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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 10. Jahrgang, 1. Januarheft 1930, Nr 1.

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Academic year: 2021

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Dei- Heimatdieust

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Rath dem Bolksentscheid- ZWEITEN-um«»H.

Daßdieüberwältigende Mehrheit des deutschen Volkesim Volksentscheidsichgegen dassogenannteFreiheitsgesetzentschieden hat,kannnichtmehrinErstaunensetzen.DieZahlderer istin ständigemWachsen begriffen,diedieUnmöglichkeiteiner Außens politik aufunrealer Grundlage begreift. Dazukommen diestarken innerpolitischenGefahren,dieaus demganzen Vorgehenerwachsen sindund vielleichtgeradeunter demDruckdersehr·ernsten finan- ziellenund wirtschaftlichenLage des DeutschenReiches den breitestenSchichten des Volk-es immer mehr zu Bewußtsein gelangtsind. »AberdieseinnerpolitischenEntwicklungen, dienicht abgeschlossensindund deren äußere Formen noch vollkommen offensind,·mogen hieran dieser Stelle außer achtbleiben. »Für uns erscheintderprimäreGesichtspunktfür die Betrachtung der durch«den mißlungenen Volksentscheid geschlaffenenLage in Dkutschlansdderaußenpolitische,dieWirkung dies-erganzen Ent- wicklung aufdieaußenpolitischeStellungDeutschlands.

Diedeutsche Reichsregierunghatsichmit selbstverständlichem Rechtedagegen verwahrt, daßdieausländischen MächtedenZeit- punktderHaager Konferenzetwa inAbhängigkeit bringenkönnten vondemAusgangderVolksabstimmung inDeutschland. Immer- hM geht schonaus derTatsache, daßinderausländischen Presse derartigeGedanken erwogen werden,hervor,daßderVolksentscheid selbst seine unmittelbaren außenpolitischen Wirkungenhatte. Seine erstewar die,daßdieReichsregierung ganzgegen ihrenWillen zu einemKampf inverkehrterFront gezwungen wurde. Siemußte gegen dieEntstellungendesSinnes derdeutschen Zlußenpolitikund dieunwahren Darstellungenüber Inhalt und Möglichkeitendes youngsplanes einesVerteidigungsstiellung beziehen,von deraus ihr nichts anderes übrigblieb, als denyoungiplan selbst starkin seinen positiven Eigenschaftenzuschildern. Die natürlicheFront für Reichsregierungund politische parteien inDeutschland- Istaber beider

ganzen Sachlageselbstverständlichdiegenau umgekehrte:

eine skeptische Beurteilung der Leistungsfähigkeitder deutschen Wirtschaftund demzufolge auchderdauernden Durchführbarkeitder

neuen Reparationsverträge.Denn darüber kann jakeinZweifel

fein- daßdieReichsregierung mit derüberwältigeniden Mehrheit desdeutschenVolkes in.voller Einmütigkeitdiedurchsden·NUMB- Planderdeutschen WirtschaftauferlegtenLastenalsfürdieDauer untragbar ansieht. Sie istderfesten Überzeugung, daß slch dtefe Untragbarkeit imTaufederZeitmit solcher Deutlichkeit heraus- stellenwir-d,daß sie objektive ausländischeBeurteiler zuÜber- legungenübereine weitere Neuregelung der Reparationsvertrage zwingenmuß.Wenn diedeutschen SachverständigenimEinklang mit derReichsregierungdenyoungsplan gleichwohl unterschrleben haben, soinderErkenntnis, daßdieBestimmungenüberdasdeut-

scheMoratorium und den bei der Jnternationalen Bank ein-

gesetztenSachverständigenausschußinsich ohneweiteres dieMog- lichkeit einer neuen NachprüfungderSachlage nachabsehbarer

