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Deutsche Bauzeitung, Jg. 61, No. 14

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Academic year: 2022

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DE UTSCHE BAUZEITUNG

MIT DEN BEILAGEN: STADT UND SIEDLUNG / WETTBEWERBE

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG / BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT

HERAUSGEBER: P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMSTR. FRITZ EISELEN Alle R echte Vorbehalten. — F ü r n ich t v erlan g te B eiträge k ein e G ew ähr.

61. J A H R G A N G BERLIN, DEN 16. FEB RU A R 1927 Nr. 14

Neue Krankenhausbauten.

N eubau der C hirurgischen K lin ik und Prosektur des städt. K ran k en h au ses in H arburg a. Elbe.

Von M agistratsbaurat Carl L e m b k e , H arburg a. Elbe. (Hierzu 15 Abbildungen.)

D

ie u n au fh ö rlic h fo rts c h re ite n d e E n tw ic k lu n g au f dem- G eb iet des K ra n k e n h a u sb a u e s, die reg e lm äß ig e B e v ö lk e ru n g sz u n ah m e in S tä d te n m it g esu n d em W a c h s tu m u n d — n ic h t zu­

letzt — au c h die d u rc h die N o t d e r K rieg s- u n d N ac h ­ k rieg sz eit h erv o rg e ru fe n e b eso n d ere B e an sp ru c h u n g der K ra n k e n h ä u se r b rin g t den d eu tsch e n S tä d te n b ed e u te n d e B a u au fg ab en in d e r F ü rso rg e fü r le tztere.

H ierbei w ird es vielen S tä d te n , d ie a u s der V o r­

k rieg sz eit im B esitz eines in sich a b g e ru n d e te n soge­

n an n ten „Allgem einem K ra n k e n h a u s e s “ sind, so ergehen, daß sie — w ie es die S ta d t H a rb u rg v e rsu c h t h a t — den w ertv o llen A ltb e sitz ih res K ra n k e n h a u se s durch

die M ittel des U m baues, A nbaues u n d A ufbaues m it den F o rd e ru n g e n n ach E rw e ite ru n g u n d V erbesserung in E in k la n g zu brin g en streben. D aß hierbei beso n d ere S ch w ierig k eiten en tsteh en , daß diese ab e r au ch zu besonderen L ösu n g en führen können, m öge ein B lick au f die diesem A ufsatz b eig efü g ten L ag e p län e , G ru n d ­ risse, S ch n itte u n d A n sich ten zeigen (Abb. 1— 15, S. 129— 134).

D urch die V o rsch riften ü b er A nlage, B au u nd E in ric h tu n g v on K ra n k e n a n sta lte n des M inisters für V o lk sw o h lfah rt vom 30. März 1920 sind fü r den K ra n k e n h a u sb a u g eg en ü b er den v o r dem K rieg e 1914 bis 1918 g elten d e n B estim m ungen erhebliche E rleic h te -

Abb. 1. C h iru rg isch e K linik. M ittelbau S ü d seite. Arch. M ag.-B aurat L e m b k e , H arburg.

129

(2)

Abb. 2.

Abb. 3.

Abb. 4. Q u ersch n itt v. N eubau d. C hirurg. K linik. (1 : 400.) Abb. 5 (links). L ag e p la n C hirurg. K linik. (1 : 1500.)

Abb. 2 (oben). G rundriß 1. u . 2. Obergeschoß (1 : 400.) Abb. 3 (Mitte). G rundriß Erdgeschoß. (1 : 400.)

Nr. 14.

(3)

rungen in den Anforderungen an die Raum abm essungen, die Bedachungsart der Altbauten verlassen werden bezogen auf die B etteneinheit, eingeführt. Die Be- mußten, wird es verständlich erscheinen, daß sich die achtung dieser Ersparnisbestim mungen allein führt im G estaltung des Baukörpers und seiner Einzelform en,

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/ergleich zu den A ltbauten zu vollkom m en veränderten trotzdem es sich streng genom men um Umbauten

\c h se n - und Höhenmaßen. W enn überdies — w ie handelte, von dem Vorhandenen völlig befreite.

