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Volk und Rasse, 17. Jg. August 1942, Heft 8.

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VolkusssMasse

17..I.f.Jahrg.1942Lehmanns Verlag,» HeftMünchen-Berlin8 August H.Gottong:1)

Die deutsche Besiedlung des· Weiehlellandes

eitderFrühzeit hat Osteuropa alleFortschritte denEinflüssenaus dem Westenundaus Nord- westeuropazuverdanken. Nachdervorübergehenden Vorherrschaftder Slawen im7.biszum 11.Jahr- hundert, inwelchemein deutlicher Rückschritt auf allen Gebieten zubeobachten war, folgenbereits im

«1l.und 12.Jahrhundert deutscheRitter und Mönche PemRufe polnischer Herzögeund schassen vorwiegend M Galizien dieVoraussetzungen fürden weiteren Aufbaueiner staatlichen Ordnung. Im beginnenden 13.Jahrhundert folgtenihnen deutsche Kaufleute und Handwerker,diesichinder Nähederfürstlichen Burgplätzeniederließen. Durch das Zugeständnis weitgehender Selbstverwaltung entstanden, oft an Vorburg-Siedlungen anschließend,dieersten Städte, derenBürger zunächst ausnahmslos Deutschewaren.

AlledieseStädte waren zudeutschem Recht gegründet (1.dasMagdeburger, 2. dasaufdieVerhältnisseder ärmeren Bevölkerung kleiner Landstädte abge- wandelte Neumarkter und Z.das im Nordosten geltende Lübische Recht). DerGenuß diesesStadt- rechtes kam aber inersterLinie den Deutschenzu- gute, so daßdas Bürgertum seine deutscheArt in der strengen Abgeschlossenheitder mittelalterlichen Stadtgemeinschaft durch Jahrhunderte erhalten konnte,bis durchdieSlawisierung unddurch das häufige VerleihendesursprünglichdeutschenStadt- rechtesan rein polnische Siedlungen das Bild sich entschiedenwandelte.

DieVerleihung desdeutschen Rechtesandie Stadt Rrakau imJahre 1257 kann als einer derMerk- punkteinderGeschichtederstädtischenKolonisation betrachtet werden. Etwa seit dieser Zeit, besonders nachdemMongoleneinfall (124l), entstehen fastalle Städte Galiziens durchdas unermüdliche Schaffen deutscherBürgerund Handwerker.

DieOrtsnamen geben vielfach Auskunft überdie Herkunft der Siedler; so tauchen die Herkunfts-, Stadt- oderDorfnamen in denNeusiedlungen wieder auf. So bei:

Gorlice Görlitz Lancut —- Landeshut Nowy Targ—- Neumarkt Szymbark Schönberg Frysztak—- Freystadt Nowemiasto—- Neustadt Krosno Rrossen

'Glogow Glogau Pilsno Pilsen

schlesischeSiedlungen

böhmische Siedlung 1) Referent imInstitut für Deutsche Ostarbeit Krakau.

Neben der städtischen Siedlung, dieüberall im Polenlande Mittelpunkte deutscherKultur schuf, ist auchdas flacheLand imMittelalter durchausge- dehnte bäuerliche Besiedelung mit z.T. starken deutschenSprachinseln durchsetztworden. Wie bei derbäuerlichen Erschließung Ostdeutschlands, nahm dieSiedlerbewegung auch hierihren Anfang in Flandern und Friesland. West-und mitteldeutsche Siedler schlossen sichbald an, so daß sich rassisch bestesBlut imgalizischenRaum eineneueHeimat erschloß.Der Boden und der Besitzder deutschen Bauern waren fürdiepolnischen Gesetze unantastbar, hier herrschte deutsches Recht,dasvom Erbschulzen und von den Wahlschöffen wahrgenommen wurde.

