• Nie Znaleziono Wyników

Oberschlesien, 1908, Jg. 7, H. 3

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Oberschlesien, 1908, Jg. 7, H. 3"

Copied!
54
0
0

Pełen tekst

(1)
(2)
(3)

b e r f c b k T t e r i

fHonat$$cbriff zur Pflege der Kenntnis und üertretung der Interessen Oberscblesiens.

Bdrausacber-. Professor Dr. P. Knötel.

D i e I H o n a i s f d j r i f t „ © b e r f d j l e f l e n " e r f d j e i n t i m f l n f n n g e e i n e s j ebe n I H o n a t s . f l b o n n e m e n t s p r e i s ü t e r t e l j ä b r l i d j I H a r F 3 , — .

( E ll b ei ne f ^efte t l T a r f \ ,2 5.

23e ft e ll u ng e n n e h m e n a l l e B nc f yf y a n b l u h g e n u n ö p o f t a n f l a l t e n , f oro te bte D e r l a g s b ü c t j b a n b l u n g

n o n ( S e b r ü b e r ö ö ^ m , I f a t t o n n t } © . = 5 . , e n t g e g e n .

Profettor Dr. Wilhelm Wagner

(8efyeimer S a n itä ts ra t.

(Ein (Sebenfblatt

3ur (Enthüllung fein es D e n fm a ls in Köntgsfyütte.

',djt ift er nu n balb to i, eine lange S p a n n e §>eit fü r © ber*

fdjlefien, w o alles arbeitet unb Ijaftet, u>o bas eigene ftd?

in ben D orbergrurtb brängt, unb u>o audj bie (Stoßen balb cergeffen w erben , audj w en n ifyre tP e rfe b e fie le n bleiben.

2ld?t 3 a ^ r e — unb auefy XDilljetm IP a g n e r brol|te bie Dergeffertl}eit.

tDo unb w o fü r er g e w irft, feiten n u r w ü rb e fein H arne nodj gen an n t, fcfyattenfyafter w ürbe fein 23ilb, unb bte § a l]l berer, benen er ^reunb w a r, ober benen er (Benefung gab unb bas £eben erhielt, Heiner unb Heiner.

g e i i w a r ’ s ba, fjöifjfte g e it, baf; a u s treu ban fb aren Scljü lerlje^ ett ber tDunfdj entfpran g, ben lU eifter fü r bie H acljw elt a u f öffentlichem .Platte im S ilb e n erew igt 3U felgen, unb baf; biefer IP u n fd j fidj balb in ber tEat umfe^en fonnte. tD er nocEj liebenb unb banfenb feiner gebenft, gab gern unb freu big fein S d je rfle in , unb bie S ta b t, beren H am en poh bem feinen untrennbar gew orben , eljrte fidj felbft, inbem fie ju m D en fm a l ben p ia tj unb feinen Scfjrrtuc! gab.

(4)

( 0 8 profeffor Dr. tüiltjelm &)agtier, (geheimer S a n i tä t s r a t.

ID ilhelm tD agner w a r ein feltener H Iann, feiten an D erftanb, an 21rb eitsfra ft, an D ielfeitigfeit, an (Sew iffen h aftigfeit unb an (Süte.

3 n einem heffifdjen p afto rh au fe ftanb feine ID iege, in bem fleinen

© rte IPoljnbacf?. D er p a fto rju n g e mußte natürlich bas (Sym n afiu m befudjen, unb er w ie feine brei B r ü b e r lohnten bem P a t e r bie © p fe r burdj ^leiß u n ^ S treb fam fe it. 3 tn 3 a*!re W 8 aTn 3a n u a r w a r er geboren unb fcfjon b ejo g ber SedjS3eh n jäh rige bie U n ioerfität (Sieben.

(Ein flotter, forfc^er K o rp sftu b en t — er w ü rbe bei ber Starcfen b urgia aftiü — uergaß IP a g n e r bod/ n im m er bas S tu b iu m , unb erft 2 \ 3 a fyre alt, nadjbem er bie lebten Sem efter in JTEarburg ju g e b ra d jt, w a r er fcljon p raftifd jer Ztrjt unb D r. m ed.

U ls S a b e a r jt ging er 3unäcfjft nach H au h eim , bod? ber große K rieg riß ihn a u s biefer O t ig f e it ; benn, obw ohl felbft nicht S o lb a t, w ibm ete er fid? m it au fo p fern b em (Eifer ben u erw u n beten unb erfran ften K ä m p fern . H8?o ging er in bas benachbarte ^ ie b b e r g i. £j. D o rt führte er im nädjften 3al|re an feinem (Beburtstage bie a ls (Sattin heim , bie er a ls S tu b en t lieben gelernt, ITTarie fjet^ b erger, bie n un a ls Z ld ^ e h n jä h rig e feine Leb en sgefährtin unb H a u sfra u w ü rb e unb bies blieb in faft fiebenunb*

3w an 3ig jäl|rig er l|arm onifdjer, glüdlidjfter (El?e.

S e in e p r a j i s blühte fdjnell au f, erfannten bod/ bie ^rtebberger unb bie B e w o h n e r ber ilm gegen b balb, baß in biefem 21r3te e tw a s befonberes ftede. © b w o h l nie 2lffiftent eines C h iru rgen gew efen , w a g te fidj JD agner bodj non üornfyerein an eine gan3e Z^eit^e r»on © p eratio n en , b am als für ben 21r3t e tw a s unerhört K ü h n es, unb ebenfo fütju w a r f er in bie bam als noch m agere m ebi3inifdje L iteratu r Heine unb größere 21bhanblungen, M itte ilu n ge n a u s ber p r a j i s unb a u s ber (Erfahrung, alle a u s ben t>er*

fdjiebenften (Bebieten ber fjeilfu n b e .

2£>as JD unber, baß es biefem regen , fcbarfen (Seifte in R e b b e r g 3U enge w ü r b e ! (Er w ollte u o rw ä rts, befonbers a u f bem (Sebiete ber CLl^irurgie, unb b as fonnte er n u r a ls Leiter eines K ran fen fyau fes. (Er hielt Um fdiau, hörte uon einer D afau 3 am K n ap p fch aftsla3arett in K ö n igsh ü tte, bewarb fidj um bie S te lle unb erhielt fie.

IDahrlich, ba3U gehörte B lu t, (Entfagung unb u n ftillbarer Sdjaffens»

brang, im 3 a ^re \ 877 a u s '5eTn fdjönen freu n blidjen , an t^iftorifc^en (Erinnerungen reichem £?effenlanbe nach K ö n igsh ü tte 3U 3iehen, wo ba*

m a ls — nein, fdjw eigen w ir lieb er; alle bie 3U jen er § e it bort waren unb heute nod/ leben, w erben bem beiftim m en: K ö n igsh ü tte w a r bam als nodj nid^t fchön.

IP a g n e r unb bie S e in e n — brei K tn b er brachte bas D oftoreljepaar aus R effen m it, bas eierte w ürbe als H ad jfö m m lin g in ber neuen £jei*

(5)

ptofeffor Dr. löilfjclm l ü a g n e r , (Sefyeiiner S a n i tä t s r a t.

mat geboren — w a re n gew iß nicht erbaut t>on bem äußeren JDedjfel, IDagner felbft 3U A n fa n g fein es ID irfen s leiber auch nicht co m innern, benn feine neue S te llu n g brachte u n erw artete S d jw ie rig fe ite n unb tDibrig*

feiten mit fiefj. 2lber bas tü o lle n naef; v o rw ä rts im ibealen S in n e , bas biefen Htann befeelte, eine eiferne (Sebulb unb gran itn e (Energie ließen itjn allem Sch w eren S ta u b galten unb es a ls S ie g e r überw in ben , unb bem S ieg er w ürbe Hufym unb P r e i s ; benn ber H arne ID agn er befyerrfcfyte balb gan j © berfdjlefien . Unb bas m it H edjt, benn in3w ifdjen w a r H>agner ein befannter unb g e fu g te r, füh n er unb erfolgreicher © p era teu r gew orben unb blieb babei ein ebenfo tüchtiger 2Ir3t fü r innere K ran ft;eiten . Unb melleidjt noch m ehr als b a s: er w a r a ls großer unb gu ter ItTenfd? e rfa n n t

— eine göttliche H arm onie ber H a tu r fü r ben 2trgt a ls R e ifer.

Hulje fann te ID agn er nidjt. IDenn er fertig w a r m it bem fdjw eren Cagewerf, bas iljn oft, recht oft w eite H eifen machen ließ, w en n er fief?

(Erholung t^ätte gönnen fönnen in ber m it fd jw ärm erifd jer £iebe unb <El;r*

furcht an ihm hängenben ^ a m ilie , bann fetjte er fid? an feinen einfachen fleinen Sdjreibtifcf; unb fdjrieb bort an feinen oielen V eröffen tlich u n gen, bie er ber m ebi3inifdjen IPiffen fd/aft gab, unb an feinen H euentbedungen, bie itjn in bie § a lil ber B erü h m ten brad/ten unb ihn, bem ein«

facfyeit 2It3te, fchon in ju n gen 3 a h ren einen ftänbigen p ia tj im Dorftanbe ber Je u tfd je n (Sefellfcfjaft fü r C h irurgie gaben, lln b nicht gen ug bam it, biefer feltene ITTann fanb nicht n u r bie ^ e it unb bie K r a ft in ben S tu u b en , bie 3ur (Erholung ba, fein e r|eig en tlid jen IDiffenfcfjaft 3U leben, er w a r unb blieb ein eifriger, 3ur W eltberühm theit gelan gter B o ta n ife r, ber nad; allen iä n b e r n ber (Erbe forrefpon bierte, D on bort m it ^ ( t s e n unb Bitten überhäuft w ü rb e unb fein tjeroorragenb reichhaltiges H erb arium in peinlidjfter D ollftänbigfeit unb © rb n u n g hielt.

(Er w a r einer ber (Erften, weld/e bie Schönheiten ber £ a t r a erfannten, er war ber B e g rü n b e r bes S d jlefie rh a u fe s u n ter bem p o ln ifd jen K a m m e , er mürbe «Ehrenpräfibent bes K a rp a th e n o e rein s, unb bie „tD ag n erfp itje"

betoahrt in S o n n e n g lu t unb Sd jn eeftu rm feinen H am en .

Unb e r w a r es, ber, uon jeher ein eifriger £o gen bru ber, in K ö n igs*

hätte ein £ogenfrän3chen grünbete unb leitete, ba bie B tu tterlo ge aus*

roärts, in K attow itj, fidj befanb.

EDeil in K ö n igsh ü tte eine höhere UTäbdjenfchuIe fehlte, unb IP a g n e r in ber eigenen ^ am ilie biefen P e rlu ft em pfanb , ging er an bie (Srü n bu n g einer priuatfchule. Unb, w ie alles, w a s er in bie £}anb nahm , gelan g audj biefes JD erf, unb 3w ei 3 a hr3e^n ^c hin ^urii? ftanb er m it fegen sreid jem (Erfolge an ber Spitje bes K u ra to riu m s ber 3U großer B lü t e gelangenben Jtnftalt.