?s hier vorlag — das Material der Außenw ände und Bei dem Neubau der C h i r u r g i s c h e n K l i n i k

131

(4)

Abb. 8. P rosektur und K apellenbau. M ittelbau und K apelleneingang.

Abb. 9. P rosektur und K apellenbau. F lü g elb au ten und E in g a n g für L eid trag e n d e.

erschien dies um so berechtigter, als die Erweiterung der bestehenden Klinik auf das doppelte Maß des bis­

herigen Umfangs (60 Betten) vorgenommen werden mußte. Da mit dieser Vergrößerung gleichzeitig die Einrichtung neuer Operationssäle, die den Altbau und Neubau zu versorgen haben, angeordnet wurde, ver­

legte sich das Schwergewicht der gesamten Bauanlage auf die Seite des Neubaues. - Die Angliederung an

132

den Altbau, der in einer nach Süden offenen U-Form gebildet ist, geschah in der W e ise , d a ß d u rch die V er­

mittlung vom Zwischenbauten der Ü b erg an g in den neuen Bauteil gew onnen wird: dieser ist in seiner Längsachse von Osten nach W esten g e ric h te t, und es sind ihm in der M ittelachse nach N o rd en zu die O perationsabteilung sow ie an den beiden Enden mach Süden zu die großen K rankensäle und ihre Liegehallen

Nr. 4.

(5)

Abb. 10. C h iru rg isch e K linik. W estein g an g . M ännerseite.

A rc h ite k t: M ag.-B aurat C. L e m b k e , H arburg.

: S tä d tisc h e s K ra n k en h a n s in H arburg-E lbe.

133

(6)

H H sM ^fSäg«

Geschossen über dem K e U e r g e s d i o ß en tw m k elt Die V erteilung der einzelnen Raum e au t me vc schiedenen Geschosse ist aus den

rissen und S chnitt (Abb. o d i s o,

Geschosse

Daher mögen folgende ergänzende E rläuterungen genügen: Führend w aren die A bm essungen La Sind G estalt d e r K r a n k e n - E'-n z e l m m e r - D o p p e l z i m m e r u n d K r a n k e n s a l e . _

..„/i rinnnoi 7 i mm er nehmen die ganze Die L änge

räum e v o rg e la g e rt. Zur V erso rg u n g bzw . \ o rb ereitu n g dienen ferner: das N ark o sezim m er, Gipszim m er, S chreibzim m er, S ch w estern zim m er u n d die Arzt- w ohnung. H insich tlich d e r E in z elh e ite n d ieser A nlage u n d w e ite re r te ch n isc h e r E rlä u te ru n g e n sei au f den sp äter nach fo lg en d en A u fsa tz ü b e r te ch n isch e D urch­

b ildung im n eu z eitlic h en K ra n k e n lia u sb a u des Dipl.- Ino- U. W e k w e r t h , d e r dem U n terzeichneten w äh ren d der g anzen D a u e r d e r B a u a u sfü h ru n g zur E inzelbearbeituing zu r V erfü g u n g sta n d , hingewiesen.

N eben der G e sta ltu n g d e r K ra n k en z im m e r und B e h an d lu n g sräu m e sind m a ß g eb e n d fü r den inneren

v 1

Abb. 11. Prosektur und M edizinal-Untersuchirngsam t.

(Lageplan 1 : 1500.)

Abb. 12. Q u ersch n itt der P ro sek tu r.

(1 : 400.)

N e u e K r a n k e n h a u s b a u t e n .

A rchitekt:

Mag.-Baurat H. L e m b k e H arburg-Elbe.

Abb. 13 bis 15.

G rundrisse von K eller-, E rd- und I. O bergeschoß d er P ro s e k tu r m it K apelle.

(M aßstab 1 : 400.)

des Mittelbaues im Erdgeschoß ein: sie sind sämtlich nach Süden gerichtet und unmittelbar mit der vor­

gelagerten, glasüberdachten Liegeterrasse in Verbin­

dung gebracht. Die Krankensäle, in der Größe von jeweils zwölf Betten, sind in mehreren Geschossen über­

einander in den Flügelbauten angeordnet: sie erhalten q.sV estsonne, sind quergelüftet und stehen nach

^uden zu mit geschlossener Liegehalle oder offener Liegeterrasse in Zusammenhang.

t D'em ? P e \ a t i o n s s ä l e liegen in Höhe des eisten Obergeschosses auf der Nordseite des Mittel­

baues Dem septischen und aseptischen Operationssaal sind die Sterilisations-, Remigungs- und Umkleide-

134

Eindruck der A nstalt: die Behandlung der V e r ­ k e h r s r ä u m e . Bequem e L age, genügende Breite, große H elligk eit und g u te Durchlüftung der Dielen, Flure, Treppenhäuser und A ufzüge wurde überall erfolgreich angestrebt.