Lediglich Zins hatte der deutscheBauer seinem polnischen Grundherrn zuzahlen.WieinOstdeutsch- land, und besondersinSchlesien,haben auch hier die Siedler diebewährte Form des ,,Waldhufen- dorfes«zur Anwendung gebracht, imGegensatz zu den Haufen-, Ketten-«und Straßendörfern dervor- mittelalterlichen Bevölkerung. Die Siedlungsfor- schungvermag sehr leichtdieVerbreitung desdeut- schen Waldhufendorfes festzustellenund damit das Einflußgebiet des Deutschtums zu umreißen. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, daßdieFormdes Waldhufendorfes vorwiegend in gebirgigen und hügeligen Landschaften angewendet wird. Selbst- verständlichwurden im Flachlande auch andere deutsche Siedlungsformen angewandt. "

Da einneuer Blutszustrom aus deralten Heimat

nicht einsetzte, fielen diese mittelalterlichen deutschen Dorf-und Stadtgemeinden, wieschon erwähnt,bis zum 18.Jahrhundert der Polonisierung zumOpfer.

Dieoberen Schichten des Deutschtums gingen im polnischen Adel auf, dieniederen Stände gingen äußerlichin derzahlenmäßig überlegenen polnischen Landbevölkerung unter. Durch diesen Vorgang mußtedie Kultur- und Schicksalsgemeinschaftder Deutschen zersetztwerden. Erhalten geblieben sind nur nochReste des deutschen Kulturlebens, der Lebens- und Gesittungsformen.

Viele deutsche Ortsnamen verschwanden und wurden durchslawische ersetzt.

«

Die zweite Siedlerwelle. »

Das lö.Jahrhundert brachtedemDeutschtum in .Polen eine neue starke eigenvölkische Blutzufuhr.

Die in denhabsburgischenNiederlanden verfolgten Mennoniten beschlossen-, nach Polen auszuwandern und setzten sich auf Grund ihrer Erfahrung im Trockenlegenvon Sümpfen undimDeichbauin den Det- Verlagbehältsichdasausschlietzliehe Rechtdet-VervielfältigungundVerbreitung derindieserZeitschrift zumAbdruck gelange-iden» originalbeiträge vor.

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III

festen, schlickigen Weichselniederungen fest.Ihre Siedlungen werden als Hauländer (=Holländer) Siedlungen bezeichnet.Es ist verständlich, daß auch inbeträchtlichem Umfange Bauern anderer deutscher Stämme an diesemKulturwerk beteiligtwaren.

Häusig sindet sich heute nochdieDorfbezeichnung

»Holendry« gerade am Mittel- und Unterlauf der Weichsel.

Dadie Siedler unter sich auf Schulzwang hielten, erhielt sich ihredeutsche Sprache entgegen allen Bemühungen der polen einige Jahrhunderte hin- durch,bis auch ein großerTeil von ihnenvom Polentum aufgesogen wurde.

Im 16.Jahrhundert erlebte der Protestantismus inPoleneineGroßzeit.Viele evangelisch gewordene polnische Adlige führteninden katholischen Pfarr- kirchen ihrer Patronate einen evangelischenGottes- dienst ein. Dadurch erblühten viele Gemeinden.

DurchdieGegenreformation im 17. Jahrhundert und den Rücktritt eines großenTeiles- des Adels konnte sicheinevangelischesKirchenwesen nur in bescheidenem Umfang erhalten. Die Zahl derRe- formierten und Lutherischen ging zurück,esblieben nur dort evangelischeKirchen, wo das Deutschtum vorherrschte. In den an das damaligeDeutschland grenzenden Gebieten Danzig, Thorn, Elbing, Ma- rienwerder, Graudenz, Dirschau, Marienburg er-f starktezeitweilig das evangelische Kirchenwesen.

Von hieraus erfolgte im""I7. Jahrhundert eine weitere Besiedelung indiepolnischeEbene hinein, inder es2Jahrhunderte hindurchkeineDeutschen gab.Einekleinelosgelöste,weitvorgeschobene Gruppe dieserZeit sinddieSiedler der Holländereien in Slawatycze und Neudorf——Neuburg, welche seit demWeltkriegeMoscice heißt,am Bug,etwa 40 km

südlich Brest-Litowsk. -

Die Nachkommen der holländischen Weichsel- siedler,diesog. ,,Niederunger« stießenmit deutschen Bauern um dieMitte des18.Jahrhundertstiefins Innere polens vor, um auchhierdieUberschwem- mungsböden des Weichselstromes in fruchtbares Ackerland zu verwandeln. AmAusgangdes18.Jahr- hunderts gesellten sichzuihnen auchdieNeumärker, Pommern und Schlesier, dieum 1780 dieersten Kolonien um Litzmannstadt gründeten, welche sich inderFolgezeitzum dichtesten deutschen Siedlungs- gebietentwickelt haben.

