• Nie Znaleziono Wyników

Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1862, No. 39.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1862, No. 39."

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

«« .XX «« » X

—-

, »

»

JLJJM ,.

Eli-J ZU n

Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt Yeruutmnrtl Redakteur E. Jl.Roßinäsklerj AmtlichesOrgandesDeutschenHumboldt-Vereins.

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämterfürvierteljährlich15Sgr·zubeziehen.

Inhalt: AusderTagesgeschichte.—- DieStatistik undder,,freicWille«. Dervorweltlichc N Riesenbirsch. Mit Abbildung.—- Vcrgiftung durchTaxus bncata (Eibenbaum)an Rindern.

«W.Angel-matten Kleiner-eMittbcilungen. —Für HausundWerkstatt Witterungsbcobachtungeu.

Von 1862.

BekanntmachnngennndMittbeilungendesDeutschen Humboldt-Vereins.

Aus der Tages-geschichte.

Ein Antragfiirden Wall-.

Das inmeinen LesernregeInteressefürdenWald veranlaßtmich,Nachfolgendes mitzutheilenundsieaufzu- fordern, inihrem Bereiche dahinmitwirken zu wollen,daß dem, wasderAntragfordert,Genüge geschehe.

An die forstliche Abtheilung der Versamm- lung deutscher Land- und Forstwirthe zu

Würzburg.

HochgeehrteHerren-

esgereichtdemUnterzeichnetenzurErmuthigung, daßdie Veranlassungzudemnachfolgenden AntrageimVoraus Jhxer allseitigen Zustimmung wohlsichersein darf.

Diese Ihre Zustimmung befreit michauchvonder Unannehmlichkeit,JhnendUVch einelangeBegründung meinesAntrags währendeiniger kurzen, ohnehinangeisti- ger Erfüllung übekkeichenTagelästigfallen zumüssen- welcheübrigensauch höchstüberflüssigseinwürde.

JndemSieseiteinemVierteljahrhundert sichausallen Theifen Deutschlands alljährlichzUeinigen Tagewerken fruchtbringenden Verkehrs vereinigen, so istnebendem Zwecke gegenseitigen AustauschesAuch das Jhr hohes Ziel:den Wald unter den Schutz des Wissens Aller zustellen.

·

Dem Dienstedieser jährlich ernsterwerdenden Ver-

pflichtung ist seiteiner Reihevon Jahren auch mein schwachesschriftstellerischesStreben zugewendet,theilsin einemnaturwissenschaftlichenVolksblatte: »Aus derHei- math«,theils durcheinebesondere Schrift:»DerWald«, in welcherletzterenichkein Mittel unversuchtgelassenhabe, derWaldliebe AllerWaldkenntniß beizugesellen.

Je schwereresdemGesetzgeberhierunddazufallen scheint,worüber ich hiermein Urtheil zurückhaltenzu müssenglaube,denPrivat-undCommunalwald unterge- setzlichenSchutzzu stellen, destodringenderistesgeboten, diesen SchutzindemVerständnissedesVolkeszugründen.

Darüber kannbereits keinZweifel mehr obwalten, daßanvielenOrten derQuellenreichthumunddieatmo- sphärischen NiederschlägewesentlicheStörungen erlitten haben,undeswürde eine langeReihevon Namen bilden, wenn jetztdieSchriftstellerallegenanntwerden sollten, welchediesegefahrdrohendeErscheinungvonvorausgegan- genenEntwaldungen herleitenund diesmit unumstöß- lichenBeweisen erhärten.

Es gilt hier,einen·planmäßigenKampfgegendie immermehrumsichgreifende Walddevastationzuorgani- siren. Dienächste Und UnerläßlichsteVorarbeit hierzu scheintesmirzulein,festzustellen,umwievielseitden letzten25JahrendasdeutscheWaldgebiet verringertwor-

(2)

611

denist,woraus sichfolgerichtig ergiebt,inwelchem Um- fangediesinderFolgezeit fortschreitenwerde.

