• Nie Znaleziono Wyników

Volk und Rasse, 17. Jg. Oktober 1942, Heft 10.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Volk und Rasse, 17. Jg. Oktober 1942, Heft 10."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

17.Jahrgang 1942 -

.l. f. Lehmanns Verlag, München-Berlin Heft 10 Oktober

Kose

H. Kübel:

I.Herkunft und Urheimatderalten Griechen.

« mAnfang jedergeschichtlichen Betrachtung steht

J dieFrage: Wann und wo beginntdieGeschichte der»Menschheit?

Uber dasAlterdesMenschen vermögenwirwenig Sicheres zusagen. Gewiß istnur, daß nachvielen Milliarden von Jahren, in denen der Erdball die gewaltigsten Erschütterungen und—Entwicklungs- phasen durchgemacht hatte,derMenschalsletztesaller Lebewesen auftrat und von nun an dasmag vor

einigenhunderttausend Jahren gewesen sein for- mend und gestaltenddasAntlitzderWeltprägte.

Nichtviel besser stehtesum unser Wissen,wenn wir dieFrage nach «der«WiegederMenschheit stellen.

Im Mittelalter und nochbistiefins19.Jahrhundert hinein schien freilich gerade dieses Problem längstge- löstzusein.Daman gewohnt war, alleFragenvom Blickpunkt christlicher Dogmen und biblischer Er- kenntnisseaus zu beurteilen undzubeantworten, hatte man sichmit der»Erklärung des Alten Testaments vollauf

·

zufriedengegeben und glaubte darum, das Paradies als Ort der Menschheitsentstehungan- sehenzumüssen.Das Paradies konnte abernachdem ZeugnisderBibel nur imVorderen Orient gewesen sein; am wahrscheinlichsten schien kirchlicherundwelt- licher WissenschaftderGarten Eden identischzusein mitdemZweistromland zwischen Euphrat undTigris.

Obwohl sichdieWissenschaft seitderAufklärung mehr und mehr von der Beherrschung durch die Theologie freimachte,hat siedieAnschauung von der östlichen Herkunft der Menschheitübernommen.

DasWort ,,ex oriente Inst aus demOstenkommt dasLicht—- wurde geprägtundinübertragenerBe- deutung aufdieGeschichte angewandt; essolltebe- sagen, daß nichtnur dieSonne imOstenaufgehe,

Anmerkung der Schriftleitung.

Wir beginnenmitdiesemBeitrag eineAufsatzfolgevon Dr. H. Rübel, diesichdieAufgabe stellt, entscheidende Epochen der Menschheitgeschichte und politische und geistigeWendepunkte im germanischen Schicksalsablauf

einer rassischen Deutung zuunterziehen. «

Verfasserund Schriftleitung sind sich bewußt, daßeine solcheArt rassischerGeschichtsbetrachtung in vielen Zügen vom überliefertenGeschichtsbildeabweicht und zuweilen zuhypothetischen Schlußfolgerungen gelangt,deren innere Wahrheit mehr durchdiehistorischeEntwicklung nach dembehandelten Zeitabschnitt alsdurchquellenmäßigzu belegende Einzelheiten während derdargestellten Epoche

bewiesenwird.

Im übrigenistder Verfasser bereit, allen sachlich- kritischenEinwänden gegenüberStellung zunehmen.

kattenkräktetinder heuenisehen Geschichte

sondern daßder Orient auchdieGeburtsstätteder Menschheit,derKultur undallen Fortschrittes über- haupt sei.Wie hypnotisiert starrte dieWissenschaft nachOstenund betrachtete jedenneuen Fund einer untergegangenen Kultur als weiteren Beweis für ihre schon Dogma gewordene Behauptung: ex oriente lux. Uber der Beschäftigung mit dem Orient abervergaßman, auchdenmitteleuropäischen Raum nach Zeugnissen seinesfrühgeschichtlichen Lebens zudurchforschen. Wozu auch? Wenn der Orient schon Ursprung und Ausgangspunkt der menschlichen Entwicklung ist,dann konnte in Mittel- europa bestenfallseinAbklatsch dessenentdeckt wer- den,was im Orient so herrlicheBlüten trieb. Diesen Abklatschzuerforschen, lohntesichabernicht.