(6)

EDagner w a r ein ernfter, tie f an gelegter ETtann, bem bas gewiffen«

tjafte unb flu ge D en fen auf. bie S tir n gef d; rieben m ar. <Er fpradj nidjt Diel, feine gelten , blauen 2Xugen fpracfyen fü r ilm . 2Eber w en n er einm al reben m ußte, bann w a r er ein EKeifterrebner nad; u n ^ 5 ornV unb w e r ifyn in einer fein er unjäfyligen D ereiu sfi^ u n gen ober g a r in ber

Loge fyat eine ^eftrebe galten Ijören, ber w irb ben g e w a ltig en (Einbrucf biefer form üollenbeten, w u d jtigen , w ah ren EDorte nie uergeffen fyaben.

Dodj u n ter bem (Ernft w a r ber f?u m or n idjt begraben. 3mTner blieb EPagner ein eifriger, treu er K o rp sftu b en t, ein regelm äß iger 23e«

fudjer ber oberfdjlefifdjen K o rp sa b e n b e , gern fcfjwang er bort mit ben 3 m *3en feinen S d jo p p e n , unb nodj tönt m an djem fein befreienbes, tjerjtjaftes £acfjen in ben ©fyren. —

Ellefyr, üiel mefyr fönnte oon ber au fo p fern b en unb alle EPelt be«

reidjernben C ä tig fe it biefes fyeroortagenben EtTartnes gefprodjen w erben, w etdjer ber treuefte ^ reu n b , ber gütigfte fje lfe r , ber gewiffenfyaftefte 2 lrjt unb Leierer w a r unb 3U bem alle, alle, m it P e rtra u e n em porblidten.

(Hin EPefjruf ging burcfy © berfd jlefien , a ls am 7 . 2Euguft \goo bie K u n b e fidj »erbreitete, EPagner, ber erft § w e iu n b fü n fjig jä l|rig e , fei nidjt m eljr. H u r w enige w ußten, baß er fd/w er leibe, unb niem anb afynte, baß bas (Enbe fo fdjnell fom m en w erbe.

D iel fyatte EPagner im £eben förperlid j gelitten ; nadjbem er fidj bei einer © p era tio n eine 3 n fe ftio n ju g e jo g e n , tjatte er faft ununterbrochen 3U fäm p fe n unb fudjte alle 3 a^re ein (Sebirgsb ab , fein gelieb tes (Earafp, B o r m io , fp äter (Saftein auf.

2lber bas fcljwerfte £eib tra f ifyn, a ls, ifym felbft u n erw artet, fein treues EPeib am \ 2 . 5 e 3 e m b e r ^897 burdj eine tüdifdje, burdj Jeine ©pe»

ratio n 31t bannenbe B lu tn e rg iftu n g fyinw eggenom m en w ü rb e, ifjm , bem großen C h iru rgen . S eitb em w a r er cerän b ert. D ie beiben (Satten ergän3ten einanber in feltener H a rm o n ie : er ber ernfte, fdjw eigfam e EHann, fie bie ^ ro b n atu r, bie burdj iljren natürlichen E?umor, ihre Schlagfertig«

feit ihm über fo manche trübe S tu n b e fyinwegfyalf unb alle, bie fie fannten, ent3Üdte unb fortriß. 2lls fie bie 2Iugen gefcfyloffen, fehlte ihm bas (Er«

gän3enbe an feinem 3 ur tb nichts unb niem anb fonnte ifym bas erfetjen.

EPoljl gelan gte er 3U Ijoljen (Eieren, aber er fyatte nicht bie redjte ^reube b aran , w ohl arbeitete er treu w eiter, aber ihm fehlte ber S d jw u n g bes S ch affen s, wof)l blieb er feinen K in b ern berfelbe unenblidj liebeoolle P a te r, aber biefe £iebe Ijatte e tw a s (Trauriges, Ebrfurcbtgebietenbes be*

fom m en , w oh l blieb er berfelbe, fyoffnungbringenbe 2Er3t, . aber feine S o rg e n , fein £in b ern , fein Ereilen w ü rb en w o rtfa rg e r a ls je, unb oft nergaß er feine Elm gebung unb fann in trübem , fcfjw erm ütigem Sinne.

^ 0 profeffor Dr. lüitfyelm IDaaner, ©eljeimer S a n i tä t s r a t.

(7)

H o e [ , Die ungatifcfje £egton Klapfa.

Die ihn liebten, faljen bas m it (Trauern, aber a ls er ftarb, w ußten fie, ifyffi fei wofyl; hoffte er bod? a ls ein gläub iger, w en n audj nidjt oft äußer*

iid) fidj betätigenber Cfyrift, a u f ein tDieberfefyen.

S ein em Ztnbenfen follen biefe f e i l e n b ienen; ber fie fd/rieb, b an fi i(;m täglidj. ItTögen bie fcfylicfyten D an fesw o rte bas (Erinnern an ben großen, guten ITtann aud/ wacfyrufen in allen D enen, bie bies lefen unb bie brauf unb brau w a re n , im f^aften bes eignen Lebens feiner 3U uer*

geffen!

ITtöge bas D en fn tal in ber S ta b t K ö n igstjü tte, bas foeben enthüllt umrbe unb beffen B ilb n is re lie f biefen f e i l e n beigegeben, lan ge, lange fielen, als ein B e w e is b afü r, baß bie eigne K r a ft bes edjten ITCannes größten U)ert b ilb e t!

Die ungarilcfte Cegiott ülapMa.

((.866 in H eiffe form iert.) Don

IH ajor 3. D . IX 0 e I.

)ie Legion w ü rbe a u f B e tre ib e n B tsm a rc fs nad? ber Sdjlacfyt non K ö n igg räi} form iert. § w e d w a r , m it anberen rm garifdjen H eu fo rm atio n en bie ^reifyeit bes u n garifd jen

D aterlan b es 3u rü d 3u gew in n en . 2lm 2 3 . 3 U^ übernahm ber ©berft IVtogyorobY in H eiffe 1,560 u n garifdje K rie g sg e fa n g e n e, bie man angew orben fyatie, als n unm ehrige 21nget)örige ber ungarifdjen Legion. 21us biefen w ü rb en fo rm ie rt: 2 B a ta illo n e 3 n f ani eri e? ^as Bataillon 3U 4 K o m p a g n ie n , jebe K o m p a gn ie ^?o— (7 5 ITCamt ftarf, ( (EsJabrott i?u faren 3U u n gefäh r (50 H eitern. P reu ß en ftellte fern er s erbeutete öfterreidjifdje (Sefcfyütje.

Die U n iform w a r fo lg en b e: Säm tliche Utannfcfyaften tru gen rote Mützen m it fd jw ar3em S d jirm (nacf? fran3Öfifdjem Schnitt) m it ber ungarifcfyen K o farb e — rot, weiß, grü n — , blaue B lu fe n a u s ^ la n e ll m it roter D erfdjnürung nad? u n garifd jer 21rt, bie blauen öfterreicfyifdjen

£jofen, bereu fd?war3gelbe Schnüre m an burd? rote erfetjt fyatte, a ls ^uß®

befleibung bie un garifdjen Sd/ulje. D ie fju fa re n tru gen bie lanbes*

l) 21, Ktenaft Die Segion Klapfa. (Eine (Eptfobe aus bem 3 a^rc 18G6 unb ifyte Dorgefc[)id;te. IDten jgoo. Dertag non £. W. Seibel & Sofjn.

(8)

\ \ 2 2ToeI,

üblichen (Eftsmen unb rote H alstücher. A ls Ittan tel Ratten fäm tlidje m a n n * fdjaften einen Don ben fjan n oD eran ern ftam m enben fchw ar3grauen ITCantel. B e w a ffn e t w ürbe bie 3 n fan terie m it bem bannÖDetfcfyen m in ie * gew eh t m it B a jo n e tt. D ie Ejufaren führten ben fe rn e re n preußifcfjen K aD alleriefäbel unb ben fyannÖDerfcfjen K a ra b in e r. D ie p fe rb e ftam m ten D om IjannöDerfcfyen C ra in . D ie C tjargen ber I n fa n t e r ie tru gen er*

beutete öfterreicfyifcfye U n te ro ffö ie rfä b el m it £eberfdjeibe. D ie O ffiziere w a re n an alo g ben irtan n fd jaften gefleibet, boch hatten fie blaue A ttila s m it roten Schnüren unb bte Q a r g e n a b je id je n nadj öfterreid?ifd;em ITtufter, einen K o tb fä b el m it filbernem p o rte p e e , ba3u einen HeDoloer.

D ie In fa n t e r ie führte pro B a ta illo n eine ^ ah n e, bte fju fa re n eine S ta n b a rte . ^at;n en unb S ta n b a rte tru gen b as ungartfche tD app en unb bie lü o rte „ E lje n a h a z a !“ — (Es lebe b as D aterlan b — .

D as © ffa ie tfo r p s ber £egio n beftanb in feinen wichtigeren © lie b e m D or3ugsweife a u s frü heren A n geh örigen ber ungarifchen £egio n in I t a lie n , fow ie audj a« s ungarifchen © f e i e r e n , bie in preußifcfje (gefangenfcfjaft geraten w a re n . A n ber S p i^ e ber £egio n ftanb ber (gen eral K la p fa ; geboren am 6. A p ril *8 20 3U C em esD at, tra t er 1(838 in b as öfterreid?ifc^e Ejeer. B e im Ausbruch ber ungarifchen H eoolution *848 w ü rb e er fja u p tm a n n in einem E ?onoeb*B ataillon. (Er w a r ber bebeutenbfte Ejeer*

fü h ret ber U n g arn , w ü rbe *849 Don K offuth 3um (Sen eral ern an n t unb Derteibigte K o m o rn m it großer C a p fe rfe it. K la p fa , ber m it d a o o u t in D e * binbung ftanb, form ierte *859 eine ungartfche £e g io n oon etw a 5000 UTann, bie aber nicht m ehr in ü ä tig fe it tra t. (Er lebte fp äte r in (Sen f, feljrte *867 nach U n garn 3urücf unb w arb in ben H eichstag gew äh lt. K la p fa ftarb am *7. ZTlai *892 in B u b a p eft.

A n bie frieg sg efan g en e n U n g arn erließ K la p fa m itte 3 uli *866 folgenbe p ro fla n ta tio n :

„E ?elb en ! Durch b as D ertrau en m ein et m iib ü rg e r übernehm e ich bas © b erfom m an b o ber gefam ten ungarifchen S t r e it fr ä ft e ; a ls

Rührer fpredje ich alfo 3U (Euch!

U nfer arm es D aterlan b ift fürberhin nicht m ehr oerein fam t.

D ie mächtigen K ö n ige D on p re u ß e n unb I t a lie n finb unfere D erb ü n b e ten !

