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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 18. Dezember 1926, Nr 23.

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Nummer 23 111. Jahrgang

Ulilit

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UnabhängigeZeitschristfürdie deutscheWehrmacht

sitt-e istnur mitGenehmigung derSchriflleitung gestaltet -l-das

»Militar-Wochenblatt" erscheintam4.,11.,18.und25.jedesMonats «- DerBezugspreis beträgtvierteljährlichM.3,80 e-Bestellungen nehmen alle postanstalten, Buchhandlungen und derVerlag an i-

Berlin, den18. Dezember1926

L« Z: g

Hauptfchriftleltung: Generalleutnanta.d. Tonstantin v.Altrock, chquottenburg 2,Berliner Straße23,Fernruf: Steinplat) 10116 sk AllefürdieSchriftleitung bestimmten Zufchriften sindnur andie vorstehende Adressezurichten -i-NachdruckundUberseyung derAuf-

Verlag von E.S.Mittler KSohn -Ausgabeslellex BerlinSW6»8,Rechnung -Fernsprecher: Zentrum10736—10730

" ' . Personal-Veränderungen Geeru.Marine). DieAbrüstungsverhandlungeninGenf. Dichter,

Inhaltsuberbcht«Denker,Feldherrl Kraftantriebundleichte ArtilleriederZukunft. Gen.Maj.a.D.v.Ohnesorge sc

Dieneuen englischenEinmanntanks· (Mit2Skizzen.) Ostern Maj.a. D.Jng..f)eigl. —- Kampswagenund Straßen-

panzerkraftwagen beidenrussischenManövern. Oblt.v. horn. —- Neue Dolmetscher-Vücher. Oberstlt. Groeneveld. Von derGeschichtedesmilitärischen Schriftverkehrs. Vl. TschechischeAufgabe1.—- heereundFlotten. —- Bücherschau.

«

Verschiedenes. stizier- undTruppenvereinigungen. —- Familiennachrichten. Anzeigen.

Die Abrüstungzverhandlungenin Genf· lien,PolenunddiekleineEntente angeschlossenhatten, und Deutschland,demimallgemeinen dieangelsächgjjszknStaaten JnGenf sinddieAbrüstungsverhandlungenzueinem ge- Holland- Schweden, Finnland und Spaniasspj »s;»Seite

wissen Abschluß gekommen. Nachdemdievorbereitende Ab- standen. . ;ij-

riistungstonferenz inihrerTagungvom 18.5.bis 27.5. WahrendbeidererstenLesungdesFragenkomplexes nur einen Fragebogen aufgestellthatte,überwies siedieBear- Stimmenmehrheit die Entscheidung brachte, wurde auf beitungdieserFragenzwei Untertoimnissionen, derUnter- WunschdesamerikanischenVertreters beider2.Lesungdie kommission A,zur Bearbeitung dertechnischen militärischen MeinungjedesStaates protokolliert unddenEntscheidungen Fragenund derUnterkommissionB,diezudenwirtschaft- der1.Lesung,dieganz zugunstenFrankreichsausgefallen

llchen FragenStellung zunehm-en hatte. WAWIL belgergL

»BeideKommissionen habenihreArbeiten beendet unddie »DieFrage 1behandelte denBegriffderFriedens- Crgebnisseineiner umfangreichen Denkschriftniedergelegt, rustung. Diefranzösische Gruppe verfochtden Stand- Pienunmehr derpolitischenvorbereitenden Abrüstungskon- punkt, daßausgebildete Reserven, lagerndes Material- ferenz,dieAnfang1927zusammentritt, zugeht,um dann im Mobilmachungsvorbereitungen nichtzudenFriedensrüstun- Laufedesnächsten Jahres dieendgültige Abrüstungskonfe- gen gehörten, dagegenhielt siediePolizei-,Zoll-,Forst-,

renzzusammenzurufen. Gendarmeriebeamten unddieSportverbändefür Friedens-

Der Fragebogen der KommissionAumfaßt7Fragen, rüstungen. DerGrund war klar: Frankreich wollte sein überdiewirnachstehendberichtenwollen. Siehatte ihrer- tatsächlichesUbergewichtverschleiernundüberDeutschlands seitswieder Unterkommissionen für heer, Marine undLuft- Ohnmacht hinwegtäuschen.Dies tratnoch deutlicherbeider streitlrästegebildet. Eswar klar,daßbeiErörterung dieser Frage: glichkeit der Einschränkung der FragendieMeinungen aufeinanderplatzten. Frankreich suchte Kriegsstunge n,oderkomme nhie rfür nur

