• Nie Znaleziono Wyników

Volk und Rasse, 17. Jg. Juli 1942, Heft 7.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Volk und Rasse, 17. Jg. Juli 1942, Heft 7."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

KolkisiisNasse17..l.F. LehmannsJahrg. 1942Verlag,München-BerlinHest7 Juli Hartmut Quehl:

Rassengeschichtliche Betrachtungen Zur deutschen Ostpolitik

1.Grundzüge der deutschen Ostpolitik.

UnseregegenwärtigeOstpolitik führteine Auf- gabeweiter,die in dengroßen deutschen Ostbewegun- gen desMittelalters begonnen wurde. Diegesamte deutscheOstbewegung aber istnieimperialistische Unterwerfungfremden Landes gewesen, sondern Rückerwerb frühestengermanischen Bodens und OrdnungeinesRaumes, deraus eigener Kraft nicht zu dauernderGestaltung kommen konnte durch rasslfthführerischeMenschen. »Der deutsche Zug nach demOstenwar eineRückwanderung in altegermani- fche Heimaträume. Derdeutsche Osten ist nichtneue

Beute, sondern altangestammter Baugrund, nicht Kolonie, sondernKernland, deutschesMutterland.«

Und dieser Zugerfaßtedas ganze deutscheVolk in allen seinenStämmen und allen seinen Ständen, ,,es war einGeist, deraus dem faustischenLebens- gefühl des germanischen Europas die deutschen Dome von Danzig, Prag und Wien indenHimmel trieb« (Pleyer). Die deutsche Ostlandpolitik ist also eine Durchdringung und Gestaltung des deutschen Ostraumes nachden Gesetzen deutscherKultur und aus germanisch-deutschemBlute gewesen.Mit dem

deutschenMenschen rückten Geistund Gesittung nordisch-deutscherArt inden Raum einundgestal-

teten ihn.DieWirkung dieser geschichtlichenLeistung

verspürenwir bis inunsereTage im Gesichtder

volksführendenSchichten unserer östlichen Nachbarn wie imGesichtder steinernen Zeugen der großen Kultur von Narwa überKrakau bisHermannstadt.

Grundlagedieser großen, zeitenüberdauernden Zeug- nisseaber sind Einsatzund Opfernordischen, ger- manisch-deutschenBlutes gewesen.

2.Die rassische Bedeutung der Slawen.

DurchdieFluß-und Ortsnamenforschung, sowie durchVergleichmitderPflanzengeographie hatman dieUrheimat deraus indogermanischer Wurzel her- vorgegangenenSlawen imRaum um dieRokitno- sümpfeam Pripjet festgelegt.Von hieraus sinddie Slawen invielen Wanderungen inihreheutigen Siedlungsräume eingesickert.Dasieinstarkem Maße dstbaltischeBlutseinflüsse aufgenommen hatten und ihrNordischerBlutsanteil erheblich zurückgegangen war«1),wurde ihre Berührung mit den Germanen zueinem Fremdeinfluß für diese. Allerdings konnten dieSlawen indiealtgermanischen Siedlungsräume erstdann eindringen, als dieGermanen dieseunter

« I) Vgl.hierzuwiezumfolgendendieDarstellungen Gustav Pauls

1111seiner,,Rassen-undRaumgeschichtedesdeutschenVolkes«,München 936)·

dem Druck desHunnenvorstoßes aufgegeben hatten.

Zwar blieben germanische Volkssplitter auchnach Abzug der MasseihrerStämme zurück. Doch sind diese Reste (RugieraufRügen, Silinger inSchlesien, Semnonen inderMark, Quaden inBöhmen, Her- munduren in Bayern) von den Slawen überdeckt und umgevolktworden, als inFolgedesAbzugsder Langobarden aus Ungarn und unter demDruck der nachrückendenAwaren die slawische Wanderung nach Ostmitteleuropa einsetzte.Seit 600 etwa setzen sichdieSlawen inSchlesien,an Saale und Elbe, inNorddeutschland bisnachOstholstein fest. Wäh- rendihre Niederlassung inOstdeutschland erstum das 9.Jahrhundert aus Bodenfunden nachweisbar wird, berichtendieQuellen von ersten Zusammenstößen zwischenSlawen und Germanen imOstalpenraum bereits um 592—595. Aus derOrtsnamenforschung lassen sich slawische Niederlassungen sowohl in Kärnten und Steiermark als auchin Ober- und Niederdonau nachweisen. DieslawischenEinflüsse reichtenbis nachOsttirol. Rassisch brachten diese Südslawen insbesondere dinarische und wohlauch ostische Blutseinflüsse in den Ostalpenraum und habendamit dasGesichtder ostalpenländischenBe- völkerungbis zum heutigen Tage maßgebendbe- stimmt.