DurchdieForschungenvon Penka, Kossinna, Schuchardt, Reche, Günther und vielen anderen wissenwirheute,daßdieUrheimat wenig- stensderNordvölker an den südlichen Gestadender Ostsee, also auf deutschemBoden zusuchen ist..Seit dem Ausgang der mittleren Steinzeit, etwa vor 8—10000 Jahren, entstand durchden Zusammen- schlußund das Zusammenwachsen mehrerer Groß- sippendasUrvolk derJndogermanen. Da allegroßen Sippen und Stämme Kinder des gleichenRaumes waren, unter gleichen Bedingungen lebten,diegleiche Sprache gebrauchten und vorallem gleichenBlutes

waren —- diebestimmenden Blutselemente waren

dieNordische undFälische Rasse konnten sie, ohne ihre eigene Art und Lebensweise aufgeben zu müssen, leichtineinander ausgehenund unter Betonung ihrer gemeinsamen Wesenszüge sichzu einem Volk entwickeln.

Eswar keingesegnetes Land,in demdieNordisch- Fälischen Indogermanen ihre Volkwerdung erlebten und zur entscheidenden politischen Macht der alten Geschichte heranreiften. RiesigeUrwälder bedeckten das Land, gewaltige Sümpfe begleitetenFlüsseund Ströme. Nur selten standder Urwald so licht, daß mit deneinfachen Werkzeugender Steinzeit undder frühen Bronzezeit dieRodung mit Erfolg gewagt werden konnte ;snoch seltener ließenWald undSumpf und Moor Landflächen frei,deren Urbarmachung ohneallzu großen Aufwand an Kraft und Material möglich schien.Urbares Land aber brauchten die Indogermanenz denn nicht heimatlose Nomaden

waren sie, auch nicht schweifende JägeroderFallen-

steller, sonderneinseßhaftes Bauernvolk, dassicher undbreitbeinigauf seiner Scholle standund inzähem Kampf mitderrauhen Natur demBoden seinekar- genFrüchte «abrang.

DerVerlagbehältsichdasausschliclzliebe RechtderVervielfsltigung undVerbreitung derindieserZeitschrift ZumAbdruck gelangenden Originalbeiträge vor

.votkundRasse.Oktober 1942. 16 169

(2)

DieUnwirklichkeitdesnordischen Klimas,die Ge- fahren und Schrecknisseeiner urtümlichenLand- schaft,derharteKampf ums tägliche Brot ließenein Geschlecht groß werden, das hart und schweigsam, fleißigund pflichtbewußtum sein Daseinrang, ein Volk,das nicht Zeitund Muße fand, seineStim- mungen undTräume undSehnsüchteinkunstvollen Denkmälern aus Stein oder-inwortreichen Dich- tungen niederzulegen. DieMenschen jenerZeitmuß- tenkämpfen, mußten täglichvon neuem mitderNa- tur um ihrnacktes Leben kämpfen.WeildiesesVolk aber gesundwar, kerngesund an Leib und Seele, weildiesesVolknatürlich lebteund dachte, verfiel esnicht aufdas AllheilmittelunsererZeit, auf die Geburtenbeschränkung,um sich durch Kleinhaltung derFamilieeinbequemesLeben zuerkaufen.Im Ge- genteil, so zahlreichwar dieNachkommenschaft der urindogermanischen Bauern, daßbaldder Raum zu engwurde, das ganze VolkaufheimatlicherScholle zuernähren. Trotz Rodung undUrbarmachung kam zwangsläufigeinmal dieZeit,wo dieHeimat nicht mehr genug siedlungsfähigenBoden besaß,um die nachdrängende Jugend aufzunehmen. Ubervölke- rung undbittere Not waren dann die unausbleiben- lichenFolgen.

Unsere Urahnen wußten sich jedochzuhelfen.Sie steuertendieser Notlage aber nicht durch Anpassung ihrer Volkszahlandenimmerengerwerdenden Raum, sondern sie paßtendenRaum ihrem rasch wachsenden Volke an: unter Führung erfahrener Männer brach dieJugend desVolkes auf,um in derFerneNeuland zusuchen,dasihnenunddenGeschlechtern nach ihnen einesichere Zukunft gewähren sollte.In gewaltigen Bauerntrecks zogen siemitFrauen und Kindern, mit Hab und Gut quer durch Europa und ließen sich nieder,wo Natur und Boden dieVoraussetzungen für ihr gewohntes Bauernleben boten. Immer neue Scharen brachen aus dem rauhen Norden aufund erfüllten unserenErdteil mitindogermanischer Kul- turundGesittung.

