0561·«')2 DiesettgedrucktenStaaten haben allgemeine Wehrpflicht.

Bemerkungen 1) ,,Annuaire«gibtan:427 037.Scheinbarnichtver- besserterDruckghlenDieTürkeiist nicht erwähnt2) Loereagibtan:

193450. Die ienstzeitunterderFahne J.—Reserbe beträgt12Jahre;sie ist je nachderWaffengattung verschieden.—- Loebellgibtan:3)739600, 4) 186 gös,E) 291608.6) 149 332, 7)150000,s)27590,9)58000,10)18250. n)ReguläreArmee ohneNationalgarde (177 525)und org. Reserven (96 785). 12) Loebellgibtau:200000.

Während Loebell auch AngabenüberDisziplinundGeist desHeeres,überVeförderungenundMobilmachung macht und inseinem2.Teil sehr interessanteBerichteüberdie einzelnen ZweigederKriegswissenschaftenund des beer- wesens gibt, fehlendieseAngabenim,,Annuaire« gänzlich.

Um aber denWert einesHeeres festzustellen, genügen nichtdietrockenen Zahlenangabendes,,Annuaire««, sondern es müssendiehöheder Ausbildung, der Moral und des entscheidenden Materials mitinRechnung gestelltwerden.

Jm,,Annuaire« fehlt fernereineZusammenstellungder wichtigstenZahlenangaben, wiesieimLoebell sichinder Übersichtüber heeresstärkenund heeresausgaben findet.

Letztere gibtzwar auchder,,Annuaire« undzwar sehrein- gehend; dadieZahlenangaben aber indenverschiedenen Landeswährungen aufgeführt sind,wird einVergleichsehr erschwert.

DiewirtschaftlichenKriegsvorbereitungem diebeieinem Zukunftskriegvon ausschlaggebenderBedeutungsind,werden im Loebell eingehend behandelt. Eswurde obenbereits daraufhingewiesen, daßdieAngabendes,,Annuaire« nach Ansichtdes Völkerbundssekretariats selbstverbesserungs-

fähig find. ,

Dievon Loebell gebrachten Mitteilungen über militäri- fches Schrifttum und überdiekriegerischenEreignisse des Jahres 1925 fehlenim,,Annuaire«. Alles inallem bringt daherLoebell auf331Seiten mehralsder»Annuaire""aus 1202Seiten.

Trotzdem sollder Wert des ,,Annuaire«

werden, aus demvieleEinzelheiten zuersehen sind,wenn man auchdieAngabenmiteinergewissen Vorsicht betrachten muß, gerade,weil sie amtlich sind.

Die nebenstehende Tabelle mag eine Übersichtüberdie wichtigstenZahlenangaben des ,,Annuairc« unter Berück- sichtigungdes oben Ausgesührtengeben. 12.

Pferd, Mokor und Fahrrad.

DieMotorisierung spuktinallen Köpfenundallen Zeit- schriften. Sie bahntsichindermilitärischen Praxis den Weg.Möglich, daß sie dereinstden grundsätzlichenWandel schaffenwird: einevölligeÄnderungallerMarschgeschwindig- keitsberechnungen. Immerhin aber istes nocheinweiter WegbiszuderZeit,inder esmarschierendeJnfanterie- kolonnen überhaupt nicht mehr gebenwird. DieMotori- sierungistimBegriff,denPserdezugschrittweisezuver- drängen, sie sichert sichalsKampfwagenverschiedenster Form ihrenAnteil amunmittelbaren Kampfe,aberbei allemdürfte siebis inabsehbare Zeit letzthin doch abhängigundrückbe- züglichbleiben zurmarschierenden Jnfanterie,um diesichder ganze Organismus einer Armee seit jeher aufbaut.

Eskannsein, daßeineÜbung durch motorisierteTeileder- artig verläuft, daßdieJnfanterie garnicht mehrzurGeltung kommen kann,wiesichdasinEngland ereignete.DerMotor kann gewiß Gefechte rasch gewinnenhelfen,aber—erstdie Vernichtungderseindlichen Streitkräfteistderendliche Sieg.