DieFortführungdesdurchFriedrichII.begonnenen Siedlungswerkes, durch welches Westpreußenund der Netzegau von- deutschen Bauern erschlossen wurden, räumte mit-der sinnlosen Zerstückelung bäuerlichenBesitzesaufundbrachtemit einer neu- zeitlichenHufeneinteilung auchdieVoraussetzungen füreine wirtschaftlicheGesundung der bäuerlichen Lebensverhältnisse.Neben Brandenburgern, Pom- mern und Schwaben habenfastalleStämme Anteil genommen an diesem Siedlungswerk. Noch heute hebensich besondersdieDörfer derBrandenburger und Pommern im Distrikt Radom und die der ,,Schwaben«an der WestgrenzedesGeneralgouver-

nements imSiedlungsbild heraus und weisen noch

die Namen derSiedlungen aufdieHerkunftsorte der ersten Bewohner hin,«soz.B. Erdmannweiler im

Volks-Mc III-!

Kreis Skierniewice im Distrikt Warschau, Neu- Württemberg, Neu-Ilvesheim, Hochweiler, Leon- berg,Nagold u.a.

Kolonisation durch Joseph II.

Nachdem Galizien imJahre 1772 an Osterreich gekommenwar, galtdiesemneuen Lande dieerste

.Sorge desKaisers.Das Mißverhältnis zwischender außerordentlichen Fruchtbarkeit desBodens und dem unbeschreiblichen Elend der Bevölkerung ließin Josef II. denplan reifen, zunächstdieStädte und beientsprechenden Erfolgen auch fürdasflacheLand Deutsche anzuwerben undsiealsVorbilder undLehr- meister fürdiepolnischeundukrainische Bevölkerung inGalizien und besondersinOstgalizienanzusiedeln.

In derZeitvon 1774bisgegen 1815entstandenetwa 300Mustersiedlungen, welcheüberdas ganze Land verstreut lagen. TausendedeutscherBauern aus der Rheinpfalz und aus Hessen,denen sich späterhinviele Egerländer anschlossen, sind durchdieplanmäßige Besiedelung nach Galizien gekommen. Ihr Einfluß auf dievorhanden gewesene Bevölkerung ist noch heutenach150Jahren sichtbar,vieleFamilien sind aber, soweit sie nichtimPolentum aufgegangen sind, weitergewandert und haben in Wolhynien oder anderswo eine neue Heimat gesucht.Ein Restder unmittelbaren Nachkommen dieserSiedler der jose- finischen Kolonisation istimZugeder Rückführung der Galizien- und Wolhyniendeutschen im Winter 1939X40indas Großdeutsche Reich zurückgekehrt.

Ansiedlung durch Großgrundbesitzer.

Nachdem diestaatlichen Güter inGalizien die

unerwartet hoheZahlder Siedler nicht mehr auf-

nehmen konnten, forderteJosefII. imJahre 1784 dieGroßgrundbesitzer auf, auf ihren Besitzungeneine eigene Ansiedlung durchzuführenund ließ durchdie Hofkammer rechtbedeutende Mittel für dieseAn- siedlung bereitstellen.