A u s I t a lie n eilt (Sarib alb i, d o u ber D on au her O r r , oon Sieben * bürgen a u s B e th le n 3ur (Erlöfung bes D aterlan b es h erbei; Don hier a u s führe ich bie tap fere ungartfche Sch ar e in ; £u b w tg K offuth w irb m it u n s fe in ; fo cerein t D erjagen w ir bie ©fterreicher, bie u n feres D ater*

(9)

Die migarifcfje Eeaion Klapfa.

lanbes (8ut unb B lu t rau ben. H ehnten nur w ieb er an u n s, w a s unfer ift, A rp a b ’ s B o b e n !

*8^8 unb *849 ba ^ en ew igen H utjm geerntet, n u n erw a rtet uns ber £orb eer unb ber ^ rie b e n sfra n 3, w en n w ir bas D aterlan b b e fre ie n ! D o r w ä r t s a l f o ! ^ o lg t ber u n g a rifd je n ^ a h u e ! IDo bie weht, bort ift b et U n g a r n p i a t j !

(Einige Cagem ärfche w eit liegt u nferes D aterlan b es ^eilige (Erbe;

bortl]iu führe ich (Eudj! B rechen w ir alfo a u f nadj f^aufe, wo ITlutter, (Sefdjnjifter unb B r a u t m it offen en A rm en w arten .

ID äh let! tP o llt 3 hr elenbe (Befangene bleiben, ober glorreiche D aterlan b suerteibiger fe in ? (Es lebe bas D a te rla n b !

K la p fa , u n garifd jer (Beneral.

S e in A b ju ta n t w a r ber U tajor A rtb u r (S ra f S eh err*ü h °ß f geboren aut 23. UIär3 *820 3U B itfd jtn im K reife (Bleiw iij. (Er trat *837 in bie preußifcfye A rm ee, in ber er bis *84* biente, fiebelte fidj bann in U n garn an unb trat *8^8 in bie u ngarifdje A rm ee, mußte bann in s A u sla u b fließen unb lebte in P a r is unb (Senf. tTCit B ism a rc f tra t et *862 in Derfefyr, war am 8. 3 UH >>866 im H a u p tq u artier 3U p a rb u b i^ unb oerljaubelte mit B is m a r d w egen ber A u fftellu u g ber ungarifchen £egio n . U nter

„B e rlin , ben 2 5 . 3 U^ \ 8 6 6 “ erfolgte feine (Ernennung 3um ITTajor butdj bas preußtfdje K riegsm in ifteriu m . H adj bem A usgleiche m it U n garn

!el|rte er in fein D aterlan b 3urüd unb ftarb am *9. F e b ru a r *898 3U A g ra m . 2Üs D ertreter ber preußifcben R e g ie ru n g w a re n ber £egio n beigegeben :

©berft r». D ö rin g unb fja u p tm a n n D ry g a ls fi. A ls preußifdje © f e i e r e

»erben bei ber £egion befinblidj noch g e n an n t: ber U Ianenofft3ter

branb r>on ber £ a fa unb ber P re m ie rle u tn a n t (S ra f B lü ch er. D ie £egion mar in einem Z e ltla g e r außerhalb ber ^eftung H eiffe r>or ber Riegel*

B arriere in einem g e lt la g e r untergebracht.

A m 2 6 . 3 u li A b en b s hatte K la p fa in Heiffe feine nun m eh rigen Untergebenen ben <Eib a u f bie u n garifdje ^ahne fcfjwören laffen. (Ein 21ugen3euge') er3ählt h in ü b e r fo lg en b es:

„tD ätjrenb bie £egio n a u s bem £ a g e r u n ter (Trom m elw irbel aus*

marfdjierte unb fidj a u f bem tDilhelm splat^e in einem Dierec! aufftellte, 30g eine K o m p a g u ie in bie S ta b t uor bie R o te ls, in w eldjen bie (Senerale K lap fa unb D etter einlogiert w a re n unb holte bie S ta n g e n unb bie uer*

fdjloffenen K iften m it ben Ja h n e n . Hach m ehrfachen (Eljens tru gen brei

‘ ) „Jtugsburger illlgem . geitu n g" com Jluguft *866. „S ilb u n g einet unga*

tifdjen £egion. 2lu s bem ungatifcfjen £aget bei ZTeiffe, 27. 3 U^ *866."

(10)

2.T 0 e I ,

riefige ITT ärm er bie nodj fafynenlofen S ta u g e n u oran , unb faft int (Se*

fdjw in bfdjritt bew egte fidj ber originelle unb im ponierenbe § u g 3urüd nad? feinem p a ra b e p la ^ , unb eine UTenge ber (Einwohner unb Ejuuberte non preußifdjen S o lb a ten folgten bem nocfy nie gefeljenen S d ja u fp ie l.

m itte n im D iered tierfam m elte fidj K la p fa m it m ehreren © f e i e r e n ber

£egio n . Had^bem bem angefom m en eu (Sen eral brei ftürm ifdje (Eljen au sg eb rad jt w orb en w a re n unb bie U tan n fd jaften u n ter CErommelfdjlag p räfen tiert Ratten, enthüllte K la p fa s A b ju ta n t bie rot*weiß*grüne ^al]ne, unb bie £egton bradj beim A n b lid berfelben fofort in ftürmifd?e (Eljen a u s . E^erau f erfolgte bann bie D ereib igu n g. § u m Schluß w ü rb en bie K r ie g s a rtife l uerlefen unb brei feierliche „(Eljen" bem K ö n ig non preu ß en a u sg eb rad /t.“

A m 2 7 . '~$>x\l\ brachte bie (Eifenbatm bie £egio n in gw ei T ra n sp o rten über Seobfd^üt} unb H atib o r nadj © b erberg. D ie B a tte rie batte aus M a n g e l an geeigneten B e b ie n u n g sm a n n fd ja fte n in H eiffe 3urüdbleiben m ü ffen . 3n © b erb erg erhielt K la p fa bie Itlitteilu n g, baß er m it feiner C ru p p e bem preußifcfjen (gen eral (grafen S to lb e r g 1 ) unterftellt fei.

3n ber H ad jt r>om 2 7 . 311m 2 8 . 3 u li überfdjritt bie £egio n bie öfter*

reidjifcfye (Sren3e unb lagerte am 2 8 . bei © ftrau . D a s H au p tq u artier ber

£egio n befanb fidj in © r la u . ijie t erfuhr m an ben B e fe h l bes preußifdjen H a u p tq u artiers 3ur A u flö fu u g ber £egiort, bem am 29. ber 3U H eiffe »er*

bliebene S e i l w irflid j u erfiel. D em (grafen S to lb erg w a r am 2 6 . 3 UH fo lg en b es C eleg ram m nom K rie g sm in ifte r v . H oon überfanbt w orb en :

„W egen ID affenftillftanb finben B e w e g u n g e n ber £egio n nicht ftatt, bafyer audj feine K o o p eratio n , © berft D. D ö rin g b iefes: „W eitere A usrü ftu n g ber £ e g io u hört au f, ba W affenftillftanb unb ^ rieben sfd jlu ß in nädjfter A usficht.''

D iefe H ad jrid jt rie f bei K la p fa unb feinen © f e i e r e n große Hieber*

gefchlagenheit ^ ercor, benn fdjon glaubten fie a ls B e fr e ie r in U n garn mit offen en A rm en em p fan gen 3U w erb en . K la p fa w a r aber entfdjloffen, lieber a lles 311 w a g e n , a ls fidj e n tw affn en 3U laffen. H a l b e m K la p fa am 3\. 3 u li in © b erberg nodj einen K rie g s ra t abgehalten batte, w ü rbe ber A bm arfd j am \. A u gu ft befcljloffen. (Ein urtgarifdjer ® f f i 3 i e r fd/reibt in B e 3 u g h ie ra u f: „H ad j reiflichen B e ra tu n g e n befdjloß m an , trotj ber un3ureid)enben K r a ft unb ber u n3ureidjenben UTittel einen (Einfall in U n garn 31t uerfud/en, w en iger um bas £an b nodj 3U einem nerfpäteten

') 2ü if KPunfd; Sism arcfs fjatte (Sraf Siolberg, bet btstjer mit feinen CLtuppen, etu>a 5000 ITtatin, in piejj geftanben fyatte, am 23. &ie öfierreidjifdje (Srenje bei SdjiDarjroaffer überfd^ritten, um ficfj in Cefdjen 3U etablieren unb biefen © tt 3ur 23afis für eine fpäter ausjufüfyrenbe Unternehmung gegen Ungarn 3U machen.

(11)

Die ltugarifd/e £egiott KtapBa.

A ufftan b e 311 nerleiten, a ls um 311 oe-rbinbetn, baß bte £egio n , w ie \8 5 9 bei D illa fran ca, ab erm als bem trau rigen £ofe ber (En tw affn un g entgegen*

gebe, obne aucb n u r ein g e i l e n ibrer K rie g sfä h ig fe it r>on fidj g e g e b e n e n b ab en ."

A m H ad im ittage bes A u g u ft w ü rbe ber M arfd j in füblicfjer H idjtu n g angetreten unb am 3 . A u g u ft bie u ngarifdje (Stenge überfdjritten.

(Segen 2lbenb erreid^te bie £egio n ben CDrt T m ^ o u fa im K o m ita t d ren tfd jin . Hier erhielt K la p fa bie Hacfyridjt, baß öfterreidjifdje T ru p p e n non allen S e ite n gegen bie £egio n h eran rü dten . D a ibm bie M elb u n g uon bem A nm arfd/e breier B a ta illo n e unb einer (Esfabron 3ugegau gen w a r, gab er ben B e fe h l, baß bte S egion in (Eilmärfcfyen ben Jlü d s u g a u s U n g arn gegen bie preußifdjert T ru p p e n an3utreten bätte. (Segen 3 U br M o rg e n s bes A u g u ft m arfdjierte bie £egio n in weftlid^er H id?tung gegen M äh re n 31t a b ; gegen M itta g iiberfdjritt m an ben £>ifofa*paß unb erreichte in einem oöllig erfd^öpften g u ftan b e 3w ifdjen 2 unb 3 Ufyr H a d jm itta g s (Sroß*

K arlow it} im T a le ber oberen B ec3W a, fiiblid? H o3u au , w o m an am 5. A u g u ft D o rm ittags a u fa m . D on H o3nau brach bie ie g io n n o d j am 2lbeub besfelben T a g e s a u f unb gelan gte am 6. A u g u ft M itta g s nach pol)I, einer S ta tio n ber K a ife r ^etb in an b*21otbbahn, bie uon 40 M a n n preußifcfyer (Etappen*Truppen befe^t w a r. D ie £egio n befanb fidj n u n innerhalb ber D em a rfatio n slin ie . 3 n einem £ a g e r bei p o fjl cerblieb bie £egio n 3w ei T a g e unb w ü rb e am 8. A u g u ft 2Tad?ntitiags m it ber (Eifenbabn in ber K id jtu n g © b erberg w eiterbefö rb ert. D ie £egio n fa m nod? an bem felben T a g e nach B a u e r w iij, an ber (Eifenbabn 3wifdjett £eobfdjü|5 unb Jla tib o r.