Bei den damaligen Verkehrsverhältnissen bestand zwischender Urheimat und den neuen Siedlungs- gebietenkaum eineVerbindung. In jahrhunderte- langerTrennung vom Muttervolk und unter dem Einfluß einer fremdartigen Umwelt, oft auch durch Vermischungmit denUreinwohnern derneuen Wahl- heimatveränderten sichin einem langsamenEntwick- lungsvorgange dieSprache, die Kultur und schließ- lich auch diesrassische ZusammensetzungderAuswan- derer-,bisschließlicham Ende dieser Entwicklung ein

neues Volkentstand.Nochum 6000v.d.th. stellten

dieIndogermanen einevölkische Einheit dar. Be- reits einige Jahrtausende späterwar aus dem einen Volk eine Vielzahl von Völkern geworden, deren

»wesensmäßige Verschiedenheit mit zunehmender räumlicher und zeitlicher Entfernung vom Aus- gangspunkt immer stärkerwurde.

Eines dieser Völker,dassichvor Jahrtausenden vom Muttervolk trennte und nach langemBauern- treckauffremder Erde und unter ungewohnten Be- dingungen ein eigenesVolkstum entwickelte, sind dieGriechenoder Hellenen. Tiefes Dunkel liegtüber Richtung und Ziel ihrer ersten Wanderungen. Nur langsam undzögerndtreten siein das LichtderGe- schichte,um plötzlichin großartigem Aufschwung 170

einer mehrhundertjährigen Epoche kraftvoll ihren Stempel aufzudrücken.

II. Griechenlands Aufstieg.

Seit demBeginn deszweitenJahrtausends v.d.

th. strömeninmehreren, zeitlich oftweitauseinan- derliegendenWellen Nordische Bauernkrieger von der mittleren Donau herindiemeerumspülteund durch unzählige Gebirgsketten inviele natürlicheLand- schaften aufgegliederte griechische- Halbinsel ein.In schweren Kämpfen brechensieden Widerstand der einheimischen Urbevölkerung.Es istder ersteZu- sammenprall der Nordischen Indogermanen mit rasse-und kulturfremden Völkern auf europäischem Boden. DieUrbevölkerung Griechenlands nämlich, das Volkder Pelasger, ist keineswegs einGliedder großen indogermanischen Völkerfamilie ;diePelasger sind überhauptkeineinheitlich geprägtes Volk, son- dern das Ergebnis der Rassenkreuzung von vorder- asiatischen und semitischenEinwanderern mit der westischen Grundbevölkerung Griechenlands.

EsistkeinZufall, daß geradedergriechischeBoden Sammelbecken aller Rassen, Religionen, Kulturen und Wirtschaftsformen desöstlichenMittelmeeres ist.

Griechenland liegtam Schnittpunkt dreier Erdteile undbildetdienatürlicheBrücke zwischen ihnen. Jedes Küstenvolk desadriatischen, des jonischenoder des ägäischen Meeres, jedes Küstenvolkdereuropäischen oder asiatischenoder afrikanischen Gestadedes öst- lichenMittelmeeres mußte,wenn esmachtpolitisch seinenRaum erweitern wollte,oderwenn esStütz- punkte für seinen Welthandel suchte, versuchen, in denBesitzdergriechischen Halbinselundderihrvor- gelagerten unendlichvielen Inseln zugelangen. Der südlichsteAusläufer Europas wurde so frühzeitigzu einem politischen Kraftfeld, dessen Besitz entscheidend war fürdieEntwicklung der Machtverhältnissein dem Raum zwischenDonau und Sahara, zwischen Bosporus undSizilien.

AlsdieerstenindogermanischenStämme von Nor- den herinGriechenland einbrachen,trafen sie also nicht aufden geschlossenen Widerstand eines einheit- lichen Urvolkes, sondern aufeineVielzahlvon Rassen undVölkern,deren Gegenwehr derzielbewußten Füh- rung entbehrte und darum zusammenbrach, obwohl diePelasger zahlenmäßigden neuen Herren weit überlegenwaren. Nur ihre kriegerische Tüchtigkeit, ihre straffe Kriegszucht, ihrdamals nochstark»aus- geprägtesZusammengehörigkeitsgefühlunddie Uber- legenheitderNordischen Rasse gegenüberdemRassen- chaossicherndenGriecheneine politisch-militärische Uberlegenheit, diesie befähigt,dieVielfalt von Rassen, Völkern undStämmen, Staaten und Gauen, Land- schaftenund Städten gewaltsam zu einigen und

unter ihreHerrschaftzuzwingen. .

