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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1928.12.15 H. 50

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£ c f f 50 15. íScftemftet 1928. |t»i. ju .n a » « a .j —

3urí(ltfdjí ÎDodjenl'djdft

ijct'iuisrtcrtcbctt vom Dcutfd?cn 2 lttu )d ítu íw n t.

S c h r i f t l e i t e r :

3uffarat D r. 3 u íU is U ta m iu s, Berlin, Hed)tsammlt D r. r?d ttri< h SHiteu&crse* *, £etp3tg

unter JTlittmrfung non Ked?tsanipatt P r . tU « y Q ad?cnt>w rfl, ffiam ißeim .

[57. 3 aßrgnttg.1 3153

V e r la g : IV. llfo c fc r S ud ? l? an M u n g, 3«*?» ® scar »ranöftetter, € e l^ d ®

S e».P «ed>«« S « m m e l.n V T a » 6 8 / D f . H t . n l d ^ t t t : 3 . p « t m . t u « , p .p lg c d ç . ç .t o L t P i H Hr. 63673. ---

4" s « » a í r r ^ r ^ ^ z s r - »

f l n j d s « » e « ä * • 4 w “ "■’ *

S ü r 6«n D e u t z e n X n . a l t . t t t l n |inb BaWrtft«. n .< M C I . m é p l a t , 3. **«»"««■ <"t PogWe*«onto 10102 3" r l d , ^

Í 0 d í í u f í o c r í ^ t0o b ! o n u n c m

Soit ©tjnbituä ber ®eutfdjen Suftßanfa D r. h e rm a n a ® ö r in g , Söcritn.

SH§ am 13. Oft. 1919 im Nnfcßiuß an ben guebenä- bertraq oon 23erfaiIIeS ba§ bie mießtigften internationalen fragen beg öffentlichen 2uftred)teg regelnbe «ßarifer ~uft- berfehrgahfomnten1) oon ben alliierten unb affoperten Macß- ten Q tm fyntt mürbe, glaubte man bei ben geidjuenbeu fetaa^

ten, baß bamit ein SBeitoertrag juftanbegefommen fei, bem alle noch außettfleßenben oorßer feinblicfjen ober neutralen Staaten, iriSbef. aud) Seutfcßtanb, in iürgefter Seit äuftreben mürben, um an bem aSSeitluftoerfeßr teilneßmen ju tonnen,

©ementfprecßenb glaubte man fogar, für bie btgßer fembtußen Staaten befonberg erfeßmerte Stufnaßmebebingungen bor- fdireiben *u fönnen. 3 ß « Stuf nannte füllte nur gulaffig fein, menn Ue Mitglieber beg »ölferbunbeg geworben finb ober big mm 1. Fan. 1923, menn bet » e itritt bie guftimmung bet alliierten unb afiojUerten Mädjte finbet, ttaeß biefern Seit*

punfte, menn er bon minbeftenä 3U ber unb bet­

getretenen Staaten gebilligt mirb (Slrt. 42). Set ben ©taa- ten, bie am SBeltfriege nießt teilgenommen ßaben, genügt ein»

faeße 2ln§cige (Hirt. 41).

M an hatte fid) g e ta u ft, ©erabe bie Bertragäbeftiiu- munqen bie Seutfcßlanb bom internationalen 2uftöerfeßr augfeß ließen feilten, mürben jum Nntaß, baff bie meiften Neu­

tralen bem »ertrage gleichfalls fern blieben meil fie auf einen unqehinberten Suftoerfeijr mit ©eutfdjlanb mcßt betjußten Wollten. Sobann aber mürben aud) bie eßemaltgen (Segnet SeutfcßlanbS fetbft, boran (Snglanb, genötigt, m it ®eutf<ßianb unb neutralen Staaten Sonberabfommen abäufcßtießen, um m it ihnen in »erfeßr treten p fönnen. M an tjatte jmar im ffiarifet Hblommen berfueßt, aud) in.bie]er Beatmung einen Stiegel berart oorpfeßteben, baß fein »ertraggftaat, außer m it befouberer unb geiüueiiiger Ermächtigung, £uftjahr§eugen, btc nicht bie ©taatgangeljörigfeit eineg ber »ertraggftaaten be- fibeit, ben »erfeßr über feinem ©ebiete geftatten burftc (3lrt. 5 alter SBortlaut). lie fe n Niegel muBte man aber feß ließ ließ bereits i. 3 . 19222) bureß eine Neufaffung beS 9lrt. 5 toteber befeitigen, ba er fich für bie »ertraggftaaten feftft mit Nud- fidjt auf bag gemeinfame Fernbleiben ®eutfd)lanbg unb ber meiften neutralen Staaten atg fcemmniS ermieg.

1) Convention portant Réglementation de. la Navigation Aérienne; franjöfifcßer, englifdjer, italienifdjer _®ejt m ben bon ber Commission Internationale de Navigation Aerienne (Cma) ßeiaua»

Gegebenen Smucfefcßriften.

2) Sonboner Sprotoliott ü. 27. 01it. 1922, in S raft getreten am 14. Sept. 1926. •

$ e r italienifdje M inifter ©iannini \a t gelegentli^ J> « 4. 2uftfat)rtfonferenä in Nom i. 3 -1927 ] ^ r.f6eäeÄ " bi()?.“ J qefürodien, baB ber größte Mangel be§ ißanfer 2uftoerteqrS' abfommeng in feiner ©eburtgftunbe unb benjj®1»“ * . ^ J % L gebenben ©inflüffen liege. IStefer Mangel führte Ine erfte Rerfolitterung befonberg innerhalb ber europaif^en Staaten herbei, Oon benen big t)eute außer ©eutfdjtanb dlbameit,

®aniiq, ©fttanb, Finntanb, 2 etttanb, 2 itauen, 2 ujemburg, Memel, Normegen, Öfterreich, Nußlanb> bie unb Ungarn bem Slbfommen fern blieben unb fid) burc^ fetnsel- ftaatäüerträge miteinanber oerbanben.

©in xmeiter, ebenfo großer Fehler tag in ber engen Nn- tebnung an ben 93ötferbunb (®rt. 37, 42). fflefonber« bte amerifanifdjen Staaten fjaben ba§ Slbfommen moljt gegeicfjuet;

faft alle, unb unter iljnen bie Sereinigten Staaten oon Slmerita, lehnten aber fpäter bie Natifi^ierung ab, mol)l oom ttehmlich begmegen, meit fie bem S5ölferbunbe _ 6eitr“ t ^ - Offenbar aug bemfetben ©runbe ift in ©urofia tnäbef Spa nien bem Nbfommen ferngebliebeit. ®ie B ta b u i^ Jertot gerufene 3erff)litterung hatte Folgen Oon nod) meittragenberer

Bedeutung. . , . r

Qunadift fdloffen Spanien, Portugal unb

unb portugiefifd) fpreeßenben 2änber Subamenfag bag ibero- Slmerifanifdje 2 uftoerfeßrgabfommen3) oom 1- Jl926 ab, mobei man ben SBortlaut beg Sßarifer ibertrageg im mefent-

lid)en übernahm. ,

Bereitg int nädjften Saßte mürbe metterßtn ber erfte

©ntmurf eineg fßan-Slmerifanifcßen 2 uftoerfeßrgabfommeng fertiggeftellt, ber feine gegenwärtige gaffung getege^li^ beS Soitgreffeg in §aoanna im Februar 19-8 erßtelt ). Nud) bt - fer ©ntmurf aing oon bem SSortlaut beg HJartfer Bertrageg aug, änberte ißn aber bereits in mefenttießen fü nften .

sjgtr fteßen bamit brei üerfeßiebenen Staatengruppen qegenüber. Fßnen feßließt fid) bie große SCngaßt ber ©mjeb ftaaitSDertrage an, bie smifdjen ben ben bret hauptgruppen fernfteßenben Staaten ober smifeßen foldjeu unb etnaelnen Staaten ber hauptgruppen abgefcßloffen mürben.

®er houptunterfeßieb jmifeßen ben meßrere Staaten um- faffenbett »ertrügen unb ben ©injelabiomnten liegt barin, baß

8) Convenio Ibero-Americano de Navigación Aérea CCiana.).

©pantfd)er $ e jt in ber „Gaceta de M adrid“ o. 23. J p ru 19 .

*) Convention on Commercial Aviation; abgebr. in „U nite States Daily“ N r. 301 0. 27. gebr. 1928.

395

(2)

3154

©röfsere Slupge ßu rifH fd be SBodjenfdjrift

festere nur wenige befonberl wichtige fangen heg öffentlichen

£uftred)teg ijerouëgreifcn unb regeln, unb aileê übrige ber inneren ©efeggebung ber Vertragsftaaten überlaffen. Qm übrigen fielen aud) bie Eingelabfommen gum minbeften nicht im SSiberfprud) mit bem ta rife r Verträge.

Q nfoige biefer E in fte llu n g ber Eingelabfom m en Waren bie S taa te n, bie feiner ber fm u p tg ru p p e n angef)örten, ge»

n ö tig t, in ih re r inneren ©efeggebung auch 311 ben fr a g e n S te llu n g p nehmen, bie in te rn a tio n a l bon SSebeutung fi'nb.

SBenn W ir bai)er bie in te rn a tio n a le n © ru nb lag en beg offen e lichen S uftredjteg fü r ein Sßeltredjt feftftellen w o llen, fo bürfen W ir an biefen ©efegen nicht Borbetgel)en6).

¡gaben fich nad) bem Vorhergeljenben aud) bie ©runb»

güge beg ta rife r Suftüerfehrgabfommeng in allen ©rappen»

unb Eingelo ertragen ebenfo wie in ben nationalen ©efegen öurchöefegt, fo ift bod) bag ©ebäube beg SSeltoertrageS bon Sa£)r p 3 aP mehr inä SSanfen gebracht. $ ie alle um»

faffenbe Vöüergenteinfchaft für bie Suftfafjrt ift jebenfalig nicht pftanbe gefommen.