mit allen Mitteln sichselbstvor jeglicherVerminderung Friedensrüstungen inBetracht? inErscheinung-

seiner Wehrmachtzuschützenundscheute auchvor jedenge- Frankreichbeantwortete dieseFrage dahin,daß Kriegs- fundenMenschenverstand insGesicht schlagenden Auslegun- rüstungen nicht beschränkbar seien, also nach französischerAn- gennicht zurück,um DeutschlandsKriegsbereitschaft zube- fichtdieausgebildeten Reserven,daslagerndeMaterial, die weisen. So stelltendieVerhandlungen ·einenKampfdar Mobilmachungsarbeiten, dagegen wohldieFriedensrüstun- zwischenFrankreich,demsichimallgemeinen Velgien, Ita- gen,nämlichdiePolizei-pp-Veamten, dieVerbände usw.

librahatn hükningek co.. llekknhut i.sa.

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835 ·

1928 wiciiak-wocheuiiiaii ink. 23 836

Wenn man daheraus denBergleichsmöglichkei- ten der Rüstungen eines Landes mit den- jenigen eines anderen dieFolgerungen zieht,so

kommt man zudemmerkwürdigenBild,daß Deutschland

mit seinen100 000 Mann, abzüglich8000 Unausgebildeten undmit 150000Polizei-pp-Beamten aufeinFriedensheers von 242000Mann kommt,während Frankreich dieseZahl kaum erreicht,danur dieaktiven foiziereundUnteroffiziere und dielängere Zeit bereits dienenden Mannschaften als«

Friedensrüstung angesehenwerden können. Ebenso verwirft Frankreich,das lagernde Material als Vergleichspunkther- anzuziehen,daesbedeutungslos sei.Eserübrigt fich, solchen Unsinn nachdenErfahrungen desWeltkriegeszuwiderlegen.

Trotzdemaber Frankreichdieausgebildeten Reservennicht als Friedensrüstung ansehen will,kommt es dochbeider ErörterungderMethoden der Begrenzung und Verringerung der Rüstungen zueiner weiteren Spitzfindigkeit,um Deutschlands drohendeRüstunginsrechte Lichtzusetzen,esschwingt sich nämlichzuderkühnenBe- hauptung auf,daß nichtnur militärisch, sondern auch tech- nisch ausgebildete Reserven im Mobilmachungsfall sofort militärischverwendbar seien. Merkwürdigerweisedrang Frankreichinder erstenLesungmit allen diesen Fragen durch, Deutschlandundmit ihmdieaufseinerSeite stehen- den Staaten konnten nur inder2.Lesungihreerheblich abweichendeAnsicht kundgeben.

DaßbeiderBestimmung einer rein defen- siven Rüstung diedeutscheWehrmacht,der alleAngriffs- wafsenundMöglichkeiten, sich füreinenKrieg vorzubereiten, genommen sind,das beste Beispiel füreinedefensive Rüstung bietet,wurde von Frankreich nichtanerkannt. Daesselbst jetzt umorganisiert, hieltes nur Verringerung derKopf- stärken,derKadres, derDienstzeit,derHeeresausgaben für denBegriffeiner defensiven Rüstung.

-

ÜberdenEinfluß der wirtschaftlichen Fak-

toren aufdie Rüstungenwaren sich Deutschland und

Frankreicheinig. Jn derFrage ,,gebietsweise Ab- rüstung« stellte FrankreichdieForderung auf,daßdas Abrüstungsgebiet stetseinen ganzen Erdteil umfassen müsse, daßdieAbrüstungaber nichtdieStaaten treffenkönne, diefürdieSicherheit auchanderer Staaten bürgen. An derTeilnahme aneinem indembetreffendenGebiet aus- brechendenKriege sindalleStaaten verpflichtet. Frankreich willdamit für sichundfeineVerbündeten dasRechtinAn- spruch nehmen,voni Bölkerbund mit der Bundesexekution injedemFallebeauftragt zuwerden. Dann kann natürlich fürFrankreich eine Abrüstungnichtin Frage kommen.

Deutschland hattedieBesprechungderFrageabgelehnt,weil sie nichtmilitärisch, sondern politischsei,und dabei die KommissionAnichtzubeschäftigen habe.