Frist eröffnen. ,

Dessenungeachtetwürdees fürdieGesamtpolitikdesReiches einegünstigereund fürdiediplomatischenVerhandlungen auf»der Haager Konferenzaussichtsvollerepositiv-n bedeuten, wenn Reichs- regierung und politische parteien nicht durch das Volks- begehren dazu gezwungen worden wären, vor Jn- und Aus- land dieErleichterungenund Vorzügedesyoungsplans gegenüber demaugenblicklichen ZustandindenVordergrund zustellen.Denn dashatderReichsbankpräsidentDr.Schachtinseinemunlängstver- dffentlichtenMemorandum mitvollem Rechtstark herausgearbeitet, daßindemPariserGutachten derSachverständigenausdrücklichder youngsplan als dieäußerste GrenzederdeutschenLeistungsfähig- keitbezeichnetworden ist,uniddaßdiedeutschenSachverständigen selbst ausdrücklich diese Grenze als nachihrer Überzeugunger- heblichzuhochgegriffennur aus diplomatischenErwägungenan- genommen hatten· Daraus ergibt sich aber,daß nunmehrnachAb- schlußdesFeldziugesderFreunde desVolksbegehrens sich Reichs- reierungund dieüberwältigende Mehrheit des deutschenVolkes wedereinmütiginderHerausarbeitung ganzbestimmter politischer Ziele zusammenfinden müssen;nachdemdieinnerpolitischeSchlacht gewonnen ist, heißtes,mitgeschlossenerFront dieletzten Auseins andersetzungen aufderSchlußkonferenzimHaagvorbereiten.

"

DiezweiteHaager Konserenzbeginnt fürDeutschlandnicht unter günstigen Vorzeichen.Zunächst istes keinZweifel,daßder seitderersten HaagerKonserenzinFrankreichvollzogeneRegie- rungswechsel nichkt durchaus im Sinne einer Annäherung an Deutschlandzubewerten ist.Manwird inDeutschland nichtver- gessen, daßderMinisterpräsidentTardieu seineganze politische Vergangenheit verleugnen müßte,wenn ernichtdieHegemonie Frankreichs durchRiederhaltung Deutschlands erstreben-wollte.

Auchdieparlamentarische Mehrheit, aufdiesichdas französische Kabinett stützt,bietet keineSicherheit fürdieZukunftsentwick- lungendesdeutsch-französischenVerhältnisses.Dazukommt weiter, 2

Adqeqeb IdsnmmenHause-nd

daßdieErfahrungen, die der verstorbene Reichsaußenminister Dr.Stresemann aufder ersten HaagerKonserenzmit demeng- lischenSchatzkanzler, Herrn Snowsden, machen mußte,uns zu weitgehenderZurückhaltunginderHoffnungaufeineUnterstützung der deutschen Position durch Englandzwingen. Die Verhand- lungen,dieinderZwischenzeitmitderenglischen Regierungüber

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Ver-Heimaidienst

dieRückerstattungdesErlösesaus derTiquidationdeutschen Eigen- tums geführtworden sind,haben-leider eindurchausunbefriedi- gendes Ergebnis gehabt. Mit einer durchmenschliche, moralische Odergefühlsmäßige.-Faktoren ungetrübten nüchternenGeschäfts- tuchtigkeit bestanddieenglische Regierungauf ihrem Scheins Und WFUUesjetzt Auchzudem Abschilußdesvorläufigen Abkommens mit Englaydgekommen ist, sokannuns DeutschediesesErgebnis durchaus nicht mitBefriedigungerfüllen.DieOpfer,dieman der deutschenWirtschaftund den enteignetendeutschen Staatsbürgern von Englandauferlegt hat, zeugen nichtvon einemWillen zur

gtpßztkglgenTiquidationderKriegsfolgen. Diedeutsche Regierung wirdimHaageinenhartenKampfüberdieTiquidationsfragenzu

fuhrenhaben, Hierhergehören auchdieFragen, dieimdeutsch- pOInischen Tiquidationsabkommem dessenRatifikation aussieht,ge- regelt werden sollen. Jn dergroßen vertraglichen Auseinanders setzungmit poien handelt es sichzunächstum zweientscheidende Probleme:einmal sum dienationalen Erfordernisse,diedeutsch- stammigeBevölkerunginPolenvor weiterer EnteignungundVer- gewaltigung durchvMaßnahmendespolnischenStaates zuschützen;

