Immer14 Berlin, den11. Oktober 1926
UlilitärlllochenblattUnabhängigeZeitschriftfürdie deutscheWehrmacht
thqufnchkistspituamGeneralleutnanta.D. Tonstantin v.ftlteock, ll
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von Verdun-
Hetbltmonöoekder2. und3.Division.
Personal-VeränderungenGeeru.Marine).—- Ausnutzungvon Kriegserfahrungen.—-DieTragödie Gen.-«iaj.a.D.v.Borries. — MilitärpolitischesüberdieVereinigtenStaaten. — (MitSkizze.)—- Zur LageinMarokko· (Mit Skizze.)K.v.T.—- Diefranzösische lellerie inMarokko und ihre Erfahrungen imJahre 1925. Schmidt-Kolbow. — FuntüberwachunginKriegszeiten.— Nachrichtendienst.(ll.Heft.)DerRahmen,sein Aufbau,
VewegungskriegObrstlt.a.D.Aiex Bernay.
mpfwagenabwenr.Obli.Gallwitz.— TechnikundWehrverfossung Li.a.
seineBedeutungfürdieNachrichtenverbindungenderDivisionim R. S.—DerLustschutzoffizierhermannhuth,Lt.d.Res-a.D.— Jnfantkriegeschiitzund D.u.Dipl -Jng. Wim Brandt. — Unisvrmfragen.—
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d » utoritat desOffiziers DerGeburtenruckganginDeutschlandundFrankreich. (Mit Skizze.)— Diegroßten
juziechenSiadte.(MitSkkzöei)—FranzösischeAufgabeNr.1. —-TodessällevonOsfizieren usw.derehemal.Königl. Preuß.Armee.
eteundFlotien.— Bücherschau—Berschiedenes.— Osfiziersu.Truppenvereinigungen.— Familiennachrichten.—Anzeigen.
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Ausnutzungvon Kriegsersahrungew
WezieixkchtdiledkrKrikgsteilnehmerbesitztKriegsersahrung. Erst ZusamleIm KklegegemachtenWahrnehmungen inihrem vonesmenhangUchtlgerkannt undgedeutetwerden, kann flllßtmerErfahrungldie Rede sein.Oftaber beein- nehmeme Vorgefaßte Meinung, ohnedaß »sichderWahr-
etichksndeWienPeWUßtdusein braucht,das urteii und
jedochers-laverhindertdieAbstellungvon Mängeln. Wo fahkuem starkerGeist nach strengerPrüfungseinerEr- ZeitesveEzgenWßesdlegeleistetbessernde handwerden. anlegt,SohatkannFriedrichoftinderküZesterroße dearkstandeMdleKav»diebeiMollwitzvölligversagt»hatte, friedbUmöUgeftaltemdaß sievierJahre späterbeiHohen-
eges1erg»durchIhre kühnen Angriffe aufzahlenmaßiguben chaeKav.undJnf.denSiegentschied Ebenso befahigte rfenrnhorste durchdienach1806 von ihmins Leben ge-
Reprganisationdiepreußische Armee, das Besteaii dieKeöwmgungNUPOIeOUSzutun. WieimJahre 1741 döhm·aV--so enttauschte1866 diepreußischeArti. aufden
’ llschenSchlachtfelderninhöchstemMaße. Es war zweiJelchbdieUrsachendavon richtigzuerkennen, denn ichützahre vorher hattedieWirkungihrergezogenenGe-
stauneaUfderkimbrischen halbinsel dieWelt«soin Er- Wesenedngesetzt-Daßder inBerlin alsUnterhandler an- fürd.eitalienischeGeneral Govone diepreußischeArti.