Krankenhausbauteu sind „techn isch e“ Bauten: die Versorgung mit H eizung und W arm wasser, Bew ässe­

rung und E ntw ässerung, Gas und E lek trizität hat einen besonderen Umfang angenom m en. W ie leicht zerstört

«lies gew altige Rohrnetz alle aufgew end eten B e­

mühungen, um eine leich te R einhaltung und gute Schalldämpfuimg der D ecken und W ände zu erzielen!

Daneben g ilt es, die w eitgehend en Forderungen nach

Nr. 14.

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n a tü rlic h e r B elic h tu n g u nd B elü ftu n g m it den ebenso w eitg eh e n d en — ab e r h äu fig w id erstre b en d en — F o rd e ru n g e n n ach W e tte rs c h u tz u nd W ä rm esc h u tz in E in k la n g zu brin g en . Und ü b er diesem g ru n d leg e n d en te ch n isch en E rw ä g u n g e n d a rf g e ra d e beim K ra n k e n - h au sb a u n ic h t v e rsä u m t w erden, d aß ein b ed rü c k en d er

„ A n s ta lts “ -C h a ra k te r v erm ied en w ird u n d R a u m ­ e in d rü c k e g esch a ffen w erd en , die dem K ra n k e n T ro st u nd den W illen zu r Genesutng v erm itteln .

In g leich er W eise w ar es bei d e r G e s t a l t u n g d e s Ä u ß e r e n der C hirurgischen K lin ik d as Be­

streb e n , eine freu n d lich e L eb e n sb ejah u n g zum A us­

d ru c k zu brin g en . Die F o rm g e b u n g ist au f d en G egen­

sa tz zw ischen d e r fläch ig en B e handlung g ro ß e r ru h ig er B a ck stein flä ch e n (blaue O ldenburger Kliniker), d ie n u r an d en M ittelfe n stern d e r S ü d seite (Abb. 1, S. 129) und an den T ü ru m ra h m u n g e n d e r Ost- u n d W e stse ite (Abb. 10, S. 133) ein er reich en G liederung u n te rw o rfe n sind, u n d d er k rä ftig e n M odellierung der in steinm etz- m äßig b e a rb e ite te m V o rsa tz b e to n (M uschelkalk — S tein p u tz) a u s g e fü h rte n H au p tg esim se u n d L iegehallen- V o rb a u te n a u fg e b a u t. Z w ischen beiden G egensätzen d er F o rm , des B au sto ffes u n d d e r F a rb e v e rm itte ln die sp a rsa m a b e r b e d e u tu n g sv o ll a n g e b ra c h te n bildhaue­

rischen Z u ta te n : die B eto n u n g der M ittelachse d er S ü d seite d u rch den zu r S peisung des H ah n es — des Sinnbildes des G o tte s d e r H eilk u n st — herbeieilenden K naben (B ildhauer L u d w ig K u m s t m a n n , H am ­ burg) u n d die B e k rö n u n g des E in g a n g es zur F ra u e n - nnd M ä n n erab te ilu n g d u rch die k a rto u c h e n u m ra h m te n G esta lte n eines M ädchens u n d eines K n ab e n s (Bild­

hau er O sk ar E . U l m e r , H am burg).

