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Oberschlesien, 1908, Jg. 7, H. 4

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Academic year: 2022

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(1)

7. Jahrgang. « fieft 4. « 3uli 190 $.

( 2

berlcbkffcn

m onatsscbrift zur Pflege der Kenntnis und Uertretung der Interessen Oberscbiesiens.

fierausgeber: Professor Dr. P. Hnötcl.

D ie I H o n a ts fd jr ift „ © b erfd jlefieu " erfdjein t i'n A n fä n g e e in e s jeben O Tonats.

flb o n n e m e n ts p r e is o ier te ljä h r lid j tTTarf 3 ,— .

€ i n3eln e ^ e ft e IH arf \ , 2 5 .

öejlellungen nehmen alle 2*udjbanblungen unö Pojianftalten, fotute bie Derlagsbud^anblung

d o h ©ebrüber 8öt}m, Knttoiüit? (D.=5 ., entgegen.

3obann fieinricb Ulicbern in leinen Beziehungen zu Oberfcblelien.

D o n

p a fto r K o n t a i i 5 d? m i 5 i.

fcfyilbern.

^as £Didjern<$ubtIäurtt biefes 3 a^res gab ber Sdjriftleitung biefer geitfdjrift D eranlaffung, ficfy an beit Schreiber biefer g e ile n mit bem (Srfudjen j u toenben, ben Dater ber 3Ttneren ITCiffton in feinen befortberen 23e3iefyungen 3U ©berfcfylefien 3U Die A u fg ab e ift feine erfreuliche; benn nid^is fd?mer3t ntef^r als bas, bie 21rbeit, bie ein tüchtiger tTtann an eine grofje A u fgab e fet5t, fd/tiefjltdj erfolglos 31t felgen, unb nichts ift peinlicher, als eines foldjen ITlannes K lag e n unb A u flag e n 3U üernefymen, ol|ne über beren Becfjt ober Unrecht tvirflidj entfcfyeiben 31t fönnen. Hidjtsbeftoineniger fei ber Der*

fudj geurngt; gibt er uns bodj Deranlaffung, (Erinnerungen an Derfyält*

fyältniffe 311 voeden, bie f 0 nicfyt ttüeberfefjren fönnen, unb fo ben v^ort*

fcfyritt ber g e i t menigftens in einer fjinficEjt 3U cerbeutlicfyen. Unb rnenn fidj non bem bunflen ßintergrunb e biefer Derfyältniffe leudjtenb bie (Seftalt eines eblen ITlannes abl?ebt, ber K raft unb S e r u f fie 3U beffern in ficfj fü llte , fo u>erben ir>ir c o n ifyn fidjer aud? heute nod? lernen fönnen.

(2)

J 6 0 K o n r a b 5 d; m i b t ,

tDicfjerns Be3tehungen 311 ©berfdjlefien beginnen mit bem 3 ahre H.8^8. (£r a>ar bam als fein Unbefannter mehr. 2lls junger K anbibat b.

©). won 25 f a h r e n hatte er ^833 in bem „ R a u h e n f ja u f e “ in £?orn bei H amburg ein K e ttu n gsh au s für cerwahrlofte K inber begrünbet, bas in bem hier 3ur 2Inwenbung gebrachten (2r3tehungsfYftem (^amiliengruppen) eine üollfommene Heubeit barftellte unb unter ber ^ürforge eines für feine A u fg ab e herlich begeifterten D e rw a ltu n gsra ts rafch 3ur 23Iüte ge*

fangt w ar. Hicht ohne K a m p f, mit 3äher öeb en flid jfeit w a r es tDtchern ferner gelungen, 31« 21usbilbung ber für fein (£r3iehuugswerf nötigen frei*

b illig e n £aienfräfte ein „ S r u b e r h a u s " 311 begrünben unb 3U gebeihlidjfter (Entfaltung 311 bringen, bas w ieberum in fidj eine nöllig neue (Hrfcheinung barftellte unb 3U ber weiblichen P iafo n ie in ber eüangelifchen Kirche bie männliche gefeilte. Schließlich hatten bie non ihm feit J.8^ begrünbeten

„^ liegen ben S l ä t t e r aus bem R a u h e n f}aufe'' im mer weitere Kreife (JEntft*

gefinnter nicht nur auf bie Höte ber § e i t , geiftige unb materielle, auf*

m erffam , fonbern auch 31« JTtithilfe unb ITlitarbeit willig 31t machen oerftan ben ,— fjerolbe ber ecangelifchen £iebestätigfeit, bie burdj tDidjerns begeifterte unb fraftnolle perfönlichfeit mehr unb mehr in ben ITIittel*

punft ber g a l t e n firchlichen 2trbeit feines 3 ahrbvinberts geriidt werben follte.

3 m Frühling bes 3 ahres W 8 hatte ficE? n u n fein D e rw a ltu n g s ra t 3um erften IfCal entfd^loffen, ihn 3ur eignen ©rientierung über bie gefamte

£age, 311m S tu b iu m ber herrfchenben H ot unb ber 311 ihrer ttberwinbung e tw a anwenbbaren ITIittel, 3um g w e d ber 2Infnüpfung neuer Derbin*

bungen unb 3 u rtü e r b u n g neuer K räfte eine große Reife burch Horbbeutfch*

lanb antreten 3U laffen, bie, forgfältig corbereitet unb p o t i bem 3 n tereffe aller firchlichen unb ftaatlidjen 23ehörben begleitet, ihn nun aud? 311m erften XTtale unferer £?eimat, ©berfcl/Iefieu, 3uführte.

©berfchlefien, bas burdj feine gewaltige 21rbeit, wie burd? fein unruhig pulfierenbes, burch fo tnete (Segenfä^e nationaler, fo3taler unb firchlidjer 2lrt djarafterifiertes £eben heute jebem Beobachter, trot} aller offen 3U S a g e liegenben 5 chäben, w e nn mdjt B e w u n b e r u n g , fo bodj lebenbigftes 3 Tltereffe abgewinnen muß, w a r bamals, trot} allem, tuas bie R egierungen bes großen ^riebridj unb feiner Hadjfolger an il]m getan hatten, 3um w eitaus größten C eil boch noch ein unerfchloffenes

£anb: feine 3 Tl&riftrie noch im mer nicht bebeutenb unb feine feit 3 ahr*

hunberten oon ben lUachthabern ber Kird/e, wie bes «Srunbbefitjes in lln m ün bigfeit unb 2trm ut niebergehaltene 23et>ölferung in feiner IDcife ber OPohltat'en teilhaftig geworben, bie ber mit ihr ein3iehenbe IDohlftanb im (Sefolge 3U haben pflegt. — 3 a felbft bie beften Derbienfte, welche bie

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3 o t ) a u n Ejeinrid; !X>id;ern in fein en Bejief ytingen 311 © be rfd jleften.

Regierung ^riebrich JDilbcIms III. fidj um P reu ß e n in ber Rettung bes Dolfsfchulwefens, wie in ber 21usgeftaltung ber Derfefyrsmittel erworben hat, w aren unferer fjeim at, banf bes (Hinfluffes ber üorbin genannten, foldjen B eftrebungen bamals leiber nod? abgeneigten ITtädjte, nur wenig 311 gut gefommen. S o w a r es möglid? geworben, baß bie Hungersnot bes 3al}res ^8^7 gerabe hier bie entfe^Iidjften f o l g e n jeitigte: eine (Typhus*

epibemie, bie in ben Kreifen pleß, R y b n if unb R atib or (Eaufenbe bahin*

raffte unb — unglaublich, aber w ah r — gegen jo 000 Kinber 31t IDaifen machte, bie, größtenteils unnerforgt unb ungepflegt, in namenlofem (EIenb 3U nerfommen brohten. — D enn wohl hatten hodjftehenbe unb reirf/e perfönlidjfeiten, wie bie (Srafen Hodjberg in p ie ß , angefidjis folcher Hot fidj 31t bem Derfudj veranlaßt gefühlt, geftütjt vornehmlich auf bie Kräfte werftätiger ®rben, wie ber llrfulinertnnen, bie fjilfsaftiou in il]rem Bereich 311 organifieren unb bie notleibenben Kinber in fdjon nor*

hanbenen ober neu gefdjaffenen 2lnftalten wenigftens förperlid) 31t ner*

forgen. 3 e^°d? ^ie bei weitem größte § a h l ber tDaifen blieb ber ^iirforge ber (Semeinben iiberlaffen, bie, felber bettelarm unb intelligenter £eitung entbehrenb, natürlich nicht in ber £age w aren, ber ihnen geftellten 2Iuf*

gäbe 311 genügen.

l ü i r fönnen es nicht unterlaffen, um biefe Derhältniffe 3U illuftrieren, l]ier wenigftens einige ber braftifdjen Sdjilberungen wiebe^ugeben, mit benen lüicherns Reifebriefe aus jenen S a g e n burdjfetjt finb. „2111er*

tpärts", fo heißt es in einem aus R y b n if nom 1,2. S e ptem ber H848 batier*

ten B riefe, „in ben ©gentumsnerhältniffen («SoIIaffowitj, 3Tforic3owsfa etc.) basfelbe <2Ieub! tDir fehrten w ohl in 3wölf armfeligen K äufern ein:

überall Sdjmu^, Unorbnung unb 3 n ^°Ien3. ^ ie W oh n u ng en w aren nach unferen B e g r if fe n fogar für bas Diel] 311 fdjlecfjt, 3um großen (Teil förmlich 3ufammengefaIIen, nur noch öurd) p foften ober B re tte r geftütjt, bie Dächer teilw eis 3ufammengebrochen. 2In einer Stelle lag ein lie b er*

franfer im (Sras; 3weien ber unglüdlidjen iDaifenfinber w a r bie Schlaf*

ftelle unter freiem fjim m el angewtefen. D as eine fdjlief auf bem Dad?