Den gleichen Vorgang beobachten wir beiden Thüringernzauchsiewurden rassischvon denein- dringenden Slawen beeinflußt, obwohldasSlawen- tum durch Umvolkung eingedeutscht werden konnte.

DieBurgwälle am Saaleufer und slawischeOrts- namen, diebis nachQuedlinburg, Sangerhausen und Erfurt vordringen, zeigenan, wieweit die Slawen damals eingedrungen sind.DergleicheRaum ist heute gekennzeichnet durcheinen stärkeren ost- baltischen Einschlag der Bevölkerung.

Dem Vormarsch der Slawen wurde Einhalt ge- boten durchdieAbwehrpolitik Karls d.Gr. Er be- gründete nacheinandereineganze Reihevon Grenz- marken, so daßum 800 gegen Obotriten, Wilzen und Wenden diedänischeund sächsischeMark,gegen dieSorben die sorbischeMark an Elbe undSaale, gegen dieTschechendieBöhmischeMark und die Ostmark, gegen dieAwaren diepannonische Mark in Abwehr standen. DierassengeschichtlicheBedeu- tung dieserMarken liegtdarin,daß sieeinweiteres Vordringen des Slawentums verhinderten und späterzuKernen der geschichtemachenden deutschen Staatsbildungen (Brandenburg, Osterreich)wurden.

.DasSlawentum standzudieser Zeitunter stärkster Beeinflussung durcheinasiatisch-awarisches Herren-

DerVerlagbehältsichdasausschließliche RechtderVeroielsältlgung undVerbreitung derindieserZeitschrift ZumAbdruck gelangenden originalbeiträge vor.

Volkund Rasse.Iuli 1942. 13

(2)

122

tum. DenVersuchderAwaren, ihreHerrschaftaus dem Donauraum heraus auch· auf den bayrischen Stamm auszudehnen, hat Karl d. Gr. durchden Awarenkrieg verhindern können. Mit der Vernich-

"

tung derAwaren undihrer Verdrängung aus Ober- pfalz,Donauraum undOstalpenbewahrte Karl die SüdostgrenzedesReichesvor asiatisch-mongolischer Blutsmischung und befreite auchdas Slawentum weitgehend von der awarischen Uberdeckung

Durch Umsiedlung slawischer Kriegsgefangener, die alsKnechte,Land- undWaldarbeiter auf Gütern, Klöstern und adligen oder königlichen Grundherr- schaften angesetzt wurden, sindbereits indieserZeit der Abwehrkämpfe slawische Blutseinflüsse bis in denmitteldeutschenRaum hineingedrungen. Wähler hat solche slawischen Ansiedlungen aus Dorfnamen inder Nähevon Weimar erschlossen,derBesitz sla- wischer Leibeigener istaus einer Schenkungsurkunde desKlostersLorschan derBergstraße bezeugt, auch aufdem Eichsfeld,den Gütern derKlöster Hersfeld und Fulda in Hessen sind slawische Ansiedlungen bekannt. Das Kloster Fulda war um dasJahr 1000 sogarvon einem ganzen Kranz slawischerNieder- lassungenumgeben und man schätzt,daßdasKloster bis zu12000 Unfreie inetwa drei Jahrhunderten geschenkt erhielt. Diese Unterwanderung rein ger- manischen Gebietes durchslawisches allerdings eingedeutschtes Volkstum und bisheute nach- weisbare OstbaltischeBlutsteile sindeteineParal- leleerstwieder imLandarbeiterwesen des19.X20.Jahr- hunderts.

z. Phasen der Ostkolonisation.

MitKarl d.Gr. beginntdie Zeit desplanmäßigen Abwehrkampfes gegen dieSlawen. Die von ihm errichtetenMarken wurden dieHüter Europas gegen jedenasiatischenEinbruch aus Südosten, siewaren derSchutzgegen rassischeund kulturelle Vernichtung.