Bei dem N eu b a u d e r P r o s e k t u r des s tä d ti­

schen K ra n k e n h a u se s w a r die A b h än g ig k e it von dem v o rh an d e n en A ltb a u in noch stä rk e re m M aße gegeben, d a bei d e r B e sc h rä n k th e it des zur V erfü g u n g stehenden P la tz e s (vgl. L a g e p la n Abb. 11, S. 134) g leichzeitig m it den M itteln des U m baues, A n b au e s u n d A u fb au es g e ­ a rb e ite t w e rd e n m ußte. N ach dem g e ste llte n B a u ­ p ro g ram m g a lt es, d rei H a u p tfo rd e ru n g e n zu g en ü g en : den B ed ü rfn issen d e r eigen tlich en P ro se k tu r, denen des M e d izin alu n te rsu ch u n g sa m te s u n d denen der L e ich en a u fb ew ah ru n g , d er L eich en a u fb ah ru n g u n d der L eichenfeier. D a diese d re i B e triebe w ohl m it innerer V erb in d u n g , a n d e re rse its ab e r m it v ö llig er räu m lich er T re n n u n g an z u o rd n e n w aren , m u ß te ih re r L a g e u n d Z u g ä n g l i c h k e i t beso n d ere A u fm erk sam k eit g e ­ w id m et w erd en :

V on der v o rü b erfü lire n d en S tra ß e her b e s te h t ein u n m itte lb a re r Z u g an g fü r die Ö ffen tlich k eit zu dem M e d izin alu n tersu ch u n g sam t. E in m itte lb a re r Z ugang von d e r S tra ß e — v e rm itte lt d u rch einen v o rg e la g e rte n E hreuhof, d e r die A u fstellu n g des L eichenw agens u nd g rö ß e re n G efolges g e s ta tte t — ist fü r die K ap e lle n ­ besu ch e r u n d — v on d ie ser g e tre n n t — für die L e id ­ tra g e n d e n u n d den P a s to r v o rg eseh en . D agegen liegen a u f d e r S eite des K ra n k e n h a u sg ru n d stü c k s

— also d er Ö ffen tlic h k eit n ic h t zu g än g lich — die E in ­ g ä n g e fü r die d ie P ro s e k tu r au fsu c h en d e n Ä rzte, den in n e re n B e trieb , die E in lieferu n g d er S ärge u nd die E in lieferu n g d e r V ersto rb en e n .

Die V e r t e i l u n g der R äu m e d e r P ro se k tu r, des M ed izin alu n te rsu ch u n g sa m te s u n d d er K ap elle m it ih ren N eb e n rä u m e n is t im einzelnen a u s den bei- g efü g te n G ru n d rissen u n d S c h n itte n (Abb. 12 bis 15, S. 134) ersic h tlich . D ie eig e n a rtig e , u n te r A u sn u tz u n g der R äum e des A ltb a u e s (vgl. G ru n d riß des K ellers und E rd g e sc h o sses) e n ts ta n d e n e V erb in d u n g u n d T re n ­ nu n g d e r ein zeln en A b te ilu n g e n is t ih re r B e n u tz u n g sa lt in w eitg eh e n d em M aße en tg eg e n g ek o m m en . In der G e sta ltu n g des B a u k ö rp e rs h a t sich d as in d er W eise a u s g e p rä g t, d a ß einem zw eigeschossigen K ern b a u , der nach S ü d en zu im E rd g e sc h o ß den S eziersaal u nd im O bergeschoß d en m ik ro sk o p isch e n U n tersu c h u n g sra u m e n th ä lt, n ac h N o rd e n zu d e r ein g esch o ssig e K ap e lle n ­ bau v o rg e la g e rt ist. D en Ü b erg an g zw ischen beiden stellen d ie sch m alen zw eig esch o ssig en F lü g e lb a u te n her, w elche im E rd g e sc h o ß die A n n ah m e räu m e des

M e dizinaluntersuchungsam tes bzw. N eb en räu m e der K apelle e n th a lte n , w äh ren d im O bergeschoß der A rb eitsb etrieb des U n tersu c h u n g sam tes hier seinen A usgangs- u nd E n d p u n k t findet.

Bei dem i n n e r e m A u s b a u der P ro s e k tu r ist in te ch n isch er H in sic h t dem S eziersaal u n d dem L eichenkeller, w o rü b er in dem nach fo lg en d en A ufsatz d as W esen tlich e g e s a g t w ird, in form aler H in sic h t der K apelle und dem A u fb a h ru n g sra u m besondere S o rg falt gew id m et w orden.