eines Sdjweineftalls bas anbere auf bem B o b e n eines fjaufes, non bem bas Dach abgebedt w a r ; bie S p a r re n w aren burdj eine Satte geftütjt, bie bei jeber B e rü h ru n g ben Stur3 bes gait3en fjaufes nach fidy 311 3ieheu brohte. Hirgenbs habe ich hier eine anbere B e t t u n g als eine hanbnoll Stroh u n ^ einen leeren S a d gefunben, fel]r v e r e d e l t noch einige £umpen als g u g a b e ." — Rieht minber furchtbar lautet folgenber Bericht aus Hybnif uom *9. ^ebruar \8 5 0 : „ U m fedjs Uhr fam en w ir nach R au b en , einem oberfdjlefifchen Dorf, 3ugletdj Refiben3 bes £}er3ogs non Ratibor, ben idj leiber uerfehlte. 3^? tnar hergereift, um nor allem bie feit lllitte

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\62 K o u r a b S d p n i ö t ,

bes vorigen 3 ahtes hier eingerichtete EDaifenanftalt fü r etw a I;unbert iyp b u sfran fe JTtäbdjen fennen 311 lernen. tDir faben fie bei Hadjt. Sie ftel^t unter ber Leitung von Urfnlinerinnen, von benen w ir inbes nnr eine fafyen, ba bie anbern fdjwer fra n f am CCvplius barrtieberlagen. Don ben hunbert Kinbern w aren bereits f e d ^ e b n geftorben; ihrer fü n fjig bis fedjs^ig lagen fra n f." — 2(ber am entfetjlidjften faft flingen nadjfteljenbe g e i le n aus bem vo m 20. Februar H850 aus H yb n if batierten Schreiben:

„ 3 n P o p p e la u befidjtigten w ir ©ebäube unb fjöfe forgfältig. (Es ergab fidj, baß ficfy bort mit einem erften B a ^ u f d ju ß von fünftaufenb Salern unb einem gleichen jätjrlid^en g u f d ju ß eine 2lderbaufoIonie für fyunbert Kinber grünben ließe; es firtb bereu aber ^200 in proviforifcb eingeridjte*

ten, meift fdjledjten 2tnftalten, unb etw a 5000 foldjer, bie an ^amilieu 3ur Derpflegung übergeben worben firtb. Die 2luftalteu fiub bis auf ganj eingelite nichts als ^ütterungsanftalten, in benen bereits ber vierte ücil verftorben 3U fein fdjeint, tväbreub ein attberer S e il berfelbeit in biefen ITtenfdjenftallungen aueb noch 3U (Srunbe gelten wirb. Don ben Dörfern unb Familien, in benen jene fünftaufenb Kinber untergebracht fitib, habe idj bereits \8$8 unb 49 einen C e il mit eigenen 2lugen gefebett unb burefy*

fudjt, habe auefy biefes ITCal mein Dorbaben ausgeführt. Durch bie Dörfer führen iDege, bie jetjt nur 31t paffieren firtb, tveil ber ^roft uoeb in ber (Erbe ftedt; w ie m an fpäter hier burd?fommt, ift nicht 3U b e g r e i f e n . . . . 3 n ben fjäufern felbft befinbet fid? eine 2Irt Diele, oft nur brei bis vier ^uß breit, baneben linfs ein Stall, rechts bie IDobnung, ein bumpfiges £odj, in welchem bie gatt3e (Sefellfdjaft wohnt. tDir fudjten 3unädjft ben Knaben 23. a uf; ber je^ige Derpfleger bat bas K inb nach bem CEobe ber lllutter 31t ficb genommen. (Er behauptet, ihm fei verfprodjen, er folle füuftig täglich ein P fu n b JTCet|l unb ein £ot Sal3 erhalten, er befomme aber nidjts.

— (Er befommt wirflid? nidjts.“

D ierm al tjat EDidjern wäljrenb ber 3 ahre H.8^8, 49 unb 50 bas oberfcfylefifdje S y p h u sg e b ie t burdjreift. Seine E ingebung, bie feine ITCüh*

fal fdjeute, fein $ e i ß , ber ihn, ben „unpapierenen ItTenfcben", trotj ber Ungewohntheit foldjer 2lrbeit, balb 3um beften Kenner bes über ben herrfdjenben Hotftanb 2Iusfunft erteilenben 2lftenmaterials machte, feine Umficht unb feine gerabe3u geniale (5 abe rafd? 311 erfennen, w as bie Derfyältniffe erforbern, bewiefen im mer beutlidjer, wie w ürbig er bes Dertrauens w a r, bas ihm von ber R egierun g unb ihren Beworben ent*

gegengebrad)t würbe. U?ie flar unb lichtvoll w a r aber audj ber (Sebanfe, ber il]n leitete, von ihm felbft in einem aus p ie ß vom 8. Septem ber n8^8 batierten B r ie fe entw idelt! „(Es müffen l]ier im Kreife", fo fdjreibt er,

„2000 JDaifenfinber fein, von benen fidj 700 in 2lnftalten befinben. Es

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3 ofyaini Ejeinrid; IDidjeru in feinen öeäi ef yungen 311 ©berfdjleften.

würbe in unferer Konferert3 ein Schema entworfen, bas an bie £anbrats*

iimier 31.tr A u s fü llu n g gefanbt werben foü; nur fo ift £icfyi 3U befomnten.

Sobann Ijabe ich es übernommen, einen p l a n auf3uftellen, nach welchem iu g u f u n f i bie ^iirforge für jene große Eüaifenfdjar am wirffamften ge*

troffen werben fann. fTtir fdjwebt ein K om p lex Heiner laubwirtfdjaft*

lieber 3 nftitute je mit fombinierten (Sefdjledjtern c o r; jebes ^Ttftitut nadj bem gruppierenben ^ a m ilie n p ri^ ip organifiert, alle unabhängig von einanber, mit uielfad) cerfdjiebener D erantwortlidjfeit ausgeftattet, unb boch wieber alle glieblid/ untereinanber burdj geiftige ^äben nerfnüpft.

Das ©an3e nadj bem priu3ip bes S e n ffo rn s aus einer lebenbigen JX>ur3el fid? entfaltenb; im ITCittelpunft aller aber ein IKutterljaus, bas mit bem

©berDorfteljer für alle 2lnftalten 3ttgleid? ben fünftigen ^ a ltep n n ft für ähnliche B eftrebuugeu iu ber fattjolifdjen Kirche ©berfdjlefiens 31t bilben hätte. ähnliches wäre für bie w enigen enangelifdjen tDaifen 3U fdjaffeu. — Das oon mir (Seplante ift ein (Sandes, bas fidj mir rafdj unb flar aus ben gegebenen Derhältniffen geftaltete unb ohne IDiberfprudj als g i e l ange*

nom m en würbe. 3<i? fütjle midj mit biefem ©rganifationsgebanfen in meinem (Elemente unb glaube tatfäd?Iid?, bie H ot fei 3U bewältigen, w e n n e s m i r g e l i n g e n w i r b , b e r f a t f y o l i f d j e n K i r d j e b i e p e r f ö n l i e f e n K r ä f t e a b 3 u g e w i n n e n ." — S p ä te r faßt er (B reslau, ben 2 6 . Februar \ 8 5 0 ) bie gleichen (Sebartfen in einem an bie Kgl. Hegierung gerichteten p ro m e m o ria folgenbermaßen 3itfammen:

„Diertaufenb erreichbare iDaifen, w e nn nicht noch mehr, finb 311 nerpflegen unb 3U er3iehen — bis 3um fe d ^ e h n t e n £ebensjahr. D on biefen finb etwa fünf3ehnhunbert in 2Inftalten unb jw eitaufenbfünfhunbert in Familien untergebracht. Die legieren Kinber müffen faft ausnahm slos in anbere Kreife werfest werben, w o fie ein orbeutlidjes Familienleben finben, follen aber nach bem fed ^ e h n tert £ebensjahr in ihre heimatlichen Der*

hältniffe 3uriidüerfe^t werben. Die übrigen werben nad? Konfeffionen georbnet, wie es fchon je^t ber ^all ift, unb 3war werben bie Kinber unter 3el]n 3 <*hr en in B ew ah ranftalten r>on je fünf3ig Kinbern förperlid? unb geiftig gepflegt, um fo vorbereitet wieber auf anbere 2lnftalten über3u*

gehen. § w a n 3 ig foldjer 21nftalten für Heinere Kinber finb erforberlidj.

Diefe follen unter ber £eitung von Klofterfrauen, Urfulinerirtnen unb barmher3igen Schweftern, ftel]en. (Sewiß eignen fidj biefe cortrefflidj ba3u. § u 3ehn 21nftalten finb bie £ofaIitäten norhanbert, 3ehu fehlen noch. 21n biefe B ew ah ranftalten fd^ließen ftef? bann 21nftalten für größere Kinber non elf bis fedjS3ehn 3 ahreri, bie nadj (Sefdjledjtern 3U fd^eiben finb. Don ben größeren ITEäbdjeu foll ein S e il 3ugleidj in jenen 2lnftalten für bie Eieinen Kinber unter £eitung ber Urfulinerinnen mithelfen, w a s

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K o 11 r a b 5 rf; in i b t ,

nid|t ohne ^rucht für bas (Sange bleiben wirb, ^ür bie größeren K naben finb fün f lanbwirtfcbaftlicbe 2lnftalien einguridjiert, unb 3war für jeben ber brei Kreife Hatibor, H yb n if unb p i e ß je eine. Diefe fü nf 2lnftalten w erben mit bem g w e d e begrünbet, fünftig, nacfybem bie tDaifenfiuber nerforgt fein werben, fori^ubefteljen, unb 3war fo, baß gwei als förmlidje 2-lderbaufcfyulen bie 2lufgabe haben, D ögte unb Knedjte j u bilben, wäbrenb bie artberen brei H ettungsbäufer für cerwaifte unb uerwahrlofte Kinber ber brei Kreife werben. 3 n einer berfelben ift 3ugleidj eine fatl^olifdje B ru beran ftalt gu errichten, aus ber fünftig polnifdje £attbfdjullel|rer für

©berfdjleften fyerüorgugefyen haben. 3 n ©berfcfylefien fehlen, w e n n alles norm al eingerichtet fein würbe, alles in allem fiebenfyunbert S d ju lle b r e r ! 2lud/ brauchen w ir über taufenb UTorgen £aubes. £eiber finb bie fedjs*

jelinbunbert Utorgen non ber Hegierung 3ur Dispofition geftellten £änbe=

reien bis auf neunljunbert ITTorgen nidjt 311 gebrauchen. Die jährlichen Koften werben fidj im erften 3 afyr auf 70— 80 000 S a l e r belaufen, alles in allem w erben 800 000 S a l e r notwenbig fein."

