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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 11. November 1926, Nr 18.

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Zimmer18 Berlin, den11. November 1926 111. Jahrgang

Ulilitärlll ocbrnblatt

UnabhängigeZeitschriflfürdie deutscheWehrmacht

HCUpkfchristleitunmGeneralleutnanta.d. Conftantin v.Altrock, Charlottenburg2,Berliner Straße23,Fernwi- Steinplatz 10116 is- AUE für die Schriftleitung bestimmten Zufchriften sindnur andie ovkstkhwdeAdressezurichtensi-Nachdruckund Ubersetzung derAuf-

siitzeistnur mit Genehmigung derSchriftleitung gestattet i-Das

»Militär-Wochenblatt"erscheintam4.,11.,1s. und25.jedesMonats st- DerBezugspreis beträgtoiertelsiihrlichM.3,so 4sBestellungen nehmen alle postanstaltem Buchhandlungen und derVerlagan si--

VerlagvonE.S.Mittler 84Sohn -Ausgabeflelle: Berlin SW68, Kochftr.68-Fernsprecher: Zentrum10736—10739

InhqusäbersichkPersonal-Veränderungen (F)eer).—- ,,Das Testament des GrafenSchlieffen.«Oberstlt.a.D.

»

«Theobaldv.Schäfer, Oberarchivrat beimReichsarchiv. DieEntwicklung der politischenund militarischenLageinChina.(Fotts. solgt.).-n- —- VomkleinenZukunftsheer.Hptm Dittmar. VonMudros nach Mudania.

Mit2Skizzen.)Maj.a.D.O.Welsch. DieDenkwürdigkeitendesGenerals derKavallerie a.D.v.Bernhardi. Oberstlt.a.D.

Qb.k(kcher· Soldat undPolitiker. Einbemerkenswertes französisches Buch: »Er)missions späciales«.österr.Maj.a.D.

Fritz Heigi. Daseinsberechtigung derleichtenFeldhaubitze VerwendungfranzösischerKampfwagenundStraßenpanzer- tkastwageninSyrien. sterdezug undKraftzuginMarokko. DieMilitärbehördenalshilfsorgane derbürgerlichen Stkafvollstreckungsbehörden.Oberheeresanwalt Frey,Dresden. DerSpion. Prof.Dr.Degner.—- Löiungderfranzösischen Ufgabe Nr.2. heere und Flotten. Vücherschau.—- Verschiedenes. Offiziersund Truppenvereinigungen.

Mchrichtena —- Anzeigen.

»Das Testament des Grafen Schlieffen.«

VonOberstleutnanta.D.Theobald Schäfer, Oberarchivrat beimReichsarchiv.

LEINaufrichtigerVerehrerdesGrafenSchliesfenundseiner

dehreljhatuns unter dem obigen Titels-)einBuchgeschenkt- wa.5keln Soldat, derbegonnen hat,darin zulesen, so leicht itledekausderbandlegenwird. Fürdenkünftigen Führer

lxeSeine schier unerschöpflicheFundgrube wertvollster Be-

ahmntlAberauchderLaiewirdgefesseltwerden durch die

entsprechendeklare und überzeugende Darstellung, diedie nscheidendenAnsangsoperationen des Weltkrieges kritisch

lisheuchtetzsoweit sieindenbeiden erstenBänden desamt-

bi

en KriegswerkesdesReichsarchivs behandelt sind,also

Os?EndeAugust1914 imWesten,bisMitte September im UUFILAn1te·gungen,DasBuchdaß hierbietet einenur solche Fülleeinigehauptpunktevon Gedankenberührt Werdenkönnen.