erfolle ersteder Welt erklärte. Die Ursachedes
’ geslagnur zum Teil beiderArtl.,zum größtenTeiler außerordentlichenÜberlegenheitdermitZündnadel- Bord bewaffnetenpreußischen Jnf.über diemiteinein ämerlader»bewaffnetenund in einer·veraltetenvTaktik iagksfendenost.erkeichifchenJnf. Diese Überlegenheit war
bedurstßdaßdieJns.derUnterstützungderArti. gar» nicht Angrie«siedahernicht abwartete, sonderndurch·kuhn»en dieYFZumZlele gelangte. Glücklicherweiseberuhigte-sich
chw.r.,«cinderen Spitze der
energis2,vor keiner
ni leygkeltzurückschreckendeGeneral v. indersinstand, selbstthdkesekErklärung,sondern suchteundfandbeisich EsseleMangel,dienach Möglichkeit abgestelltwurden.
schießtheDerArtL am allerwichtigsten: siekonnte nicht i en- Hindetsiariefdie Arti.Schießschaieins Leben;
tiöyerarDIEFechtweisederJiif.fremd,weil beiden Ma- misnrdleOfflziereder ArtL niemals als Führer ge-
daß dieser Zustand aufhörte. Trotz manchesheuteschwer verständlichen Widerstandeswurde dieBewaffnung derge- samtenFeldartl. mit gezogenen Geschützenvon ihm mit großer Energiedurchgesetzt Auchneue Grundsätzeüber dieVerwendung derArtl.,dieeinrechtzeitiges Eingreifen derArti· in denKampf ermöglichte,wurden ausgestellt- hindersin fanddabei einen hervorragenden Mitarbeiter in dem Prinzen hohenlohe, derüber diese Dinge inseinen Brieer überFeldartL sehr anziehendgeschrieben hat.Die großartigen ErfolgederpreußischenArtL imKriege1870s71 liefern den Beweis fürdierichtige Verwertung der ge-
wonnenen Erfahrungen.
Nur seltensind Kriegserfahrungen insomustergültiger Weiseausgenutzt worden. Das beweistu.a.diesranzo- sische Artl., die,geblendet durchErfolge ihrergezogenen GeschützeinJtalien, diefolgendenFriedens-fahreungenutzt verstreichenließ, obwohldiegroße Wirkung der hinter- ladungsgeschützeimDeutsch-DänischenKriege fürjedenaus- mertsamen Beobachterklarzutagelag. Eswar furuns eingroßes Glück, daßdieFranzosen denMißerfolgder PreußischenArti.imJahre1866derBewafsnungmithinter- ladUMzsgeschützenund nichtder fehlerhaftenVerwendung öUschkieheU- Auchdie Osterreicherdeuteten ihreWahr- nehmungen aus demKriege1859 nichtrichtig;sie glaubten dieErfolgederFranzosen deren AngriffeninstarkenKo- lonnen zuschreibenzusollenundübersahen, daßdas-Was demlangsam feuernden Vorderladungsgewth gegeUFhekek- laubtwar, demschnell feuerndenhinterlader gegenuber ins Verderben führen mußte.Dasist um so auffallendek-alsfle imJahre 1864 Seite anSeite mit»denPreußen gesochten hatten unddaherhättenerkennen ·konnen,daßundwarum diese ihre Erfolgemitaußerordentlichgeringen blutigen Ver-
lustenerreichten. · ·
Diese Bespiele zeigen,inwieverschiedenerWeise Kriegs- erfahrungen ausgenutzt werden,.1e nachdem vorgefaßte Meinungen sie beeinflussenodernicht;UberdieimKriege 1870s71gemachtenErfahrungen genagtes»zusagen,daß beideSeiten ernsthaftunderfolgreichbeniuhtgewesen, sie auszunutzen. ZumTeilsind sieaber inderlangenFriedens- zeitvergessen worden; sovorallemdie Tatsache,daßinund
unmittelbar nachjedem Kriegvdie Wirkung derArtl.
sehr hochbewertet wird; nach einer etwa zwanzigjährien Friedensdauer singman an, dieBeweglichkeitauf Koten Waffenverwendet wurden; hindersinsetzteesdurch,lderWirkung höherzuschätzen.
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»Wu-».’s.