Eine imWiener Hofkammerarchiv liegende Liste aus dem Jahre 1785 nennt 151Familien mitins- gesamt732Menschen,diein15Orte desZamoscer Landes einwanderten. Nachdieser Listewaren es besondersdieGrafen Zamojskiund neben ihnendie Gutsbesitzer Bielski und Lubowiecky, welche im Kreise Zamosc auf ihrenGütern deutscheBauern- und Handwerkerfamilien ansiedelten. Die Siedler stammten vorwiegend aus dem Westenund Süd- westendesReiches,aus der pfalz,dem Elsaß,aus Lothringen undderMoselgegend. Durch sie erhielten folgende Orte des Kreises Zamosc deutscheBe- völkerung: Antoniowka, Bialobrzegi, Brody, Dor- bozy,Horyszow, Huszczka, Ploskie, Rogozno, Sa- baudja, Sitaniec, Freifeld (Ortsteil von Zukow), Rauchersdorf (= Kurzyna), Ruskie-Piaski, Udrycze- Ilowiec, Huta-Tarnawatka, Dornbach, Cieszanow, Podstary-Zamosc, Tomaszow, Bortatytze und Wy, sokie.In der Zeitder Zugehörigkeitzum Groß- herzogtum Warschau seit1809und später durchdie ZugehörigkeitzuRußland seitdem Wiener Kongreß wurden diedeutschen Kolonisten soweit ihremdeut- schenVolkstum entfremdet, daßdiedeutsche Sprache zum größtenTeilinVergessenheitgeriet.

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Unter der Förderungder deutschen Verwaltung unddurch verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerungund den fürdieVolkstumsfragen verantwortlichen Stellen sind sich dieseSiedler ihrer deutschen Volkszugehörigkeitwieder bewußt ge- worden, so daß sie gegenwärtiginihrem Deutsch- bewußtseinkaum noch hinterden übrigen deutschen Volkszugehörigen des früheren Polen zurückstehen2).

DieBestrebungendespolnischenVolkes und seiner Führung,diedeutschen Familien von ihremVolks- tum zutrennen, haben bewirkt,daß sichinvielen Gebieten derAnteil desDeutschtumsnur nochin der rassischen Beschaffenheit und-ineiner Lebensform undKulturfähigkeit äußert,wiewir sieandeutschen Menschen kennen, währenddas Volksbewußtsein weiter Teile imEntschwinden oder bereits verloren gegangen war.

Die höhere Leistungsfähigkeit,der Drang nach Bildung und nach geistigerTätigkeit führte siein dieStädte,in denen siedem bekannten Vorgang des biologischenAbsterbens verfielen. Dieüberschüssige Volkskraft der deutschen Siedler im kongreß- polnischenGebiet, dienoch durcheineständigeZu- wanderung gestärkt wurde, suchte sichimbeginnenden 19.Jahrhundert neuen Wirtschafts-undLeben sraum.

Es entstanden hunderte deutscherKolonien im Litzmannstädter, Lubliner, Cholmer Gebiet (sowie inOstgalizien und Wolhynien). Hierund datressen nochgrößereSiedlerwellen aus mittel- und süd- deutschenLändern ein(Hessenzugum 1830). Die Siedlungen im Distrikt Lublin gehen aber vor- wiegend aufeineBinnenwanderung von Kolonisten aus den westlichen Weichselgebieten zurück.

Industrielle Siedlungen.

Bereits zur Zeit deszojährigen Krieges wandern aus dem benachbarten Schlesienund Posen Tuch- macher und Leineweber in die Grenzkreise Groß- polens ein,diehierden Grundstock legen fürdie gesamte polnischeTextilindustrie. Im Beginn des l9.Jahrhunderts errichtet RußlandeineZollsperre fürWaren aus dem Ausland (1815). Durcheinen Erlaß vom Jahre 1816 werden 30000 polnische«

»Gulden zurHeranziehung von Fabrikanten zurVer- fügung gestellt.In hellen Scharen siedeln Textil- handwerkeraus Schlesien, Sachsen, Deutsch-Böhmen und Thüringen über die neue preußische Grenze über,um die alten Verbindungen mitdem russischen

..Markt nichtzuverlieren. Man schätztdieZahlder inder Zeitvon 1818—1827 eingewanderten Tuch- macherfamilien aufetwa 10000.

'Dieamtliche Statistik vom Jahre 1835stellt für Kongreßpolen folgende Einwanderungszahlen fest:

Tuchmacher 4 073 Familienmitglieder 11 115

Weber 10 482 .

