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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1862, No. 17.

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Academic year: 2022

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Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt Perunggegriirunun E. Fl,Noszmäszletx AmtlichcsOrgandesDeutschenHmnboldt-Vereins.

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenund Postämterfürvierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

Inhalt: AusderTagesgcschichtc. DievierFesttagederAmerikaner.

unterscheidetuns von denThieren.—- DieEnsetc-Banane.

VonKarlRuf-. Kleiner-eMittbeilungen. Für HausundWerkstatt-Verkehrs WEMUIUQN

No.17.

beobachtungen.

VonJdaRittler. Was MitAbbildung- EinMusiklicbhaber.

1862.

Aus der Tageggeschichte

Fällevon Trichinripäranliheit Indemichauf dievon Abbildungen begleiteteMit- theilungüber die,dort (1860,Nr. 36)durch Rund- wukm verdeutsche,Trichina spiraligver-weise, willich hier kurzübereinigein vneuesterZeitinundumPlauen imVoigtlande vorgekommene Fälle berichten,welchedes-

halbvonbesonderem Jnteresfe sind,alssiesämmtlichmit großerWahrscheinlichkeitaufdengemeinsamen Ursprung desGenussesvonFleischvoneinem Schweinehinweisen·

Jchverdanke diemündlichenMittheilungendemhiesigen Stadtbezirksarzt Prof.Dr. Sonnenkalb, welcherdie FälleamOrtegenaubeobachtethatte.DieKrankheit begannzunächstmit einer, aber nichtvonRöthebegleite-

ten,GedunsenheitdesGesichtsunterKrankheitserscheinun-

gen, welche baldeinen akutenRheumatismus,baldeinen leichtenTyphus, ja sogarLungenschwindsuchtanzudeuten schienen. JtnhöchstenZustandesprach sichdieKrankheit dadurch aus,daßdieBeugemuskelnderArmeundBeine angeschwollenundschmerzhaftzusammengezogenwaren, so daßdie Kranken die Unterarme aufwärtsgezogen tragen mußtenundnurunterSchmerzenundMühe mitgekrümin- ten Knienseitwärts gingen. Jeder Versuchdie Glied- MaßenaUszUstreckemverursachtedenKranken dieäußersten Schmerzen,diejedochauchbeiruhigemLiegen sehr fühl-

barwaren. Auch indenNackenmuskeln zeigte sichdie WirkungderTrichinendurchVorbeugungdesKopfes. Jn einemFalle schiendieKrankheiteinentödtlichenVerlauf nehmenzu wollen, sodaß HerrSonneukalb telegraphische Benachrichtigungerbat, diejedochbisjetzt nicht erfolgt ist, also eineHeilung eingetretenzusein scheint. Auffallend ist, daßkeineGehirnerregungen vorgekommensind, was gegendasVorhandenseinderTrichinenim Blutezuspre- chenscheint,dasonstjene sicher eingetreten seinwürden.

Ebensowenig sind TrichinenimHarn, wohlaberim Koth gefundenworden. Bei dermikroskopischenUnter- suchungeinesaus einemOberarmmuskel einerKranken herausgeschnittenen Stückcheus Muskelfleisch zeigte sich diesesvonzahllosenWürmchen erfüllt.

Besonders auffallend ist der-Heilerfolgderverschieden- stenangewendetenMittel, indemsichdieKrankheiteben- sowohlnachgewöhnlichenWurmmitteln und nach stark- riechendenStoffen, z·B. Terpentinöl,wie nachwinzigen ho- mäopathischenGaben vonArsenikverlor. Unter den20.

undeinigenKranken sind blos dreiMännerundzwarder FleischerselbstUnddessenzweiGesellenKochen,Räuchern undBratenhatübrigensdasTrichinen-erfüllteSchweine- flelichU»1chtUnschådlichgemacht,indemsowohl Bratwurst alsgeraucherteWurst sichalsansteckenderwies.

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YieVierMittags derAmerikanersiy

VonIda Iiittler inQuinoy (Jll.).

WieJeder weiß, hatdergeldmachendeAmerikaner nicht so vieleFesttageinseinemKalenderalswirDeutsche.