21ber and) bie jegt nodj in gewiffen ©rengen befteljenbe fRecijtSgleichhett Wirb mehr unb mehr bebrol)t, ba bie @efai)t befteht, bag bie eingelnen Staatengruppen für bie $ u!unft eine gefonberte Entmicflung nehmen. So haben ber ta rife r unb ber 3 &ero»2imeri!anifche Vertrag jeber eine befonbere Suftfahrtfommiffion eingefegt, ber gewiffe gefeggebertfd)e Ve»

fugniffe oerlie^en finb. ®a fie unabhängig Doneinanber arbeiten, fo fönnen fie berfdjiebenartigeä Sed)t fdjaffen unb baburd) weitere S'omplifationen hetoorrafen. Ser Van»SImeti»

ïanifche Entwurf fieht gwar eine foldje t'ommiffion nicht oor;

auch ober gibt einer wiberfpredjenben SSeiterentwidlnng burch bag Qufammenwirfen feiner Vertraggftaaten Saunt.

®a§ Eljaog wirb baburd) u n te r Umftänben noch Der*

fd)iimmert, bah mehrere Staaten ber einen ©ruppe gugleid) ber p e ile n unb brüten, p m minbeften aber gwei ©ruppen angel)ören, unb bah bie ©ruppenftaaten fich Wieber burch Eingeloerträge gebunben haben. Eg fann alfo eintreten, bah ein Staat burch feine ffugepöngfeit gu oerfdjtebcnen Staaten»

gruppen auch einer Berfdjiebenartigen Sed)tgentwidiung unter»

Worfen wirb, aug ber er feinen Slugmcg finbet, wenn er fiel) nicht entfdfliehen w ill, feine mehrfache g ugeprigfeit auf»

pgeben.

tie fe r legte ©efichtgpunft weift aber gleichseitig bielleicht ben 333eg gnr Einheit, ©erabe foldfe Staaten müffen banad) ftrebem, Verfdjiebenh eiten gu üerhinbern. 2 )agu fommt ber [tarfe ®rucf, ber Oon ber Suftfagrt felbft auggeht. Sie ift ihrem SSefen nad) international, ba für bie üon ihr erreidjtcn

©efdjwinbigfeiten bie ©rengen aud) beg größten Staateg, ja Erbteilg, fdjon fegt bielfad) gu eng finb. ®iefe Erfenntnig bringt immer mehr burch- guriften unb ißolitifer ber be»

fonberg intereffierten Sauber fegen fich bereits feit einiger Seit für bie ¿ufammenfaffung aller Staatgoerträge in ein einheitliches SBeltluftoerfehrgabfommen ein. (Sabei barf man fich barübfr einig fein, bah inSbef. auch baS 3&ero»§Imeri»

ïanifche Slbfommen nnb ber Van»3lmerifanifd)e Entwurf wert»

tolle Vorarbeiten für ein foldjeS SBeltabfommen geWefen finb.

®er Variier Vertrag, ber alg Srieggl'inb entftanb, alg man Bon einer eigentlichen gewerblichen Suftfaljrt überhaupt noch nicht fprechen fonnte, braucht fich nicht gu fdjämen, wenn bie fpäteren Verträge, ©efege unb Entwürfe eg öerftanbeu haben, mandje Fragen beffer gu regeln alg er felbft.

5D2an muh baljer bei ber Schaffung beg VMtabfommeng Bon ben Slnregungen aller auggeljen unb barüoer hinaug bie Bon ben wiffenfchaftiid)en Drgauifationen, inSbef. ber In te r­

national Law Association, bem Comité Juridique In te r­

national de l ’Aviation, bem Institut de D roit International, ber gnternationalen ^anbelgfammer unb bem beutfdjen gu«

ftitu t für Sufirecht6 8), geleiteten SSorarbeiten benugen, olpe bie Vorfdjläge ber praftifchen Suftfaljrt felbft, bie u. a. für ben planmähigen Suftoerfehr in ber International A ir T ra lfic Association unb für ben glugfport in ber Fédération Aéro­

nautique Internationale gufammengefchloffen ift, gu öergeffen.

6) aSgl. wegen näherer Eingelheiten meine SluSfiihrungen in

„S ag 3 ntentationaIe Sîedjt ber V ü ra tlu ftfa h rt" 1927.

6) Vgl. bie Arbeiten S c h r e i b e r g , beg Seiterg biefeë 3n»

ftituteg unb bie oon ii)tn Ijerauggegebene gSuftbt.

Slug ben SSorarbeiten unb Slnregungen aller fönnte matt etwa gu folgenben ©runbfagen für ein SBcltluftoerfehtä»

abfommen gelangen7 8):

1. ®ie SSertraggftaaten eriennen an, ba§ jeber SSertragg»

ftaat bie OoIIftänbige unb angfchliehlidje Staatsgewalt int Suftraume über feinem ©ebiete (Sufthoheit) befigt9).

2. fgeber SJertraggftaat b e rp flid jte t fich, iß r io a t lu f t f a lp geugen ber anberen Sßertraggftaaten bag 9ied)t gum unfdjäb»

liehen S uftoerfehr über feinem ©ebiete gu gewahren, Wenn bie burd) biefeS Slbfommen feftgefegten iBebingungen beachtet Werben.

3. fgeber SSertraggftaat hat im Kriegsfälle bie S3eein»

trädjtigung ber fflugfreiheit burd) bie S?riegfüf)renben über bem KriegSgebiete unb bem fonfttgen ber Suftl)oI)eit bet Iriegführenben Staaten unterliegenben Jiaume gu butben10 *).

Entfpredjenbeg g ilt für ben ffa ll bürgerlicher Unruhen/

4. fgeber SSertraggftaat ift- berechtigt, aug militärifdjen

©rünben ober im Sintereffe her öffentlichen Sicherheit Sperr»

gebiete feftguiegen, ohne bah babei ein Unterfchieb gwifdjen ben eigenen ifüioaiiuftfahrgeugen, bie bem internationalen planmähigen SSerfehr bienen, unb benen ber anberen SSer»

tragSftaaten gem alt werben barf.

5. Srtftfahrgeuge haben bie Staatgangehörigfeit beg Staateg, in beffen Solle fie eingetragen finb. Eintragnngg»

pflichtig finb Suftfd)iffe unb motorifch angetriebene ffluggeuge, foWeit fie einen beftimmten S3ruttoraumgehalt überfd)retten, fjluggeuge m it geringerem S3ruttoraumget)alt fönnen auf Sin»

trag eingetragen werben. SSorbebinguttg für bie Eintragung in bie Solle etneg SSertraggftaateg ift, bah bag Suftfai)rgeug im Eigentum folcher ißerfonen fieht, bie in bem betreffenben Staate ihren SBohnfig“ ) bgW. S ig haben. Ein Suftfahrgeug fann rechtggüftig nicht in mehreren Staaten eingetragen wer»

bem Eingetragene Suftfafjrgeuge erhalten nach gleidjen Std)t»

linten §oI)eitg» unb Eintragungggeidjen unb, foweit eg fich um im planmähigen SSerfefjr oermanbte gaf)rgeuge hanbelt, bie hierfür öorgefefjenen befonberen Senngeichen.

6. 3 m internationalen Suftoerfehr muh jebeg Suft»

faljrgeug mit einem Sufttüchtigfeüggeugnig oerfehen fein, bag Bon bem Staate, beffen Staatgangehörigfeit bag Suftfahrgeug befigt, nad) einheittidjen Sichttinien auggeftelft ober an»

erfannt ifi. Ebenfo muh bag 33etriebgperfonat nach folchen Sidjtlinicn Sefähigungggeugniffe unb Ertaubnigfdjeine befigeit.

7. ©efonbere Vorbehalte finb gugunften ber etnheimifchen Suftfahrt ftatthaft, foweit eg fich um bie gemetbgmähige S3e»

forberung12) oon fßerfonen a«b ©ütern gur Suft gwifchen gwet Drtcn beg Staatggebieteg hanbett.

8. Vianmähig Berfehrenbe Suftfal)rgeuge unb ihre 9Iug»

rüftung unterliegen nur am Sige beg Suftfahrtunternchmeng ber Vefdjlagnahme, Vfänbung ober g-efthaltung auf ©runb einftweilrger Verfügung, Strrefteg ober gefegtichen gurüct»

behaltunggrechteg, foweit eg fich nic^t um iSahnahmeu in

7) Sie Seutfche Sanbeggruppe ber International Law 'A ssocia­

tion hat in ber gemetnfam m it bem Com. Jur. Int. de l ’Aviation unb ber Sedjtgitotmmffion ber SBiff. ©ef. fü r Suftf. unter Vorftg be§ S © $räf. am 26. Soö. 1928 abgehalteneu ©igung bie Slug»

arbeitung eines Papers betr. ein 2SeItluftoeitei)réa6kommen in aiuSficCjt genommen, bag im wefentlidjen biefen ©cficl)tgpunkten ent»

fpred)eu bürfte.

8) Eine nähere Formulierung uub Vegrünbung ber im 3tad)»

ftehenben enthaltenen Vorfd)täge ift in meinem Stuffag „Snberung unb Vereinheitlichung ber internationalen ©runblagen beg öffent»

liehen Suftredjteg" in „S u ftfd ja u " 1928 enthalten.

9) Siefe Sufthoheitggarantie ift befonberg fü r ffieutfdjlanb wichtig, beffen Sufthoheit g. V. in ben befegten ©ebieten burd) Veftimmungen, bie unter bem ® ruée beg Friebengfchhcffeg bon Verfailleg guftanbe gekommen ober hieraug hergeleitet finb, gur geit uod) befchränkt ift.

10) ©runbfag. beg 2lrt. 30 beg Saager Entwurfeg eiueg Suft»

fcrieggredjteg (1922/23).

71) V o rp la g S B e g e r b t g in „Seutfchtanb unb bag ißarifeit Suftoerkehräabkommen" (gSuftS. 99b. I I § e ft 1 ©. 40). ©0 aud) bie V£). betr. bie Segelung beg Suftoerkehrg im Saargebiet r>.

