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cher,DieEntwicklungderdeutschen
j. Maiheft1930
InRommilliom ZentralverlagZZIZHBerlinW 33
Baldjsshtlich3,60 mark-Ithlich7,20 Mut Erscheint xweimsl monatlich Durchfette-PostamtIabieha
Eksdhzksbewequng
Ver Heimaidiensi
Das- Finanzprogramm.
Von lMinisterialdirektorDr.vonHage now.
InNr. 7des»Heimatdienstes«vom 1.Aprild.I.habe ich mich aufSeite 107ff.mit dem beabsichtigten Finanz- programm derReichsregierungbefaßtund dessen Grundzüge dargelegt. Das Programmsahvor:
1.ErhöhungderBiersteuerum 75v.H., 2.ErhöhungdesKaffeesund Teezolls, Z.Erhöhung des Benzinzolls und Einführung eines
Benzozolls (Mineralzölle) sowie Besteuerungderin- ländischenMineralöle — innere Ausgleichssteuerauf Benzinund Benzol—,
4.EinführungderMineralwassersteuer, 5. Verkürzungder Zahlungsfristen bei den indirekten
Steuern (Tabak-und Zuckersteuer), 6.Verzicht aufHerabsetzungderIndustriebelastung.
DieseMaßnahmenergaben ein Mehraufkommen von 475Millionen RM., wovon-does Millionen RM. äu das Reichund 170Millionen RM. aufdieLänder undGemeinden entfallen sollten. DieDurchführungdieses Finanzprogramms stießimParlament auf große Schwierigkeiten DerReichstag war nichtgeneigt,dievorgeschlageneBiersteuererhöhungvon 75 v.H. anzunehmen. Infolgedessen sah sichdie—Reichs- regierungzurHerbeiführungeiner Gesamteinigung unter den Regierungsparteien veranlaßt,einem Kompromiß zuzustimmen, dem einegestaffelte Biersteuererhöhungvon durchschnittlich 45 v.H. zugrunde lag. Diese Regelung ergabeine Mehr- einnahme von nur 150Millionen RM. imGegensatzzuder von der Reichsregierung vorgeschlagenen ErhöhungderBier- steuervon 75v.H.mit240Millionen RM. Mehraufkommen.
Aus diesemGrunde mußtenweitere neue Einnahmequellen erschlossenwerden. Man anddieseeinmal inderErhöhung derUmsatzsteuerum 0,10 .H., alsovon 0725auf.0,85 v.H.
(Mehraufkommen 110 Millionen RM.), sodann in einer Sonderbesteuerungder großenUmsäizein der letzten Hand beiUmsützenvon 1 Million RM. an mitweiteren o,50 v.H.
(Mehraufkommen 27 Millionen RM.). Mit-diesenAbände- rungen wurde das Finanzprogramm in derReichstagssitzung vom H.Aprild.I.indritter Lesung—- wenn auchnur mit knapper Mehrheit —- angenommen. Esbringtimganzen eine Mehreinnahme von 554Millionen RM.,nömich:
I.Biersteuererhöhung. . . . . 150 illionen RM.
(GesetzzurÄnderungdes Bier- steuergesetzesvom 15.April1930
—ReichsgesetzblattlSeite 156—) 2.Umsatzsteuererhöhung. . . .
(Artikel7 desGesetzeszurÄnde- rung des Biersteuergesetzesvom 15.April1930— Reichsgesetz- blatt 1Seite 136—)
Z.Sondersteuer für große Umsätze. 27 »- ,,
(Geseizwie vor.)
4.ErhöhungdesKaffeesu.Teezolls 50 ,, ,,
( VerordnungdesReichsministers der Finanzen vom 20.Februar 1930 —- Reichsministerialblatt Seite45—)
5.Mineralöle. . . . . . . . ·65 ,, »
(GesetzüberZolländerungenvom 15.April 1930— Reichsgesetz- blatt ISeite 131—) V
S.Innere Ausgleichssteuer . . . 12 ,, ,,
(Mineralölsteuer:Artikel Zdes Gesetzes über Zolländerungen vom 25. April 1950—- Reichs- gesetzblatt1Seite 131-—) 7.Mineralwassersteuer . . .
(Gesetzvom 14.April 1930— ReichsgesetzblattI Seite 159—)
454 Millionen RM.
110 » »
40 » »
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Idol-Dold)
Übertrag:454Millionen RM.
8.Verkürzungder Zahlungsfristen bei indirekten Steuern — Tabak-
undZuckersteuer— . . . . . 30 » »
(Gesetz zur Änderung des Tabak- und cZuckersteuergesetzes vom 15.April1930 —- Reichs- gesetzblattI Seite 155—)
9.Industriebelastung 50 » »
(Gesetzüber dieErhebung der Aufbringungsumlage für das Rechnungsjahr1950vom15.April 1950 —- Reichsgesetzblatt 1 Seite 141-—:
550 Millionen RM. werden erhoben;wovon 70Millionen RM.
dadurch als getilgt gelten,daß sie zugunstendes Reiches aus demReservefondsderBank für Industrieobligationenentnommen werden.)