VierFesttage istAlleswas erhat,aber dabeidie Läden zuschließen,wäreVerrathanseinemGeschäft,alsobleiben siemeistalleoffen. Fangeich mitdemerstenFesttage im Jahrean,Neujahr. WirDeutschen gehen, unseren Freun-

denzumneuen JahreGlück zuwünschenunddenTagso

angenehmals möglichzu verleben. DieAmerikanerin steht frühauf,«bringt,oder läßt ihre Staatszimmerin besteOrdnung bringen, beschwertdieTischemitUnmassen vonKuchen,Consect, Obst, Austern,Weinen,Theeund Kaffeeu. s.w. Nachdemsie sichselbst ihren schönsten Staat angelegt, harrtsie imParlor auf dieBesuche,denn nurHerren gehenandiesemTageaus, Glück zuwünschen;

siegehen jedochnichtnur zuguten Bekannten, sondernzu jedemden sie eben kennen,undsokommtes,daß mancher Herr75und 100Calls macht. Doch zurückzu unserer harrendenDame, das Stubenmädcheu öffnetdieThüre undläßteinenodermehrere Herreneintreten, welche in großerHast ihre Glückwünscheanbringen, einigevon den Erfrischungenannehmenundnachetwa 10Minuten mit demletztenBissen imMunde weiter stürmen,um soim Fluge,alleBekannten zusehen,undüberalldieselbeCere- moniedurchzumachen.VieleDamen schreibenoderlassen jeden Herrn, welchersiebesuchte,denNamen aufschreiben,

umdann gegendiebekanntenDamen zuprahlen,wie viel Besuchesiehatten- JnFamilien, woTodesfälleoder KrankheitdieGemütherdrückt, wirdeinKörbchenander Hausthüre befestigt,worin jeder Herr seineKarte zurück- läßt.Amfolgenden Tagegehen gewöhnlichdie Damen aus,umbeiihrenBekannten Besuchezu machen,doch ist dassehr willkürlich. Derzweite Festtagistder4.Juli, derErinnerungstag an die Unabhängigkeits- Erklä rung derUnion. JederAmerikaner fühltsich andiesemTage sehr großundstolz auf seineNation.Der TagwirdgewöhnlichmitKanonendonner begrüßt;Alt undJungdurchströmt dieStraßen,um zumMarktplah zugelangen,wo gewöhnlichdieMilitäreompagnien auf- marschirenoderdieverschiedenenSpritzeneompägnienWet- tenanstellen,wessenSpriheamhöchstenspritzt,oderwelche Compagnieamschnellstenmit derSprihe laufenkann, woraufdann Preisvertheilungen folgen.Unter derartigen SehenswürdigkeitenvergehtdergrößereTheildesTages;

um Mittagwird gewöhnlich»dieUnabhängigkeitsprocla- i) Lassenwirunseinmalvon einer sichnimmer amerika- nisirendcn Deutschen,meiner Tochter,erzählen,wiedasstamm- verwandte VolkderNordamerikaner sich hinsichtlich seiner Fest- sreude dochganzanders»verhältalswir,sich also ihreGe- nuithsseiteunter derver-anderten Naturmitverändert

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mation von irgendeinerbekannten Persönlichkeitvorge- lesenund verschiedeneReden gehalten. Abends istge- wöhnlichFeuerwerk, dessenKosten durchSammeln vor dem 4.Julibestritten werden, eskostetoftmehrals100Doll.

Unwillkürlichdrängtsich mir dieFrage aus,ob diesegroße Nation wohlnächsten-t.Julimiteben sostolz gehobener Brustbegrüßenwird? DerdritteFesttagistderThanks- givingsday,eine ArtErntedankfest, welchesimHerbst gehalten wird;esistkeinfester Tag,sondernderGouverneur jedesStaates bestimmt ihn nach eigener Willkür; so kommt es,daß jederStaat einenandern Tag hat.Dieser Tag ist, ichmöchtesagen,dereinzige Festtag,denn erwird ganzinderFamilie begangen,ausweiterFernesuchendie KindermitihrenKindernandiesemTagebeiihrenEltern Mittagzuessen,odersollten die Elterntodtsein,so-wech- seln dieGeschwisteruntereinander jedes Jahrab. Mor- gens ist Kirche,undnachderselbengehteszumMittags- tische,wo eingroßergebratener Truthahnniefehlen darf;