GZUnachstistesinhohem Maße erfreulich, daß auch Genlt.

let-Jenerineinwandfreier undwohlnicht mehrzuwider-

mszsndekAxtdenBeweis führt, daß1914füruns garnichts

anderesMoglichwar, alszuerst imtWestenanzugreifen, e

daßhierbeiderDurchmarsch durch Belgiennichtzuum-

gchhenWaks «Wäredemdeutschen heere derErfolg be-

übledeksgewesen, so hätteniemand weiter einWort verloren

träerl.d1eVerletzungderbelgischen Neutralität, undpkenach- 9IcheslKritiker wärenvolldesLobes gewesenuber den VortreffllchenPlan.«

H er.Nachweis,daßder Erfolgmöglichwar, bildet den

JlkptthaltdesBuches.Groener mißtdiedeutsche·Führung Gahnllch·wiees schon Oberstleutnant FoersterIn seinem

BerufSchlieffenundderWeltkrieg« getan hat andem

MaßstabederFührungsgrundsätzedesgroßen Lehrmeisters,

stagfle»indessen Qperationsstudien, Kriegsspielen,General- wisrklsplxund Aufgabenbesprechungenvorliegenlf Er-be-

elstinuberzeugenderWeise, daßderSchlieffensche Feld-

ztugdelangegen Frankreich,sowie er inider Operations- Llevon 1905niedergelegtwar, tatsächlichdas ,,Sieges-

*TT»·US estament des Grafen Schlie ffen,

OpreratweStudien über den Weltkrieg«von Wilhelm

2BPIFUEV,Generalleutnant a.D. 244Seiten 8omit 85SItafelnund22dreifarhigenSkizzen. E.S.Mittker Ohn- Berlin 1927. 12RM.,Ganzleinen15RM.

rezept«war, dasauchbeieigenerUnterlegenheit an Zahl diegrößten Aussichten fürvollen Erfolg bot. DerFeld- marschallGraf Moltke hatte einstaufGrund der Er- fahrungen von drei siegreichen Kriegengeschrieben:,,Kein Operationsplan reichtmiteinigerSicherheit überdaserste Zusammentreffen mit der feind-lichenHauptmacht hinaus.

Nur derLaieglaubtimVerlaufeines Feldzugesdiekonse- quente Durchführungeines imvoraus gefaßten,inallen Einzelheiten überlegtenundbis ans Ende festgehaltenen, ursprünglichenGedankens zusehen.«Dem GrafenSchliesfen scheintes inseinerStudie geglücktzusein, fürdieOpera- tionen aufdemräumlichengbegrenztenunddurch Festungen eingeschnürten Westkriegsschauplatzeinen Wegzuzeigen,der auchüberdenerstenZusammenstoßmitdemFeindehinaus gangbarblieb und sowiederGegner1914 verfuhr—- trotzunsererUnterlegenheitanZahlmitallergröterWahr- scheinlichkeitzumvollenSiegegeführt hätte.Die roenersche Beweisführung, daß solcher Sieg sicherwar, wenn nur die Oberste Heeresleitung selbstdemSchlieffenschen Plan treu bliebundinseinemSinne wirklich ,,führte«,isteinwandfrei.

DieDarlegungen darüber bieten das allergrößte Interesse.

Sie stellenaber einvernichtendesUrteil überdiedamalige Führung der deutsch-en Obersten heeresleitung und—- wenn auchinetwas abgeschwächtem Maße derMehrzahl der Armee-Oberkommandos dar. ZudiesemUrteil seies ver- stattet, einigeBemerkungenzumachen: -

General Groener wollte ebensowenigwieseinerZeitGraf Schlieffenselbstinseinem ,,Eannae« Geschichte schreiben, sondern »Operative Studien«,und er meint daher: »Es handelt sich heutegarnichtum persönliche Angelegen- heiten, sondernum die Notwendigkeit, aus den eigenen Fehlern zu lernen.« Das-hebt dieWirkungseinerAus- führungen aufdieGestaltungdesgeschichtlichen Urteils der Weltnicht auf,unddahermuß hier auf einiges hingewiesen werden, das manche Fehlerderdeutschen Führung dochin milderem Lichte erscheinen läßt.

