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Deutsche Bauhütte : Zeitschrift der deutschen Architektenschaft, Jg. 45, H. 9

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Academic year: 2022

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4a . j a n r g a n g . H a n n o v e r , d e n 30. A p r i l 1941. H e f t 9.

O m t f c h t B a u h ü t t e

3 ß itfd ir ift öer äeutfctien /Itd iitc k te n fd io ft

H erausgeber: C urt R. Vincent?. — © e tcb ä ftsb a u s: H annover, Hm Scbiffgraben 4 1. Alle Rechte Vorbehalten.

W i e d e r R e i c h s w o h n u n g s k o m m i s s a r d e n F ü h r e r e r l a ß s i e h t .

¡1 Reichskom m issar bezeichnet den heutigen Erfahrungssatz von

D e r P u n k t t r a g b a r e M i e t e n 15 RM- m onatlich allein für Bewirtschaftung als zu hoch und hat p v a s V olk muß die M iete bezahlen können." Selbstverständlich da^ r den R eichsverband des gem einnützigen W ohnungsw esens ist sich der R eichsw ohnungskom m issar darüber klar, daß der aufgefordert, diesem K ostenansatz eine genaue Untersuchung zu . . . w . . & , r K11. widmen, damit jene

180

RM. jährlich

(15

RM. monatlich) noch mog-

W eg einer organisierten M ietensenkung nur über die V erbilligung der J J '

TT . „ , .... tat ii f liehst gesenkt werden. Denn dieser Ansatz ist oben bei Errechnung

H erstellungskosten fuhrt. W enn nun allgem ein gefragt wird, w elch e & . .. . &

_ ® , . . . , r> • u , r~u der verbindlichen M iete nicht berücksichtigt und muß durch Sub­

aktiven Schritte hierzu ergriffen werden, so antw ortet der Reichsw oh- -n*. i r

_ A. . . . , .. . , . r» • i * n« ventionskapitalien aufgebracht werden. Es mußten laufen:

nungskom m issar mit: R ationalisierung und schärfste Preiskontrolle. ^ ö

Er unterscheidet objektive, durch den Krieg gegebene M ehrkosten,

6

f°0 R™' Privatkapital zu 5 Proz. Annuität . . 320 RM.

die er auf 10 Proz. schätzt, und die subjektiven, als welche er die

3600

RM- Subventionskapital zu 0 Proz. . . . 000 RM.

W agniszuschläge in der Kalkulation des Unternehmers ansieht. Bewirtschaftungskosten - o b i g e ...180 RM.

Letztere dürften sich bei der Endabrechnung nicht immer im vollen Absc rei ungen 1 Proz... — 100 RM.

Umfange als notwendig heraussteilen. Man will diesen subjektiven Lasten, wie oben g e w ü n s c h t... 600 RM.

Zuschlägen durch Betriebsüberprüfungen zu Leibe gehen. Auf Erfordernisse also: Erst Rückführung des Herstellungspreises Grund des bereits vorhandenen Bauleistungsbuchs für den sozialen von 14 000 RM. auf 10 000 RM., dann Einsetzen eines verlorenen W ohnungsbau und für verbindlich zu erklärender Baubeschreibun- Zuschusses von 3600 RM., endlich Kinderzuschüsse seitens des gen der landschaftsmäßig geordneten Bautypen soll der Preis- Reichsfinanzministeriums.

behörde, als Ueberwachungsstation, hinreichende M öglichkeit zur Bei der Rückführung glauben wir an eine ausschlaggebende Beurteilung des Preisansatzes der Unternehmer gegeben werden. W irkung der B e s e i t i g u n g d e r A n l i e g e r l e i s t u n g e n , Man hofft, Richtpreise zu gewinnen, die schließlich in einer regel- die je W ohnung auf 800 bis 1400 RM. zu veranschlagen sind. Der rechten Preisordnung für die Einzelleistungen der Bauwirtschaft Führererlaß stellt hierzu ein besonderes Gesetz in Aussicht, über ausmünden sollen. Abgetan soll damit sein, das z. T. ungerechte dessen Tragweite aber noch nichts bekannt ist. Gewaltige Lasten und „sehr rohe" Verfahren zur Ermittlung von Schlüsselzahlen für würden damit vom W ohnungsbau auf die A l l g e m e i n h e i t den Volkswohnungsbau, wie es bisher angewendet wurde. übernommen werden. Der Neubaubesitzer erhält also von den

Man sieht hieraus deutlich, daß vorderhand nur Pläne be- anderen ein hohes Geschenk. Der Rest der Rückführung müßte aus stehen, deren Auswirkung noch nicht praktisch nachgewiesen wer- der M assenproduktion erw artet werden, ohne daß die Auswirkung den kann. Skeptikern wird ausdrücklich entgegengehalten, jetzt heute zahlenmäßig sich berechnen läßt. Das Subventionskapital der keine zahlenmäßigen Zusicherungen und Nachweise darüber zu 3600 RM. als verlorenen Zuschuß zu geben, wird wenig Interesse verlangen, wie sich die erstrebten M aßnahmen nun auf den Her- erwecken. Man wird mindestens eine lprozentige Tilgung ver­

stellungspreis auswirken werden. Das W örtchen „Muß" habe sich langen, bekommt daher im obigen Exempel eine Ueberschreitung schon vielfach in der W irtschaft bewährt (Volksempfänger, Volks- von 36 RM., die man aber bei den nach Meinung des Reichs­

wagen). Der Kommissar erwartet, daß das „Gesetz der großen kommissars zu hohen Bewirtschaftungskosten wieder wettmachen Zahl" sich auch im W ohnungsbau wieder bewähren und die Preise könnte.

werfen wird. Er nennt einfach den Preis der neuen W ohnung mit Ergebnis: Nach dieser Finanzierung kann heute noch nicht ge- 7000 RM. und glaubt an das W under, daß dieser Preis geschafft baut werden, weil es im Augenblick noch nicht möglich ist, mit werden wird. Es wird auf die obigen Vorgänge nationalsoziali- 10 000 RM. zu kalkulieren. Nach einem Erlaß des Kommissars vom stischen Schaffens verwiesen, wo auch schließlich alle W elt das 4. 4. 41 bestätigt sich diese Meinung. Obschon das soziale Bau- Ergebnis staunend anerkannt hat. Hierbei sind 7000 RM. das End- programm zunächst nicht für den Augenblick gedacht war, sondern ergebnis, heute noch das Fernziel. Aber 10 000 RM. sollen das für die Nachkriegszeit, sollen doch neue W ohnungen, soweit sie Nahziel sein, auf dem die Finanzierung aufgebaut werden soll. trotz des Bauverbots heute überhaupt angefangen werden dürfen Dieses Ziel ist noch nicht erreicht. Heute hält die neue W ohnung (also nur kriegs- und wehrwirtschaftliche), schon nach dem Führer- noch bei 14 000 RM. zusätzlich des Unsicherheitsfaktors, wie ihn erlaß erstellt werden. Die Rückführung des Preises auf 10 000 RM.

die Kosten des Luftschutzkellers bedeuten. Entscheidend in die soll also nicht abgewartet werden, vielmehr entsprechend höhere M iethöhe eingreifen wird der Reichsfinanzminister, der daher ein Reichsdarlehen, die nur mit 1 Proz. tilgbar sein sollen, gegeben gewichtiges W ort bereits mitgesprochen hat und 10 000 RM. Her- werden. Man kann sich nach obigem errechnen, daß also minde- stellungskosten der W ohnung als Höchtsatz bestimmt hat. stens 7600 RM. Reichsdarlehen je W ohnung erforderlich sein Der Reichswohnungskommissar hat sich dem als vorläufiges werden. Dabei ist allerdings zu bedenken, daß das Ausmaß dieses Ergebnis angeschlossen. Er will ja sogar bis auf 7000 RM. her- W ohnungsbaues w ährend des Krieges sehr bescheiden sein und unter. Diese 10 000 RM. sollen zu einer 5proz. Annuität laufen, auch die Industrie w eitestgehend durch Arbeitgeberdarlehen ein- also 500 RM. Kapitaldienst bedingen. Man errechnet daraus eine greifen wird.

, durchschnittliche M onatsmiete bei einer völlig Privatwirtschaft- W enn nun die begreifliche Frage gestellt wird, wie m an als liehen Finanzierung" von 50 RM. Der Reichsfinanzministet ver- Unternehm er an diese großen Beträge herankomm en kann, so ist billigt diese M iete durch 10 RM. Kinderzulage je Kind so, daß die zu antworten: Die Frage der T r ä g e r s c h a f t ist z. Z. noch im vierköpfige Familie auf die gewünschte 30-RM.-Monatsmiete käme. Fluß, die Organisation wird geschaffen, hier kann nicht vorgegriffen Man muß diese Rechnung vervollständigen. Zu jenen 500 RM. werden. Das gleiche gilt für den Einsatz der Bauunternehm erschaft.

