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Volk und Rasse, 17. Jg. Dezember 1942, Heft 12.

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! KolkiisisNasse17.Jahrgang 1942 ..l. I-·.Lehmanns Verlag, München-Berlin Heft12 Dezember

Georg Graben

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Das Karntner Volkstum DasKärntner Volkstum stellteineorganischgewordene und gegliederte Einheit von Blut undBoden dar. Esgibt kaum einzweitesAlpenland, dasdurchseine geogkaphffche Lag«e so einheitlich geformtistwieKärnten. Von Westen nachOsten,demLaufederDrau folgend,öffnetessichin derMitte zueiner Täler- und Beckenlandschaft-diegegen Norden und Süden durchhoheGebirge, dieTauern und Karawanken, abgeschlossenist. Eine gewaltige Felsen-

mauer bildet seine südliche Schutzwehr gegen fremde

Volkstümer:« auf deröstlichen HälftedieKarawanken, auf derwestlichen dieKarnische Hauptkette. An dieser naturgegebenen Grenzeistvom Altertum bisauf unsere Tage eine Auseinandersetzung zwischen Germanen und Slawen erfolgt, dieuns heute nicht minder bedeutsam erscheinen darfals dieviel erforschte Berührung von Germanenund Römern im Westen des Reiches. Hatte sie doch nichts Geringeres alsdieAusweitung derNordisch- germanischen Welt aufdieanwohnenden Slowenen zur

Folge.Trotzderhohenpolitischenundvölkischen Spannung diesesschicksalhaftenGrenzgebietes istes durcheine auf- fallende Einheitlichkeit seines kulturellen Aufbaues ge- kennzeichnet und stehtin der machtvollen Einwirkung desdeutschenKultureinflusses. Im Strahlungsbereich der deutschen Volkskultur gelegen, wurde dieserRaum als südliche Grenzmark desDeutschen Reichesmitgermanisch- deutschemLeben so innig durchtränkt,daßer heuteals deutscherKulturboden bezeichnetwerden muß. Leben und SchicksalderBevölkerungdiesesGaues wurzeln inihrer Herkunft und rassischenZugehörigkeitund den auf dieser beruhenden Erbanlage.

.

Welch entscheidende Macht dierassischen Bestandteile aufdieBildungundArt diesesVolkstumsausübten, zeigt deutlich feinebisherige Entwicklung. Hierist buchstäblich das Volkaus einer anderthalbtausendjährigen Schicksals- gemeinschafterwachsen, diesichgründet aufdienatürliche Vererbung und gemeinsame Uberlieferungund Pflegeder

Kulturgüter.DieWorte Megisers inseinen,,Anna1es

Eannthtae«sind heute ebenso richtigwievordreihundert Jahren: »Eshabensichdiewindischen Kärndter mitden

HeutfchenKärndtern alsogewaltiglich vereinigt, daßaus ihnenbeideneinerlei Volk ist worden.-« Wohl treten uns hiernebstdenDeutschen,dieden GroßteilKärntens be- WOhnen, am mittleren und östlichenRand des lang- gestreckte-: Gaues auch,,Windifche« (Slowenen) entgegen- doch hübeiiund drübenfließt dasselbe Kärntner Blut und beide fühlensichingleichem Maßeschicksalsverbunden mit dem Heimatboden und der Volksgemeinschaft. Alle objektivenMerkmale, diefürdievölkischeZugehörigkeit inBetracht kommen, treffenaufdas gesamte Kärntner- volkzu: gemeinsame Heimat, gemeinsamer Staat, gleiche Lebens- und Wirtschaftsformen, gemeinsame geschichtliche Vergangenheit und Gleichheit des geistigen Lebens in Gewohnheit, Sitte undBrauch. Vonebenso entscheidender Bedeutung sinddiesubjektiven Merkmale desNational- bewußtseinsund nationalen Bekenntnisses. Die Kara- wanken sindeinStück dergegen eine andere Welt vor- geschobenen Mauer. Selbst derErwecker des National- gefühlesderSlowenen inKärnten, Urban Jarnik, hatte

bereits 1826erkannt, daßdiefortdauernde Germanisierung Kärntens einStrom sei,der sich seitJahrhunderten aus natürlichenAnlässen gebildet habeunddemman, weildas Volkeinmal aus altem Trieb dieseRichtung genommen habe, nichtleichtEinhalt gebietenkönne. So fandund findetbiologisch durchdieBlutmischung, geistig durchdie Ubernahme deutscherSitten und Gebräucheund schließ- lichder Sprache allmählich eine freiwillige-und unauf- fällige Angleichung der Slowenen in Kärnten an die

Deutschenstatt.