D er K a p e l l e ist bei ein er B reite vo n 6 m und einer L än g e von 1 2 m eine lichte H öhe v o n 5 ,5 0 m gegeben. G egenüber der als lich tg e b en d e F läc h e a u s ­ g e n u tz te n L än g sa u ß en w a n d ist die um d rei S tufen erh ö h te A ltarn iseh e a u sg esp a rt, die den Z ugang zu den A u fb a h ru n g srä u m en v erm itte lt. D er F u ß b o d en der K ap elle u n d d er A lta rn isch e is t gleich den g e n a n n te n S tu fe n au s d u n k elro tem K u n stste in h erg e stellt. Die W än d e u nd D ecken sind m it g la tte m G ipsputz ü b er­

zogen u n d a n der E in fassu n g der A ltarn iseh e, den F e n ste r- u n d T ü rg e w ä n d e n s ta r k g eg lied e rt. Die V erg lasu n g der F e n ste r i s t in lie b te n gelb en un d g ra u e n Tönern g eh a lte n u n d d u rch B ran d m it S ch w arz­

lo t ged äm p ft. D ie A usm alung des K apellenraum es, w elche n u r an der k rä ftig g e g lied e rten T rä g e rd e c k e u n d in der B e handlung d e r A lta rn isch e fo rm al b elebt ist, la g in den H än d e n des M alers D. W . B. B ern h ard H o p p , H am burg. D er A lta r u n d d as K ap e lle n g estü h l sind in d u n k el beh an d eltem N uß b au m g eh a lte n . Die D ecken b eleu ch tu n g der K apelle u n d die W a n d ­ b eleu ch tu n g der A lta rn isch e sind n u r au f die W irk u n g von G las m it g erin g e r Z u ta t von v ern ic k eltem M essing b erechnet.

Die äu ß e re E rsch ein u n g der P ro s e k tu r zeigt nach der S tra ß en se ite einen k ubisch g e g lie d e rte n B au k ö rp e r, dessen m ittle re r n ie d rig er K ap e lle n b au seitlich d urch zw ei p y lo n e n a rtig geform te hohe F lü g e lb a u te n um ­ ra h m t ist. D er E rn s t dieser stren g e n arc h ite k to n isc h e n H altu n g w ird g em ild e rt d u rch die V erw en d u n g der F a rb e : hellgelbe K u n ststein g e sim se g eben den oberen w ag e re c h te n A bschluß der in tiefem D u n k e lro t g e ­ h alten e n E d elp u tzfläch en , w äh ren d die reich g eg lied e rten U m rahm ungen d e r K ap e lle n fe n ste r u n d die schlicht g eg lied e rten F en ste rg e w ä n d e der F lü g e lb a u te n g rau e n S teinputz m ittle re r H elligkeit zeigen. Die M ittelachse der K apelle is t in H au p tg esim sh ö h e d u rch einen k rä ftig g eg lied e rten K u b u s au s T u ffste in (B ildhauer Ludw ig K u n stm a n n , H am burg) b eto n t, um dem K ap ellen ein g an g eine b ed eu ten d e un d b ed eu tu n g sv o lle B ek rö n u n g sow ie der U m rißlinie d e r V o rd e ra n sic h t die erfo rd erlich e B elebung zu g eben (Abb. 8, S. 132).

A n sachlichen A n g ab en seien noch au fg e fü h rt:

E n tw u rf, B e arb eitu n g d er E in zelh eiten un d O berleitung der B a u au sfü h ru n g : M a g istra tsb a u ra t C arl L e m b k e , H a rb u rg a. d. E lbe, M itarb eiter: D ipl.-Ing. U. W e k - w e r t l i , A rch. F . S i x t u s u n d H. M ö l l e r , B a u ­ le itu n g : D ipl.-Ing. W e k w e r t h u n d die H erre n K n o r r e u n d S c h e n k . — B a u ze it: C hirurgische K lin ik 14 M onate, P ro se k tu r 10 M onate. — B a u k o ste n : C hirurgische K lin ik rd. 500 000 M. bei ein er Ü b e r- te u e ru n g g eg en ü b er den V o rk rieg sp reisen v on rd.