sedkmnum die große Wirtschaftsaufgabe, den handelspolitischen Kriegszustandmit Polen zuliquidieren, derdeutschen Industrie dJS pplmscheAbsatzgebietzuöffnen. Diese Fragen sindselbstver- standlichjnichtohnebittere finanzielleEinbußen Deutschlandszu losen. Wenneine erträgliche Sicherheit dafür geschaffenwerden muß, daßdieEntdeutschungspolitik inPolen zumStillstand ge- langt,dann wiegendemgegenüber finanzielleOpfer nichtschwer- Die schwierige Aufgabe bestehtaber

«

gerade darin, vertragliche Formenzufinden,dieDeutschlandindieserentscheidendennatio-

nalen Frage genügend Sicherheiten bieten. Von einem Ost-

Tocarno kanngarkeineRedesein,dadasDeutsche Reichniemals

daraufverzichtenwird,eineRevisionderwirtschaftlichwiepolitisch gleichermaßenunmöglichenundunerträglichenOstgrenzeauf fried- lichem«Wegezuerstreben. Eine vertragsmäßigeGarantie fürdie Vere-wigung.dieserGrenzenwird keinedeutsche Reichsregierung denPlolenbietenkönnenoderwollen,füreinsolches Angebotwird sichniemals imDeutschen Reichstage eine parlamentarische Mehr- heitfinden. Somit handeltessichimHaag darum, zunächstei al

einen vertraglichen Modus vivendi mit Polenzusuchen,der as

Deutschtumvor weiteren Rückschlägen bewahrt.

DiemitFrankreich nochzuerörternden Fragensindvon nicht geringererBedeutung. Hier handelt essichum eine Klarstellung desVerhältnisseszwischendem young-Plan und dem Friedens- vertrag von Versailles. Es muß geklärt werden, obüber den Hering-Plan hinaus den Gläubigermächtenin der Frage der Kriegsentschädigung Rechteverbleiben, dieimyoungsPlan nicht neu geregeltworden sind. Um es deutlicherzusagen: Während deryoung-Pl·an aufdemSchiedssystemund wirtschaftlichenGut- achten aufgebautist, gründetderVertragvon Versaillesbekanntlich dieReparationsregelung auf das System der Sanktionen und Z.wangsmaßnahmen.Will diedeutsche Reichsregierung dieganz unerhört weiten sachlichen,wirtschaftlichen und zeitlichenBin- dungen,diedurchdenyoungsplan Deutschland angesonnen werden, annehmenundvordemdeutschenVolkvertreten,dann muß siedie Gewähr dafür haben,daß nachAbschlußderartig weittragender

Verpflichtungen das Systemder Sanktionen undZwangsmaß-

nahmenendgültigeinEnde hat. «

Undendlich steht noch ungelöstdas ganze KapitelderSaar- fragezwischen Deutsch-landund Frankreich. Diebisherigen Er- fahrungenindieser Frage sind nicht ermutigend. Essprechenstarke Anzeichen dafür, daß die französischenRegierungsorganeLeineVer- schleppungderFrage«versuchen,um auf diesem WegeinDeutsch- landeinegrößere Geneigtheit fürdieErreichungeines gemischten französischsdeutschenHerrschaftssystemsinderSaar zuschaffen.Es wird dieAufgabederdeutschen Reichsregierung imHaag sein, auf eineBeschleunigungderVerhandlungen indieser Fragezudringen, dabei aber gar keinen Zweifeldarüber zulassen, daßdievolle Wiederherstellungder deutschen Souveränität imSaargebiet eine absolutunverzichtbareForderung von Regierung und Volk dar- stellt. SowiedieDinge liegen,wird einegleichzeitige Regelung derSaarfrageund derReparationsfrage endgültig nicht möglich sein. Essollteaber wenigstens aufderfranzösischenSeite dieEr- kenntnis sichdurchisetzen, daßdieGrundlagenderkünftigen Rege-- Iungim Saat-gebiet ohneweitere Verzögerung geschaffenwerden