S o £Did;erns p la n e , aus allgemeinen Umriffen allmählich fidj im m er beutlidjer ausgeftaltenb in fdjarf umgren3ter P rä g u n g . VOte fam es, baß non ihnen nur ber geringfte S e il wirflidj 31« A u sfüh ru n g fam, w ie bie (Srünbung ber 2lnftalt S o w o w f a ?

Diel Scfyulb m ag bei ber B ü ro fra tie liegen, bereu fdjleppenbet (Se*

fdjäftsgang mit ber rafdjen (Entwidlung ber Dinge nicht Sdjritt 3U galten, bereu P h le g m a fid) mit ber £eibenfdjaft biefes brängenben Itlabners tDidhern fidj nicht 311 befreunben nermodjte.— 2tudj bie 5 urcht ber Hegierung oor übertriebenen ^orberungen m ag in Betracht 311 3ief)en fein; w a r fie in ihren ItTaßnahmen feit ^850 bodj nidjt mehr felbftänbig, fonbern an bie D olfsnertretung gebunben. — ITtan fönnte biefe ^urdjt freilich fdjwerlich entfchulbigen; gingen bodj aus gan3 Deutfdjlanb an freiwilligen Bei*

trägen 311t £inberung ber oberfd/lefifdjen H ot 360 000 S a l e r ein, ein Be*

trag, ber alfo faft bie £jälfte ber oben aufgeführten ^orberung ausmacht. — Der bebeutungsüollfte fjinberungsgrunb lag bodj wofyl in etw as anberent.

ITIehrfacb ift in ben norftefyenben Berichten barauf fyingewiefeu, baß XDidjern für bie A u s fü h ru n g feiner 3&een auf einen ^aftor rechnete, ber iljm fogar ber widjtigfte w a r : bie Übertragung bes priu3ips ber „3nneren tTIiffio.n", b. i. ber (Erwedung non £aienfräften für ben Dienft in ber (8e*

meinbe, auch auf bas (Sebiet ber fatljolifdjen Kirche. Seine §uoerfid)t in biefer f}infid}i würbe nodj genährt burch bie pexfönlidje fjaltu n g bes eblen

^ürftbifdjofs non B r e s la u , Diepenbrod, ber für biefe 5 ra9 e bas aller*

innigfte Derftänbnis 31t haben fdjien, unb nod) \8 5 0 , nadj ben Berichten IDid/erns, (B r ie f t>otn 2 7 . Februar) bie B e r u f u n g co n geeigneten ItTännern

(7)

3 oljaim Ejeinridj IDidjern in feinen Bejietjungen 311 ©berfdjleften.

3ufagte, „fow eit (Sott ©nabe gibt". — 3 e&och liegt nidjt in biefem lebten gtifaij fdjon bie A nb eutun g eines fctjnterjlidjen B eb enfe ns, ja ber A h n u n g;

audj fyier werbe ftdj's bewahrheiten, baß ben fdjönften (Sebanfen ber fräljefte Cob beftimmt f e i? — — Die fdjönen g e i l e n ber Ann äherung beiber Kirchen, bie noch ber A n fa n g bes ^9. 3 ahrhUTl&erts fennjeichnei, waren um \8 5 0 bodj fchon unwiebetbriugltch bahin; bie (Segenfätje be*

gannen fich wieber in bebauerlidjer IDeife 3U fchärfen — irotj allen guten IDillens einjelner (Ebelgefinnten. Selbft ein Diepenbrod fonnte barin nichts änbern. W e t fonnte unter foldjen ilm ftänben an bie Übertragung eines, wie tDichern felbft heruorhebt, eüangelifdjen Prin gip s auf bie fättjolifdje Kirche wirflidj im (2 ruft b en fen ? „Hierarchie" unb „freie £aienwirffam*

feit" finb (Segenfäige, bie burdj nichts j u überbrücfen finb; unb m an barf wohl permuten, baß bie inftinftiue IPabrn ebm ung biefes (Segenfatjes Diel beffer bie ablehnenbe Haltung erflärt, welche, im ÜDiberfprudj 31m Fürftbifdjof felbft, beffen Um gebung EDidjerns 3^een gegenüber 3eigte, als Trägheit unb 3 rtbolert3. Ulan leugnete bas Dorhanbenfein eines Hot*

ftanbes in ©berfdjlefien n u r — , um tDidjerns unb feiner p r o m p t e n willen. — Hören w ir auch barüber fd/ließlich tDidjerns eigenen Bericht (B rief aus ©ppeln uom \7. Februar H8 5 0 ). „ D e r ^ürftbifdjof bat mich, idj möge ben Herren (feiner Umgebung) einiges 00m B a u h e n H^ufe mit*

teilen, w a s icb benn auch unter B erüdfidjtigun g ber nach außen gefyenben Begiehungen unferes H aufes getan habe, nachweifenb, w a s für (Blaubens*

unb (Sottesmädjte in unferer eoangelifcben Kirdje walten. B e i ben Der*

hanblungen über ©berfchlefien, bie nach ber C a f e l fortgefe^t würben, lief aber eigentlich alles barauf hinaus, bie ©berfcljlefier als ein from m es unb gliidliches Dölfdjen 3U preifen unb bie Hot, wo nicht in 2lbrebe 311 ftellen, fo bodj 31t werfleinern; anbererfeits w a r wieber ein 3™tereffe bemerfbar, bie Hot ber ©berfdjlefier bodj groß erfdjeinen 3U laffen, um fo bas Unrecht ber preußifdjen K egieru n g gegen bie fatholifdje Kirdje ins £icbt 31t ftellen.

3 dj befanb mich in einem förmlichen Kreit3feuer. D er ^ürftbifdjof, ber bie Sdjladjt »orausgefeljen, tnelleicl/t auch nidjt, w a r ftill. 3 ^ meinerfeits

©ar nidjt fchlecht gerüftet, ba bie Dertjältniffe mir aus bem Augenfdjein unb nach f’ en A ften 3iemlidj genau befannt waren, unb für ben ^all, baß bie lüaffert ausgehen wollten, idj bie Herren nur eine g e i t brauchte fortreben 311 laffen; fie gaben mir bann wieber fiegreidje Schwerter gegen fidj felbft injjbie H a n ^- A lle s mögliche w ürbe uorgebradjt, bie H otwenbigfeit eines befonberen C u n s für bie Kinber a b 3 u w e ife n ." --- iDer merfte es n id jt:

biefes „befonbere ü u n " w a r eben EDidjerns befonberes pringip, bas Prin3ip feiner „3'nneren HTiffion"; ber ID edung ber £aienwelt für-ben Dicnft in ber (Semeinbe. — Um nicht gan3 ablebnenb 3U fein, fanbte man

(8)

j ( 5 0 K o n r a ö S d j m i ö t , 3° fy a n | i Ejeinrtd] IDicbet u in (einen Seäi efyun gen ic.

fatfjolifcfjerfeits fdjließlidj fogar adjt oberfdjleftfdje £eljrer 3m 3nftruftion in bas Haulje H a u s ? a^er — ^as roar kenn aucfy alles.

(Es ift betrübenb, fagte idj vorhin, einen tüchtigen tltantt in einem ver*

geblidjen K a m p f feine K räfte verausgab en 3U fetjen. (Es wirft anbererfeits aber audj nidjts ertjebenber, als w e n n in foldjem K a m p f bas rpirflid? (Eble in iljm immer beutlidjer Ijervortritt. (Es liegt mir fern, mit einem H Y ^ n u s auf EDidjern fcljließen 3U wollen, fo feljr er ihn verbiente. A ber eins fei bodj fjervorgeljobeu: bas unbefangene Vertrauen, mit bem er ber fatfyo*

lifdjen Kirdje entgegenfommt, unb ber offene B lid , ben er ficfj für alle iu ifyr w irffam en guten K räfte waljrt. — EDir Ijebeu 3um B e l e g für biefe (Eigenart EPidjerus nu r (Einjelljetten Ijeraus, bie iljn iu biefer Hinfidjt aber bodj djarafterifieren. 5 o fcljreibt er am \2. ITCärj 1,848: „ U m 3efyn Uljr Ijabe idj 3um erften ETCale einem burdj unb burd? fatljolifdjen (Sottesbieufte in ber Ijiefigen Domfirdje beigewoljut, 31t welcher 3unädjft ber ^ürftbifdjof Diepenbrod gehört. W en n bodj unfere evangelifdje Kirdje lernen w ollte!

Die Kirdje w a r gän3Üdj von ETTenfdjen, namentlidj A rm e n gefüllt, bie p r e b ig t w a r lauteres (Evangelium, unb bas EDort ftaub mitten iu ber g e it, namentlich falj es auf bie H ot in ©berfdjlefien. A u f nidjts als auf ben Herrn 3 efurri würbe mit fdjarfeu unb ridjtig ge3eicljneten §>ügeu Ijinge*

wiefen als auf bie e i n i g e g u f lu d jt in biefen bangen S a g e n . D as baran anfcljlteßenbe (Sebet w a r ergreifenb unb fam aus ber C iefe eines erleudjte*

ten f j e ^ e n s . " --- EDtr Ijören EDidjern balb barauf eine Hoti3 über einen fatljolifdjen Sdjütergottesbienft, bem er in ©ppeln beiwoljnte, mit ben EPorten fcfjließen: „ w ie fd jö n !“ Unb w e n n w ir Ijier, — unb uicfjt nur Hier, — bie Freiheit bes B lid e s bei EPtdjern externen für alles, w a s in fatljolifdjen Kultuselem enten erbaulidj wirft, fo gibt uns anbererfeits feine Anerfenrtuug für bie £iebestätigfeit ber fatljolifdjeu Kirdje erft redjt §eug*

nis fü r feinen guten EDillen, iu iljr bie erwünfcljte Burtbesgenoffiu bei ber Arbeit am Dolf audj 3U finben. „Hier täte ein ©berlin n o t“ , feuf3te einmal einer feiner Hetfebegleiier in ©berfdjlefien. D a fügte er fofort ljin3u: „ja, unb ein t>incen3 von p a u l a ! “ A b er gan3 befonbers gilt bodj feine £iebe bem

©rben ber Urfulinerinnen. „Eltit biefen Ijabe idj ein förmlidjes ^reunbfdjafts*

büubnis gefdjloffen“ , fdjreibt er am 9. Septem ber \8^8 von p i e ß aus. „A us jeber iljrer B e w e g u n g e n fpridjt bie £iebe, mit berfie arbeiten, unb fie fönnen bas innere (Sliid, in bem fie arbeiten, uidjt verbergen.“ 3 a biefes ^reunb»

fdjaftsbünbnis Ijat burclj mannigfadje (Enttäufdjung von auberer Seite audj fpäter nidjt verloren; Ijeißt es bodj in einem anbeten von uns fdjon friiljer 3itiertenSdjreiben: „Hingabe, ^reuublicljfeit, innere^rifclje, äußererAnftanb unb B ilb u n g , verbunben mit großer Klugljeit unb vielem (Sefdjid, bas alles fonnte nu r B e fa n g e n e n unb Dorurteilsoollen bei iljnen verborgen bleiben."

