• Nie Znaleziono Wyników

Volk und Rasse, 17. Jg. September 1942, Heft 9.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Volk und Rasse, 17. Jg. September 1942, Heft 9."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

Vatkiiiisliasse

17.J. F.Jahrg.Lehmanns1942Verlag,« HeftMünchen-Berlin9september B. l(. Schuld:

RastenbiologiseheFragen im deutschen Raums-)

chondieerstenMonate dieses Kriegesbrachten dasErgebnis, daßdieuns durchdas Schand- diktatvon Versaillesvielzuengegespannten Grenzen mit einem Male gesprengt waren. Dies und der weitere Verlauf des Krieges hatte zur Folge,daß dasDeutscheVolkin einem bisherungeahnten Aus- maßemit den Menschenjenseitsdieser Grenzen in Berührungkam und kommt. Diese Berührung ist nichtnur darauf beschränkt, daßder Deutsche als Soldat,Beamter und Kolonistin sdieneuen Gebiete »

gelangt,und mitder dort lebenden Bevölkerung zu- sammen lebt,sondernes traten nun abgesehen von derUnzahl der Kriegsgefangenen auch noch Tausende fremdvölkischerZivilarbeiter beiderlei Ge- schlechtsdieReise nachDeutschlandan. Bei demsich ergebenden Verkehr mit deutschen Menschen und solchen Menschen fremden Volkstums liegtesnahe, daß sichdieMöglichkeitenfür außerehelicheundeheliche Verbindungenund diedamit verbundenen Gefahren fürden Rassenbestand desdeutschenVolkes ergeben.

Unsere verantwortungsbewußte Führung hat in Erkenntnis dieser rassenpolitisch bedeutsamenVer- hältnisseentsprechendeVorkehrungen getroffen und lstständigbemüht, beijedem neu auftauchenden Problem dieser Art, je nachdersachlichen Bedeutung desselben für wirksame Abhilfe zusorgen. So ist verständlich, daßdiefachwissenschaftlicheErkenntnis aufdemGebiete derRassenbiologie nochnieso sehr in dieunmittelbare Praxis hereingezogen war wie heute. Esergaben sichdavorallem folgende Fragen: I.NachderRassenverteilung inunserem eigenen

deutschen Raume.

2.Nach der genauen Kennzeichnung und gene- tischen«Abgrenzung derRassen.

Z.Nach der rassischen Verteilung inden neuen Grenzgebieten.

4.Nachder rassengeschichtlichenEntwicklung in

den neuen Räumen. »

5.Nachden sicherenErgebnissen rassenpsycholo- gischer Forschung.

i

Allediese Fragen stellenuns beigenauer Betrach- tung vor dieteils unbefriedigende, teils erfreuliche Tatsache,daßwir auchdanochnirgendsausgelernt haben,und daßwir an allen Stellen nachweiteren, tieferen Erkenntnissen suchen müssen.

Unsere heutige Rasseneinteilung und Beschreibung dereuropäischen Rassen gehtimWesentlichen aufdie ForschungenDenikers zurück,der vor allem auf Grund der-Verteilung desLängen-Breiten-Verhält- nissesdesKopfes, der Körperhöhe,der Haar- und

AugenfarbeLandkarten ausgearbeitetund aufGrund derselben aufdieRassenverbreitung Schlüsse gezogen hat.Wenn auchdasGesamtmaterial Denikers recht umfassend ist,sowar esihm doch auchinvielen Gegenden nur möglicheinenur geringePersonen- anzahlaufzunehmen, diefüreinesicherewissenschaft- liche Unterbauung natürlich.nicht ausreichte. Alle folgendenArbeiten, wiedievon Günther, Krait- schek, Clauß und auchE. Fischer bauen auf Deniker auf. Im Vergleichezum DeutschenVolke habeneskleinere Nationen beimUberblickeüber ihren Rassenbestand vielleichter. Vorbildlich stehen daunsere skandinavischen Vettern an ersterStelle.

