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Der Heimatdiensi
DeutscherVonProf.Dr.Lebens-willsHarms, KieL
Dienachstehenden Darlegungen eröffnetendienunmehrauchinKielgezeigte, hier schon besprochene,vonder R.f.H.. zusammengestellte Ausstellung»Der-Miser- tebenswille«,von derdreiAusfertigungenzurzeit durchallegrößerenStädteDeutschlands reisen.—Eine Ausfertigungwirdgegenwärtig nochinBerlingezeigt.Sie gohtsdaraufhinnachKönigsbergundindiegrößermStädtederprovinzOstKweußein—Die zweiteAusfertigungbefindet sichinStuttgartnndgehtvondortaus nach Karlsruhe.— DiedritteAnsstellung,dieinKiel, Ueumünsterund n
städteSchleswig, Flensburg, Husuni, Heide und Jßehor.
Wie einTraum erscheintesuns, daß zwischen»Damals«—und
»Heute« nicht mehralszehn Jahre liegen. Damals: nachhelden- mütiger WehrgegeneineWelt von Feinden, nacheinem Kampf,der ruhm- undehrenvollgewesenwar, derfurchtbareZusammenbruch.
Betäung überkamuns, alsdieNachrichtvom deutschen Friedens- angebot dieTageblitz chnell beleuchtete. Unheilvoll mehrten sich in derFolgedieBotchaftenvon derdeutschen Katastrophe, bis hinzudengrauenvollen ,,Friedensbedingungen«,dieunsereGegner ersonnen hatten. .Das war eine Zeit,in derselbstdiegrößten OptimistenimGlauben anDeutschlands Zukunftirre wurden,zu- malauchdiestaatlicheund soziale Ordnungsich aufzulösen drohte.
Niemals inseiner Geschichte hatteDeutschlandsoFurchtbares über sich ergehenlassen müssen.Die rettende Tat war aberschonin Vorbereitung; dieWeimarer Rattonalversammlung Ersteinekünf-
tigeZeitwird demWerk von Weimar diegerechte Würdigung
—zuteil werden lassenkönnen. Deutlich aber erkennen wir rück-
blickend schon heute,daß ihm dieentscheidendeWendung zum
Wiederaufstieg zu danken ist.Reuerstandenwar dasDeutscheReich, dessen Zertrümmerung den Franzosen als eigentliches Kriegsziel vorgeschwebt hatte. Verfassungsrechtlich erhieltdasReichdieGe- stalt,dienach dem,was geschehen,dieallein möglichewar,wie es der Generalfeldmarschall Hindenburg unmittelbar nachdem milii tärischen Zusammenbruch ineinem BriefeandenVolksbeauftragten Ebert ausgedrückthatte:»Wirallewissen, daßmitdiesembedauer- lichen Ausgang desKriegesderneue AufbaudesReichesnur auf
neuenDieGrundlagenundinneuen Formenerfolgenkann.«
Hoffnungallerdings, daß nach Wiederherstellungver- fassungsrechtlicher ZuständederAufbau sich organischundwegsicher vollziehen werde,erwies sichals trügerisch,denn alsbald kameine Zeit,inderzualtem Leid sichneues fügte. Die Auswirkungen des VersaillerFriedensdiktats machten sich verhängnisvoll geltend.
Die sogenannten Reparationsforderungen derGegner,insbesondere Frankreichs,·drohten das Gefüge Deutschlandsvollends zuzer-
trümmern. .
