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Amtliches Schulblatt für den Regierungsbezirk Kattowitz, 1943, Jg. 4, Folge 35

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Academic year: 2022

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Amtliches Schulblatt

für den Regierungsbezirk Kattowitz

H e r a u s g e g e b e n im Auftrag d e s R e g i e r u n g s p r ä s i d e n t e n

V erlag : T h iel & H in te rm e ie r, B reslau u. K a tto w itz . — P o stsch eck -N u m m er: B r e s l a u 6 1 5 . B ezugspreis: 1,35 J t J l v ierteljäh rlich . — Preis p ro N r . 20

E rscheint am 1., 11. u. 21. jeden M o n ats. — B estellungen n e h m e n n u r die ö rtlic h en P o s ta n sta lte n entgegen. B u ch h an d lu n g un d V erlag dagegen nicht. — E in sp rü ch e w egen n ich t re c h tz e itig e r L ieferu n g des B lattes sind n u r bei den ö rtlich en

P o s ta n sta lte n an zu b rin g en .

Folge 35. K attow itz, den 11. D ezem b er 1943. IV. Jahrgang.

In h a lt d e r 35. F olge:

A llg em ein er T eil:

318. R eisebeihilfen aus A n laß d e r W eih n ach tsferien . 319. Reise Beihilfen ...

320. L e h rk rä fte im A n g estellten V erhältnis V olks-, H a u p t- u n d M ittelsch u len : 321. B esetzung e in er 1-klassigen V olksschule in C zeladz-

Piaski, K reis B e n d s b u r g ...

322. B esetzung e in er 1-klassigen V olksschule in G o lo - nog, K reis B e n d s b u r g ...

H ö h e re Schulen:

Berufliches B ild u n g sw esen .:

S e ite 1‘JO

. 200

200

200 200

L andw irtschaftliches A u sb ildungsw esen: Seite 323. L an d w irtsch aftlich e F achschulen; h ie r: W eih ­

n ach tsferien 1943 200

L e h re r b ild u n g s a n s ta lte n :

K ö rp erlich e E rzieh u n g , L u f tf a h r t u n d L u fts ch u tz:

324. S c h i f f s m o d e l l b a u l e h r g ä n g e ...

H inw eise f ü r die U n te rric h ts g e s ta ltu n g u n d F o rtb ild u n g s a rb e it:

325. A rb e its p la n fü r das G an zh eitslesen u n d Schreiben im ersten S c h u l j a h r ...

326. D ie B ezeichnung d er L esem ännchen . . . . N eu es v o m B ü c h erm ark t:

201

201 202

A llgem einer T eil.

318. Reisebeihilfen

aus Anlaß der Weihnachtsferien.

Falls eine allgemeine Reisesperre nicht ange­

o rd n e t wird, erhalten die verheirateten L e h r p e r­

sonen, sofern sie Em pfänger einer Beschäftigungs­

vergütung oder Trennungsentschädigung sind, die Reisekosten (einschließlich D -Z ug- oder Eilzug- Zuschlag) zum Besuch der Familie w ährend der Weihnachtsferien erstattet.

Das gleiche gilt für ledige Beamten, die noch abgeordnet oder Empfänger einer T re n n u n g s ­ entschädigung sind, jedoch n u r bei einer Reise­

entfernung von m ehr als 200 km.

Den übrigen ledigen Beamten, die das 35. Le­

bensjahr noch nicht vollendet haben, kann eine Reisebeihilfe n u r im R ahm en des Erlasses des H e r r n Reichsministers der Finanzen vom 6. 12.

1940 (Amtl. Schulblatt 1941 S. 11) gew ährt w er­

den, d. h. es w erden im ganzen 6 Reisebeihilfen gew ährt. Zwischen 2 Reisen m uß ein Zeitraum von 6 M onaten liegen, die Reisebeihilfe beträgt

% der Fahrtauslagen, der W o h n o r t der Familie

m uß m eh r als 200 km v om dienstlichen W o h n ­ sitz en tfe rn t sein.

Als Familie gelten die Eltern u n d — bei Bestehen eines Verlöbnisses — die Schwieger­

eltern, bei Elternlosen die G ro ß e lte rn oder sonst nahestehende Familienangehörige. In der Reise­

kostenrechnung ist daher anzugeben, zu welchem Familienangehörigen die Reise u n te rn o m m e n wurde.