80 v. H ., P ro s e k tu r rd. 122 000 M. bei e n tsp re ch e n d er ü b e rte u e ru n g v o n rd. 75 v. H. — A u sfü h re n d e U n te r­

nehm er: M aurer-, Zim m er- u n d B e to n a rb e ite n die F irm en A u g u st P rien , H a rb u rg , u n d H. C. H ag em an n , H a rb u rg ; O p eratio n ssa al: E ise n k o n stru k tio n e n der F e n s te r H. C. E g g ers, H am b u rg , V erg la su n g K röplin

& Solm, H am b u rg , E in ric h tu n g L au te n sc h lä g e r, Berlin, K ac h eln V illeroy u. B och; K ra n k e n a u fz ü g e G. A. K och, H am b u rg ; In sta lla tio n O tto H errm a n n jun., H a rb u rg ; H eizung L engeniann & E g g e rs u n d M ackensen N achflg., beide in H a rb u rg . S äm tliche ü b rig en H a n d w e rk e r­

a rb e ite n w u rd e n von H a rb u rg e r H a n d w e rk sm e iste rn au sg efü h rt.

E in e n w ese n tlich en A n teil a n dem G elingen eines K ra n k e n h a u sb a u e s — w e se n tlic h e r als b ei vielen an d e re n B a u ty p e n — tra g e n sow ohl d u rc h die A u fstellu n g des B a u p ro g ra m m s als au ch d u rc h die K lä ru n g der unend-

(8)

lieh Vielen Einzelfragen die leitenden Ärzte Es wird daher -e rn der P flicht genügt, dem D irektor des Städtischen K rankenhauses und Leiter der ^ m u r ^ gischen A bteilung, H errn O berarzt Dr. G. K o n g , dem L eiter der P rosektur, H errn P rosektor Dr. med.

R. Zimmermann, auch an dieser Stelle den D ank des A R i akf h s c Uh rUiSf t : Die vorstehend geschilderten Bauten zeigen eine aus dem Gegebenen sehr geschickt

en tw ick elte G ru iid riß aiio rd n u n g u n d sind d ab e i vorbild­

lich in der M a teria lb eh a n d lu n g sow ie in d e r k ra ftv o ll­

schlichten sach lich en u n d d och n ic h t lan g w eilig en Ge­

sta ltu n g d er B au m assen w ie d e r E in zelh eiten . Die S ta d t H a rb u rg k a n n sich g lü c k lic h sc h ä tz e n , einen so feinsinnigen, im b esten S inne m o d e rn e n A rc h ite k te n als B a u ra t z°u besitzen, d er die heim isch en T ra d itio n e n in der E rfü llu n g n eu e r A u fg a b en le b en d ig fortentw ickelt.

B 1 u n c k.

V erm ischtes.

Der Verband der Baumeister Österreichs h ä lt v o ra u s ­ sich tlich seine n ä ch ste D e l e g i e r t e n t a g u n g im M onat März d J . in In n sb ru c k ab. D er H a u p tp u n k t dei T ag es Ordnung- w ird die S chaffung des R e ic h sa rb e itg e b e rb u n d e s für das gesam te B au g ew erb e sein. —

Literatur.

Schwäbisches Heimatbuch. H e rau sg eg e b e n v o m B u n d für H eim atsch u tz in W ü rttem b e rg u n d H o h e n zo llem (B and 11 u n d 12). S tu ttg a rt 1925/1926. V e rla g v o n J. W eise.

Preis: je 3 M. — _ , „

Zwei inhaitreiche Bände, die ein erfreuliches Zeugnis sind für die mannigfaltigen frischen Kräfte, die daran a r­

beiten, das Wertvolle der Heimat in Natur und K unst der Bevölkerung wieder lieb und vertraut zu machen. Sie werden dazu beitragen, daß der Heimatschutz, der leidei noch immer die Sache Weniger ist, allmählich zur Volks- sache wird. Eine wahre moderne Kultur kann sich nui entwickeln, wenn die Verbindungen mit unsrer reichen Vergangenheit nicht abgebrochen werden, sondern wenn das lebensfähige Alte mit dem Neuen organisch zu einer neuen harmonischen Einheit verschmolzen wird. — Bl.

Moderne Architektur in Dänemark. Zeitschrift für Architektur und dekorative Kunst. Akademischer Archi­

tektenverein in Dänemark. Redaktion: Kay F i s k e r. Ge­

druckt in Bianco Lunos Druckerei. Kopenhagen 1925.