DerEinmarschindasRuhrgebiet brachte dieHöhe dieser Leiden, bedeutete aber zugleichdieWandlung,einZusammenhang,denwir niemals vergessen dürfenunddersozuverstehen ist:Dieverheeren- den Ffflewirkungen desRuhrkriegeshatten nichtnur denbreiten Masse es französischenVolkes dieAugengeöffnetund zuden
»Ruhrwahlen«von 1924geführt, sondern Ienkten auchdieAuf- merksamkeitderübrigenWelt auf diese unerhörtenVorgänge.Der Glaube anden
Erfolsvon Gewaltmethoden inwirtschaftlichenAn- gelegenheiten schwandahin.AufFrankreichswurde nunmehr auch von außen— nichtzuletztvon derFinanzwelt Amerikas —- ein DruckindemSinn ausgeübt,vom DogmaderUnveränderlichkeit geschlossener Verträge abzukommen. Daß Frankreich seinenStand- punkt,denesnoch aufderKonserenzvon Genua vertreten hatte, es dürfeüberdieauf-dieReparationen bezüglichenTeile desVer- saillerVertragesnichteinmal gesprochen, geschweigedenn ihreAb- änderungins Auge gefaßt werden, praktisch ausgebenmußte,war, geschichtlich betrachtet,eineFolgedesMißlingensderRuhrbesetzung.
Eshätte auchanders kommen können!
man an dieMöglichkeit,daßin jenen Tagen,als Frankreichs Truppenin Esseneinmarschiertenund Poincare überzeugtwar,
»daszermürbte deutscheVolkwerde auch diese Demütigung geduldig hinnehmen,dieSchicksals-stündeeinGeschlecht gefunden hätte,das indieFlöze gekrochen wäre,um entsagungsvoll zuliefern,was Unverstandvon ihm begehrte! Zukunftsgestaltend war es,daßdas Gegenteilvon alledem geschahl Eine im Innersten verbundene Polksgemeinschaft wehrte sichin geschlossen-Er Front bis zum äußerstenundführte sodieWende herbei: fürdasdeutscheSchicksal wiefürdaseuropäische. »
Vondiesem Zeitpunktabbeginntfür Deutschlanddas,,Heute«.
Nichtsliegtuns ferner,als von den seitherverflossenen Jahren zusagen,d·«aßsie freudevoll gewesenwären. Wie könnten siees auchl Ein Volk,das einen Kriegverloren hat,das dieBedin- gungen desVersailler Vertrages auf sich nehmenmußte, darfin keinem Augenblickvergessen,daßdieFolgenso fürchterlichenGe- schehensnur inentsagungsvollem, zähem Ringen allmählichüber- wunden werden können. Unddennochrwer von uns hätteinden Augusttagendes Jahres 1923eine Entwicklungfür möglichge- halten,wiesie sich seitdem vollzogen atl
«Außenpolitisch führtederWegüberdasTondoner Reparationss abkommen, DeutschlandsEintritt indenVölkerbund,Tocarno und Haag., Gewiß,vieles von dem,was sich hinter diesenWorten vrbirgt,-entspricht nicht dem,was wir glaubten erwarten zu·
ürfen.
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Alles inallem aberhatderDornenweg,denwirseitdem
-aufstiegdieVoraussetzungenschuf.
Mit Schreckendenkt-
endsburggezeigtworden ist. läuft derprovinz·SchlesivigeHolfteinweiterdurchdie RuhrkriegundderJnslationszeit gewandertsind,uns außenpolitisch eingewaltigesStückvorwärtsgebrachü Deutschland istimVölker- .leben wieder einStaatgeworden,mit demgerechnetwerden muß.
Auch stehtdieZeitvorderTür,inwelcherderletzte fremdeSoldat deutschenBoden verlassenwird. SelbstbeikritischerWürdigung aller EinzelheitenUnterliegtes keinem Zweifel, daßdereinstdie heutenoch umstritteneAußenpolitikGustav Streseinannsimganzen
nichtvnurals dieinjener Zeitallein mögliche erkannt, sondern zugleich eindeutig festgestelltwerden wird, daßsie-angesichtsder ungeheurenSchwierigkeiten,diesich ihrerDurchsetzung entgegen- ftellten,ein Erfolgwar, derauch«innenpolitischfürdenWieder-
« Wer esbestreitetz ·möge,um
aus vielen Beispielennur eines herauszugreifen, sichdieFrage vorlegen,obdiejetzt eingeleitete Ostmarkenpolitik und dassum- fassendelandwirtschaftlicheHilfswerk (überdaskein abschließendes Urteil abgegebenwerden soll)unter demDawesplan undderHerr- schaftdesReparationsagentenmöglich gewesenwäre.