15. F ebr. 1928, § 2 (bauernber SBot)nfig).

12) Sefonberg Widjtig ift hier bie 33ei)anbiung ber plan»

mäßigen Suftoerkehrglinien, für bie auch gwifchen ben Staaten beg ifsarifer Vertrageg Siieimmgäoerfdjiebenheiten befteljen.

(3)

57. 3 4 tß . 1928 §eft 50] (Stöbere Stuffä|e

3155

Berfolg einer bal Suftfaljtgeug belaftenben HWotbcf banbeit unb bementfpredienbe Slbmadpngen gmifc^en bem Staate, beffen Staatlangef)örigfeit bal Suftfabrgeug befißt, unb bem Staate, in bem bie SNaßnahmen burchgeführt werben füllen, befteben.

9. fjeber Bertraglftaat ift berechtigt, ein Suftfaljrgeatg bei Slbflug unb Sanbung gu unterfucben unb bie üorgef_cf)rie*

benen Urfunben gu prüfen. Sie Unterfudjung öon Unfällen ftebt grunbfäßticb bem Staate gu, in beffen ©ebiete ficfj ber U nfall ereignet.

10. grembe Suftfabrgeuge haben Sütfprud) auf gleiche Hilfeleifiung mie einbeimifcbe. ^ m galle Bon Seenot finden bie ©runbfäße bei Seerecbtl Slnwenbung. Sin Steile bei Bergetobnel t r itt eine angemeffene ©ntfcbäbigung.

11. ^eber Bertraglftaat erflart fid) bereit, Strafgefeße gum Schube ber Suftfaljrt gu fcljaffen. Sie Berfolgung ftraf»

barer Handlungen tiefer Slrt unb foldjer, bie im Suftfaßr»

geuge während bei fylugel begangen werben, wirb befonberl geregelt.

12. 3m internationalen Berfeljr müffcn Suftfabrgeuge

in befonberen 3 °H ilu3P f en abfliegen unb lattben, foweit nicht für planmäßig oerfebrenbe gabrgeuge Slulnabmen gu=*

geiaffen finb.

13. Unter ber Begeidpung „internationale Suftfaijrt=*

fommiffion" wirb ein ftänbiger gwifcf)enftaatlicE)er Slulfdfuß gebilbet, bem je ein Bertreter ber Bertraglftaaten angel)ört.

ieber Bertraglftaat bat innerhalb ber Kommiffion eine Stimme. Sur ©ültigfeit ber Befcßlüffe ift Sreiöiertelmebrbeit erforberlidj. Stußerbem müffen gewtffe, im Slbfommeit be»

fonberl gu begeicßnenbe Staaten ihre Saftimmung erteilt i)aben. Ser Kommiffion obliegt inlbef., gewiffe technifcbe fragen gu entfcheiben unb weiter gu entwicfeln. 3 h fe S3e»

fcEjlüffe in biefer §inficbt finb für alle Bertraglftaaten bindend.

14. ffü r bert g a ll öon Sfteinunglüerfcbiebenbeiten gwi»

fcE)en den Bertraglftaaten über bie Sluliegung bei Slbfommenl ift ein Schieb lg eridjt öorgufeben, foweit el fid) nicht um tedj»

nifdje fragen banbeit, bie ber ©ntfcßeibung ber Snternafio»

nalen Suftfahrtfommiffion unterliegen.

15. 3um B e itritt finb alle Staaten in gieidjer SGSeife unb in gleicher gorm gugelaff ett.

$ h ^ufommenfoflTende Hsuregdmtg 6et tfjaftp^tgrundfaije fuc €ifen- babnen, 6tcaßenbai)ncn, KroftfaS^euge und iuftfa^cjcuge auf dem

35* &eutfd)en

Bon Steditlanttmit D r. © ie Sie Serfplitterung biefe! Sledjtlgebietel crilärt fid) 511m Seil biftorifcb, a u l ber ©ntwicflung bei SScrfelfrS, p m anbe»

ren Seil a u l ber ©infd)altung ber Sanbelgefeßgebung, bie, mögen feinergeit aud) gute ©rünbe für fie gefprodjen haben, p einer SSielijeit öon Söfungen ber Haftpflid)tfrage für Sad)*

fcßäben geführt bat, bie unter ben heutigen Berbältniffen leine Berechtigung'.mehr Ipt-

Siefe Serfplitterung bei Sledjtlgebietl, bie, Wie erwähnt, gum Seil auf uubeabficbtigteu, p m Seil auf beabfidjtigtcn, aber nicht mehr berechtigten Urfad)en beruht, gab ben Slnftoß p bem ©ebanfen einer formellen 3 uiammenfaffung unb gleidjgeitig facE)lidjen Bereinbeittidjung ber SJlaterie uitb bamit p m ©ebanfen einer Neugeftaltung unter Slngleidfung an bal üfterreid)ifd)e fRecht.

Bon einer in l eingetne gebenden eigenen ©ntwidlung ber llnterfdjiebe, bie fid) in ber §aftpflid)tfrage bei ben einzelnen Berfebrlformen beraulgebilbet haben, bitte ich, an biefer Stelle abfeben ju bürfen. SCucE) a ul bem, Wal burch bie ©nt»

Widlung bei B erfeljrl a ll öeraltet, überholt unb ungerecht erfepeint, mödjte ich m it Slücffidjt auf bie Boranftellung bei SSerhanblurtglergebniffel auf bem 35. Seutfcben Sfuriftentag nur bal SBefentlicbfte beraulgreifen. Ser beutfehe ©utadjter fRecbtlanwalt D r. SSuf f oW, Berlin, bot in einem 48 SrucU feiten ftarfen @utad)ten eine fffülle _ öeadjtenlwerter Slul=

fübrungen p biefer ffdage, belgl. B r af- D r. B a r t f e h , SBien, ber biefelbe ÜDiaterie öom Stanbpunft bei öfterreicE;ifcE)en 9ied)tl unb ber Siedftlangleidfung a u l bebanbelte.

Ser ©runb, fiep a u l ber ©efährbunglhaftung p be*

freien, ift bei ber © i f e n b a b n neben bem dgenen Ber»

fdptben bei Berichten bie höhere ©ewalt, beim S i r a f t » f a h r g e u g b al unabwendbare ©reignil. Sem §alter bei S u f t f a h r g eu g I ift bie ©nttaftung oerfagt worben. Ser Begriff ber höheren ©ewalt hat in ber Bfpr. bei Dt®, fo ftrenge form en angenommen, baß er gu einer ©nttaftung praitifd) taum mehr führt. Sie Urfadje muß a u ß e r h a l b bei Betriebl Hegen unb barf fetbft bei Slnwenbung aller er»

benllicben S orgfalt nid)t Oermeibbar gewefen fein. @1 ift llar, baß ©reigniffe, bie in einer ©roßftabt mit einet gewiffen Siegelmäßigfeit auftreten, a ll f$ätle höherer ©ewalt nidjt mehr gewertet werben fönnen. Sie Straßen» unb Kleinbahnen, bie a ll ©ijettbafjnen i. S. bei ©ifenbahnhaftpflidftgefcijel gelten, fühlen fiel) burd) biefe Siedjtfpredpng belaftet unb ftreben bie»

felben §aftunglbefreiuttglgrünbe, wie, fie nad) bem Kraftfahr»

geuggefeh für bie ¿alter öon Kraftfaf)tgeugen gelten, an; bereit

©rfajjpflicbt entfällt bann, wenn bal fdjabenftiftenbe ©reignil

5 u n ) ! c n i O 0 * g f r i e b S ö ille , SKüttdjen.

auf einem unabwendbaren ©reignil beruht, ober auf bal Ber»

halten bei B erieten ober dritter, bei bem Betrieb nidjt be*

teiligter Brrfoiten ober einel Sierel gutüdguführen ift.

S ill Hauptfrage war belpalb bie bei H a f t u n g l » g r a b e l ber brei großen Berfehrlgruppen, ©ifenbahn, Kraft»

faljrgcug unb 2 uftfal)rgeug gu entfdjeiben.

@in Weiterer maßgebender Bunft ift bie Sadjfdjabenfrage.

g ü r bie ©ifenbabn ift "ber ©rfaß bei Sadifdjabenl, wie fd)on erwähnt, nicEjt im Sieid)lhaftpflid)tgefeh oeranfert, fonbern ber 2 anbelgefe|gebung überlaffen worben. S ie l hat bagu geführt, baß Sadjfdfäben in manchen beutfdjen Sandern überhaupt nidd erfept werben, unb baß eine hödjft ungeitgemäße Siechtl»

gerfplitterung Blaß gegriffen Ejat.

©ine folcße DefteEjt für bie brei Berfehrlgruppen in ber ffrage ber ^ufaifenentfdjäbigung. §ier ift ber Slngrifflpunft ber § 8 gtff. 1 Kraftfahrg©., ber bie Haftung für bie git»

faffen aulfd)ließt.

Sm 3 uiammenl)ang bamit ift bie fffrage^ ber fog. Slb»

bingbarfeit öon Bedeutung. SBemt bie gefepliche^ Haftpflicht burd) Berträge befeitigt werben fann, oertiert fie bei bem 3ufammenl)ang ber Berfehrlunternehmungen unter fidj unb ihrer wirtfcbaftlidjen Bertruftung ihren juriftifchen 23ert.

3 m übrigen banbeit el fid) um eine Sleihe oon mehr ober minder bebeutungloollen Begleitfragen, um bie Begrengung ber ©ntfcbäbigunglanfprüche nach Slrt unb Höbe, um bie einheitlidje Siegelung ber Berjäljrung ber Haftpftid)tanfprüche, ber Slngeigeerftattung bei Sd)abenlbered)tigten, ber ergangen»

ben H eranä'ehung ber allgemeinen Beftimmungen bei bürger»

lidjert Siedjtl über ben Schabenlerfaß bei unerlaubten Hand»

iungeu, wie um ben Slulgleidi gwiidjen mehreren Haftpflicht»

fchuibnent.