DieöffentlicheMeinung istauf keinem Gebiete mehr inihrem Rechte,als ausdemGebietedes öffentlichen Wohles,desWohlesdes lebenden undder-zukünftigen Geschlechter.Es gilt, sieaufzuklärenUndInihreine BundesgenossinbeiderSicherung desdeutschenWaldes heranzubildemunddazuebenerforderteszunächst, festzu- stellen, inwelchemFortschreitendieWaldverwüstungbe- griffen sei,welches Maaß sie bereitserreichthabe.Die Statistikmitihren unbestechlichenZahlenistjastetsvon

überzeugenderKraft! -

DieseAufgabezulösen, wenigstens dazu beizutragen, hat Niemand sosehrdieVerpflichtung,als derdeutsche Forstmann; NiemandhatmehrwieerauchGelegenheit undVeranlassung, Kenntnißvon Waldrodungenzuneh-

men. Wenn ichhiermit nichtimJrrthumbin,sodarfich auchIhrer ZustimmungzudemAntragesichersein:

dieForstmänner Deutschlands mögensich dazu verbinden, genau zuermitteln, um wievielsich in den letzten 25Jahren das deutsche Waldareal vermindert habe.

Hiermit scheintesals selbstverständlichzusammenzu-

612 hängen, ähnlichwie esschon1849 derhochverdiente Marchand gethan hat, möglichstvielFälle festzustellen undzu»veröffentlichen,inwelchen sichdie bekannten trauri- genFolgenderWaldverwüstungrecht augenfälligergeben.

Wennichnichtnöthigzuhaben glaube,dieStellung meinesAntragszuentschuldigen,sofühleichMich dagegen dazu verpflichtet, anzuerkennen, daßich damitnichts Neues anrege; wohlaberdarf ichannehmen,daß aufGemein- samkeitund aufpraktischenAbschlußderempfohlenen Maaßregelnoch keinAntrag vorgelegenhabe,oderwenig- stens noch keinbezüglicherBeschlußvorliege.

Zum Schlusse seiesmirgestattet, auf·eineAnregung hinzuweisen,welche ichzuerst in Nr.15der,,Gartenlaube«

von 1859 unddann inNr·26 desselben Jahrganges meiner obgenannten Zeitschriftmirerlaubte: auf einem ,,internationalen Eongresse«die weitreichende klimatische BedeutungdesWaldes und somitdessenEigenschaftals ,,internationalenEigenthums«anzuerkennenundsich über einallgemeines deutsches Forstkulturgesetzzueinigen.

Leipzig, den1.Septbr.1862.

Hochachtungsvoll Prof.E. A.Roßmäßler.

—---X--—-Zc5»»---—«—-«--

Yie Htatistilåund der,,freie Ville«.

Am Schlußdes Artikels überStatistik inNr. 17, 1.861,lernten wirnach Michel Ehevaliers Ausspruch die Statistik als die allgemeine Buchführung civilisirter Völker kennen,undauchdiejenigenmeiner LeserundLeserinnen,welchevon diesermächtigenWissen- schaftnoch niemals Kenntnißgenommen haben,werden derselbenihreAnerkennung nicht versagen,wenn sieer-

fahren, daßsienichtin Worten, sonderninZahlenredet, Redezeichenanderen Verständnißnicht gedeuteltwerden kann,daßsieihre Lehren nicht auf Theorien gründet, son- dernebenauf die feste Basis derunerbittlichpraktischen Zahl. Die Statistikbehauptet nichts,siedeutetnichts, sondern sie istderallezeitaberleiderfür Vielevergeblich aufgehobeneFinger,welcher auf dieZustände zeigt,der Zeigefinger fürdiemenschliche Gesellschaft,derihr nicht zeigt, wohinsiezugehen habe,sondernwo siesteht,um daraus zu erkennen,obihr bisheriger Wegderrichtigege- wesen sei.DieStatistikdeutet aufdas imJnnern der Gesellschaftwaltende Naturgesetz,welchesvor demAuge dessen,derauffreier Bahnzuwandeln undeineanderefür seinerunwürdighalten zumüssenglaubt,inderunheim- lichenGestaltdesVerhängnisseserscheint,wenn man ihm dieZahlenderStatistik vorführt.

DennochistinderHandderStatistikdieZahl,oder solleswenigstens nicht sein, nichtdasträge seelenloseGe- wicht,welches sich breitunderdrückendüberallerErwägung niedekläßtWäre sie dies,dannverdiente dieStatistikden Vorwurf der,,trocknen«,der,,irre leitenden«Wissenschaft, denman Thisvamachenhört, jenenvon Denen, welche darinihreElnbildungskraftnicht angeregt finden,diesen

vonDenen, welchendieLehrenderStatistik unbequem sind.