derRestdesTageswirdnachBelieben verbracht.DieEin- führung diesesFestesstammtvon denPuritauern, und wurde anfangsnur vondiesengefeiert,bisesspätersich über das ganze Land verbreitete. UnserschönstesFest,der Kinder größte Freude, unserliebesWeihnachten, hatbei denAmerikanern ganz dieschöneGlorie, welche einen Christbaum umgiebt,verloren. JnFamilienfangen sie erstseitJahrenanChristbäumezuhaben,inSonntags- schulen benutzensie siewohl, doch ebenfallsanders als wir. Jeder nämlich,welcherein Geschenk machenwill, schicktes, miteinemZettel versehen,auswelchemstehtfür wen esbestimmtist,undvon wem es kommt. DieseGe- schenkewerden allean denBaum gehängtund vonder Lehrerinandie Kinder ausgetheilt. Sehr, sehrprosaisch begehensiedenschönenWeinachtsabendi Erschreckt nicht über eineeigenthümlicheSitte, dieeinzigeinihrerArt.

Die KinderhängennämlichAbends, ehesiezuBett gehen, ihre Strümpfe aufodersteckensieanirgendetwas fest, daßeseinenkleinen Sackbildet. SchläftdasKind, so steckendie Eltern ZuckerwerkoderkleineSpielereien hin- ein, welchedas KindbeimErwachenfindet. Fehltnicht dieserArtWeihnachtsbescheerungderganzeNimbus unse-

rerWeihnachtserinnerungen?EinemirbefreundeteAmeri- kanerin hörte michoftvon Weihnachten erzählenundall denglücklichenStunden, welche sichvomElternhause her frischinmeinem Gedächtniß bewahrt haben;sie wurde ganztraurigundsagtezuihrerMutter: oMutter, ich wünschteichkönnte auchzurückblickenaufglücklicheStun- den, unter demScheindesChristbaumesverlebt. Dieses Jahr hattesiemitmeinerHülfeeinenBaum gemachtfür ihre NichtenundNeffen;hoffentlichbleibt ihnender EhristbaumimGedächtniß.

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Magunterscheidetuns von dencCltsieren

Esistdies eine recht ernsteFrage. Indemwirsieuns heuteeinmal vorlegen,denkenwirdabei nichtandie zoologischenUnterschledc,welcheziemlichgering sind.Wir

wollen«dieFrageauch NichtkurzundstolzmitdemVor- recht auf die Vernunftabfinden

DerUnterschied-denIch Meine, isteinganzanderer,

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eintiefbegründeterunddoch einer,dessensichdiewenigsten Menschenbewußtwerden. Wenigstens zeigtdasDenken undThunderMeisten, daß dieser Unterschiedfür sie nicht besteht;unddaß dies leiderso ist,machtlV VielerLeben schaalund inhaltslos, sosehresauchvollLust Und FreudeodervollSorgeundMühe seinmag,freilichVoll SorgeundMühe,diedurchdasErmüheteschlechtbezahlt

HirtdeodervollLustUndFreude,welchenicht Wahrhaftbe- gu .

»DassinddieMenschen,unwerth ihresNamens- DieihreStellungbei demHobelfinden;

FürderenStreben ihrerKinderWiege Dieallzeit nahe Greuzmark ist.

Owenn sie Menschenwürden!Gatten, Väter,Bürger Zusein,wärdeshalb doch ihr Theil;

Nurschönerwär's dies, reiner,ztlktlllftkeick)«·«) Undweiter obenheißtesindieser Dichtung(,,Der Rhein«):

»Ja,Vater Rhein,einMenschbinich, nichts weiter;

Doch wahrlichweu’ger auch nichtalseinMensch!

Unddaß ich’s sei,duhastesmirbekräftigt Jndeinemsprechenden Aquamariu.

Verstande nur einJederdeineSprache, »

DuMeeresfarbuert Mir verkündetlaut Dein stiller Farbenton, duseist leibeigen DemgrünenWeltmeer. Du,so stolz, so groß, Trägst doch bescheidenalsciuTheildesGanzen

If)Der MenschimSpiegelderNatur. EinVolksbuchvon E.A.Roßmäßler.4.Band. 2.Aufl.S.31.