Magman noch soschnell entgegeneilen,umfassen, ausweichen, erstderSchlachterfolg entscheidet,das Manövrieren istnur Mittel zudiesem Zweck.UndderSchlachterfolgmußschließ- lich dochderJnfanterie abgerungen werden. Umsie herum habensich also unsere Gedanken immer zugruppieren.

Vondiesem Zentrumausgehend,soll hiereineAnregung zum NachdenkenübereinBeförderungsmittelgegebenwer- den,daßganzzuUnrecht heutzutagesehrstiefmütterlichbe- dachtundbehandeltzuwerden pflegt:dasFahrrad.

KeinZweifel:es erfreutsichkeiner weiteren undtieferen Beliebtheit. ,,Überholte SacheimZeitalterdesMotors«, hört man oft. Vielsach ist lediglicheine Geschmacksrichtungda- gegen. iDegustibas ...! Wirwollen nachdensachlichen

thbündsensuchen,warum das Fahrrad eigentlich sounbe- ietit.

Einmal deshalb,weilwirkeineRadfahrtruppehaben. Wo einmal Radfahrtrupps gebildet werden, sindes Jmprovisie- rungen. Das istaber geradebeiRadfahrverbändeneine ganzbesonders heikle Sache.Das einmütigeUrteil allerFach- leute warnt eindringlichstvor solchenJmprovisierungen.Es gehört nichtnur gutes Fuhren dereinzelnen,sondernauch gutesEingefahrenseinderGesamtheit dazu.BeimGedanken an improvisierte Kavallerie sträuben sich sämtliche haare Radfahrenist freilich leichterals-reiten,aberRadfahren im geschlossenenVerbande isterheblichschwierigerals das Reiten imgeschlossenenVerbande.

Ferner willdasFahrradnicht rechtin denRahmen unserer Friedensübungen hineinpassen. Wir übennichtMärsche, sondernvorallenDingen Gefechte.ManmöchtedieRadfahrer dabei gern als schnell verfügbare Reserveoder ähnliches habenundmußdann häufigzugroßem Ärger erkennen,daß ausgerechnetdahin,wohindieRadfahrerschnell verschoben werden sollten,keinbrauchbarer Weg führt.DieÜberlegen- heitderKavallerie überdieRadfahrerscheint erwiesen. Da- beiistaber dochfolgendeszubedenken: einmal habendie Räderdann,wenn dieUbung beginnt, ihre Schuldigkeitzum größtenTeile bereits getan,denn von wieweit her hättedie Radfahrtruppe imGegensatzzudenanderen Truppenteilen zuihrem Bereitstellungsplatz herangeholt werden müssen!

Ferner sinddieÜbungsplätzeein künstlichwegearm ge- anerkannt -

(3)

.

f- -—v

«

85

.sehends.

1926—;miiiiiik-wochenbiaii nr.3 86

haltenes Gelände,imKriegewird imVerhältnis ungleich wenigerquerfeldeingegangen undgefahrenalsbeiFriedens- ubungen.

heuteimZeitalterderTechnik istesnotwendig,daßman

zlziäekntBegriffel ei. klar unterscheidet:Schnelligkeitund Beweg- Beides istBewegung,eineBewegungsetzt sich zusammen UUSWegundZeit. AlleTechnik istinerster LinieKampf umZeit,alleTechnikwillSchnelligkeit.AllesNaturgeborene Est.m erster Linie Kampfum Weg,alles Naturgeborene willBeweglichkeit Schnelligkeitmißtman nach Stundenkilo- metermBeweglichkeitmißtman nachdemAnpassungsver- Wogen»Hierfür gibtesweder eineEinheit,noch Formeln.

Schpelllgkeitunterscheidetsichvon derBeweglichkeit,wiedas

chiffasvom Fisch,wiedasFlugzeugvom Vogel.

langereZeit gerechnet istKavallerie kaumschnelleralsJn- fanterie.·DasPferd istaberbeweglicheralsdasFahrrad.

ndenjeweiligenGefechtsmomentenistdieKavallerie er-

lJeblich beweglicheralsJnfanterie

DleFrage»PferdoderFahrrad« isteineFragederWege- beschassenheitEs gibt heuteinMitteleuropa wohlkaum emDoks-Mdemnicht geradelt würde. Esgibt also überall VadsahrwegeUndwirbraucheninDeutschlandkeinHeer sUrentlegene Kriegsschauplätze,sondernzur Verteidigung UJIseresVaterlandes. DieMotorisierungzwingtüberall zu eifrigstemStraßenbau. DieSommerwegeverschwindenzu- AUDenHauptstraßen Westdeutschlandssindsie kaum noch.vorhanden. Jmmer mehr Landwegewerden zu zwei gestrichenenWegenausgearbeitet AlleimJnteresse desMotorsundderPneumatik unternommenen Straßen- bauten sind aber pferdebeinfeindlichundfahrradgünstig.