Aber demsiegreichen Awarenkriegfolgtnur zubald ein gewaltiger Rückschlag:dieUngarn brechenin Europa ein.Ihre rassische Herkunft istinder un- garischen Rassenforschung bisheuteeinumstrittenes Thema. Bartucz nimmt überwiegend Ostbaltische Blutsanteile an,ergänzt durch Vorderasiatisch-Mon- golide Einflüsse. Heute fühlt sicheinTeil der un- garischen Wissenschaft besondersdenturanischenVöl- kernverbunden. Jedenfalls aberwaren dieUngarn inRasseund Gesittungvöllig europafremd. Seit dem KriegüberdieBayern imJahre 907beherrschen sie nichtnur das Land ostwärtsderEnns, sondernbe- drohen durchihre Reiterzüge auchdas gesamte west- liche deutsche Siedlungsgebiet. Ihre Herrschaft im besetztenRaume brachteeinEinströmen asiatischen Blutes und Zurückdrängen nordrassischer Einflüsse, so daß sie rassengeschichtlichindoppelter Hinsicht geschadet haben.

Diezweite phase der deutschenOstpolitikführt mitden Zügen HeinrichsI.und Ottos d.Gr. gegen

dieSlawen auch zur Abwehr der Ungarn. Von

Quedlinburg als Ausgangspunkt aus wendet sich HeinrichI.zunächstgegen die Hevellerund erobert 928 Brandenburg. Sein zweiter Zuggeht elbabwärts und endet mitderEroberung der slawischenBoden-

Voll-»Halte Ist-!

burgbeiLenzenan derElbe.Im gleichen Jahre 929 unterwarf er dieDaleminzier underrichtetedieBurg Meißen.932folgte«einZuggegen dieLiutizen am Fläming.Dann aberstellteersich933beiRiade den Ungarn und schlug sie erstmalig entscheidend zurück.

Was Heinrich militärisch eingeleitet hatte, wurde von Otto I.weitergeführtund kulturell ausgewertet.

Er setztmitMarkgraf Gero und Hermann Billung tatkräftige NiedersachsenandieAufgabederSlawen- eindeutschung und kulturellen Rückgewinnungdes Landes, erbeteiligtdieKircheanderKolonisations- arbeit undunternimmt eineplanvolle Besiedlung des gewonnenen Raumes. Im Jahre 955schlägterdann aufdem LechfeldedieUngarn nocheinmal sover- nichtend, daß sie fortan dasdeutscheKernland nicht mehrbedrohenkönnen. Unddoch schließt auch diese Phase der Ostkolonisation am Ende mit einem ge- waltigen Rückschlagabdurchden großenSlawen- aufstandvon 983. Hamburg und Brandenburg wer- denverbrannt, dasgewonnene Land gehtbisaufdie Mark Meißenund Ostthüringen wieder verloren.

Hierallein konnten dieThüringer durch fränkische,nie- dersächsische,flämischeund holländischeSiedler ver- stärktwerden und so,vereint mit den slawischen Resten, allmählichden Neustamm der Obersachsen bilden, dessenGesichtund Volkscharakter bis heute durch das landschaftlich verschieden geartete Mi- schungsverhältnisvon Kolonisten und Slawen be- stimmtwird.

Um dieselbe Zeit entsteht der polnische Staat.

Damit beginntdie dritte Phase unserer Ostgeschichte;

siewirkte bis 1939nach.Um960stelltesichderNor- manne Dago,derselbstOtto l.noch zinspflichtigwar, an dieSpitzedespolentums. Sein Sohn Boleslaw derKühne macht sichbereits selbständigund unter- wirft außer Ostpommern undOberschlesienvorüber- gehendauchTeile der Mark Lausitzund derMark Meißen.WiedieKämpfe hinund hergewogt haben, zeigendieGrabungen an derBurgZantoch, ostwärts Küstrinam Zusammenflußvon NetzeundWarthe.

Umdas Jahr 1000zerstörtendiepolen diese Burg und errichteten gegen diebesiegten Pomoranen eine neue Burg darauf. Elf verschiedene Burgen wurden imLaufe eines 500jährigen Kampfes nacheinander aufderZantocher Schanze errichtet, einZeichender Zähigkeit dieser Kämpfeund der Reichstreue der Pomoranen. In denKaschubenerkennen wir heute ihre Nachfahren.