Natürlich istdiegriechische Landnahme nichtals einheitlicher und einmaliger Vorgang aufzufassen.

Der erstenNordischen Wanderungswelle zuBeginn deszweiten Jahrtausends folgteum 1500v.d. th.

die sogenannte jonische Wanderung, dienicht bloß das eigentliche Griechenland ausfüllt, sondern in großartiger Kolonisationstätigkeit auchdie ganze Inselweltund dieGestadeKleinasiens zugriechischem Siedlungsboden machtund damit dieVoraussetzung

(3)

schafft fürdiespätere weltgeschichtliche Bedeutung desGriechentums. Derletzte großeEinbruch Nor- discher Völkerschafteninden griechischenRaum er- folgtimll."Jahrhundert v.d.th. durchdie Dorer.

Mitihrer Landnahme istdiePeriodederhellenischen Wanderungen imwesentlichen abgeschlossen.

Raumnot als Folge überquellender Fruchtbarkeit war fürdieHellenen einstder Anlaß gewesen, ihre NordischeUrheimat zuverlassen.Als sievon den wilden Balkangebirgen in diefruchtbaren Täler und Ebenen Griechenlands hinabstiegen, galtihre erste Sorge der Befriedigung ihrer uralten Sehnsucht nachBauernland und bäuerlicher Lebensgestaltung.

Wieüberall,wo NordischeVölker zur Landnahme schritten,erklärten auchsiedenBoden zum Gemein- schaftsbesitzdes ganzen Volkes, so daßeine weit- gehende Gemeinsamkeit des Besitzes in den Ge- schlechts-und Dorfgemeinschaften zustandekam.

Von dieserRegelung war natürlichdieeinhei- mische Bevölkerung ausgeschlossen. Die Griechen nahmen also fastdas ganze Siedlungsland für sich inAnspruch und teilten esunter dieAngehörigen ihres eigenenVolkes auf.Nur diejenigen Einheimi- schen,beidenen sichtrotz derVermischung mit den bodenfeindlichen Vorderasiaten und Semiten ein Bauerntum erhaltenhatte,galten ebenfallsals bauern- würdigundbauernfähig.Es wurde ihnen jedoch so wenigLand belassen, daß sichbeiihnen undauch dasnur an manchenOrten nur einkümmerliches Kleinbauerntum erhalten konnte,währenddiegroße Massederübrigen eingesessenen BevölkerungalsHalb- freieaufPachthöfen lebte. Die zahlenmäßig größte Schicht der Bevölkerung aber, diein den Städten lebenden Kaufleute syrisch-phönizischerAbstammung unddieHandwerker vorderasiatischer Volkszugehörig- keit,wurde aller politischenundpersönlichen Rechte beraubt und nahm fortan als Stand der Unfreien dieunterste Stufe in derindogermanisch-Nordischen GesellschaftsordnungderGriechenein. -

Bald zeigte sich jedoch, daß auchderneue Lebens- raum nichtdas ganze Volk ernährenkonnte. Wieder standendieGriechen,wieeinst ihre Vorfahren, vor der bitteren Wahl, entweder durch Einschränkung derKinderzahl den Hungerzubannen, oder durch Erwerbung undKolonisation fremder Länder Fort- leben und WachstumihresVolkes zusichern. Feiger Verzicht,d.h.Kleinhaltung derFamilie um den Preis eines bequemen Lebens war ihrerNordisch- heldischen Haltung fremd; sobliebnur nochdasMit- tel der Auswanderung. Jahr für Jahr verließen Tausende das Mutterland und erkämpften mit Schwert und Pflugsichund ihremVolkstum neues Siedlungsland. AmEnde des6.Jahrhunderts v;d.

th. sindalleKüstenländerdesSchwarzen Meeres, Kleinasien, Ägypten,Nordafrika, Südfrankreich, Unteritalien, Sizilien und einigespanischeLand- schaftenzu griechischem Siedlungsraum geworden.