müsse. --

Bedenkt man außerdiesenfürdieHaager Konserenz entschei- dendenArbeitsgebietendieaußerordentlicheGefährdungderganzen wirtschaftlichenund finanziellenSituation- desDeutschen Reiches um dieZeit dieses Jahreswechsels,somagman denvollen Umfang derSchwierigkeiten ermessen,vor diesichdiedeutscheAußenpolitik indieser letzten Etappegestellt sieht.Ein ielstehtaberwenigstens unberührt von diesenwirtschaftlichen berlegungen vollkommen eindeutigundklarfest:dasistdieloyaleunduneingeschränkteEr- füllungderbindenden Zusage, daßderletztefremdländischeSoldat- derletztefremdländischeBeamte dasdeutsche ReichsgebietamRhein am Zo.Juni 1930spätestens verlassen haben muß.AlleVersuche, die Zusagen der Gläubigermächte gegenüberdem verstorbenen Reichsaußenministerin Zweifelzu ziehen, sie zuinterpretieren oder anihnenzudeuteln, findendieentschlosseneund einmütige Zurückweifungvon Regierung und Parlament inDeutschland.- Denn dasist dochdas Entscheidende,was aus diesem ganzenAb- laufderinnenpolitischensundaußenpolitischenEreignisse während des letztenhalben Jahres sich ergibt,daßeine überwältigende Mehrheit des deutschenVolkes vertrauensvoll hinter den Zielen derAußenpolitik Stresemanns gestanden hatundweiter steht. Diese Zieleaberwaren inersterLinie abgestellt ausdieWiederherstellung derdeutschenSouveränität am Rheinvon derrichtigenErkenntnis ausgehend, daß wirtschaftliche Erleichterungen allein einefreie Entfaltung derdeutschen Politiknichtermöglichen können,wenn uns nichtendlichdiebedrohte FlankeimWesten durch Räumung desdeutsch-enBodens von fremdemMilitär gesichertwürde. Es istdieAufgabederHaager Konserenz,diese großen Zieleinihrem vollen Umfangund ihremganzen Sinne und nichtbeeinträchtigt durch diplomatische Verkürzungen endlichzurTatwerden zulassen.

Dann erfüllt sichderWille derdeutschenAußenpolitik,fürdie Stresemann verantwortlicher Führer sechzs Jahre hindurchgewesen ist,und insolchen Zielen steht auch heute noch ungeachtetaller innerpolitischen Streitigkeiten und wirtschaftlichen Nöten das deutscheVolk inseiner überwältigenden Mehrheit ingeschlossener

-Frontzusammen.

Zum deutschenOsiproblein.·

"

VonDr.RolsB.athe. -

Seit Jahr und-Taghatin Deutsch-landdieBefreiungder RiheinlandeimBrensnpunktdes öffentlichenJnteresfesgestanden.

Diiedeutsche Asußenpolitikwar seitTocarno fastausschließlichauf dieLösung dieser Frage gerichtet.Dem-

« "

gemäß ist dieEntwicklungan dendeutschen Ostgrenzen starkin den Hintergrund des allgemeinen Interesses getreten, obwohl durch dieunsinnige GrenzziehungimOsten Deutschlandsderart schwierigeVerhältnisse geschaffen wurden, daßderen Beseitigung, zumindestaberMilderung, eineimbesten Sinne des Wortes nationalpolitischeAuf-

gabedarstellt. , «

Die BevölkerungderRheiiilande hat zwar übereinJahrzehntinUnfreiheitunter denGesetzen fremdermilitärischer Macht- haber gelebt, aber sie hatimmer indem Bewußtseineiner begrenzten Dauer ihrer- Belastungenaufeiner gesunden wirtschaft-

lichenBasisarbeiten können. viepolnische Grenz

Gan-zanders liegendieDingean derOstgrenzedesReiches.