DieZahl ist ihrnur derAusdruckeines Gesetzes,undein Gesetz spricht sichnie blosdurcheineZahlaus-

Mit Recht sagtdaher Kolb*) mitBezughierauf:

»wirhoffen,unsereganzeAuffassungs-undDarstellungs- weisewerde keinenLeserzudemGlauben verleiten, daß 100,000 türkischeSoldaten absolutdennämlichenWerth b·esäßen,wie100,000 französische;oderetwa daßeine Vergrößerung Frankreichsum einige HundertQuadrat- meilenanseinerQstgrenzeinEuropa nichteineganzan- dereBedeutung hätte,alseineErweiterungdesalgierschen BinnengcbietesvonsolcherAusdehnung.« »Alleinauch dieZahlenangabenbedürfenvielfachderErläuterung undErklärung; zudemergiebtsichderenwahrer Werth meistens erstausVergleichungen. Sowirddie Sta- tistikzueinervergleichenden und beurtheilenden DarstellungderwichtigstenMomente desStaats- undVöl- kerlebeus. DieStatistik, welche sonach zuerstdieinihr Gebiet gehörendenThatsachen festzustellen,dann deren Veran lassungen zuermitteln hat,erstrebtendlichals Wissenschaftdiehöchsteihrer Aufgaben,wenn sie die Ge- setzeerforscht,alsderenErgebnissedievorhandenenGe- staltungen erscheinen.«

Ausdemunten angeführtenBuche,welchesichmeinen Lesernals einederbedeutendstenErscheinungen aufdem GebietederStaatennaturgeschichte empfehle, entlehneich folgendeStelle,auswelcherersichtlichist-daßdieStatistik auf Gebieten herrscht,dieman vielleicht weitab liegend wähnt.

»Einfluß der Willensfreiheit aufsociale Handlungen. Daß NothUndElendeine Verminde- rungderZahlderGeburten, dagegeneineVermehrung

le)G.Fr.Kolb, Handbuchdervergleichenden Statistikder Bölkerzustands-undStaatenkunde. Fürdenallgem. praktischen Gebrauch. Dritte umgearbeiteteAnflage,Lkipzig, Förstnek’-.

sche-Buchh.1862. 8.Xll. 479.273 This-«

(3)

613

derSterbsälle hervorbringen,ja daß sieauchbeitragenzur VermehrungderVerbrechen,wirdwohl unbedingtzuge- geben.Wieaberstehtesmitjenen Handlungen, welche mehr absolute Ausflüssedermenschlichen Willensfrei- heit sind? Stehenauchsieunter bestimmten Gesetzen, lassen auch sieeineBerechnung zu?Der trefflicheQue- telet hatvorJahrendiese Fragenerörtert(inderAb- handlung:,,DePinkiuence dulibre arbitre de1’homme

sur lesfajts sociaux.«) »DieWillensfreiheit«,sagter,

»dieseswunderliche, allerRegeln spottendeElement,scheint, indem esseine Wirksamkeitmitderjenigendersonstdas Gesellschaftssystem beherrschendenUrsachenvermengt,alle unsere Berechnungen fürimmer verwirren zu wollen«

Unddoch weistdieStatistik das Gegentheilnach.»Es giebt gewißkeinenAet imBereichedesmenschlichenHan- delns, beiwelchemderfreieWille in direeterer Weise ein- greift,alsbeiderHeirath«Nunbeweisendie Civilstands- registerinderZahlderjährlichenTrauungeneineStätig- keitundGleichmäßigkeit,welche größer ist,als dieder Todesfälle; beidenSterbfällensind dieSchwankungen zahlreicher,alsbeidenHeirathen (daßguteundschlechte Ernten hierüberalleinwirken,habenwirlängstbemerkt).

Jndeß istes nicht blosdieseganz«allgemeine Erscheinung, welche unsereAufmerksamkeitinAnspruchnimmt; die EinzelmomentesindnochungleichmerkwürdigenUnter- suchenwirdieErgebnissederCivilstandsregistereinesgrö- ßeren Staates, wieFrankreichs,oder nur eineskleineren, wieBelgiens,sobegegnenwirimWesentlichenimmerden- selben VerhältnißzahlenfürdieHeirathen zwischen Jung- gesellenundMädchen,dann zwischen Junggesellenund Wittwen, sowiezwischenWittwern undWittwen. »Was nochmehrin Erstaunensetzt«,bemerkt Quetelet, ,,ist, daß diese constanteWiederkehr derselben Thatsachensich bis in dieeinzelnen Provinzen beobachten läßt, obwohl hierdie Zahlen soklein werden, daßdiemannigfachen,nebendem menschlichenWillen wirkenden zufälligen Ursachen alleRegelmäßigkeitzuzerstörendrohen... Jm thatsäch- lichenVerlaufederDinge gehtdemnach Alles so,alsob von einemEnde desLandes zumanderen das Volksich alljährlichverständigte,dieselbe AnzahlHeirathenabzu- schließenundsolcheingleichheitlicherWeiseunter diever- schiedenenProvinzen,unterStadt undLand,unterJung- gesellen, Mädchen,Wittwer undWittwen zuvertheilen.