534Millionen RM.
Von diesem Mehraufkommenerhalten- das Reich . . . . . 361,2 Millionen RM., unddieLänder undGemeinden . 172,8 Millionen RM., undzwar:
Reich lLänder inMillionen RM.
1.Biersteuererhöhung.. ..·.. 58,Z Ihr NachArtikelVllldesGesetzes erhalten
dieLändervom X.4.1930abeineÜber- weisunginHöhevon I desAuf-
kommensanBier-steigendieüberweisung
wird nachdem VerhältnisdesAuf- kommensverteilt.
.Umsatzsteuererhöhung... ..· 77 33 .Sondersteuer fürgroße Umsätze.. ils-I S-!
.ErhöhungdesKasseesundTeezolls 50 — .Mineralöle ...... .. .·. 65 — .Innere Ausgleichssteuer(Mineral-
ölsteuer)........ ...· x2 —-
2.Mineralwassersteuer... ...· —- 40
s.VerkürzungderZahlungsfristen bei indirekten Steuern (Tabak- und
Zuckerfteuer)..... .· ... Zo —-
9.Jndustriebelaftung . ...... 50 —-
36x,2 s x72,8 Die neuen Steuern ergeben mithin fürdieLänder den vorgesehenen Bedarfvon rund 170Millionen RM·; fürdas Reichbringen sieim Vergleich zu dem ursprünglichan- genommenen Bedarfvon 305 Millionen RM. einMehrvon 56,2Millionen RM. DieserMehrbetrag machtziemlichgenau
,
denBetrag aus, um densichinzwischennachdenendgültigen BerechnungendieAusgabenseitedesEtats 1930 erhöht hat«
Neben denSteuergesetzenkam auchdas GesetzzurVor- bereitung der Finanzreform vom 28.«April1950 zur Ver- abschiedung. Es enthält in seinem Artikel 1 die Maßnahmenzur Sicherung der Arbeitslosenversicherung, nämlich:
I.Gewährungvon Reichszuschüssenan dieReichsanstalt, deren Höhealljährlichim Reichshaushaltsplan fest-
gesetztwird. ,
2.DerReichszuschuß fürdasRechnungsjahr1950beträgt 150 Millionen RM., der Beitrag zur Arbeitslosen- versicherungZZHv.H. ,
Z.zurErleichterung desAusgleichs zwischenEinnahmen und AusgabenderReichsanstalt sollder Vorstandder
Der Heimatdienst
Anstaltdieerforderlichen Maßnahmen aufdem Wege- der Verwaltung treffen sowieder Reichsregierung Vorschlägezur ReformdesGesetzesunterbreiten.
4.Jmäußersten Notfall solldasReichderReichsanstalt Darlehengewähren, jedochmit derMaßgabe, daßdie Reichsregierungnach Prüfungweiterer Ersparnis- nioglichkeiteneine aufdem Wegeder Gesetzgebungalsbald
Gesetzesvorlageeinzudringenhat,die a) durchBeitrag-erhöhungdie RückzahlungdesDar-
lehnsermöglicht,
oderb) durch eine Reform der Arbeitslosenversicherung denAusgleich wichen Einnahmen und Aus aben
herstellt, z s g
odero)zurDeckungder»fürdieDarlehenaufzuwendenden BetragedemReichdienotwendigenMittel zuführt.
Das Gesetzüber Arbeitsvermittlungund Arbeitslosen- versicherung(§15.9)siehtdieBildungeines Rotstockesvor, aufden zurfückgegriffenwerden soll, fallsdieAusgabennicht durchdie EinnahmenderReichsanstaltgedecktwerden können.
Derbisherige Betrag dieses Notstockesvon 50Millionen RM.
ist verausgabt worden. Da aber die Bildung eines Rot- stockes unbedingt geboten ist,um eine unvorhergeseheneJn- anspruchnahme von Reichsmitteln auszuschließen, schreibt
§5ArtikelI desGesetzeszurVorbereitungderFinanzreform vor, daßdemRotstockderReichsanstalt zuzuführen sind:
1.50Millionen RM. aus der JndustriesAufbringungss umlage,
2.dasaufkommen1425 MillionenbiszumHöchstbetrageRM. übersteigendeLohnsteuersvon30Millionen RM.
» Der»ArtikelIII desgenannten Gesetzes,dermitdemauf dieVerkündungdesGesetzes folgenden TageinKrafttritt, enthält nachstehende VorschriftenüberdieSteuersenkungund Ausgabenersparnis:
a)DerReichsministerderFinanzenwird beauftragt,ge- meinsammitdemReichssparkommissareinlangfristiges
«Sparprogrammaufzustellen,das die Grundlage für eine Steuersenkungschafftsundnamentlich aucheine
kalskitgeSenkungderfortdauernden Ausgabengewähr-
eie,
b)von den Ausgaben des ordentlichen Haushalts für 1930sind mindestens600 Millionen R .imHaushalt für1931einzusparen,
o)die durch Verminderung der Gesamtausgaben des ordentlichen Haushalts eintretenden Ersparnisse sind
unter Berücksichtigungder Kassenlage sowieder Zu-
schlägeoder derAbschläge,diesichaus derEntwicklung der Einnahmen des Reichs ergeben,fürSenkung von direktenSteuern zu verwenden.