RudolfEggersForschungen verdanken wirdie Kenntnis von denvölkischen Schichten, diesichinunserem Lande allmählich übereinander schoben und miteinander ver- thmolzem Vonderdünnen Urschichte istdieFolgezeitnicht entscheidend beeinflußtworden. Zum Sprachbestand der uns sonst unbekannten Urbevölkerung gehörendieNamen der Alpen und Tauern und der Name Kärnten selbst,der aufein Wurzelwort cara (Fels) zurückgeht.

Von derjüngeren Steinzeit anbisinsvierte vorchristliche Jahrhundert wurde diesedünneGrundschicht durchindo- germanische Einwanderung aus dem Norden überdeckt.

DieerstenZuwanderer, deren Namen wir kennen, kamen nochvorderJahrtausendwende undgehörtendemStamme dergroßen illyrischenVölkerfamilie an. Ihre Teilstämme inKärnten waren dieTeurister inOberkärnten,die

Carni imGail- und Kanaltal, dieNeuri (Nori) in

Mittelkärnten. Nebstanderen Ortsnamen gehen Malon ta (Malta),Meclaria (Maglern), Bilachium (Villach),und

vor allem die Gaustadt ihres bedeutendsten Stammes

Noreia aufsie zurück.Bis indiehochgelegenen Täler, wo sieBergbau betrieben, habendieIllyrer das Land als kernfestes Bauernvolk dichtbesiedelt.

Im vierten Jahrhundert v. Z.kam neuerlich starker

Nordischer ZuzugindasLand,diekriegerischenund hoch- begabten keltischenBauern, nächstverwandt mitdenGer-

manen. In langsamen ausgiebigen Wellen schoben sie sich

ohneKriegund Zerstörungvom Donautal aus und über

Tirol herein nach Kärnten. Friedlich durchdrangen sie

allmählichdasLand undüberdecktendieillyrischenStämme, deren Namen sieinkeltischer Form weiterführten:Tauriss ker, Noriker, Karner. Ein neuer keltischerStamm besetzte Ostkärntenund das Lavanttal, dieLatobiker.

Dadas Land bereits dichtbesiedeltwar, bliebnur wenig für Neugründungen übrig. AufdieKelten gehtdieStadt

Virunum aufdem Zollfelde zurück.

DieKelten waren biszuBeginn desMittelalters das letzte Volk, das ingroßen Massenhierzuwanderte und maßgebenden Einfluß aufdierassische Zusammensetzung unserer heutigen Bevölkerung nahm. Von überwiegend Nordischem Bestande, hatten sie doch schoneinen gewissen

Anteil älterer Rassen insichaufgenommen. In dieser

völkischen Zusammensetzung bliebdasKärntner Volk er- halten, bisderKeltenstaat derNoriker seine Selbständigkeit gegenüberdem römischenReiche verlor. Aber rassisch hinterließdieRömerherrschaft hiernur·geringe Spuren, denn dieRömer ließendaseinheimische Bauernvolk unge- schoren und unterhielten imLande auchkeine großen Derverlagbehältlichdasausschlielzliclie RechtderVervleliältigung und«VkrbreitungderindieserZeltschrjt zumAbd-uciigelangt-»denOriginalbeiträgk vor.

VolkundRasse.Dezember1942. 18 All

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KutmTreven Bäuerin aus Luggau

Garnisonen, so daß einheimische Art blutmäßigrein er- halten blieb.