3n B a u e rw it} w ü rb e ber S ta b unb b as 2. B a ta illo n , in ben benachbarten

© rten B a b iij unb g ü lfo w it} bas B a ta illo n , bie H ^ faren in 3 ernau unter*

gebradjt. K la p fa , welcher fein Q u a rtie r in bem leerftehenben Schlöffe H a fau bei B a u e rw it} genom m en batte, legte bas K om m an b o am K.4. 2Juguft nieber unb begab fid? 3U feiner ^am itie nad? B rü ffe l. D a s K om m an b o über bie £egio n ü bertru g er bem © berft M o g y o ro b y .

D er A b ju ta n t K la p fa s , M a jo r (S ra f Seh err*T h oß , batte ben 5. A ugu ft in H o3nau ben A u ftra g erhalten, B r ie fe unb D epefdjen an ben preußifdjen (Seneral (S ra f S to lb erg 31t ü berbrin gen , geriet aber an bem felben T a g e 3w ifdjen ^ reib erg unb ^ ran fftab t in bie H änbe ber öfterreidjifdjen T ru p p e n unb w ü rb e a ls (Befangener nadj K ra fa tt überführt, w o er burdj friegs*

gerichtliches U rteil am {%. A u g u ft 3um T obe u eru rteilt w ü rb e. 3 ™ W ege ber (Snabe w ü rbe biefe S tr a fe am \ 8. A u g u ft bttrd? ben K a ife r oon © fterreidj in \o jäh rigen fd/weren K e rfe r gem ilbert. A u f D erw en b u n g ber preußifdjen H egierung w ü rbe (S ra f Seh err*T h o ß am 4. S ep te m b er \86<5 a u s ber K erferh aft entlaffen unb nach M y s lo w itj gebracht.

(12)

\ { 6 H o e l , Die ltttganfcfje Segion 'Klapfa.

D ie £egio n cerblieb bis 311m 3 0 . S ep te m b er in B a u e rw ii}, an welchem T a g e ihre A u flö fu u g erfolgte. K ien aft fd jreib t: „D a ß bie £e gio u fo lange nad? bem p r a g e r ^ rieben nidjt aufgelöft w ü rb e, Ijatte o ffen bar barin feinen (Srunb, baß auch nodj ber ^riebensfchluß jw ifc^eu I t a lie n nnb

©fterreich a b g ew artet w erb en follte, beoor P reu ß en b as allein fdjon in ber (£5ifien3 ber £egion gegebene D rohm ittel gegen © fterreidj a u s ber £janb geben w o llte ."

H adj ber W a ffe n a b lie fe ru n g in B a u e rw it} w ü rb en bie £egion äre nacfj © b erberg m it ber B a h n tra n sp o rtiert unb hier t>on bem £jau ptm an n D ry g a ls fi in bie H eim at entlaffen. 240 M a n n »erblieben jebocfy in S d jlefien , unb begaben fic£? bie m eiften nach B r e s la u . D ie © f e i e r e ber £egiott 3er*

ftreuten fid; nad; allen (Segen b en ; bie m eiften lehrten nadj 3 talien 3uriid.

Die öfterreidjifdje H egieru n g ließ aber bie ehem aligen S o lb a te n ber

£egio n au fgreifen unb nach K re m s ü berfü hren , w o eine militärgerichtliche U n terfud ju n g ftattfanb. 3 m gan3en hatte m an 505 £egio n äre in K re m s ein geliefert. A lle C h argen , bie H äb elsfü h rer unb fonft in hercorragen ber W eife an ber B e re b u n g ber M am tfd ja ft 311m (Eintritt in bie ungarifdje ie g io n beteiligten A n g eflag ten w ü rb en in eine D ts3tpltnar*K om pagnie eingeftellt, bie anberen £egio n äre entw eber in if?re alten ober tu anbere R e g im e n ter ein ran giert.

3n ber S i^ u n g bes preußifcfjen A bgeo rb n eten h au fes co m H5 . 3 anuar

\ 8 7 ^ w a r f ber A bgeorbn ete non S d jo rlem er*A lft bem abw efen ben dürften B is m a r d »or, baß berfelbe fid? \866 „m it bem (£r3*Her>olutionär 3ta lie n s, bem fogen an nten (Sen eral (Sarib alb i unb bem 3 n fu r9 enten*

(Sen eral K la p fa " nerbünbet hätte unb burd? ben (Srafen U febom , fowie ben (Srafen B a r r a l bie italienifdje H egieru n g a u fgefo rb ert habe, eine 3n furreftion in U n garn unb D alm atien 3U b ew irfen , bam it bie öfter*

reid?ifcf?en H egim en ter u n garifd jer unb froatifcfyer H a tio n a lität m it Bruch ihres ^ ah n en eib es gegen ihren K rie g sh e rrn fid; a u fleh n ten ", aud; baß er bie ungarifcfye £egion in S d jlefie n habe aufftellen laffen.

^ ü rft B is m a r d an tw ortete h ierau f in ber S itju n g bes folgenben T a g e s : „(Es ift w eltb efan n t, baß fid; eine u ngarifdje £egio n a u s ungarifchen K rie g sg e fa n g e n e n hier gebilbet hat. (Es w ü rb en uns in biefer B e3ieh un g A n erb ietu n gen fd;on bei Ausbruch bes K rie g e s gemacht. 3 ^ fyabe fie b am als 3 u rü d g e w ie fe n ... unb erft im M o m en t, a ls nach ber Sdjladjt bei S a b o w a ber K a ife r H ap o leo n telegraphifd? feine (Einm ifdjung in 2lus*

fidjt ftellte, ba habe ich m ir g e fa g t: 3^? ^!a ^e m einem £an b e gegenüber nicht m ehr bas H edjt, irgenb ein M itte l ber D erteib igu n g unb K riegs*

fü h ru n g, w eld jes friegsgeredjtlid? uollftänbig erlaubt ift, 3U uerfdjm ähen, ba ich es nicht b a ra u f an fom m en laffen w ollte, baß unfere (Erfolge burd?

(13)

Die (Srünbiing eon K re u jb u rg burd; ben Ejofpitalorben ber K re u jri tter ic.

bas «Erfcfyeinen ^ ra n fre id js a u f ber B ü b n e w ieb er in g w e ife l geftellt w ü rben . . . . D a m a ls alfo fyabe idj in einem A fte ber U o tw eb r bie . B ilb u n g biefer £egio n nicfjt gemacht, fonbern e rm ä c h tig t."*)

Die Gründung m KNusburg durch den fiolpitalorden der Kreuzritter vom roten Stern.

H adj ( S u f t a u ^ r e y t a g.

cfylefien w ü rb e im (gegenfaije 3Utn © rb e n sla n b e P reu ß en ITCittelpunft einer frieb lidjen geräufdjlofen B efie b e lu n g , welche fp äter ifyre ID irfu n gen w eit über bie ( S r e ^ e n ber großen £anbfd?aft h in au s n adj © ften äuß erte, fie l]at ein w eites £än b ergeb iet m it fju n b e rten beutfdjer S tä b te unb C au fen b en beutfdjer D ö rfer befetjt unb u n lö sb ar an Deutfcfylanb gefettet. D iefe (Erweiterung bes beutfcfyen B o b e n s , w eldje ber fja u p tfa d je nad; in einem 3abr^u n <>ert (uon ^2 5 0 bis 1.3 5 0 ) nollenbet ift, ift bie größte T a t in jenem g e itra u m . S ie bat audj bas politifdje S d jid fa l aller übrigen D eutfdjen eutfdjieben. D on bem © rb en slan b e P reu ß en b °fte ein beutfdjes dürften*

gefdpledjt bie K ö n ig sfro n e , burcfy bie (Eroberung S d jlefie n s ge w a n n bas*

felbe ein A n red jt a u f b as Herrenrecfyt jn x>eutfcfjlanb. 3 n beiben £än b ern fdjufen alle S täu b e unb B e r u fs fla ffe n a ls K olon iften , in £ir>Ianb unb p reu ß en u o rju g sw e ife bie (Eroberungsluft friegerifd jer ITTöndje unb bie B e tr ie ifa m fe it großer K a u fle u te , in S d jlefie n fyauptfäcfylid? bie (Einwanbe*

rung ber flein en A rb eiter, ber fjcm b w erfer unb B a u e r n .

S o u rteilt (Su ftar ^ re y ta g über bie beutfdje B e fie b e lu n g S d jlefie n s im ^3 . ^ a b ^ u n b e r t e . (<Sef.*tDerfe B b . \ 8 , S . \60.)

D en A u s g a n g s p u n ft biefer frieb lid je n B e fie b e lu n g S cb le fie n s bilbet bie S tiftu n g bes <£ifter3ienferflofters 3U £e u b u s a. © . im 3 a ^r e U 7 5 . -E?er3og B o le sla o I. rie f tbüringifdje ITCöndje a u s ber porta coeli bei H au m b u rg 3uerft nadj £eu b u s, do u w o fie bann nadj H eturidjau, K am en 3 unb R au b ten , w abrfdjeinlicb audj n adj (Srü ffau unb £?immelwit5 fam en . S d jo n im 3 afyre ^209 ba tte bas K lofter £e u b u s 9 beutfdje D ö rfer bei B o lfe n b a in , Scfyönau unb 3 au er „ a u f fü n fb u n b ert H u fen fteinigen unb w alb igen

‘) 2t. Kienaft. S . 380.

(14)

^ ' 8 Die (Srünbiing Bon Kreiijtmrg burd; ben Ejofpitalorben ber K re i^ ritter ic.

B o b e n s " gegrü n bet, unb 3m: felben § e it w a re n beutfdje D ö rfer in nidjt gerin ger g a ljl um ü e g n itj, im 3 a fyre J.206 a u d? b ti H unbsfelb 3UHfd?en tDeibe unb D obra.

A u f D eran laffu n g ber H et% e n H e& u % grünbete bereu (Sem ahl Heinrich ber B ä r tig e bas K lo fter in Trebnit$ fü r ablige Ju n g fr a u e n . Die erfte A b tiffin w a r eine beutfdje ^ ü rfien to d jter a u s B a m b e r g . 3 m K lo fte r tErebnit} w a re n fcfjon um bas 3 a ^!r *.300 \ 20 T o n n e n . „ D a s pradjt*

uolle K lofter, welches tycr^oa, Heinrich im B a r t in ben U M bfyügeln uon Trebnitj errichten ließ m it ben ftarfen S te in m a u e rn unb bem D adje non B le i, erregten nodj nach 3 afyrfyuuberten bie B e w u u b e ru n g gereifter tTTänner." (<S. baf. S . ^69.) ,$ür bas b am als noch w en ig befiebelte unb unw irtliche £an b S d jlefie n w a re n bie K lo fter befonbers nü^Iidj burdj itjre S d ju le n unb burdj ben K ird jen b a u , aber aud? fü r ben £anb*

bau unb bas (Sew erbe (befonbers bie tDeberei) w a re n fie fultu rförberu b . 3n gleicher IDeife traben fidj um bie beutfdje B e fie b e lu n g S d jlefie n s au f frieb lidjem geräufdjlofen IDege a u d j b i e b e u t f cfj e n H 0 f P * * t a l o r b e n uerbient gemacht. D a s erfte £?ofpitaI in Sd^Iefien grünbete f je r jo g Heinrich I. im 3 a ^re H2H4 in B r e s la u a u f bem S a n b e . <Hs w a r bem „ © r b e n b e s h e i l i g e n ( S e i ft e s " 3ur £eitu n g übergeben unb 3ur p fle g e fü r K ra n fe , S ied je, A rm e unb ^ rem be beftim m t. Die H eiligegeiftftraße in B r e s la u erinnert nodj heute an ben © rt, wo bis 311111

\6. 3 al)rbunbert bas E?ofpital unb bie Kirche bes Ejeiligengeiftorbehs ftanb.