Erkenntman ferner,daßesimmer einesehr mißlicheSache sein mußte, Fahrradverbändezuhaben,deren Gefechts-und

Troszsahkzeugepserdebespanntwaren, mißlich deshalb,weil dieMarschgeschwindigkeitzwischen Fahrrad undPferdsehr schlechtinUbereinstimmungzubringenistunddieFahrräder dabeigarnichtzurvollen Ausnutzungkommen können,und istnun durchdenMotor dieMöglichkeit gegeben, diesen schweren Mangel bestenszubeseitigen, so mußman sagen, paßerstheute, geradedurchdenMotor, dieZeit gekommen ist,inderdasFahrrad einvolltruppentaugliches Beförde- rungsmittelgeworden ist. EsisteinlangerWegvon der technlschen Erfindungbiszur Felddiensttauglichkeit.

»MotorundFahrrad steheninähnlichem Verhältniszu-.

einander, wieFahrrad undPferd. DerMotor ist erheblich schneller

heblichbeweglicher.

KrafträdersindalsBeförderungsmittelfechtender Truppen Ungeeignet.

Gegner-Verrätsichundist wehrlos. Eristnur einvorzüg- lichesVerbindungsmittel.

DieAufklärungdurchPanzerkraftwagen kann hierundda Erfolghaben,esistabernicht schwer, sich ihrerzuerwehren.

JndeF Beförderungvon Jnfanterie auf Kraftwagenhatdie

TechnikgroßeFortschrittegemacht.GrößereVerbände aber Volllgzumotorisieren istkaum möglich.DerApparat ist denn dochzugewaltig,dieMarschtiefenwerden erschreckend, dieVemebsstvffragewirdzuentscheidendundschwierig.Eine Rodfolzrtrxippeist unvergleichlich einfacher,geschlossenerund UnobhongigeoJhrkönnen Tagesmarschieistungenvon 90 bis190kmohneSchwierigkeit zugemutetwerden. Das ist dasVierfache derdurchschnittlichenJnfanterie- unddasdrei- sacheder durchschnittlichenKavallerie-Tagesmarschleistung.

Mehr·istgarnicht erforderlich.

»Meistwirdbehauptet,eineFrage,,Pferdoder Fahrrad«

ist richtig. Aberworin unterscheiden sichdieGebiete?

Das Gebiet des Pferdesisteinraschesquerfeldeinvon FallzuFall,beisonstweitmögiichsterSchonung. Alsovor

allemdienaheAufklärung.Fürdieheereskavalleriekommt

esnicht daraufan,lange Zeit querfeldeinzu reiten. Dietak- tischeÜberlegenheitimganzen AufklärungsbereichistVor-»

Fahrrad ist erheblich schnelleralsdas Pferd. Für«

alsdas Fahrrad, dafür istdas Fahrrad aber er-«

DerKraftradfahrer siehtundhört nichtsvom-

gabeeSNicht- dennein jedeshätte sein eigenes Gebiet. Das.

bedingungfürdieerfolgreiche DurchführungderFernauf- klärung (F.u.G.Ziff.132). sAlsoschnellRaum gewinnen undkämpfen!DieZeiten Ehingachgoks sindvorbei.