DieAbschnürungOstpreußensund?dieZerreißung Oberschlersiens sindbekannt. Wenigodergarnicht ialber weißdieBevölkerung sim

« ,-Jnnernoder imWestenDeutschlands,wie katastrophalsichdas politischeDiktat von Versailleswirtschaftlich an der 1000 km langendeutschen Grenze ausgewirkt hat:von Riederschlesien über Ostbrandenburg zur Grenzmarkund westlichdespolnischenKor- ridors hinaufbisnach Hinterpommernund zurOstseeküste.«

Ein durch-aus,einheitliches Wirtschafts- gebiet ist durcheine,,strategische«Grenz- ziehung willkürlich zerschsnittemeingesunder Körper verstümmeltund seinerwichtigsten Organe beraubt worden. Ein Jahrzehnt-.

angestrengtesterund zähester Aufbauarbeit . hatesnichtvermocht,dasschleichende Siech- tumderGrenzlandeaufzuhalten.VonSchle- sienbiszurOstseeküste,dichtvordenToren

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« Der Heimatdienst .

deralt-enHansestadtDanzig,bezeichnenzerrissene Gisenba-hnlinien, unterbrocheneGhausseemabgeschinitteneStädteundi.von ihrenÄckern getrennte DörferdenWeg,dendiedeutscheOstgrenzesüdlich-'und westlich desKorsridors nimmt. Dieden wirtschaftlichenVerkehr -von derNatur vorgezeichneteOstMestsRichtung besteht nicht mehr,

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sie stößtgegen die

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small-ten DienotwendigeUsms stellung des Ver- kehrssindieNord- SiiidsRichtungist demStraßennetz erst

zum Teil und bei

den Eisenbahnen überhaupt noch nicht durchgeführt, so daß alldieunglücksean Folgen der«Zer- reißung und Ub- schnürungsichin Stadtund Tondi·in

Einverschütteter Saht-dumm FJIFLIYKM

auswirskem —- In derProvinzRiederschilosien sinddieGrenzkreise Ramslau, GroßMarwnberg Mislitschund;Guhrauvon derGrenz- zsiehungbesondershart betroffen worden. Allediese Gebiete, die früher Binnenkreise westlichderProvinzPossen dar-stellten,mit der chen Tage entsprechenddurcheinenges Gewebe ste»ObrerWas-ins

wirtschaftlicher Fäden verknüpftwaren, sind ihrer natürlichen Bezugss quellen und Asbsatzgebieteberaubt worden. Hierzukommen die schwerenZerreißungsschädenspdie unmittelbar durchdie Grenz- ziehung entstandensind; So

sindinden Kreise-nNamslau vier

KunststraßenunddieeinzigeGsenbahnlinie « «

geschrusmpftist. Rund 70v.H.des:Warenumsatzesund-desEin- kommens-hatdieBevölkerung dieserStadt eingebüßt.

Gibtdie Tageinden vierniederschlesischen Grenzkreisenschon einenVorgeschmackvon denAusswirkungendesVersasillers Friedens- vertragesximOsten. so begleitendenGrenzlandfahrseraufderReise durchdieProtoinzenGrenzmarksPsosensWestprxeußemOst-Branden- burgund Hinterpommern dieverhängnisvollen Zerreißungsschäden und dasdurchdenneue-n ZustandgeschaffeneVer-kehrs-und Wirt- schaftselend auf Schritt und Tritt gleichmäßigindenStädten wie aufdem flachenLande. Von dem fasthoffnsungsslosenZustandin dieser ProvinzGrenzmarikssPosen-Westpreußenvor zehnJahren

·kannman sich erstdann eine ungefähr-e Vorstellung machen,wen-n man sieht,was- indiesem Jahrzehnt durch under-zagtezähe Aufbau- arbesit»der-Provinz-undKreis-behördenmit Unterstützungvon Reich undiPreußenbereits geleistetworden istund wie unendlich viel trotzdemnochzutun übrigbleibt. «