Groener weist nach, daßdieVom GrafenSchlieffen in seinerStudie von 1905 inAnsatz gebrachte—"—damals aber noch nicht vorhandene —- Stärke desFeldheeres imJahre 1914bisaufeinen geringenRest erreichtwar. Daßesaber mitderStärke undvor allem mitderVerwendungsfähig- keit der Vesatzungs- und Ersatztruppen unendlich viel schlechter aussah,als eszur DurchführungderSchlieffen- schen Gedanken schon1905 erforderlichgewesen wäre,tritt

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X

wenigerklarhervorUnd wirdauchvonanderen oft übersehen.

Jch habees umeinBeispiel anzuführen—- beiKriegsbeginn abÄerselbsterlebt, was es heißt,mit einer Truppe inden modernen Kampfzugehen,deren Jnfanterieteilweiseweder Maschinengewehre,noch Feldküchen hatte, deren Artillerie ungenügendesRichtgerät, ungenügende Fernsprechausrüstung undkeinerlei Munitionskolonnen (nichteinmal leichte) besaß, UnddiewederKolonnen noch Feldlazarettehatte, unddas war dieplanmäßig auchzum Kampfeimfreien Feldebe- stimmtehauptreserve dergroßen Festung Straßburg. Mit derAusstattungder nichtmobilen Besatzungs-und Ersatz- truppensahesnochsweitschlimmeraus. Ohne umfangreiche und«kostspieligeFriedensbeschasfungenwäre demallennicht abzuhelfengewesen.

Für denGeneralobersten v.Moltke war dieLageim Jahre 1914 unendlich Vielschwieriger, als wie sie Graf Schlieffen1905seinerStudie zugrunde gelegthatte. Das richtigeBild bekommt man erst,wenn man nichtnur die deutschen Stärken von 1905 und1914 gegeneinander- stellt, sonderndas Verhältnis zurStärke desGegners inBetracht zieht.lDas aber hattesichnichtnur imganzen gewaltigzuungunsten derMittelmächte verschoben, sondern auchan derWestsront,aufdiees zunächstankam. Wen dieSchuldandenVersäumnisseninunsererRüstung trifft,

-

undwieweit diese Bersäumnisse zeitlich zurückreichen, soll hiernichtuntersuchtwerden. Man kannabernichtan der Tatsachevorübergehen, daß so oftderReichstagvon der Regierungaufgelöstwurde —- esimStreite um militärische Forderungen geschah (dabeieinmal allerdingsum solche für

Südwestafrika). .

Sehrzubegrüßen ist, daß Groener als das erstrebens- werteZiel für den Feldherrnhinstellt,daßerdieArmeen

—sich möchte sagenwieSchachfiguren bewegen kann- Das wirkt wohltuend und klärend gegenüberdenheutigen Bestrebungen, die»Pfyche«der Truppe inübertriebener WeiseindenVordergrund zuschieben. fJm Jahre 1914 waren fürdasBewegenderSchachfiguren umbeidiesem Bildezubleiben aberdoch erheblicheSchwierigkeiten zu überwinden,und ohnedasGeschehenlassenderdamaligen Oberstenheresleitung irgendwie beschönigenzuwollen —-

möchtees doch auchzweifelhaft sein,obselbstunter dem GrafenSchlieffenallegeforderten schwierigenManöver —- Angriffund Wiederausweichen oder umgekehrt geglückt wären. Besonders fraglicherscheintmir das fürdieaus Reserve-, Ersatz-odergarLandwehrtruppen gebildetenVer- bände,dieeben nur einfachen Aufgabengewachsenwaren.

Jedes Ausweichenmitnichtganz festgefügten Truppen hat doch große Bedenken; obes alledeutschenBerbände 1914 äusgehaltenhätten,stehtdahin. Führung und Truppe waren«an solches Manövrieren nichteingespieltundkönnen es-beiMillionenheeren undkurzerDienstzeit vielleichtüber- hauptkaumsein.DieseGesichtspunkte lassendasVerfahren z.’-B.der4.,(5.und 6.Armee sicherlich wenigeranfechtbar erscheinen,wenn auchunumwunden zuzugeben ist, daßes

ausdem Rahmen derSchlieffen-Operation herausfiel.