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111. Jahrgang-F»« J
467
»DieimWeltkriegegemachtenErfahrungen erstrecken sich uberalleGebiete desKriegesundfind somannigfaltig, daß eineinzelner sie nichteinmal aufzählen, geschweigedenn würdigenkann. Essoll hiernur einevielerörterte Frage, diemeines ErachtensaufeinfalschesGleis geschoben ist,be- sprochenwerden. DiedeutscheInf. hatsich— ob mit RechtoderUnrechtbleibe dahingestellt — darüber beklagt, von ihrer leichtenArtl.nicht genügend unterstütztworden zu seinunddaran dieFolgerung geknüpft, sie seiderfranzö- sischen unterlegen gewesen,was dann von anderer Seite
—- insbesondereindenNrn. 2und7des»Militär-Wochen- blattes«als»Legende«zurückgewiesenwurde.
Diese Streitfrage ist deshalb so müßig,weil esweniger darauf ankommt, obdieeineoder dieandere Artl.über- legengewesen ist,alsvielmehrfestzustellen,obundinwie weitdieKlagenderInf.berechtigt sind,undgegebenenfalls, wiediesen abzuhelfen wäre. DieFrage nachder Uber- legenheitist überhauptkaum zubeantworten; denn es gibt sehrviele Gebiete, die miteinander zu vergleichen sein würden,wiez.B.Bewaffnung, Organisation, Ausbildung, Verwendung usw. Eskann eine Artl. sehr wohl aufdem einen Gebiet dieÜberlegenheitbesitzen, dagegen aufeinem anderen unterlegen sein. Wer aber Vergleiche anstellen will,muß sichvor jeder Voreingenommenheit undvor allem vor fehlerhaften Angabenhüten;denndamit erreichterdas GegenteilseinerAbsicht.
Soistesz. B.falsch,zubehaupten,dieFranzosenhätten sdie Verteidigung vor demAngriffbevorzugt unddadurch ihrerArtl. Vorteile gebracht. Derfranzösische General herr sagt aufder erstenSeite seinesbekannten Buches»Die Artl. inVergangenheit, GegenwartundZukunft«: »Unsere Vorschriftenbetonen instärkster Weisedenausschließlichen Wert derOssensive.« JnderTat sagtdasfranzösischeArtl.- RegLvon 1913 T.V, S.21: »DieDefensivekann durch dieUmstände aufgenötigtoderdurchdenGegnererzwungen sein. Siedarfnur vorübergehendund mitdemfestenEnt- schluß ergriffen werden, beider nächstenGelegenheitdie Offensivewieder aufzunehmen-«UndimJnfNegL heißt es (Nr.266): »Diepassive Defensive führtzur sicheren Niederlageundist durchauszuverwerfen. Nureine aktive (agressive) Defensive bringt Erfolg.« Tatsächlich sinddie Franzosen nachVollendung desAufmarschesüberall zum Angriffvorgegangen.
Ganz irrigistdieinNr.2,Sp.44, ausgesprocheneAb- sicht,dasetwas größereKaliber derdeutschen leichten Feld- kanone seieinVorteil gegenüberderfranzösischen75m,m- Kanone. Das Gegenteil ist richtig."Das größereKaliber wäre von größerer Wirkung, wenn es ein entsprechend schwereres Geschoßverfeuert hätte. Aber trotzdes um 2.mm kleineren Kalibers verfeuerte dasfranzösische Geschütz einum 0,4 kg schwereres Geschoß mit größererGeschwindig- keitund Querschnittsbelastung, brachtesomiteine größere Wirkungans Ziel. NichtderDurchmesser, sonderndasGe- wicht ist maßgebend für seine Wirkung.