(9)

D r . <£. § i u i e r , (Enl micf lung b e s B e r g r e g a l s i n Sdjlefieu. {67

IHöge biefe (Serecfytigfeit, bie uns Ijier an EDidjern erfreut, audj uns Kinbern ber (Segenw art im K a m p f ber Konfeffionen nidjt abljanben fommen! EDir feigen je^t Ijier in ©berfdjlefien, w ie in (Erfüllung bes EPunfdjes, ben EDidjern fpäter einmal ausfpradj, in S ta b t unb £anb immer meljr eoangelifdje Diafpora fidj ausbreiteu. D a barf uns bie (Serecljtigfeit nidjt oerlorert gelten, foll anbers bas Ijier fidj entfpinnenbe geiftige Hingen oljne Verbitterung bleiben, m ö g e r»or allem in ber Arbeit ber gleidjen

£iebe fidj im m er wieber finben, w a s ber (Slaube 311 trennen broljt! — EDie fagte bodj (Soetlje in feinen lebten (Sefprädjen mit (Edermann?

„3e tücljtiger w ir proteftanten in ebler (Entwidlung uoranfdjreiten, befto fdjneller werben bie Katljolifen fo lgen." ■— 2ludj biefes EDort ift ein EDeg*

jeiger geworben für unfer (Sefdjledjt; eben besljalb wollen w ir audj jenes (Eblen nidjt cergeffen, ber uon iljm fidj burdj ©berfdjlefiens einftige H ot bie B aljn weifen ließ:

3 oljann f?einridj EDidjern.

Entwicklung des Bergregals in Scblelien.

D o n

Ardjiuar Dr. (E. § i t> i e r.

(gtttffefyung be§ SSerQrcgalä in Seutfdjtani»,

Jeber bie (Entfteljung bes B e r g re g a ls in Deutfd?Ianb ift es unter ben (Seleljrten bis jetjt 311 einer einmütigen Anfidjt nidjt gefommen. Die einanbet wiberfpredjenbften Cljeorien finb nadjeiuanber unb nebeiteinauber uertreten worben.

3 m \8. 3 abrljunbert würbe bis © jo m a s non EDagner allgemein angenom*

men, baß fowoljl B e r g re g a l wie Bergbaufreiljeit feit jeljer in Deutfdjlanb beftanben Ijätteu unb baß biefe 3 n ftttutionen aus bem römifdjen Hedjt Ijeroorgegangen w ären. Se it EDagner würbe mit geringen A u snahm en , 311 benen in erfter Heilje 21emil Steinbed, ber (Sefdjidjtsfdjreiber bes fdjlefifcljen B e r g b a u e s unb Bergrechts, gehörte, non ben (Seleljrten, wie Karften, EDeisfe, B öljlau , Adjenbadj, EDaitj u. a., unter uollftänbiger ober teilweifer £eugnung eines gufam nten ljangs bes älteren beutfdjen mit bem römifdjen Bergrecht, bie Anficl^t vertreten, baß bas B e r g re g a l

(10)

(68 D r . <£.. § t o i e r ,

erft 3ur g e i t ber Ejoljenftaufen „burdj A n m a ß u n g ber K aifer", „burdj HTißuerftänbniffe" gemoljnljetisredjilidj fidj Ijerausgebilbet t;a^e* Seit*

bem A rnbt burdj fein im 3 ahre K.879 erfdjienenes &?erf: „ § u r ©efdjidjte unb Stjeorie bes B e r g re g a ls unb ber B erg b au fre ih e it“ biefe allgemein uerbreitete £etjre wieber erfdjiittert unb unzweifelhafte B e w e ife bafür beigebradjt hat, baß fdjon bie fränfifdje g e i t (Seredjtfame bes K ön igs an bem B e r g b a u audj auf privaten (Srünben gefannt Ijat, ift w ebet eine (Einigung bariiber, ob biefe (Seredjtfame nur V orläu fer bes fpäteren B e rg * regals gewefen ober bereits bas fertige B e rg re g a l, fo wie w ir es aus ber fpäteren gjeit genauer fennen, ob fidj letjteres aus ben alten (Seredjtfamen unmittelbar ober baburdj entwidelt tjat, baß biefe mit grunbljerrlidjen Kedjten bes. K ö n igs auf föniglidjen (Srünben oerm engt ober gar wer*

wedjfelt würben, nodj audj eine befriebigenbe A u fflä ru n g ber in B etrad jt fom menben fraglidjen p u n f te erlangt worben. Audj bie uermittelnbe Sljeorie uon g y d j a *) tan n n ' ^ t als nollfommen befriebigenb unb alle Sdjwierigfeiten beljebenb begeidjnet werben. Hadj g y d j a „beftanb feit jeher e i n H egal au ben B e r g w e r fe n , w e n n m an biefes IDort mit fjeusler Q n ftitution en I S . 3 6 8 ) als nutjbares K egierun gsredjt bes K ö n igs uer*

ftetjt". Diefes urfprünglidje H egal habe aber nu r in einem 2ledjt auf eine B e r g w e rfsa b g a b e beftanben, weldje feine uertragsmäßig oereinbarte, fein (Entgelt für bie Hberlaffung ber bem K ön ige gehörenden Bergfdjätje, foubern eine öffentlich redjtlidje uon bem (Eljarafter einer S teu er war.

3 m lüe fen biefes „ H e g a ls " Ijabe allmäljlidj (etwa bis gegen <£nbe bes

\2. 3 aI?rt?u n berts) fidj eine IDanblung pollgogen. Sdjrittweife Ijabe fidj basjenige Hedjt bes Staatsoberhauptes entwidelt, weldjes man gemeiuig*

lid] unter bem B e r g re g a l bes JTtittelalters begreift.

(SinMrgciuttfl be§ in enthncfelten al§ Kdnbe§()errrt^en SKegatä in

6

cf>(efien.

^ür bie (Entftehung bes B e r g re g a ls in Sdjlefien haben biefe f r a g e n jebodj fein 3 ntereffe. £jier fetjt ber B e r g b a u erft 3U einer § e i t ein, wo ber B e g r if f bes B e r g re g a ls in Deutfdjlanb bereits feftftanb, gleidjuiel aus weldjen tatfädjlidjen Umftänben unb redjtlidjen A nfdjauungen heraus es fidj bort entwidelt hat. ITtit bem aus Deutfdjlanb unb burdj Deutfdje nadj Sdjlefien eingeführten B e r g b a u fam audj bie 3 nftitution bes Berg*

regals fertig hierher lt)ie audj nadj ben anberen polnifdjen £anben, 311 benen ja Sdjlefien in ber älteren §>eit 31t redjnen ift. D a s B e r g re g a l bes

*) J l b o l f g Y ' t ? 0 / ®as 2flecfjt bes äfteften b eu ifd jen B e r g b a u e s b is in s ^3. lju n b ert. B e r lin ^899.

(11)

<£nltt>icflung b e s B e r g r e g a l s in Sdjleften.

Staatsoberhauptes, tüte es feit bem (Enbe bes \2. 3 ni;rtjunberts als Beides*

regal ungweifeltjaft beftanb, w a r nidjt ein öffentliches B ed jt, nidjt ein Becfjt auf (Sew innung ber e tw a als Ijerrenlos gebadjten unterirbifdjen Sdjä^e, es w a r Dielmeljr bas (Eigentumsrecht bes Begalijerrn an ben nu^baren ITCineralien felbft. „ L u c r a in venis argenti vel salis“ , briieft fidj K önig £ottjar in einer Urfunbe c o m 3 ahre U ^3 aus, L) unb K önig fjeinridj IV. fagt in einer Urfunbe Don U 8 9 : „ c u m omnis argen ti fodina ad iura pertineat imperii et in te r regalia nostra sit c o m p u ta ta etc.“ 2) (Ein 3 ahrhunbert fpäter, am A u s g a n g e bes \3. 3 ahrhunberts, bradjte König W endel II. in feinen berühmten C onstitutiones iuris metallici, dou ifjm felbft Jus regale m on tan oru m genannt, biefe A n fdjauu n g nodj beutlidjer 311m A u sb ru d . Die B e r g w e r fe , wo im mer fie fidj audj befäitben, finb P rivateige n tu m bes S taatsoberhauptes, unb a u f biefes Kammer»

eigentum grünbet W endel fogar bas B e d jt ber Berggefet^gebung: Nonne licet nobis de p o s s e s s i o n i b u s n o s t r e c a m e r e prout voluerim us

o r d i n ä r e ? s) A u f bem priii3ip bes (Eigentums an ben Bergfdjätjen

felbft beruhte, 311m minbeften feit bem A u s g a n g bes \2. 3 abrbunberts, bas B erg reg a l tDäljrenb bes gan3en ITtittelalters, unb biefer A nfdjauu n g ent»

fpredjenb werben in ben Urfunben au Stelle bes B e g a ls bie B e r g w e r f e felbft4) ober bie g ugehörigfeiten unterhalb ber (Erbe gen ann t.6)

3 n biefer (Seftalt fa m ber B e g r i f f unb bas 3 uftitut bes B e r g r e g a l s nadj P o le n unb Sdjlefien. fjier ftanben ber (Einbürgerung eines lanbes»

herrlidjen B e r g re g a ls feine irgeubw ie gearteten Souberredjte, befonbers feine Anfprüdje feitens großer (Srunbherren im VOege. Der piaftifdje polnifdje S taat, wie ihn bie (Sefdjidjte feit bem A u sg a n g e bes 1,0. 3 ahrä!

hunberts fennt, aus bem bann burdj (Erbteilung audj bie gleichartigen fdjlefifdjen <Ein3elher3ogtümer fjeroorgegangen finb, w a r auf einer bis ins fleinfte gehenben Selbftljerrlidjfeit bes dürften aufgebaut, beffen © mni*

poten3 fidj nur allmählich ber Abel, bie barones, entrangen. H u r fdjritt*

weife gaben bie fdjlefifdjen dürften biejentgen urfprünglidj dou ihnen unb

’ ) C o d . d ip l. S a x . re g . I I b, S . 2 6 3, 3ttiert bei cfja, a. a. © . 5. 3 2.