JGraf Schliesfenselbst hatgesagt: »Wereine oder beide Flanken angreifenwill,muß,um von Leuthenusw. abzu- sehen, fderStärkere sein.«Erwar sicheben klardarüber, daß auch sein Feldzugsplangegen Frankreich mit unter- legenenKräftennur von einem gottbegnadeten Feldherrn siegreich zu-Ende geführtwerden würde. Solche Feld- herrenbeschert das Schicksalnur selten; Generaloberst v,T-Moltke gehörte nicht zu-ihnen·-UnddieserMann hatte—- wiedargelegt—- obendrein nochmit zahlreichengroßen Schwierigkeitenzukämpfen,dieinderSchlieffenschenStudie

"

von1905nichtzutagetraten. ErhatdieGedanken dieser Studie keineswegs abgelehnt; erwollte nach ihnen handeln, aber Erkenntnis undWillensstärke reichten nichtaus, um angesichtsder schongeschilderten Erschwerungen, der Ein- wirkungen des Gegners,desTätigkeitsdrangesderUnter- führerund derErfolgssaussichtem diesich auchaußerhalb des«"Schliesfen-Planeszubieten schienen,andiesemunbeirrt festzuhalten So empfinden-wiresalseineTragik,daßdas vorhand ense,;Sie;gesr,ez«e«nichtverwendet wurde. Es ist«wieimmer; derrichtige lanallein ist nichts, dasEnt- scheidende-istderWilleund-die-Tat. »

1926—»Miliiär-Wochenblaik—"Nr.18

odermehr »Fehler« gemacht hatwie dieunsrige- 628

Eswillmir schließlichbedenklich erscheinen,dieSünden derhöherenFührungderFehlerfreiheit der,,Truppe«gegen- überzustellen,wie es auch bei Groener gelegentlich geschieht. Wir haben uns in berechtigter Anerkennung undBewunderung fürdieglänzenden Leistungen unserer TruppeschonimKriege vielfach allzu sehrdaran gewöhnt, diezahllosen»Fehler«,dienatürlich auch sie gemacht hat, zuübersehen.DieNachkriegszeit hatdann inso verstärktem Maßeindieser Richtung gewirkt, daßesheuteüberhaupt kaumnoch jemand wagt, von solchen Fehlern zu sprechen unddavon,daß auch siedieFührungum manchenErfolg gebrachthaben,derihrnachden getroffenenMaßnahmen wohl hätte zufallendürfen. Ebenso mußimmer wieder be- tont werden,daß auchdiefeindliche FührungebensoEs viele scheint daher nicht unbedenklich, darzulegen,wieesgekommenwäre,

»wenn«wir alles richtig machten,ohnegleichzeitigdie FehlerdesGegnersaufzuweisenund ihm zuzubilligen,daß aucher alles aufsbeste durchführte.

Darin, daß Groener fürdieAbwehrinOstpreußeneine Kriegführungvon höchstem Wagemut vertritt, scheintmir eingewisserWiderspruchgegenüberdemSchlieffenschen Plan fürden Zweifrontenkrieg zuliegen. Jchmeine, wenn man zielbewußtalles aufdieKarte derWestentscheidung gesetzt hatte,dann mußteman imOsten hinhaltend fechten, undGeneraloberstv.Moltke hattenicht so unrecht,wenn er der8.Armee mitaufden Weg gab, sie solle sich nicht»ab- schneiden lassen, sondern nötigenfalls hinterdieWeichselaus- weichen. Jnsolchem FalledieProvinzOstpreußenzu»sakri- fizieren« scheint auchder Studie des Grafen Schliesfen von 1905 wie seinerAufgabe von 1898 zuentsprechen.

Wenn Groener trotzdem als Aufgabefürdie8.Armee

dieVerteidigung Ostpreußensum jedenBreisverlangt, so mag ihndazuder Wunsch veranlaßthaben, auch die Operationen inOstpreußenim Lichte SchlieffenscherVer- nichtungsstrategie zuzeigen. Das ist ihm vollauf geglückt, und erhatdaran eine Reiheüberaus kühnerundhöchst lehrreicherOperationsstudien geknüpft.