Jeder Em pfänger von Beschäftigungsvergütung bzw. Trennungsentschädigung hat sogleich nach der R ückkehr zum Beschäftigungsort auf dem Dienstwege eine Meldung im Sinne meiner V e r ­ fügung vom 15. 7. 1940 (s. A m tl. Schulblatt 1940 S. 39, Muster A) vorzulegen. Dieser Meldung ist auch die Reisekostenrechnung nach Muster B bei­

zufügen.

Die Anstaltsleiter sowie Schulleiter sind dafür verantwortlich, daß die erforderliche Meldung so­

f o r t nach Beendigung der Weihnachtsferien v o r ­ gelegt wird.

Sofern Lehrkräfte, die Beschäftigungsvergütung oder Trennungsentschädigung erhalten, w ährend

(2)

der Ferien aus z w i n g e n d e n d i e n s t ­ l i c h e n G r ü n d e n an ihren Beschäftigungs­

o rten zurückgehalten werden, ist mir in jedem Falle v or Beginn der Ferien eine Meldung zu erstatten.

K a t t o w i t z , den 25. N o v e m b e r 1943.

D er Regierungspräsident.

II 29, 39, 49.

319. Reisebeihilfen.

Ergänzend zu meiner Bekanntmachung im Amtlichen Schulblatt vom 25. 11. 1943 bestimme ich: Kriegshilfsdienstmaiden, die als H elferinnen im Schuldienst eingesetzt sind, erhalten Fahrkosten III. Klasse für eine U rlaubsfahrt zu Weihnachten

— H in - und Rückreise vom Einsatzort zum A u f­

enthaltsort der Eltern in voller Höhe.

Nach Beendigung der Weihnachtsferien ist mir eine Reisekostenrechnung wie von allen üblichen Lehrkräften vorzulegcn.

K a t t o w i t z , den 7. Dezember 1943.

Der Regierungspräsident.

II 29.

320. Lehrkräfte im Angestellten­

verhältnis.

Die W iedereinziehung überhobener Dienst­

bezüge und die Rückzahlung abgeführter Sozial­

beiträge verursachen bei den beteiligten D ienst­

stellen und Kassen umfangreiche Mehrarbeit, die vermieden werden kann u n d muß.

Das Ausscheiden von Lehrkräften im A nge­

stelltenverhältnis aus dem Schuldienst oder i h r e ' vorübergehende Dienstunfähigkeit wegen E r­

k ra n k u n g ist deshalb i n j e d e m F a l l e u n ­ v e r z ü g l i c h dem Besoldungsbüro II 29 g mit- zutcilen.

K a t t o w i t z , den 4. Dezem ber 1943.

Der Regierungspräsident.

II 2 9 R.

V o lk -, H a u p t- und M ittelsch u len .

321. Besetzung

einer 1-klassigen Volksschule in Czeladz-Piaski, Kr. Bendsburg.

A n der 1-klassigen Volksschule in Czeladz- Piaski ist ab sofort die Schulstelle mit Dienst­

w o h n u n g (5 Z im m e r und G arten) zu besetzen.

Bewerbungen fü r diese Stelle sind bis zum 1. 1.

1944 an mich zu richten.

K a t t o w i t z , den 27. N o v e m b e r 1943.

D er Regierungspräsident.

II 23 D.

322. Besetzung

einer 1-klassigen Volksschule in Golonog, Kr. Rendsburg.

An der 1-klassigen Volksschule in G olonog ist - ab sofort die Schulstelle mit D ienstw ohnung zu besetzen. Die W o h n u n g besteht aus 5/i Z im ­ mern, Küche, Bad, Waschküche und Keller. Auf Wunsch steht auch G artenland zu r Verfügung.

Bewerbungen für diese Stelle sind bis zum 1. 1.

1944 an mich zu richten.

K a t t o w i t z , den 29. N o v e m b e r 1943.

Der Regierungspräsident.

II 23 D.

Landwirtschaftliches A usbildungsw esen.

323. Landwirtschaftliche Fachschulen;

hier: Weihnachtsferien 1943.

Die Weihnachtsferien setze ich wie folgt fest:

a) L a n d w i r t s c h a f t s s c h u l e n : ; Letzter Unterrichtstag v or den Ferien:

Mittwoch, der 22. 12. 1943, erster U nterrichtstag nach den Ferien:

• Mittwoch, der 5. 1. 1944.

b) L a n d f r a u e n s c h u l e :

Letzter U nterrichtstag vor den Ferien:

Dienstag, der 21. 12. 1943, erster Unterrichtstag nach den Ferien:

Mittwoch, der 5. 1. 1944.