Eine neue, vierte Phase unseres Ostkampfes be- ginntmit der Gründung des Erzbistums Gnesen durchOtto III. Während Otto I.dieKirche noch durchaus alsWerkzeug seinerpolitik undKraftquell desDeutschtums empfand, war Otto III. von den undeutsch-asketischenIdealen derkirchlichen Reform- bewegung von Clunyergriffen. So wollte er der Idee der Christenheitund derMachtder Romkirche dienen,indem erimJahre 1000inGneseneineigenes polnisches Erzbistum errichtete,das von Magdeburg unabhängig war und dem die Bistümer Breslau, Kolberg, Krakau und Posen unterstellt wurden.

Damit wurde das Polentum der deutschenKultur entzogen und dieIdee des Polentums wurde, ver- bunden mit Rom und der katholischenKirche,eine

(3)

liestI

Gegenkraftpolitischerundweltanschaulicher Artbis tn unsere Tage. Es hat hier alsoein Denken»aus fremdrassischerWurzel nichtnur einegeistigeUber- fremdungder deutschen Kultur, sondernaucheine politischeund biologische Schädigungdesdeutschen Volkskörpersbewirkt. Das gilts nebenher ingleicher

zeisefürdieErrichtung derErzbistümer Prag und ran.

Der fünfte Abschnitt ist dadurch gekennzeichnet, daß jetzt.dieOstpolitikundKolonisationsarbeit nicht mehrvon KaiserundReich, sondernvon einzelnen lzellsichtigenLandesfürstenbetrieben wird. Das Ge-

LchtdesReichesund dasTrachtenderKaiser ist nach Jtalien, nachRom gewandt. EsisteinGeschenkder Geschichtean unserVolk gewesen, daßindieser Zeit, da»dieKaiser um dieGeltung undSendung des Reicheswillen notwendig nachItalien ziehen muß- tep-sich deutsche Fürsten fanden,dieaus eigenemAn- trieb dieOstaufgabeweiterführten.Denersten Anstoß gab Lothar von Supplinburg (1125—37).Den Kampfselbstaber führtendievon ihm beauftragten Männer aus eigener Kraft undErkenntnis. Albrecht derBär kämpftegegen dieSlawen zwischenElbe undHavelund schasst Platz fürvieledeutscheSiedler.

Die den Wendenkreuzzug von 1147 überlebenden Wenden und Sorben zogen sichalsFischerundSchif- ferineinzelne,,Kietze« zurück;inSpreewald und Niederlausitz leben ihre Reste bis heute weiter.

Konrad von Wettin verstärktevon Meißenaus das Deutschtum der sorbischen Mark. Die Besiedlung begann 1144 durchFranken, Alamannen, Bayern, Thüringer, Flamen und Holländer.Siedurchdrangen dieLausitz»undlebten neben undmitdenslawischen Wenden. Uber Adolf von Schauenburgs Tätigkeit berichtet Helmolds Slawenchronik: »Weilaber das Land menschenleerwar, so sandteerBoten aus in alleLande, nach Flandern undHolland, nach Utrecht, WestfalenundFriesland, und ließallediejenigen,die

unter Landmangel litten, auffordern, mit ihren

Hausgenossen hinzukommen. ... Auf diesen Ruf erhob sicheineunzählige Menge-aus verschiedenen Stämmen, und siekamen mitihrenHausgenossen und ihrer Habe,um dasLand inBesitzzunehmen.«

Eine Generation später führt Heinrichder Löwe das Werk dieserdreiMänner, besondersinHolstein und Mecklenburg, fortund erreichtmit der Aus- dehnung des niedersächsischenStammestums eine Wiedervernordung und Eindeutschung des slawi- siertenGebietes biszum Schweriner See. Das Haus derBabenbergerwar unterdes TrägerderSiedlung in denOstalpenund zurgleichenZeitziehen Mosel- franken,von dem Ungarnkönig Geisa (ll41—1161) gerufen,nach Siebenbürgen.