Kapitaldienst wurden oben stillschweigend noch 100 RM. hinzu- Ueberstürzte Lösungen werden ausdrücklich abgelehnt. Dem Hand­

gerechnet, also 1 Proz. der Herstellungskosten. Auf diese W eise werk soll sich die bisher größte Chance seiner Geschichte eröffnen, ergeben sich 600 RM. Lasten oder 5 0 R M. M onatsmiete. Da diese W ir glauben nicht, daß den Erstellern von V ieretagenhäusern 1 Proz. lediglich für Abschreibungen gebraucht werden, sind noch an entsprechenden Verkehrsflächen Schwierigkeiten erwachsen die Instandhaltungs- und Bewirtschaftungskosten zu decken. Der werden, denn der Geschoßbau ist ausdrücklich einbegriffen worden.

o

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l;e u i u a u n u 1 i n i y4l

B a u b e s c h r e i b u n g u n d B a u z e i c h n u n g

a l s r e c h t l i c h e B e s t a n d t e i l e d e s B a u w e r k v e r t r a g e s .

Von Rechtsanwalt Dr. jur. W e r n e b u r g , Berlin-Steglitz.

A

rt und Umfang der von dem Bauunternehmer für den Bau­

besteller auszuführenden Bauarbeiten sow ie die vom Besteller zu zahlende W erkvergütung sind in erster Linie aus dem von den Vertragsparteien abgeschlossenen B a u w e r k v e r t r a g zu ent­

nehmen; daneben kommt einer etwa diesem Bauwerkvertrag bei­

gefügten Baubeschreibung dann ebenfalls rechtliche Bedeutung zu, wenn diese Baubeschreibung mit zum Bestandteil des erwähnten Bauwerkvertrages gemacht worden ist. Letzteres ist nur dann der Fall, wenn bei Abschluß des eigentlichen Bauwerkvertrages kraft ausdrücklicher diesbezüglicher Vereinbarung zw ischen den Ver­

tragsparteien auch diese etwa von dem Bauunternehmer an­

gefertigte Baubeschreibung m i t z u m B e s t a n d t e i l des Bau­

werkvertrages gemacht worden ist. Es genügt also nicht zur Er­

reichung dieses Erfolgs einer Eingliederung der Baubeschreibung in den Bauwerkvertrag, daß diese Baubeschreibung n a c h A b ­ s c h l u ß des eigentlichen Bauwerkvertrages dem Baubesteller (Bauherrn) nachträglich von dem Bauunternehmer ausgehändigt wird, w enn diese Baubeschreibung von dem eigentlichen Bauwerk­

vertrag inhaltlich abweicht, da dann eben allein der zuvor ab­

geschlossene Bauwerkvertrag inhaltlich bzw. also so rechtlich allein m aßgeblich ist.

Ist nach dem V orgesagten die Baubeschreibung tatsächlich und rechtlich M itbestandteil des eigentlichen Bauwerkvertrages ge­

worden (s. oben eingangs), so ist diese Baubeschreibung für Art und Umfang der von dem Bauunternehmer auszuführenden Bau­

arbeiten an dem bestellten Bauwerk n e b e n dem Bauwerkvertrag mitmaßgebend; dies also in dem Sinne, daß die Baubeschreibung insbesondere dann bzw. insow eit zur Feststellung der vertraglichen Regelung anwendbar ist, als nicht in dem Bauwerkvertrag selbst über die fraglichen Punkte (insbesondere Streitpunkte) besondere und unzw eideutige Parteivereinbarungen vorliegen; in dieser Be­

ziehung bildet also die Baubeschreibung Handhabe und M ittel zur Ausfüllung etw aiger Lücken des Bauwerkvertrages über den Um­

fang und Inhalt der Leistungspflichten, so also w ie gesagt insbe­

sondere auch dann, w enn Vereinbarungen im Bauwerkvertrag nicht enthalten oder unklar sind. Heranzuziehen ist ferner die Bau­

beschreibung dann, w enn der Bauwerkvertrag W idersprüche in der Regelung der fraglichen Punkte des herauszustellenden Bau­

werks zeigt. Im gleichen Sinne hat übrigens die VBO in § 1 (Art und Umfang der Leistung) hierzu Stellung genommen. Bei W ider­

sprüchen im Vertrag gelten nacheinander:

1. Die Beschreibung der Leistung und die besonderen Ver­

tragsbedingungen;

2. die technischen Vorschriften für Bauleistungen und 3. die A llgem einen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen.

W ie bereits oben erwähnt wurde, kann eine nachträgliche und damit einseitige A ushändigung der Bauzeichnung diese damit zum Mitinhalt des abgeschlossenen Bauwerkvertrags machen; ist aber der Besteller mit einer solchen nachträglich von dem Bauunter­

nehmer angefertigten und ihm ausgehändigten Baubeschreibung oder Bauzeichnung ausdrücklich einverstanden, gibt er also dem Bauunternehmer hierzu ausdrückliche Zustimmung, so liegt hierin eine neue den Bauwerkvertrag ergänzende Vereinbarung, und die Baubeschreibung oder Bauzeichnung wird dann hierdurch zum Mit­

bestandteil des Bauwerkvertrages. Zu beachten in letzterwähnten Fällen einer ausdrücklichen Zustimmung des Bestellers ist aber stets, daß diese Zustimmung von diesem ausdrücklich und zw eifels­

frei erklärt sein muß, w ie dies das Reichsgericht in ständiger

Rechtsprechung bezüglich nachträglich überreichter Vertrags­

bedingungen und sonstiger V ertragszusätze entschieden hat.

Ist die Baubeschreibung nach obigen A usführungen zum Mit­

bestandteil des eigen tlich en Bauwerkvertrags gew orden, w as nach obigem nur durch beid erseitige V ertragsvereinbarung erzielt werden kann, so wird hierdurch in Ergänzung des gesch lossen en W erk­

vertrags Art und Umfang der einzelnen V ertragsbestim m ungen des W erkvertrags m aßgeblich zw ischen den Parteien festgesetzt. Dem­

gemäß ist es unzulässig und rechtlich für den Bauunternehmer unbeachtlich, w enn der Baubesteller (Bauherr) nachträglich es ver­

sucht, durch S o n d e r w ü n s c h e den nach M aßgabe der Bau­

beschreibung hinreichend bestim m ten Bau um zugestalten, um auf diese W eise und unter Festhaltung an der ursprünglich verein­

barten Bausumme in den Besitz ein es w ertvolleren Baues zu ge­

langen, als er sich aus der Baubeschreibung ergibt. Derartige Sonderw ünsche des B aubestellers kann also der Bauunternehmer unter H inw eis auf den Bauwerkvertrag und die diesen ergänzende Baubeschreibung ohne w eiteres ablehnen. In diesem Sinne hat sich das R eichsgericht insbesondere in seinem Urteil vom 28. Juni 1932 (RGZ 137, 83) geäußert, indem es hierzu u. a. folgendes aus­

führt: „Zutreffend führt die R evision aus, die Einhaltung der Bau­

summe setze notw endig voraus, daß sich der Bau in einem v er­

tragsm äßig bestim m ten Rahmen halte und diesen Rahmen (nb. ge­

schaffen durch Bauwerkvertrag mit etw a diesem zugefügter Bau­

beschreibung) nicht überschreite. A ndererseits geht es ebenso­

w enig an, daß der A rchitekt (bzw. Bauunternehmer) hervortretende Sonderw ünsche, w ie sie erfahrungsgemäß bei v ie le n Bauten im Laufe der Ausführung zutage treten, dazu benutzt, um sein e Ge­

w ährleistung v ö llig b eiseite zu schieben. D ie A bgrenzung zw ischen den w iderstreitenden beiderseitigen Interessen des Bauherrn und des A rchitekten oder Bauunternehmers muß an Hand der §§ 157, 242 BGB gefunden w erden. Dabei m üssen die A nforderungen von Treu und Glauben gegenüber beiden T eilen zur A nwendung kommen. V erstößt der A rchitekt (Bauunternehmer) gegen Treu und Glauben, indem er, etw a gerade um sich sein es Gewähr­

leistungsversprechens zu entledigen, indem er Sonderw ünsche des Bauherrn hingehen läßt und ihnen nicht entgegentritt, so ist es eb ensow enig statthaft, daß der Bauherr E igenm ächtigkeiten begeht, auf eig en e Faust B estellungen m acht oder gar schon getroffene Anordnungen w ieder aufhebt. Der R evision ist beizustimmen, w enn sie ausführt, die K lägerin (B estellerin des Baues) habe nicht das Recht gehabt, zu Lasten des B eklagten (A rchitekten) und ohne ihn zu fragen, B estellungen zu m achen, die nicht durch den ursprünglichen Plan, durch K ostenvoranschläge und durch be­

