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Volk und Rasse, 17. Jg. November 1942, Heft 11.

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Volks-Masse

17.J. F.JahrgangLehmanns 1942Verlag,- HeftMünchen-Berlin11November Küppers-sonnenberg:

Nachtebende Ornamente der Völkerwanderungszeit

in der Volkslmnst des südostens

ieedelstengermanischenStämme sindimZuge derVölkerwanderung nachSüden undSüdosten abgewandert und habenReiche gegründet,dievom Sturm des Geschehens weggespültwurden. Die politischenGebilde dergermanischenStämme konnten verschwinden; nichtverschwunden istaber ihrekul- turelle Hinterlassenschaft und ihr Blutsvermächtnis, die beidebedeutender sindalswir uns bisdahinver- gegenwärtigt haben.

Auf fünf mehrmonatigen Balkanreisen stieß ich imganzen Südostraum aufSpuren sowohlMen- schentums Nordischer Art wie auch auf sachliche Hinterlassenschaften, diesich besonders starkinder Baukunst undebensoinMotivenund Ornamenten der Volkskunsterhalten haben.

AusdemBereichderVolkskunst greife ich einige Beispieleheraus, dieuns indieHinterlassenschaften derVölkerwanderungszeit einführen sollen.Wer die GeschichtederdeutschenStämme imSüdosten kennt, weiß, welch entscheidendeEreignisse Nordischen Menschentums sich auf balkanischemBoden zuge- tragen haben. Auf der Dobrudschasteppe stehtdas Monument von Adam Klissi als MalzurErinnerung an das harte Ringen der Römer gegen die an- dringende ost- und nordarische bzw. germanische Völkerflut,dieschließlichdas ganze römische Reich überschwemmteundzuFall brachte. Nichtweit von Adam Klissi istder BischofssitzWulfilas gelegen.

An der unteren Donau wurde derCodex argenteus

verfaßt, der heute in Upsala aufgehoben liegt.

Dienordbulgarische AbdachungdesBalkangebirges hatam germanischen Schicksal sogutAnteil wiedie walachischeEbene. Im KnickdesRarpathenbogens hat diegotische Burg des Athanarich gelegen, in deren unmittelbarer NähederGoldschatzderGoten, der Schatzvon Pietroassa, gefundenwurde. Hier siel aucheine geschichtliche Entscheidung: einTeil der Goten trat zum Christentum überundfandEinlaß in das römische Reich, nach Mösien,das heutige

Nordbulgarien; derandere, heidnischeTeilblieb im Karpathengebiet, vom Gebirgeaus dievorgelagerten Ebenen bistiefinsDonaudelta beherrschend. Durch Jahrhunderte hat das Reichdes Ermanarich be- standen.Alsdie Goten vor denHunnen wichen, sind in ihren durch Jahrhunderte umkämpftenSied- lungsgebieten bedeutende Restegeblieben. In der Nähe von Plewen inNordbulgarien liegendie Ruinen der Gotenburg Sadowetz, geschicktden Durchbruch desVit benutzend. Man ist überrascht, inden Dörfern der bulgarischen Nordabdachung, gerade an den Oberläufen und imQuellgebiet der zurDonau streichenden Bergwasser, zwischen Türken, Zigeunern und Bulgaren mongoliden Gepräges rein NordischeMenschenin schöner rassischerAus-

.prägung anzutreffen. In einer Reihe von Bild- aufsätzen sindwir »Aufden Spuren derVölker- wanderung durch Donauraum und Balkan« den geschichtlichen Ereignissen an Handihrer räumlichen Niederschläge gefolgt. (Volk u. Rasse, Jahrgang

-

1937, 1938, 1939.)