K a t t o w i t z , den 4. Dezem ber 1943.

Der Regierungspräsident.

II 51 N r. 3104.

(3)

K örperliche E rziehung, L u ftfahrt und L uftschutz.

324. Schiffsmodellbaulehrgänge.

Z u r Einführung des Schiffsmodellbaus an den Schulen führe ich im R ah m en des Kriegseinsatzes der Lehrerschaft w ährend der Weihnachtsferien in der Zeit vom 3. bis 8. Januar 1944 an nachstehen­

den O rte n Lehrgänge durch:

K a t t o w i t z : Hauptschule fü r Jungen, Bogutschützer Str. 2,

B e u t h e n : Adolf-Hitler-Schule, Stadt. O b e r­

schule für Jungen, Braunauer Platz,

K ö n i g s h ü t t e : Hauptschule I, Gneisenau- straße 17,

B i e 1 i t z : Hauptschule für Jungen.

Gemeinsame U n t e r k u n f t u n d Verpflegung k ö n ­ nen nicht g ew ährt werden. D a fü r erhalten die T eilnehm er ein Tagegeld. Soweit Ü bernachtung am Lehrgangsort erfolgt, w ird auch Ersatz dieser Kosten geleistet.

Meldungen u n te r Angabe der genauen An schrift (auch Ferienanschrift) sind m ir bis zum 18. Dezem ber 1943 vorzulegen.

K a t t o w i t z , den 4. D ezem ber 1943.

Der Regierungspräsident.

II 61 (84 e).

H in w eise für die U nterrichtsgestaltu n g und Fortbildungsarbeit.

325. Arbeitsplan für dasx Ganzheitslesen und Schreiben im ersten Schuljahr.

Schulwochen:

W eihnachten

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 I 17 18 19 20 21 22 23 2

4 4 1 . . 4 -

Ostern

4 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

1 4 4

I. Das unbefangene Lesen.

t

V . Das

4. U : at

bewußte Lesen.

m ste llu n g af D ru c k sc h rift.

II. Heraussehen von Buchstaben.

IV. W ortbilden und W ortdeuten.

III. Heraushören von Lauten.

A. L e s e n .

I. Das unbefangene II. Heraussehen III. Heraushören IV. W ortbilden

Lesen. von von und W ortdeuten.

1. Sinnverm ittlung Lesemännchen. Lauten. 1. An bekannten

u n d sprecherzieh­ Einprägung W ortgestalten,

liche G rundlegung von Laut und 2. an u n b e k a n n te n

2. Lesen der G e­ Buchstabe. W ö r te rn .

schichte. 3. Aufschreib­

3. Lesen der Satz­ übungen.

streifen.

4. Lesen der W o r t ­ gestalten.

5. U m - u n d N e u b il­

den der Geschichte.

'

V. Bewußtes Lesen.

1 Schreibschrift, 2. Druckschrift.

(4)

ß. S c h r e i b e n . I. Das unbefangene

Schreiben.

Malübungen.

N a chfahrübungen und Schreiben einfacher W ortgestalten.

Schreiben von Sätzchen mit Streubildchen.

Abschreiben leichter G e ­ schichten.

1.

2.

3.

4.

II./III. Erfassen der Buchstaben­

form.

1. Die Form des Einzelbuchstabens 2. Schreiben ins Liniensystem.

I 3. Schönschreibübungen der erkann ten Einzelbuchstaben.

4. Schönschreiben einfacher W o r t gestalten m it dem neuen Lese- männchen.

K a t t o w i t z , den 29. N o v e m b e r 1943.

Z u II 21 N r. -2328.

326. Die Bezeichnung der Lesemännchen.

Zuerst mag den Schulanfängern die an der W andtafel stehende „Geschichte“ ein Liniengewirr gewesen sein. Allmählich kam Klarheit, und die K inder erk an n ten in den weiteren Schulwochen, daß Geschichten aus Sätzen und Sätze aus W ö r te r n bestehen. Nach 9 bis 10 Schulwochen haben sic eine Reihe von W ortbildgestalten als sicheres Eigentum erworben. N eue Geschichten w erden m it diesem W ortschatz zusammengestellt und geben dem Lehrer eine unerschöpfliche Möglich­

keit fü r die Bereitstellung neuer Lesetexte.