DieserZustand änderte sich erst,als vom zweiten bis vierten Jahrhundert erst vereinzelt, dann inimmergrößeren Scharen Germanen insLandkamen. Vom fünften Jahr- hundert abzunächst germanische Soldaten, dieinRömer- diensten standen, dann immer häufiger Scharen ger- manischer Kriegsvölker, dienachdem lockenden Süden strebten und von denen daund dort Splitter imLande zurückbliebenund seßhaftwurden. Aufderganzen Strecke von Wiendonauabwärts brachendiegermanischen Rand- völkerin derFolgezeitin dasrömische Reichein. Mitihnen

zogen dieblutsverwandten germanischen Grenzwächter,

dieinnerhalbderBefestigungszone angesiedeltwaren. Die Scharen nahmen den Weg nachItalien und nach dem Balkan. So hatAlarich, derWestgotenkönig, aufeinem seiner ZügeBinnennorikum besetztund Kärnten bekam 408X09zum erstenmal einen germanischen Herrscher. Sein Standquartier kannnach Rudolf Eggers Vermutung nur

Virunum gewesen sein.

NachAttilas Tode, 453, begann einmächtiges Wandern

unter den germanischen Stämmen. Immer mehr Ger-

manen drangen anderossenen Grenzeein. Umdiese Zeit

hatOstkärnten gotischeSiedler aufgenommen. Unter dem Drängen nachstoßender Völker wichen die Goten aus Ungarn und sowanderte 472eingut TeilderGoten ab und zog über Kärnten nach Italien, Frankreich und Spanien. AufdiesemZuge belagerten sieTeurnia (das heutige St. Peter imHolz beiSpittal a.d.Drau) und ließen sichden Abzugdurch eineSammlung von Alt-v

kleidern abkaufen. Ein Alemannenhaufe brach, über

Salzburg und den Lungau kommend, nachOberkärnten ein.Vier Jahre später beherrschtederSkire Odoaker von

Ravenna aus auch Kärnten. Er wurde 493 durch

Theoderich abgelöst.Unter ihmblühtendie Länder auf.

UT

Kärnten gehörtezuseinemReiche, hieraufkurze Zeitzum ReichederFranken und seit 568zum Langobardenreiche.

Alsowurde Kärnten langobardischer Besitz.Diezahlreichen Festungen im Lande erhalten nun langobardische und andere-germanische Krieger als Grenzbesatzung.

DieGermanen, diealswehrhafte Bauern vom vierten bissechstenJahrhundert inKärnten Boden gefaßt hatten, habendieartverwandte, inihremGrundbestande keltische Bevölkerungnur unwesentlich verändert. DieseNordische Grundschicht ist auchum 590mitderAnkunft derAvaren keineswegs verschwunden. Sie istweder abgewandert nochausgetilgt worden, sondern nahm dieneuen An- kömmlingeinsichauf.Als Mongolen waren dieAvaren zwar rassischfremd,bildeten aber nur eine herrschende Minderheit. Allerdings haben dieSlowenen, diezur Zeit derLandnahme unter ihrerHerrschaftstanden,von"ihnen einiges artfremde Blut empfangen, aber dieMasseder Slowenen war wieder denalten Bewohnern artverwandt.

Zur selbenZeit,inder dieSlawen und Avaren von Osten herinsLand rückten, erschienenimWestenKärntens dieBaiern. Wiederholt kamesimKärntner Oberland (Sage von derMagdalenenkapelle aufdemLurnföld)zublutigen Schlachten der Baiern mitden Slowenen und Avaren, bisnacheinigenJahrzehnten wieder Ruhe eintrat. Be- kanntist, daßdieSlowenen dann durchHerzog TassiloIll.

vom avarischen Joch befreitund späterdem Reicheder Franken einverleibt wurden. Unter derdeutschenHerrschaft

«

setzteeinestarke Siedlungstätigkeit von Bauern undHand- werkern ein. Das ganze Rechts- und Vcrwaltungsleben

wurde auf deutscher Grundlage aufgebaut. Aus dem Zu-

sammenwohnen alteinheimischer keltischer, germanischer undslowenischer Leute mitdenbairischen undfränkischen ,Siedlern dieserZeit istdieBevölkerung Kärntens er- wachsen, im wesentlichen ein Ergebnis artverwandter und seit Urzeiten Nordisch betonter Menschen.