AlsHeinrichderLöwe durchFriedrich Barbarossa gestürztund geächtetwurde (1180),. rissendie Dänen das »holsteinisch-mecklenburgischeBesitztum des Lö- wen an sich.Aber norddeutsche FürstenundBauern schlagen1227 dieDänen unter Waldemar Il. ent- scheidendbeiBornhöved inHolsteinund retten das Land biszur Eider fürdas Reich.Vor allem aber schafftdieser Siegdenfreien Zugangzur Ostseeund leitet damit den sechsten Abschnittderdeutschen Ost- geschichteein.·Erwirdbestimmt durchdieLeistungen

Hartmut caelih nassengestliitlitlitlievetratlitungen zurdeutschenvttpolitilk 123

derHanseund des Deutschritterordens. DieHanse machtdie Ostseezum deutschenMeer und trägt deutsche Sprache undKultur in diebaltischenLän- der. Neben der Hansewirkt das Deutschtuminden Ostraum hinein durchdenZugAlberts von Bremen nachLivland. 1201 gründeterdort Riga,das sein deutschesErbe bis heutezeigt,1202 schaffter sich imSchwertbrüderorden seine Truppe. Und mit ihr gewinnt erLivland, Kurland und einen TeilEst- lands. Ihm zurSeite trittdann 1230,von denPolen gerufen,derDeutscheOrden inPreußen, sichertmit dem Schwert seine Herrschaftund deutscht durch herbeigerufene Siedler aus dem Norden undWesten desReichs Ostpreußenein. Leider verhinderte der Urwald an der Nordgrenze Preußensdas Weiter- ziehendesdeutschen Siedlerstroms indasBaltikum hinein.Danun aber derDeutscheOrden nichtnur dem deutschen Werke, sondernauchder päpstlichen Missionsideezudienen hatte, daweltlicheund geist- liche Aufgaben einander oftwidersprachen, fehlte esan derinneren GeschlossenheitderdeutschenVer- teidigungsfront, als1386Litauen und Polenvereint wurden und gemeinsam den slawischen Gegenstoß gegen das deutscheKulturwerk führten.So endet auchdersechste Abschnitt deutscher Ostgeschichtemit einerNiederlage,derSchlachtvon Tannenberg 1410.

Die rassengeschichtlichen Folgen dieserSchlacht sehenwir zunächst darin, daßdieLitauer und die Masuren nun in Ostpreußeneinwandern und vom Orden Land erwerben. Damit sinddieNationali- tätenverhältnisse Ostpreußens bis inunsere Tage beeinflußtworden. Wesentlich istdabei aber zu wissen, daß beide,Litauer und Masuren imost- preußischen Raum, sichin entscheidenden Augen- blicken stetseindeutig zum Reichbekannten (Ab- stimmung 1922 !). Rassisch sindbeideStämme stärker Nordrassisch beeinflußt,als dieanrainenden Slawen, doch bringensie immerhin aucheinenerheblichen Ost- baltischenBlutsanteil mit,sodaß heute Ostpreußen von Günther alsdasdeutscheGebiet mitstärkstem Ostbaltischen Einschlag bezeichnetwird.

4. Ergebnisse der ostdeutschen Koloni- sationskämpfe.

Die mittelalterliche Ostkolonisation hat erreicht, daßdas deutscheVolk einen erheblichenTeil des alten ostgermanischen Siedlungsraumes zurückge-

wann. Dochist nichtderganze Raum zurückgewonnen

worden, der vor Eindringen der Slawen ger- manischer Siedlungsboden gewesen ist.Undauchder wiedergewonnene Raum konnte nur zum Teilvom Reich staatlich erfaßtund beherrschtwerden« Wäh- rend daherim-WestendesReicheseineklare Volks- tumsgrenze zuziehen ist,blieb imOsteneineFülle grenzpolitischer Probleme ungelöst.Das Deutschtum mußte sich hier, eingeschobenundeingesprengtin das Slawentum, instetem Volkstumskampf einer an- dauernden Daseinsbedrohung erwehren.

DerSiedlerstrom, derausWest-undNorddeutsch- land inden Osten hineinfloß, brachteneben nieder- sächsischenSiedlern auchvieleFranken, Flamen und Holländer in das Kolonisationsgebiet. Alle aber

waren Menschenvorwiegend Nordrassischer Her-

13’

(4)

Ul-

kunft, sodaßdieKolonisation dieVerslawung Ost- deutschlands durch eine Wiedervernordung ablöste.