‘ ) VO i I m a n s , K a ife ru rfu n b e n I I , H r. 2$3, a n g e fü h rt eben ba.

3) C o n s titu tio n e s e tc . I I . 2. \5, n e u tje ra u sg eg eb e n » on §v<f?a: D a s böfym ifdje B e r g * reefjt bes IT tittelalters, 8 b . I I , S . \ 3 5

4) I>as b e fa n n te R e id jsg e fe tj, bie fo g e n a n n te (S o lb n e B u lle K a r ls I V ., fp rid jt in K a p ite l I X , ba tno fie b a s B e r g r e g a l ber H e id js fü rfte n o rb n et, n id jt r>on ein em R ed /t a u f bie S e r g w e r fe , fottbern b ireft d e a u r i a rg e n ti e t a lia r u m sp e c ie r u m m in e ris.

6) „2IHer fd)03 u n b ir ber erb in b i g r a b i n . . . fyorit bem tm rfiin j u “ , tjeigt es in ein em an fcf/Iefifcfje D erfyaltniffe a n g ep a fjte n (E jem p la r b es S a d jfe ttfp ie g e ls a u s bem J lu fa n g bes 3at)rt)unberts. (Sebrucft bei § it>i e r : (Sefd). b. B e r g r e g a ls in S d jle fie n , ^898. S . 258/g,

(12)

1 7 0 D r . <£. g t u i e r ,

nidjt uon ben (Stunbbefi^ent befeffenen Kedjte fyinficfjtlicf; ber abligen (Siiter auf, burdj beren 2tbtretung bie fogeuannte (Sutsherrfdjaft bes 21bels fidj allmählich entwisfelt Ijat. 3 u ber älteren § e i t hören w ir baljer audj uon feinem tüiberftanbe ber (Srunbljetten gegen bas Ijerjoglidje B e r g re g a l.

Diefes ift audj ein lanbesljerrltdjes unb fein grunbljerrlidjes Hegal. Spradj fdjon ber feljr 3eitig in Sdjlefien eingefüljrte unb ben fdjlefifdjen Verhält*

niffen augepaßte Sadjfeufpiegel ben (Srunbfatj aus, baß a l l e unterirbifdjen Scfjätje b. 1], alfo gleidjwie, auf weffen (Srunbe fie fidj befänben, bem dürften gehören, fo be3teljt bas im 3 ahrhu n kert niebergefdjriebene, aber älteres Hedjt wtebergebenbe (Solbberger (Solbredjt bas H egal bes dürften ausbrüdlidj auf „ritter gut, p faffen gut, burger gut, mundje gut, nun nen gut, fdjuItljeYfen gut, gebuw ern gut, ober wie fie genant fin". ') 21Ilerbings erfennt bas ältere fdjlefifdje Bergrecht, fo ber für Sdjlefien präparierte Sadjfeufpiegel, bas £öw enberger unb bas fdjon angeführte (Solbberger (Solbredjt bem Befi^er ber ©berflädje in Be^ug auf Per*

leibung ein gewiffes P o r ju g s r e d jt t>or einem britten ^inber 3U. 2Iber foroeit Ijierin, w ie audj in anberen B e ftim m u n g e n ber genannten Hedjis*

auf3eicljttungen ober audj in befonberen Privileg ien 2) eine © ufdjräufung bes ljer3oglidjen B e r g re g a ls enthalten ift, ift biefelbe uon bem Jjer3og felbft aus öffentlichem ober im eigenen 3 n:tereffe ftatuiert worben. D aß audj

— in älterer § e i t — Verleihun gen bes wollen B e r g r e g a ls ober bes B eg a ls fjinfidjtlidj ein3elner ITtiueralien feitens ber £jer3Öge an ein3elne (Srunb*

herren uorgefom m en finb, ift 3war nidjt mit Beftim m theit 3U erweifen, aber fehr wahrfdjeinlidj. 3 m l 5, 3 ahrhim ^ert finb folclje Verleihungen häufiger gew efen.3)

SSergrcgat ber fdjtefiftfjen ScJjit§fürftcit.

Die Selbftljerrlidjfeit ber fdjlefifdjen J}er3Öge bauerte befanntlidj nicht lange. 3 n ^er erften £jälfte bes 3 ahrhu n ^erts trugen fie iljre

£anbe bem K önige d o u B ö h m e n 3U £eljen auf. €tn3elne fjer3ogtümer fielen balb barauf burdj 21usfterben ihrer 3 rthcd>er in unmittelbaren Befitj bes K ö n igs . ITTit ber (Erlebigung eines £eljens fiel mit bem ^ürftentum felbftrebenb audj bas B e r g r e g a l in bemfelben an ben K önig, unb »on biefem hing es nunm ehr ab, es weiter3ugeben ober 3U behalten. 2Iuf bie inneren

') S . b a s (S o lb b erg e r (S o lb red jt, a b g e b ru d t bei S h rie r, 1. c ., S . 2 6^ ff.

z)

§>.

8 . in ber U r fu n b e u. 8. D e j. \ 2 7 5 fü r b as K lo fte r K a m e n 3 ,

f. §

t 0 i e r, 1

.

c.,

S . 2 5 7. D a s £ ö to e n b e rg e r (S o lb red jt, eb en b a S . 259.

3) D e rg L h ie rü b e r § 11> i e r , a. a. (D. S . H52 ff ., u . 5 y cfj a , D a s bötjm ifdje Berg«

re d jt B b . I, 5. \5 8.

(13)

C n t w i c f t u i t g be s B e r g r e g a l s in Sdjlefien. \ 7 \

Dertjältniffe ber fdjlefifdjen ^ürftentiimer, unb fo audj auf bie A u sü b u n g bes B e r g re g a ls burdj bie fdjlefifdjen tje rjög e übte bie £eljnsaufreidjung iljrer £anbe, u>ie bies ja im IDefeu bes £etjnsr>erbältniffes liegt, feinen (Hinfluß. Der Hedjtstitel allerbings auf (Srunb beffen bie £jer3°ge bas B e r g re g a l nunmeljr befaßen, fjatte eine A n b e tu n g erfahren. D er £etjns=

Ijerr marb burdj bie 2Innabme ber £eljnsaufreidjung im Sin n e bes £eljn*

redjts ©bereigentiimer bes £anbes unb fomit audj bes B e r g r e g a ls ge*

tuorben, Befit$er blieb ber Dafall, ber aber nunmeljr im S in n e besfelben

£eljuredjts ben Befiij foiuoljl bes fje r jo g tu m s une ber einzelnen B eg a lie n dou ber B eleilju n g burdj ben K ö n ig Ijetleiteie. A n f a n g s als es nodj in aller (Sebädjinis mar, baß bie fdjlefifdjen fje r jo g tü m e r feuda ob la ta roarert, unb ber (Einfluß ber böljmifdjen K önige auf iljre fdjlefifdjen Dafallen über*

bies nur ein feljr geringer u>ar, hatte ber ueränberte BedjtS3itftanb nodj feine weiteren f o l g e n , unb bie fdjlefifdjen dürften genoffen bas B e r g * regal als eignes iljnen gebüljrenbes, tucti bei ber £eljnsaufreidjung nidjt abgetretenes, Bedjt.

ITtetjr als 3tuei 3 <djrfjunberte feit ber K n ü p fu n g bes fdjlefifdj*bölj*

mifcljen £eljnsbanbes rerftridjeu, otjne baß ber £eljnl;etr uon bem B e rg * regal feiner fdjlefifdjen D afalleu irgenbune Hoti3 genom m en Ijätte.1) Das Hegatredjt bes dürften galt als notorifdj unb tuurbe uon ntemanbem in §u>eifel ge3ogen.