EinbesondererVorzugderfranzösischenKanone wird in ihrergroßen Schußweite gesehen. Mit Rechtist sowohl inNr.2alsauchinNr. 7bemerkt,daßdieFranzosenvor demKriegeebensowenigwiewir aneine erfolgreiche Schuß- wirkung aufgroße Entfernung gedachthaben. Mit der hohenballistischen LeistungderKanone — große Anfangs- geschwindigkeit, GeschoßgewichtundQuerschnittsbelastung — zieltendieFranzosenweniger aus große Schußweiten ab, als vielmehr auf eine große Wirkung auf den ent-
scheidenden Kampfentfernungen,«und das ist
eindurchaus richtigerGedanke· Wereine möglichst große Wirkungauf diesen Entfernungen-anstrebt,demfälltvon selbsteinegroßeSchußweitezu;wer eine überdieses Maß hinausgehende haben will,muß dafüreine Einbuße auf denentscheidenden Entfernungen inKauf nehmen.
DiesAngabeninNr.2und 7überdiegrößtenSchuß- weiten treffen nichtzu. DieErhöhungsgrenzederfranzö- sischen Kanone ist nachder mir vorliegenden Schußtafel
—i—18o (nicht 14«’)undentsprichtderSchußweitevon 68001n, dieauch mitSchrapnells Bz. erreichbarist(nicht5500m)wie dort angegeben. Die größte Schußweitederfranzösischen
1926— Miciiäkxwocheiann— m.14 468
Kanone ist8500(nicht 8800),diederdeutschenF. R.96nXa 7800 (nicht 8500111)-i).
Das höhere GewichtdesfranzösischenGeschützesinder FeuerstellungunddieVerzögerungderFeuereröffnung durch dieNotwendigkeit der ,,al)atage" können sich nichtbe- sondersfühlbar gemacht haben,denn von verschiedenendeut- schen·Schriftftellernistderhäufige Wechselderfranzösischen Geschützstellungenbemerkt worden.
Die Unterschiedeinder Wirkungder beiden Geschütze
— General Wrisbergnennt a.a.O. (S.11)dieLeistungder französischenKanone nicht unerheblich höher— sindmeines Erachtensnicht derart, daß daraus dieKlagenderJnf.er- klärtwerden könnten. Sind diese Klagen,dieübrigens auch von derfranzösischenInf.erhobensind, berechtigt,so liegt dieUrsache zweifellosindernicht genügenden Verbindung derbeiden Waffen,undhier. giltesdenHebeleinzusetzen.
Dazu ist nötig, diesen Klagennachzugehen, wiedas der französische General Percinindem1921 erschienenenBuche
,,Lemassacre denotre infanterie 1914X18« sehr gründlich
getanhat. Seine Untersuchung haternur auf solche Fälle beschränkt,indenen nachweislich dieArtl. dieeigene Jnf·
beschossen hat. Damit ist natürlichdieFrage,umdieessich hierhandelt,inkeiner Weise erschöpft. Percin führtetwa 200solcher Fällean, unter genauester AngabedesOrtes- desDatums, derbeschossenen Truppe undseines Gewährs-
mannes. Ersucht nichtetwa wie der Juristnacheinem
Schuldigen, sondernwie der Philosophnachder Ursache.
Aus Einzelheiten einzugehen, muß ichmir versagen, lege abersolchen Offizieren,diederartigeFragenerörtern wollen- dasStudium dieses Buchesans Herz.
Siekönnendaraus lernen, wiedieKlagenderInf.über mangelnde Unterstützung durchdie Artl. zubeantworten sind. Der Artillerist darffordern, daßdieKlagedurch genaue Angaben wie oben begründetwird; dann erst ist er inder Lagezuuntersuchen und festzustellen, obdie Ursacheinmanngelhaften BefehlendesTruppenführers lag (1iaisonpasrlebaut,wiePercin sich ausdrückt),oderdarin- daß zwischender mitderUnterstützungbeauftragten Artl.
undderJnf.keine genügende Verbindung (1iaisonpar le bas)vorhanden war.