UmdieBedeutungdes»Heute«gegenüberdenZuständenin denJahren 1918bis 1923 vollzuerkennen undzuwürdigen, brauchenwir imGrunde nur unsere damalige Lebenshaltungmit derjetzigenzuvergleichen. Fast istman versucht,dieWandlungin unserermateriellen Daseinsgebarungalszu stürmisch zu empfinden Mit Stolzaber dürfenwir feststellen, daßes uns gelungenist, dieVerkümmerungderbreiten Volksmassen,dieso bedenklichvor- geschrittenwar unddiedieGefahrdesUntergangesunserer Rasse insich schloß,zuverhütenunddieVoraussetzungen für ihreWieder- gelsurtuverwirklichen.Auch hiermögeman sich fragen: Werhat es-in er Zeitdes Zusammenbruchsfürmöglich gehalten,daß Deutschlandd ren inzehn Jahren eine Sozialversicherunghabenwürde, Leistungen, wie in derVorkriegszeit,diejenigenfastaller
aneren Länderübertreffe? .
DieseserstaunlicheEntwicklunginso kurzer eitverdanken wir letztlichderungeheurenEnergie,diedem1Neuau bauunserer Wirt- schaftzugewandtworden ist.Eswird immer einRuhmesblatt in derGeschichtederletzten
zehnJahrebleiben, daß deutscherUnter- nehmergeistdiedeutscheWirschaftaus demTiefstand,inwelchem siesichbeiKriegsende und währendder Jnflationszeit befand, emporgeführt hatzudemStand,dessen sie sich strukturell heuteer- freut. AustiefsterÜberzeugungfüge ich hinzu, daß dieser Aufstieg nichtmöglich gewesenwäre ohnedenWirklichkeitsfinn und den Arbeitswillen derbreiten Massen,mögen sieArbeiter oder An- gestellte sein— undihrerFührer,diedenWegderRationalisierung verständnisvollmitgegangen sind, obwohlesihnen nichtimmer leicht gemachtworden ist.Diedeutsche Wirtschaft hat sodiefestenGrund- lagenihrerExistenzwiedergefunden undfügt sich heute arbeits- teiligmitwachsendem ErfolgindieWeltwirtschaft ein. Jnweitem Maß gilt dies, wiederum strukturellgesehen, auch fürdiedeutsche Landwirtschaft,insbesondereDieBauernschast. DieLageimOsten, darüber müssenwir uns klar sein,ist sonderbedingt und bedarf der Sonderbeurteilung,wieauchdieaufsie gerichtetePolitik indi- viduellen Charakters sein muß.
Konjunkturellgesehen,stelltsichdasGesamtbild derdeutschen WirtschaftimAugenblick allerdingsunersreulich dar, gleichgültig, obes sichum Landwirtschaft,Industrie oderHandwerkhandelt.
Keinen größer-en Jrrtum aber gäbees, als diesenZustanddem
»System« zuzuschreibenund dabei rückblickend der ,,guten alten Zeit«zugedenken. Weltwirtschaftliche Krisen mit verheerenden Folgewirkungen fürdie einzelnen Volkswirtschaften hatesseit dem Auskommenderindustriell-kapitalistischenWirtschaftsordnung stets gegeben. Mandenkeandieschwere Agrarkrisisder70er Jahre undandasfortwährendeAufundAbwirtschaftlicher Konjunkturen indenletzten Jahrzehnten derVorkriegszeit. Sobietet denn auch dieheutige wirtschaftliche Lagekeinen Grund zuberechtigter Klage über das ,,ZweiteReich«oder gar zurSehnsucht nacheinem
«DrittenReich«,denn auchdessen Wirtschaftsleben würdesichdem Konjunkturzyklus ebensowenigentziehenkönnen,wiees trotzver- zweifelter Anstrengungen denAmerikanern möglich war, dieheute mindestens sechsMillionen Arbeitslose haben.