Kärnten istsicherlich nichtalseinfürdieBildung eigener Rassenformen geeignetes Gebiet anzusehen, aber der Wandel dergeschichtlichen Ereignisse undderWechselvon VölkernaufdiesemBoden hat seine deutlichen Spuren auch inderheutigen Bevölkerung hinterlassen. Niemals verschwindet beim Auftreten großer Völkermassen die vorher ineinem bestimmten Siedlungsraume ansässige Menschengruppe völlig;Viel häufiger gehtdieschwächere inderstärkeren Schichtunter, wobei derlebenskräftigere, d.h. der an Nachkommenschaft zahlreichere Teil sich durchsetzt. Die füreinen Siedlungsraum weniger ge- eignete Kultur wird verdrängt und bleibt nur inResten zurück. Aber ihre früherenTrägerverschwinden nicht, sondernihre völkische Erbmasse gehtinderMischung mit derspäter gekommenenMenschengruppe auf.DasKärntner Volkist durch Sprache, Geschichte,Kultur unddengemein- samen Heimatraum zusammengeschlossen. Blut undBoden habeneszueiner Volksgemeinschaft zusammengeschweißt, diesich oft,inguten wieinbösen Tagen,ganz besonders großartigimKärntner Abwehrkampfe von 1918bis1920 alslebenskräftig erwiesen hat.

AufGrund derMerkmale, diefürdieUnterscheidung derRasseninBetracht kommen, vermag dieForschung derletzten Jahre denheutigenrassischen Aufbau Kärntens folgendermaßen zu bestimmen: als diewichtigsten er- scheinen jeneAufbauformen, diezum Nordischen Rassen- kreife,«der Nordischen undFälischenRassegehören. Als zweite-·-Großwuchsformfolgt an nächster Stelle die Dinarische Rasse.Sie hatsichmit derNordischen Form schonsehrfrühzeitig vermischt. Der Alpine und dunkel- OstischeEinschlag ist dagegen viel seltener. Ein gleiches gilt von den hell-Ostischen Erscheinungen, diewir im slowenischenSprachgebiet öfterantreffenalsimdeutschen.

Schließlichkommen noch einzelneVertreter derWestischen oder Mittelmeerrasse vor. Nach dem Hundertsatz sind 53Anteile zum NordischsFälischem 27zum Dinarischen,

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17zum Alpin-Ostischen und nur Zzum Westisch-Mittel- ländischen Formenkreise zu zählen.

Deutschewie Slowenen inKärnten sind sicherlichAb- kömmlingeeiner hellen Rasse, diedurch Einkreuzung dunkler Gruppen das reine, helleErscheinungsbild viel-

fachverloren haben. Unter den Slowenen treffenwir

mindestens zweimal sooft sehrdunkles Haaranalsunter den deutschen Kärntnern. Neben den langschädeligen, mehr schmalgesichtigenFormen sindet sich beidenSlowenen eine breit-und siachgesichtige, betont kurzschädelige Form.- Völkerwellen aus demOstenhabenhier beidenSlowenen, diejabeiihrerEinwanderung inKärnten unter avarischer Botmäßigkeit standen, ihreSpuren hinterlassen. Rund- schädeltreffenwir ebensobeidenDeutschen Kärntens an.

Uberhaupt stehendieSlowenen denKärntner Deutschen imSchädelbaubedeutend näheralsdenKrainer Slowenen, eine Folge der seitmehr als tausend Jahren vor sich gehenden Eingliederung desslowenischen Volkes indas Deutschtum diesesLandes.