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DesGanzen Farbe.Sieh, ichwilldirgleichen;

DerMenschheitwillichsein leibeigeu,treuergeben!

Nicht Menschen lieb’ ich, sei’uesmeineKinder lindihre Mutter, sei’uesliebeFreunde.«

Gernglaubich,daßfürViele die beidenletztenZeilen haarsträubendeUnnatur seinwerden. Aberdaßdiesso sein wird,daszeugteben davon,daßman sich«deshochsten VorzugsvordenThieren nochwenigbewußtIst.

Sorgliche, ja anfopferndeElternliebe»,anhängliche Freundschaftkommt bei denbegabterenThierenauchvor, jawirhabenvonihnen sogardasBildderAffenliebeent-

lehnt.AberdasbegabtesteThier erhebt sichdochnichtzum Erfassenseines Gesellschaftsbegriffs—— eskennt keine Thierheit,wie wirdenBegriffderMenschheitfassen.

DenBegriffderMenschheitundunserrZugehörigkeit

zuderselbenzufassen,unddieVerpflichtunzanzuerkennen, nichtblos einzelneMenschen zulieben,sondernder Menschheit inihrem VorwärtsschreitenUnsdienend undfördernd anzuschließen—das istes,was uns von denThieren unterscheidet, was aberdieWenigsten beiihrem ThunundLassenals bestimmendeNorm im Augebehalten.

DieMenschensind,,Gatten,Väter,Bürger,«aber wenigenur sindMenschen, d.h.solcheWesen, welche sich bewußt sind,daßesihre Pflicht sei,andern Menschen gegenüber nicht wieein Stein zusein,derzwischenandern Steinen liegendmit dieseneinenunzusammenhängenden Haufen bildenhilft; sondernwieeinStein,derfest gefügt anirgendeinerStelle, oben oder unten, imMauerwerk einesTempels seine nützlicheStelle ausfällt

Yie cEinsehe-schlnane

Wiralle,diewir-nichterfolglosoderwohlauchgar nichtzu kämpfenhabenum dieBedingungeneinesge- deihlichenLebens wirallehaben schoneinmal dasherr-

liche Bildgesehen,welches mirdasinneidloser Freudestill leuchtendeGesichteinesArmen und Elendenist,wenn er dieLebensgüter eines Guten einesGuten! sieht, unddann ohneStachelimBusen seintrockenes Brodißt, sichhochdarüber freuend,daßer eshat. Werhat diesschönsteBildinderGallerie derMenschheitgesehen undsich dabei nicht erinnert,daßes eben einePerle dieser Gallerieist?Undweresgesehenhat, ohne esverstanden zuhaben,der lerneesverstehen,undschämesichdernieder- trächtigenVerleumdungderArmuth,derensittlicherVer- fallmitnichtennur ausFaulheitundBegehrlichkeit. son- dern ausderHerzlosigkeitunddernsittlichen Verfalldes ,,reichenMannes« hervorwächst.

Vielleicht isteinBlickauf unser heutigesBildallein

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schonimStande, in meinenLesernundLeserinnenden ZusammenhangzwischenihmundmeinerMahnungzum Bewußtseinzubringen.Sind nicht Viele, vielleichtdie Meistenvon unsjetztinderLagedes ArmenundElenden gegenüberdemReichthum? Fliegt Nicht UnserBlickVon dieser überschwänglichenLebensfüllezurückzuden erfrore- nen TriebenundFruchtkeimenunsererGärten und Wälder?

Alsich das Bildunddiedazu gehörigenMittheilungen für unserBlatteinerenglischenZeitschrift (Curtis’bota-

nical magazjne) entlehnte, ahnte ich nicht, daßdie damit verbundene Absicht,einBilddertropischenLebensfüllezu geben,denbitternBeisatzerhaltenwerde, dendieNacht- fröstederletzten Tagebrachten. NiehabenWorte einen tieferen Eindruckaufmich gemacht,alsdie inschmerzvoller Ergebung ausgesprochenenWorteeinesGärtners, welcher indenjüngstenzuvorzeitiger Entfaltungtreibenden war-·

men Tagenausrief:,,eswächstdochAllesdemTodeent- gegen.« Jch hoffe sogern-, undsohatteich auchjetzteben gehofft, daßesjadochvielleichtdiesmal ehrlicher Ernst feinkönnte.