3 u biefem gragenfomplej nahm ber Suriftentag auf feiner 35. Sagung in Saigburg auf Erfud)en ber Sicichl»

regierung Stellung. Sdion oorher hatte ein lebhaftes Kreug»

feuer ber an biefen fragen intereffierten Kreife in ber be»

teiligten wirtfchaftiidien ^acEjpreffe, wie aud) in juriftifchen Beitfdmften (ogl. g. B. S p r i d im „Seutfcßen Slutored)t", Sir. 15 S. 1 ff.; S ß e o b o r SBeper : S313- 1928, 193) ein»

gefeßt, bal darauf fcßließen ließ, baß fid) bie an einer etwaigen Neuregelung ber fragen intereffierten Berfehrl»

Unternehmungen unb Organifationen an ber Behandlung der 3rage nadjbrüdlidjft beteiligen würben, unb im Kongreßfaal felbft würben bie Hörer mit Srudfcßriften Dörfchen, in denen bie Spredjer eingelner Berfehrlgruppen auf ihre Seitfäße oor»

bereiteten.

395*

(4)

(Größere fSitffäße

ß u r if r if iie © o c fje n fd jä ft

äißö

®ie Veridjterftatter fßrof. D r. g l e c ß t ß e i m , Verliu, unb fRedjtSanwalt Dr. 9JJ a r t i n Q f a a c , Veriin, üerbreitetcn fuß i« eingeßenben ^Referaten ii&er baS gu beßanbetnbe STIjema.

SBre gum Seil gang üorgügliciien, üon eingeßenber ©ad}»

fenntniS getragenen SluSfüßrungen gipfelten in nacßfteßenben, ßier gunt Seit gefürgt wiebergegebenen Seitfäßen:

Sledjtßeim:

1. S u f t f a ß r g e u g ß a f t u n g . £$ßre je^ige Siegelung in Seutfdjlanb unb ßfterreicß ift ^raitifci) noch gu wenig erprobt,

©runbfäßltcße iinberungen nur gum gwede ber Vereinßeit»

licßung finb beSßalb nicht angegeigt.

2. ES ift nici)t angegeigt, bie für bie Eifenbaßn, Straßen»

Baljn unb Sfraftfaßrgeuge geltenben VefreiungSgrünbe üon ber gefe^Iidjen § a ftp fM ;t gu üereinßeittidjen.

3. Sie gefeßlicße Haftpflicht ber Eifenbaßnen unb Straßen*

bahnen ift auf Sadjfcßäöen burdj IReidjSgefeß auSgubeßnen.

4. (Einführung ber Snfaffenentfcßäbigung für bie Halter gewerblich benüßter fraftfaßrgeuge einfcßließlidh ber 9ieiä)Spoft entfprecßenb bem SSorbilb in Öfterreicß.

5. Vegrengung ber SdjabenSerfaßpflicßt nach bent ®runb*

faß beS § 12 Sraftfaßrg®. auf Hödjftfummen für bie Straßen»

baßn, nicht für bie fonftige Eifenbaßn.

6. SluSbeßnung ber gefeßlidjen Haftpflicht auf ben Erfaß entgangener Sienfte entfprecßenb bent § 845 V©33., bagegett nicßt auf ben Erfaß oon ScßmergenSgelb nad) § 847 $B©V.

7. SluSbeßnung beS § 5 fKHaftVit®. über bie Unabbing»

barfeit ber gefeßiichen Haftpflicht auf bie gewerblich benüßten

^raftfaßrgenge.

8. Einführung eines SapitalahfinbungSredjtS bei Sor*

liegen Wichtiger ©rünbe für bie gefamte Haftpfiid}tgcfc^geöung.

9. SluSbeßnung ber VerjäßrungSgrunbfäße unb ber Sin*

geigepflidjt ber §§ 14 unb 15 beS beutfchen Sraftfaßrg®. auf fämtlidje SdjabenSerfaßanfprüdje auS VerfeßrSunfällen,

10. SBie bisher ergängenbe Haftung nadj ben aligetncinen

©runbfäßen beS bürgerlichen tftecßtS (Vertrag, unerlaubte Haublung).

11. Sie interne Haftung nteßrerer Haftpflichtfcßulbner be»

barf feiner gefeßticßen Steuregelung.

Sfaac:

A..

© r u n b f ä ß e ü b e r bi e m a t e r i e l l e V e r e i n h e i t l i c h u n g ber H a f t p f l i d j t g e f e ß e .

1. Sie Huftpflidjtgefeßgebung ßat bie Haftpflicht e r*

f d j ß p f e n b gu regeln.

Stießt nur ber i p e r f o n e n f c ß a b e n (Erfaß für H^ilungS»

foften, oermehrte Vebürfniffe, VeerbigungSfoften, Vecbienft»

entgang, entgangener Unterhalt), fonbern auch ber S a d j » f d j a b e n ift gu erfeßen.

ferner finb gu erfeßen: Ser Schaben für entgangene Sienfte, ber immaterielle Sdjaben (ScßmergenSgelb) mit ent»

fprechcnber Vcgrengüng.

SSeitergeßenber SdjabenSerfaß bis gum Erfaß beS ü o l * l e n ©djabenS unter Verüdfidjtigung aller Umftänbe, inSbef.

aud) ber mirtfcßafttidjen Verljältniffe ber Parteien, bei V o r * f aß ober g r o b e r g a ß r l ä f f i g f e i t . Sie SBürbigung bicfer Umftänbe ift in baS Etmeffen beS ©eridjtS gu (teilen.

_ Unbefcßränfte Haftang ber VerfeßrSmittelßalter für ge»

feßlidje Vertreter unb ^Beauftragte, alfo SBegfall beS Ein»

wanbeS ber forgfältigen ShiSwaßt unb Stuffidjt.

2. ®eine Hödjftgrengen bei materiellen Sdjaben. SluS*

nähme ßßcßftenS bei Sfraftjaßrgeugen, bie nicht bem Staffen»

oerfel)r bienen.

Vei _ unoerßältniSmäßig hohem Sdjaben fo ll baS ©eridjt befugt fein, unter SBürbigung aller Umftänbe bie Erfaßpflicht angemeffen ßerabgufeßen.

3. Vei allen öffentlichen VerfeßrSmitteln einfdjließ»

ließ Sraftbrofdjfe UnfalloerficßerungSgwang in angemeffenen

©rengen.

4. Sie 3ulaffnng Oon VerfeßrSmitteln ift möglidjft üon bem Vefteßen einer angemeffenen Haftpflicßtoerficßerung beS Halters abhängig gu rnadjen.

5. Vei ntitwirfenbem Verfdjulben beS SSerleßten ßängt bie fßflibßt gum Erfaß beS ©djabenS unb beffen Höhe oon ben Umftänben ab, inSbef. üon ber üorwiegenben Verurfacßung

unb bem üorwiegenben Verfcßulben. Sem SSerßalten beS Ser»

leßten fteßt baS SSerßalten feines gefeßlicßen SertreterS unb ber ißerfonen gleich, bie er gur güßrung eines SerfeßrS»

mittels ober gu einer fonftigen Serricßtung beftellt ßat, wenn baS Serßalten in SluSfüßrung ber Verrichtung gef^eßen ift.

SaS Verhalten oon beliftSunfäßigen ißerfonen wirb nur in»

foweit berüdfießtigt, als baS Verhalten eines SlufficßtSpflich»

tigen Bei ber ScßabenSentfteßung m itgewirft ßat ober bie V illig fe it nadj ben Umftänben inSbef. naeß ben Verßältniffen ber ^Beteiligten eine H erangießung gum ScßabenSerfaß er»

forbert (Slnalogie gu § 829 V © V .).

6. interne Haftung mehrerer Verurfacßer nadj Sliaßgabe ber ©runbfäße unter Qiff. 5.

7. SaSfelbe gilt, Wenn ein VeriehrSmittelßalter burdj einen anberen VerfehrSmittelßalter ober burdj eine fonftige Verfon auf ßffentlidjen SBegen Sdjaben leibet.

8. Haftpflichtbefcßräniungen finb gegenüber entgeltlich ober gewerbsmäßig beförberten V erfonen, ferner gegenüber Slngeftellten ober fonftigen brüten Verfonen unguläffig.

Vei unentgeltlicher, nidjt gewerbsmäßiger Veförberung Oon Diicßtangeftellten iann bie Haftung wegen g r o b e n Ver»

fdjulbeitS im OorauS nidjt befeßräntt werben. Ser üluSfcßluß ber ©efäßrbungSßaftung unb ber Haftung für einfadjeS Ver»

feßuiben g ilt im ffweifel als üereinbart.

9. SfapitalabfinbungSrecßt beS Verleßten auS wichtigen

©rünben, namentlich, wenn baüon nach bem Urteil ärgtlidjer Sadjüerftänbiger eine Vefcßleunigung ber H eiturtS d11 erä warten ift.

10. SluSbeßnung ber ©runbfäße in §§ 14, 15 beS beut»

feßen ilraftfaßrg©. über V e r j ä h r u n g unb Slngeigepfließt auf bie gefamte Haftpflicßtgefeßgebung.

B.

E i n g e l n e f r a g e n .

1. S u f t f a ß r t . Sie Suftfahrtßaftpfiidjt ift noeß gu Wenig erprobt. Ein abfcßließenbeS Urteil ift noeß nicßt möglidj.

ferner finb bie Verßanblungen über bie Schaffung eines internationalen SuftredjtS abguwarten.

2. E i f e n b a ß n u n b S t r a ß e n b a ß n .

Sie Haftpflicht ift nicßt abgufdjwäcßen. ES ift üielmeßr gu erwägen, ob nicht bie Vefeitigung beS EinwanoeS ber Ijoßeren ©ewalt oorguneßmen ift.

Sie gefeßlidje H aftp fliß t ber Straßenbaßn ift audß auf Sadjfdjäben auSgubeßnen.