Vieles allerdings bleibt nochzutun. Krisenjahresind Zeiten derSelbstbesinnung,odersollteneswenigstenssein. Wir Deutsche müssenuns gerade indiesenschwerenesZeiten darauf besinnen, daß wir in den letzten Jahren gern geneigtwaren, dieTatsachedes verlorenen Kriegeszuvergessen. Vom wirtschaftlichen Standpunkt istvorallemdaraufhinzuweisen, daß Reich,Länder und Gemeinden sichdie Lösungvon Aufgabengeleistet haben,deren Kostenweit dieFinanzkraft überschritten,diesich seitderDeflation entfalten konnte. Infolgedessenhat diedeutsche Wirtschaft unter einem
Ver Helmatdieiist
Steuerdruck gestanden,dernicht zuletztdievornehmsteVoraussetzung für allseitige Entfaltung volkswirtschaftlicherKraftebeeththsgtek dieinnere Kapitalbildung. Das«machtsichin dieserKklsenzeit doppeltbemerkbar. Deutliche Anzeichenaber sprechendafür,»daß
wir imBegriffsind,aus denErfahrungen zulernen, und Jeder einzelnesich darauf besinnt,daßzuden Tugendendes Staats- bürgersauchdie Sparsamkeitgehört, und dieöffentlichenVer- bändeZUderEinsichtgelangen,daß die Anspannung derSteuer-
kraxteine Grenzehat,dieungestraftnicht überschrittenwerden dar..
Undwenn das allesdazu führen sollte, daßwir inUnserer materiellen Bedarfsgestaltungwieder anspruchsloserwerden, dafür aber dieGewähr erhalten,daßalle Volksgenossendas wirklich ErforderlichezumLebenhaben,und dieGeißelderArbeitslosigkeit von uns genommen wird, sodürfteesniemand geben,derdarüber
nichtbeglücktwäre... sz
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DieAusstellung, diewir heuteeröffnen,
Iigtuns die Fort-
schrittederletzten Jahre aufvielen Gebieten. nsere Gesundheits- pflegehat weithin sichtbare Erfolge gehabt. DieSterblichkeitss ziffer ist beträchtlich herabgedrücktunddiedurchschnittlicheLebens- dauer wesentlich gesteigertworden« Ein düsterer Schattenfreilich auch hier: Wenn unsere Bevölkerungsich soweiter entwickelt wie
.
imletztenJahrzehnt,sowerden wirinabsehbarer Zeit nichtein Volkohne Raum, sondernwird DeutschlandeinRaum ohneVolk sein. WohldurchdachteBevölkerungspolitik,undzwar durchausim Sinne desBibelwortes: Seid fruchtbarundmehreteuch, istvom
Standpunkt deutscher Zukunft diedringendsteGegenwartsaufgabe.
Daßporallem dieLösungderWohnung-frage energischinAngriff genommen werden muß, sei ausdrücklichhervorgehoben.
Weithin leuchtet,was imneuen Deutschlandan Kulturarbeit geleistet ist. ZwarhatdieWeimarer Verfassunguns keinReichs- ministerium fürWissenschaft,Kunstund Volksbildunggebracht.