sondere Genehm igung gedeckt seien. Sow eit k ein e Genehmigung des B eklagten (A rchitekten bzw. Bauunternehmers) vorliegt, bedarf es, um diesen an der Bausumme festzuhalten, für jeden Fall der richterlichen Feststellung, ob eine M aßnahme der Klägerin (Be­

stellerin) in dem festgelegten G efüge des Bauplanes oder in Zu­

stimmung des Beklagten (A rchitekten bzw. Bauunternehmers) ihre Rechtfertigung findet. Nur in sow eit der Bauunternehmer zu späteren (nach A bschluß des B auw erkvertrages) liegen d en Sonder­

w ünschen des B estellers sein e ausdrückliche Zustimmung gegeben hatte, können diese Sonderw ünsche V erpflichtungen für den Bau­

unternehm er erzeugen. D ies aber dann auch nur unter der Vor­

aussetzung, daß der Baubesteller dem Bauunternehmer für alle derartigen Sonderbestellungsarbeiten den hierzu erforderlichen M ehraufwand vergütet bzw. hierfür angem essene V ergütung ver­

spricht, da dann in sow eit Z usatzvereinbarungen zum ursprüng­

lichen Bauwerkvertrag bzw. zur Bauzeichnung vorliegen , die entsprechend M ehraufwand dann auch die vereinbarte W erk­

vergütung (Bausumme) erhöhen.

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E i n G e m e i n s c h a f t s h a u s f ü r W e r k v e r a n s t a l t u n g e n .

U

nsere Staatsform w e ist jenen starken Sinn und W illen zur Ge­

m einschaft auf, die als erste V oraussetzung erforderlich sind, um N eu es für v ie le zu schaffen. D ie Vermehrung der A rbeitsstätten brachte natürlich auch die Errichtung und den Bau v o n G em ein­

schaftsräum en m it sich. D ie Gestaltung solcher Räume berührt nicht nur den Fachmann, sondern ebenso sehr die W erktätigen.

Längst schon hat die Industrie erkannt, daß die Schaffung an­

ständiger Gem einschaftsräum e nicht ein e Sache ist, die aus einer augenblicklichen Einstellung heraus gefördert w erden muß, sondern daß der Kampf um den sozialen N euaufbau unseres V olkes eine w illkom m ene G elegen h eit bietet, anständige Feierstätten zu er­

richten. Sie sollen besonders der V olksverbundenheit dienen.

W ie in vergan gen en Z eitepochen, so muß auch in unserem Zeit­

alter das Bauschaflen w ieder der äußere Ausdruck der Gesinnung unserer Zeit w erden, eine W en­

de, in der Gefolgschaftsführer und G efolgschaft in echter Kam eradschaft zusam m enstehen.

U eber eins m üssen w ir uns hier­

b ei im klaren sein, die vergan ­ genen Z eitepochen künstleri­

scher Größe können und m ögen uns w ohl Lehrmeister sein, sie dürfen uns aber k ein esfalls zu einer N achahm ung ermuntern.

D ie neue Zeit verlangt auch einen neuen baulichen Ausdruck. K eine falsche Ro­

m antik darf uns beherrschen.

W ohl dürfen K unstschm ied und Bildhauer, M aler und Graphiker dem A rchitekten bei der N eu gestaltu n g solcher Feierräum e mit ihrem ganzen Können an die Hand gehen, alles künstlerisch e Schaffen muß aber jed en eig en w illig en P ersönlichkeitsstil zurückstellen zugunsten der G em einschaft Zu beachten ist hierbei, daß

die heute uns zur Verfügung stehenden neuen W erkstoffe und M aterialien auch neue Formen verlangen. Erkennen lernen m üssen w ir auch w ieder, daß W andflächen nichts anderes sein dürfen als notw endiger Hintergrund. W ir m üssen w ieder lernen, unnütze D inge zu verm eiden und den Raum selbst als solchen in seiner Ruhe, W ürde und F eierlichkeit w irken zu lassen. W o w eiträum ige Säle U nterzüge und damit eine A ufteilung der D ecken verlangen, können solch e L ösungen ohne w eiteres angeordnet w erden. Sie bringen b ei richtiger Harmonie eine w ürdige und geh altvolle

Stimmung in den Raum. Sinngem äße Fensteranordnung m it gutem Lichteinfall, einfache, aber um so harm onischere A ufteilung der W ände sind w eitere W erkzeuge für die Gestaltung der feierlichen Gemeinschaftsräum e. D ie klare Gesamtform und ein gutes V er­

hältnis aller T eile zueinander bestim m en das architektonische Bild.

Ein gem einsam es, g leich g e­

richtetes W ollen muß aus die­

sen Feierhallen strahlen.

G ehen wir bei der Schaf­

fung von G em einschaftsräu­

men von solchen G esichts­

punkten aus, dann ent­

sprechen sie am b esten den Anforderungen, um derent­

w illen sie ins Leben gerufen wurden, dann verkörpern sie auch gleichzeitig echte H öchst­

leistung, dann w erden sie ein Stück von unserem Leben, der Spiegel unserer S eele und da­

mit die V erkörperung unseres schaffenden und rastlos tätigen n ationalsozialistischen Z eit­

alters. Dann w erden auch w irklich große Schöpfungen erstehen als D enkm äler un­

serer heutigen Zeit, ein es g e ­ w altigen, organischen und völk isch en Zusam m enlebens.

Dr.-Ing. V ä t h

Gemeinschaftshaus für die M annesmann-W erke.

A r c h . : B a u d i r e k t o r D r . - I n g . V ä t h , G e l s e n k i r c h e n .

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u c u i d a

u

n u i i ^ ao

G r u n d r i s s e n e u g e m e s s e n . n .

T mmer mehr werden Bauverwaltungen und alle Baufachleute da- von überzeugt, daß es vor allen D ingen darauf ankommt, eine billige M iete zu garantieren. A lle kulturellen V erbesserungen eines Wohnraumes wirken natürlich auch verteuernd. Billige Kriegs- gefangenen-Arbeit bei M assensiedlungen wird voraussichtlich schneller aufhören als die Bauprogrammerledigung. Die Zielsetzun­

gen der Deutschen Arbeitsfront haben in den verschiedenen Gauen für die Grundrißbildungen w ichtige Untersuchung für die Holz­

ersparnis und für die Schnellarbeit vorgenomm en. Es ist deshalb wichtig, diese Grundriß-Varianten oder ihre verschiedenen Typen zu studieren, denn es soll ja die freie Bauwirtschaft aufgefordert werden, sich im um fänglichen Maße an dem M assenbau der V ier­

raumwohnungen zu beteiligen. Fehler sollen vorher ermittelt werden.

Zellengrundriß mit wirtschaftlicher Raumausnutzung. Gemeinsamer Brandgiebel. Sparbauweise durch Fachwerks-Längswand. Wohn­

küche, zwei Schlafzimmer, Bad mit Abort. Erweiterte Verkehrsfläche.

Schornsteine mit ungünstigem Dachaustritt. Musterhafte Durch­

lüftung. Dunkle Herdlage. Drei Steigleitungen unwirtschaftlich oder Verbindung der Rohre unter der Decke im Bad häßlich. Zapfstelle an der Küchen-Außenwand nicht frostfrei. Zwei Räume und Küche heizbar. Der Schrankeinbau im Flur erweist sich als praktisch.

13,22 13,08 9,78 9,58 5,75

51,41 4,53

3,06 Typenvarianten:

W o h n r a u m ...

E ltern sch la fzim m er ...

K in d ersch lafzim m er...

K in d ersch lafzim m er...

K o c h n is c h e ...

N e t t o - W o h n f lä c h e ...

F l u r ...

B a d ...

N e b e n r ä u m e ... 7,64 Brutto-Wohnfläche 51,41 plus 7,64 gleich 59,05 qm.

Die Schornsteine sind in der Fläche bereits abgerechnet.

Der Sitzplatz ist unberücksichtigt geblieben.

Ein anderer Typ:

W o h n ra u m ...15,75 E ltern -S ch lafzim m er...14,00 K inder-Schlafzim m er... 11,70 K o c h r a u m ... 7,75 K inder-Schlafzim m er... 11,70 N e tto -W o h n flä c h e ...60,90 F1u r ... 5,50 Bad, W. C... 3 50 N e b e n r ä u m e ... 9,00 B r u tto -W o h n flä c h e ... 69,90

Gutdurchdachte und zw eckm äßige Typenlösungen, einfache Konstruktionen und tüchtige Bauführungen sind vonnöten. Bei

unseren Durchzügen durch Dänemark und H olland haben wir be­

merkt, w elch es System gequetschter W ohnungen dort zur V er­

billigung der W ohnungen durchgeführt w orden war, w ie häufig Ausnutzung von Ecken und W inkeln zu w inzigen W irtschaftsräum en geführt hatten, in w elchen die M enschen sich tatsächlich, ohne w eiter darüber nachzudenken, einpressen lassen.