Je tz t sind alle Anfängerklassen dabei, Lese­

männchen herauszusehen. Diese Unterrichtsphase beginnt, w enn einzelnen Kindern gleiche Schreib­

züge an verschiedenen W ortblöcken auffallen. Das brauchen zunächst noch gar keine Buchstaben zu sein. Teile wie Schleifen, Fähnchen, Ringel, Bogen, P u n k te usw. zu erkennen, bedeutet ein sicheres Zeichen der fortschreitenden Analyse bis zu m E r ­ kennen der kleinsten Leseelemente, der Lese­

männchen (Buchstaben). Das A ugenm erk ist auf

„Gleiches“ gerichtet. Dabei tr itt im m er m eh r ein Vergleich ein zwischen W ortbildgestalten, die an Wandlesetexten dem Kinde sofort verfügbar vor Augen stehen.

Sehr häufig stellt der Lehrer der Kleinen fest, daß die Leistungsfähigkeit seiner Klasse aus­

einandergeht. Ein kleiner Teil der Klasse (die U n ­ begabten) sieht noch keine gleichen Teilgestalten und Lesemännchen. Diese Schwachen haben noch

IV. Aufschreiben.

1. Abschreiben von W ortge sta l­

ten, Sätzen, G e ­ schichten.

2. Aufschreib­

übungen von W ö r te r n und

kleinen Sätzen.

3. Nachschreiben b eka nnte r und u n b ek a n n te r W ortgestalten und leichter Sätze.

V. Freischreiben.

1. U m bau einer Geschichte.

2. Eine Geschichte ganz anders.

Ü bertragen der Druckschrift in Schreibschrift.

3.

F a u l i g .

Mühe, die W ortblöcke auseinanderzuhalten, und ihre Lesefähigkeit erschöpft sich höchstens im V er­

ändern und Erw eitern b ek a n n te r Lesegeschichten.

— D er größte Teil der Klasse sieht Lesemännchen u n d entdeckt m it ungeheurer Freude im m er wie­

der neue gleiche Schriftformen. Fängt erst einmal ein Kind an, eine Gleichheit bei verschiedenen W ortbildgestalten aufzuzcigen (M utter, Maus) und beginnt Lesemännchen zu sehen, erwachen sehr schnell die anderen Kinder, u n d sie gehen den neuen Leseschritt sicher mit. — Noch ein kleiner Rest der Klasse (die gutbegabten Schüler) sind vielleicht schon weiter. Diese K inder sehen nicht nur, sondern sie beginnen bereits, Laute zu hürer Sie gehen der allgemeinen Entwicklung der Lese­

fertigkeit voraus.

Es liegt n u n an der methodischen Geschicklich­

keit des Lehrers, allen Teilen seiner Klasse gerecht zu werden. D a ru m u m fa ß t jede U nterrichts­

stunde: 1. Anschauungsunterricht zu r Klärung von Begriffen und zu r Sicherung der sprecherziehlichen Grundlage v o r dem Lesen der Geschichte. 2. U n ­ befangenes Lesen der Geschichte. 3. Lesen der Satzstreifen. 4. Lesen der W ortgestalten. 5. U m - und N eubilden des Textes. 6. Heraussehen von Lesemännchen. W ir bleiben also zunächst beim W ortblock und suchen aus den verfügbaren I.ese- geschichten W ortbildgestalten m it den gleichen Lesemännchen. Diese lassen wir an der W andtafel aufmarschieren: z.B.

(5)

Morgen m it M u tte r beim Maus k o m m t

W ind W ald W alter

wer wie Hans h a t M oreen m it W in d w eht Hilde gehen

H ofe helfen H u t horch

Dabei geht die Klasse den Leseschritt zum H e r ­ aussehen von Lesemännchen. Dieses Entdecken f ü h r t zu erlebnisstarken Augenblicken im U n t e r ­ richt.