Inmitten der slawischenUmwelt entwickelten diese bäuerlichen, städtischenund adligenKolonisatoren einhervorstechendes Herrenbewußtsein,dasdem ost-

«deutschenMenschenbisheuteseine Härteund Strass- heit gegeben hat.

Das Slawentum ist jedochweder inOstelbien noch imOstalpenraum gänzlich beseitigtworden. In Thü- ringen und Sachsen fällt das infolgeweitgehender Vermischung weniger auf. Dochblieb inMecklen- burg ein ausgesprochenes Wendengebiet zurück.

Deutlicher nochwirken slawische ResteinPommern und auchinOberschlesien nach.In der Lausitzaber habensichrund 60000 Wenden bis heute sogarmit«

«eigener Sprache erhalten. DieUrbewohner Preußens, die Pruzzen, waren ein überwiegend Nordrassischer Stamm der baltischen Völkergruppez siewurden damit beste Grundlage fürdieHeranbildung jenes Preußentums, das ein geschichtlicher Begriff und Sinnbild einer Haltung überStammes- und Raum- grenzen hinweg wurde. Die Ostbaltischen Rasse- anteile, diesowohlinOstelbienalsauchimAlpen- raum, dort ergänzt durch Dinarisches Blut, aufgesogen wurden und dasGegenwartsgesicht derost-und süd- ostdeutschen Stämme mitbestimmen, haben einen durchaus positiven Anteil an den geschichtlichen Leistungen dieserStämme. Bismarck weist darauf hin,wenn er sagt:»Die Preußenverdanken einige ihrer besten politischen Eigenschaften demslawischen Element inihremBlut.« Aus dem Zusammenwirken beider Kräfte entstand das Pflichtbewußtsein und dasGefühl für Disziplin,dasPreußen groß machte undeinen eigenen,,preußischenStil« bildete.

Erhebliche Teile der Siedlerströme allerdings mußtenimweiterenVerlauf derGeschichteinmitten derslawischenUmwelt versickern, sie gaben ihreNor- dischen Kräfte und Werte an dieöstlichen Nachbar- völkerab,bildeten dort ,,Bluts- undKulturdünger«.

DerpolnischeAdel zeigt diesen Einfluß der Nord- rassischen deutschenSiedler ebenso,wiedietschechische Oberschicht. Dieses Aufsaugen deutscher Kräfte in Form stetiger Umvolkungsvorgänge gingbis in die jüngste Vergangenheit hinein,der Volkstumskampf unserer Tagewar nur einekonsequente Fortführung desmittelalterlichen Aufsaugungsprozesses, undman- cherpolnische Minister- und tschechischeSokolname erinnert daran, daß Nordisch-deutsches Blut in seinem Trägerwirkt.

5.Theresianisch-friderizianische Ostsiedlung.

DieKolonisationsbewegung lebterstwieder nach den Türkenkriegen auf. Ein positiverAusgleich für dieBlutsverluste derTürkenkriegewurde der»große Schwabenzug«, derSchwaben, Pfälzerund Hessen indieBatschka und das Banat führte.Seit 1722 strömten sieinden Südosten, besonders starkunter- Maria Theresia und bisins l9.Jahrhundert riß ihr- Zugnicht ab. Trotz aller Madjarisierungsversuche erhielten undvermehrten sie sich so, daß heute eine- halbeMillion deutscher Menschen diesemRaume im«

ungarisch-rumänisch-südslawischenDreieckdasGesicht-

gibt. -

Volks-We Ist-L

DasGegenstückzudiesem »großen Schwabenzug«

istdieOstkolonisation der preußischen Königeim nordostdeutschen Grenzgebiet. Sie begann bereits

1710 unter FriedrichI., wurde von FriedrichWil-

helmI.insbesondere l710—l720 und 1732weiter- geführtund von Friedrichdem Großen verstärkt.

Er holte zunächstMenschenaus seinen eigenenLän- dern,dazuHessenund Süddeutsche. Ihre Ansiedlung erfolgteim ganzen Grenzgebiet, von Ostpreußenüber Netze- und Warthegebiet bis nach Oberschlesien.