(Ein 3iueiter E j°fp tfcd °r ken m ar ber © rb en ber „ H ü t e r ^ e s

^ e i l i g e n ( S r a b e s i n 3 e r u f a l e m " m it bem ® r b e n s 3 e id je n eines h o p p e l t e n r o t e n K r e u 3 e s a u f ber lin fen S e ite ber fd/wai^en K leib er. S ie w erb en urfunblicb 3uerft im 3 al]re 1^229 erw ähn t, in w eldjem Schultheis ID altber non H eiffe eine anfebnlidje A n 3ah l (Srunbftüde 31U (Srü n bu n g eines f^ofpitals in H eiffe ftifteie. (Es beftel;t beute nod? unter bem H am en „K re u 3 ftift" in H eiffe. (Hin fp äterer, jetjt nodj beftebenber H'ofpitalorben w a r feit bem A n fä n g e bes \q>. 3 a brfyunberts in Scblefien ber „ © r b e n b e s b e t * i 9 e n 3 0 ^ a n n e s “ ober „3o b a n n iter*

orb en “ m it bem H °fp ttaIe 3u m H eiligen £e id jn a m fü r Sied/e in B r e s la u , unb fcfyon früher tuabrfcbeinlidj auch ber ü em p elo rb en unb ber Deutfd;*

ritterorben. ( S te m e l, (Sefdj. S d jI., S . H8^.)

B e i w eitem 3ablreidjer unb über bas gait3e heutige ITcittel* Unb H ieb er= S d jIefien verbreitet w a r aber ber © r b e n b e r K r e u 3 i g e r o b e r K r e u 3 t r ä 3 e r m i t b e m r o t e n S t e r n (equites de ru b ra stella, and; crucigeri ober cruciferi. S e in e erfte fidjere S p u r finbeit w ir im A n fä n g e bes brei3ebnten 3 a hrfyunberts im H ° fP ^ a Ie bes H eiligen P e tru s in ber D orftabt p o r ic (am ^ u ffe ) bei P r a g .

(15)

Die (Srünbutig ro n K reujbtir g burct; ben ßofpilaloi'beti ber Kre ujritter :c. jjC )

A g n e s, bie T o d jie r K ö n ig © tto fa rs I. unb bie Schw efter £Den3eI I I . uon B ö h m e n , bereu Sd^wefter bie Jje rjo g in A n n a non S d jlefie n , bie (Sentafylin bes £jer3ogs Heinrich I I . oon S d jlefie n w a r, ftiftete um bas 3ahr 1 2 3 $ in P r a g an ber M o lb au b rü d e ein £)ofpitaI fü r 21rm e unb S ied le.

D iefes E?ofpitaI übergab ber P a p ft (Sregor I X . int 3 atjre 1238 bem © r b e 11 b e r K r e tt 3 t r ä g e r , inbem er 3ugleidj ben ITXeifter unb bie B r iib e r biefes K re m e s u n m ittelb ar u n ter ben päpftlid jen S tu h l ftellte. D iefes fjo fp ita l am P o rte in p r ä g b e fie lt noch heute n e b e n h e r 5 t. ^ ra n 3isfu s*

5erafinus*K irche in ber A ltftabt.. D er p o r ic u n ter bem W iffeljtab , noch jet^t eine P o rftab t ber A ltftabt, w a r uon altersh er bie A n fieb elu n g ber DeutfcEjett, bie ficEj uon bort a u s in B ö h m e n au sb reiteten . 3n einer d h ro n if non P r a g bes P r o f. M a j: SrfjoitSy 00m 3 a fyre \ 8 5 \ heißt es (B a n b 2 S e ite 330.): „ D a s K lofter am p o r ic hatten uon ber (Srünbung an bie K rett3herrn inne, bie m an auch „B efdiü i^ er bes heiligen (S ra b es"

ober „K rett3b rü b er“ , auch „ M ä r ty r e r non ber B u ß e " be3eichnet. S ie w aren balb nach bem D erlufie 3 etu falem s im 3 a ^re U 9 0 ttad} P r a g berufen w o rb e n ." (D ies nach einer dhtcm if bes A b tes ZIeplabio.)

D er © rb en behüte fid? uon P r a g über B ö h m e n unb M äh re n aud?

nadj Schlefieu bis nach P o le n hin a u s. 3 n anberen iä n b e r n fin bet fid?

feine, S p u r uon ihm..

S d jo n ber f?er3og ^ e in tid j I I . 001t Schlefieu foll bereits bie|2Ibficht gehabt haben, ein fjo fp ita l fü r A rm e unb S ied je i n B r e s l a u 31 1 g r ü n b e n u n b e s b e n K r e u j t t ä g e r n 3 u ü b e r g e b e n . S e in T ob in ber ITTongolenfchlacht bei W aljlftabi (124 :1) hm berte bie A u sfü h ru n g biefer Abficht, D a s f j o f p i t a l b e r h I- < £ l i f a b e t h ( c o n T h ü r i n g e n ) i n B r e s l a u , baneben bie Kirche bes heiligen M a th ia s (baher fp äter ber H arne M ath ia sftift), beftanb bereits im 3«hr e H2^8, ttnb fein D orfteljer unb XTteifter w a r b am als B r u b e r M erb o to . (p fo ten l|au er, B b . 14 , S . 59.)

Die E jau ptftiftu ngsu rfu n b e biefes Ejofpitals batiert allerb in g s erft o o m 2 6 . ^ e b r u a r b e s 3 a r e s { 2 5 5 . D ie © rü n b u n g bes B r e s l a u e r K r e u 3 h e r r n f t i f t e s ift aber in bie nämliche § e it wie bie (Erbauung ber Kirche S t . (glifabeth 311 fetjen, nämlich um b as 3 a ^r 12 ^ 5 . ((Srünhagen, Die A n fä n g e ber p fa r r fir d je n 3U S t . ( E l i f a b e t h unb M a g b a l e n a in ben A bh an b ln n gen b. fdjl. (Sefellfdj. f. u aterl.

K u ltu r 1.866, S . 35 bis 45.) D en B e w e is b afü r unb fü r bie gleidjbebeu*

tenbe ^ ra g e , w a n n bie © rb e n sritter co m roten S te r n nach S d jlefie n ge=

fom m en finb, finbet er in einer U rfunbe co m 3 ahre 1,2 5 7 , bie er ( S e it e 6 1 ) im W ortlaute m itteilt. Danach be3eugt ber „ B r u b e r Heinrich“ , ber M eifter bes £}ofpitaIorbeus ber K re u 3 trä g e r m it bem roten S te rn 31t S t . (Elifa*

(16)

betfy in B r e s la u , baß biefe B ru b erfcfjaft u o i t b e m E? o f p i t a l e i u b e r b ö f y m t f c f y e n E j a u p t f t a b t l) e r ft a m m e, benn B r u b e r 211 b r e dj t w eilanb (Sroßm eifter Ijabe bas uon ber E?er3ogin A n n a unb i^ren S ö h n en erbaute i^ofpitat ber heiligen (Elifabeth m it g u ftim m u n g bes B ifcfjo fs C h o m a s re3ipiert unb B r ü b e r bahingefanbt, welche bort nach ben H egeln bes heiligen A u gu ftin unb ben S ta tu te n bes © rb e n s iu (ßemeinfchaft m i t b e n b a s g l e i c h e g e i c f j e n u n b K l e i b t r a g e n b e n S c h w e f t e r n bie P fle g e unb (Erhaltung ber A rm en unb K ra n fe n übernehm en follten. Schließlich b efennt UTeifter Heinrich, uon bem (Sroßm eifter <£ o n r a b , bem er unb feine (Senoffen 3U (Se*

borfam uerp flidjtet feien, bie W ürbe unb bas A m t a ls folcher em pfangen 311 h ab en ." D er erw ähnte (Sroßm eifter A lb red jt uon S te rn b e rg w a r ber e r ft e (Sroßm eifter bes © rb e n s in P r a g . S e in H a d jfo lge r <£onrab, ein Sch w abe non (Seburt, tritt fdjon im 3 U1™ *,2 4 ? au f. ^ ie K reit3herrn t>on B r e s la u fjnb alfo fchon uor bem 3 a hre \ 2 <{7, wahrfcheinlich fchon { 2^2 in B r e s la u unb in Schlefieu gew efeu.

^ i e b i g e r (Stiftsgefchicfjte uon S t . XTTathias) berichtet, baß bie erfteu © rb en sb rü b er bereits im 3 a hr e 1230 in Schlefien ein gew an b ert feien unb ficf? teils 3U B r e s la u lan ge u o r ( E r b a u u n g b e s (£ I i f a = b e t h h ° f p i t a l s , t e i l s i n b e r o o n i h n e n e r b a u t e n u n b n a c h i h n e n b e n a n n t e n S t a b t K t e u j b u t g n i e b e r * g e 1 a f f e n hatten. Danach w ä re bie S ta b t K reu 3b u rg allerb in g s fchon um bas 3 a hr l 230 gegrün bet, unb biefes 3 a hr aucl? allgem ein als bas (Srü n b u n gsjah r an genom m en. B e u rfu u b e t ift b as Hecht ber K reu3*

ritter 00m roten S te rn erft burdj ben S tiftu n g sb rie f 00m 5 . ^ eb ru ar 1(2 5 3 . D ie E jau ptftiftsurfu n b e bes K reu 3h errn ftiftes 3U B r e s la u batiert com 2 6. ^ e b ru a r *2 5 3 . Hach biefem S tiftu n g sb rie fe ift b as „fjo fp ita l außer bem S tifte in B r e s la u fchon im B efitje uon u D ö rfern unb bes ITT a r f = t e s K r e u 3 b u r g " . D on ber B eseicfjn u n g „ITTarft" K te u 3b u rg unb ben u D ö rfern w irb fp äter noch bie H ebe fein.

S d jo ttfy n en n t a ls (Sroßm eifter ber K re u 3 trä g e r 00m roten S te rn in P r a g um b as 3 ahr H2 3 0 Puchm er, „su p re m u s ac gen eralis m agister per B o e m ia m , M oraw iam , S ilesia m et P o lo m ia m “ . (H äheres über bie © rbens*

ftatuten fiehe bei S te m e l, (Sefdj. Schief. S . ^ 79.)