N u n erhebt sich die Frage: W i e b e z e i c h ­ n e n w i r d i e L e s e m ä n n c h e n ?

a) Mancher Lehrer vermeidet auf der Lese­

stufe des Heraussehens eine Bezeichnung der Lesemännchen. Sic w erden n u r u n te r­

strichen, nachgefahren und eingerahmt also sichtbar hervorgehoben aus dem ganz­

heitliche^) Zusammenhänge. Eine Benennung der Lesemännchen erfolgt erst später beim H eraushören der Laute. — Hierbei zeigt sich der Nachteil, daß nada dem Schauen und Vergleichen m ehrerer Lesemännchen V er­

wechslungen ähnlidaer Zeichen Vorkommen, der Lehrer nicht die Sicherheit hat, welche Buchstaben klar e r k an n t sind, Ü bungsm ög­

lichkeiten behindert w erden und schließlidi ein verfrühtes H eraushören einsetzt, daß eine spätere Z u o rd n u n g von Buchstabe und Laut nicht scharf genug gelingen läßt.

b) In anderen Klassen w ird der N a m e dei Buchstaben z. B. W, M, H , usw. gleich als Laut gegeben, weil diese Benennung von den Sitzenbleibern k o m m t oder durch El­

tern den Kindern gesagt w orden ist.

c) Eine weitere Möglichkeit, die erkannten Lesemännchen zu bezeichnen, ad itet beson­

ders auf die Sdareibgestalt und n en n t Schlei­

fen-, Peitschen-, Mützen-, Spazierstock­

männchen u. ä.

d) Wesentlich ist aber zunächst, auf die F o r t e n t w i c k e l u n g d e r L e s e ­ f e r t i g k e i t zu achten. Das Kind, das noch der Situation, die dem W ortbilde z u ­ grunde liegt, verhaftet ist, v e r k n ü p ft in der ersten Begegnung m it dem Lesemännchen dieses innig m it der Situation, in der es stand. Also erk an n te das Kind beim W o r t ­ bild Maus das M, so bleibt später bei jedem neuentdeckten M der Komplex „M aus“

lebendig. Diese K o m p l e x Verbundenheit bleibt nur ein vorübergehender Zustand.

M it der späteren Lesestufe des H e ra u s­

hörens — w enn Zeichen u n d L aut sich innig verbinden u n d fest im Gedächtnis sitzen — verliert sich die Situationsverhaf­

tung (psych. Sättigung). Es liegt n u n nahe, u m die erk a n n te n Lesemännchen im kindlichen Gedächtnis sicher zu verankern, sie nach der ersten Begegnung zu benennen: also Mausmännchen. Erfolgt die erste Begeg­

nung m it dem M beim W o r tb ild M utter, dann heißt es M utterm ännchen. So erhal­

ten wir beispielsweise W indm ännchen, Hausm ännchen, F ahnenm ännchen oder Feu­

ermännchen, Alarmm ännchen, Soldaten männchen u. ä.

Jeder n euerkannte Buchstabe w ird auf einer besonderen Wandlesetafel eingetragen, u n d zw ar m it seinem M erk w o rt, in dem das Lesemännchen zuerst auffiel. Dieses w ird in bu n ter Farbe hervorgehoben. So bleibt das Element im m er im Z usam m en­

hang m it der Ganzheit. Daneben steht ein W o r tb ild m it dem „kleinen B ruder“ . Z. B.:

Hans hat W ind weht

M u tte r m it Fahne fein

Diese Bezeichnung der Lesemännchen bereitet die später folgende Lesestufe des H eraushörens vor. M it Leichtigkeit k ann das Kind z. B. beim W indm ännchen das W abhören. Es stö ß t dann die bisherige Be­

zeichnung W indm ännchen ganz von selber ab u n d n en n t n u r noch den Laut. Es braucht bloß gesagt zu w erden: das Lese­

männchen sagt seinen N am en.

Einwendungen, daß das Gedächtnis durch die Lesemännchenbenennung zu stark belastet werde, erübrigen sich. In dem e r ­ lebnisbetonten Augenblick des Erkennens eines Lesemännchens an m ehreren W o r t ­ blöcken gibt das Kind von selber dem neu entdeckten Schriftzeichen den N a m e n nach der W ortbildgestalt, in der cs erstmalig vom Kinde e r k a n n t wurde. Dieser Weg sichert allen, namentlich schwächeren K in­

dern ein klares Heraussehen der Lese­

männchen, und der Schritt zum H e rau s­

hören der Laute w ird angebahnt.

F a u l i g . K a t t o w i t z , den 29. N o v e m b e r 1943.

Z u II 21 N r. 2328.

H erausgegeben v o n d e r R eg ieru n g in K a tto w itz . — V erlag : T h i e l & H i n t e r m e i e r , B reslau u. K a tto w itz . D ru c k : B reslauer G enossenschafts-B uchdruckerei, E .G .m .b .H . in Breslau.

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