ZumSchluß möchte ich einige Wege angeben,durchdie dasZusammenwirkenderbeiden Waffen nicht gewährleistet- wohlaber angebahnt werden kann. Der eine liegtin häufiger Kommandierung, vielleicht sogarVersetzung,von Offizierendereinen Waffezuranderen. Das erstegeschah bekanntlichbeiuns am SchlußderLehrgängederKriegs- akademie; aber betrafdochnur jungeOffiziere,dienur ge- ringenEinfluß auf ihre Kameraden ausüben konnten. Ein anderer bestehtinderKommandierunghöherer Offiziere zu denSchießübungenderArtl.Schule.Bereits vor demKriege geschah das, hatteaber nur geringen Nutzen,weil diese Offiziereden Übungennur alsZuschauer beiwohnten. Erst wenn sie tätigdaran teilnehmen, d.h.alsFührerangenom-
mener Truppen beauftragt werden, auf Grund einer ihnen
gegebenenGefechtslage derArtl. bestimmteBefehlezuer- teilen,wird man Nutzenaus einer solchen Maßnahmeer- warten dürfen. Jchwill nichtverfehlen, auchnochauf einen mir recht beachtenswert erscheinendenVorschlaghin- zuweisen,den Obrstlt.Bernay inseinem Buche»Nach- richtendienst« (zweitesheft)über den »Aufbaudes Artillerienetzes derDivision« macht, wodurcheinedauernde Verbindung zwischenderJnf.undArtl.gesichert sein soll.
Selbstwer wieGeneral WrisbergdieÜberlegenheitder französischen 75smsm-Kanone zugibt, schmälert dadurchdas AnsehenderTruppenicht, dieseskann dadurchnur wachsen.
Nicht aufdas toteGerät, sondern aufdeninderTruppe wohnenden Geistkommt es an. Dieser fühlte sichaber im ganzen deutschen heere denzahlenmäßig stärkeren Gegner weit überlegen,undnur dadurchlassen sichdiegroßartigen- im AnfangdesKriegeserrungenen Erfolgeerklären.
V)DieSchußtafel gibt8000m an,tatsächlichwurde nach
Wrisb erg »Wehr und Wissen 1914X18« (S. 284)
diese Schußweitenicht erreicht.
.-s-·.--.«-xq-.-.-.
.---.
...
gis »1«9.7«.6eMiliiärsxbochenblaii—- Jkr. 14 470 Die Tragödievon Verdun.’·«)
Von Generalmajora.-D.v.Borries.
Jn»Wal)kl)eiteineTragodie! Gro’·’ esWollen derFührung,"
UnsshortesHeldentum der deutschfgnTruppen erstickenin
ee Undendeninschwerer Niederlage, diederdeutschen
orsskkosteinen niemals zu verwindenden Stoß versetzt.
qewhl·l)erichtetder großeTeil der Reichsarchivschriftvon s1atlgenErfolgeninderOffensivschlachtgegen Verdun
.e«Febr.bis4.März 1916),aberauchvon Enttäuschungen, täWmungenund Rückschlägen,und wenn nachdreizehn-
übgelgemRIJTgender Kampfin die Zermürbungsschlacht sichrgehtsWleI»n1letzten Kapitel festgestellt wird,sozeichnet iskchondek·dllstereAusgangschattenhaftab.Denn dvariiber KräetmZwelseltdieFranzosensind nichtinderGuteder Euleiaberim UmfangederStreitmittel Undin ihrem
derakådleÜberlegenen,solautauchbeiihnenimmer wieder frischUl ekscholltt»Gebtfrische Truppen!«Sie habendie -intenTrupvpenin einem Maßeherbeischaffenkonnen,
Gestsrdetnwir weitzurückgeblieben sind.Eshabeninder
-
0fmlslkfnme50deutsche Divisionengegen weitmehrals
Grunänzoslschegefochtenhierin istabernichtderalleinige
ernAesErliegenszusuchen, auch nichtindenFehiem nichtnlageder Offensive,in sonstigen,denVerhältnissen IjeentsprechendenFührungsanordnungenundingelegent- dammkasogenderTruppen· DieReichsarchivschristleitet
schlanh1n,diißunsereJnfanterie geradeinderOffensiv-
die nochnichtjeneMethodikderKampfführung betätigt,
ErfolkadieMaterialschlacht unerläßlich ist, sondernden
abgPUkchfrischesDrauflosstürmen zuerringen sucht.