«

lVie sichdieBlutmischung verschiedener Rassen,aus denen unserVolkstum entstanden ist,aufdieAußerungen derVolkskultur unddesVolkslebens auswirkt, kann nur vorsichtigangedeutet werden. Keltischist wohldieGrund- haltungderBevölkerung,ihreüberquellende Leb ensfreude, dieauchinernsten Lebenslagen bundbeialler Schwere der Arbeit immer wieder durchbricht. Es ist dieselbesinnlich betonte Lebensfreude imLicbesleben wieinLied,Sitte und Brauch, diewirden Strömen keltischenBlutes ver- danken. Dazukommen von dieserSeite herphantastisch beschwingteKulte aus derFrühzeit,wiederVierbergelauf aufdem Magdalens-, Ulrichs-,Veits- und Lorenziberg, dieFrühlingsfeuer aufden östlichen Bergen und dieim Schoßder Sippesichabwickelnden Bräuchebeim herbst- lichenTotengedenkfest. Auchmancher Zugderheute noch ganz heidnischanmutenden Faschingsbräuche mag darauf zurückgehen. Vor allem stammtaus diesem Urgrunde das aus den tiefstenQuellen seelischerErregung strömende,

weiche, auwühlende und melodischeKärntnerlied. Kel- tischeGrundzüge weistauch dieganze Wohnkultur des Rauchstubenhauses mit seinen starkgermanischen Ein- schlägen auf.

Germanisch istdietiefimIenseitsglauben verwurzelte, grüblerisch-besinnlicheArt derLebensbetrachtung, diein den wunderbar köstlichen geistlichen Liedern ihren Aus- druckfindet,indenen dieAbgründedermenschlichenSeele mit faustischemTiefsinn und frommem, germanischem

Denken durchleuchtet werden. Noch aus den barocken

Gebilden desherrlichen Totentanzes, desKärntner Jeder-

manns, derGenovefa und desPuppenspieles von Faust

leuchtet deralteUrgrund auf.Dienaiv-kindliche Freude andervertrauten Heimatnatur mischtsichmit echtdeut- scherAuffassungderGeschehnisse indenköstlichenVolks- schauspielen des Weihnachts- und Osterfestes, ganz ab- gesehendavon, daß sie auchsprachlichwahre Perlen izn

Kronschatz deutscherGesamtdichtung bilden.

Aber auchechteund unverfälschte germanische Motive leben ingroßer Zahlinunseren Volkssagen und Volks- märchen, ja selbstinvielen unserer Heiligen-und Teufels- »

legenden. Sie alle enthalten nochreichlich germanisch- heidnische Glaubenselemente, dieaus dem Umund Auf derzeitlichund örtlich fixierten Erzählungen nochdurch- schimmern.

Ein sonderbares, ganz eigenartiges Nachleben nord- germanischer religiöser-Kalte,inderen Mittelpunkt Odin, ThorundFreyr stehen, bewahrtdermittelkärntische Brauch desSchimmelreitens zur ZeitderFlachsernte. In Brauch

«

und Sage um denHeiligen Mann zuPusarnitz und den seligen Briccius inHeiligenblutfindetdernordgermanische Nerthuskult seinen letzten volkstümlichen Ausklang.

Ebenso hältderälteste Rechtsbrauch Kärntens, dieEin- führung desHerzogs am FürstensteinzuKarnburg, ger- manische, d.h. langobardische Rechtsformen bisins späte Mittelalter aufrecht. Wie denn überhaupt inKärntner Urkunden des Mittelalters die Blütezeit germanischer

Gruppe von Heuziehern aus Apriaeh

VolkundRasse.DezemberI942. 188

Kufmunterguggenbekger

MS

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Familie aus Obekmlllstatt

Heldensage durch dieglänzendstenNamen vertreten ist.

Noch heuteführendielangobardischen Königsgestalten Alboin undAudoin inderVolkssage von derseligen Hilde- gardzuStein imJauntal ein zauberhaftes Nachleben, um mit Goethe zusagen:

Alles, was je geschieht heutiges Tages, trauriger Nachklang ist’s herrlicher Ahnentage.

Aus demselben Grundemußuns die Eingliederung

Oberkrains indenReichskörpermithoherGenugtuung

erfüllen. Dadurch hat der Altgau Kärnten einGebiet

von 3200qkmmit rund 180000 Menschen gewonnen,

derenAbstammung undAntlitzzumgroßenTeiledeutsch ist.