So läßt sich fast für jede einzelneder südöstlichen Landschaften derstarkeAnteil germanischenBlutes und germanischer Kultur nachweisen. Man über- treibt nicht,wenn man geschichtlich feststellt, daßder Südostenvor derslawischen Zuwanderung im8.Jahr- hundert stark germanischbestimmtgewesen ist;be- greiftman dieBastarnen indieVölkerwanderung ein,so läßt sichder Nordische Kultur- und Blut- zustrombisvor dieZeitwende .zurückverfolgen.Der Südosten istdasSickergebiet Nordischen Menschen- tums, sowieder Norden imengeren Sinne sein

Quellgebiet ist. · ·

Diegesamte Balkanhalbinsel istUberschneidungs- gebietvielerRassenundKulturen. DieseTatsache ist am rassenkundlichen Befund heute ohne weiteres nachzuweisen.Siebesteht auch innerhalb derVolks- kunstund istvon vielen Forschern schon heraus- gestellt. Noch nichtgenauer untersuchtistaber der

NußknackerausdemAnfangdesI9.Jahrhunderts;Arbeit derHolzichnitzervon Selovo beiKnin imdalmatinischen Hinterland. Rosetteim Gelenk,aufdenSchenkeln Fadenzugornanxent einfacher Art, EntsprechungenzudiesemFadenzugornament sindensichinObern-Mem inKlagenfurt, inChur (Schweiz),mMetz, bis hinzuangelfachsischiircschen Miniaturem Auch noch die bulgarischeundungarischeVolkskunstkennenFadenzugornamente.

Derver-lagbehältsich dasausschliesliehe Rechtdes-Vervielfältlgungundverbreltung dei-indieserZeitschriftzumAbdruck gelange-wen Originalbeiträgevor.

VolkundRasse.November 1942. 17 III

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Bauerngeige (Gusla) ausKnin; Arbeit derHolzschnitzet aus Selovo aus demJahre 1809:Rosette mitdoppeltem Lebensbaum, beblättert undunbeblättert, derbeblätterte imTopfstehend.UmdasRosettenfeld isteinFlechtgeschlinge gelegt, diesesistvon einem Fadengeschlingeband umgeben. DasFlechtband ist dreisträhnig; dasFadengeschlingeband ist zweiteilig spiegelsinnig. Entsprechungen wie zu1imganzen Bereich

derlangobardischen, gotischenund fränkischenKultur-

mögliche Nordische Anteil an der Volkskunst des Südostens.Dabei zeigtschoneinersterBlick aufden Bestand der beliebtestenOrnamentmotive, daßder Südosten Erbe aus ältester Nordischer und indo- germanischerZeithütet,dadiegleichenMotive der Rosette, der Vögelam Lebensbaum, desLebens- baumes, von der dieStickereien und Schnitzereien

Runde geben, den Südosten mit dem äußersten

Norden Europas ebensowiemitIran und Indien verbinden.

Innerhalb der bäuerlichenund auchder klöster- lichenVolkskunst (dieman imSüdosten mehr der bodenständigen Kunst zuweisen kann,dasie durchaus völkisch empfindet) läßt sich eine Motivgruppe herausschälen,deren Nordische Anklänge so stark sind, daßsie nicht übersehenwerden können. Dasich diese Formen imBereichdes Wanderweges und der Dauerwohnsitze derGoten und Langobarden finden, könnenwir sogarden Versucheiner genaueren Zu- weisung unternehmen.

Aus der Fülledes Stoffes seien hier einigeBei- spiele herausgegrissen, die mir derZufallin dieHand spielte.Eshandeltsichum einein meinem Besitzbe- findlichekroatisch-dalmatinischeBauerngeige (Gusla) aus dem—Anfang desvergangenen Jahrhunderts und um Vorlageblätter der (Schnitzereifachschule am Ohridsee. Hinzukommt einNußknackeraus Knin, demFundort derGusla, einholzgeschnitztesTor aus demWaldkarpathengebiet undEinzelheiten von holz- geschnitzten Bildwänden aus griechisch-orthodoren Kirchen, wie schließlicheine ukrainische mehr- kuppelige Kirche desKarpathengebiets DieReihe mag beschlossenwerden mit marmornen Schmuck- platten vom Portalgewände einigermazedonischer KlosterkirchemEineFüllevon Stossen,derengenaue

Entsprechungen wir aus dem ganzen Bereichder germanischen Kultur beibringen können, deren Parallelen in derVölkerwanderungszeitfüruns von größter Bedeutung sind.