Hand inHand mit dem Vordringen des hel- lenischenVolkesgehtdieAusbreitung derhellenischen Kultur und Gesittung, Weltanschauung undWissen- schaft. Noch bevor es zum entscheidenden Waisen- gang um dieVorherrschaft imöstlichenMittelmeer- raum kommt, hat Griechenland bereits geistigdie Welt erobert. Unddoch sinddieGriechen,imGegen- satzetwa zuPersernoderRömern, nichtzurAufrich- -VolkundRasse.Oktober 1942. lö«

tung einer politischen Weltherrschaft gelangt, ja nichteinmal zurBegründung eines eigenenStaates.

Soweit geschichtliche Vergleiche überhaupt möglich sind,könnteman dieGriechennach Charakter, Lei- stungundgeschichtlichem Schicksal fastdieDeutschen desAltertums nennen. Auchbeiihnenwar diepoli- tische Uneinigkeiteineder hervorstechendsten Eigen- schaften; schonbei der Landnahme waren siein mehrere Stämme aufgespaltenz die Natur desLan- des,d.h.die vielen Täler und kleinen Ebenen taten ein übriges,um dievorhandenen stammestümlichen Unterschiedeund Besonderheiten noch stärkerzuent- wickeln. Im LaufederZeitwurde so jede diesernatür- lichenLandschaften zu einem eigenen Staat, der eifersüchtig seine Selbständigkeit bewahrte und be- wachte. Von einer Gemeinsamkeit des Vorgehens aller dieserStämme und Staaten-konnte nichtdie Rede sein.Nur eineinziges Mal, als diepersische Großmachtdiegriechische Freiheitbedrohte, wehrten dieGriecheningeschlossener Front denFeind ab,um nach dem Siege sofortwieder in diealte Eigen- bröteleizuverfallen.

Obwohl dieHellenen niezueiner politischenund staatlichenEinheit gelangten und trotz ihrer Zer- splitterung undZerstreuungvom Kaukasus bisnach Gibraltar, hatsichbeiihneneinstarkes Gefühlder Zusammengehörigkeitund ein»geschlossenes,eigen- artiges Volkstum entwickelt. Uber alle trennenden Schranken hinwegwirkte inihnendasBewußtsein ihrer gemeinsamenHerkunft, gleicher Rasseund vor allem der Uberlegenheit ihrer Kultur und Welt- anschauung gegenüberallen Nichtgriechen, dieihnen alslBarbaren galten.

.In derUrheimat deseuropäischenNordens hatten dieGriechen, wiealle Nordvölker, ihreganze kör- perlicheund geistige Kraftaufbieten müssen,um sich dem Urwald,sden Sümpfen unddemrauhen Klima gegenüberzu behaupten und das Wachstum von SippeundVolksicherstellenzu können.Gewiß hatte dieser harte Kampf um die einfachsten Lebens- bedürfnisse aucheineKultur entstehenlassen;was Zweckmäßigkeitund SchönheitderFormen anbelangt, war auchdiealte indogermanisch-Nordische Kultur allen anderen überlegen;aberalles,was imrauhen Norden geschassen wurde, mußteinden Dienstdes täglichen Kampfes um Erhaltung der Art gestellt werden, war Alltags- und Gebrauchskultur, die derschöpferischenPhantasie immer wieder Zügelan- legte.Jetzt aber, inder neuen Heimat, unter der strahlenden Sonne Griechenlands, dessenBoden in überreicher Fülleundohne Aufwendung von allzu- vielMühe seine Früchte gibt, jetzt,da dieGriechenals Herren über Sklaven sitzen,denen alle Arbeit zu- fällt, jetzt,dasieZeit und Muße finden,inihreSeele hineinzuhorchen und dasiedieMachtbesitzen,alle ihreTräume zuverwirklichen, jetzterstzeigt sichdie Schöpferkraftder Nordischen Rasseinihrerganzen SchönheitundGröße. Sieghaft undstrahlend steigt eineKulturepoche herauf, vor deren Glanzdiemate- rielleUnkultur unddasseelenlose Chaosvon Formen und Kulturen dervorgriechischen Bevölkerung rasch verblaßtund zusammenbricht.In einzigartigenBau- werken aus Marmor gebendieGriechen ihremGe- fühl für Ebenmaßund Schönheitdiegemäße Form;

inherrlichen Dichtungen, Heldenepen und Dramen, 171

(4)

inLustspielen und Liedern gestalten sie künstlerisch dieProbleme und Sehnsüchte ihrer Zeit;einetief- schürfende Philosophie suchtdieletztenFragen des Kosmos und desmenschlichenSeins zuergründen;

einesgrübelndeund forschende Wissenschaft trägt Stein aufStein zusammen und gründet darauf ein Weltbild von so umfassender Größeund Vollkom- menheit, daß nochdiegrößten Geister unserer deut- schen Geschichte, Männer wie Goethe, Schiller, Kant und Nietzsche bekannten, dasFruchtbarste und Besteihrer Erkenntnisse aus dem. artverwandten Griechentum geschöpftzuhaben.