Eswar nichtso;undnun istvielleichtMancherver- führt,mit bitterem Gefühlnachwärmeren Zonenzu blicken. ErthutUnrecht,denn esist seine Mutter,von dersichsein Auge wegwendet.Dort wodieEnsetege- deiht, istdie Natur dieselbeMutter, aberihreKinder wissen, daßdie Mutter alleinfürsiesorgt,undsie legen darumdieHändein denSchooß;dieunsrigeerzog unszu fleißigemfür sichselbstsorgenden Kindern,undbewiessich dadurchdoch.wahrlichalsdiebessereMutter. «

DaßdieEnsetemitden unswenigstensausdenGe- WächshäulembekanntenPisaUg-Bananen,Musa par-reli-

«sit-MkUndsapientlmh gattungsverwandtist,sehenwir leicht-jedochObsiegleichschon seit hundert Jahren durch denenglischenVetsendenJa mes Bru cebekanntist, so ist sie docherst seitganzkurzerZeit wissenschaftlichuntersucht

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worden, nachdemsie1853 indenberühmtenPalmen- häuserndesGartens vonKew inEnglandaus Samen erzogenundzumBlühen gebrachtworden ist·

Auf seinerEntdeckungsreisenachdenQuellgebietendes lNil fandBrueedieses majestätischeGewächsinAbyssinien

anvielenOrten angebaut,namentlichumNaree,Maitsha UndGoutta westlichvomNil. SiescheintAbyssinienaus- schließlichanzugehörenund hier ursprünglichheimischzu sein,dennBrueemachtessehr glaubhaft, daßauf Beina- nen dentendealtegyptischeHieroglyphennur dieEnsetedar- stellen können,dadieostindischeBanane damals inEgyp-

» 2(3«1.

mächtigenSchopfvon8-—9Ellen langenBlättern trägt.

DieFigurennebendemvorderen Ensetebilde gebeneinen Maaßstabvondenriesigen Dimensionen dieseskaumüber einDutzendBlätter tragendenGewächses. Im Garten vonKewerreichtenin einemFallenach 3, in eineman- dernin5JahrenEnsetepflanzendieHöhevon40Fuß biszurSpitzedes Laubwerkes, wasebennur injenen hohenGlashäusern zulässigist« DerkurzeStamm ist mit den172 Zolldickenund 2FußbreitenBlattstielscheiden bedeckt, welchegewissermaaßendenStamm bilden. Wenn dieBlätterkrone ihrevollkommene Fülle erreicht hat, so

1.«Einzelne BlüthenscheidemiteinerReihemännlicher Blüthen.’—-2.Eine einzelne fruchtbarennd Z.einemännliche Blüthe, nat.Gr· 4.Frucht,nat.Gr.—- 5.ZweiFruchtknotenquerdurchschnitten. 6.Samen· 7.

tennicht bekannt gewesenseinkönne. Esist sehr möglich, daß dieReiseexpeditiondesHerzogsvon Coburg aufdie

«Ensete trifft,dennnach Kewkamen die Samen durchden englischenConsulinMassauah,Walter Plowden.

Sowohl indemBau als inderBeschaffenheitder Früchteist die Ensetevondem-Pisang verschieden.Die Pisangfrüchtesindsüßundwohlschmeckendundhabennie- mals keimfähigeSamen, währenddiederEnsete nicht eßbcm weich, wässrigund geschmacklossind,mehr kugel- förmig,jenegurkenförmig,dieFarbeeiner verfaulten Aprikosehabenundinnen einenbohnenähnlichen,schwarz- braunen MzZolllangenSamen enthalten.