M indestbedürfnisse aus W irtschaft, A rbeitsw ettbew erb, Ein­

kommen und Preisgestaltung haben dort im B auwesen zu Spar- m ethoden geführt. Es w aren W ohnungen mit zw erghygienischen Einrichtungen, mit dunklen Toilettenräum en ohne Licht, die im Laufe der Zeit Brutstätten schlechter Luft und G esundheitsschäden werden.

A ls man einst die Stadtrandsiedlungen baute, üm für M enschen mit geringem Einkommen Typenw ohnungen zu schaffen, Gruppen­

wohnhausbauten mit entsprechender Landzugabe, stellte sich bald heraus, daß hier keine G em einsam keit des L ebensgefühls vor­

handen war. Die M enschen drängten dazu, allerlei Eigenes dann aufzunehmen, Veränderungen an den Typen herbeizuführen, w enn sie gew iß waren, daß sie auf lange Zeit eine Bleibe hatten. Prof.

Gustav W olf sagte in seinen bekannten dam aligen W erken über die W irtschaftlichkeit der Typenverwendung: H ochzüchtung einer in den Grundlagen guten Lösung ist zu einer durchaus geklärten und gereiften Typisierung zu erzielen. Daneben aber erhebt es die bedeutende Frage der H erstellungszeit. W ie erreicht man die A b­

kürzung, die beschleunigte Zurücklegung des W eges von der bloßen Bauabsicht bis zur Bauausführung. Dabei gilt es, leichtfertig hin­

gew orfene U nterlagen für das Bauen zu verm eiden. V ereinigung sorgfältiger Vorarbeit und größter Schlagfertigkeit von Güte und Leistungsschnelligkeit, H erstellung von Lagervorräten v o n normier­

ten Bauteilen. Das alles für das Planbüro, für die Finanzdienst­

stelle, nam entlich aber für die Baustelle.

Das ist es also, w eshalb immer w ieder Grundrißplanungen aufs neue durchgesehen, berechnet, mit Baubeschreibungen verglichen und schließlich durch die V erdingung dargestellt werden.

Es kommt also darauf an, einen guten für das Fam ilienleben zw eckm äßigen Grundriß mit rechnerisch nachw eisbaren bau­

technischen Ersparnissen zu erzielen. Eine w ertgesteigerte W oh­

nung, die den V erschlechterungen der letzten Jahre überlegen ist.

Dunkler Herdstandort. Normale Raumabmessungen und Verkehrs­

flächen. Durchlüftung von Küche und Eltern-Schlafzimmer nur diagonal möglich, für Kinderbett ungünstig; eine Kleintür von 50 cm Breite würde diesen Mangel beseitigen. Die Spülnische, störungs­

frei gelegen, würde durch direkte Belichtung mit Kleinfenster

mit

dem Abortfenster gekuppelt

gewinnen. Fehlende Speisekammer kann durch belüftete, mit Leichtbauplatten ausgekleidete Schrank­

nischen in den Fensterbrüstungen ersetzt werden. Ein Raum und Küche heizbar. Im Notfall läßt sich im Abortraum ein Warmwasser­

bereiter mit Brause einbauen bei Massivdecke. Kleiner Durchgangs­

flur mit Garderobemöglichkeit an der Herdwand. Wirtschaftliche Reformtüren mit Oberlichtfüllungen aus dem billigen Rollglas schaffen hellen Flur. Gemeinsamer linker Brandgiebel. Für die Baukosten sind drei belastete Längswände auch wichtig.

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99

E i n E i g e n h e i m m i t S c h i e f e r d a c h

i m R h e i n - T a u n u s - G e b i e t .

A r c h . : P r o f . C h r . M u s e l , M a i n z .

B a u k o s t e n 1 8 0 0 0 R M .

"T \er Bauplatz für unser Haus liegt an einer steigenden Straße.

Das heute selbstverständliche Verlangen nach der Autogarage sowie der W unsch, mit dem Haus nicht direkt an der Straße zu liegen, gab Gelegenheit, nicht die übliche wenig schöne Stütz­

mauer auszuführen, sondern einen Teil als Garage mit darüber­

liegender Terrasse von dem W ohnraum aus betretbar auszubilden.

Der rechteckige Grundriß umfaßt im Erdgeschoß, neben dem Windfang, dabei gut gelegen, Garderobe und Abort, eine Wohn- diele mit der frei eingebauten einläufigen Treppe zum Obergeschoß, den großen W ohnraum mit anschließendem Eßraum, dieser mit Durchreiche zur Küche.

Im Obergeschoß haben wir M öglichkeit für die Stellung von fünf Betten, ferner ist vorhanden das knappe M ädchenzimmer und ein Bad, der Flur ist als Schrankraum ausgestaltet. Man beachte die Stufen in diesem Flur, durch diese ist eine größere Höhe des W ohnraumes möglich gegenüber der W ohndiele und dadurch ein günstiger Maßstab der beiden Räume zueinander. Die Dachspitze wird durch eine einschiebbare Treppe erreicht. Von der Küche geht die Treppe zum Keller, dadurch ist eine leichte Erreichung desselben von außen über den W indfang gegeben.

Die ortsgebundene Bauweise verlangt für Stützmauer und Sockel, M auerwerk aus Schieferbruchstein, das aufgehende M auer­

w erk wird verputzt, aber nicht mit dem oft ausgeführten glatten Edelputz, sondern mit einfachem hellen Kalkmörtelputz in ge­

pflegter Handwerksarbeit. Das Dach sowie die beiden Giebel sind in rheinischer Art geschiefert, keine Schablonendeckung, die fälsch­

lich als deutsche Deckung bezeichnet wird. Gesim sbrett sowie Klappladen bleiben natur stehen und erhalten holzschützenden farblosen Anstrich. Die Fenster sind weiß gestrichen.

Einen besonderen Schmuck neben der sich natürlich ergeben­

den Treppung erhält die Ansicht der Straße durch das Blumen­

fenster der W ohndiele.

W äre noch etwas über die Bauart, soweit nicht bereits ge­

schehen, zu sagen, die Erdgeschoßaußenmauern werden in dem recht bewährten r h e i n i s c h e n H o h l b l o c k - M a u e r w e r k durchgeführt, die Kellerdecke als eisenarme Steindecke, über dem Erdgeschoß haben wir eine Holzdecke mit dem knappsten Quer­

schnitt. Es haben W ohndiele, Wohn- und Eßraum Buchenparkett, sonst das Erdgeschoß Plattenboden. Das Obergeschoß hat durch­

weg Riemenboden. Daß alle M öglichkeiten zur Verbilligung und Erschöpfung der M aterialausnützung angewendet sind, ist als selbst­

verständlich zu erachten, es betrifft dies besonders die Ueber- deckung der Oeffnungen mit scheitrechten Bogen, denn immer geben die Betonstürze zu häßlichen Rissen Anlaß. — Die W ärm e­

versorgung erfolgt durch eine W armwasserheizung, deren Kessel in der W aschküche steht.

Die Baukosten betragen bei rd. 620 cbm umbautem Raum

ä 26 RM. 16 120 RM., dazu kommt für die Garage mit Terrasse

rd. 100 cbm ä 20 RM. gleich 2000 RM., zusammen 18 120 RM.

(6)

1 0 0

A b s t e i f u n g v o n M a u e r n .

B arbeiten m uß m an jic h n m n e r u ^ n e g e n ^ d£r Bestand fähigkeit und der

S t a n d s i c h e r h e i t d e r

A bst^im ng ^ klem eren

von G eb äu d eteilen , la g an zen G eb au u h E rfah rungen

A rbeiten w ird m an genau£

rich ten . G rößere adsiciiujj s P lan u n gen m it genau dar-

‘>'»ch" n sind dabei fo' 8“ d'

sich tsp u n k te: i .

Die

A b steifu n g en

m ü ssen dort an gesetzt wer d en , w o sie w irksam sind u n d die L a sten auch rich tig au fn eh m en .

2 . D ie U n terfa n g u n g en u nd A b steifu n g en m ü ssen so an gelegt w erd en , daß sie die n a ch fo lg en d en b a u - arbeiten n ich t behindern^

ein U m b a u d ieser A b stei­

fu n g en sollte unter kein en U m stä n d en v o rgen om m en w erden.

3 . S teifen u n d S tü tzen dürfen nie unm ittelb ar aut den B od en g estellt w erden.