Beginnen wir mit dem Nußknacker und der Bauerngeige aus Knin. DieBauerngeige istaus einem Stück Holz geschnitzt. Sie zeigtalsKopfein Pferd, das gesattelt aufeinem Sockel steht.Unter dem Sockel ragen eineReihevon Tierköpfen hervor, diefraglosauf mythische Vorstellungen zurückgehen.

Schon diese Beziehung zum Tierkult konnte eine Beziehung zum Nordischen Tierstil nahelegen. Die wirkliche Zugehörigkeitzur Nordischen Formenwelt wird aber erhärtet durch Schmuckbänderinder von den Langobarden bekannten, fälschlich Flechtorna- ment genannten Schlingentechnik, dieineinem fol- genden Beitrag genauer untersucht und aufihren Ursprung zurückgeführtwerden soll.DerBauchder Gusla zeigt deutlichden Lebensbaum indoppelter Ausprägung über einer Rosette stehend. Der nach

unten gerichtete Lebensbaum zeigtin einem zwei-

henkeligen Topfeinen Stamm mitdrei Paar Blät- tern, breitlappig nachderSeite ausladendz der nach oben gerichteteLebensbaum zeigteinen Stamm mit dreiPaar nackten Ästen.DieRosette zeigtineinem zackenverzierten Ring eine vierlappige Blüte mit Kelch.DieBlütenblätter und derKelchkreis sindmit Zirkelgeritztz durch Spanausheben istdie lebensvolle Formkraft derBlüte gewonnen. Diese Technik des vierfachen Zirkelschlages liegt auchden lango- bardischen Schlingenornamenten zugrunde, diesich geradezu als unerhört schöpferischeornamentale

KopfderGusla:einPferdaufSockel,dasPferdgesattelt: unter dem Sockel Tierköpfe.darunter: Stirnseite zeigteinenWidder mitstarkem Gehörn;»rechtsdavon seitlich FuchsmitHahn,linksseitlichSchlangemit Hase.DieRückseite zeigt einenFuchs (?)mitVierfüßer(Lamm?), rechts

davon Schlange mitVogel,linksTierkopf ohneBeute (Eber?).

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us!i;us-.’Ic-4«Ox’s-E4’Tili4I-Z-Å Fadengeschlinge aus demZirkelschlagxVierpaßineinNetzgesiechtaus Kreisenverflochten. Motiv vom AltarderTaufkapelle beiderKathedrale SplitinDalmatien. DieVerwandtschaft diesesFadenschlingwerkes mit

demdesNußknackers undderGusla ist augenfällig.

Abwandlungen dieseseinen fast mathematischen Grundmotivs deuten lassen.

,

DerBogen zur Gusla istaus einem Stock ge- schnitztundstellteineSchlange dar.

Die SchnitztechnikdesNußknackers istdiegleiche wiedie derGusla. DerNußknacker zeigt auf jedem Schenkel ein Schlingenband und im Gelenk die Rosetteinmehrzoniger Ausführung: um eineglatte Scheibeistein Zackenband gelegt, um das sichein Kranzvon glattenlanzettlichenBlütenblättern reiht, eine Korbblüte nachahmend.