HinsichtlichderSteuersenkungen istinersterLinie— weil vordringlich— aneineSenkungderRealsteuern, insbesondere derGewerbesteuern, gedachtund weiterhin eineSenkungder Einkommensteuervom 1.April1931inAussichtgenommen.
Die Senkungder Realsteuern sollunter Einschaltung eines beweglichen Faktors indasSteuersystem erfolgen, durchden grundsätzlichalleGemeindebürgerzu denLastenderGemeinde herangezogen werden. Hierbeiwirdauch dieFragenach einer
.besonderen RechnungsprüfungderGemeinde durcheineunab- hängigeStelle zu klären sein.
Durch die genannten,- vom Reichstag»angenommenen Steuergesetze istdererste Schritt zurReichsfinanzreformge- tan,indem dieKassensanierung sichergestellt,diebeabsichtigte TilgungderschwebendenSchulden gewährleistetund demAn- wachseneines neuen Fehlbetrages im Etat 1930vorgebeugt
worden ist. Bemerkt mußwerden, daßderReichsratdenim
Etat1930eingestellten Schuldentilgungsfonds von 450 Mil- lionen RM. auf515Millionen RM. erhöht hat,um aus ihm nebendemDefizitvon 1928 mit154Millionen RM.auchdas Defizitvon 1929 mit 364 Millionen RM. zudecken. Die nächste Aufgabewird sein: Ausgabensenkungund Steuer- senkung. Ein Ausgabensenkungsgesetz,dasinVorbereitung ist,wird dienotwendigeGrundlage zur Herbeiführungweis terer Ersparnisse schaffen. Daneben werden indenSommer- monaten, in Verbindung mit dem Steuervereinheitlichungs- gesetzund demFinanzausgleich, dieerforderlichengesetzlichen Maßnahmen fürdie erwähnten Steuersenkungengetroffen werden. Zur Förderungder notwendigen Versorgung der deutschen Wirtschaftmit fremdemKapitalwird demnächstdem ReichstagderEntwurf eines Ermächtigungsgesetzes zugehen, dasdieReichsregierungindieLage versetzt, aufdemGebiete desSteuerabzugs vom Kapitalertrag und derKapitalertrags- steuer Milderungen zugewähren.
Hilfe der Landwirtschaft— Schutz dem Berbraucher.
VonMinisterialratDr.Feßler.
I.
· DerAblaufdeswirtschaftspolitischen Geschehens hat sich inden·letztenMonaten und Wochen beschleunigt. Darum ist inweiten KreiseneinGrad von UnsicherheitinderBeurtei- lung der Lageund von Verwirrungentstanden,derbedenklich ist. Beiruhiger undsachlicher Betrachtung zeichnen sichaber dieLinien derEntwicklungklarund einfachab.
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Es isteinhistorischesVerdienstdesEnqueteausschusses, desInstituts fürKonjunkturforschungund nicht zuletztder Preußenkasse,daß siedie LagederLandwirtschaftin ein- gehendenRachprüfungenfestgestelltund dieErgebnisse dieser wertvollen Arbeiten veröffentlicht haben. Es geschahEnde 1227, Anfang1928. Damals erkannten dieanderen Berufs- standeerstdadurchzuihremErstaunenund mitberechtigter Bkspkgmsdaß»dieMehrzahlderlandwirtschaftlichenBetriebe MItschwerer wirtschaftlicherRot kämpftenund daßviele zu erliegen drohten,wenn ihnenni timwo lvertandenen n- teresseallergeholfenwurde.
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AufGrund dieser Erkenntnis, diedankderBemühungen dergesamtenPressemehr und mehrinalleSchichtenderBe- volkerung drang,war es möglich,im März1928ein Rot- programm, imJuli und Dezember1929Zollerhöhungenund—
andere Maßnahmen fürdie Landwirtschaft durchzubringen undimMärzund April1950dieseHilfenweiter auszubauen.
Die Steigerung der Intensität dieser Hilfsmaßnahmen
war nötig. Denn dieLagederLandwirtschaft hatsich seit- Anfang1928nichtgebessert, sondern,imwesentlichen wegen derPreiskatastrophenaufdenagrarischen Weltmärkten,ver-
·
schlechtert.
Kein Erwerbsstandkanngedeihen,wenn diePreise seiner Waren oderLeistungen wesentlich niedrigersindals dieder anderen Berufe. Denn jeder mußvom anderen beziehen,und höhere Ausgabenbeigeringeren EinnahmenzehrenamKapital.
Es ist schwer,den Preisstand zuvergleichen. Mengen undandere Modalitäten spielendabeieineRolle. Gleichwohl lassen sichdieGrundzügeder EntwicklungmiteinigerSicher- heitandenJndexziffern ablesen.
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Die amtlichen Großhandelsindexziffern betrugen,1913
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Für Ugrars Für industrielle imgesamten stosse Fettigwaren Durchschnitt
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