Aus einem ganzweißen.abervon zahllosen Faspm und Luftlückendurchzogenen Wurzelstockeerhebtsich ein vou unten anbeblätterterSchaft,welcher-, so weiterdurch Absterbenderuntersten Blätter wieder blätterlos wird, sichausdickerBasis kegelförmigzuspitztundobeneinen

Derselbequerdurchschnitten

tritt aus demInnernderselbenderdenSchaft endende Blüthenkolbenhervor. Erist4Fußlangundentfaltet sichunverwelkt stufenweise.Andein2Fuß langenEnde des Blüthenkolbens stehen zahlreiche große spitz-Munde grünbrauneBlüthenscheiden,vondenen dieoberenmänn- liche (4),dieunteren weibliche(2)Blüthentragen, in Reihendicht aneinander gedrängt(1). Wenndie Befruch- tung vorüberist,so fallenam unteren Theiledesriesigen BlüthenkolbensdieBlüthenscheidenabunddannstehendie zahllosen schwellenden2ZolllangenFruchtknotenindich- ten Spirallinien frei.Dika Fruchtknotenenthalten3, selten4Fächer(5),indenen stetsnur 2bis4von den zahlreichenSamenknospen zurEntwicklungdes ausge- bildeten Samens (6, 7)kommen; An derSpitzedes Fruchtknotensstehen die sVchsStaubgefäße beiden fruchtbaren weiblichen) BlüthenzwischendiesenderGriffel

vonzwei sehr ungleichen Blumendeckblätternumgeben,

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dereneineslangundanderSpitze gleichkurzunddrei- zähnig,dasandere kurzundebenfalls dreizähnigist, aber mitpfriemenförmigverlängertemMittelzahne(2, 3).

Die Abbildung dieses Musterbildes tropischer Kraft- fülle zeigtuns, daßderimVerhältnißzuseinerunteren Dickekurzzunennende Schaft, welcherfan Umfangeinem mäßigen Eichenstammenichtvielnachsteht, schuppenartig von denstehen gebliebenenunteren dickenBlattstiel-Enden von kaummehrals einem Dutzend abgeworfenerBlätter bekleidetist. Jeder dieser Blattstielüberresteder2.Ord- nung erreichtdieGrößederdanebenstehendenmenschlichen Figur essindalsonureinige wenigeBlätter undein riesiger Blüthenstrauß,was hiereinenBaum bildet, zu demsichderMenschetwa ähnlichverhält,wiesich zuun-

serer SchwertliliederkleineDäumling verhaltenwürde.

Ganzi..Einklangmitdenunsganzaußerordentlich vorkommend nDimensionen dieses Gewächsesstehtauch dessenBedeutung für jene Völkerschasten,dieunterseinem Schattenin Ruheund GenußihrLeben hinbringen.

Wenn unsBäumeSpeise gewähren, so thundiesderen Früchte;diederEnsetelernten wiralsungenießbarschon kennen. Jhr Stamm istes,woraus derAbyssinier fast ohne Vorbereitung sein täglichesBrod gewinnt. Umzu demeßbaren TheiledesStammes zugelangen,schneidet

man ihnglatt überderWurzelab,oder1—2 Fußhöher,

wenn derStamm schonälter unddarum stärkerverholzt ist; nach EntfernungderäußerenzunächstausdenBlatt- scheidenbestehendenbedeckenden grünenund faserigen Schichtenkommtman indemBereichvoneinigen Fußen derStammlänge aufeinweichesrein weißesMark.

Dieses liefertgedünsteteinesehrwohlschmeckendeNahrung, welche nichtganzausgebackenem Weizenbrod sehr ähnlich

268 schmeckensoll.MitMilchundButterzubereitetwirddas Ensete-MarkalsdasSchmackhaftesteausdemGebisteder Wurzelgemüsegerühmt,denen es am nächstensteht- Außerdembietennoch nichtausgewachseneEnsete-Pflanzen durchihre oberstenSprossen(dasHerz),solangediesenoch weichundunentwickelt sind, einenzartenundschmackhaftm Kohl,dem,,Palmenkohl«ähnlich,denman ausdenselben Theilen verschiedenerPalmenundCycadeen gewinnt.