K o m m en die S teifen aut H oh lräu m e zu steh en , dann sind auch diese zu u nterfangen, u n d zw ar an der S teifen stan -

trauensw ürdigsten G efolgsch aftsm itgh ed er.

i der A u sb ild u n g ^ " ü b e r ie g ln , daß_v o n d e T f r a g ­ arbeiten m uß m an s A h steifu n een der B estand A b steifu n g s-

»'eilige Treiblade

Grundriß

Abb. 1

W erden bei A nbauten an be­

stehende Bau­

lichkeiten neue undtiefereG rün- dungen erforder­

lich, die ein U nterfangen der

bestehenden B randm auer not­

wendig m achen, dann m üssen schräge A bstei­

fungen der gan­

zen B randm auer an denE ckenund an den M ittel­

w änden ausge­

führt w erden, wie der G rundriß Abb x erläutert.

M an kann nun dieseV erstrebun- gen dreiteilig m it T reiblade aus­

führen oder auch als abgebunde­

nen Steifenbock herstellen. Dies kom m t ganz auf die G röße der abzufangenden L asten und auf die Platzverhält­

nisse des Bau­

platzes und der Baugrube an.

Diese Abfangungen m üssen unbedingt vor Beginn )eder Aus­

schachtungsarbeit ausgeführt w erden, w enn die Standfestig­

keit der Brandm auer noch nicht durch irgendw elche Ar­

beiten gefährdet ist. F ür die U nterfangung der Brandm auer werden nach dem Einbau der A bsteifungen kleine Baugruben an den Ecken und M ittelm auern m it A bsteifungen angelegt, wie sie schon früher gezeigt w urden. E rst wenn diese vollkomrnen fertig sind und die M auerung oder B etonierung ausgeführt ist, wird die Brandm auerunterfangung in den anderen T eilen weiter fortgesetzt und auch hierbei wieder nur stückweise M eter auf M eter vorgegangen. Bei größeren Längen sind auch hier zwischen den Ecken und M ittelm auern kleine E inzelbaugruben m it Aus-

Baugrube für Unterfangung

steifu n g in w aagerechter oder ^ n k r e c h te r ^ Z i m m e r u n g ^ ¡ e w en d ig . D ie B reite d ieser B ^ g r,u ^ nmS° ib e rsch reiten . S e lb s tv e r - L ä n g e n ich t das M aß v o n 2 b ’"Luonden se in , u m in der B a u - stä n d lich m uß g e n ü g e n d R a^ . v ° J h das n o tw e n d ig e M a teria l grübe arb eiten zu k ö n n en u n r-jen A rb e itsra u m der

. u n d

A bb.

, » i g , d ann die

T reib la d en . D ie S treb en k ö n n en au 0 u e r s c h n itt di e B ela stu n g h o lz b e ste h e n , w ic h tig is t, daß

i

h Q m an di e S te ife n oder a u fn eh m en kann. A n der, Bral^ ™ a S a tteih o lz in D e c k e n h ö h e an, S treb en m it e in e m Q u erh o lz od er ^ a" erm^ e ste m m t w ir d . A n das in der B randm auer « n g ela issen o d ^ g . ^ R la u e ^ sie d ieses S a ttelh o lz setzt sich d gin u n d h ie r z u m ü ssen g reift eb en falls teilw e ise in d e ^ A u fb a u w ie d e r m it L ö ch er e in g e ste m m t w erd en , S tr e b e n in g u t v erb o lzten

ausgem auert w erden.

U n te n z u sa m m e n g e se tz te n T reib la d en , die aus e in e m S tu ck od er ^ ^ ^ p fä h _ B o h le n b e ste h e n k ö n n en . S B o d en b esch a ffen h eit le n g e h a lte n ,d e r e n L a n g e r is m h g a n z ^ m lan g ls t . rich ten , w ah ren d d ie T ^ it y o n u n te n u n d o b e n ein - g s e m J n dD oT pelkeüen0 angeSz o g e n u n d fe s tg e tr ie b e n . D ie U n te r ­ fan gu n g der B ran d ­

m auer g esch ieh t dann, w ie sch o n b e sc h r ie ­ b e n , v o n der E cke aus, w o zu die k lein en B au gru b en m it e n t­

sp rech en d er V e r z im ­ m eru n g n o tw en d ig sin d . D ie T r e ib la - d en m ü ssen so an­

g e se tz t w erd en , daß sie d ie B au gru b en n ich t ein d rü ck en k ö n ­ n en , d ie S treb e s o ll­

te ein e N e ig u n g v o n etw a 7 0 0 h ab en . W erd en sen k rech te S te ife n erfo rd erlich , so setzt m an d iese au f B o h len u n d D o p ­ p ella tten auf, u m die L a st a u f d em E rd ­ reich b esser z u v er­

te ile n . M it H ilfe der D o p p e lk e ile kann die S te ife , falls n o tw e n ­ d ig , v o n Z eit zu Z eit n a ch g ezo g en w erd en . N ie m a ls darf m an dazu nur e in ­ zeln e K e ile v e r w e n ­ d en , w eil sich da­

d urch die S te ife n lock ern u n d le ic h t h erau ssp rin gen k ö n ­ nen .

A b b . 3 sch ild ert n u n d en S te ife n b o c k , der dort verwendet w ird w o n ich t so v ie l P latz für d ie A b ste ifu n g e n freigehalten w erd en kann. D ie S tr e b e n g r e ife n h ier m it Versatz, einfach oder d o p p elt, je nach L a ste n in e in e n K le b e p fo s te n , der in D i*ken- h ö h e m it S a ttelh o lzstü ck en in der G ie b e lw a n d eingesetzt ist.

K le b e p fo ste n u n d S a tte lh ö lz e r sin d v e r b o lz t, eb en so werden die S treb en m it dem K le b e p fo ste n am V ersa tz g u t verb olzt. Unten sitzt ein e D o p p e lz a n g e , d ie m it S tr e b e n u n d K leb ep fo sten gleich­

falls zu v erb o lze n ist. D e r S tr e b e n fu ß sitz t in ein er Treiblade, die m it ein em P fahl u n d S to lle n h o lz s tü c k e n au f dem Geiande festg em a ch t w ird . D ie T r e ib la d e w ir d m eh rfach v o n der beite u nd von ob en nach u n te n d ic h t vor der V erk eilu n g verbolzt, d am it sie durch d en D ru ck n ic h t a u sein a n d erg etrieb en werden k ann, w en n die K eile a n g e z o g e n w e r d e n . D ie Streb en efh u n ten ein en a b g eru n d eten , stark en Z a p fen , eb en so s die S treb en b ru st ab g eru n d et. D a d u r c h is t e in e gu te Anziehu g m ö g lich , die die S treb e fe s t g e g e n d ie B randm auer p r D ie obere S k izze — A — z e ig t d ie A u sfü h ru n g des oberen S treb en teile s bei E in z e lv e r str e b u n g m it T reib la d e uncj , • S k izze — B — b ei der A n w e n d u n g d es S te ife n b o c k e s, der r a b zu b in d en ist.

D a d iese A b ste ifu n g e n d a z u d ie n e n , d ie Brandmauer vor U m stü rzen zu s c h ü tz e n , m ü s se n sie also so au sgeiu h rt w >

daß alle L a sten ein w a n d frei ü b e r tr a g e n u n d a b geleitet w . D ie in der S k izze a n g e g e b e n e n H o lz stä r k e n sin d n ich t o >

so n d ern so llen nur die R ic h tu n g a n g e b e n .

D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1941

Abb. 3

(7)

Aufnahme

:

Heilmann.

E i n M a l e r h a u s i n K ä m p e n a u f S y l t . Von Architekt O t t o H e i l m a n n , W esterland (Sylt).

A Ile Sommer- und Ferienhäuser an der Nordsee und auf ihren

^ A Inseln haben einen eigenen Landschaftscharakter, nämlich anders als an der Ostsee und anders als an deutschen Binnenseen mit ihren vielen Seglerhäuschen. Diese W ohnhäuser sind keine Villen. Ihre Raumverhältnisse sind gedrängt, dafür erfassen ihre Bewohner in Salzluft und Sonnenlicht ihr naturhaftes Sein.

Das Haus steht auf dem H eiderücken der Insel, mit großartigem Ausblick auf die beiden Meere, des W atts und der Nordsee, über die Dünenwelt und Heide.

Das tief heruntergezogene, heimische Retdach, Fensterform, Sprossenteilungen und der umschließende Sodenwall entsprechen der nordfriesischen Bauweise.

Die besondere Grundrißform wurde gewählt, um recht vielen Räumen die besten Ausblicke über das nahe W attenm eer und über die ferne Festlandsküste zu geben, um so mehr das Haus in den Sommermonaten Kurgäste aufnimmt, die sich an den herrlichen Landschaftsbildern erfreuen sollen. Schon von der Halle aus kann man durch die große Glastür und durch das mächtige W ohnraum-

fenster über das M eer sehen. Auch das Atelier im Dachgeschoß bietet diese Seesicht und hat die erwünschte Nordlage.