» 20 840-

14 5 5 5 Zl595

Insgesamt: «4615o Personen.

2) a)Lothar von Seltmann: DiePfälzersiedlungimKreis Zamosch,Ztschr.«DeutscheArbeit, 41·Jahrg» Heft9Berlin, September I94l. :--

;- »

b) Kolonistenbriefe, Folge2—9herausgegeben imAuftrage des H-undPolizeiführers imDistriktLublin vom Grenz·und VolkspolitischenAmt,verantwortlich: L.v.Seltmann, Luhlin.

Insgesamt sindin derTextilindustrie imJahre 1835 18182 Deutsche

» » 1842 27698 »

tätig. Als Gesamtzahl der industriellen Einwande- rung gibtdiepolnische Statistik dieZahlen von

20000 Tuchmachern und 30000 Webern an.

So entstehtausschließlich durch Deutschediege- samte polnische Textilindustrie.

Das Aufblühen der Industrie und dieFürsorge derUnternehmer ließdieEinwandererziffer ständigan- steigen.Aus bedeutungslosen Orten wurden inkurzer Zeit Städte mitbeträchtlichen Einwohnerzahlen.

Mitdieser Darstellung ist erstmaligderVersuchge- machtworden, dieOrte, dieimLaufe der Jahr- hunderte von Deutschen gegründetundvon Deutschen besiedeltworden sind, aufeiner einzigenKarte zu vereinigen unddamit einen Eindruck von dem Um- fangderKräfte zuverschaffen,die das Deutschtum an das Weichselland abgegeben hat.Da alle Orte, welchezwar zu deutschem Rechtgegründetwaren oderdem deutschen Einflußunterstanden, deren Be- völkerung jedochnur zueinem unwesentlichen Teil aus Deutschen bestand,oderderen deutsche Bevölke- rung bis aufunbedeutende Reste inspätererZeit wieder abgewandert war, indieserKarte nicht auf- genommen worden sind,wäre dieZahlderfrüheren deutschen Siedlungen noch erheblich größeralsin der Übersichtdargestelltworden ist.

Die vorliegende Karte ist entstanden durch die Zusammenfassungallerbisher verössentlichtenKarten überdiedeutschen Siedlungen imfrüheren Polen.

Dazuwurden die Arbeiten von A.Breyer, Kara- sek,Lück, Maas benutztund durchdieErgebnisse neuerer deutscherForschung imGeneralgouverne- ment ergänzt,dieerstzu einem TeilindasFachschrift- tum Eingang gefundenhatten. Dazugehörenu.a.

diePfälzersiedlungenbeiZamosc. Meine eigeneim Winter 194IX42 begonnene planmäßigebevölkerungs- wissenschaftlicheund siedlungsgeschichtliche Bearbei- tung ganzer Landschaftsgebiete verspricht,denNach- weis einer früheren deutschen Besiedlung füreine weitere große Anzahl von Orten im General- gouvernement zuerbringen.

Dadie Karte inersterLinie einen Hinweis geben soll auf die Wohngebiete, indenen nochNach- kommen der früheren deutschen Kolonisten zu er-

warten sind,konnte aufdieEintragung derjenigen

Orte mittelalterlicher Besiedlung verzichtet werden, indenen wegen einer völligen Abwanderung der Kolonisten nachder Ansichtvon Lück u. a. ein

nennenswerter Anteil deutschblütiger Bevölkerung

nicht mehr erwartet werden kann.

Von einer unterschiedlichen Kennzeichnung nach dem vermutlichen Umfang des nochvorhandenen Blutanteils, wie sieLück fürdie mittelalterlichen Siedlungen gibt, ist abgesehen worden, einerseits um dieÜbersichtdesKartenbildes nichtzubeeinträch- tigen, andererseits um eine künftige, notwendige bevölkerungskundliche Untersuchung nichtvon vorn- hereinmit vermuteten Ergebnissen zubelasten,die nur auf Grund einer geschichtlichen Betrachtung gewonnen sindunddiewuchshafteEntwicklung nur nebenher berücksichtigenkonnte.

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