Wiein Kärnten bilden hierillyrischeStämme denNordisch- Dinarischen Grundstock derBevölkerung. Sie wurden in derFolgedurchdiekeltischenKarner und Latobiker über- deckt.Als dieRömer indiesemfür ihreGrenzsicherung wichtigen Landstrich Fuß faßten, waren diesebeiden Nordischen Grundschichten der Bevölkerung bereits weit- gehendund innig verschmolzen. Im fünften Jahrhundert fanden hiergermanische Scharen, sodie Goten unter Radagais und wieder unter Alarich, vorübergehend Halt und Niederlassung. AuchdiesesLand gehörtedann gleich Kärnten zumMachtbereich desOstgotenkönigsTheoderich und des Frankenkönigs Theodebert. 568 ließensich Schwärme der durchziehenden Langobarden imSaveland nieder, wie dasgroße GräberfeldbeiKrainburg beweist.

Überhauptwar diesesGebiet langeZeitGrenzmark des Langobardenreiches inItalien gegen dieAvaren, dievon Pannonien herin diewestlichen Siedlungsräume ein- drangen und dieSlowenen vor sich herschoben, dieum Ul-

Os-

.«p.

Aufn.Treven

600nachOberkrain kamen. Nochwar hiereine beträcht- licheNordrassische Urbevölkerung vorhanden, mit derdie

damals zahlenmäßig nicht sehrstarken Slowenen all-

mählichverschmolzen. Der Einsiuß der vorslowenischen Bevölkerung aufdiegeistigeund körperliche Struktur der slowenischenZuwandcrer war von nachhaltiger Bedeutung.

Vom Avarenjoch wurden dieSlowenen um 750durchdie Baiern befreitund 788dem Frankenreiche Karls d.Gr.

einverleibt. Dieunter Ludwig demFrommen gegründete

»Markander Save« ging indenMagyarenstürmen des zehnten Jahrhunderts zwar ein,wurde aber nach der Schlacht aufdemLechfelde durchdieneue deutsche Mark Krain abgelöst.Seit dieser Zeit bliebKrain beimDeutschen ReichebiszudessenAuflösungimJahre 1806 und im Habsburgerstaat biszum Jahr 1918. Seine Nordgrenze bildeten immer dieKarawanken.

Das ganze Mittelalter hindurch ergossensichfastun- unterbrochen deutsche Siedler indas Land, das jain Tälern und auf den Höhen nochreichlich freien Platz bot. DieBischöfevon Freising und Briren, dieGrafen von Ortenburg nebstanderen geistlichen und weltlichen Grundherren erwarben sich hiebeigroßeVerdienste."Bis zum 15.Jahrhundert bildete derdeutsche Landadel die Herrenschichtdes krainischen Raumes. DeutscheMärkte undStädte erstandenan verschiedenen Punkten desLandes unddiedeutscheSiedlung schrittimmer weiter vor. Deutsche Bauern, Handwerker und Knappen aus allen Gauen des Reichesfandeningroßer Zahl hier ihre Heimat. Aber im Laufedes16.und 17.Jahrhunderts war dieAnnäherung desslowenischen Volksteiles an dasdeutscheBürger-und Bauerntum bereits derart weitgediehen,daßviele Dörfer imSlowenentum aufgingen undvor allemdasBauerntum blutmäßigmitder slowenischen Bevölkerung verschmolz.

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Aufn.M.Huth Lavanttaler Bauernach demEricheinungsbilde vorwiegend Nordiscli-fälisch mitDinariichem Anschlag

DieAusbreitung derslowenischen Sprache unter dendeut- schenBauernsiedlern wurde wesentlich verstärkt,als im 16.Jahrhundert nachdenVerwüstungen durchdieTürken eine Nachbesiedlungmit Slowenen einsetzte. In derRe- formationszeit und noch einmal unter der Franzosen- herrschaft sindweitere Teile derdeutschen Bevölkerung imSlowenentum aufgegangen undbüßten völkischge- mischteDörferihre deutsche Artein.Wohl behauptetesich inden seitdem Mittelalter emporgewachsenen Märkten undStädten einedeutsche Oberschicht noch bisins19.Jahr- hundert. DalöstediedeutscheRomantik auchunter den Slowenen das nationale Bewußtsein aus und ward so demkrainischenDeutschtumzumVerhängnis. Was bisher "

demfriedlichenEinschmelzungsvorgang widerstandenhatte, derdeutsche Bürger- und Adelsstand, erlag nun inder zweiten Hälftedesl9.Jahrhunderts einem gewaltsamen Umvolkungsverfahren, daserstinderNachkriegszeit nach 1918sein tragisches Ende fand.