So ist Schweden von Gustav Retzius und Carl Fürst sowie neuerlichvon Lundborg durchgehend wenigstens im männlichen Geschlechteim wehr- pflichtigenAlter durchuntersucht worden, dasselbe giltvon Norwegen, wo Arbo, sowiebesonders Bryn eineausführliche Untersuchung aller Stel- lungspflichtigenvorgenommen haben. Auch fürdas ehemalige Polen hat Czekanowsky eine Unter- suchungder Wehrpflichtigen durchgeführtund ver-

öffentlicht . «

Demgegenüber istdieErfassung unseresRassen- bestandesimgesamtdeutschenRaume einheute noch immer nichtzur Erfüllunggebrachter Wunschaller deutschen Rassenforscher.Denersten groß angelegten Versuch nach dieser Richtungverdanken wirRudolf Virchow, der imJahre 1875 bei6,5Millionen deutschenSchulkinderndieHaut-,Haar-undAugen- farbe untersuchen ließ. Diese Untersuchung wurde von Lehrern an Hand von Fragebögenund leider ohne Vergleichsfarbtafeln vorgenommen, was zur Folge hatte,daßdieGleichartigkeit desErgebnisses starkinFrage gestelltist,denn bekanntlich istdas Urteil überblau und grau beider Augenfarbe und dieGrenze zwischen hellblond,dunkelblond undhell- braun beider Haarfarbe, wenn esdem persönlichen Gutdünken überlassenist, sehr verschieden; auch spieltdieBeleuchtung und sonstige Umstände hier- eine großeRolle. Dazukommt ferner, daß gerade dieHaarfarbe imKindesalter starken Veränderungen, dem sogenannten Nachdunkeln ausgesetzt ist,und daß daherderVergleichmit Erwachsenen hierüber- haupt nicht als statthaft bezeichnetwerden muß.

Wesentlich gründlicherund auch eine Reihe von Maßen miteinbeziehend sinddieUntersuchungen von Otto Ammon an Wehrpflichtigen desehemaligen GroßherzogtumsBaden. Vor dem Weltkriegewar ein großer wissenschaftlicher Arbeitsausschuß am Werke,um eineUntersuchung aller Wehrpflichtigen Pl«)Antrittsvortrag an der Deutschen Karls-Universität inPrag am 28.Mai 1942.

Des- Veelagbehältsiehdasausschließliche RechtderVervlelkiiltiguns UndVerbreitung derindieses-Zeitscbrift zumAbdruckgelangenden Originalbeiträge vor.

Volk undRasse.September I942. 15

(2)

lSII

im Deutschen Reiche,Osterreichund der Schweiz durchzuführen.Der Ausbruch desWeltkrieges ver-

eitelte jedochdiesen Plan. «

Seitdem istzuwiederholten Malen an diese Frage herangegangen worden. Sohabeich selbstimJahre 1935 der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen Plan vorgelegt, aufGrund desseneine Erhebung desgesamten Reichsarbeitsdienstes vorgenommen werden sollte. Kurz vor Kriegsausbruch habe ich dann inVertretung der DeutschenGesellschaft für Rassenforschung mit dem Oberkommando des Heeres wegen einer solchen Untersuchung inVer- bindung mit der Musterung zum Wehrdienst Ver- handlungen gepflogen, dieaber durchden Kriegs- ausbruch zukeiner weiteren Verwirklichung kamen.

Sostehenwirauch heute nochvor demselbenalten unerfüllten Wunsche der Erstellung eines solchen idealen Querschnittes durchdasdeutscheVolk.

Die angedeutete Untersuchung der männlichen Stellungspflichtigen würde freilich nur einen be- stimmtenAusschnitt nachAlter und Geschlechtaus dem ganzen deutschenVolke umfassenund insofern auch nichtvollkommen undmit allen anderen Gruppen vergleichbar sein.

Aus solchen Gesichtspunkten heraus, aberauchim Hinblickaufdas Eindringen in tiefere Fragen wie z.B. der Wirkung von Inzucht, Siebung und Auslese hat sichderPlanentwickelt, einzelnenur auf einkleineres Gebiet beschränkte Untersuchungen vorzunehmen. Dieerstendieser Untersuchungen sind