3. S r a f t f a l j r g e u g e .

a) SaS VtafienoerfehrSfaßrgeug (Omnibus, Sraftlinien*

üerteßr) ift in ber Haftung ber Straßenbaßn gleicßguftellen.

2ludj ßier wäre gu erwägen, ob nicht ber Einwanb ber ßößeren

©ewalt befeitigt werben foll.

b) SluSbeßnung ber Haftpflicht auf gewerblidje ober ent»

geltlidj beförberte Qnfaffen, auf Vebicnftete unb Veauftragte beS Halters, foweit nicßt bie Sogialoerfidjerung Vtaß greift.

c) Vorläufig Veibeßaltung ber HaftungSßößftgrenge für eingelne g-aßrgeuge, aber bebeutenbe Erßößung berfelben.

d) ©leicßftellung ber Sfraftfaßrgeuge ber 5ßoft m it ben anberen Sfraftfaßrgeugen.

e) ©leicßftellung ber Sbraftfaßrgeuge m it begrengter ©e»

feßwinbigfeit unb ber Sleinfrafträber m it ben anberen Eingel*

traftfaßrgeugen.

4. 2l l l g e m e i n e r V e r f e ß r a u f ß f f e n t l i d j e n S t r a ß e n .

a) 2lufnaßme ber VerießrSregelung unb Haftpflicht aueß für anbere VerfeßrSmittel in bie Sraftfaßrgeuggefeße.

b) Erhebung ber ©traßenoerfeßrSorbnung gum fReidjS*

bgw. VunbeSgefeß.

c) ©leitfjftellung Oon 3 utoiberßanblungen gegen bie StraßenoerießrSorbnung mit ber Haftung ber Eingelfraft*

faßrgeuge.

S’ür biefe Seitfäße gab f j f a a c in einer grunbfäßlißen Vorbemerfung folgenbe Vegrünbung: SaS 2lnwaßfen ber VerfeßrSunfälle infolge ber guneßmenben VerießrStätigfeit bcbcute eine fdjwere Scßäbigung ber Stltgemeinljeit unb müffe bagu füßren, bie Haftpflichtfrage nidjt nur nadj ißren gioii*

rechtlichen ©runbfäßen (iBerfdjuiben, Verurfacßung, ©efäßr»

bung) gu beßanbeln, fonbern oor altem audj nadj wirtfdjaftS»

politifdjen ©efidjtspuntten. Sie Haftpflicht müffe für jebe

(5)

5 7 . S aftr«. 1 9 2 8 H eft 50] ©töfjere Stuffätge

3157

biefer SSerfe^rSfortrteit fo weit geigen, als btefe für bett Unter»

neunter ober Halter toirtfciiaftiicf) tragbar feien, inSbef. burd) erfc^roingtidEje VerficherungSprämien.

Sen Sern beS SbentaS beantwortete 3 f a a c baljiiß baff b i e © d f a f f u n g e i n e s e i n h e i t l i c h e n , b i e H a f t » P f l i c h t f ü r a l t e V e r f & I ) B § m i t t e l r e g e l n b e n ©e » f e | e S g u r 3 ^ 1 n ic h t a n g e g e i g t erf cf j ei ne.

@3 f e i b a g e g e n e r w ü n f d j t u n b b u r c h f ü h r b a r , baß b a S beut f ct j e u n b ö ft e r r e i d) i f d) e Si e d) t a u f b c m

© e b i e t b er V c r f e l j r S h a f t p f l i d ) t i n ben w e f e n t » l i c k en f ü n f t e n i n h a l t l i c h ü b e r e i n f t i m m e .

Sie münbliche Vegrünbung ber Seitfähe erfolgte an ber Sjanb eines reidjen SUaterialS. ßS tann im Stapcnen biefeS Berichtes nur auf folgenbe ißunite fpngewiefen werben: Über»

einftimmung beS 33erid)terftatterS mit bem ©utad)ter (38 uf»

f ow) , bah bie Haftung nicht auf bie ©efährlidjfcit beS ein»

getnen gaprgeugS abgeftellt Werben bürfe. Sie ©efaljr liege nicht bei ber einzelnen VerfeprSerfcheinung, fonbern im 3u»

fammenwirfen aller Seile beS VerfeprS. SieS fprecfje für bie

©teicpfteliung beS §aftungSgrabeS bei ben brei VerfeprS»

formen. Slujjerbem fei aber entfepeibenb ber ©ebanfe ber Wirt»

fdjaftlidgen Sragbarfeit ber Haftung burd) bie Unternehmer.

Sie §aftungSfrage wad)fe bei ihrer elementaren 33ebeutung über bie ©djulb unb VerurfadjungSfrage hinaus gu einer fogialen grage wieptigften SiangeS. SBirtfcpaftliche Sragbar»

feit unb fogiale Pflicht mühten ©rab unb §ö£)e ber Haftung bestimmen. Ser ÜluSbau biefer ©ebanlen als redjtSpolitifdfe

©efieptspunfte für bie Haftpflid)tgefe|gebung ©eutfcplanbS unb öfterreicpS hänge m it ber VerficperungSfrage auf bas engfte gufammen.

ßS war gu erwarten, bah bei ber Viefgcftaltigfeit be§

SpernaS bie SiSfuffion, gu ber fich eine größere Saht Bon 31 ebnem gemelbet hatte, gu feinem fepr frudjtbaren ßrgebnis führte, gumal bie 3 eit für bie eingelnen Siebner auherorbent»

lid) bcfdjränft werben muhte. 9luS ber Slcbnerlifte finb mit gröberen, burd) Seitfähe öorbereiteten Sieferaten heröorgul)eben SanbgerichtSbireftor Dr. © o l t e r m a n n , granffurt, unp SiedgtSanwait D r. S e o p o l b St a | , 3Bien. Ser erftere legte ben ©ta;tbpunfi ber beutfepen SteichSbapngefellfchafi bar. ©in

V ilb über ben 38iberftreit ber Meinungen ergab fidj bei bem Vergleich ber ©utaepten mit ben Stnficpten ber Vericpterftatter in ber Hauptfrage, ber Vereinheitlichung beS HaftungSpringipS.

Sie beiben ©utadjter waren für Skreinpeittichung, unb gwar empfahl ber erfte ©utaepter bie ßrfotgShaftung eingefchränft burd) ben ßrnwanb beS unabwenbbaren äuheren 3nfaltS, ber anbere ®utad)ter eine Vereinheitlichung auf ber ©runblage einer gemilberten Übraftfahrgeugpaftung aud) für bie ßifen»

bahn. 33eibe Veridjterftatter wanbten fich gegen biefe Stuf»

faffung mit ber Vegrünbung, bah in baS Suftfaprtredjt nicht eingegriffen werben bürfe, weil eS gu neu unb unerprobt fei, aufjerbem einer gwifcpenftaatlicpen Siegelung entgegenfepe.

gertter würbe aber eine Vereinheitlichung ber Haftpflicht auf ber VafiS 3luto mobil recht eine Verfcplecpterung beS jepigen SiecptSguftanbeS bebeuten, Welche bie 3 uftimmung ber gefe|»

gebenben gaftoren unmöglid) finben fönne unb jebem SiecptS»

empfinben wiberfpredje. 3 n biefem ©inn machte fich bie 35er»

fammtung auch fcf)lüffig. SieS war ber eingige Vunft, über ben eine Stbftimmung ergielt würbe. 3 ™ übrigen beftanb, auch in ben grunbfä|ii(pen gragen, eine fo weitgepenbe Verfcpieben»

heit ber Meinungen, bah bie Verfammlung gu bem ßrgebnis fam, öon einer Sibftimmung über fämtlidje Seitfähe abgufeheu.

SDtit Sled)t betonte ber Veridgterftatter in ber II. Vlenat»

oerfammlung, DlcdjtSanwalt D r. 3 f a a c , bah eS für ben SBert ber Sagung auf baS formelle SCbftimmungSergebniS nid)t anfomme.

Sagegen würbe ohne förmliche 2lbftimmung in einer Sieipe öon Stagen, öon benen id) bie m. ß. wefentlidjften im folgeuben heroorhebe, bie ßinmütigfeit ber Verfammlung feft»

geftellt: ßinfüprung ber Haftung für @ad)fdjäben burd) gteid)3gefe|, HaftungSanfprücpe für bie beförberten ißerfonen im Nahmen ber öfterreicpifchen ©efepgebung, Haftung für ent»

gangenen Verbienft, Unabbingbarteit, Stecht ber Kapitals»

abfinbung nicht nur für ben Verleiten, fonbern auch für ben Haftpflichtigen unb Bor allem grunbfällidj möglicpfte 3ln»

gleid)ung an baS öfterreidjifepe Stecht.

©eheimrat Vtof. Dr- 33ertin, leitete bie Ver»

fammlung, unb bie nicht immer fe|r einfache gegenfeitige Sin»

gleidjung berSeitfä|e unb Anträge unb ihre 3 ufammenfaffung gu ßrgebniffen ift in elfter Sinie fein Verbienft.

^ n f p r u c ^ d e s

gegen den 6ebäudet>etfieserer naef) § 101

Von SRetfitäanroalt D r. 3B ü nfcI)nia nn , Setpgig.