B etrad jtet m an bie llrfunb eu, bie bei bem Übergang ber einzelnen

^ürftentümer unter böljmifdje £eljnsljoljeit über biefen B e d jts a f t ausge*

ftellt tuorben finb, fo finben nur, baß nu r in 3tvei berfelben, in bem £eljn*

') W u t f e , S tu b ie n ü b er bie (Entw icK ung bes B e r g r e g a ls in S d jle fie n , B e r lin 1.897 m ein t a u f S . ^5 m it B e 3 u g a u f bie (S otben e B u l l e K a r ls IV., iu ber b a s B e r g r e g a l, w ie allen K u rfü r fte n , fo auct; bem K ö n ig e o o n B ö tjm e n 3 itgefp ro djen w ir b , (in re g n o p r e d ic to (B ö h m e n ) a c te rr is e t p e r tin e n tiis e id em reg n o s u b je c tis ): „2Jtfo K a ife r K a r l IV. fp rid jt fiefj bas u n ein g efdjrcin fte B e r g r e g a l fü r fe in K ö n ig re id ; B ö h m e n unb bie biefem ein cerleib * ten £ an be 311. D a3u g eh ö rte aud j S d jle fie n . SEI]eoretifd] n atjm er m ittjin audj fü r S d jle fie n bas B e r g r e g a l in Jtn fp ru dj, w e n n aud j d e fa c to b a sfelb e non ben ein g e b o re n en p ia fiifd jen f je q ö g e n nodj a u s g e ü b t w ü r b e ." X>iefe B e m e r f u n g JD utfes g re ift a u g e n fd je in lid j gan3 baneben. ©0113 abgefefyen bat>on, b a§ bie (S otben e B u l l e a ls H eid jsg efetj n id jt ber p ta t;

w ar, u m B e ftim m u n g e n fü r S d jle fie n 3U tre ffe n , w e ld je s 311m S e id je iu fe in e r B e 3 ie lju n g ftanb, biefe S t e lle alfo a u f S d jle fie n g a ru id jt g e b e u te t w e rb e n fa n n , ift es ja a n b e rfe its n u r felbftrebenb, bafj bem K ö n ig t>on B ö tjm e n , a ls bem Eel^nsljerrn ber fd jlefifdjen d ürften*

tü m er, b as © b e re ig e n tu m ü b er biefe ^ ü r fte n tü m e r felbft, w ie audj itjre feim ttidjen B e g a tie n , m ittjin auct; b as B e r g r e g a l, getjörte. D o n e in er b efo n b eren J tta n fp ru cfjn a tjm e bes B e r g * reg a ls fü r ben K ö n ig u n t e r 21 u s f dj I u § bes d o m in iu m u tile ber d ü rfte n ift audj Ijier feine H ebe. D e rg l. (;iet3u § i d i e r , (Sefdj. b. B e r g r e g a ls in S d jle fie n , S . 58 ff ., unb H a d; f a tj I in ben ^ o rfd ju n g en 3ur B r a n b e n b u r g ifd je n unb p r e u fj. (Sefdjid jte, B b . X , S . 62 f.

(14)

{72 D r . <£. § i o t e r ,

brief fü r Siegnit} unb bem für ©Is, bes B e r g r e g a ls (Erwähnung gefcfjieljt, wäljtenb es in ben anberen Urfunben übergangen w irb.') 2Jrtalog bem B e r g r e g a l wirb audj bas XTtünjregal, welche ja beibe in einem inneren §u*

fam menljang mit eiuanber fielen , beljanbeli.2) B e i einjelnen £jer3og=

tümern, wie 3. 23. bei Hatibor, 3U bem bam als audj p l e ß gehörte, wirb bas B e r g r e g a l in beut erften Steljnbrief (vom 19. ^ebruar {3 2 7) nidjt, hingegen aber in einem fpätern, vo m 3 auuar \3 37 unb einem c o m 9. 3 uü 1339, erwähnt. 3 n ^em f?et3ogtum K a tib o r ift fowoljl \327 w ie H337 ober 1^339 fein B e r g b a u betrieben w o r b e n ; aber fjer3og 3 °hamt, ^er als ^es finberlofen Jjer3°Ss £esfo uon H atibor bie 2lusftelluug ber 3wei letjt*

genannten Urfunben veranlaßt bat, faunte ben B e r g b a u unb ben EDert besfelben aus feinem S t a m m lje ^ o g iu m CCroppau her unb ließ baljer audj in ben Hatiborer Urfunben bas B e r g r e g a l ausbrüdltdj anführen. 3 n &en fpäteren £eljubtiefeu, fo 3. B . von \366, wirb es, ba es einen praftifdjen iDert nidjt hatte, w ieb erum vergeffeu.

S o w o h l in ben eben genannten wie audj in anberen fdjlefifdjen U rfun ben wirb bas B e r g r e g a l nidjt etw a in einer befonbern Hubrif von holjeits* ober lanbesfjetrlidjen Hedjteu angeführt, fonbern 3ufammen mit ber (Seridjtsbarfeit, mit ben Rollen ober audj mit bem ^orft* unb 3 agb*

regal genannt. Die £eljnbriefe bringen es fo3ufagen nidjt 31m 21usbruif, ob ber beliehene ^ürft bas B e r g re g a l als lanbesljetrlidjes ober als grunb*

herrliches Hedjt befitje. 21us bem oben (Sefagten, a us ber (Entwicflung, weldje bas B e r g r e g a l in Sdjlefien fdjon vor ber £eljusaufreidjung an B ö h m e n genom men hafte, wiffen w ir aber, baß es, abgefeljen von einigen B e n o ^ n g u n g e u bes ©berflädjenbefi^ers bei ber V erleihung unb äfjnlidjen gcwoljuljeitsredjflidj Ijerausgebilbeten Hedjten, ein grunbherrlidjes Berg»

regal in Sdjlefien nidjt gegeben, baß vielmehr bas lanbesherrlidje Berg»

regal hier fo alt ift, wie ber B e r g b a u felbft. „ 2111er fdja3 unbir ber erbin b i g r a b i n . . hortt ^ m nurftin 311", heißt es in ber fdjlefifdjen Hebaftion bes Sadjfenfp iegels. 2Iudj bie Dogtei, bie ber Sad jfenfp iegel bem (Srunb»

’ ) D ie betr. £ el}n su rfu n b en finb fä m tlid j gebrueft b e i ( 8 r ü n f j a g e n u nb Ht a r f « g r a f , Sieljns» u n b B e fitju r fu n b e n S d jle fie n s , S e ip jig \8 8\/8S.

! ) D e rg L ^ r i e b e n s b u r g , S d jle fie n s n e u e re ttlü n jg e fd jid jte , B r e s la u 1899 (C o d e x d ip lo m . S ile s ia e , B b . X I X ) S . \: „ D i e m itte ta lte r lid je n £jer3Ögc S d jle fie n s ljaiien es (seil, b as U tih y r e g a l) u n b e ftritte n unb u n b e ftreitb a r befeffen, n ad j (g e fa lle n ausgeübt u n b rul]en la ffen , u n b b a ra n trnube audj burdj itjre Z lu fn a ljm e in ben böljm ifcfjen £eljns*

c e rb a n b n id jts g e ä n b e rt. (E in jelne £ etjn sbriefe e rtcä fjn en u n te r ben bem £efjnsm ann u n b e fd jrä n ft p erb leib en b en ^ ü rfte n re d jte n audj bie IVtün3e, u n b w en n anbere banon fcfjroeigen, fo Ijat b as fe in e n (S ru n b b arin , baf; ber b e tre ffe n b e £jer3og entm eber notf;

n ie m a ls ober eben feit la n g e r § e i t n id jt m eljr g e p r ä g t fyatte, w a s ja tn elfadj ber ^ all » a r."

(15)

€ n t » i c f l u n g b e s B e r g r e g a l s in Sdjlefien. ( 7 5

Ijernt läßt, tvirb non ber fdjlefifdjen K eb a ftio n biefem nidjt j u e r f a n n f .') Das (Solbberger Bergrecht, tveldjes alte (Sewoljntjeit wiebergibt, aber erft nadj ber ieljnsaufreidjnrtg Sdjlefiens au B ö fjm e n fdjriftlidj niebergelegt worben ift, befagt, „baß unfe erbljerre ber Ijerjcoge uon alber 3CU recfjte aller goltwerfe . . . oberfte liljcr geweft f y " unb baß audj ber HTann, „bes bas erb ift", erft r o m f j er3°9 belieljen werben muß, w e nn er B e r g b a u auf feinem (Erbe treiben w i ll.2)

Die fdjlefifdjen £efjnsuthmben madjen eben, bem (Seifte ber gjeit entfpredjenb, in weldjer unb priüate Hedjte bes £anbesljerrn nodj nidjt genügenb auseinanber gehalten werben, feinen Unterfdjieb jwifdjen lanbesljerrlidjen unb grunbljerrlidjen Hedjten ber belieljencn dürften unb 3äljlen biefe Hedjte promiscue auf. B e m e r f t muß bes weiteren werben, baß fowoljl bie £efjnsurfunben, wie audj biejenigen Sdjrift*

ftiiefe, in weldjen bie fdjlefifdjen dürften über iljr B e r g re g a l verfügen, nidjt biefen Jlusbrucf, ber bamals nodj nidjt term inus technicus war, gebrauchen, fonbern in allgemeinen IPörten von ben B e r g w e r f e n fpredjen, ober bie einzelnen IRineralien anfüljren, — gan3 ber redjtlidjen Jlnfdjauung entfpredjenb, nadj lveldjer bas B e r g re g a l in bem (Eigentum an ben B erg*

werfen unb (E^Iagern beftanb.3)

(Stttttntfüutg be§ Sßcrgrecirtfö in S d jlefien unter boifjmifdjer SdjnätyotyeU in bortyaM önraildjer $ cit *öl)ntcn §.

B i s 311m Übergange ber £Den3elsfrone an bas fj a u s £jabsburg int 3 aljre n.526 haben bie fdjlefifdjen ÜTebiatljerren nidjt n u r bas B e r g r e g a l ungeljinbert ausgeübt, es ift nidjt nur bes öftern feitens bes K ö n igs als (Dberlehnsljerrn anerfannt w o rb en,4) bie K önige von B ö h m e n Ijnben viel*

‘ ) S . ben Jlbbrucf bei § i d i e r , a. a. © . S . 258 f.

') Z>as (S o lb b erg er (S o lb red jt fp rid jt, bem B e r g b a u u m (S o lb b erg en tfp red jen b , n u r 110111 (Solbe. D a s fe lb e g ilt aber, w ie re rfd jie b e n e e rh alten e U rfu n b e n b ew e ife n , audj co n ben u n eb le n ITtetallen, audj t>om (Eifen. (Ein B r e s la u e r S d jö ffe n fp r u d j ü b er bie He«

g a lität bes © fe n s in S d jle fie n a u s bem 3 . \6 \ 2 ftellt a ls fe it jefyer gelten b feft, bajj „in h a c n o stra p a t r ia , a ls non bem fjerrn bifd jof, fo tr o l a n b e rn fd jlefifdjen ^ ü tfte n alfo in Ü bung geh alten , b a§ fie n ie m a n b e n » erftatten , fidj iljres b e r g w e r fs r e g a ls , b a m itte fie u on ben K ö n ig e n 311 B ö ljm e n b eleh n t fein , audj a u f fein en eig en en gru n b u n b boben 3U g eb ra u d jen , fonbern » e r beffen w ille n s , m u ß bei ifjren b e rg e m te rn bie letjen fu d jen unb b ein eb s einen can o n em m e ta llic u m , n em lid j D on ben tjoljen m e ta lle n d c c im a m , »01t ben g e rin g e n aber q u in d e c im a m p a r te m il]tem fis c o 3ufteIIen". — C o d . d ip l. S ile sia e , 23b. X X I , S . \S8.