Auchinder Kontrollfrage kames zukeiner Eini-

gung. Frankreichhielt sowohleinedauernde, alsaucheine von FallzuFall einsetzende überraschende Kontrolle für durchaus"möglich,währendDeutschland, dieVereinigten Staaten, Italien, Spanien, Argentinien eineKontrolle mit derWürde eines Staates fürunvereinbar hielten.

Der chemische Krieg sollzwar verboten werden, man verpflichteteaberalleStaaten demAngegriffenenmit deneigenen Gasmitteln zuhelfen. Dadurchwird dasBer- botillusorisch.

Damit sinddieFragen derUnterkommission fürdasheer erledigt.

Jn der Unterkommission für die Marine

konnte

eine Einigungzwischendengroßen Seemächten,die dasWashingtoner Abkommen aufalle Schiffsklassenaus- gedehntwissen wollten, undFrankreichmit feinen Anhän-

gern, die nur einePauschasltonnenzahlfestgesetzt wissen wollten, nicht erzieltwerden.

Was endlichdieLuftstreitkräfte betrifft, wollte Frankreich, um auf ,,Deutschlands gefährliche Luftflotte«

aufmerksamzumachen,diezivileLuftfahrtdermilitärischen gleichstellen,undebensodieZivilfliegerund das lagernde Luftfahrtgerät für kriegsverwendungsfähigerklären. Deutsch- land konnte natürlich auf diese Beweisauslegung nichtein- gehen,denn es ist klar,daß Zivilflugzeugeniemals Kriegs-

xlugzeugeund Zivilflieger noch langenichtMilitärflieger

in. s

Soisteine Übereinstimmungindenwichtigsten Fragen nicht erzieltworden.

Obdienunmehr Anfang1927 zusammentretende (poli- tische)vorbereitende AbrüstungskonferenzdieFragen mitge- nügender Objektivitätklären wird, erscheint fragli ,wenn auchaus demfeindlichen LagerStimmen lautwer en,wie diedesbelgischen Völkerbundsdelegierten Broucquåre,derin einem im,,Deuvre« veröffentlichten Aufsatz: ,,Soll abgerüstet werden?« dafür eintritt, daßentweder alleabrüsten müssen, oderDeutschland FreiheitinRüstungsfragen gegebenwerden muß.Demkann man nur vollzustimmen. 12.

Dichter,Denker, Feldherrt

Vor mir liegtein kleines heft ,,Moltkes Philo- sophisches Vermächtnis«, herausgegeben von Max Wiefer. (Darmstadt 1917, Reichl Verlag. Preis: 3M.) EinphilosophierenderFeldherr! Liegt nichteinWidersinn indieser Verbindung? DerFeldherr, derMann desWillens, deshandelns, derTatsachenwelt zugekehrtundGeschichte, dasheißt Wirklichkeit, schaffend. DemgegenüberderPhilo- soph,derGrübler,derJnsichgekehrte, den ewigenDingen Zugewandte, in der Sphäreder Abstraktionen Lebende!

Unvereinbares scheint hiervereinbart werden zusollen. Das Beispieldesphilosophierenden Kanzlers,unter dessen staats- männischer FührungDeutschlanddem-Kriege zuglitt, stellt sichabschreckend mahnend ein.

Jstesvielmehr nichthohe Zeit, letzte Reste des Deutschen alsDichterundDenker endgültig abzuftreifen,endlicheinmal auchalsVolk,als dessen Führer ,,realpolitisch«zudenken?

Dochdastehtam EingangzuDeutschlandsneuerer Ge- schichteeinpreußischer Kronprinz undsingtseine »Odeauf den Ruhm«, schreibtderselbeals königlicher Feldherr im sechsten Jahre seinesheroischenRingens gegen eine Welt von Feinden: »Ichrette michaus meiner Lage,indem ich das Weltall imGroßen betrachtewievon einem entfernten Planeten aus. Dann erscheinenmir alle Gegenständeun- endlich klein,und ichbemitleide meine Feinde,daß sie sich sovielAufregung machenwegen einer so geringenSache.