Diese jüngste preußischeProvinz-Grenzmark-—Posen-Westpreußen ist durchdasOstmsarkengesetz sim Jahre1922geschaffenworden-. Mit

.770ooo beBodenfläche besitztdieProvinznur 532500Einwohner Eskommen somit aufeine-nOuadratkislometer imDurch-schnittnur 43,2 Einwohner —- ineinigenGrenz«krei-sensinktdieEinwohner- zahl sogaraufZZKöpfe je Qusaidratksilometer —, auf wenigerals einDrittel der durchschnittlichen Bevölkerungsdichckeim Reich.

DieseramdünitistenibevölskerteLandesteil Deutschlande grenztinder ungeheuerenLängevon450icmanPolen. Jn- dieser Grmzprooinz, diesichswie ein gespannterdünner Darm hin-zieht, stehenainden Grenzendiezerfetzt-enStümpfevon zehnalten deutschen Tanz-kreisen durchwelche die polnischeGrenzehindurch-geht DasgesamteWirt- schafts-undsVerkehrsleben indiesenKreis- undiProvinzfetzenist durchdenFriedensvertragvöllisgaufdenKopf gestellt. 13Eisen- bo-hnen,42Chausseenundi andere Straßenund über200größereusnd kleinere Verkehrswegeenden heuteinsderProvinz- Grenzmarkim nachderProvinzPosen abgeschnitten: wo

frütheinreger·Fuhrwerks-undEisenbahn- verkehr nach Posen herrschte, sind heutedie SchienenjenseitsderGrenze abgerissenund dieStraßen von Gras und Unkraut über- Underganzen über24kmlangen Grenze iistzurzeiteineinziger Grenzüber- gang vorhanden. Wiewillkürlichim ein- zelnen dieGrenzegezogen wurde,zeigtdas SchicksalderGemeinde Gla.uche; von den 120Besitzungendes Dorfesfindt46Wirt- schaften durchdieGrenzzsiehungauseinander- gerissen worden, wodurchdieBewirtschaftung fiürdiebetroffenenBauern natürlich äußerst erschwertwunde. Esistnur einBeispiel für viele,wenn berichtetwerden muß, daßdie Bauernder schlesischen Gemeinde Glauche

sishrein olenliegenden AckerundWiesennur anbestimmtenTages- zeitennicht nachSonnenuntergang) betretendürfen-. Hierzu sind außerdem«ständigzuerneuern-die Wirtschaftsausweise nötig,die jedesmal erstbeidemetwa 15kmentferntensandratsamt Racmslaiu eingeholtwenden müssen Pferd-eundRinder müssen allmonatlichzu Untersuchungendurchden polnischenKreistiersarztan dieGrenze gebrachtwerden. DadieBestimmungenderGrenzausweisedenBauern einBetreten ihrerinPolenliegenden Acker nach Sonnenuntergang unmöglich machen,sind sie jedem Felddiebstahlgegenüber wehrlos.

MitdserzunahmedieserFelddiebstählenach Ernteschnitt wächst natürlich auch»dieVerbitterungsderGre-nzbauern.

vDerNachbarskreisGroßiiWartenbergistvon der-Grsenzsziiehung insofern noch härter betroffen worden, als-erfastdieHälfte seines früheren Gebietes-,38400ha.mitmehrals20000 Bewohnern, an Polenverloren hat«Wie sindiesen GrenzgebietenStadt undTand

gleiclnnäßisgunt-er dem neugeschaffenen Zustande leiden, zeigtdie trostlose ageder Städte Groß-Warten«bergund Neunnittelwalde DsieKreisstadt Groß-Wartenberg hatallein an Kunden aus dem eigenen Kreiseüber42v.H. verloren, wozunochdieVerlusteasus demabgedrosselten Verkehrmitden früheren Nachbar-kreiseninder ProvinzPosen kommen-. Kämen »inGroß-Wartenbergsvor dem Kriege auf einenGewerbetriesibenden 172,so heutenur noch92 Ein- wohnerdesMsatzgebietes InallenGewerbeziweigen dieserkleinen und mittlerenTandstädtetreten daher die Absterbeerscheinungen scharfher-vor.DieUmsätzeimGinzelhandelundbeidemHandwerk sinds durchweg aufeinViertel bis einFünftelder Vorkriegszeit zurückgegangenBa chä·fte,dieinGroßiWartenberg1914übe-r 350Arbeiter beschäftigten, haben heute nocheinen Avbeiterbestand von 70Mann.