Ser In h a lt beS § 101 wirb burch folgenbeS Veifpiel Ela« 3Benu ber VerfidjerungSnehmer bie ßutfdjäbigung nid)t forbern fann, weil er ben Vcanb oorfä|lich ober grob fal;r»

läffig Derurfad)t hat, fo fann fie bennod) ein HbPothefen»

gläubiger forbern. ßS bleibt „il)m gegenüber bie Verpflid)»

tung beS VerficfjererS" in allen fa lle n befielen, in benen ber Verficherer burch baS Verhalten beS VerfidferungSnehmerS ohne weiteres ober burch Ausübung eines StürftrittSredjteS frei geworben ift. SBeldjer 3lrt ber 2lnfpruch ift, ber in fotcher Sage gwifchen Stealgläubiger unb Verfidjerer beftel)t, befpricl)t H e l l weg (338. 1928, 545) im Slnfdjlufe an 3t®. 102,351

= 32B. 1922, 221. H ^ r wirb gejagt: 9ln ©teile ber pfaub»

Weifen Haftung ber fjoeberung beS VerficherungSnehmerS ift nad) § 101 ein felbftänbiger unmittelbarer Slnfpruch ber Hppothcl'engiäubiger auf bie Verfid)erungSfumme (ridjtig:

ßntfdjäbigung) getreten; ber ßrfteher fann in ber 3_wangS»

Perfteigemng nidjt met)r Siechte erlangen, als ber bisherige ßigentümer gehabt hat- (©o auch DS@. VreSlau 3 ® - 1921, 756.) H e l l Weg ftellt banach bie ©ä|e auf: 1. Ser Slnfprud) (gegen ben Verficherer) aus § 101 unterliegt nicht ber ¿wangSoollftredung gemäh § 20 3wV@. 2. Ser Hbpo»

thefengläubiger hat im g-alle beS § 101 einen befonberS ge»

arteten Slnfprud) auf ßntfdjabignng, unb gwar foweit burch ben VerfichemngSfall VermögenSfchaben erleibet (§§ 1 unb 65 VV® .). 3 n bem oon ihm angegogenen ©d)rifttum, in bem H e l l weg bie fla rh e it oermihh habe ich (SMitteil. f. b. öffentl.

3euerBerficherung§anftalten 1915, 288) oor bem urteile beS SR®. B. 5. 3 U^ 1921 auSgefprod)en: 3 n t gatte beS § 101 ift

eS ber Stnfprud) beS VerficherungSnehmerS, welcher gugunften ber Siealgläubiger (§ 106 V V ® .) fortbeftefjt; bie Satfachen, bie ben Untergang beS Stnfpruhä für ben Verftd)erungS»

nehmet gur gotge hatten, finb gegenüber ben Siealgläubigent ohne biefe SBirfung. Vetreibt ein Jobber Siealgläubiger bie 3wangSootlftredung in baS ©runbftücf, fo wirb bie gorberung gegen ben Verficherer oon ihr ergriffen mit allen golgen. — S am it ift ber ©egenfa| gefenngetchnet. 3<h fonftruiere: 3 a*

gunften ber Siealgläubiger befteht ber untergegangene Sin»

fprud) noch, lin5 3 mmobiIiargwangSBollftredung ergreift il)n. 3i@. unb H o l l w e g fonftruieren: § 1127 fe |t baS Ve»

ftehen einer gorberung beS VerfidjerungSnehmerS BorauS;

fä llt fie weg, fo fann er feine Slnwenbung finben, eS läßt alfo § 101 VV®. ex lege ein ©dfutbOerhältniS gWifdjen Hppothefengläubiger unb Verficherer entftehen. Vgl. auch SluSführungen Bon ®i f ch tu Siecht 1913, 763 ff.

§ 101 VV ® . fann nicht ohne § 100 betrachtet werben.

§ 101 faqt, bah in ben galten ber VerWirfung (§§ 12 Slbf. 2, 25, 28, 71, 61, 6, 32, 33, 58, 90 VV@.) unb in gällen beS SiüdtrittS ( § § 1 6 - 2 1 , 6 V V © .; §§ 4, 6, 7, 9 31VV.) bie Verpflichtung beS VcrfidjeterS gegenüber einem

gläubiger beftepen bleibt. § 100 Jagt, baff gewiffe Satfadjen, bie eine Veenbigung beS Verfid)erungSoerhältniffeS' (§§ 14, 24, 27, 30, 70, 96 V V ® ; ߧ 7, 9, 18 21V V .) ober öeffen Siidftigfeit (§§51 3lbf. 2 unb 59 9Ibf. 3) gur golge haben, gegen ben §t)poti)efengiäubiger, ber fein 3ied)t angemelbet hat, nid)t ober erft nad) 3 f‘ftablanf wirfen. ih a f '^ brüdt fidj

§ 1128 V ®V. (Bgl. § 99 VV@.) aus, inbem er Jagt, baff eine

(6)

3158 ©rohere Sfuffage [g im jltfc p e SSodjenfcgrift

gagtung beS S3erfid)ererS an beit S3erfid;eruitgSnegmer unter Ümftänben befreienbe SBirfung ben Sleatgtäubigern gegenüber niept pat. gcp ftelle alle btefe Vorgänge gleid;. ©enn Wenn nad; §§ 100, 1128 bie SBirfung recptSoernidjtenber SEatfncE)tut gugmtften ber §ppotgefengiäubiger nid^t eintreten fott, fo Bleibt eben and) in biefen gatten ipnen gegenüber bie 23er=>

pflicptung beS 23erfid;ererS Beftepen. ©S fann in alten an*

geführten gatten bom ©efepe nur eine gteicge SBirfung be*

gmedt fein, ber ©cpup beS §ppotgefenglaubigerS, ber fiep auf baS 93efteljen ber ©ebäubeoerficperung bertaffen fiat. ©er gieitfje gmed ber 9Sorfdb»riften, bie gleiche mirtfcpafttiche Sage im S3erpättni§ ber ^Beteiligten gueinanber, baS gteicge SSe=

bürfniS nötigen, aud) in alten biefen gatten biefetbe $on*

ftruftion angunepmett, mägrenb ba§ ©efeg einen anbercn SBeg tr»äf)It im gatte be§ § 103 3333(5).

©er g a lt beS § 1128, in bem ber SSerfic^erer bem Sleat*

gläubiger gegenüber nictjt frei wirb, tnenn er opne beffen gu*

ftimmung an ben 23erfid;erung§uegmer gaiitt, ift feine auger*

gemöpnticpe ©rfcpeinung. (gleichartige 33orfcE;riften finben fid;

in §§ 407— 409, 1077, 1281, 1276 23®S3. unb §§ 15, 25

§@23. unb in manchen anberen gatten, too ein StecpiSgefcgäft gtuar für bie an ihm S3eteiiigten mirft, bie Siechte eines © rit*

ten aber nicht beeinträchtigen fann. ©iefe retatioe SBirfung recl)t§erf)eblic£)er ©atfacpcn ift im allgemeinen Seil beS 33(5)33.

nur in § 135 ermähnt, aber ungmeifetpaft eine anerfannte unb beftänbig gepanbpabte (ogl. g. 38. OS®. 31, 358). gm Siechte ber ©djulbüergältniffe tr itt fie inSbef. auf, mo fiep nicht nur ein ©laubiger unb ein ©cpulbner gegenüberftepen, fonbern

© ritte in baS ©ipulboergältmS einbcgogen finb. ©er gnpalt ber retatioen SBirfung ift ftetS, baff bie red;tSerpeblid)e ©at*

fache für einen britten 23eteiligten als nicht eingetreten g ilt ober — fo meift im ©ad;enred;t —, baff fie nur für einen ober mehrere eingetreten gilt, für alte attbereit nictjt (fo and) in bem [epr intereffanten g a lt § 100 2tbf. 3 3333©.; §135 S3@23.). fRidgt nur retatioe, fonbern abfotute SBirfung tr itt ein in ben gatten originären SledjtSermerbeS auf ©runb beS guten ©laubenS. — g fi eine gaplung nur m it retatio be*

fcpränfter SBirfung auSgeftattet, mie im gatte beS § 1128, fo fann ber ©laubiger, gegen ben fie m irft, g. 23. ber 33erficE)e=

rungSnehmer, ben Slnfprucp nicht mehr erheben, fein Sin*

fprucp ift ertofcpen. ©ropbent fann ber ©ritte, hier ber Sleat*

gläubiger, forbern, baß ihm gegenüber ber Slnfprud) noch als beftefjcnb anerfannt rnirb, bag er fo geftettt mirb, mie roenn ber Slnfprud) beS SSerficperungSnegmetS noch beftanbe. SRepr aber fann ber Stealglänbiger nicht Oeriangen. ©S geht atfo über gmecf unb Siet pinauS, mottte man einen neuen aitS bem ®efepe geborenen Stnfpruch beS SleatgtaubigerS gegen ben SSerficperer aufftetten. 1 SRan mürbe auch «ad; bem gnpatte eines fotdjen StufpnicgS oergebtich fudjen. ©S fann bod) gar fein gmeifet fein, baff ber Sleatgtäubiger auS § 1128 nad; ber gaptung an ben 23erficperungSnepmer nur beffen Slnfprud;

gettenb rnadjen fann, nicht mehr unb nicht meniger, als biefent guftanb. ©r fann iijn aud) nur als ben Slnfprud; beS 23er*

ficperungSnepmerS gettenb machen, als fremben, aber fraft beS eigenen SledjtS m it alten 23efd)ränfungen, bie fid; auS biefem Siechte ergeben. ©S ift nicht nur überftüffig, fonbern unridjtig, gu behaupten, ber Slnfprucp be§ 23erftd)erungS*

nepmerS fei erlofcpeu, fönne beSpalb Pom Üleatberechtigten nicht mehr gettenb gemacht loerben, biefer fönne nur einen neuen Stnfpruch gaben. ©enn mitl man nicht inS Seere gret*

fen, fo muh man bem Slecpte beS SleatgtäubigerS genau ben gnfjatt geben, ben eS patte, atS ber Slnfprucp beS SSerficpe*

rungSneljmerS nod; Beftanb, atfo biefen Slnfprud; als be*

ftehenb bepanbelit, nicht einen anbereu.

SBaS für ben g a tl be§ § 1128, ber §§ 1071, 1077, 1281, aud; 876 23@23. gilt, muff fcEjon nach bem SBortlant beS @e*

ft'peS auch §§ 99, 100 2323®. richtig fein, ©roh beS UnterfcpiebeS ber gaffung fann auch für § 101 nicht anberS fonftruiert merben, toeil jeher ©runb fehlt, hier eine anbere SBirfung angunepmen. ÜberbteS ift auch hier int SBortlant („gegenüber einem §ppotpefengläubigcr" ügl. §§ 135, 405) bie Sletatibitöt ber SBirfung beutlicp jum SluSbrud gebracht.