Die Zugehörigkeitdes Schlingenornaments zum germanischen Formenkreis des Band- und Tier- geschlinges ist naheliegend; esfälltaber nichtschwer, genaue Entsprechungen zu diesenGeschlinge- bändern nachzuweisen.In Cividale bietet derTem- piettelongobardo diegleichenOrnamente auf der -Westwand (Schaffran: Die Kunst der Lango- barden, Tafel 49,b). Bemerkenswert ist, dasß sich hierdasmehr zopfartige Geflechtdesinneren Bandes der Gusla ebenfalls vergesellschaftet findet mit einem deutlichen Fadenzugmotivz inCividale aller- dingsinspiraligerDurchführung. DieGegenstücke zuden Motiven desNußknackers findetman, und zwar ebenfalls inder so bezeichnendenVerbindung von Fadenzugornament und RosetteimKreuzgang von S.Giovanni desLateran in Rom (Schaffran:

DKdL, Tafel 26,Mitte oben: eine Rosette von Fadenzugschlingen eingerahmt injederEckederTür- bogenplatte).

Aber wirhabennicht nötig nachItalien zugehen, um zuunserem Ornamentformenkreis Gegenstücke zufinden. SieliegenimBereichderdalmatinischen Küste,in deren Hinterland dieSchnitzer ansässig sind, viel näher.Der Taufaltar zuSplit birgt eine für das Verständnisder ornamentalen Formensprache und so auch fürdas Verständnis der Nordischen VolkundRasse.November 1942. 17’"

Gedanken- undVorstellungswelt bedeutsame Platte, die leider nur schwer fotografiert werden kann.

IchhabediePlatte zeichnen lassen.Sie stellteinen Drudenfuß dar, umrahmt von einem einfachen Schlingenband ohne Fadendurchzug Aus dem Drudenfußragen Beeren heraus, an welchen Vögel picken.Das Motiv der beerenpickenden Vögel geht aufmythologische Vorstellungen zurück,diev.Spieß inseinerArbeit überTierkult undinsbesondereüber den Unsterblichkeitstrank herausgeschält hat. Wie beliebt diesesMotiv beiden Langobarden war, ist aus seinerweiten Verbreitung zuentnehmen. Es findetsichallein bei Schaffran imKapitell einer Säule inBenevent (Tafel 6, c),imGewande von S. Micheleinspavia (Tafel20,a), aufder Vorder- seitedesHilderichaltars inFerentillo inVerbindung mit Rosetten und zweiMännern mit erhobenen Händen.In besonders reicher Ausgestaltung kommt dasMotiv aufeinerSchmuckplatte desLateran vor. »

Diese Schmuckplatte verdient vom Standpunkt Nor- discher Weltanschauungsforschung besonderes In- teresse,dahierdieVögelinVerbindung mitanderen Tieren vorkommen, diesmal stattam Drudenfußam Kreuz pickend,das im Innern einlockeres fadenzug- loses Geschlinge zeigt.DieTiere sindals drachen- artigeGebilde zu erkennen und müssen gestelltwerden zu denDrachenam Kreuzesfuß,wiewirsievon Bild- wänden in serbischenund bulgarischen Klöstern kennen ;oderauchinreicher AusprägungmitVögeln undanderen Tieren vergesellschaftet aufderKaisertür

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DrudenfußmitbeerenpickendenVögelnvomAltarderTaufkapellein Split- .5mDrudenfußRosette;umden FünfsterneinWellengewindeband gelegt;

oberhalb einZauberknotengeschlinge mitFadendurchzug, verwandt dem aufderGusla. Vierderfünf Eckfelder durch Vögel besetzt. DreiderVögel an Beeren pickend,dieausdemDrudenfußherausragen. DieBeerenlassen dieGleichsinnigkeitdesDrudenfußes mitdemLebensbaum erkennen.