Leider hältdie politischeund staatlicheEntwick- lung Griechenlands mitderkulturellen, geistigenund wissenschaftlichen nichtSchritt. Im Gegenteil: je stärkerdas Griechentum aus Nordischer Seelen- haltung geboreneIdeale undWunschbildergestaltet, desto mehrnimmt seine politischeundvölkischeKraft ab,bis endlichder Widerspruch zwischenIdee und Wirklichkeit so schroffund klaffend’wird, daß beide, Kultur und politische Form an diesem Gegensatz zerbrechen.

«

Bereits unmittelbar nach der Landnahme schälen sichaus der Vielheit undBuntheit der griechischen Staatenwelt zweiStaaten heraus, diedurchräum- liche Größe und Bevölkerungszahl eine besondere Stellung einnehmen, Athen und Sparta. Dabei ist keines dieserStaatsgebilde nach Flächeninhalt größer als eindurchschnittlicher deutscherLandkreis. Erst wenn man sichdiese Größenverhältnissevergegen- wärtigt,kann man sicheinenBegriffmachenvon der unglaublichen staatlichen Zerrissenheit Griechenlands zur Zeitseiner größtenBlüte. DerDualismus zwi- schen Athen und Sparta bestimmtnun für Jahr- hunderte dieinnere Politik Griechenlands. Beide Staaten fühlen sich stark.genung, die Einigung Griechenlands unter ihrerFührung erzwingen zu können. Immer aber brechenalleVersucheindieser Richtung nachblutigen Bürgerkriegen zusammen, gleichgültig,obsievon AthenoderSparta, oder,wie im4.Jahrhundert, von Theben ausgehen. Da die politische Einigung Griechenlands von ihnennicht aus nationalen Gründen unternommen wird, son- dern nur aus dem sehrrealen Wunsche heraus, im geeintenGriechenland eineunumstrittene Vormacht- stellung auszuübenzum Vorteil deseigenenStaates,- setzen sie jedem dahingehenden VersuchdesKonkur-

renten heftigsten Widerstand entgegen, so daßdie

griechische Einigung ein Wunschtraum bleibt, der nieinErfüllung geht.

Gleichzeitigmit demKampfzwischen Sparta und Athen erschüttern auchinnere Wirren, Revolutionen und Klassenkämpfe aufs Schwerstedas Gefügeder griechischenWelt.In diesemAugenblick,daGriechen- land in seinem eigenen Blut zuversinken droht, glaubtderpersische Großkönig,derHerraller Länder zwischenIndus und Bosporus, dem Kaukasus und dem Nil, Griechenland erobern und svon hieraus den Mittelmeerraum unterwerfen zu können. Da aber erheben sichdieGriechenwieeinMann. Ver- gessenwar aller HaßundHader. Dienationale Be- geisterung schlug hoheWellen und ließden Streit zwischen Sparta und Athen, Bürgern und Adel, Besitzenden und Proletariern vor dergemeinsamen Gefahr zurücktreten.Im Jahr 490 errangen die 172

Griechendenersten glänzenden Siegüber einzahlen- mäßigweitüberlegenes persisches Heer.Weitere Siege erfochten sie480beiSalamis und 479beiPlatää.

Gemeinsamer Kampfgegen mächtige äußere Feinde istdas beste Mittel, um dieGlieder eines Volkes zusammenzuschmieden. Nachden siegreichen Perser- kriegenschienestatsächlich,als ob Athen, dasdie Hauptlast derKriegegetragen hatte, berufen sei,die politische Hauptstadteines geeinten Griechenlands zu werden. Ungefähr200griechische Kleinstaaten schlos- sen sichzum attischenBund zusammen und über- trugen willig Finanzhoheit, militärischen Ober- befehl, Gerichtshoheit und politische Führung den Athenern. DieEinigung schien erreicht.