3) D e r g l. bie ^ u fjn o te a u f S . 2$\ b ei § i t> i e r , a. a. ® ., H a dj f a b 1 in ben fdjungen 3. b ra n b e n b . u . p reu fj. (Sefdjid jte, B b . X , S . 58 u. 59, b efo n b ers ^ u g n o te 2.

4) D o n ben 3 aljlreidjen B e le g e n fü r bie A u s ü b u n g b es B e r g r e g a ls burdj bie fdjle«

fifdjen d ü rfte n u n b g e le g e n tlid je r B e ft ä t ig u n g b esfelb en burdj ben K ö n ig a u s ber g e i t r>or

(16)

D r . <£. g t n i e r ,

meljr wäljtenb biefer ganzen § e i t audj in f ä l le n , wo ein fcfjlefifdjes dürften*

tu m burdj 2tusfterben ber Befi^er an fie gefallen mar, bei einer iTeube*

leljnung fidj bas B e r g re g a l nidjt worbetjalten, fonbern es mit ausbriicflidjeit ober allgemeinen lü o r te n von n euem weitergegeben, fjä u fig gefdjalj bies audj bann, w e n n bas betreffenbe (Sebiet nidjt w ieb erum im gan jen als mebiate Canbesljerrfdjaft, fonbern innerhalb eines fogenannten (Erb*

fiirftentums, in w eldjem ber K ö n ig fidj bie Ijerjoglidjert Hedjte beljielt unb bas er uon einem ia n b e s tja u p tm a n n ve rw alten ließ, als gewötjnlidje (5 runbljerrfdjaft ausgetan w ü r b e .1) 2tudj in B ö h m e n felbft Ijatte wäljrenb biefer §>eit eine Heilje größerer (Srunbtjerren bas B e r g r e g a l erworben, unb Ijätte biefe (Entwicflung in Sdjlefien w ie in B ö h m e n nodj länger ange*

bauert, f o w ä r e b a s B e r g r e g a l h i e r w i e b o r t m i t b e r g e i t e i n g r u n b l j e r r l i d j e s H e d j t g e w o r b e n . 3 ebenfalls 3eigt biefes Derljalten ber böhmifdjen K önige vor ben fjabsburgern 31«

(Seniige, baß ihnen nidjts ferner lag, als ben fdjlefifdjen dürften unb ben

bem Ü b e rg a n g S d jle fie n s u n te r bie fje r r fd ja ft b e t £ jab sb u rg e r feien Ijier n u r w e n ig e B e i- fp ieie a n g e fü h r t (bie betr. U r fu n b e n finb u n te r ben a n g e g e b e n e n D a te n e n tw e b e r im Cod.

d ip l. S il., S b . X X ober im J ln lja n g 311 § ir u e r s (Sefdj. bes B e r g r e g a ls in S d jle fie n 311 fin b e n , w o audj nod; w e ite re B e le g e n a d jg e fd jla g e n w e rb e n fö n n e n ): \3H2 bie 5eftfet3u n 3 en bes (S o lb b erg e r (S o lb re d jts. — 1 7 . ITIärg. D e r p fä n b u n g bes B e g a ^ e tjn te n co m (S o tb b e rg w e r f burdj bie fjer3Ö ge uon Siegnit}. — s.3^6. 20. De3. D e s g le id je n , 3ugieidj uon a lle n im ö e g n itjifd je n n odj 31a e rö ffn en b e n (S tu b e n . — 1(369. 2 6. J a n u a r . B e i einer (Teilu n g bes fje t3 o g tu m s B e u t z e n tre ffe n bie £jet3Öge B e ftim m u n g e n aud j ü b er b as B erg » r e g a l bafelbft. — K ö n ig K a r l I V . b e ftätig t bie 21u sfe t;u n g ü tü n fte r b e r g m it „b e rfw e rfe n , fu n b e n unb u n fu n b e n " b urdj b en ije t3 o g B o lf o n o n ITCiinfterberg 3u m £ e ib g eb in g e fü r fein e (S em atjtin . — J377. ns. J lp ril. D ie £jer3Öge n o n C r o p p a u ein ig e n fidj u. a. über ben B e g a ^ e ljn te n in ü )tem £ jet3o g tu m . — 1 ^ 2 . 2$. D e3. J jet3 o g XVen$d r>on C e fd jen u e r fa u ft b as £ jet3o g tu m S e u e r ie n u . a. „ c u m . . . p lu m b i lo d in is , a u r i, a r g e n ti, cris et c u iu s lib e t m e ta lli fo d in is , m o n e tis " , atfo bem B e rg » u n b irtü « 3 reg a l. — ^ 5 0. 2 7. S e p t.

D e r I j e q o g u on E efd/en b eftim m t a ls £ eib g e b in g fü r fe in e (S em al)!in ein en C e il fein es £ an bes u . a. „ c u m . . . o m n ib u s m o n tib u s , si in q u a n tu m u n q u a m a p p e r ti fu e r in t. — JW69. t.1}. Hot).

H u b o lp l], B ifd jo f uon B r e s la u , b e ljält fidj bei ber Ü b e r tr a g u n g uon ^ r e iw a lb a u b as B erg«

r e g a l 3urü(f. — ^ 7 2. \2. D e3. D e r f a u f bes £ jet3 o g tu m s S a g a n „ m i t . . . b e rg w e rfe n , y n unb o b ir ber e tb in " . K ö n ig ITEaitljias belefynt b a ta u f ben (E rw erber b es Ijet3 o g tu m s u. a. „ m it b ergw erefen w a f e r la y ert; ober m e ta l m a n bo irb a u e n w ü r b e " . — 5. lTtär3.

B e r g o r b n u n g ije r 3 o g fje in r id js non ITCiinfterberg fü r B e id je n fte in .

‘ ) §>. 8 . bei ber D e rleilju rtg u on J ä g e r n b o r f an 3oI]ann u. S d je lle n b e r g burdj K ö n ig l ü l a b y s l a w (b. 3. © ft. ^ 9 3 ) , b ei ber D e rp fä n b n n g u o n ^ ü rfien ftein burdj b enfelben (b.

3 0. 3Ttcir3 H 9 7 ) , bei ber B e t ä t i g u n g ber (E rw erbun g ber (S ü ter K u p fe r b e r g :c. im K ö n ig l.

( E q fje q o g tu m Sd jw eib n it;»3a u e r b e leg en , burdj K ö n ig £ u b w ig (b. j g . ^ eb r. n.5\9), w o b ei b as H e g a l be3Üglidj b et n ieb eren ü fe t a lle oljne (E in fdjrän fu n g m itg e g e b e n u n b n u r in 8 e 3 u g a u f b as (Solb» unb S ilb e tr e g a l fü r ben K ö n ig ein (E in löfu n gsred jt g e g e n \o 000 u n gar.

(Sulbett refe ru ie rt w irb .

(17)

( E n to ic f h iit g bes B e r g r e g a l s in Sdjlefien. ( 7 5

am (Enbe bes ( 5 . 3 ahrhu n ^erts entftanbenen nidjtfürftlidjen £anbesberr*

fdjaften, ben fogenannten Stanbesljerrfdjaften, bas B e r g re g a l ftreitig 311 machen.1)

B e i ber g an je u Staatsüerfaffung Sdjlefiens bis in bie ITTitte bes (6. 3 ahrhim ^)erts hätte audj ein Hefervat bes B e r g r e g a ls für ben K önig außerhalb ber (Erbfürftentümer gar feinen g w e c f gehabt unb wäre ein Honfens gewefen. B i s 3ur (Errichtung ber fdjlefifdjen K a m m e r unter

^erbinanb I. mar überhaupt feine föniglidje ^inan3behörbe in Sdjlefien vorljanben, bie etwaige ^inan3redjte bes K ö n igs hätte wahtneljmcu fönnen, ebenfowenig w ie eine föniglidje Bergbeljörbe vorljattbeu mar, bie B e le ih u n g e n vornehmen ober auf bie (Entridjtuug bes g elju ten hätte adjten fönnen.

entHJttfUutg be§ S e r g r c g a lä iit «rfjlcjien unter ben ^ttbo(tur<jettt.