Die Umfassungswände sind mit Luftschicht gemauert und außen verputzt. Decken und Dachschrägen wurden mit H eraklithplatten verkleidet.

In der Halle und den unteren Gemeinschaftsräumen sind die Holzbalken sichtbar geblieben und die W ände zum Teil getäfelt.

Ein gemauerter Kamin bringt Stimmung in das W ohnzimmer.

Alle Möbel sind eingebaut, und die Gästezimmer haben fließen­

des W asser erhalten, das durch einen Brunnen mit elektrischem Pumpwerk beschafft wird. Die elektrisch betriebene Küche, Bad und Toiletten haben gekachelte Fußböden und W ände.

Der Bauherr hat alten, schönen H ausrat gesammelt und alle Räume geschmackvoll mit Farben ausgestattet.

Die Baukosten betrugen für das schlüsselfertige Haus, einschl.

der eingebauten Möbel und Ausstattung, mit Umwallung und

Architektenhonorar rund 27 000 RM.

(8)

B

102

U

O

R

D E U T S C H E B A U H U T T E i»«-*

H U N G

D e r S c h a l l s c h u t z z w i s c h e n I n d u s t r i e ® u n d W o h n b a u t e n .

i i.

Es gibt heute eine Menge verschiedener Schalldämmbaustoffe, doch leider mußte ihr W ert einmal durch übertriebene Werbung und dann auch durch falsche Anwendung gewisse Enttäuschungen bringen. Geeignet sind heute verschiedene Leichtbetone in stark poröser Ausführung, dann Holzwolleleichtplatten, Kork- und Kork­

schrotplatten, Schallschluckmatten in Verbindung mit Teer- oder Bitumenschichten, aus Wollfilz oder anderen Fasern, Glaswolle- und Glaswattematten in Verbindung mit Asphaltpapier und See­

grasmatten. Diese werden entsprechend ihrer Beschaffenheit ge­

mäß zwischen Rohdecke und Fußbodenschicht und zwischen oder auf die Wände angeordnet, wobei zu beachten ist, daß für den Wert eines Dämmstoffes nicht einzig seine Bestandteile, sondern die größtmöglichste Federung maßgebend ist, weshalb die Fußboden­

schichten und die M aschinenfundamente entsprechend stark be­

messen sein müssen, wenn Rissebiidungen nicht die Dämmwirkung behindern sollen. Außerdem muß die Einordnung der Dämm­

schichten so geschehen, daß die Oberschichten der Decke oder die Tragwerke in den W änden schwimmend angeordnet werden, wo­

durch die Schalldämmung wirksam gemacht wird. Sandschichten sind weniger schalldämmend. Magnesit- und Bimsbetonschichten können leicht treiben und zu Rissebildungen führen, wodurch die Dämmwirkung beeinträchtigt wird.

t—Eisenbetondecke

\ —Teer paste

' Dämmplatte ufbeton Estrich Betonbalken Schallschlucker

fa ls c h

werden muß, wenn eine zweite Brand­

mauer ausgeführt wird, damit die Mauer nicht zum Schwingen gebracht wird und die ankommenden Er­

schütterungen über Gebühr auf die Nach­

bargrundmauer über­

tragen werden. Man lagert die Deckenauf­

lager unten auf druck- feste Dämmstoffe und

ebenfalls auf der Deckenschicht, wo sich die M auer wei­

ter aufsetzt, aber hin­

ten gegen den Nach­

bar zu verwendet man schallweiche Dämm­

platten. Genau so w er­

den die Balkenköpfe aufgelagert, ganz gleich ob M assiv- oder Holz­

konstruktionen verw endet werden. Die Schwingungen in der Decke werden durch die schwimmende Trennung des Estrichs von der Rohdecke vermindert, indem zwischen Rohdecke und Estrich eine auf Teer- oder Bitumenfilzpappen gelagerte Holzwolleleichtplatte oder die in der Tabelle gezeigten Dämmstoffe eingeschaltet w er­

den, die an den W änden entsprechend hochzuführen sind, damit der richtige Schutz erzielt wird. B e t o n s ä u l e n werden nach Abb.

8

eingebaut und dort mit entsprechenden Schallschluckmatten ummantelt, wo sie mit dem M auerwerk in Berührung kommen.

Vollkommen f a l s c h wäre auch die Einordnung der Dämmschicht an der Decke nach Abb. 9. Hier ist die D ä m m s c h i c h t an die D e c k e n u n t e r s e i t e auf Latten mit Luftschicht angebracht, da aber das Deckenauflager nicht mit Dämmschichten versehen ist, so ist die dämmende W irkung so gering, daß sie nicht spürbar wird. Die richtige Ausführung mit auf der Decke verlegter Dämm­

schicht zeigt nochmals in Abb. 7 ähnlicher Ausführung Abb. 10.

A b b . 5

Wichtig ist es, daß die D e c k e n a u f l a g e r und die S ä u l e n e i n b i n d u n g e n und die auflagernden Eisenbeton­

balkenköpfe gut mit schallschluckenden Schichten gedämmt wer­

den. Abb. 5 und

6

zeigen die f a l s c h e A u s r ü s t u n g a n d e r B r a n d m a u e r . An sich dürfen die Decken- und Skelett­

konstruktionen schon niemals mit auf der Nachbarbrandmauer auf­

gelagert werden, wenn dies auch zulässig wäre, so würde dadurch die Wirkung der Schalldämmung der Wand in jedem Falle auf­

gehoben. Die Dämmung der Hinterseite der Säulen, Balken und Deckenauflager genügt hier unter keinen Umständen. Die richtige Ausführung zeigen Abb. 7 und

8

. Abb. 7 behandelt zuerst die

D e c k e i n o r d n u n g , die auch in der Auflagerung geschützt

Abb. 7

Drahtgewebe

S f e J /y-Ddmmstreifen ÆSjK^Anschlag Jnnen

Umfassung PutzDämmplatte SchallscNuckmatte

neue Brandmauer Luftschicht alte Brandmauer

(9)

103

■Schlitz

■Dreiquartier Dämmschicht

■Schallschluckend

■Dämmplatte .Drahtgewebe

U e b e r d i e W i r k u n g s w e i s e v o n H o l z ? S c h u t z m i t t e l n g e g e n H a u s b o c k .

Von Prof. Dr. S c h u l z e , Berlin-Dahlem.

E

s besteht kein Zweifel mehr darüber, daß der Hausbockkäfer als Großschädling zu betrachten ist und daß sich aus bau­

technischen Gründen, mit denen wir uns abfinden müssen, die A us­

w irkungen seiner Tätigkeit verstärken werden, w enn nicht G egen­

maßnahmen ergriffen werden. Schon die Höhe der zur B eseitigung der im R eichsgebiet vorhandenen Schäden notw endigen A ufw en ­ dungen verlangt aber gebieterisch nach der bestm öglichen Grund­

lage für alle etw a einzuleitenden Bekämpfungsmaßnahmen, zumal eine wirksam e Bekämpfung des Hausbockkäfers k ein esw egs leicht ist.

A uf Grund eines im Rahmen des V ierjahresplanes erteilten Forschungsauftrages führt nun die w erkstoffbiologische Fachabtei­

lung des Staatlichen M aterialprüfungsamtes Berlin-Dahlem um fang­

reiche U ntersuchungen vor allem auf dem G ebiet der H ausbock­

mittel-Prüfung aus. Im Rahmen der kurzen zur V erfügung steh en ­ den Zeit zeigte der Vortragende, w elch e Erkenntnisse sich hinsicht­

lich des genannten Themas aus den durchgeführten U ntersuchungen ergeben und w ie sie gew onnen wurden. Das en tw ick elte Verfahren zur Prüfung der insektentötenden W irkung von H olzschutzm itteln erm öglicht einen zahlenm äßigen, w irklich zutreffenden V ergleich.

Zahlreiche Schutzstoffe sind bereits nach diesem Verfahren geprüft worden. Die gegenüber Hausbock- und A nobien-Larven ken n ­ zeichnenden Giftwerte der bisher von der A rbeitsgem einschaft zur Förderung der Hausbockkäferbekäm pfung zugelassen en Schutzstoffe und die einer Reihe chem ischer Grundstoffe wurden erstm alig be­

kanntgegeben. Da die Gift- bzw. Schutzwirkung der M ittel gegen holzzerstörende Insekten auf recht versch ied en e W eise zustande kommt, wird im Staatlichen M aterialprüfungsamt die zuerst g e ­ nannte Prüfart zur Beurteilung der b iologisch en W irkung noch durch eine Reihe anderer ergänzt. W ichtig hierfür ist auch die B e­

stimmung, der Eindringtiefe und einer etw a vorhandenen Fähigkeit, in Gas- oder Dampfform zu w irken, ferner die V erdunstbarkeit der M ittel im Hinblick auf ihre Dauerwirkung. H in gew iesen wurde auch auf neue im Staatlichen M aterialprüfungsam t durchgeführte Untersuchungen, die den bisher gänzlich unberücksichtigten Einfluß der Schutzstoffe auf Eiablage und E ientw icklung des H ausbock­

käfers und die W irkung als Berührungs- und A tm ungsgift auf die noch nicht in das Holz eingebohrten Eilarven betreffen. D ie plan­

m äßigen und neuartigen U ntersuchungen des A m tes haben nicht nur zu einer w eitgehenden Klärung der Schutzm ittelfrage, sondern auch zur Entdeckung zw eier neuer gegen H ausbock und A nobien sehr wirksam er Schutzstoffe geführt.