(Suftac ^ re y ta g ((Erinnerungen S . 5 ) berichtet 3ur (Srü n bu n g non K re u 3 b u rg :

„ A ls im ^3. 3 ahrhu n <)ert Schlefieu u n ter ben p ia fte n Port beutfchen A n fieblern befetjt w ü rb e, entftanb am B in n e n ra n b e bes großen JD albes, ba w o ein H eifew eg uon B u r g H a m sla u nach P o le n füh rte, bie beutfdje S ta b t K on ftab t. g w e i iTteilen oberhalb w ü rbe burdj bie Kreu3herrn

\2 0 ® ' e (Srünbutig t>on K reu

3

bur<j burdj ben Ejofpitaforben ber Kreugritter ic.

(17)

Die (Sriinbung oon Kreusb urg burdj ben ßofpita lotben ber K reujritter ic.

Pom roten S te rn , einem ber ja ljlre id je n geiftlicfjen R ittero rb en , w eldje bam als K ra n fe n p fle g e unb K a m p f gegen bie R eib en au f fid? nahm en, b i e K r e u 3 b u r g g e g r ü n b e t , b a ju eine S ta b t m it beutfdjem Recht." f e r n e r S e ite 23 bafelbft:

„D a ß bie S ta b t a ls eine w ehrhafte (Sren3fefte erbaut w orben , bas w ar nadj 550 3 a hren nocf? ü b erall 3U erfenn en . A n ber einen (Ede hatte auf Heiner (Erhöhung b i e B u r g b e r K r e u 3 h e r r n geftanben, noch w a r ber R a u m abgefchloffen, barin ein A m tsh a u s unb neben biefem ein alter u ierediger g ie g e ltu rm , p erfallen unb unbenu^t, ben 3U befteigen oerboten w a r. D er g ju fall hatte gefü gt, baß a u f berfelben S te lle , wo einft bie © rb en sb rü b er ein £)ofpttal fü r arm e K ra n fe unterhalten hatten, burch ^ riebridj ben (Sroßen ein £a n b arm en h a u s fü r bie p ro u in 3 Sdjle*

fien errid/tet w ü rb e. Dodj B u r g unb S ta b t w a re n nicht n u r m it B la u e m , (Sräben unb (Erbw all befdjirm t gew efen, nodj fefter burdj einen großen üeich unb fu m p figen IP iefen g ru n b , welcher einem fje e rh a u fe u ben g u * gang n u r a u f ber £anbftraß e geftattete. 3 n ^er ITtitte ber S ta b t lag ber große R in g , ein p iered iger XTtarft, in ben bie Pier h auptftoaß en m ünbeten.

Zlbfeits porn BTarfte w a r ber Kirchhof m it ber Kird/e. (Ein w afferreid jer Sach, ^ie S to b e r, lief an einer S e ite innerhalb ber S ta b tm a u e r bahin.

Dort arbeitete eine große JD afferm ühle m it m ehreren R ä b e rn " . . .

„D ie beiben T o re ber S ta b t, b as beutfdje unb polnifdje, ftanben nodj ihren engen (Sew ölb en . 3n &es R in g e s ITXitte ftanb bas alte Hathaus utib bas D iered ber {2 h ä u fe t (A poftel gen an n t), bie in alter

§eit D erfau fsred /te hatten. R ad? bem felben p la n e finb m it A bw eid/uu*

gen bie m eiften S ta b te Sd /lefien s erbaut, nid^t alle. (Es gibt auch foldje mit häu ferfreiem IT tarfipIaij."

Diefe D arftellu ng ift, w ie bei (Suftap ^ re y ta g , bem ausge3eichneten Kenner fchlefifdjer (Sefdjichte unb Kulturgefchid/te, nicht an bers 3U er*

warten ift, nicht n u r quellenm äßig b urdjau s 3u treffe n b ; fie w irb audj burdj bie fpäteren ^ o rfd ju n gen fdjlefifd/er (Sefd/ichtsfchreiber p o llau f beftätigt.

Die porerw ähn te S tiftu n g su rfu n b e p o u K reu 3b u rg P o m 5. ^ eb ru ar H253 lautet nach Ejet&enfelb ((£htonif oon K reu 3b u rg), in beutfeher Überfetjung:

„A uß erbetn geftatten w ir bem P orerw äh n ten S tifte außer ben auf*

ge3ählten © rten audj j e n e S t a b t , welche C ruceburdj gen an n t w irb , nach b e u t f e h e m R e d j t a n j u l e g e n unb in berfelben S ta b t fd?enfen w ir b e m S t i f t e jeglidje (Seridhtsbarfeit 3ur unbefchränften A usübung ber (Seredjtfam e, unbefdjabet bes britten D en a riu s, welcher an uns 3U 3ahlen fein w irb , w en n in Sachen oberfter (Serid jtsb arfeit eine

^reifpredjuug an h a u Pt u n & h a n k erfolgen w irb ."

(18)

\2 2 (Sriinbung r o n Ktetijbiirg bnvdj ben Ejofpitnlorben bet Kreuzritter je.

Hach ^ r * ^er (Srürthagen'fdjen Schief. H egeftenfam m lung oom 3 . 2Ttär3 \ 2 7 ‘f: „cerleih t Ejeinridj, fje r jo g non S d jlefie n unb Ejerr üou B r e s la u , bem D ogte 2lbolf ben brüten P fe n n ig uom (Sendete, bas fedjfte (Sehöft in ber S ta b t K reu 3b u rg ((Eruceburg) unb bte fedjfte Ejufe 3-u freiem erblichen B e fitj üou jenen 50 Ejufen, rueldje b e r S t a b t b e i b e r 21 u s f e t$ u n g j u g e t u i e f e n f i n b , fränfifche Ejufen mit fläm ifchem H edjte. D ie K olon iften entrichten non ber Ejufe ein Dier*

bung unb fedjs S d je ffe l ^ reifo ru . 5 er D ogt b arf am S to b e r ItTühleu erbauen, w ie üiel er fa n n , unb erhält in ber S ta b t bie ^leifdj*, Sdju h * unb B ro tb ä n fe , auch bie B ab eftu b e . 2luch b i e © b e r f d j a a r co m IDalbe bis 3U ben g ä u n e n (plan cas) t>on beiben S e ite n ber S ta b t, ben IPalb an bem S to b e r (su pra Stobraw a) non ber IKühle bes D o rfes ber Kreu3*

h errn (jet}t D orftabt) bis nach <£3iepil (2IIt*Tfchapel) unb B o g a la n t a (Bob*

lanb) m it allem Hut$eu am B o b e n , an ID eib en , an EDilb, an ber 3 a 9 &, an 5ifch3udjt unb an beren H u tu n g e n , auch bie 3 a gb burdj ben gan3en D iftrift üou K reu 3b u rg. D ie S ta b t foll ju ID eibeplätjen 40 H üten 3U H,6 (Ellen erhalten, auch bas, tuas 3uufd7en ben ( S r e ^ e n uon B a n f a (B a n fa u ) unb B ogban o u ut} (D eutfd?*lD iitenborf) liegt, 31t ihrem H utjen fid? oor*

beh alten."

H adj ^em u n ter H r. ^ 8 6 ber m itgeteilten (Ebifte nom *9. 2Jp ril *275 entfd?eibet „ B ifd jo f T h o m a s als gew äh lter Sch ieb sridjter ben S treit 3U)ifchen feinen K a p ite l unb bem ITCagifter ID alther, ITEeifter bes (Elifabeth*

E jofpitals ber B r iib e r 311 S t . HXathias über bie g e h n te n non let3teren (Siitern im (Sebiete (Eruceburdjs (K reu 3bu rgs) in ber IDeife, baß er bie E?älfte berfelben feinem K a p ite l — bodj m it 21usfchluß ber (Süter, tuelche ü o u b e n B r ü b e r n f e l b f t u n t e r b e m p f l u g e g e h a l * t e n r o u r b e n , bie gan3 t>on g e h u te n frei fein follen — , bie aubere X^älfte bem UTeifter ID alther unb ben B rü b e rn 3 u u m ft".

cgnblid? in ber H r. *6 3 ? bafelbft m itgeteilten (Entfcheibung nom 2 8. A u gu ft 1,280 „b efreit E?et3og Ejeinrich »01t Sd?Iefien, E?err non B re sla u , um ber treuen Dienfte bes ITXeifters ID alther uom HTathias*E?ofpttal beffen

£?offiatt (area) in (Eruceburg (K reu3burg) t>on allen S te u e rn unb Dienften aud? ber S ta b t gegen ü b er".

2lu s biefen U rhtnben ift fü r unferen gu>ed 3U en tnehm en: Die erften © rb en sb rü b er finb bereits im 3 a hre \ 2 3 0 in S d jlefie n eingew anbert unb haben fidj tejls in B r e s la u , teils in ber üou ihnen erbauten unb nadj ihnen b enannten S ta b t K te u 3b u rg niebergelaffen . 3n ^em (Srünbuugs*

briefe co m 5 . ^ eb ru ar ^2 5 3 ift bem S tift e (ITIathiasftifte) geftattet, audj bie S ta b t (Eruceburdj (K reu3burg) nach beutfchem H edjt au3ulegeu (locare civ ita te m ef forum ju re T eu ton ico ) außer ben uorher aufge3ählten ©rt*

(19)

Die (Sriinbung oott K reujfm rg burd; ben £?ofpitaIorben ber K r e ^ r i t t e r :c.

fdjaften. De m S tifte ift jegliche (Serichtsbarfeit üb ertragen (außer bem oorbehaltenen brüten (Seridhtspfennig). A u s ber U rfunbe uom 3 . HTät3 127$ geht heroor, baß ber S ta b t bei ber A u sfe^ u n g 3unädjft 50 fränfifche fjufen 3ugeu?tefen finb. D ie in ber S ta b t K te u 3b u rg uortjanbenen ^IeifcE?=, Scfyulv unb S r o tb ä n fe unb bie 23abeftube w erb en in bem D erleilju n gs*

ebifte oon 1,2 7 $ bem D ogte ü berioiefen. 3n &em (Ebifte oon *275 finb bie (Süter, rueldje oon ben S r ü b e r n felbft u n ter bem P flu g e gehalten roerben, erm ähnt.

(Enblich in ber (Entfcheibung bes f?et3og s Heinrich uom 2 8 . A ugu ft 1280 ift ber fjo ffta tt bes UTeifters ID alther oom U Tathiashofpital in (Etuce*

burdj uon allen S te u e rn unb D ienften auch ber S ta b t gegenüber befreit.

D a ra u s ergeben fidj fü r bie (Srü nb u ng oon K re u jb u rg bie $ o l*

gerungen:

1. D ie erfte A n la g e bes UTarftes (forum ) ober ber S ta b t Kreit3*

bürg ift a u f 50 fläm ifchen £?ufen burefy bie K r e ^ r it t e r uom roten S te rn cor bem 3 «hre \2 5 0 erfolgt.

2. D ie A u ste ilu n g ber 50 fju fe n unb erfte A n la g e ber S ta b t ift oon ben © rb en srittern felbft (rpatjrfcheinlicfj fchon in ben *2 30 er 3 a ^r en) ohne U nternehm er ober D erteiler (locator) gefdjehen, bie (Sehöfte in ber Stabt finb üou ihnen an gelegt unb oon ihnen 3unächft auch felbft A der*

bau unb D ieh3udjt getrieben toorben.