Das ist aufstiefste«zubedauern,denn zumWesendesStaates gehörtdiePflegedergeistigenKultur. Immerhin sinddieAn- fänge gemacht.Aufuns selbst,d.h. aufdie.Wähler zuden Parlamenten, kommt esan,obsiekünftigweg-undzielsichererbe- schrittenwerden wird,alsesheutederFall ist. «- Dabeisoll nichtverkannt werden,daßLänderundGemeinden, denen·diePflegederVolksbildunganvertraut ilst,seitdemZu-
sammenbruchGroßesgeleistethaben. AlsBeispiesei aufdieNeu- gestaltungder preußischenVolksschuleund aufdieReformder Lehrerbildung hingewiesen. Jchweiß: gerade hier sind nichtalle Blütenträume zurFruchtgereift. Wenn ichabergefragtwerde, obdiedeutsche Republiksich aufdiesem Gebiet mit dem,was vorher war,messen kann, soantworte ichaus überzeugungnicht nur mit lautem »Ia«, sondern üge hinzu, daßdieBilanz ein beträchtlichesSaldo zuihrenGunstenaufweist. Auch Fortbildung, JugendpflegeundVolkshochschulwesenhabeninderNachkriegszeit kräftigeTriebe-angesetztNichtminder wird man von denhöheren Schulensagendürfen, daß sie sichden gewaltig gestiegenenAn- forderungengewachsen gezeigt haben. Daß auchdiedeutschenUni- versitäteninderNachkriegszeitnichtverkümmerten,bekundet die Tatsache, daß deutsche Forschungmit derjenigenanderer Länder mindestensSchritt gehaltenhat.
Wir Deutschenreden gern vom Bildungsproblem unsererZeit, mehrvielleichtals überyoungplan undüberandere Soren,die uns drücken,
deutscheVolk keinSport,sondernimSinne des«WortesLebens- bedingtheit. Wir sindunserer annähernd65Millionen aufeinem Boden,dermitNaturschätzennichtsonderlichreichausgestattet ist.
Freuenwir uns dessenl Bildungsstrebenist’fürdas.
Die Gewährunseresmateriellen Daseins istgeknüpftan hohes wissenschaftlichesund technischesKönnen: in Gewerbeund Jn- dustriesowohlwieinderLandwirtschaft. Esgenügt heute nicht mehr, daßdieFührer sichdesBildungsgutes erfreuen,sondernerst indemGrade,alses Besitzderbreiten Volksschichtenwird·und diese dadurch befähigt werden, höchstenAnforderungenanQualitatss arbeit zugenügen,erwächstdieVoraussetzung fürkraftvollezWohl- stand verbürgende Eingliederung der deutschenVolkswirtschaft
in dieWeltwirtschaft. Aber auchdieFortentwicklung geistiger
Kultur um ihrer selbstwillen bedingtunablässigen Aufstieg aus derMasse,als dem Jungbrunnen desewigWerdenden undsich Wandelnden. Daß unsere Zeit geradeaus dieseruWahrheitdie Folgerungenzuziehen gewillt istunddazuschonkraftigen Anlauf genommen hat,darfichhierals einhellige Meinungunterstellen
Voreiner Gefahrallerdingsmüssenwiruns hüten,einer Gefahr, dieinderRachkriegszeitnichtimmer gebanntwerden konnte,daß wir nämlichüberkommenes Kulturgut «in seinemWert für.die Gegenwartunterschätzenund einer AuffassungdenBodens bereiten, derzufolgediegeistigeKultur einesVolkes «gemacht«werden konne;
während sieinWirklichkeit inGenerationen ,,ent«steht«und zu Blütezeitennur dann gelangt,wenn ihreTrägersichdenAhnen aus früheren Kulturepochenverbunden fühlen.
Unsere Ausstellung ist nichtzuletzt fürdiedeutscheJugend bestimmt. Aufuns selbstkommt es schließlich«nichtgar soviel mehran,denn gestaltend istdieZukunfthinüberzuwirken,ineine Zukunft, die aus vorurteilsfreier Synthese von Vergangenheit und Gegenwart erwächst,wird das Werk unserer Söhne und Töchtersein. WirAlten sindgern geneigt,dasSchwergewicht dieserSyntheseunter politischem GesichtspunktindieVergangen- heitzulegenund dasGoethewort zuvergessen: "
Soreden wir stetsvom Vergangenen Undgehenam Vergangenen zugrunde.