Nach SpureneinesmenschlichenWillens könnteman nur nochetwaindiesersichgleichbleibendenVertheilungsuchen,

undsicherlichhatNiemand daran gedacht,diesewillkürlich hervorzurufen. Nochmehr,es könntescheinen,als ob eigenegesetzlich eAnordnungenbeständen,welche für die verschiedenenAltersklassenjenur einebestimmte Anzahl

von Ehebündnissenbewilligten;einesolche Regelmäßigkeit herrschthier...Dernoch nicht30Jahre zählendejunge Mann, dereinemehrals60jährigeFraugeheirathet,war dochsicherlich nichtdurch einVerhängnißodereine blinde Leidenschaftgetrieben;erwarimFalle, seinenfreien Willen imVollstenUmfange anzuwenden;unddennoch kamerda- hin, diesemandern Budget,das NachdenGebräuchenUnd BedürfnissenunseresGesellschafts-Organismusgeregeltist, seinenTribut zuentrichten; Unddiesebudgekmäßigen Steuern werden mitgrößererRegelmäßigkeitabgetragen, alsjene, welcheman andieStaatskassezuleisten hat. Man glaube ja nicht,daß dieHeirathendieeinzigeAb- theilung gesellschaftlicherThatsachenbilden, welche einen so regelmäßigenundstäten GanganzUWeiseNhaben. Mit denVerbrechen verhältessich ebenso-Undsieziehen alljährlichdieStrafen indengleichenVerhältnissennach sich.Dieselbe Gleichmäßigkeitläßt sichbeidenSelbst-

614

morden beobachten,beidenSelbstverstümmelun- gen, umsichderConseriptionzuentziehen,bei den Sum- men, welcheindenfrüherzuParis öffentlichbestandenen Spielhäusern gesetztwurden,ja sogarbeidenderPost übergebenenungenau undunrichtig adressirten,darum un- bestellbaren Briefen. Miteinem Worte: esverläuft Allesderart,als ob dieverschiedenenKlassenvonThat- sachen reinphysi schenUrsachen unterlägen.«Quetelet schließtso:,,Mußman nun, einersolchen Uebereinstim- mungvonThatsachen gegenüber,diemenschlicheWillens- freiheit unbedingtläugnen? Jch glaube nicht; ichdenke nur,daß diese Willensfreiheitinihrer Wirkungaufsehr enge Grenzen beschränktist,undbeidengesellschaftlichen ErscheinungendieRolle einer zufälligen Ursache spielt.Siehtman darnach ganzab vondeneinzelnenJn- dividuen,undbetrachtetman dieDingenur imGroßen undGanzen, so ergiebtsich, daß dieWirkungenderzu- fälligen Ursachen sich neutralisiren undwechsel- seitiginderArtausgleichen, daßnur nochdiewahrenUr- sachen«vorwalten, kraftderen dieGesellschaft besteht undsicherhält....DieMöglichkeit,einePioralstatistik zubegründenundnutzbareFolgerungendaraus abzuleiten, istvollständigvon derFundamentalthatsache abhängig, daßdermenschlichefreie Wille sich verflüchtigtundohne merklicheWirkungbleibt,sobalddieBeobachtung sichüber einegrößereAnzahlvonIndividuenverbreitet. Nurdann lassensichdieeonstantenund dieveränderlichenUrsachen erkennen,die dasGesellschaftssystembeherrschen,undman muß aufeineModification dieserUrsachenbedachtsein, wenn man nützlicheAenderungen bewirkenwill.«

So weitQuetelet. Esist eine unbestreitbareThat- sache, daß selbstdiescheinbar zufälligstenPhänomenedurch festeGesetze beherrschtwerden. Welche unvorhersehbaren kleinenUmständekönnenFeuersbrünste verursachen;wer kannerrathen,obdieSchiffeaufderSee Stürme oder ruhigesWetter habenwerden,«—unddoch läßt sichdie ZahlderFeuersbrünsteund derSchiffbrücheimWesent- lichen zum Voraus berechnen,denndieZahlkann inbe- stimmtenZeiträumennur zwischenmäßigen, nichtsehr ausgedehnten Grenzenschwanken. SogardieSelbst- morde kehren, so langedieVerhältnissediegleichenblei- ben,nichtnur ansichmitRegelmäßigkeitwieder,sondern eszeigt sich sogar, daßsie nachdenMonaten ab-undzu- nehmen,’«)jaes werdensichselbst bestimmteNormen für dieeinzelnenTageszeitenermitteln lassen.DasNämliche giltvonderWahlderMittel zurAusführungdieserSelbst- morde.") Nicht mindersindetdieRegelvolle Anwendung aufdie»zufälligenTödtungen«(m0rtsaccidentelles)."*) KeinZweifel, daß ebensodie,,Liebeswerke«,dieZügeder