Tannenberg ist dereinzige Sieg,derGroeners strenger Prüfungstandhält: »DerWille und das Ungestümder Jugend, gepaart mit derWeisheit und RuhedesAlters, hieltenihrenEinzugbeimOberkommando«, schreibter,und dann-nachdem derSiegerrungen: ,,Wares»Kriegsglück«, von demman gemeinhinzusprechen pflegt?Gewißwar auch dieses dabei,aber doch nicht allein,es war weitmehr,es waren diemilitärischenFähigkeitenund Tugenden, die

wie ein Magnet das Kriegsglück an sich

ziehen: die Folgerichtigkeit der opera-

tiven Jdee und die Beharrlichkeit der Aus-

führungR

Der Schlußdes GroenerschenBuches stellteinescharfe Absagedar an alle,diedieKriegskunstinirgendeine be- stimmte Theoriezuzwängen suchen.Erbilligt »dem Feld- herrnvöllige Freiheitvon jedem Prinzip«zuund schreibt überdenGrafen Schlieffen: ,,Solche gottbegnadeten, schöpfe- rischen Menschen zehren nichtvon MethodenundSystemen

oder wie man es nennen mag, ihnenfließteine ewige

Quelle« ,

Wenn ich—- soweitdieGestaltunggeschichtlichenUrteils inFragekommt ineinzelnenPunktenvon demabweiche, was sichausGroeners Studien ergibt, so

stimmeich ihm doch in derGesamtauffassung durchauszu.Es i tihmelungen,uns infesselnder Weisebekannt zumachenmitder edankenwelt seines Helden. Man legtdasBuch,dem man weitesteVer- breitungwünschen möchte, mit hoher Befriedigung undum einen geistigen Genuß reicheraus derhand. Dem Schicksal aber grolltman, daßes uns nicht hatins Feldziehen lassenunter derzielsicheren FührungdesGeneralstabschefs, dervorausahnte, »was kommen wird undkommen muß«, dersals-»strategischer»Exerziermeister«das heer wie eine geschlossene Phalanxnach Frankreichhineinzuführen gedachte undderdenGeneralstaberzogen hatte nach seinem Grund- satz:»Mehr seinals scheinen, viel leisten, wenighervor-

treten.« «·- "·

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629

N

DieEntwicklungder politischenund mili- tärischenLageinChina.

Seit-deminChina1911dieMandschu-Dynastiebeseitigt UnddieRepublikausgerufen wurde, istes mitderMacht derZentralregierungimmer mehrbergabgegangen, haben

dlk.WV,le-Gouverneuresicheine immer größereSelb- ständigkeitangemaßt.DieGouverneure erhoben Zölleund Verlchafftensichdadurchdie Mittei, eigene Truppen zu

UptekhultenSositztinPekingeine ohnmächtigeRegierung, diemit·denauswärtigen Mächtenüber das gegenseitige Verhältnisverhandeln soll, während die tatsächlicheMacht mderHandeiniger Generale liegt,diesich gegenseitigmatt setzenundihren Machtbereich möglichstüberdasganzeLand auIzu-dehnenversuchen·

Jnnekpvlitischhatten sich verschiedene Parteien gebildet, votlvdenenindenVordergrund getretensind:

DIETfchili-Partei hatte-bis 1924 dieRegierung UnterdemPräsidentenTsao-kungestellt. Auf sie stützte sich

erGeneralWupeifu,der1924 inderProvinz Tschilium ekmgem starkesHeerzusammengezogen hatteund von eMman annimmt,daßervon denangelsächsischen ten

UnterstutzhwirdEiner seinerDiv·Komdre. war der en.

eng-YU-siang,der,,christliche General« genannt, weil er Undfeine Truppen denchristlichen Glauben angenommen

hatitlelxgSeine Div. galtals diebestdisziplinierte Truppe JDieAnfu-Partei, diefüreinZusammengehen mit .U,Pan eintritt. Sie stellte1925denPräsidenten Tuan-chi- IUnd einengroßenTeil derMitglieder derdamaligen