unter der Anleitung Rudolf Martin s,alser noch

in Zürich wirkte, im Großen -Walsertal und im Safiental vorgenommen worden. Ihm folgend hat dann Walter Scheidt dieElbinsel Finkenwärder einer Sonderuntersuchung unterzogen, beider nicht nur dasrein Rassenkundliche, sondern auchdieAb- stammungsverhältnisse, Ausleseund Siebung sowie durchHinrich Wriede der volkskundliche Bestand indieFragestellung miteinbezogen wurde. Eugen Fischer hatdann 1928imVerein mitden Leitern derLehrstühle aufdenübrigen deutschen Hochschulen zueiner umfassenden Erhebung dieserArt inganz Deutschlandaufgerufen. Bei dieserArt derUnter- suchungenhandelt essich gewissermaßenum Probe- bohrungen, dieaufweite Räume verteilt sind,die aber dann um so gründlicherdie ganze Bevölkerung vom Kinde biszumGreise hinsichtlicheiner größeren Zahl von Merkmalen untersuchen, die verwandt- schaftlichen Zusammenhänge sowiedie historische-n und soziologischen Gegebenheiten feststellenund so schließlichzu einem Lebensbilde des betreffenden Gebietes einschließlichdes Bevölkerungsaufbaues, sowie der Fruchtbarkeits4- und Ausleseverhältnisse kommen. Es sindnun fastan diehundert solcher Untersuchungen imdeutschenRaume vorgenommen worden. Sie verteilen sichaber nichtgleichmäßig und zeigen, wenn man sieauf einer Landkarte einzeichnet, so zeigen sichvielerlei Lücken, so find z. B.Westfalen, Pommern, Ostpreußen, Mecklenburg, aber auch dieAlpenländer nochwenig erforscht.

DieseDorfuntersuchungen haben in einzelnen Fällen den Nachteil, daß sienur ein sehrkleines Gebiet umfassen und daher nicht fürdieweitere

Voll-Masse lVII

Umgebung als maßgebliches Beispiel angesehen werden können. Gelegentlich ist auchdieZahl der Untersuchten, wenn sieineinzelneAltersklassen ge-

trennt werden, so klein, daßdieErgebnisse statistisch

nicht mehr gesichert erscheinen. Daß gelegentlich auch Dorfuntersuchungen zur Mode geworden sind,und man ohne hinlängliche wissenschaftliche Leitung in wenigen Wocheneine solche Forschungsarbeit er- ledigenzu können glaubte, ohne daßdiefachliche Schulung ausreichte und daßdann mit Rassen- diagnosen rechtwillkürlich verfahren wurde, hat F.Lenz in einer kürzlich erschienenen Veröffent- lichung hinlänglichan denPranger gestellt.In dem Bemühen, zuneuen wissenschaftlichen Ergebnissen zugelangen, sind manche Untersucher auch aufab- weichende Untersuchungsmethodik verfallen, was natürlichdieErstellung einesGesamtrassenbildes erschwert. Gerade bei diesenDorfuntersuchungen wärediegenaue Einhaltung bestimmter Richtlinien undeinerganzexakten Meß-undBeobachtungstechnik sowie erstklassige Lichtbildaufnahmen notwendig.

Ich selbst habe in diesem Sinne in meiner Untersuchung über die Bewohner des südlichen Allgäus, Lechtals und Bregenzer Waldes michbe- müht, Grundlagen und Richtung zu geben und habedieFreude, daßder von. mir eingeschlagene Wegin der von W. Gieseler herausgegebenen Reihe ,,Schwäbische Rassenkunde«Bd. 1——4nun fortgesetztwurde.

Aus dem böhmisch-mährischenRaume liegen einzigdie mitvorbildlicher Sorgfalt und Gründlich- keit durchgeführten Untersuchungen von Adolf Knöbl überden Bezirk Mährisch Schönberg vor.

FürdieZukunft wäre anzustreben, daßdieein- zelnen wissenschaftlichenInstitute einen genauen Plan überdieFortsetzungaufstellten, unddaß nach demselbendieErhebung von Jahr zuJahr unter Heranziehung der Studenten, die sotatsächlich Praxis derrassenkundlichen Erhebung treiben, ihren Fortgang nimmt. Die Ergebnisse bedürften dann auch nur in seltenen Fällen der monographischen Bearbeitung, denn sie bringen keine großen wissenschaftlichen Neuentdeckungen, sondern sind handwerklich sorgfältig zurecht gearbeiteteSteinchen der großen Mosaiklandkarte, dieuns schließlichAuf- klärung über die Rassenverteilung des deutschen Volkes bringen wird. Daßbei einer solchen ziel- sicherenbescheidenenArbeit auch mancheneue Er- gebnissezutage kommen werden, wiedieFeststellung von Gauschlägen, besondere Folgen von Inzucht oderAusleseund Rassenmischungsich zeigen werden, liegt aufder Hand und-wird so mancheEntdecker- freude in den glesichmäßigen Ablauf der Unter- suchungen bringen.