III. Entartung und Untergang des Griechentums.

Der Traum von einem Großgriechenlandhatte Volk undFührungzugewaltigen Kraftanstrengun- gen befähigt.Diefortschreitende Demokratisierung Athens undderübrigenStaaten machteeineverant- wortliche Staatsführung jedoch je länger desto mehr unmöglichund erschwertedas Aufkommen wirklich berufener und befähigter Führernaturen. Esliegt ja im Wesen der parlamentarischen Demokratie, daß nichtdieTüchtigstenund Besten zur Führung be- rufen werden, sondern solche Männer, dieam rück- sichtslosestendenMasseninstinkten derMehrheit ent- gegenkommen.Soerleben wirdenn überall dastrau- rigeSchauspiel, daßdieverdientestenMänner unter derAnklagedesVaterlandsverrats oderpersönlicher Herrschsuchtvor dasVolksgericht gestelltwerden und gezwungen sind, ihre persönlicheund politische Ehre zu verteidigen. Fastimmer aber endet ein solcher Prozeßmit dem ,,Schuldig«;der Angeklagte wird aller seiner Ämterund Würden verlustig erklärt,in dieVerbannung geschicktoder gar zum Tode ver- urteilt. Dem Volk und seinen gewählten Macht- habern aber gehtes nichtum Griechenland, ihnen giltderStaat nur alseineVersorgungsanstalt, deren einzige Aufgabe darin besteht, den Bürgern ein arbeits- und mühelosesEinkommen zusichern.So werden dievon den Bundesgenossen eingehenden Steuern, anstatt sie satzungsgemäß fürkommende Ereignisse aufzuhorten, unter der Bürgerschaft Athens verteilt. Jedes Ehrenamt wird bezahlt; da aberalle Ämter ehrenamtlichverwaltet werden, gibt esderen eineUnmenge; RichterundPriester, Schöf- fenund Minister, Offiziere und Beamte, siealle werden vom Volk ,,gewählt«; jede Einrichtung der Verwaltung aberwird zu einemungeheuren Apparat aufgebauscht, um möglichstviele Menschenan den Segnungen derSpesen teilnehmenzulassen.Sobe- standderobersteGerichtshof aus 6000 Mitgliedern!

Und jederBürger, der einer Gerichtsverhandlung beiwohnte, wurde dafür ebenfalls bezahlt! Weralso häufigzuGerichtsverhandlungen ging,konnte davon ganz gutseinen Lebensunterhalt bestreiten.Beijeder Wahl —- und esgabderen unter diesen Umständen natürlich sehrviele erhieltderWähler Bezahlung für seine Stimmabgabe. Theater und Zirkus waren unentgeltlich, jainspätererZeithattederathenische Bürger sogardasRecht,vom Staate eineEntschä- digung zu verlangen, wenn er aus irgendwelchen

(5)

Aufn.FI-. Fr.Bauer Langemarckftudenten

VOFEundRssOktober l942. 17

Cytaty

Powiązane dokumenty

Ebenso häufig wie Darstellungen von schlanken sind solche von dicken Frauen, welch letztere ganz besonders Auf- merksamkeit erregt haben, weil es sich bei ihnen in vielen Fällen

Hierbei tritt das entgegengesetzte Verhalten des Fälischen einerseits und des Dinarischen und Westischen andererseits klar und eindeutig zutage, während das Verhalten des

(Dieser Bedeutung entspricht auch die Vielzahl bewährter Prü- fungsmethoden, von denen hier nur eine kleine Auswahl genannt sei: Aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von

Dieser Sachlage zufolge ist es nun gerade für die Rassen- seelenkunde eigentlich sehr naheliegend, hinsichtlich einer umfassenden und erakten Methodik sich zunächst einmal an

Es ist erstaunlich, daß diese Frage im politischen Schrifttum bisher nicht stärkere Beachtung gefunden hat, zumal aus einer eingehenden Begrisssklarheit über das Wesen des

Obgleich die Zigeuner in Ostpreußen im Ganzen ein recht heterogenes Gemisch darstellen, sind viele unter ihnen doch sofort als ostpreußische Zigeuner zu erkennen. daher auch die

Wenn somit das Portrait eines Einzelnen oft nur ge- ringen Aussagewert für die Rassenzugehörigkeit des Dar- gestellten hat, jedenfalls erst nach genauester Prüfung aller

zusterben. Denkmäler des bäuerlichen Deutschtums sind die heute slawisierten Dörfer, wie die vielen ,,Deutschdorf«, ,,Deutschgereut«, dann Dörfer mit untrüglich deutschen Namen,