3. D ie (Serichtsbarfeit (m it A u sn a h m e ber höheren (Serichtsbarfeit an fja u p t unb £?anb) in ber S ta b t K reu 3b u rg unb bas ItTarftrecht (^leifch*, Sdjuh* unb 23rotbänfe) in ber S ta b t fotoie bie A b g ab en oon ben laufen ber Koloniften (Acfer3ins) ftanben ihnen bis 3um (Ebifte £?er3ogs Heinrichs com 3 . OTär3 1 2 7 $ 311. D ie obere (Serichtsbarfeit (an £?aupt unb £?anb), bie bei ber (Sriin bu n g bem £?er3og oorbehalten toar, ift im 3 a ^re 1,2 7 $ bem Dogte ü bertragen . D on ben A b g ab en haü e u bie K oloniften oon

\27$ an bem D ogte oon ber £?ufe einen D ierbm tg (einen T a le r 27 S ilb er*

grofehen) unb 6 S d je ffe l ^ re ifo rn 3U entrichten. D a s ItTarftrecht, toie bie

©berfdjaar (bie H u tu n g an bem nichtoerteilten ^elb*, IDalb* unb IDeibe*

grunbftücfen) (q u id q u id su p e rflu c ta tis fu erit) oon beiben S e ite n ber S ta b t unb bem IDatbe an ber S to b e r oon b e r ITT ü I7 I e b e s „ D o r f e s b e r K r e u 3 [| e r r n " m it allem Hutten am ö o b e n , an ID eibeu, an IDilb, an ^ifd^ucht imb anberen H u tu n g e n fotoie bie burdj ben Se3irf oon K reu 3b u rg ü b erträgt ber f?er3og feinem D ogte A b o lf. D e r 5 t a b t übertoeift er bagegen 3U ID eibeplä^en $0 H üten 3U *6 (Ellen unb bas IDalb* ober tjeibegebiet 3toifchen S a n f a u unb ID ittenborf. D om 23ifdjof T h o m a s toerben bie K ird jen ab gab en oon ben 50 £?ufen unb bie tjälfte ber A bgab en oon ben übrigen taufen bem ITTeifter ID alther unb ben

(20)

\2 $ Die (Sriinbung oon K r e u j b u rg burdj ben P|ofpita[orben ber K reujritter ic

.

B rü b e rn 3ugetoiefen. 3™ 3 a hre 12 8 0 befreit £?er3og Heinrich bie £jof*

ftatt (area) bes M eifters unb ber B r ü b e r in K re u 3b u rg oon allen Steu ern unb D ienften auch b e r S t a b t gegenüber. D em D ogte finb im toefent*

liehen n u r bie bem £?er3og a ls (gruubherrn oorbehaltenen fjerrenrecljte unb bas fedjfte (Sehöft in ber S ta b t unb bie fedifte £?ufe oon ben 50 £?ufen, festere 3um erblichen B efit} übertoiefen.

$ . D ie £?offtatt (area) bes M eifters unb ber B r ü b e r in K reu3burg, bie fjer3o g £?eiuridj im 3 a fyre ^ 2 8 0 oon allen S te u e rn b e r S t a b t g e g e n ü b e r befreit, ift o ffen b ar bie B u r g b e r K r e u j l i e r r n ,

„bie K re u 3 b u rg ", toie (Suftao ^ re y ta g fie n ennt, bie an ber einen Cgcfe auf Heiner (Erhöhung m it abgefdjloffenem K a u m ftanb, barin ein 2lm tshaus unb neben biefem ein alter o iered iger g ie g e ltu rm . D a s A m tsh a u s, in bem ber D ogt toohl feinen A m ts* unb tDohnfitj hatte, unb neben biefem ein oiereefiger g ie g e ltu rm ftanben noch 31t fein er § e it . D er T u r m unb bas A m tsh a u s, (bas fpätere (Serichtsgebäube, je^t D o lfsfd ju lh au s) ftehen noch jet^t. D a s fjo fp ita l ber © rb en sb rü b er toar untoeit baneben an ber Stelle, too fp äter g e b r i c h ber (Sroße ein ia n b a rm e n h a u s errichtete (feit \8?5 P ro o in 3ial*Jjeil* unb p fle g e a n fta lt fü r Schlefieu). D ie M e in u n g , baß bas fjo fp ita l ber © rben sb rü b er, alfo bas ältefte bebaute (Sruubftücf Kreus*

b u rgs, an ber S telle bes heutigen ftäbtifchen K ra n fe n h a u fe s unb a u f einem T eile bes benachbarten p o ftgeb äu b es geftanben hat, fan n n u r infotoeit als 3utreffenb a n erfan n t toerben, a ls ber erfte U n terfu n ftsb au ber K reu3ritter an biefer S te lle geftanben haben m ag. S p ä te r, a ls bie S ta b t m it B u rg unb ID all unb S ta b tm a u e r erbaut tourbe, ift er innerhalb ber Stab tm au er oerlegt m orbeu, unb ber B a u außerhalb ber S ta b tm a u e r, toenn er beftehen geblieben ift, fonnte toohl nicht m ehr a ls f j o f p i t a l b e r B r ü b e r benu^t toerben. D ie fchon fü r b as 3 a hr 12 8 0 bc3eugte 0 f ft a 1 1 ift 3ugleicfj ein B e to e is b afü r, baß bie K reu 3b rü ber unb il?r M eifter ihren Sii}

i n M r e u 3 b u r g f e I b f t , nicht toie £?eibenfelb S e ite l 1 oermeint, 3uerft i n H e u h o f (n ova curia) gehabt unb oon ba a u s K reu 3b u rg ge*

grünbet unb bie U m gegenb folo n ifiert haben. P fo te n h a u e r (a. a. ©.

S e ite 73) fen n t 3toar aud? ein A llob H etthof an bem ID affer JDillacoioe, fagt aber, baß biefes H eu h of nicht m ehr oorhanben unb oerfchieben oon bem b i d j t b e i K t e u 3 b u r g erft i m 3 a h r e n.576 an gelegten ©rte gleichen H a m e n s fei.

D a s gleichfalls u n ter 3 erm ähnte „ D o r f b e r K r e u 3 h e r r n "

(villa cru ciferoru m ), too bie K reu 3h errn „e i n e ITC ü 1? I e " hatten unb bas in ber Hichtung oon T fd ja p e l unb B o b la n b gelegen m ar, fan n feiner £age nach biefes A llob H euhof nicht getoefen fein, ba es toeber an einem Bad/e, noch an ber S to b e r liegt. M it m ehr (Srunb ift an3unehinen, baß bas „D o rf

(21)

ber K reu 3b errn " bas heutige U ltrid jsb orf w a r, bas co n altersh er eine tPafferm ühle hatte. p fo te n h a u e r fagt b ier3u / ^a ß „im 3 ahre l 28 3 &ie Brüb er biefes oon allem A n fa n g an i h n e n e i g e n g e w e f e n e D o r f Derfauft haben unb b afü r (bei B r e s la u ) gew iffe fju fe n 31t ben übrigen erworben" hätten.

P fo te n b a u e r a. a. © . n enn t unter ben bem © rben gehörigen unb ü o u

ihnen an gelegten D örfern auch ben © rt £an ow it5 (<EhonoiI)t3)/ »uabe bei Kreu3burg ge le g e n " unb berichtet bann w eiter „b ie * 5$ fju fe n , welcher ber erfte ITfcifter (ITCerboto) einft bafelbft g e fa u ft batte, w a re n , w e il fie an bie Stabt K reu 3b u rg angreu3ten , m it biefer Bereinigt w orben ((Ebift £?er3og Heinrich IV . uon *283 in lT latbiasftift*U rfu nben fam m Iu n g H r. 2*). H id?!

ausgefdjloffen ift es banadj, baß biefes D o rf <Eanowi3 urfpriin glid i „b a s Dorf ber Kreu3her.ru" gew efen ift, 3u m al fdjou ber erfte M eifter ITlerboto es f ü r b e n © r b e n g e fa u ft hatte. D_agegen fprid jt freilich, baß bie

*5$ laufen, au s benen es beftctnb, m it ber S ta b t K re u sb u rg gren3ten u n b m i t i h r B e r e i n i g t w ü rb en . Danach w ä re eher 3U uerm uten, baß entweber bie beiben jeijt beutfdje unb polnifche P o rftab t gen an n ten ® e * tjöfte ober auch b i e beiben jefyt © ber* unb Hieber*(EIlguth genannten, öftlidj unb weftlid? t>on K reu 3b u rg u n m i t t e l b a r a m S - t o b e r gelegenen © rtfd jaften biefes in K reu 3b u rg au fgegan gen e D o rf <£auowi3 gebilbet haben, 3u m al biefe beiben © rte bem © rb en a ls A llo b giiter bis in bie let}te § e it gehört haben.

A ußer ben fd^on gen an n ten © rtfd jaften bes © rb en s im K reu3*

burgifchen füh rt P fo te n h a u e r noch folgenbe a ls „ S tifts b ö r fe r " a n :

*. K u h n a u , m it einem £?of ber B rü b e r , non w o im 3 abre *283 inner*

halb ber D o rfflu r ein 3w eiter beutfcher © rt K r a s fa u gegrün bet w ü rb e.

2. K 0 t f d? a n 0 w i t } , im 3 ahre \ 283 (Erucesborf gen an n t, m it bem in feinem B e 3 irfe gelegenen D orfe B a n f a u unb bem oben erw ähn ten A llob Heuhof an bem lü a ffe r IP illa co w e gelegen. 3 . K u n 3 e n b 0 r f , (©ber*

unb Hieber*) im 3 a bre H2 3 3 beftanb n u r e i n D o rf bes H a m e n s, *283 beftanb fchon © ber* unb H teber*K un3enborf. 3 n &er A u sfetju n gsu rfu u b e com 2. H ouem ber *252 übergab ber ITTeifter bes fjo fp ita ls ber hl. (Elifabeth mit g u ftim m u n g feiner B r ü b e r b as S tifts g u t (Eoiacowi3 (Km t3enborf) einem ^ e rm a n n 3ur A u sfetju n g nach fränfifchem Hecht un ter ben näm * liehen B eb in g u n g e n , w ie bei ben S tiftsb ö rfe rn ber K löfter (Eamen3 unb Hauben (U rfunben. JTtathiasftift H r. *). Die K olon iften hatten eine halbe W arf § iu s unb fedjs Sch effel ^ reifo rn a ls g e h n te u non jeber §>ins*

hufe nach fränfifchem H edjte unb ba3U noch 3 P ierb u n g e als S te u e r fü r ben £anbesherrn 31t 3ahlen (* XTCarf = $ P ierb u n g ) alfo in sgefam t 5/i Dierbuug (* P ie rb u n g = *, C h a ler 2? S ilb e rg r.) $ . i o w f o w i t j

t)ic (Sriinbung non K retijbn rg burrf? ben fjojpttalorben ber Ifreu jritte r

2

c. ^ 2 5

(22)

\ 2 6 (S rü n b m tg v o n K r e i^ b u r g bu rd ; ben ßofpitctlorben ber K r e i^ r tt t e r 2C.