Welcheungeheuren Erfolge dieSlowenisierung deut- schen Blutes fürdieSlowenen gezeitigthat,gehtdaraus hervor, daß Slowenen mit deutschen Namen inallen möglichenBerufszweigen und auf allen Gebieten der Wissenschaft,Politik, Kunst, Technikund Wirtschaft im Südslawenstaateführend hervorgetreten waren. In der Intelligenzschicht der Städte sowohl wie des ossenen Landes finden sichrund 4070deutscher Namensträger gegenüber JlW slowenischer, was zweifellos einsehr bezeichnendesLichtaufdieHerkunft und Vergangenheit eines solchenVolkskörpers wirft. So nahmen sichdie Oberkrainer indem nunmehr verflossenen Jugoslawen- staategeradezu alsFremdkörper aus. DerMontenegriner Dr.Kosier, VerfasserdesWerkes ,,Großdeutschlandund Jugoslawien«konnte imJahre 1939folgendes feststellen:

»Heute besteht ein größerer Unterschied zwischendemHaus- halteinesslowenischen Bauers am VeldeserSeeundeines serbischenBauers am Ochridaseealszwischeneinem deut- VolkundRasse.Dezember1942. Is«

schenundeinem spanischenBauern, obwohldiebeidenersten imgleichenStaate lebenunddergleichenVolksgemeinschaft angehören.« DerstarkedeutscheAnteil am Aufbau der slowenischen Kultur und derEigenart des slowenischen . Volkstums zeigtsichimHausbau, inderFlurverfassung, inden Familien- und Ortsnamen, inden Sitten und BräuchendesVolkes,seinen Sagen, MärchenundLiedern.

Aber auchanderrassischen Erscheinung desslowenischen Bauerntums istdiedeutscheVergangenheit nicht spurlos vorübergegangen.

In rassischer Hinsichtgleichen die Oberkrainer den DeutscheninKärnten undSteiermark vielmehralsihren slawischenNachbarn imSüden undSüdosten. Die lichten Augen sind hiervielzahlreicheralsdiedunklen,wenn sie auchgegenüber Kärnten etwas zurückbleiben. Sie sind häufigmitlichtemHaargepaart. Auch beidunklem Haar kommen immer noch ansehnlichviellichte Augenvor wie beidenDeutschenInnerösterreichs.EinViertel gehörtzum hellen Typus, der dunkle istetwas schwächervertreten.

Sie gleichenhierin den DeutscheninKärnten mit dem Unterschiede, daß beiden Oberkrainern derdunkle Typus

etwas vorwiegt. Gegenüber den Südslawen gibtes in

Oberkrain vielmehr Männer deshellenNordischen, jedoch vielwenigerganz reindunkle Typen.Somit unterscheiden sie sichvon denSüdslawen mehralsvon ihrendeutschen Nachbarn inKärnten. Derdunkle Typus aber übertrifft als deutliches Kennzeichen derDinarischen Rasse alle

anderen an Körpergröße. Im Wuchs überragen sieim

allgemeinen dendeutschenKärntner, bleiben hierin aber gegen diesüdlicher wohnenden Slawen zurück.

Nachden Kopfmaßen sinddie Oberkrainer über- wiegend Kurzköpfeund dieszugleichmehralsdieKärnt- Hier,unter denen esdurchaus mehrLangköpfeundweniger Ubergangsformen gibt alssüdlichderKarawanken. Hierin unterscheiden sichdieOberkrainer nochdeutlichvon den Slowenen inKärnten, wo dieDinarische Kurzkopfrasse

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