"PW.VTiOrischenRegierung«. «

PDIeKouo-min-Tang, dieursprünglich sozialistische

wartet-»diesichimmer mehr nachderkommunistischen Rich-

Dnghmentwickelt hat. Jhr bedeutendster Führer war

EilSUn-yat-sen,einer der besten KöpfeChinas,dereine

mIIIdeyonGedanken undPlänenüber diewirtschaftliche la soziale-Entwicklungdes»Landespropagierthat. Erer-

desImFrühjahr1925 einem Leberleiden inTientsinauf ihnFahrtnachPeking. Vonseinen Nachfolgernhatkeiner diean Bedeutungerreicht. Trotzdem atdiePartei durch

UnterstutzungRußlandseine von eking unabhängige egkekutlgaufrichten können,dieseit1925dieProvinzen wangtungund Kwangsi beherrschtund zur Zeitihren ach»tbereichüberganz Südchinazuerweitern sucht.

ReBFIder Machtlosigkeitderverschiedenen chines. Zentral-

früglekungenistesbegreiflich, daß auchdieMandschurei-hie

woher»durchdieMandschu-Dynastie mit China vereinigt or

r-»sichselbständiggemachthatte. hier hatte sich-der

.zugamiatvrischund-politisch hervorragende Tschang-so-lin

AIIUUnumschränkten General-Gouverneur gemacht. Durch fstellungeiner starkenund gutenArmee hatteer seine

häachtstellungerheblich gefestigt. Seine Truppen werden

Stuggra ttell«FluchFengtiendemSitzderdesStadtMarschallsMuldenindemalsummauerten»Fengtien-

AUUFPEUbezeichnet.JnnerpolitischgiltTschang-so-linlals

vielhangekdesmonarchischen Systems. Deshalbhaben auch gaF.VVIJ»denBolschewistenvertriebene russische »Weiß-

giertlstenMseinenReihenAufnahmegefunden. Erre- MII· absolutdiitatorisch. Außenpoiitisch stützt sich Zwang- manJapan,von demerunterstütztwerden dürfte.

berlpHerbst ··1924begann Tschang-so-lin seinenMacht-

sselckinach Suden zuerweitern underöffneteihierzu eine

enenswevon Muldenaus insüdwestlicher Richtungmit ftr SchwekgewlchtanderKüste entlangderaltenEinfall-

aßemdas nördliche China. "

ShaleArmee Wupeifusstellte sich ihm inderhöhewon

entf11’l)eikwanentgegen. EineZeitlang standderKampf un-

einchledenz.Daverlie der«christlicheGeneral« Fengmit ekiekDivisionseinenlatzinderSchlachtfrontnordöstllfh ihreUg-tPeskichlertemachder Hauptstadtund setztesich«in

zusanBesitzMitdiesemVerrat brachdieArmeeWupeifus

waxnmenWupeifuselberflüchtete nach Mittelchina»und tartnach Hankauam Yangtsekiang,wo seine Parteieinen

politknAnhanghatte, undverschwand zunächst hiervon der Ischen Bahne. -Feng,dem sein Ehrgeiz wohlverbot,

1926 Miliiär-Wochenblalt Nr·18 630

sichganz aufdieSeite Tschang-so-linszuschlagen,wichbei dessen Annäherungvon PekingaufKalganaus, während sichinPeking,vonTschang-so-lin beherrscht,die»pWVisDkIfck,)·e Regierung«unter demderAnfu-Partei angehörenden»Pra- sidentenTuan-schi-jui bildete, in der angeblichVertreter allerProvinzen, Stände undpolitischen Parteien Aufnahme

finden sollten. , - ·

Das Frühjahr 1925 verlief verhältnismäßig ruhig,die

»provisorische Regierung« versuchte sichzukonsolidierew

was ihrmangelsmilitärischerundanderer Machtmittel-nur bedingt gelang; vor allem abernutztendiedreifeindlichen Generale dieZeit,um diebenachbarten Provinzgouverneure politischunter ihrenEinflußzubekommen, sichneue. Ein- nahmequellen zuerschließenundihreArmeen zuverstärken bzw.neu aufzustellen. Gen. Fengsuchtevon Kalgan-aus Verbindungmitdemruss. Botschafter Karachanundmitder russ.Räteregierung.Daß auchin derzwischenSibirien und Chinaliegenden MongoleiimSommer 1925dasRätesystem sich durchsetzte, dürftehiermit inZusammenhang stehen«