Unter ben fja b sb u rge n t änberten fidj bie Derljältniffe. Die bölj*

mifdjen K önige aus biefem fjaufe gingen 3ielbewußt barauf aus, fowoljl iljre politifdje IHadjt in Sdjlefien aus3ubeljnen, wie audj fidj neue Ein®

iialjmequellen in biefem £aube 311 erfdjließen. Die widjtigften Heformen iu biefer Be3iehung finb fdjon unter ^erbinanb I. ( ( 526— ( 5 6 <() vor*

genommen ivorben. Se in e Hadjfolger hatten 3uweilen CTIüfje, bie von iljm gewiefeiten B a h n e n weiter 3U fchreiten ober audj nur bie von

^erbinanb I. bereits erreichten (Erfolge fidj 31t erhalten. 2-lus ber § e i t

^erbinanbs I. ftammt bie Steuereinrichtung, ber Jlppellatiortsljof in p r ä g unb bie V e r w a ltu n g ber föuiglidjen ^inau3en iu Sdjlefien burdj bie fdjlefifdje K a m m e r in B r e s la u . Die S n b e ru n g bes Königlidjen Perljal*

tens in B e 3 u g auf bas B e r g r e g a l in Sdjlefien ljängt bireft mit ber (Er*

ridjtuug biefer K a m m e r im 3 ahre (5 5 8 3ufammen, ber bas fut^Iebige t ^ t u m a m t ((55^— ( 5 5 8 ) vo rangegangen w ar, — ftammt baljet erft aus ben leijten Hegierungsjabrert ^erbinanbs I. 3 n ^en erften 3 ahrs=

’ ) 2Jm s . 2tu g u ft \5 0 5 g e fta tte t K ö n ig £DIabYsfato bem i j e g o g ^ rieb rid j o o n £ iegn itj, i n b e s K ö n i g s ( 2 r b l j e r 3 o g t u m , toeld jes an b as fje r jo g t u m £ ieg n iij g re n je t, in einem U m fre ife uon r i e t U te ile n , B e r g w e r f e (au d j (Solb* u n b S ilb e rb e rg n ie tfe ) auf3u*

nehm en, an b eren 311 u erleiljen 11. f. tt>. 2tu f (S ru n b b iefes p r io ile g s b e a n fp ru d jte n bie £jer3Öge ro n £iegnits nodj fa ft 3n>eil]unbert 3afyre fpciter (w ie a u s ein em S d jre tb e n K a ife r ITtaj:i=

m ilian s II. t>. 29. U ta i \5 7 0 fjeroorgetjt, f. g i r i e r , E lften unb U r fu n b e n 3111 (S efdjidjte bes fdjlef. B e rg r o e fe n s , J900, S . i,$3) ein e 2Xrt B c r g ljo lje it in bem fö u ig lid je n (Erbfürften*

tum . — itu ffa lle n b e rrp e ife fjat U? u t f e in fein em a n g e fü h rte n B u d je biefe U rfu n b e tDIab y s la tu s fo feljr m ifp e rfta n b e n , b a§ er fie a u f bes £jet3ogs non £ iegn itj e ig n e s £jet3og®

tum be3ogen tjat. U e rg l. Ijiet3u aud j ^ o rfd ju n g e n 3ur b ra n b en b . u . p reu jj. (Sefd;., B b . X , S. 66.

(18)

\7<ö Dr. (£. § i t> i e r ,

jebnten feiner H egierung, wäljrenb weldjer er mit ben böljmifdjen S täuben manchen S tra u ß um bas burdj feine föuiglidjen V o rg ä n g e r vernadj*

Iäffigte B e r g re g a l ausjufedjten Ijatte,1) Ijatte er fidj um bas B e r g re g a l in Sdjlefien nodj nidjt geflimmert, es fei benn, baß er bei Heuverleiljungen uon (Srunbfjerrfdjaften bas B e r g r e g a l nidjt meljr, wie feine D orgänger bies taten, mitveräußerte. D a s B e r g re g a l ber fdjlefifdjen dürften unb Stanbesljerren w a r audj unter ^erbinanb faft brei 3 abr3ebnte Ijinburdj unangetaftet unb unangejrueifelt geblieben.2) IDie feljr es, audj wäbrertb ber lebten Hegierungsjaljre ^erbinanbs I. allgemein befannt unb über jeben §u>eifel ergaben w ar, baß bie fdjlefifdjen dürften 3 idHiber bes B erg * regals feien, erfjellt aus ben prop ofition en ber K önigin 3 fabella,3) weldje von ^erbinanb I. bie fdjlefifdjen £jer3ogtümer © ppeln unb K a tib o r für iljren Soljn verlangte, unb aus ben barauf bezüglichen öerljan blungen ber böljmifdjen S tä u b e vo m 3 ahre 155^. Unter ben ^orberungen ber Königin befanb fidj audj folgeube: „ f e r n e r follen alle Urfunben über (Seredjifame unb Freiheiten bes £anbes ausgeljänbigt unb b a s B e r g * u n b HI ü 11 3 r e g a 1, iu i e e s b i e ü b r i g e n f d j l e f i f d j e n

^ ii r ft e n lj a b e u , im EOege ber Derfdjteibung unb mit (Einwilligung ber S täube abgetreten w e r b e n ." 4)

B e i ber (Errichtung bes fdjlefifdjen D ijtu m a m te s im 3 ahre tDar bem D erw efer besfelben in ber iljm erteilten 3 n fttuftion anfgegeben tvorben: „ermelter vit3bumb (vicedominus) folle audj mit vleyf3 aufadj*

tung tjaben uurib erfljunbigen, ob w ir (ber K önig) au ben perdtjwerdjen, fo in Sleften fein, ainicfj geredjtigfljait Ijaben.5) (Es ift mögliclj, baß ber K önig Ijierbei nodj nidjt an bie fdjlefifdjen £jer3ogtümer u n j, 5 tanbes*

Ijerrfdjaften gebadjt t;at, fonbern nu r an benjenigen Ceil Sdjlefiens, in bem er bereits unmittelbarer £anbesljerr tvar, ba ja, wie oben ausgefüljrt, audj bort burdj Perleifjung ober Dernadjläffigung bes B e r g re g a ls burdj bie vorigen K önige bie meiften (Srunbljerren fidj bas B e r g r e g a l anmaßten.

(Erft im fotgenben 3 ahre wirb ber Di3tum um B e r id jt aufgeforbert „von w e gen ber furften unb ftenbe in Slefien perfljwerdjen, w a s bie für perflj*

>) D e r g l. <£ n f p a r ©reif r>. S i e r n b e t g , U m riffe ein er (Sefcfjidjte ber böljm i*

fdjen S e r g ic e r f e . p r ä g *836/8, I, 5. 235 ff. u. II, J.56 ff . 5 dj m i b t o. S e r g e n » I7 o I b : (Sefdj. b. B e rg b a u » unb J jü tte m c e fe n s im K ö n igreich B ö ljm e n , S . 8 ;.

^ B e le g e fjie rfiir f. § i c i e r , (Sefdj. b. B e r g r e g a ls S . \ 1 2 — \7 7.

“) D e r JD ittce bes (S e g e n fö n ig s g a p o l y a s .

4) 5. bie 2Ius3Üge a u s ben b ö ljm ifd jen £ a n b ta g sb efd jlü ffe n c . \ 5 2 6 bis \5 5 7 in ber g e it fd jr if t bes D e re in s f. (Sefdj. S d jle fie n s , S b . X V I I I , S . 334.

5) fü r ben D ik tu m c . S e b e r n c o m J a n u a r \554f, gebrucEt in ben Elften unb U rfu n b e n 3ur (Sefdj. b. fdjlef. S e r g t c e f ., tje ra u sg eg eb . o o n (E. § i 0 i e r. 1900. S . 36 f.

(19)

( E n t o i c f l u n g bes B e r g r e g a l s in Sdjlefien. {77

freiljaiten haben unb uns bavon juftenbig fein ober n i t " . 1) P e r D ijtu m oon Hebern, ber nadj ber (Errichtung ber fdjlefifdjen K a m m e r (\5 5 6 ) präfibent biefer K a m m e r w ar, wußte Fein auberes 2IusfunftsmitteI, als baß ber K önig »on „ben betten furften unb ftenbeu ire Ijabenbe freiljeiten unb geredjtigfljaiten über bie perdwerdj in Slefien " vorlegen Iaffe. 2Ius ben „brieflidjen fdjein unb urftjunben" w ürbe m an bie Hedjte ber B e * treffenben erfeljen.

(Eine hierauf allgemein an bie dürften unb S tä u b e ergangene 2tufforberung j u r V o r le g u n g iljrer P riv ile g ie n fdjeiterte an bem paffiven iDiberftanb ber 21ufgeforberten.'2) 3 n ber f^auptfadje wollte m an nur ben B ifd jo f non B r e s la u , ber als £je£3og uon (Srottfau*Heiffe bort bas B erg reg a l ausiibte, 3'ur V o rle g u n g ber Urfunben über gucfm an te l »er*

anlaffen, in weldjem bam als bebeutenber ©olbbergbau blüljte, weldjes aber nidjt 311 bem alten B is tu m s la u b e gehörte, fonbern erft im 1,5 . 3 aljr*

Ijunbert burdj bas B i s t u m erworben worben w ar, wie bie K a m m e r (allerbings nidjt 3utreffenb) meinte, uon einem f^errn uon gie ro tin ,

„einer privatperfon", wie bie K a m m e r fidj einmal fpäter ausbrüdte, bie ein B e r g r e g a l nidjt Ijabe m itveräußern fönnen. P ie 2lufforberung ber anberen dürften 3ur V o rleg u n g iljrer Priv ilegien w a r nu r ein Utanöver 3ur ü erljütung, baß ber B ifd jo f fidj beleibigt füfjle, w e n n nu r er 311m A u sw eis über feine Hedjte aufgeforbert w e rb e .3)

Die fo vorfidjtig unb umftänblidj eiugeleitete (Enquete Ijatte, wie l^ier vo rw eg bemerft werbe, feinen (Erfolg.- ^erbinanb I., ITCarimilian II.

unb Hubolplj II. fanfen ins (Srab, ber B r e s la u e r Bifdjofsftuljl wedjfelte feine 3 n fya&er, bie fdjlefifdje K a m m e r 311 B r e s l a u unb bie böljmifdje in p r ä g iljre präfibenten unb IVtitglieber, gleidj, faffc ftereotyp blieben bie von § e i t 311 § e i t fidj wieberljolenben 2lufforberungen an bie fdjlefifdjen dürften um V o rleg u n g iljrer Privilegien, — (Einblicf in bie §ucfm antler Urfunben 31t neljmen warb aber feiner ber genannten Beworben, feinem ber Könige befdjieben, unb vermutlid; Ijaben audj bie B ifdjöfe von B re s*

lau feine K enntnis von bem 3 n haW biefer D ofum ente gehabt.4) Der Sifdjof von B r e s l a u antwortete, w ie ber K ö n ig in einem Schreiben an feinen Soljn, ben (Er3ljer3og ^erbinanb, vo m 2\. tttai 1.560 mitteilt, baß

') 5 . eb en b a, S . 3 8.

2) S . B e r id jt c o m 4. 11Iät3 1(599 ’ n ben U fte n unb U rfu n b e n , S . 54 ff.

“) D e rg l. ben B e r id jt c o m 4. !Ttär3 H559 a. a. ® . u n b b as S c h reib en ^ e r b in a n b s I.

an feinen S o ljn c o m *7. J u l i *559 a. a. (D. S . 6 0, tco b ies ausbriiefliefj g e fa g t icirb .

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