Wennauch zuvermuthen ist,daß dieihresStammes beraubte Wurzel,wie esandere Bananen thun, einen

neuen Stamm treibt,soistesdochimmerhin unserenBe-

griffenundGewohnheiten hierin sehrentgegen,daßhier eindurchseineSchönheitund GrößenverhältnisscinEr- staunensetzendesGewächsgeopfertwerdenmuß,um einigen Menschen, die inseinem Schatten wohnten,dochwohlnur für ein paarTage Nahrungzugeben.Eserklärtund wenn man diese Verpflichtungfühlt entschuldigtsich diesmitdemandern Maaßstabe,den wirund denjene TropenbewohnerandieLeistungsfähigkeitderPflanzen- naturlegen. Wirharren geduldigdie 5, 6,8—10 Jahre hindurch, nach-derenVerlauf endlicheinsorgsamgepflegtes ObstbäumchenseineerstenFrüchteträgt,dievielleicht noch nichthinreicheneinKind zubefriedigen, währenddort dieseVorgängevielrascher verlaufen·Abersindwirdarum gegenJeneimNachtheil? Wohl eherdasGegentheil.

Mit unseren Pflanzen,die wirpflegen,verwächst unser Herz»ebenweilwirsiepflegen;wieunsdasKindam

theuerstenist«dessenendlichdochbelohntePflegeuns die meiste Sorgemachte.

Wohinwirblicken, abernichtblosmitleiblichenAu- gen, überallsehenwirdieseinenFäden,die uns»andie Schollebinden-c

W

Ostingllusililiebhaber

VonIlarl Russ.

Schonlangewar esmeinWunsch,einenjungen Hüh- nerhundvon guter, reinerRaeezu bekommen;endlicher- hielt icheinensolchen.Der kleineKerl war dieGut- müthigkeit selbst,dennochmußteereineharte Schule durchmachen.VomeinfachenApportirenbis zumschwersten,«

nur mitUnterdrückungseiner heißestenBegierden erzwun- genenKuschenmußteerAlles lernen undpünktlichein- üben. Wie alleSeinesgleichenwar er aberunbeholfen undungeschicktinjederseinerBew·egungen,"undtrotzseines bestenWillens undseiner Aufmerksamkeitsosehr wenig anstellig, daßich diegrößte Mühemitihm hatteundden ihmvon meinerkleinenSchwester beigelegtenNamenTol- patscht)wirklichnicht umändernmochte.

SokamderHerbst heranundmitihmaufderHühner- jagddieProbezeitmeinesSchülers. Wie, großwar nun abermeineFreude,als erdieselbeganzungewöhnlichgut bestandundich mitseiner Hülfenichtnur desbestenJagd- erfolges micherfreute,sondernauch den Neidallerübrigen Jägererregte.Jetztwarauchder-Hundwieumgewandelt;

sei es,daßernun seinenWerth selbsterkannt, oderdurch dasvonmir gespendete Lob sichgehobenundsichererfühlte;

genug, dasThierwar liebenswürdigundverständigund wurdebaldallgemeiner Liebling. JameineguteMutter

««)EinungeschickterTölpel.

gestattete ausnahmsweise sogarseinen Aufenthaltim Wohnzimmer.

Merkwürdiger Weisewurde erhieraber fastunent- behrlich.Eswar wirklich drolliganzusehen,wiedas sonst solebhafte Thier hier stundenlang sitzenundzumZeitver- treibderKinder dienenkonnte. Sieputztenihndannauf die tollsteWeiseauf, zogenihm JackeundHosenan,ban- denihmeineSchürzevor, schmücktenihnmist einemBlu- menkranzodergarmiteinerbunten Haube.·So langeer mitden Kindernallein, odernur Frauenzugegen waren, ließerruhigundmitunerschöpflicherGeduld Alles über sichergehen,dochsobaldich, oderauchnur einanderer Mann insZimmertrat, sprang.ersofortauf, schüttelte ganzbehutsamdie Kinder undihren Putz fortundsuchte, gleichsamalsschämeersich,auchjedes Geringstendes Letzteren sich zuentledigen»

DasguteverständigeThierwarmirinzwischenwirk- licheinFreund geworden.Wir theilten FreudeundLeid, dieStrapazen,wiedasVergnügenunddieGenüsseunserer Jagdpartien. Der-Leser wirdes kaumglauben,wenn ich erzähle,daßwirBeideostvom erstenMorgengrauenbis spätAbends zumAnstandedurchWaldundFeldgewan- dert, und dann, wenn auch todmüde und abgemattet, plötzlichwieneugeborenwieder überGräbenundStrauch gesetzt,odernoch stundenlangregungslosmitstrasfange-

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