Bei dieserGelegenheit mußaber noch auf ein besonderes Problem der Rassenforschung hingewiesen werden. Wenn auch alle deutschen Rassenforscher an der Rasseneinteilung Denikers inder Abwandlung, wiewir sieinder’Veröffent- lichung von H.F. K. Günther und Fischer kennen, festhalten, so muß dochhervorgehoben werden, daßwir über den vollen Spielraum des erblichen Anlagenbestandes auch einzelnereuro-

(3)

liestg

päischer Rassen noch mehr wissen müßten.So ist das wissenschaftliche Fundament derFälischen Rasse keineswegs sobreit unterbaut, wieman daswünschen müßte. Dasselbe gilt fürdieOstischeundOstbaltische Rasse.Am bestenunterrichtet sindwir über den Anlagenbestand der Nordischen Rasse dank der Arbeiten der skandinavischen Forscher —- und den der Dinarischen durcheinigerichtungweisende Ar- beiten Th.Mollisons und anderer. Diesebeiden Rassen zeichnen sichaberauch durcheineReihe sehr klar erkennbarer, verhältnismäßig leicht zu be- schreibenderMerkmale aus, währenddie Merkmals- beschreibungder Ostischenund Ostbaltischen Rasse geradein Folgeihrer geringerenAusgesprochenheit Schwierigkeitenmacht.

DerWeg,dendieForschung hier einschlagen müßte, und wieer von Th. Mollison aucheingeschlagen wurde,würde dazu führen,diefürdieRasse kenn- zeichnenden Menschen in ihrem Heimatgebiet auf- szUchen,dieverschiedenen Ausprägungsformen fest- zustellenund dann aufGrund genealogischer Tat- sachendenverschiedenen Mischungsergebnissen nach- zugehen. Handin Hand mitderreinen Feststellung derFormen, Maßeundderen Schwankungsbreiten müßtedieErforschung der psychischen Reaktionen gehen. Hier muß freilich besonderes Gewichtden erbbiologischen Grundlagen des Rassenbegrisss zu- gewendet»werden. Es ergibt sichdiebesondere Frage, .obdiefürdiebetressende Rasse als kennzeichnend erkannten Merkmale auchtatsächlichauf erblicher Grundlage beruhen, welchen Erbgang sie gehen, welcheSchwankungen hinsichtlichder Ausprägung wir kennen usw. So istz. B.der konvexe Nasen- rückenkeineswegsdas einzig untrügliche Zeichen für dieDinarische Nase. DieForm des Nasenrückens schwanktbei derDinarischen Rasse vielmehrvon der geradenbis zu einerstarkauswärts gebogenenLinie.

Wesentlichistaber fürdieDinarische Nase diebe- trächtliche Größe, die heruntergezogene, hängende Spitze,diegehobenen Nasenflügel unddiesichtbare Nasenscheidewand. DieseMerkmale beruhen wahr- scheinlich jedes auf eigenenvon einander unabhän- gigen Erbanlagen, die imFallederMischungunabå hängigvon einander mendeln. Der Weg zueiner solchen Erbanalyse führtüberdieBeobachtung an eineiigen Zwillingen und die Untersuchung an Rassenmischlingen.

Durch dieUntersuchung von Rassenmischlingen und dasverschiedene Verhalten von einzelnenErb- anlagen imErbgange wird es möglich, auchüber das Wesen der einzelnen Erbanlagen und ihre vermutliche Lokalisierung etwas aussagen zu können. So haben die Untersuchungen E.

F is chersundseiner SchülerdenNachweiserbracht,

daßwir unter dem alsMongolenfalte bekannten

Merkmal nichteinund dieselbe Erbanlage beiJung- mongolen, Eskimo und Hottentotten anzunehmen habenssondernmindestensdreiverschiedene.In der Rreuzung zwischen Chinesenund Europäern erwies sichdie Mongolenfalte bei den Mischlingen »als dominant, bei Mischlingen zwischenEskimound Europäern dagegen alsrezessivund ebenso auch bei denLMischlingenvon Hottentotten und Europäern.