III

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von Sv. Spas inSkoplje.Das Vogelmotiv lebtin verschiedener Gestaltheutenoch fortinder Volks- kunstdesSüdostenswieauchin derdeutschenVolks- kunst.DermythologischeVorstellungskreis, derhinter dieser reichenTierornamentik steckt, führtin seiner Urform aufeinen arischen Schlangenkult, dergerade beiden Langobarden noch sehr langelebendig er- halten geblieben ist, zurück.«

Wir können uns beiderBeschreibung derübrigen Funde kürzer fassen. Zur Erläuterung des sym-

Schmuckplatte ausdemLateran: beerenpickende VögelamKreuzesbaum.

DasKreuzist durchBlattbeigabe aufdemlinken Querschenkel deutlich alsBaum gekennzeichnet, sowiederDrudenfußdurchBeeren alsFrucht- baumbezeichnetwar. AmFußdesKreuzesnagendeundfressende Vierfußer miterhobenen Schwänzen, drachenartig TieremitklauenartigenTatzen.

DieSchenkeldesKreuzesmitWellengewindeband ausgelegt. DieEnden derSchenkelspiraligaufgerollt. FastdiegleicheFabeltierwelt sindetsich aufdensog. Kaisertüren derBildwände griechisch-orthodorer Kirchen undKlöster;so besondersreichimunterirdischen KlosterSo. Spasin Skoplje (Uesküb)inMazedonien. DieTiereamFußdesKreuzessind

ebenfalls, alsDrachenausgebildet, weitverbreitet.

bolischenundmythologischenGehaltes derSchlingen- ornamentik verweisen wir auf die Fußleistedes Reiterbildes von Hornhausen, das auchnochder Klärung harrt.Aus demSüdosten sindReiterbilder insbesondere aus dem Gebiet derThraker bekannt.

Ihre Zusammenstellung zeigt,wie gern sie sichmit Schlangen, der Säule und dem Lebensbaum ver- gesellschaften.DasPferdderthrakischen Reiterhebt oftdeneinen Huf. Im thrakischen Reitergott haben wir ganz, ebensowie imSt. Georg, der sich auf bulgarischen-.«Bauernwagen findet, den urarischen Reitergott, ingermanischer Ausprägung denWilden Reiter undWotan vor uns. Ichvermute, daßdas bulgarischeReiterbild inden Felsenvon Madara,

Drachengeschlingesvon derkSchmuckplatte desReiters von Hornhausen, dieZugehörigkeit derFadenzugs zur Drachenornamentik bezeichnend.

Dienahe Verwandtschaft zwischen Flechtband, Fadenzug und Netz- geschlingezurDrachenornamentik istauszahlreichen Urkunden imganzen BereichderVölkerwanderungszüge undderfrühengermanischen Reiche

amSchwarzen Meerzubelegen.

wenn esden bulgarischenChan Kum darstellt, auf ältere arischeVorstellungen zurückgeht. Auch bei diesem FelsenbildfehltdieSchlangenicht,deren Kult heute nochim Südostenfortlebt, geradedort,wo unlängst die Ruinen einer altchristlich gotischen Kirche freigelegt wurden, beiBreza, inder Nähe von Serajevo, wo eineder Säulen Runen auf- weist.

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Kreuz, Lebensbaum, Rosette und Säule sinden sich aufeiner die vier Apostel darstellenden Schmuck- platteinCividale (Schaffran Tafel 30,a).Orna-

mente von Schmuckplatten aus dem Portalgewande

mazedonischer Klöster,wiedemvon Detschani, haben ihre genaue Entsprechung in Plattenbruchstücken aus dem Landesmuseum inKlagenfurt, dieHofrat Graber alslangobardisch nachgewiesen hat (Kärnt- ner Iahrbuch l942). Es handeltsichum Schmuck- leisten,locker gedreht und nichtverzwirnt, dieaus demWellenmotiv entwickelt sind.Andere Parallelen finden sichinNordischen Holzkirchen, soein Grotesken- kopf,aus dessenMund sicheine oder zweiBlätter- ranken winden, aus derHolzkirchebeiBrückenberg Das gleicheMotiv kehrtwieder an Bildwänden von Klöstern und KircheninBulgarien, soderKloster- kircheSamokom Dieser Groteskenkopf zwischen Ranken entsprichtdemMann miterhobenen Händen am Lebensbaum, der auf altnordischen Schnallen sich findetoder der»Germanenerbe«, HeftlX2,1942 verössentlichten Banklehne, die fastden gleichen mythologischen Bilderschatz enthält,den dieKaisertür desKlostersS. Spas inSkoplje zeigtund der auf den Vorlagetafeln der Schnitzereifachschule Ohrid sich findetimSpiel der Drachen imTürgewände.