Was würdeaus uns ohnediePhilosophie,ohneNachdenken, ohneLossagung von derWelt und ohnejene vernünftige Verachtung der frivolen, vorübergehendenund flüchtigen Dinge, welchederen genauere Erkenntnis uns einflößt.«Als derPhilosophvon SanssoucilebteramEndefeiner kriege- rischen Laufbahn inuns weiter. Undwar dochderSieger von RoßbachundLeuthen,dererste held,derdemdeutschen Namen wieder Klang inderWeltgegebenhat,einMann desWillens undderTat ohnegleichen.·.

Dochdaschreibteinjunger preußischer Generalstabs- hauptmanneine Novelle(«Die zwei Brüder«),die uns

Jungeren noch ansprichtdurch Gedanken und Form, ent- spanntsichinseinen immerspärlicherenMußestundeninder Ubertragungfremdsprachiger Gedichte, bietet uns in der Schilderungvon Land undLeuten fremder,bereister Völker

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837 1926—- Miliiär-Wochenblakk Nr.23« 838

»eine künstlerischeWesensschau,dieaufGoethescher Stufe steht«und hinterläßtuns als Greis inseinen,,Tro-st- gedanken über das irdische und Zuversicht auf das ewige Leben« ein philosophisches Vermächtnis, das ,,letzteWeisheitmit derGabedes Künstlers, ja Sehers und Propheten vermittelt.«.Und schmisedete dochals Chefdes Generalstabes diegeistigen Waffen fürdaskriegerische Werkzeug, dessenderDritte und Bedeutendste in dem Triumvirate König,Feldherr»und Staatsmann fürdie Durchführung seinerpolitischenGe- danken bedurfte,undführtealsletzterganzgroßerFeldherr dieSchläge,dieseinem KönigedieKaiserkrone, seinemVolke dieEinheitbrachten.

Geist-Tat-Mensch en sie beide, Friedrich,Preußens großer König und Herr,und Moltke, Preußens großer Schlachtenlenker, Schlachtendenker,vereinigensieinsichals Täter,Denker und Dichter Wille,Gedanke und Gefuhl zu derEinheit,diedasWesendesGenies ausmacht,tragen sie insich »denwundervoll harmonischenWechseldes·Lebens, einen gelassenen Wechsel zwischendem Gegenwärtigenlund dem Ewigen, zwischen demAllund demEinen, zwischen gesellschaftlicherEinordnungundEinsamkeit, zwischenNatur- lichkeitund Menschlichkeit, zwischen Kampfund Frieden, zwischen PflichtundLiebe, zwischen TätigkeitundStille .

Diese harmonie aber gibtihnen jene Weltüberlegen- heit,diedenechten Führer ausmacht. Siestrahltvon der Stirn aller wahrhaft großen Menschen,leuchtetihnenaus demAuge, läßt ihrenMund von Genien umspielenundgibt ihrem Antlitzdieheitere Entspannung, diedasdesHerrschers

kennzeichnet. » .

UmdiesGeheimniszuwissentutuns not,diewirtaglich vom SchicksaldenFührer erflehen.

Und darum danken wir Max Wieser, daß er

esunternommen hat,Moltkes philosophischeGedankenwelt

uns nahezubringenundeineSeite desJnnenlebens dieses bedeutenden Mannes vor uns zuenthüllen,dievon seinem

Feldherrntum nichtzutrennen ist.f ·

Gerade deshalbaberbedauern wir auchdiereichlichun- weiseEntgleisung in der Schlußbemerkungdes Heraus- gebers, »daßMoltke einen Berufausübte, demwir heute wenig Sympathie mehrentgegenbringen. Jst nichtderechte Moltke unddas,was unsterblichistan ihm,»eherdort zu finden,woersseltengesuchtzuwerden pflegt, namlichaußer- halbseinesBerufs als Militär, der ihm nichtEndzweck seinesDaseins war?« Michdünkt, hierwird ausdem Philosophen Wieserdas, was Thomas Mann einstsehr treffendeinen »Zivilisationsliteraten«genannthat. 92.

Kraftantrieb und leichteArtillerie der Zukunft.

VonGeneralmajor a.D.von Ohnesorge f.

Jndenheeren allerMilitärstaaten hatderKraftzug seinen siegreichenEinzuggehalten. Nichtdas ,,ob'·,sondern das

»wie«und bis zu welchenGrenzen bildet denFragen- komplex.

Vonjeherwirkten sichalletechnischenFortschritteaufdie Artillerie am meistenaus. Jetzt hat sich ein schierunbe- grenztes Feld für ihre maschinelle Weiterentwicklung,Orga- nisation,Taktik undSchießtechnikeröffnet.