Iz. ti. Stimm,Rollenbiologittlie FragenimdeutschenRaum

ÄhnlicheFeststellungenüber dieEigentümlichkeiten derErbanlagen konnte beiRraushaar und Strass- haar beobachtet werden. Das straffe Chinesenhaar erweistsich gegenüberdem krausen Haar der Me- lanesieralsdominant. DieMischlinge haben strasses Haar. Bei der Mischung zwischen Chinesen und Neger istdasstraffe Haar dagegen nicht dominant, dieMischlinge zeigeneinedeutliche WellungimHaar.

DieFaltenbildung desAuges geht demnachbeim ChinesenundEskimo nicht auf dieselbeUrmutation zurück, ebenso nichtdasRraushaar desMelanesiers auf dieselbewiedie desNegers, sondern diese Rassen- eigentümlichkeiten habenbesonderen, von einander unabhängigenMutationen ihrenUrsprung zuver- danken.

Gerade bei derUnterscheidungäußerlichähnlicher Rassen, wie z.B. der Dinarischen und Vorder- asiatischen,der Westischen und der Orientalischen können solche Beobachtungen an Rassenmischlingen von großer Bedeutung sein.DieFragederVorder- asiatischen Rassewird jetztZeitstärkerin dasBereich unserer Aufmerksamkeit gerückt,daunsereSoldaten in Gebiete mit stärkerem Einschlage dieserRasse gelangen. Es wäre denkbar, daßdie scheinbare ÄhnlichkeitzwischenderDinarischen und Vorder- asiatischen Rasse,wiesie durchdiekonvexeNase oderdenhohenSchädelmitsteil abfallendem Hinter- haupt gekennzeichnetist,auf verschiedenen Erb- anlagen beruhen. Eine solche Feststellung wäre nur an Hand der Untersuchung von Rassenmischlingen zwischen Vorderasiatischer und Dinarischer Rassemit einund derselbenanderen Rassezuerbringen, sowie auch die Untersuchung von Mischlingen zwischen Vorderasiatischer mit Dinarischer Rasse.

Vor vollkommen neue Fragenhat uns das Ein- dringenin denrussischenRaum gestellt.DieKenntnis über die Rassenverteilung in Rußland istvon

.vorneherein schon sehr dürftig,weilhiernur wenige gründlichere Untersuchungen vorgenommen wurden, dieTechnikder russischen Rassenforscher vielfältig von unserer abweicht und in einem sogut wie unerreichbaren und unleserlichen Schrifttum ver- wahrt ist. Brauchbare bildliche Unterlagen fehlenin den russischen Veröffentlichungen überhaupt. Wir sind also allein darauf angewiesen, was durch deutsche Forscher, sovor allen DingenA.-Pöchund J. Weninger an russischen Rriegsgefangenen währenddes Weltkrieges erhoben wurde. An rus- sischen Rriegsgefangenen fällt heute sehr häufigals besonderes Merkmal auf, daßdie Komplexion Haar-, Haut- und Augenfarbe ausgesprochen hellund dieKopfform lang mit ausladendem Hinterhaupt ist, also Merkmale, diesehr starkan diefürdieNordische Rasse bezeichnenden gemahnen, daßdabei abervor allemdie Merkmale desGesichts- schädels eigenartig plumpundgrob ausgebildet sind.

Vor allem dieWangenbeingegend und dieUnter- kieferwinkel treten stark hervor und—gebenden Ge- sichterneckige,brutale Züge. Hier erhebt sichdie Frage,obwiresmitMischlingen zwischen Nordischer und Ostbaltischeroder einer dritten noch näherzu bestimmenden Rassezutun haben, oder obdiesean dieNordische bzw.an dieOstbaltische Rassege- 15’"

(4)

III

mahnenden Merkmale auf anderem, selbständigem Wege,d.h.durchandere Mutationen entstandensind.