Er schufmit dieser Kolonisationsarbeit vor allem eine deutscheBrücke durchPomerellen indas alte Ordensland. Zwar legteerkeinerassischen Auswahl- maßstäbean dieherbeigerufenen Siedler an, denn esging Preußendamals lediglich darum, dasLand zukolonisierenunddurch möglichst dichteBesiedlung reichan Menschenzumachen.Aber tatsächlichsindes vor allemwagemutigeMenschen Nordischer Herkunft gewesen,dieseinem Rufe folgten. So hatauchdie Kolonisationsarbeit der Preußenkönige nichtnur zur Auswertung desBodens und Eindeutschung des Landes, sondern auchzueinerVerstärkungdesNor- dischenElementes imOsten beigetragen.

Dochhaben auch diesebeiden Siedlungsunter- nehmungen der neueren Geschichte,der Schwaben- zug und diepreußische Kolonisation, nichterreicht, daßimOsteneineklare Volkstumsgrenze entstand oder gar sichStaats- undVolksgrenzen decken. Der Volkstumskampf gingweiter. Und imBereichder preußischenGebiete kam esbald soweit, daß selbst innerhalb des preußischenStaates das Polentum zum Angriffund zurPolonisierung, insbesondere mit Hilfeder katholischen Kirche, vorgehen konnte. In ähnlicher Weise hatdieKirchedieMadjarisierungs- bestrebungen unter den Banater Schwaben geför- dert. AußerdemGeschickderDeutschenin Banat und Baranja zeigtdas besondersdiedeutsche Insel um Szathmar, dieihr Deutschbewußtseinbereits völlig verloren hat.

6.-Der Volkstumskampf im Osten.

Neben dem ,,schwäbischen« Deutschtum an der Donau ragen drei Deutschtumsinseln bis heute als Zeugendermittelalterlichen Kolonisation aus ihrer fremdvölkischenUmwelt hervor: die Balten, die Zipserund dieSiebenbürger Sachsen. Währendim ZipserGebiet dieMagyarisierungsbestrebungen, trotz vorhandener städtischer Mittelpunkte als Träger deutscher Hochkultur,manchen Ansatzpunkt fanden, gelangesdenBalten undden Siebenbürger Sachsen

,inhervorragendem Maße, sich durchdieJahrhun- derte hindurch freivon Umvolkungs- oderrassischen Vermischungsvorgängen zu halten. Das Gefühl, anders undmehrzuseinund zuleistenals dieUmwelt, trug dazuebensoviel bei,wieein fast instinktives Wissenum den Wert reinen Blutes undeignerArt.

Es ist kennzeichnend, daßbeide Volksgruppen ein ausgesprochenes Herrenbewußtsein und Herrentum entwickelten, dieBalten inForm adliger Grund- herrschaft und städtischer Hochkultur, dieSachsen als solidesBauerntum undIgeschlossenedeutsche

«Stadtgemeinschaft.

Wie notwendig solches Herrengefühlund unbe-

Cytaty

Powiązane dokumenty

Die Zahl der Personen mit hellen oder dunklen Haaren und Augen läßt sich noch mit einiger Sicher- heit angeben, doch wird es schon nicht gelingen, die durchschnittliche Form des

Demgegenüber ist die Erfassung unseres Rassen- bestandes im gesamtdeutschen Raume ein heute noch immer nicht zur Erfüllung gebrachter Wunsch aller deutschen Rassenforscher. Den

Ebenso häufig wie Darstellungen von schlanken sind solche von dicken Frauen, welch letztere ganz besonders Auf- merksamkeit erregt haben, weil es sich bei ihnen in vielen Fällen

(Dieser Bedeutung entspricht auch die Vielzahl bewährter Prü- fungsmethoden, von denen hier nur eine kleine Auswahl genannt sei: Aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von

Dieser Sachlage zufolge ist es nun gerade für die Rassen- seelenkunde eigentlich sehr naheliegend, hinsichtlich einer umfassenden und erakten Methodik sich zunächst einmal an

Es ist erstaunlich, daß diese Frage im politischen Schrifttum bisher nicht stärkere Beachtung gefunden hat, zumal aus einer eingehenden Begrisssklarheit über das Wesen des

Obgleich die Zigeuner in Ostpreußen im Ganzen ein recht heterogenes Gemisch darstellen, sind viele unter ihnen doch sofort als ostpreußische Zigeuner zu erkennen. daher auch die

Wenn somit das Portrait eines Einzelnen oft nur ge- ringen Aussagewert für die Rassenzugehörigkeit des Dar- gestellten hat, jedenfalls erst nach genauester Prüfung aller