DieFrage desErfatzesdes Pferdesdurchmechanischen Antrieb reichtweitüberdasJahr 1914zurück.Nur lang- sam,zögernd gingman weiter. DerKrieg,noch mehrdie NachkriegszeitbeschleunigtendasTempoderVersuche· Schon hatman reiche Erfahrungen gemacht.

Jn neuerer ZeitentstandzwangsläufigdieFrage:·Wie

weitwird diemechanischeKraftdentierischen Zugbeider Artillerie überhaupt ersetzen?

FürdieBewegungdesschwerenundschwerstenGefchützes

komåntin derZukunftnur nochdermechanische Kraftantrieb ZUrage.

überlebt.DieForderung nach dauernd steigendenSchuß- leistungenundgroßer Feuerbereitschaft rief naturgemäßein

Hier hat sichderPferdezugohneallen Zweifel

erheblichesAnwachsendesGewichtesallerschwerenGeschütz-»

arten hervor. Wollte man hieramtierischenZug«festhalten- sowäre stete Feuerbereitschaft nichtgewahrt,dieMarsch- kolonnnen würden übermäßig verlängert. DasSechs-und Achtgespann,nochmehr die notwendige Trennung der Geschützlasten(Rohr-,Lafetten-und Zubehörwagen)beein-

flussenbeides imungünstigenSinne. »

Außerdem müssen geradealle schwerenSondergeschutze besondersgroße Bewegungsfreiheit besitzen,dasiehanIg raschvon einer Front zur anderen befördertwerden müssen.Aber auchintattischerHinsichtüberwiegen die Vorteile, dieder mechanische Zug fürschwere Artillerie gegenüberdem tierischenbietet.

FürdieseArtillerie ist deshalb dieEntscheidungschon heute zugunstendesAutomobils gefallen.

Anders verhält sichdieSachlage fürdieleichte Artillerie.

hier istder Streit fürdas ,,pro«und ,,cont1·.a« noch lebhaft.

·

··Amerikamit seinen Geldmitteln hat frühzeitigmitgroß- zugigen Versuchenbegonnen. Die ftrategischen Gesichts- punkte diesesLandes fordern eine durchweg große Be- wegungsfreiheit aller Artillerie. Das Pferdverschwindet als Zugtier aus der leichtenArtillerie im Felde. Es findetnur als Reittier Verwendung.

Von den europäischenGroßstaaten geht Jtalien inder Motorisierung der l. A. ohne Spezialverwendung rasch vorwärts. Englandgeht zögerndvor. JnFrankreichsteht man inlebhaftenVersuchen. DieFrage, obdergezogenen oder getragenen Lastder Vorzug einzuräumen sei, harrt derEntscheidung Diekoftspieligenundzeitraubenden Ver- suche lasseneinesolche sobald nichterwarten.

Seit mehreren Jahren verwendet man einen Teil der artillerie lägåre als artillerie porte«e,indem man die leichten Geschütze aufSonderkrastwagen verladet. Außer- demwerden ZugmaschinenaufLkw.transportiert. Jhnen fällt aufdem Gefechtsfeldedie AufgabederQuerfeldein- beförderungderKanonen zu. Diese Maßregeln tragenden Stempel desKompromisses an sich.Dieser Notbehelfbe- deutet eineerheblicheGeräteverschwendungund verlängert dieMarschkolonne.

Die Merkmale der französischen75m.m-Artillerie auf Kraftwagen sind:große Beweglichkeit, rascherund reich- licher Munitionsersatz.

Man hat Regimenterzu9Batterien aufgestellt,dieden oberstenKommandostellen als Verfügungsartillerie zuge- stelltwerden.

DieFranzosenhebendieManövrierfähigkeit dieser Kraft-

wagen-Artillerie hervor. »

Marschleiftungen von 80kmund mehrkönnen gefordert werden. Jmmer aber ist sievon der Beschaffenheitdes

Straßennetzes abhängig. .

Der Geschützwagen führt180bis 200Schuß mit, das Regimentverfügt außerdemüber160Schuß jeGeschützin einer Transportkolonne. So stehender Kanone in vor- dersterLinie sofort mehralsdervolleTagessatz (der Satz= 300Geschosse)zumVerbrauch. DerWert dieserArtillerie- gattungwird hierdurchbesondersunterstrichen.