dur
elstndetsichnichtimmer ausreichende Unterstützung
qewchdieArtillerie. Beides hatsich verhängnisvoll aus-
’enl;ktsvErstderFolgezeit istes vorbehalten geblieben, des UgriffskampfimRettungskriege ineinsiegverheißen-
» Systemzubringen.
TruasReichsarchivwill dieEinzelheiten desRingens der d Ppen»schildern;dieFührungtrittzurück.Esfallenaber wertgenugendSchlaglichteraufsie,um ihreLeistungenzu
en
en—MitRecht bezeichnetdieSchriftdieZuversichtdes eralsv.Falkenhayn, eswerde denDeutschen freistehen, sehrempvderSchlacht nach ihrem Wollen zuleiten, als Ehebedenkllchxgerade das Gegenteilist wahr geworden.
qeenlobeanstandetsiedenschmal angesetztenerstenStoß
desn»dlestarke Rordfront derFestung; derStier wird an kkerHomemgepackt.Dazudieunbehindert-;feindliche Flan-
FlüungVomWestuferderMaas,diedenAngriffdesrechten
"ergelSvom 26.Februar erstarrenläßt. Dem Verteidiger
SouFestUngwird dieLebensader, dieStraße Bar leDuc- nf
IyfVerdumnicht durch Feuerunterbimden, Dererste
zunggteneemsotzgeschieht nach Weisung von oben tastend,
mor«haltendundkann diemateriell nichtbedeutende,aber
nutzallschwirksame artilleristischeVorbereitung nicht«aus- istgn«DerZusammenhangderJnfanterie undArtillerie FühUkch die Unterstellung der letzteren unter besondere bittererschwert. Der Mangel an Reservenmacht sich oredrgeltend; an diegelichteten Kanipftruppen werden alleeJungengerichtet,diesie nichtimmer erfüllenkann.Das hatFsmd Feststellungen,diedieKritik schonlangstgemacht
u’letztslnd·siedurch gründlicheund gewissenhafteFor-
VlggdesReichsarchivsbestätigtworden. «
dieasdleTVUPPEUntersolchen Erschwerungengeleistethat, murzmchdurchschlechtesWetter undtiefenBodengemehrt Lieden-davonsingtdieSchriftdesReichsarchivs em»hoh.es durchWIEso oftimKriege hat siedieMängelder Fuhrung den EhrHeidentum,ihrenDrangnach vorwarts auch·m ihrskhwerstenLagenwieder gutzumachenversucht,und nicht eineleszUöUschkeibemwenn derersteAktderTragodxemit
Remis endet. Amdritten undvierten Angriffstage
Il- , .
deu?Dle Tragödie von Verdun 1916· 1.Teil;Die
hersche Offenslvschlacht— Schlachten des Weltkrieges, tuasngegebenVom Reichsarchiv,Band 13. Bearbeiter-
Reienrat Ludwig Gold undArchivrat,Maior a.D.
tinEsset-Inn-VerlagGerhardStalling, OldenburgXBen
hat siedenHöhepunktdesErfolgesherbeigeführt.Schon am 24.Februar hängtdas Schicksal Verduns an einem Faden. DieFranzosen sind draufund dran, das rechte Maus-Ufer zuräumen,undnur derstrikte BefehlJoffres, mitEinsatzdesherbeigeeiltenXX.Armeekorps Verdun zu halten,hatdieFestung gerettet. Undam25.Februar fällt derDouaumont; keinWunder, daß sichderdeutsche Optimis—- mus ingroßenHoffnungenwiegt. Dann aber kommen gegen denerstarkendenWiderstanddesFeindesverebbende - und vergeblicheSturme, schrittweises Ringen, am besten gekennzeichnetdurch··denKampfum dasDorf Douaumont, dasendlicham4.Marzendgültigindeutsche hand fällt.Der Höhepunkt ist überschritten.