BeiderTruppenkavallerie kommt es inerster Linie auf Beweglichkeitan,beiderheereskavallerie aberinersterLinie aufSchnelligkeit.Schnell soll sieeinestarkeFeuerkraftgegen empfindlicheStellen desGegners einsetzen können,besagt Ziff.80derF.u. G. Täuschenwir uns nichtüberdie

»Schnelligkeit«derKavallerie. Dieheereskavallerie soll nicht an einem Gefechtstage,wie beidenÜbungen, schnellvon einerPlatzgrenzezuranderen kommen können,dasist Sache derTruppenkavallerie, sondern sie sollin vielenTagemärschen uberholen,umfassen, zuvorkommen können. Mögendie Rad- fahrer auch örtlich unbeweglicher sein,mag ihre Spitze noch so oftvon denRädernspringen müssen,um nichtinfeindl- hinterhalt zufahren,Ortsbesetzungenfestzustellen usw-,XII derTages-, erst rechtaber inderWochen-und Monats- leistung müssen Radfahrtruppen denSchwadronenüberlegen sein-

Solchen Gedanken pflegt starkerWiderspruchentgegen- gebracht zu.werden. Man lassemir aberdemnächstzuvor nocheinmal dasWort,denn esistüberTechnik,Taktikund Organisation derRadfahrtruppe noch einigeszusagen.

Heutenur noch einigesaus derGeschichtederRadfahr- truppe. Das,,alteFahrrad« ist keineswegs alt, sonderner- staunlichjung. 1817 fuhr der badischeOberforstmeister K.F. Drais v.Sauerbronn zum erstenmalaufzwei Rädern

wennschon ohne Lenkvorrichtungundohne Pedale. Erst 1862baute einFranzofe einholzrad mitPedalen. Eng- länderundAmerikaner machtendann dieentgleiste Erfindung deshochrades1890erfand Dunlopdie Gummi-Luftbereifung.

EnglanderfanddenFreilauf. Erstimletzten Jahrzehntdes vorigen Jahrhunderts wurde damit das Fahrrad zudem- was wirheutedarunter verstehen.Esistalsoetwa3·0Jahre alt! BeiKriegsbeginn war esnoch nichteinmal einJuverus, sondern erstein.adulescenis. UnddanngabsStellungskrieg überall,wo eseinausgebautes Straßennetz gab.

JnderAufstellungvon Radfahrverbänden ging England

voran. Esgab frühzeitigeinReglementheraus,inwelchem

diehohe Bedeutungdieser Truppe als schnell verschiebbare ReservezurAbwehrfeindlicher Angriffe aufdieInselbetont wurde. Frankreichfolgtebald. DerReitergeneral Gallifet verbot nicht,wie seine Waffenkameraden, das Radfahrem sondernunterstütztedieHauptleute Gerard undMordan nach Möglichkeit. Jtalien begann1900. (Essollgegenwartig 12Bersaglieri-Regimenter in12Radfahrregimenter zu»le 2Bataillonen umwandeln.) Deutschland blieb stark zuruck.

Erst1913begannes mitderAufstellungvon Radfahrvers bänden. 1914 zogen wir mit 18Kompanien Jagek zU Radins Feld· Bis 1918 sindwir biszuetwn80solcher Kompaniengekommen aber was war das im Rahmen

desMillionenheeresl , · ,

Eine richtigeRadfahrtruppe indemSinne,wie wir die heeres-von derTruppenkavallerie unterscheiden, hateSnoch nirgendsundniemals gegeben. Esgab lnurTruppenrad- fahrerinmehroderminder kleinen Verbanden. Siehaben

imlKsriege,wo immer siezurhandwaren, hervorragendes

ge ei tet. ·

Immer wieder findenwirdieRadfahrkompanienbeiden Kavalleriedivisionenbesonderserfolgreich·Seies·als»Vor- hutoder Nachhut, wieam 3.und 9..9.-14beiEhateau Thierry,inderVerfolgung,wie1914beiGumbinnen,Eydt-

-

kuhnen,EsternayundlaBassåeund1916inderWalachei, imhalten breiter Abschnitte,wievom 14.bis23.9.1914 beiEzerny südlichLaon,beiderraschenanesitznahmewich- tiger Punkte,wieam 30.8.14»dieOisebrückebeiRibåcourt oderdieNidabrückebeiMotkowice, alsReserve,wiewieder-

holtbeimcourse å lamer, oderauchals Grenzschutz,wie

k.u.k.Radfahrer imBurgenland—e.(Nähere Angaben enthält dassehr interessanteBuch »DieRadfahrtruppe«v.Theiß undRegel e,VerlagEisenschmidt, 1925.) —sU-.

(Fortsetzungfolgt.)

1.

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