DerEinsatzzum Gefechterfolgtunter einheitlicherFüh-

rung. DemFühreristin AusführungseinesAuftrages

große Freiheit zulassen. Seiner Ausgabe gebührtvor denen der anderen Artillerie der Vorrang; nötigenfalls hatdiese ihreStellung zuräumen. Nach Erfüllungdes Auftragesistdas Regimentbald wieder inReserve zurück- zunehmen.

DadasMotorgeräusch sehr stark ist, muß solche Artillerie beiAngriffsvorbereitungen aufderletztenStrecke durch Gespanne vorgebracht werden. Dasselbe gilt für die Munition und densonstigen Bedarf. Personenkraftwagen, Krafträderund berittene Patrouillenkommandos erhöhen dieBeweglichkeitderEinheiten.

AusdenNachrichtenüberdiefranzösischenVersuchemit Kraftantrieb ist folgendeshervorzuheben:

DieLeistungeneines endlich gut durchkontruierten Rad- schleppers schienen befriedigend.Beiseineriutzanwendung inMarokko aber Versagteerbekanntlich. Seine Fahrfähig-

Isl-

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keitiuschwierigemGelände ist nicht hinreichend, seineAb-

nutzungzuschnell. «

Diedarauf folgenden Versuchemit mehreren Raupen- schleppernhatten guteErgebnisse. Sie sindmehroder wenigerinjedemGelände beweglich, ihreKletterfähigkeiten erstaunlichgroß. Derreine Raupenschlepper ist jedochfur längere Märsche aufderStraße ungeeignet. Fahrzeugund Straßewerden übermäßig beansprucht.

JndenletztenJahrenmachteman sichAmerikas Erfolge mit einem Kombinationsschlepper zunutze» Dieser Rad- raupenschleppermit benzo-elektrischerKraftübertraunglöst dasProblem derFortbewegung allerorten. Der rundsatz lautet: Fahrt aufderStraße aufgefederten Vollgummi- rädern,imGelände aufendloserKette. Diezuftellenden Forderungen sind: großeLebensdauer von Wagenund Kanone, leichterWechsel zwischenRad- und Raupenlauf, mühelose Steuerung,— Standfestigkeit beim Schuß, große Marschgeschwindigkeit(bis48lcmXStd.),Marfchfähigkeitin der Kolonne gemischter Waffen, erhebliches Munitions- fassungsvermögen.Diesen Forderungen sollendieneuesten Typenannähernd genügen.

Eshandeltsichnun nochum dieFrage,obsiesich besser als Last-oderals Zugmafchinenwerden verwerten lassen.

Denkbar wäreauchdieLösungderFragedurch Verwendung

Pelrbfletzterene t. fürdenNachschub,derersterenfürdieWaffe

Nichtnur aus technischen, sondernvor allem aus tak- tischenGründen istderreine Selbstfahrer fürdieGeschütze derl.A.zufordern. Ergestatteteinrasches Einnehmen der Feuerstellung und einebensolches Loslösenaus der- selben,daRücksichten auf Protzenund durchsie hervor- gerufenehemmungen wegfallen. Erbietet eine verhältnis- mäßigkleine Zielfläche.

testenSinne gekürzt·

Diekünftige Formauchdes7,5und 9ein-Feldgeschützes wird inFrankreich dieselbstfahrende, gepanzerte Räder- raupenkanone sein. Daneben wird man wohlaufeinen gewissenBestand pferdebespannter Vatterien nichtver- zichten.RücksichtenaufdieVolkswirtschaft sind hierbeimit- bestimmend.

Mit dieser Weiterentwicklung der Masse der leichten

Artillerie werden Umwälzungeninder Verwendung und

Fechtweise dieser Waffe hervorgeruer werden, diesich heute noch nicht übersehenlassen. DerStrategie undderTaktik aberzeigen sichneue WegeundZiele.

JnDeutschlandwirdinweiten Kreisen nochdieMeinung vertreten, daßman fürdieleichten Spezialwa en(J·G.) wie fürdieleichteArtillerie überhauptdas ferdnicht wird entbehren können. Es wird übersehen, daßinden anderen Ländern dieEntwicklunggeradederjenigenAttil- lerie,dieinenger Verbindung mitderJnfanterie kämpft, demgepanzerten und-unbehindertbeweglichenAuto-Geschüiz zustrebt. Nur dieses trotztindergefährdetsten Zonedem Jnf.-undM.G.-Feuer undderGasverseuchung Undnoch eins: JedeÜberraschungwirkt —- dasist nichtnur dieEr- fahrung des täglichen Lebens, sondern auchderKriegs- geschichte lähmend aufdenWillen desUberraschtenein!