MiterstaunlicherEindringlichkeitschildertdieSchriftdes ReichsarchivsdieTaten derTruppen,biszurPatrouille, bis zumeinzelnen Geschützhinabsteigend. Dassind Offiziereund Soldaten, indenen noch ungebrochenderGeistvon 1914 lebt. MitErschütterung lesen wir,wiesie kämpfen, stürmen, leiden undfallen. Erschreckend sinddieVerluste. Beivielen, diedemTodesgottdieses Malentgehen, berichteteine kurze Anmerkung, daß sieim weiteren VerlaufdesKrieges dahin- gesunken sind.MitRechtbetont dieEinleitung derSchrift- daß spätere Kämpfevon solch überwältigenderGrößenicht mehr möglich gewesen sind, weileinallzubeträchtlicher,un- ersetzlicherTeilderbesten FührerundSoldaten vor Verdun ihrKämpfen fürimmer abschlossen.Gewißwird hiermit füruns einebesonders traurigeSeite desKrieges beleuchtet- Kommende Geschlechtersollenihndaraus kennenlernen.
DieErstürmungdesDouaumont durchdie24er ist sehr sorgfältig behandeltworden. Esbestandenbisherstarkab- weichendeMeinungen, diediesMitwirkungdereinzelnen Be- teiligtennichtklar erkennen ließen. Jetzt wissen wir, daß dereigentlicheStürmer hauptmann Hauptmitseinen Offi- zierenundMannschastengewesen ist,unter denen Leutnant Radtke einebesonders treibende Kraftwar. Andere Trupps scheinengleichzeitigeingedrungen zu sein. Oberleutnant
v.Brandis trägtdasVerdienst,denSturm angefährlichster Stelle,inderFlanke, gesichertzuhaben. Eswar einetoll- kühne Tat, emporgewachsen aus EntschlußundVerantwdr- tungsfreudigkeit invorderster Linie,und darum vorbildlich füralleZeit. Daß sie sichuntereigenemArtilleriefeuer voll- zog, erhöht ihre Bedeutung und-zeigtdieSchwierigkeitder Verbindung zwischenbeiden hauptwaffen
MitKarten, Skizzenundeigestreuten Bildern wird dem LeserdieLektüre derSchrift21erleichtert. Sie istinem- facbemStil, aber fesselndund spannend geschriebenund aipfeltineiner wertvollen Schlußbetrachtung.Unter den VeröffentlichungendesReichsarchivs ,,SchlachtendesWelt- krieges« nimmt sieeinen hervorragenden Platzein und liefert denBeweis, daß eifrigeForschungundbesonnenes Schrifttum auch dieverwickelten Kämpfedes Stellungs- kriegesklarundübersichtlichdarzustellenvermag.
Miliiärpolikischesiiber dieVereiniglen Staaten.
«
Esist merkwürdig, daß geradedieVereiiiigten Staaten, die von dem UtopistenWilson indenKkleggepeltscht wurden, um Kultur und Zivilisattonvor dem deutschen Militarismus zuretten, allmählich«immer mehreinsehen- daßeins Staat ohne Macht,dieslchUTHHSEVUndFlotteVet- körpert, nicht existierenkann. Amerika verlangtzwarvon EuropadieAbrüstung, selbstaber denktes garnicht daran- abzurüsten,imGegenteil!
DeramerikanischeAußenminister Kellogghat kürzlicheine Rede gehalten,aus derklarunddeutlich-zuentnehmenist, daßAmerika derLandabrüstungsfrageziemlich gleichgültig gegenübersteht,daes einenLandangriffnichtzufürchtenhat, daß-es sichaberdesto energischer furdieSeerustunginter-
smannu riniierReillii Iclioolkgssxjkigxsixxgsgz
litt