Ein Nachweis dieser Fragenhatbegreiflicher Weise auchpraktische Bedeutung, weildieBeurteilung und Einstellung zuMischlingen mit starkem Nordischen Anteile dochinvieler Hinsichteineandere wäre als mit Menschen von vollkommenandrer rassischer Grundlage. Dieexakte Uberprüfung dieser Fragewird sehr schwer,weildurchdie allem Volkstum feindliche PolitikderSowjets meist sehr starke Verschiebungen in den ursprünglichen Wohngebieten stattgefunden habenundessonur selten möglich ist,ganze Gruppen von Männern und Frauen inverschiedenen Alters- stufenzuuntersuchen. Es muß jedenfalls aber an der Tatsache festgehalten werden, daßder gesamte Ostraum seitder jüngeren Steinzeit von Menschen Nordischer Rasseinbaldstärkerembald geringerem

»Maße durchzogen und damit auchrassisch durchsetzt worden ist.Wir haben also auchmit Rassenmisch- lingen Nordischer Rasseim russischenRaum zu rechnen, das schließtaber nichtaus, daß auch noch besondere Rassen und Schlägein diesemGebiete

entstanden sind. ·

Auchder böhmisch-mährische Raum gibtzu ähnlichen Fragestellungen Anlaß. Bekanntlich sind hier schon seitdemjüngeren AbschnittderAltsteinzeit verschiedene Menschenrassen desHomo sapiensbe- heimatetJIch erinnere nur aufdie Rassen von Brünn, Lautsch und Predmost. Bei einzelnen Pfedmostern istdieÄhnlichkeitmit Schädelnder Ureinwohner Australiens ganz besondersins Auge fallend.

Otto Reche hat bekanntlich auf Grund seiner Untersuchungen an jungsteinzeitlichenSkeletten aus.

Böhmen für jene Zeit das Vorhandensein einer besonderen »Sudetischen« Rasse nachgewiesen.

Ihm folgendhat dann Hans F. K.Günther eine auch heute nochlebende Sudetische Rasse ange-

nommen. In seiner Beschreibung hälter sichan

dievon RechefürdieSkelette gegebenen Merkmale und zwar: geringe Körperhöhe beim Mann etwa l,60m, verhältnismäßiggeringe Ropfgröße, jedoch nicht kugel-sondern eiförmige Kopfform mit be-

tonten Scheitelbeinhöckernund leicht ausgewölbtem

Hinterhaupt, mittelbreites Gesichtmitstarkbetonten Jochbeinen, welcheweiter nachvorne liegenalsder obere Augenhöhlenrand, steile niedrige Stirn«breite flache Nasemitnicht gerade, sondern gewölbtgegen- einander aufsteigenden fSeitenwänden, so daßdas Nasenskelett etwas Geblähtes erhält, vortretende, fast schnauzenförmige Kiefer, dunkle Haar-, Haut- und Augenfarbe.

Esbestehtdie Frage,wieweit tatsächlich diese Rasse im böhmisch-mährischen«Raume heute nochnach- gewiesenwerden kann. Leider hat die tschechische Forschung nachdieser Richtung keine tieferenEin- blicke verschasst,so daßwir uns hier nochvor un- erforschtemNeulande befinden.

"

Der heutige Eindruck, den das rassischgeschulte AugebeiBetrachtung der Tschechen gewinnt, läßt auchhierdie bekannten europäischen Rassenwieder- findenund zwar dieOstbaltischeundOstischeinrecht vorherrschendem Ausmaße,an dieseanschließend

Halb-»M- I NOT

dann dieDinarischeund Nordische. Westische Rasse kommt sehr seltenvor. Neben diesenRassen und ihren Mischungskombinationen fallen aber noch weitere Typenauf,dienicht ohneweiteres etwa als

«Mischungsergebnisseder genannten Rassen erklärt werden können,die aber auchnur seltenmit dem von Günther beschriebenen Typus der Sudetischen Rasseübereinstimmen.Bei diesen Menschen fallen besonders die großen Nasen mit besonders fleischiger Nasenspitze und einwärts gebogenen Rücken auf.Dazukommen dann nochetwas stärker vortretende Wangenbeine und kräftig entwickelte Kiefer. Uber Färbungund Haarform erlaubt die Beobachtung zunächstkeinebestimmtenAngaben zu machen. Außer diesem Typus fallenaber auch noch andere Einschläge auf, die ungemein stark an Paläasiatisch-Mongolide Mischungerinnern undmit größter Wahrscheinlichkeit mit dem Rassenerbe der Avaren inVerbindung gebrachtwerden müssen.Die VielfältigkeitderEinschlägeund dieErhaltung alter Rassenbestandteilehat es wohl mit sich gebracht, daßdas Rassenbildimböhmisch-mährischenRaum einrechtabwechslungsvollesist. Hierwird künftige Forschungumfassende Grundlagen schassen müssen.