Diese Vorlagetafeln sind geschaffen nachTür- und Fenstergestaltungen von KlösternimZugeder alten

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Bruchstückevon Schmuckplatten aus demLandesmuseum Klagenfurt:

dreisträhnigesslechtband wieaufderGusta; ResteinesKnotens aus

einem Drachengeschlinge, darunter Wellengewinde, dasnochheute»der

Volkskunst desSüdostens,aberauch«derdeutschenVolkskunst angehort;

beliebt aufBauernschränken undsstiihlen; zuruckgehend aufSchlangen- ornament.

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Groteskenkopfmit Bart;ausdemMunde windetsicheinDoppelrankenband.

Kirche VangbeiKrummhübel imRiesengebirge chnitzereiausdem 12.Jahrhundert. DasRankenwerik

deskGewandeszeigtreicheDrgchem

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RömerstraßemitAnschlußandiedalmatinisch lango- bardischeKultur.

Zum Schluß seidas Augenmerk noch aufeine Nebensächlichkeit gerichtet, die zur Aufhellung der mythologischen Vorstellungswelt dient,diesich hinter derbalkanischenwieüberhauptderindogermanischen Volkskunst versteckt; es istdas Motiv des Tau- stabes. Auch hier kehrtdieWindung und derDrall wieder. WirfindendasMotiv inreichster Anwendung in denKarpathen, soan der holzgeschnitztenTür.

Esist anzutressen inSäulenform anderKanzel der Kathedrale zuSplit.Aber auchdiemittelalterlichen Fachwerkbauten Norddeutschlands zeigen dieses Motiv fast ebensohäufigwie das verwandte der schwingenden Wellenlinie. Das Vorlageblatt vom Kloster Lazarijemitseinem Spielvon sechs Drachen zeigtdenTaustabals Säule zwischen zwei einfachen wockenartigen Schnurstäben.Im heute kroatischen BereichDalmatiens findenwirdieTaustabsäuleals Grundmotiv aufdem sog.Brunnen desWissaslav inVenedig. Hier ruhtdasKreuzaußerdem aufeinem Taustabstiel.DerEleuchadiusaltar inRavenna ruht aufviermächtigen Tausäulen (Schaffran Tafel 28,a Ravenna; Tafel 25,d: Brunnen des Wissaslaw).

s.Pietro fuori lemura inSpoleto zeigtinder FassadedemGewände vorgestellte Säulen mitrechts- wieauch linksgerichtetem Drall inVerbindung mit reichen Rosetten und Rankenschmuck. Noch gegen Ende des 7. Jahrhunderts werden in Ravenna prachtvolle Ornamentarbeiten imganzen Reichtum der Tier-und Rankenornamentik der Völkerwande- rungszeit ausgeführt, soan der Urne des Erz- bischofs Theoderich (Theodor). Hierfindenwir die Vögel an dem christlichen, allerdings fastgleich- schenkligen Kreuz picken, sowie sieam Taufaltar von Split am Drudenfuß picken.Dem Kreuz sind zwei Rosetten beigegeben.In einem Felddarunter ruhtdas Kreuz wie sonstder Lebensbaum ineiner

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Volk undRasse. November 1942

Groteskenköpfevon einerbulgarischen Bildwand (Ikonostas): einlöwen- zähniges Untier undeinDrache,ausdessen SchlundsicheinRankenband windet. DiegleichenNlotive inderOrnamentik derHochrenaissance und annorddeutschenFachwerkgiebeln. AuchdieRegenröhrensind oftindieser WeisealsDrachenausgebildet. Hinzuweisen ist hieraufdenGroteskem undMasken- und Gnomenspuk angotischenKathedralen; auchdarauf, daß sich hier Drachen alsWasserspeierinenger Vergesellschaftung mitder

Rosette beisammen sinden.