©S mirb in ber Slnmenbung beS § 101 faum je ein gmeifd fein, baß eS ber Slnfprud; beS 23erfi'd;erungSnehmerS mit allen feinen angeborenen Scpmäcpen ift, ber gugunfteu beS SleatgtäubigerS gettenb gemacht mirb. ©ein gnpalt ift nicht

auS bem ©efege perauSgulefen, fonbern fleht Ooltflänbig unb auSfcptieglid; gefdjrieben im 23erfid;erungSoertrag gmifcfjen 23erficherer unb S3erfid)erungSnegmer. gener hflt alle ©in*

menbungen aus bem 23erhättniffe p n t SerficherungSnehnter, nur nidjt biefenigen, bie nach §§ 100, 101 bem Sleatgtäubiger nicht entgegengefegt merben fönnen. ©er Slnfpruch beS 23er*

ficherungSnepmerS, mie er ot;ne bie nur gegen biefen mirfen*

ben ©atfacpen biefem juftepen mürbe, begrünbet bie 33er*

pftidjtung beS 23erfichererS, bie gegen bie Üleatgtaubiger fort*

6efteijt. ©ie tReatgtäu6iger haben Slnredjt nur auf biefen einen Slnfprud;, eS hat nid;t etma jeber Sleatgtäubiger einen eigenen, bon bem anberen unabhängigen Slnfpruch ben 23er*

ficperer. ©S entfdjeibet ber fRang, mie bie fReatgtaubiger biefen einen nod; bortjanbenen Slnfpruch auS bem SSerfidjerungS*

bertrage im 23erhattniS jueinanber in Slnfpruch nepmen fön*

nen. ©ie Sluffaffung, bap ber Sleatgtäubiger, nach §101 einen fetbftanbigen unmittelbaren Stnfpruch erhielte, ift fdjiecpthin unoerträglich m it ber ©atfacpe, bag nur ber Slnfpruch beS 23erficherungSnet;merS unb biefer nur einmal unb baper öon ben fReatgtäubigern nur nacp SRafjgabe ipreS fRangoerpält*

niffeS gegen ben SSerficperer erpoben merben fann. ©S ift möglich, bag ber Slnfpruch nur pgunften einjetner fReat*

gläubiger, nid;t alter, beftepen geblieben ift. ©ann ift ber Slnfprucp frei öon bem Siechte ber Sleatgtäubiger, bie bie ©at*

fache gegen fid; gelten taffen müffett. 3 .33.: ber Skrfidperer Sapit 30 000 M an ben 23erficherung8nel;mer, nacpbem bie erfte §ppotpef öon 3 0 0 0 0 ^ ber gaptung gugeftimmt l;at.

Satte bie gmeite §ppotpef nidpt gugeftimmt, fo ift ber 23er*

ficperer nicht frei, er ntttg nochmals gapten. ©ie Sleat*

gläubiger, bie gegen ben SSerficperer feine Siechte rnepr paben, paben ba§ ©fanbred;t a:t ber gorberung nicpt mepr; bie*

jenigen, gegen bie bie S3erpflicptung no^ Beftept, paben eS nocp; ber IRang unb bamit ber ©rfotg be§ SlecpteS fann fiep bttrcE) SBegfatt ber Slecpte anberer Sleatgtäubiger änbern. ©S ift gang uneriagiiep bie Sonftruftion aufredjtguerpatten, bag ber Slnfprucp beS SSerficperunggnepmerS fra ft ber bingfiepen Sledjte ber Sleatgtäubiger in bereit Umfang fortbefiept; mottte man fetbftönbige Slecpte ber Sleatgtäubiger auS § 101 an*

nepmen, fo fiepen mir öor Statfetn, fobatb eS fiep um baS 23erpattni§ ber Sleatgtäubiger gueinanber panbelt, namenttid;

memt ein foteper megfättt, mie etma babnrd;, bag er bie SluS*

fd;tugfrift (_§ 15 213323., § 12 2lbf. 2 2323©.) üerftreiepen lägt, bie ipm gefegt mirb. — ©eptiegtiep nod; ein fertngeicpnenbeä 38eifpiel bafür, bag ber Slnfpruch beS SerficperungSnepmerS fortbefiept, nidpt ein neuer Slnfprud; auS § 101 entftept: gener Slnfprud; unterliegt ber SSerjäprung ttaep § 12 2323©., bie SSerjäprung Beginnt g u . laufen ober pat gu taufen begonnen uaep § 15 213333. ©ie 23erjäprung mie jebe anbere ©inrebe fiept aud; bem Sleatgläubiger entgegen, ba ba§ S3erjäpren*

taffen offenbar niept gu bem 23erpatten gepört, baS ben Sßer*

ficperer frei madpt (§ 101). Slud; pier beriiereit mir gang ben S3obcn unter ben gügeit, menu mir aus § 101 einen unmittel*

baren Slnfprucp entgegen taffen, ber mopl itadp §§ 194 ff.

S3©23. Oerjäpren mürbe, ftatt einfad; babei gu bleiben: ©ie Sleatgläubiger fönnen nad; §§ 100, 101 ben Slnfprud; beS SSerficperungSneptnerS für fiep nocp gettenb ntaepen, obmopf ipn biefer niept mepr ergeben fann, unb groar nad) SRaggabe ipreS SlecpteS unb SlangoerpättniffeS an biefem Slnfprudpe.

SBäprenb fiep § e t l m e g auf 91®. beruft, Begnügt fid;

beffen ©ntfep. m it einer „focmat*juriftifcpen" Säegrünbung feiner SluSlegung. 23®33. fennt aber in gteiepen gälten fotd;e format*juriftifcpe S3ebenfen niept (§ 1276! © t a u b i n g e r Sin*

merfung 1). ©ine SluSlegung beS § 101, bie bem 33(3)23.

burd;an§ geläufig ift, bie allein folgeridjtig burdpgefüprt mer*

ben fann unb bann opne ©dfmierigfeit bie gragen nadp bem gnpatte beS SlnfprudjS, ben ©inreben, bem Siange löft, gölte m it anberen ©rünben mibertegt merben miiffen, gumat megen ber meittragenben üom Sl®. gegogenen gotgerung, bie id;

ebenfomenig für rieptig palte: g m gatte beS § 101 erftreefe fiep bie §t;potf;ef unb bie gmmobiiiarbollftrecfung niept auf ben Slnfprucp gegen ben 23erfid;erer, niemanb fönne mepr Stedjte übertragen atS er pabe.

©egenüber bem ©d;tuffe: ©ie §ppotpcf fönne fidp auf bie gorberung auS bem 23erfidperungSoertrage nid;t ergreifen, menu eine-fotepe nidjt beftepe, ift mopl nid;t auSfdjIaggeöenb, aber immerhin Beacpttid;, bag § 1127 bem Slccgte beS Sleaf*

gtäubigerS untermieft nidpt bie gorberung beS S3erficperungS*

(7)

57. goßrg. 1928 §eft 50] ©rötere 2tuffä|e

3159

neßmerS, fonbern bie gorberung gegen ben SSerfidjerer. @3 fann fid) alfo aueß nad) bertt «Sorttaut be3 § 1127 bie §ßpo*

tßef auf bie gorberung auS bem «erficßerungSüertrage er*

ftredett, Wenn biefe für beit «erficßerungSneßmer niefjt meiir befteßt, nur nocß bie SSerpflid^tung beS «erficßererS gegenüber ben §ßpotßefengläubigern. gener ©cßluj) entfällt, fobaib bie fRelatiöität beS ©rlöfdjenS ber gorberung berüdfidjtigt Wirb.

®afj fief) bie igßpotßef auf nidjt meßr befteßenbe fRecf)te er*

ftreden fann, [teilen §§ 1121,1123 ff. außer gweifel. §§1124, 1125 unb 1123 91bf. 2 fpredjen redjtSerßeblidjen Satfacßen bie SSirfung gegenüber ben fRealgläubigern ab, gang Wie § 1128

« © « . , §§ 100, 101 ««@ . SBirb man nun and) für

§§ 1123ff. fcßliejjen: SDer ¡Qßpotßefengläubiger fann SKiet*

unb «adjtginSforberungen nur nod) eingießen, unb gwar fraft felbftänbiger, unmittelbarer gorberung; eS fönnen biefe gor*

berungen nicht mehr auf ben ©rfteßer übertragen werben, fíe finb nid)t meßr ©egenftanb ber gmmobiliaroollftredung aus § 1123 « © « ., §§ 20, 90 gw«@. gef) glaube, bie gol*

gerung ift nod) nie gezogen Worben. — $ ie ©tjpotf)ei erftredt fid) Weiter auf Grgeugniffe, «eftanbteile, gubeßorftüde, aud) auf foldje, bie bem ©cßulbner nießt gehören, fofern fie nur to r ber «efdjlagnaßme nidjt entfernt worben finb (§ 1121).

fRacß bem © a | in IR®. 102, 353 fönnte ber ©rfteßer in ber

©ubßaflation Eigentum an folcßen ©rgeugniffen, S3effanbteilen, gubeßörftüden nidjt erwerben, weil er nicht mehr fRecßte er*

Werben fann, als ber Eigentümer gehabt ^at. 5He ift biefe ÜReinung in fRedjtSleßre unb IRecßtfprecßung aufgetreten, un*

gWeifelßaft erwirbt ber ©rfteßer baS ©igentum an jenen

©egenftänben, obwohl eS ber ©ubßaftat nicht hatte. ©S ift aud) außer (Streit, baß ber ©rfteher nidjt bom ©ubßaftaten, fonbern originär erwirbt, ©r erwirbt alleg, waS üerfteigert Wirb; WaS berfteigert Wirb, ergeben bie «erfteigerungS*

bebhtgungen, unb foweit eS bie geglichen finb, bie fRecßte ber fRealglaubiger; ber ©rfteher erwirbt alles, worauf fiel) baS 3ied)t be§ betreibenben Gläubigers erftreclte (§ 90). SliefeS fRerßt entfd)eibet, ber Umfang ber fRecßte be§ ©ubf)aftaten hat nur «ebeutung, foweit er bie fRecßte ber fRealgläubigcr be*

grengt (§ 1120), nicht aber, foweit beten fRecßte weiter gehen.