Vor allemisteinerassenbiologische Landesaufnahme dringend erforderlich. Daneben wird freilich auchdie Rassengeschichte, wie sie sichvor allem inden recht zahlreichen Skelettfunden widerspiegelt, nichtzukurz kommendürfen. Hierwird esnotwendig sein,einen Überblicküber dasvorhandene Material, wieesnicht nur allein inden Landeshauptstätten, sondern auch inden Provinzialsammlungen verwahrt ist,zuge- winnen. DieseArbeit erfordert geübteMitarbeiter sowie Sorgfalt und Geduld. Gerade der Schädel- kunde istmitUnrechtderVorwurf gemacht worden, daß sie unproduktive Arbeit leiste. Das kann nur dort der Fall sein,wo an kleinen, ausgefallenen Schädelserien irgendwelche abgelegene wissenschaft- lichen Spezialfragen bearbeitet werden, diefürdie rassische Einordnung des betreffenden Materials keinen weiteren Fortschritt ergeben. Auchhier gilt dasselbe, was schonoben bei der rassenkundlichen Landesaufnahme gesagt worden ist: Saubere Rleinarbeit, diesystematischund methodisch ein- wandfrei zum Teil vielleichtauch von Studenten erstelltwird, muß hierdieUnterlagen für spätere Ubersichten vermitteln.

Mangel, der allen schädelkundlichenUnter- suchungen bisher weitgehend anhaftet, liegt darin, daßdieVerbindung vom toten Knochen zum lebendigen Menschen fastniegegeben ist,und daßwir geradeVererbungsfragen am Schädelund übrigen knöchernenSkelett nicht nachgehen können, weil einfachdas Material nicht vorhanden ist.Ein Ausweg nachdieser Richtung istuns einzigdamit gegeben, daßdie«Röntgenfotograsie stärkerindie TechnikdesRassenbiologen hereingezogen wird,und wir zueiner Beobachtung und FeststellungderMerk- male am ,,lebenden Skelett« kommen. Dann istes auchnicht schwierig, solche rassenkundlichen Knochen- untersuchungen auf ganze Familien auszudehnen.

Dieerbbiologische Vaterschaftsuntersuchung, die dem Rassenbiologen neben vieler Arbeitauch manche

Cytaty

Powiązane dokumenty

Die Zahl der Personen mit hellen oder dunklen Haaren und Augen läßt sich noch mit einiger Sicher- heit angeben, doch wird es schon nicht gelingen, die durchschnittliche Form des

Ebenso häufig wie Darstellungen von schlanken sind solche von dicken Frauen, welch letztere ganz besonders Auf- merksamkeit erregt haben, weil es sich bei ihnen in vielen Fällen

Hierbei tritt das entgegengesetzte Verhalten des Fälischen einerseits und des Dinarischen und Westischen andererseits klar und eindeutig zutage, während das Verhalten des

(Dieser Bedeutung entspricht auch die Vielzahl bewährter Prü- fungsmethoden, von denen hier nur eine kleine Auswahl genannt sei: Aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von

Dieser Sachlage zufolge ist es nun gerade für die Rassen- seelenkunde eigentlich sehr naheliegend, hinsichtlich einer umfassenden und erakten Methodik sich zunächst einmal an

Es ist erstaunlich, daß diese Frage im politischen Schrifttum bisher nicht stärkere Beachtung gefunden hat, zumal aus einer eingehenden Begrisssklarheit über das Wesen des

Obgleich die Zigeuner in Ostpreußen im Ganzen ein recht heterogenes Gemisch darstellen, sind viele unter ihnen doch sofort als ostpreußische Zigeuner zu erkennen. daher auch die

Wenn somit das Portrait eines Einzelnen oft nur ge- ringen Aussagewert für die Rassenzugehörigkeit des Dar- gestellten hat, jedenfalls erst nach genauester Prüfung aller