Seien wir uns klar darüber,daß nichts Schlimmeres denkbar wäre, als wenn dieseEinstellungvon der Jugend übernommen würde. DieGefahristda— wie auchdieanderevor unserem Augesteht,daß nämlichein Teil Jungdeutschlands weder Ver- gangenheit noch Gegenwartehrt,«sondern sichdieZukunftvon den Sternen herunterholen will.
"
Deutlichbringtunsere Ausstellung zumBewußtsein, daß auch dieheranwachsendeGeneration vor dem,was Heute ist,vor der gewaltigenArbeit,dieeinamAbgrundgestandenesVolkineinem Zeitraum von zehn Jahren geleistet hat, Respekt haben darfund sich nichtnur nichts.vergibt, sonderndem kategorischen Jmperativ folgt:handelestetsso, daßdieMaximedeines Willens alsPrinzip fürdasHandelnderAllgemeinheit gelten darf—- dusollstesund dukannstes,wenn sie sichmitHerzund VerstanddeminWeimar wiedergeborenen deutschenStaat hingibtund inihmund mitihm aneiner Zukunftbaut, aufdiewir alsVolk undReichvor Gott und derWelt Anspruch haben.
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Gemeinsam abermüssenAlte undJungeseines unablässigim Auge behalten: AnderZukunftbauenheißt sie erarbeitem Arbeit istDeutschengebot,ist Erlösungaus Qual undNot. Schafsetund wirketl—Arbeit jedoch zugleichinHoffnungaufSaat undErnte.
DieBerechtigungdazu schöpfenwiraus derwechselreichen Geschichte unseres Volkes und seinesStaates, indersich mehrals einmal bewahrheitethat,was auch fürdieNachkriegszeitgilt:
JmDunklen drängtdasKünstige sichheran, DerWillegibtdemWerkdenNamen.
Idee imd Kealiiät · ,
der Bank für Juteriiatioiialeii Zahlungsausaleich.
VonKurt Heinig, M.d.R.
Derauf Grund desGenfer Beschlussesvom IS.September1928 eingesetzteSachsverständigenausschußhatdenvon ihmausgearbei- teten7. Plan, den sogenannten youngplan oderNeuen Planj am Juni 1929unterschrieben. JnderEinleitung zudiesem Berichtewirdbetont,daßerzweiAufgaben umfasse:
Vorschläge füreinevollständigeund e nd g ü l t i geRege-
lung des Reparationsproblems,
Regelung der Verpflichtungen aus den zwischen DeutschlandUndmeachungen.und denGläubigerländernbestehendenVe rträ ge n Jn deinBericht über den Gang der Verhand- IUn
Se nWka betont, daßalle Untersuchungenübereine voll- ständigeund endgültigeRegelungdes Reparationsproblems auf einemPunktzusammengelaufenseien, nämlich aufdieBeschaffen- heitderStelle,diealsZentralefürdieverschiedenen Aufgabendes ,,NeuenPlanes« tätigzusein hätte.Esheißtdann:
»BeiderPrüfung det FragederErsetzungder egenwärs tigen Einrichtungen und Kontrollen desDawesplanes d.h·der TätigkeitdesGeneralagenten und derverschiedenen Kommissare in-Berlin und dereinschlägigen Aufgaben derReparations- kommission) durcheine finanzielle,unpolitischeStelle imAus-
lande ergab sichalsbald die Notwendigkeit eines
Treuhände rs
,andenDeutschlanddieZahlungeninfremder Währungund inReichsmark zuleisten hätteund von demdie Verteilungan diezuständigenEmpfänger durchzuführenwäre.«
Zweitensließen auchdieFragenderMobilisierungundKoms merzialisierung der deutschen Jahreszahlungen eine gemeinsame Zentralstellenotwendigerscheinen. Drittens machtedieFortdauer derSachlieferungeneinebesondereEinrichtungnotwendig,viertens fügte sich logischindiese ZentralstelledieAufgabedersachverstän- digenFeststellungdesTatbestandesfürdenFallder·deutschenZah- lungsschwierigkeitenoder deutschenZahlungsunfähigkeit. (
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