3 Brandmauer

Schallschluckmatte Betondecke r ic h tig

Dammplatte Putz Bitumen Dämmplatte alte Brandmauer

neue Brandmauer

Abb.

8

W ichtig ist auch, daß die einzelnen M a s c h i n e n ­ f ü ß e und F u n ­

d a m e n t e eine S c h a l l d ä m ­ m u n g erhalten, w eil dadurch die Erschütterungen schon beträchtlich verm indert werden.

Man führt diese Dämmung nach Abb. 12 aus, indem man die Funda­

m ente ebenfalls schw im m end aus­

führt und von der Rohdecke trennt, außerdem sollen die M aschinenfüße eine druckfeste D ämmunterlage erhalten, w ie sie in verschiedenen A usführungen im Baustoffhandel erhältlich sind.

Man kann auch eine H o l z b a l k e n d e c k e unter Umständen für D ecken in g e w e r b l i c h e n B e t r i e b e n verw enden. Man führt diese mit Schalldäm m ung nach Abb. 11 aus, indem man über die H olzbalken eine D rahtziegelgew ebem atte hängt, auf diese eine am Balken m indestens 5 cm dicke Leichtbetonschicht aufbringt und den Estrich durch Einschaltung einer H olzw olleleichtplatte oder sonstigen Dämmplatte schw im m end ausführt. Die Balkenauflager sind dann entsprechend mit Schallschluckm atten zu ummanteln.

Durch W ä n d e g e h e n d e R o h r l e i t u n g e n sind gleichfalls gute Schallübertrager, genau so, als w enn sie durch die D ecke gehen. Man umm antelt daher die Rohrleitung mit Glasfaserschalen, um w ickelt diese mit Teerstrick, der recht fest sitzen soll und dichtet dann den Rohrdurchgang noch mit Schallschluckstoffen.

Z w ischenw ände w erden dann in doppelter Ausführung errichtet, wo-

Abb. 11

Abb. 9 und 10

bei die W andanschlüsse sow ie die am Fußboden und an der D ecke mit schalldäm m enden Zw i­

schenlagen nach Abb. 13 zu v erseh en sind. (Siehe auch: E. M eyer „Die M ehrfachw and als aku­

stisch m echanische Dros­

selkette".) Es gibt heute auch patentierte V erfah­

ren durch entsprechende Randpolster.

Zusam m endfassend muß gesagt w erden, daß das

— Maschinenfuft

^challßchfucker

Schalldämm Rohrleitung

Teerstrick'' Betondecke

Schallschiucker Schalldämmer Dämmplatte

1 . : ‘ S challda, nm er

1 èchallschlucker Dämmplatte Gebiet des Schallschutzes Schallsphfocker im B auw esen für Indu­

striebauten auch heute noch vom Baufachmann w ie vom Betriebsfach­

mann v ie l zu w enig beachtet w ird und man an die Schall- dämm fähigkeit der baulichen

Maßnahmen m eist zu hohe

Anforderungen stellt. Norm ale Bauw eisen ohne entsprechende

Schutzmaß­

nahmen können diese niem als erfüllen. W er­

den aber schall­

schluckende uno schallschützende Z w ischenschich­

ten und Maß­

nahmen vorgesehen, dann m üssen diese konstruktiv entsprechend ihrer stofflichen Zusamm ensetzung eingebaut werden, wodurch die G esetze der Schalldämmung erst erfüllt w erden können.

Abb. 12 und I 3

(10)

104

D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1941

E r f a h r u n g s a u s t a u s c h u n d A u s k u n f t e i .

A lle a u s d e m L e s e rk re ise g e ste llte n fa ch lic h e n F r a g e n w erd e n , so w e it sie fü r d ie G e sa m th e it v o n W ic h tig k e it sin d , a n d ie se r S te lle b e a n tw o rte t.

B e a n tw o rtu n g e n d e r L e s e r kö n n en a u ch in k u rz e r P o stk a rte n fo r m er­

fo lg en . — B e z u g s q u e lle n ( F ir m e n ­ ad resse n ) k ö n n en , d en V o rs c h r ifte n des W e rb e ra te s e n tsp re ch en d , den L e se rn n u r s c h r iftlic h g en a n n t w erd e n .

Anfragen

ersch ein e n

im A n z e ig e n te il d e r Z e its c h rift.

Antwort 3722. Feuchtigkeit in länd­

lichem Gebäude.

Das Eindringen von Feuchtigkeit in das Bauwerk wird zweck­

mäßig durch Ausbildung eines wasser­

dichten Putzes an den Wänden der W äsche­

rei und eines wasserdichten Estriches am Fußboden verhindert. Putz und Estrich werden aus Zementmörtel unter Zusatz eines geeigneten Dichtungsmittels her­

gestellt. Um das Eindringen von Feuchtig­

keit zu verhindern, kann auch ein aller­

dings schwarzer bituminöser Anstrich her­

gestellt werden.

Nr. 3729. Kosten für Gerüste und Ge­

räte.

Für die Erneuerung und Unterhaltung der Geräte werden hier 5 Proz. der Lohn­

summe ausgerechnet. Das Aufstellen der Ge­

rüste erfolgte im Tagelohn, so daß nur die Vergütung für die Vorhaltung des Holzes und seines Verschnittes in Betracht kommt.

Hierbei geht man von der üblichen An­

nahme aus, daß das Gerüstholz drei Bau­

jahre zu je neun Monaten verwendet wer­

den kann. Aus dem Anschaffungspreis des Holzes und der Zahl der Tage seiner Ver­

wendung bei den Lohnarbeiten läßt sich die zu beanspruchende Entschädigung be­

rechnen.

Nr. 3729. Kosten für Gerüste und Ge­

räte.

Grundsätzlich wird bei Berechnung im Tagelohn für Stellung von Gerüst und Gerät n i c h t s berechnet, da in den Zu­

schlägen auf einen Lohn (in Hannover laut Baugewerksamt 55 Proz. auf Lohn) diese Lieferung bzw. Vorhaltung einbegriffen ist.

Es ist an sich ungewöhnlich, einen gan­

zen Bau bzw. Umbau mit derartigen Ab­

rechnungssummen in Tagelohn auszuführen, und es wird angenommen, daß vom Unter­

nehmer vielleicht ein besonders gedrückter Tagelohnsatz zugestanden ist. Es wäre rich­

tig gewesen, hier den entsprechenden Vor­

behalt zur Gerüststellung sich bei Auftrags­

übernahme auszubedingen.

In jedem Falle, um so mehr es sich hier überwiegend um r e i n e Lohnarbeit ohne Materiallieferung handelt, und da auch die alten, heute immer noch gültigen Zuschläge auf Lohn die gesteigerten Unkosten kaum noch decken (Preisstopverordnung), wäre es berechtigt, wenigstens für folgende Fälle Sonderberechnung aufzustellen:

1. Für Benutzung einer Betonmaschine, eines Aufzuges usw. (Vorteil des Bauherrn, es werden Arbeitskräfte gespart).

^ Vorhalten von Schalung aus Kant­

holzern usw. bei Eisenbeton als Stein- eisenkonstruktionen (ein Drittel vom Neu­

wert einschl. Verschnitt).

3. Für ^M itbenutzung von Geräten usw. durch andere Handwerker.

4. Für Sonderkonstruktionen, Absteifungen hinaus"'? UmnbaU Üb6r ein normales Maß

Ä S T * “ r A“ - “ "■>

Nr. 3730. Nachforderung bei geheimen Vorbehalten. Eine Nachforderung des nicht einkalkulierten Architektenhonorars ist aus­

geschlossen, wenn der Architekt die still­

schweigende Absicht hatte, die Planung nicht zu berechnen. Dann ist nämlich we­

der die Gebührenordnung 'für Architekten zum Gegenstand des Vertrages gemacht, noch ist für die Planarbeiten die übliche Vergütung vereinbart; im Gegenteil, wenn der Bauherr diese stillschweigende Absicht kannte, ist Uebereinstimmung über die Nichtberechnung gegeben. Das schließt auch eine Nachforderung aus. — Anders verhält es sich bei M ehrkosten, die durch unabwendbare Ereignisse (Ueberschwem- mung, Frost, sofern er nicht voraussehbar war) verursacht sind. Solche Mehrkosten bzw. M ehrarbeiten hat der Bauherr regel­

mäßig zu tragen, es sei denn, daß eine Pauschalsumme vereinbart ist. Dann ist der Architekt bzw. Unternehmer an diese ge­

bunden.