Rußl.arbeitete von daabsowohlmitdemGen.Feng,der die nordweftl. Provinzen Chinas unter seinen Einfluß brachte,alsauchmitderKomm-Regierung imSüden«zu- sammen. Rußl. unterstützteaber auchinganz-China,ge- treuseinerüberall angewendetenMethode,dienational-chines.

Bewegungundriefdaschines.VolkzumKampf gegenden Kapitalismus und gegen die kapitalistischenFremdmächte auf,umauch hiervor allemseinem TodfeindEnglandeine Niederlagebeizubringen. Jnganz Rußl.wurden Vereine ,,Händeweg von China«ins Leben gerufen. DieErträge derSammlungen dürften ziemlich restloszurFörderungder national-chines. BewegungVerwendung gefunden haben.

DieBewegungkamimSommer 1925 offenzum Aus- bruch,als ineinerJapanern gehörigenBaumwollfabrikjin Shanghai von der chines. Arbeiterschafteinzunächstrein wirtschaftlicherStreit proklamiert wurde. JnkurzerZeit griff der Streik auf sämtlicheAusländern gehörige Fabriken über. Als beiden anschließend stattfindenden Demonstrationen und Umzügenseitens der unter engl.

Leitungstehenden Fremdenpolizei eingeschritten wurde,kam es zuBlutvergießen und Unruhen, die aufdieanderen KüstenplätzeundgrößerenStädte imInnern übergriffen.

DieBewegung enthüllte sichals eine von dennationalen undaufgeklärten Elementen, vor allem derStudentenschafh geführte ,,fremdenfeindlicheBewegung«,diesich jedochnur gegen dieAngehörigen derjenigenStaaten richtete,dieden Vorteil von Sondervorrechten, wie eigeneGerichtsbarkeit, Exterritorialitätundandere genossen.Jetzt rächte sichdas unerhörteVorgehen der alliierten Mächtegegen- diein China sitzendenDeutschenimWeltkriegebitter. DieAchtung vor demweißen Mann war verloren gegangen. DieTat- sache, daß Deutschl.undDeutsch-Osterreich sowie auch Rußl.

aufalleSondervorrechte nachdem Weltkriegehatten ver- zichten müssen bzw. diesen Schrittfreiwilliggetan hatten, ließenindenChinesendenWunsch entstehen, auchvon den

ifiniåerenMächtendieAufgabe dieserSondervorrechtezu

or ern. -

Dieanhaltende BestreitungihrerFabriken, derenergisch durchgeführte Boykott ihrerWaren ließen-es denGroß- mächten geratenerscheinen,entgegenzukommen, zumalein gemeinsamesVorgehengegen dieBewegung-durch Verein- barung zwischendenMächten nichtzuerzielenwar« Zu- nächst gelangesderchines. Regierungdurchzusetzen,daßzu Ende Oktober 1925dieVertreteraller dieserFremdmächte zueiner ,,Zollkonferenz« nachPeking zusammengerusfen wurden, aufderdiewichtigsten,dasgegenseitige Verhältnis betreffenden Fragen geklärtwerden sollten. DieseKon- ferenzwar Chinaschon1922 aufderWashingtonerKon- ferenzinAussicht gestellt worden,dieFremdmächtehattenes aberverstanden durch Nichtratifizierung derbetr.Abkommen ihrZustandekommen bisherzuverhindern. Dererste posi- tive Erfolg dernationalen Bewegungwar alsodieEin-

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