1,253 UIofd?a, 1 283 £eucow i3 gen an n t, im felben Ja l? r e aud? beutfd?

D ittm a rsb o rf. A lle fed?s © rtfd?aften bitben einen K ra n 3 um K reu 3b u rg a ls ITTittelpunft in ber (Entfernung uon einer P iertel* bis 311 einer Dollen XlTeile. D iefe genannten S tifts g ü te r befanden fid? nod? bei ber A u flö fu n g bes © rb en s in S d jlefie n im Ja l? r e W O fämtlid? im B eft^ e bes © rb en s, u)omit erflärlicl? w irb , baß fie nod? tarnte u orw iegenb (einige faft aus»

fd?Iießlid?) Jatl?oIifdje B e w o h n e r f?aben. D ie A n le g u n g biefer © rtfd?aften ober bie U m w an b lu n g po!nifd?er D ö rfer in beutfd?e unb in P erb in b u n g bam it bie U rbarm achung ber großen IP alb ftred en , bie 3w eifeIIos um bie

© rtfcfjaften herum unb aud? u m K re u 3 b u rg b am als nod? Dorfyanben w a re n , (für K re u sb u rg ergibt fid? bies a u s ber U rfunbe Dom 3 . UIär3 1 2 7 $) haben bie K re u 3ritte r uom roten S te rn binnen einem U tenfcheualter burd?geführt, toie f?er3og fjeinrid? IV . ihnen in ber U rfunbe uon 1,283 (ittath iasftift H r. 2 \) be3eugt. S ie m üffen baf?er „trefflid?e K o lo n iften " gew efen fein.

(P fo te n h a u e r S e ite 7 $.) D ie B e3eid ?n u n g K u n 3en b o rf unb U llrid jsb o rf laffen fid? woI?l ihrem H am en nad?, iuie in B e 3 u g a u f ihr P o rhan b en fein

d0 r ber (Srü n b u n g non K reit3b u rg, am beften a u s ber (Srü n b u n gsu rfu n b e uon K on ftab t uom 22 . J a n u a r 1261. (H r. \0 7 $ ber (Srünhagenfd?en K e*

geften) erflären . D arin uerleiht £?er3og f?eiurid? bem (£unc3o, bem B r u b e r bes Ulrid?, b as Hec£?t a u f ben her3ogIid?en (Sütern, weld?e bisher ber „(Sroße ID a lb “ hießen, a u f hunbert i?u fen eine S ta b t, bie 3U beutfd?

„^ ü rfte u th a i" gen an n t w erb en foll, nad? H e u m a rfte r Hed?te an3ulegen.

S ie hat nid?t biefen H am en , fonbern ben H am en <£unc3enftabt (Konftabt) behalten. P o n ben hunbert £?ufen erhielt <£unc30 unb feine (Erben $ ^rei*

l?ufen unb uon jeber £?ufe ben gefam ten D ienft, and? ben britten (Serid?ts*

P fen n ig. §>u feiner (Serichtsbarfeit unb ben (Einfünften ber S ta b t K on ftabt follen ebenfo gehören bie polntfd?en D ö rfer (v illa e polon icales) S ca lo n g i ( S fa lu n g ) , g e ib n ig ( g ie g a n ), S m a rb e n (S d jm a rb t), Sd?aple (üfc£?apel), M arq u a rd i v illa (Ilta rg sb o rf), uon weld?en jebod? uon ber bariu liegenben

£?eibe bem £?er3og 20 U rn en f?ou ig ober ein P ie rb u n g S ilb e r 3U 3iufen m ar. Aud? (Suftau ^ re y ta g fprid?t ((Erinrter. S . 5 ) „uon bem großen IP atbe, an beffen B in n e n ra n b e , ba w o ein B e ife w e g uon B u r g H a m sla u nad?

p o le n fü h rte ", unb be3eid?net bie S te lle , w o K o n ftab t gegrünbet w orben, in 3toei ITCeileu (Entfernung uon K re u 3b u rg . D er B r u b e r bes K unc3o, Ullrid?, hat m öglid?erw eife fd?on frü h er UIIrid?sborf gegrü n b et unb Kunc3o felbft uielleid?t K u u 3en b orf um bas J a l? r 1,250 unb e tw a 1,0 J a h r e fpäter bann <£unc3enftabt (Konftabt). Aud? bie © rtfd?aften S fa lu n g , gjiegan, Sd?m arbt, (Lfd?apel unb tlta rg sb o rf m üffen bei ber (Srü n bu n g ber S ta b t K on ftab t fd?on uorhanben gew efen fein unb haben uon bem J a h r e 1,261 ab ber (Serid?tsbarfeit (£unc3os unterftanben. D am it ift erflärlid?, baß biefe

(23)

Die «Sriinbung oon K re u jb u rg bnrct? ben fjofpitatorben ber K reujritter :c.

©rtfd?aften nid?t S tifts g ü te r ber K reu 3h errn DOtrt roten S te rn m aren unb aud? fp äier nidjt gem efen finb.

5. Had? ber <Entfd?eibung bes £?er3ogs fjeinrid? t>om 2 8 . A u gu ft 1280 ift bie Ejofftatt bes ITTeifters EDaItl?er ro m ITtathiashofpital in K reu3*

bürg t)on allen S te u e rn unb Diertften a u d ? b e r S t a b t g e g e n * ü b e r befreit. (Es ift b ara u s ein geroiffer (Segenfatj 3mifd?en „ fjo ffta tt"

unb „ S t a b t " erfid?tlicf?, monacf? m an , toie (Suftac ^ re y ta g es aud? tut (Erinnerungen S . 5 ), 3mifd?en ber (Srü n bu ng ber B u r g („bie K re u 3b u rg ") unb ber babei begrünbeten S ta b t unterfd?eiben m uß. W ie a u s ben gefd?id?tlid?en Q u ellen 3U entnehm en ift, l?atten bie K re u 3ritte r a ls fjo fp ital*

orben il?re erfte A u fg a b e in ber P fle g e ber K ra n fe n , A rm en , Sied?en unb

^rem ben fid? gefegt. (Es ift fo gar fü r bie erfte §>eit ih res A u ftre ten s in Sd?Iefien begtoeifelt m orben, baß fie ein m affen fü h ren b er K ittero rb en gemefen feien, roeil in ben älteften © rb en sftatu ten balb nad? ber Hütte bes brei3el?nten 3 al?rl?unberts m it fein em EDorte non irgenb einer B e w a ffn u n g ber © rb en sritter bie H ebe ift. (Erft in ben neuen Salbungen bes © rb en s com 3 ahre ^292 ift co n bem EDaffenred?t ber © rb en sb rü b er bie H eb e:

„A uf ben S tra ß e n burften fie breite Sd?m erter ol?ne S p itje tragen , nid?t bagegen fpitje XTTeffer unb S d jm e rter, unb ihre breiten Sd?n)erter ol?ne Spitze m ußten fie je b e sm al bis 3um ED ieberausgange bei bem JTCeifter nieberlegen." D am it m ürbe ü bereinftim m en, m as oben au sg efü h rt ift, baß fie fid? bei ihrem erften A u ftre ten in Sd?Iefien, in B r e s la u unb K reu3*

bürg, neben il?rer fjo fp ita ltä tig fe it l?auptfäd?lid? unb perförtlid? um bie 2lusfet$ung t>on K olon iften unb um bie (Einführung bes A d e rb a u s nebft Dief?3ud?t a u f ben u rb ar gem achten EDalbftreden bem üht haben. 3^re ritterliche ED affentätigfeit ift aber 3t»eifeIlos m it bem (Enbe bes brei3ehnten 3al?rhunberts unb bem A n fä n g e bes t>ier3ehnten erttfd?iebeTter Ijerüor*

getreten. A u s biefer gjeit ift o ffen b ar bie A n legu n g ber S ta b t neben

„ber K re u 3 b u rg " als „m ehrhafte (Sren3fefte" ((Suftan ^ re y ta g S . 2 3 ) mit ED all unb S ta b tm a u e r 3U batieren. A u s ber B a u a r t unb bem B a u * material bes nod? »orhanbenen ciered ig en T u rm e s unb bes (Erbgefd?offes bes baneben Iiegenben A m tsh a u fe s, ber frü heren P o g te i, ift freilid? 3U erfeljen, baß biefer T u rm unb bie P o g te i mie bie S ta b tm a u e r in ihren (Srunbmauern einer fp äteren g e it angehört. EDie (Suftat) ^ re y ta g in feiner (8 efd?id?te bes D eutfd?ritterorbens eingehenb erörtert, ift ihr ur*

fprünglid?er B a u gemöbnlid? ein i?o l3tu rm unb eine ^efte a u s £?ol3 gemefen, bie bann im £ a u fe ber 3 ahr^u n ^erte m ehrhafter in B a d fte in e n unb ETCörtel, im Elntergrunbe unb in ben unteren (Sru n b m au ern m it

^unbfteinen au fgefü h rt m ürben. D er C u rm in ber jetjigen P e rfa ffu n g biirfte aus bem fünf3el?nten 3 ahrflu n ^ett herrühren. (Er ift bann lange gieit

Cytaty

Powiązane dokumenty

Das (Epigramm (Soetfyes ait bie Knappfdjaft ju (Earnotpig.. Die feciale unb tuirtfcfjaftlicfje lüertung ber fogenamiten Schrebergärten.. Coft i&gt;or bmibcrt

tradjten ber (Entftehung nadj alle jünger.. einen Finnen 3«9t)anfeutljalt genommen. Dabei Ijat er ber fatljolifdjen p farrgem einb e in Carlsrulje eine große ^reube

Z u bebauern ift, baß Derfaffer biefen anerfennensw erten A usführungen, eine Abf?anblung über bie © rtsnam en ber Umgegenb von B euthen hat folgen laffeuy bie

unb nebeneinanber würben faft alle hiftorifchen Stile burchgenontmen unb als Vorbilber uerwenbet. Spätere Seiten werben noch beffer erfeuuen, wie wir es jeßt fd]on

Zlllzu früh ift (Soefcbfe feiner zweiten ffeimatftabt unb feinem Jfacbe entriffen worben, aber fein leben ift nicht inhalt» unb zwecklos gewefen; benn fein (Seift wirft in

IPie (Suftav ^freytag bie beiben feinblidgen (Bemalten unb XViäd?tc, bas Deutfdjtum mit bem Slamentum, unb bie rücfficßislofe (Scmiunfud?t mit ber Krbeitstücgtigfeit bes

(Es müffen alfo biefe Straßen unb piäße, biefe eing einen Bauwerfe, im ©rtsftatut beftimmt be3eid?uet werben, unb fie müffen eine gefd?icßtlid?e ober fünftlerifcße

(Eine A n aly fe biefes ZTTärcßens ober biefer Cegenöe ift mcßt unintereffant.. S ie fußren feßr roeit unö fußren über einen Reifen.. Stifts» unb Klofterfireßeit