©aSfelbe finben w ir im fSRobtliarfadjenrecßt, ber «fanb*

gläubiger überträgt Eigentum, baS er nicht hat, ja unter Um*

ftänben ©igentum, ba§ nidjt einmal ber «erpfänber hatte (§§ 1242 f., 1207 33®«., ögi. § 1244). ©3 ift alfo ftetS baS binglicße fRed^t an frember ©adje, baS ben Umfang ber 33er*

fügungSmadjt im SBege ber gwangSüollftredung beftimmt.

SBenn eS nach § 101 3333®. anberS wäre, fo läge eine 2lb*

weidjung üon ber fRegel oor, bie einer befonberen IRecßtferti*:

gung bebürfte. geh fittbe eine foId)e nirgenbS, aud) feinen Unterfd)ieb gwiftí^en bem g a lt beS § 101 nnb bem ber

§§ 1123 ff. S)ie ¡QhPthef erftredt fid) auf bie gorberung gegen ben 33erficl)erer wie auf SRietginSanfpriicße. ©ewiffe.

«erfügungen, befonberS gaßtungen, finb nad) §§ 1123 ff., 1128 gegen bie fRealglaubiger ol)ne 38irfung. «ei 9Riet* unb

«acßtginSanfprüdjen ift bie golge, baß fíe im SSege ber gwangSoerwaltuug unb gwangSoerfteigerung üerwertet wer*

ben, aud) wenn fie für ben «ermieter untergegangen finb;

ber gwangSüerwalter, ber ©rfteher fann bie feßon begaßlte ober abgetretene SRiete forbern. g ft ber Slnfprucß beS ©ub*

haftaten gegen ben 33erfid)erer burcß gaßimtg ertofeßert, fo ift bie Sage ber fRealglaubiger naeß §1128 genau biefelbe, Wie bei «erfügungen über ben SRietginS nad) §§ 1123ff.;

bie SluSiibung ißrer fRedjte muß beSßalb bie gleidje SBirfung ßaben. 3Bie ber 9RietginSanfprud), fo Wirb ber SInfptud) gegen ben «erfießerer bon ber gwangSüerwaltung unb «er*

fteigerung ergriffen, wenn er naeß § 1128 für ben betreiben*

ben ©laubiger nod) befteßt. ®aß m it bem ©runbftüd fraft beS fRecßteS ber §ßpotßefengiüubiger ber Slnfprud) gegen ben 33etfid)erer berfteigert wirb, ift für ben SRotmalfall nid)t gWeifelßaft (3t®. 74, 108; 78, 25); icß feße nidjt, baß für ben g a lt ber unwirffamen gaßlung nad) § 1128 eine anbere ÜReinung aufgefteltt worben wäre, ©öenfowenig ift für bie gälle beS § 100 « « © . bie SReinung bertreten, baß fiel) bie

«erfteigerung auf ben Slnfprucß gegen ben «erfidjerer nießt erftrede, weil er für ben «erficßerungSneßmer erlofcßen war, ober in bem galle beS § 100 Slbf. 3, wo ber «erficprungS*

bertrag nießtig ift, bennod) relatib, gegenüber bem Dteal*

gläubiger, befteßt. fRur für bie burdjauS gleicßliegenben gälte beS § 101 fagt 3i®. unb § e i l weg, baß ber Slnfprucß nießt

m it auf ben ©rfteßer übergehen fönnte, weil ißn ber Eigen*

tümer nidjt meßr hatte, g n allen gälten finb Salfadjen ein*

getreten, bie nur relatib recßtSbernicßtenb wirfen, nur gegen ben ©laubiger, nidjt gegen ben fRealberecßtigten.

fSie grage, ob fid) aud) im gälte beS § 101 bie 3'bangS*

berwaltung unb gwangSoerfteigerung auf bie gorberung gegen ben «erfießerer erftredt, ift oon großer «ebeutung. ©o*

lange fie gWeifelßaft ift — unb ba§ fdjeint mir nad) IR®. 102, 351 jeßt ber g a lt gu fein — , Wirb ber «erfteigerungSricßter gWedmößig bie «erfid)erung3bebingungen auSbrüdlicß bar*

über entfeßeiben taffen. SBenn man nad) § 101 einen felb*

ftänbigen Sinfprud) ber fRealberecßtigten annimmt, fo gerät man in bottftänbige Unfirßerßeit unb Unflarßeit. Süßt man nad) § 1128 3lbf. 2 ein «fanbredjt ber fRealglaubiger befteßen an ber im Umfange ber «fanbreeßte fortbefteßenben gorbe*

rung aus bem «erfidjerungSoertrage, fo befeßränfen fid) bie fRecßte ber fRealglaubiger nad) fR®. unb ^ e l l w e g auf bie Eingießung ber gorberung nad) §§ 1281 ff. « ® « . ®amit Wirb ber wirtfdjaftlidje gufammenßang, ber gwifeßen ©ruitb*

ftüd unb ©ntfd)äbigungSforberung befteßt, gerriffen, beibe ßaben nießt meßr gemeinfante ©d)idfale. ®er «orhöpotßefarier muß bie gorberung gegen ben S3crfid)erer eingießen. ISen übrigen fRealgläubigern bleibt bann nur bie «ranbruine, Wirtfdjaftlicß ein anbereS ©runbftüd als baS beließene. ®ie fRealglaubiger ßaben fießer in ißrer ©efamtßcit gntereffe, baß

©ntfcßäbigung unb ©runbftüd nidjt getrennt, fonbern ge*

meinfam oerwertet Werben, ©in anbereS «erfahren ift un*

Wirtfd)aftlicß, wie eS ßöd)ft ungwedmaßig Wäre, wenn man hei ben SRietginfen, bie ber ©ubßaftat nießt meßr forbern.

fann, ben fRealgläubigern nur ein fRecßt auf felbftänbige ©in*

gießung geben würbe, aber nießt bie «iöglicßfeit, fie mit bem

©runbftüd bem ©rfteßer gufeßlagen gu taffen. — ®ie 9teal*

gläubiger ßaben aud) ein erßeblicßeS redjtticßeS gntereffe, bie gorberung m it bem ©runbftüd gemeinfam nad) SRaßgabe beS g w « ® . gu oerwerten, ©ie erhalten nur fo ein georbneteS

«erfahren in ißrem «erßältniS gueiitanber, im SeüungSplane eine fefte ©runblage ber ütuSeinanberfeßung. g ü r ben «er*

fießerer löfen fid) in biefem «erfaßten alle gweifel über ben 9iang ober fonftige «orauSfeßungen be§ 2lnfprucßS eines fRealgläubigerS, gweifel, benen er fonft nur unter ben «or*

auSfeßungen beS § 372 «@ «. ausweießen fann. 3Beld)e

©eßwierigfeiten baS getrennte «orgeßen ber fRealberecßtigten bringt, ließe fR@fRSomm. § 1128 2tnm. 5, §1130 3lnm. 3;

© t a u b i n g e r § 1128, 1; f Re i n b e d , ®ie Haftung ber «er*

fidjerungSforberung ©. 101). — ®er fRealglaubiger fann fer*

ner baS gntereffe ßaben, bie «efcßlagnaßme ber gorberung nad) §§ 23, 22 Slbf. 2, 146 gm«@. ßerbeigufüßren. g ft er Oielleidjt nidjt meßr gefäßrbet burtß ben «erficßerungSneßmer, ber ben fttnfprud) oerwirft ßat, fo fann ißnt boeß baS «or*

geßeu attberer fRealglaubiger aus § 1290 «@ «. gefäßrlicß fein, gm fRormalfalle, unb wenn man § 101 in meinem

©inne beutet, ift bie Einleitung beS «erfteigerungSoerfaßrenS baS SRittel beS fRacßßppotßefarierS, ©ntfdjäbigung unb ®runb»

ftüd gemeinfamer «ermertung gugufüßren, fieß oor Trennung gu feßüßen. ®enn oon ber «efdjlagnaßme ab fann alles, Worauf fieß bie ^ßpotßef erftredt, nur nod) in bem georbneten

«erfaßten gur gwangSoerfteigerung oerwertet werben, wobei ja bie fRed)te aller fRealglaubiger gut ®eltung fommen.

SMefeS wertoollen fRedjtSbeßelfS wirb ber fRealglaubiger be*

raubt, wenn in bie gorberung gegen ben «erfießerer nießt nad) SRaßgabe beS g w « © . oollftredt Werben fönnte, wenn bie gorberung nidjt bureß gufcßlag auf ben ©rfteßer über*

ginge. GS würbe ferner auSgefdjIoffen fein, bajj ber gwangS»

oerwalter ben 3lnfprucß gum gwede ber SßSieberßerfteliung gettenb maeßt unb wieber ßerftetlt (ügl. © t a u b i n g e r §1130 3lnnt. I d ; « i e r m a n n , ©aißenredijt § 1128 unter III). g ft aber ber «erfid)erer nur gur SiBieberßerftellung gu gaßlen üerpfiidjtet, fo fann oßnc «erfteigerung ber gorberung bereu

«erwertung überhaupt üereitelt werben. ®enn nad) § 17 31««. barf ber «erfidjerer nur m it guftimtnung aller fReal*

gläubiger gaßlen^ er fann oßne guftimmung aller aud) nidjt ben Gläubiger m it ber erften fRangftelle befriebigen. Ob bie*

fer auf bie guftimmung ber anberen flagen fann, feßeint m ir gWeifelßaft, weil eben ber Slnfprucß nur auf gaßlung gum Qwede ber SBieberßerftellung geßt. ®iefe aber fann ber fRealglaubiger feineSfallS ergwingen (ogl. ® g g . 1910, 818;

©euff9lrd). 76, 715). § 17 31««. begwedt ben ©ißuß aller

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