DieKettederBeispiele reichtvon denElefanten desPyr- rhusunddenSchlachtrufen derKimbern bis zumGeschrei

derTurkos 1870 und denaus den Nebelwolken heraus-

brechendenTanksdesherbstes1917beiEambrai. JmNah- kampfwird das überraschende, ungestüme Vorbrechenvon

Panzergeschützenimmer für Augenblicke Schrecken einjagen, den diedichtauffolgendenJnfanteristen ausnutzen können.

Das bleibt beachtenswert.

Wir, zurUntätigkeit gezwungen, verfolgen dieEntwick- lunginanderen eeren mit Aufmerksamkeit undwerden hoffentlich Folgerungen ziehen-,dieallen eigenenVerhält-

nissenRechnung tragen. -

Derleichten Artillerie öffnete sicheinweites Gebiet!·

1926 Militär-Wochenblall Nr.23

DieMarschkolonne wird imwei-.

FRA- sjlo

Die neuen englischenEinmanntanks.

Mit 2Skizzen.

Vonöst· Major a.D.Jng. Heigl Vielwurde schon,darunter auchindiesen Spalten, über denneuen, seit vorigemherbstimVersuch befindlichenEin- manntank desMajorsLeMartel geschrieben, dochwar bisher,infolge der Abschließungder Versuche vor der Oftentlichkeit,nichtmöglich, sicheinBild von diesemTant·

zumachen,dertatsächlich geeignet sein wird,denmodernen Kriegweiter ins mechanischezuzwingen.

Essollnun hier versucht werden, anbandzweierBilder die ursprüngliche und die ganz neue Ausführung zu skizzieren.Esist klar, daßdieWiedergabe mehrererEinzel- heitenund derDaten nur schätzungsweise geschehen kann,

FbschtondieAbbildungen relativ genau gezeichnetwerden

’onnen. s

Stizze 1.

G Sktzze1stellt jenen Tankdar,dervon derMorris Com- niercial Ears Ltd.inOxford zusammen mitden handels- traktoren derselben Type schonim Frühjahr vorgefiihrt werden konnte.

Wir haben es, wie die Abbildung zeigt, mit einem halbkettenfahrzeug zutun, wobei wir dieseBe- zeichnungnachdem Englischenwählen(Semi-Track), um eine Verwechslungmit den Kombinationsfahrzeugen oder Räder-Raupenfahrzeugenzuverhindern.

handelstraktor wie Tank haben bekanntlich dieselben Chassis;zu ihrenbeiden Seiten befinden sichdieLeit- und Triebräder nebsteinem Paar gefederter Tragrollen, auf denen derWageneinerseitsruht,während andererseits ein guter Teil seinesGewichts von den gefederten hinter- rädern Laufgenommen wird,diezurSteuerung verwendet werden.

Eben die Notwendigkeit dieserhinterräder zur Steue- rnng kennzeichnetdiese Typealshalbkettenfahrzeug

Der 16Ps-Motor, dieKupplungund das Schaltgetriebe sind dieselbenwiebeim 25X30 cwt-Morris-Wagen, doch ist ein zusätzliches Planetenschaltgetriebe vorgesehen, welches demTank wiedemTraktoracht Geschwindigkeitenvorwärts undzweirückwärts gibt.

DerinSkzz.1gezeigte Tank hattebloßebehelfsmäßige PanzerungroherForm;dieWaffe,das MG.,feuertdurch eine Osfnungrechts seitwärts in der Vor-derwand des Turmes, übersdessenoberen Rand derFahrer beimMarsch hervorsieht.Wiebereits bekannt,läßtbeiGefahreinbehel- druckdenFahrer mitseinem Sitzum 15cm fallenundim Turm verschwinden-

DieserTank soll nach- Angabe»derFirma eine höchst- geschwindigkeitaufebenem Grasboden von nicht weniger als30 Meilen-h gleich50kaStd erreichen.

Eswar klar,daßderTanknichtindieserGestaltzurAn- nahme kommen konnte. Weder dashalbkettenprinzip (so gutes fürdieVerwandlung von bestehendenPanzerautos

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