Holztüraus demKarpatengebiet (Maramuresch): dieScheibe,dasTau undGeranke Von Blättern undBlüten.

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Thrakischer Reiter ausPliskabeiTrnooo undausdemNationalinuseum inSosia. DerReitergott findetsich sehrhäufigimöstlichen Bulgarien, dort,wodiegermanischen Stämme mitdenThrakern aufeinander-stießen SeinKult gehtaufvorgriechischeZeit zurück. DemReitergott sind jagende

undgejagteTierebeigegeben, sehrhäusigdieSchlange.

mondförmigen Schale. Ein Vogel, die Taube des hl. Geistes,stößt senkrechtvon oben aufdas gleich- schenkelige Kreuz, während rechts und links vom

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Kreuz zweiRanken sich wellenförmigzuvierWirbeln winden, in deren Innern eine Rosette als vier- blättrigeBlume erscheint,ganz entsprechenddervon derBauerngeige aus Knin. Spieß hat aufdieBe- ziehung desin der Mondschale ruhenden Baumes zum Unsterblichkeitsglauben hingewiesen.

Wir habengenügend Beispiele zusammengetragen, um darzutun, daßvieleGrundzügederVorstellungs- welt unserer Vorfahren der Völkerwanderungszeit auf dem WegüberGoten undinsbesondere Lango- barden in dieVolkskunstdesSüdostens eingedrungen sind; teils unmittelbar, wie dies bei den ausge- sprochen langobardischen Fadenzug- und Flechtband- motiven der Fall ist,teils aufUmwegen überden Vorderen Orient,über Iran undArmenien, aufderen schöpferische Bedeutung und ostarische Bestimmtheit Strzygowski inseinen wichtigstenArbeiten immer wieder hingewiesenhat.

Wenn Strzygowski dieKuppel für armenisch- ostarisch hält, sodürfenwir einen Schritt weiter- gehen und im Grundriß der Kuppelkirchen die altarische Rosette vermuten, dies um so mehr, als sietatsächlichinFliesen und imMosaikunter der Kuppelofteingelassen istund eben diesemOrt als eigentlich bestimmendem Mittelpunkt der Kirche in der Liturgie maßgebende Bedeutung zukommt.

Es ist reizvoll, den reichenBeziehungen zwischen der christlichen Liturgie gerade imBereichderOst-

Vorlageblatt derSchnitzerschule am Ohridsee: Fenster- undTiirmotio desKlosters Lazari1et verknotete, paarige,spiegelsinnig- gegenständigeDrachen,Knotengeschlinge, Ro»setten,Taustabsäulen,derenZwischenfelder mitWellengewindeband ausgelegt sind:dergleicheFabeltieri schmuckaufnordischen Holzkirchen«w»ieU»rnasoderKircheVang. Rechtes Bildt UrnedesErzbischof-ZTheoderich, 7.Jahrhundert :'dievolle SymbolikderAltarplatte vonSplctist hiernocherhalten, wieaufderPlattedesLateran: Vögelam Kreuzpickendbzw.sitzend,Rosetten und Rankenfelder ZwischenSäulen. Unter demoberen Kreuzan Stelle derDrachendervenezianische Löwe. Dasuntere Kreuz inUkondsichelauf

vecherartigem Kelchruhend: deutliche Beziehung zurUnsterblichkeitssvmbolik dervorchristlichen Zeit.

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