63 S. Gr. 4°. Preis geh. 6 M. -—

Das vorliegende Heft enthält mit wenigen Ausnahmen Arbeiten noch lebender dänischer Architekten aus den letz­

ten Jahren und zeigt in einer nicht systematischen sondern mehr zufälligen Auswahl eine Reihe von Lösungen ganz verschiedener Aufgaben sowohl repräsentativer wie bürger­

licher Art. Alle veröffentlichten Arbeiten zeigen aber eine hohe künstlerische Kultur und sind in ihrer sachlichen schlichten und dabei feinfühligen Art durchaus vorbildlich.

Anknüpfung an die alten Meisterwerke erscheint bei den dänischen Architekten als selbstverständliche Voraus­

setzung ihres Schaffens. Gute Photographien und Zeich­

nungen ergänzen sich vortrefflich. — Bl.

Personal-N achrichten.

Berufungen und Ernennungen. Der o. Prof. an der Universität Tübingen, Dr. Paul Johannes B e g e r . ist zum o. Prof. an der Techn. Hochschule Hannover ernannt worden. —

Jubiläen.

Hermann Billing 60 Jahre. Am 7. d. M. konnte der Architekt B. D. A. Oberbaurat Dr. - phil. h. c. Hermann Billing, o. Professor an der Architektur-Abteilung der Techn. Hochschule zu Karlsruhe, seinen 60. Geburtstag feiern; und auf den 17. d. M. ist von künstlerischen Ver­

bänden, Schulen und Freunden eine festliche Veranstaltung zu seinen Ehren vorgesehen, ein Zeichen von der W ert­

schätzung, die er sich als Künstler, Lehrer und Mensch in weiten Kreisen, vor allem seiner badischen Heimat, erfreut in deren Dienst er vorwiegend seine Kraft gestellt hat.

In Karlsruhe geboren, besuchte er dort das Real­

gymnasium, später die Kunstgewerbeschule und das Poly­

technikum und trat bald unter den jüngeren Architekten durch seine besondere Begabung, durch eine freie Auf­

fassung und selbständige Durchdringung der von ihm ge­

schaffenen privaten und öffentlichen Bauten hervor. Im Jahre 1903 wurde er als Professor an die Karlsruher Akademie der bildenden Künste berufen, die damals erst eine Abteilung der Architektur neu schuf, später an die Architektur-Abteilung der Techn. Hochschule daselbst

Wer die „Deutsche Bauzeitung“ bis in das Ende des v / - g« n tJ1al!rhunderts wirückblättert, kann aus zahlreichen Veröffentlichungen auch den Entwicklungsgang des Künstlers verfolgen, die fortschreitende Abklärung seines Schaffens, die mehr und mehr klassizistischer Richtung vornehmer Ruhe und Einfachheit zuneigt, dabei aber me eine starke personhehe Note vermissen läßt. Wie schon er-

«ein Schaffen vornehmlich auf das Badische Land. I on den ausführlichen Veröffentlichungen 136

in unserer Zeitschrift weisen wir nam entlich auf die H ä u s e r g r u p p e an der Baisch- und Stefanienstraße in K arlsruhe hin (1904, S. 477), auf die K u n s t h a l l e in Mannheim am Friedrichsplatz, ein G egenstück zur Bruno Schmitz’schen Stadthalle (Rosengarten) (1907, S. 461), auf das K o l l e g i e n g e b a u d e in Freiburg i. Br., das ihm den Ehrendoktor eintrug, auf seinen mit V. V i 11 a 1 i gemeinsam verfaßten Entw urf zum E m p f a n g s ­ g e b ä u d e d e s K a r l s r u h e r B a h n h o f e s (1919, S. 1 ff.), dem der höchste Preis in diesem W ettbewerb, aber nicht die Ausführung zuteil wurde, und aus späterer Zeit auf seine schönen Entw ürfe zur B e b a u u n g d e s E t t l i n g e r t o r p l a t z e s in K arlsruhe (1926, „Stadt und Siedlung“, Nr. 15, S. 113 ff.). Besonders bemerkenswert ist ferner von außerhalb Badens geschaffenen Werken die künstlerische Ausgestaltung der W e s e r b r ü c k e i n Bremen (1900, S. 445) sowie der Erw eiterungsbau des R a t h a u s e s in Kiel, wo selbst ihm die sehr schwierige Aufgabe zuteü wurde, dem alten Bau ein neuzeitliches Glied einzufügen, das der K ünstler auch hier als solches gestaltete und da­