Nr. 3731.

K ellerverdichtungsm ittel.

Es ist der tiefste Stand des Grundwasser­

spiegels abzuwarten, der etwa im Herbst em treten wird. Dann sind alle inneren Wände der Kellerräume bis etwa 20 cm über dem höchsten festgesteliten Grund­

wasserstand und die Kellersohle von dem alten Putz zu befreien und sauber abzu­

waschen, so daß keine Putzreste verbleiben.

Die so vorbereiteten Flächen an W änden und Kellersohlen sind alsdann mit einem wasserdichten Putz aus Zementmörtel 1:1,5 zu versehen, der noch mit einer Zement­

schlämme etwa

1

mm stark zu überziehen ist, damit alle Poren verstopft werden.

Nach vollständiger Erhärtung und Aus­

trocknung der Verputzten Flächen sind diese mit Bitumen anzustreichen. Die auf beschriebene W eise hergestelltfen w asser­

dichten Flächen sind noch gegen Beschädi­

gungen zu schützen. Dies geschieht da­

durch, daß auf der Kellersohle ein weicher Beton von etwa 10 cm Stärke in der Zu­

sammensetzung

1

Teil Zement,

1

Teil Kalk, 4 Teile Sand und

6

Teile Splitt oder Kies von

1

cm Kerngröße aufgebracht wird. Vor den wasserdichten Flächen der Kellerwände ist eine Backsteinmauer von einer halben Steinstärke in Zementmörtel

1 :3

aufzu­

mauern und mit demselben M örtel auszu­ fugen.

Nr. 3731. Kellerdichtungsm ittel.

Die Arbeiten können nur bei niedrigem Grund­

wasser und bei trockenen Kellern aus­

geführt werden: Es empfiehlt sich, eine Isolierung aus Asphaltisolierpappe in Klebe­

masse und Deckanstrich wasserdicht auf den alten Betonfußboden des Kellers auf­

zubringen und diese auch an den W and­

flächen bis mindestens

10

cm über höchsten Grundwasserstand hochzuziehen. Auf diese Isolierung wird dann eine mindestens

5

cm starke Betonauffüllung

1:5

aufgestampft, die W andisolierung mit einer vorgem auerten Ziegelflachschicht in Zementmörtel ge- w W andflachen in Höhe der Vormauerung anschließend Fußboden und mit einem wasserdichten Zementanstrich

^ ^ e rz o g e n und dieser gebügelt und ge­

glättet. Dem Beton, wie besonders dfm w !n u W1i em Dichtungsmittel gegen W asserdurchgang zugesetzt. Der Estrich wird zwischen Fußboden und W and mit einer Flaschenhohlkehle versehen.

Voraussetzung für diese Art der Dich- Grenzon hl W asserdruck in normalen Sich T h Und der Fußboden genügende bietet §e8en Auftrieb und Hochdrücke nronramm32' ^ rundrlsse

^

W ohnungsbau­

programm. Grundrisse für die W ohn­

gebäude, die nach der Anordnung des Füh­

rers v. 15. 11. 1940 über den sozialen W oh­

nungsbau errichtet w erden sollen, sind noch nicht bekanntgegeben worden und, so weit bekannt, noch in Bearbeitung. Zur Erlangung geeigneter Entwürfe hierfür ist jetzt ein W ettbewerb von der Stadtschaft für Niedersachsen ausgeschrieben worden, dessen Einreichungsfrist am 10. April 1941 abläuft.

Nr. 3733. Gebühr für nicht ausgelührte Arbeiten.

Für nicht ausgeführte Arbeiten kann der Bauherr gemäß § 14 ArchGebO.

grundsätzlich einen Teil der Gebühr zu­

rückbehalten. Die Höhe dieser zurückzube­

haltenden Beträge ist nach den Kosten der betr. Arbeiten zu ermitteln. Z. B. bei einer Gesamtbausumme von 18 000 RM. wird bei den M alerarbeiten über rund 600 RM. die örtliche Bauausführung nicht durchgeführt.

Gemäß § 16 Abs. 2 a. a. O. ist hier die Ein­

behaltung von 1,5 Proz. der „Herstellungs- summe", d. h. von 600 RM. gerechtfertigt.

Sind A rbeiten über 3000 RM. noch nicht abgerechnet, so ist die Oberleitung i. S. v.

§ 15 Ziff.

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f noch nicht beendet. Von der Gebühr für die Oberleitung (30 Proz. der Gesamtgebühr) können deshalb höchstens ein Sechstel einbehalten werden. In beiden Fällen (1,5 Proz. von 600 RM. und ein Sechstel der Teilgebühr für Oberleitung) muß jedoch aus folgenden Gründen unter den genannten Sätzen geblieben werden, weil die zu leistenden Arbeiten nicht den Kosten entsprechen. So umfaßt z. B. die Oberleitung außer der Abrechnung die Lei­

tung des Baues usw., und für die Bauführung gilt dasselbe. Die Einbehaltung eines Be­

trages von

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Proz. der Gesamtgebühr er­

scheint unter Berücksichtigung dieser Um­

stände berechtigt zu sein.

Nr. 3734. Luftschutzkeller.

Nach dem Erlaß des Preuß. Finanzministers vom

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. 12.

1940 sind bei allen Neubauten im gesamten Reichsgebiet bombensichere Luftschutz­

räume auszuführen. Die Richtlinien für die bombensichere Ausführungsweise können bei den Baupolizeibehörden eingesehen wer­

den. W eitere Durchführungsbestimmungen, insbesondere über die Tragung der Kosten', sind noch nicht ergangen.

Nr. 3735. M ehrkosten des Unternehmers.

Die Lagerkosten des Baumaterials hat grund­

sätzlich der Unternehm er zu tragen. Das­

selbe gilt für die Kosten des Umstapelns.

Allerdings braucht der Unternehm er nicht dafür aufzukommen, wenn er diese Kosten nicht voraussehen konnte; d. h. wenn sich die Arbeiten erst durch spätere Verände­

rungen der Baustelle ergeben haben und infolgedessen der Unternehm er diese Kosten in seinen Kostenanschlag oder sein Preis­

angebot nicht einkalkulieren konnte. Auch Kosten der Schneebeseitigung gehen unter den gleichen Voraussetzungen zu Lasten des Unternehmers. Unterläßt er dies, so hat er trotzdem im Verhältnis zum Bauherrn dafür aufzukommen. Bei anorm alen Schnee­

verhältnissen hat der Bauherr diese M ehr­

kosten zu tragen. Die Vornahme von Frost­

schutz ist Sache der einzelnen Unternehm er Eine Betonfirma, die Betonarbeiten im W inter übernimmt, hat die in einer nor­

malen Frostperiode entstehenden Kosten des Frostschutzes zu tragen. M ehrkosten infolge anorm alen Frostes gehen zu Lastdn des Bauherrn.

H erausgeber und verantw ortlicher H a u p ts c h r iftle i,.,.

C U R T R. V I N C E N T Z . u e lte r - B au tech n ik ; H e l m u t H i l l e , K arlsruh e

B ild tec h n ik : A L F R I E D G A R B E G esch äftsstelle : H annover, A m Schiffgraben 4|

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Hier kann daher besonders das Spritzverfahren em pfohlen werden, w obei auch viel geringere M aterialverluste eintreten und eine große G leichm äßigkeit der

nommen werden; Man kann diese A rbeiten nicht einfach mit im glatten M auerwerk verrechnen, denn es ergebend sich, wie schon gesagt, beträchtliche M ehrarbeiten

den die Formlinge herausgenom m en, um in Trockenräum en oder Schuppen abzubinden und zu erhärten. Die Anwendung von M itteln zur Beschleunigung des Abbindens ist

raum soll reichlich Fenster haben und recht hell gestaltet sein. Eine breite Türanlage öffnet den Raum nach dem G artenspielplatz hin. W ichtig ist jedenfalls, daß

verband angewendet, der zwar bei der Schornsteinwanddicke von 12 cm nicht auf die Verwendung von Quartieren verzichten kann, der diese aber so im Verband

geschnitten sind und so eine W assernase bilden. Muß doch eine w aagrechte Leiste angeordnet werden, die den Schalungsabschluß am Sockel bilden soll, dann bringt

Dies ist aber immer nur dann möglich, wenn der ausführende Fachmann schon bei der Planung den Bauleiter auf derartige Notwendigkeiten einer werkgerechten

lichst ohne V orlegestufen auszuführen, auch b ei neueren Bauten große N achteile, die v o n sehr v ie le n Baufachleuten nicht richtig erkannt w erden, die d