polnischenGrenzewieineinem Sackeingeschnürtist, find infolge dergänzlich-enAbtrennungihres östlichenund nördlichen Hinter- landes das;deutsche Hinterland bestehtaus riesigen Waldungen dieLebensmöiglichikeitenderart beschnitten, daßderdurchschnittliche Mwatssumsatzvon 450ooo bis 600000M., indenletzten Jahren vor der Abtriennung auf 150 000 bis 170000 M. zusammen- 4

DieGrenzesperrtdieGleise

InderStadt Nemnitteslmabde, dievon der neuen-

Richts. DieLandwirtschaft»in derreinagras riisschenProvinzthat ihr-e wichtigsten Groß- abnehmer,diestädtischen MärkteinDanczig Bromberg KonitzUnd Posem verloren, und neue Märkte waren bei dembestehenden Verkehrselend nur unter größten Preis- opfemundauchidasnnnoch nichteinmal in ausreichendem Maßezugewinnen.

JndenKreisenBomstund Flotowder Provinz Grenzmark stößtman auf ge- schlossenepolnischeivilinderheitenDerstärkste Stamm desvPolen-tumsimKreise Bomst sitzt inden vier OrtschaftenNeu- und Alt-

"Kra·mzig, Groß-und Kslein-Posemuckel.kDie polnische Minder-heit, die über die Bank Ludoivyreichlichmit polnischemGeld ver- sorgt wird,ist äußerstaktiv. Indenpolni-v schen Dörfernszeigt sichdieausffiallendeEr- sscheCMMM»daßSuchvonUnbemittelten oft ohne jede Hauszinssteuers mittel gebautmivd.»Besondersbemerkenswert istdiestarke Bautätigs keitinReu-Krom31«g-,woalleinetwa 60bis70stattliche Siedlusngs- häuserohne vonHauszinssteuernentstanden sind. Vielfach hatsich aiuchidiepolnische Siedlungmit Erfolgausdehnen können, weil beiLandverkäufen dsie polnischen Interessenten Summen weit überdensDurchschnittswertbieten konnten. zu dieser Stärkung ihrer wirtschaftlichen Macht sistdiepolnische- Minderheit teils durchGeld- zuschußausPolenund durcheinemitsbilligsten Zinssätzenarbeitende

Kreditpolitik der « ·· «

Bank Tudawsybe- -ähigt, zum Teil üihrt sie dieseAus- dehnungspoltiäksaber auch init ' Kraft durch. So gehenviele Besitzer ausdiesen polnischen Dörfern mit dem größtenTeil derer- wachsenenFamilien- angehörigen iim Sommer auf Saisons aubeit sisn dsieZucker-

-f-a«brikenundZiege- « . .

lezlelyddes DieGrenzesperrtdieThaussee

Deutschlands,sparenjeden Pfennig und kehrennachSchlußder Saisonausf ihre Höfe zurück,wso ihnenvor derNeuregelungdie Asr b eiits losenunterstiützungdiesichbeieinzelnenFamilien bis

Zoo"M.imMonat stellte einen-wertvollen Rückhaltbot.

DiesewirtschaftlicheExpansionderpolitischen Minderheit-enim Kreise Bomst iistum »sobeachtlsicheualsdiedeutsche Bevölkerung derTendenzzurwaanderung nachdemInnern unter-liegt.Obwohl dieProvinzGrenzmarsknachOb-er·schlesiendiestärkstenGeburtens

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