durch gerade eine Schöpfung von besonderer Eigenart und besonderem Reiz hinstellte. Es ist das nur eine kleine Aus­

lese aus der Reihe der verschiedenen Schöpfungen des Bau­

künstlers, die alle besonders charakteristisch für sein Schaffen und seine E igenart sind.

Wir wünschen dem Künstler, daß ihm noch manches Ja h r erfolgreichen Schaffens vergönnt sei. — — Fr. E. —

W e ttb e w e rb e .

Einen W ettbewerb zur Erlangung von Vorentwürfen für den Neubau einer höheren Schule in Kassel an der Regenten-, Heer- und A schrottstraße wird unter den Archi­

tekten der S tadt Kassel m it F rist zum 20. April ausge­

schrieben. Außerdem sind zur Teilnahme Prof. Bonatz, Stuttgart, Prof. Tessenow, Berlin, und Prof. Bestelmeyer, München, eingeladen. An Preisen sind ausgesetzt: I. Preis von 8000 M., II. Preis von 5000 M., III. Preis von 4000 M., IV. Preis von 3000 M. 3 A nkäufe zu je 2500 M. Im Preis­

gericht die Herren: S tad tra t Prof. S a u t t e r , Stadtrat, Reg.-Baurat M o r i n , S tadtbaurat L a b e s , sämtlich in Kassel; Prof. R o t h , Dainnstadt, Prof. C a e s a r , Karls­

ruhe, A rchitekt H o g e r , Hamburg. E rsatzpreisrichter Reg.- und B aurat B e y e r , Kassel. —

In dem Ideenvvettbewerb für die Erbauung eines Tele­

graphen- und Finanzam tes in Mainz ist nachzutragen, daß auch diejenigen A rchitekten, die in Hessen und Hessen- Nassau geboren sind, aber außerhalb dieser Gebiete wohnen und deutsche Staatsangehörige sind, zugelassen sind. — Preisaufgaben zum Schinkel-Fest 1928. U nter den Mit­

gliedern des A rchitekten- und Ingenieurvereins zu Berlin ist folgender W ettbew erb miit F rist zum 2. November 1927 ausgeschrieben:

a) H o c h b a u. E n t w u r f z u e i n e r h e r r s c h a f t - l i e h e n G u t s a n 1 a g e.

b) W a s s e r b a u . E n t w u r f e i n e s S t r a ß e n - t u n n e 1 s u n t e r d e r H a v e l b e i G a t o w .

c) E i s e n b a l i n b a u . H e r s t e l l u n g e i n e r f e s t e n E i s e n b a h n v e r b i n d u n g z w i s c h e n d e m F e s 1 1 a n d e u n d d e r I n s e l R ü g e n .

Die näheren Bedingungen für den W ettbewerb und der W ortlaut der Aufgaben sind unentgeltlich, die Unterlagen gegen E rstattung der Selbstkosten zu a) 2 M., zu b) 3 M., zu c) 10 M. von der G eschäftsstelle des Vereins. Berlin W 8, W ilhelmstraße 92/93, zu beziehen. —

B erich tig u n g .

Umbau S ladttheater Hamburg. (Nr. 6 vom 19. 1. 1927.) Die Siemens-Bauunion, Bln.-Siemensstadt, te ilt uns mit, daß ihr von der Firm a W ayss & F rey tag die Wasserhaltungs- aibeiten übertragen w urden und daß diese demgemäß auch von der Siemens-Bauunion ausgeführt worden sind. — Inhalt: Neue Krankenhausbauten. — Vermischtes. — Lite­

ratur. Personal-Nachrichten. — Jubiläen. — Berichtigung.—

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G .m .b.H . in Berlin, rur die Redaktion verantwortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B ü x e n s t e i n , Berlin SW 48.

Nr. 14.

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