ab)In Paris wurden von 1835 bisEnde 1846Junos-Z Selbstniorde evnstatirt. Petit (Thi-zsesur lesuicide, Paris 1849)hat nachgewiesen, daß aufdieeinzelnenM onate fol- gendertäglicher Durchschnittkam:im

«

Januar 6,06 Mai 9,46 September6,93

Februar 6,48 Juni 10,07 October 6,55

März 7,71- Juli 9,48 November 5,83

April 8,43 August 8,09 December 5,32

DieZahlderSelbstmorde vermehrtsichAlsomitdemWachsen derTageundvermindert sichmitderenAbnahme.

est) Für Frankreich istconsta»tirt,daßderMannimjugend- lichenAlter ammeistendasErhangenanivcudetzspäterbedient ersichammeistenderFenerwaffetuimAlterentscheidetkksich neuerdingsfürdasErhangen(s.Gnerry,Essai sur ja sm»

tistique morale delaFrance,Paris 1833).

W)Deren zählteman imSeinedepartement:

1850419Fälle,wovon 153durch Ertrinken.

1851409 » » 157 » »

(4)

615

Wohlthätigkeit,der Milde,derPietät, sichunter gleichen Verhältnissennach sichgleichbleibendem Maaßewieder- holen,wiewenn essichum dasAbtrageneinerbestimmten Steuerquote handelte.DieStatistikhatdieWahrheitder Worte desgleich scharfblickenden undedelnSpinoza unwiderlegbar bewiesen: »Die Menschen glaubennur dar-

umfreizusein,weilsie zwar ihrer Handlungen sichbe- wußt sind, dieUrsachenabernicht kennen,vonsdenen sie bestimmtwerden. .. DasKindmeint,esbegehredieMilch mitFreiheit;derzornigeKnabe, Er wolledieRache;der Feige,Erbestimmesich zurFlucht;der Betrunkene, Er sprecheausfreiemGeistesentschlusse.DasKind,derNarr, derSchwätzerunddiemeistenMenschen dieserArt sind derselbenMeinung, nämlichdaß sieausfreiem Entschlusse reden,währendsiedoch ihrem DrangezumReden keinen Einhalt thunkönnen.«

Wenn wirnun sehen, daß selbstderMord, derin Folgeganz»szälliger« Streitigkeiten begangenwird, mit einerRegelmäßigkeitwiederkehrtwie dieMondphasenoder wieEbbe undFluthimMeere;wenn wirwahrnehmen, wiealleeinzelnenVerbrechenderReihenach mitnur sehr geringenSchwankungensich wiederholen, sowirdnichtnur unser Uxtheilüberdeneinzelnen Verbrecheran sich ein milderessein,sondern wirwerden auch zuderUeberzeu- gung gelangen, daßdieVerbrechen überhaupt wesentlich einErgebnißdesZustandes derGesellschaftbilden, in welchedieeinzelnen Individuen versetztwurden;wirwer- denuns derErkenntnißnichtverschließenkönnen, daß es weitwenigeraufRepressionderThat jener einzelnenVer- brecher,alsvielmehr auf Besserungdersocialen Zustände imAllgemeinenankommt.

DieErgebnissederStatistik führen nämlichzu nichts wenigeralszueinemblindenFatalismus, derAlles, als vorherbestimmtundunabwendbar, stumpfüber sichergehen

.-—»·L

616

läßt.Sieführen vielmehrzudermit mathematischer Schärfezu präeisirendenErkenntniß,daßbeidieseroder jener Einrichtungdaseineoderandere physischeodermora-

lischeUebelvermindert odervermehrtwird. Sie leiten unsdahin,dasEinezuthun,das Andere zuvermeiden, indem wirdamitdieMengeunddieGrößederUnfälle verringernkönnen.»DieZahlderHäuser,welche in einer großenStadt niederbrennt«, soungefähr äußert sichder tVesslicheD1’.Farr, ,,wechseltineiner gegebenen größern Periodenur wenig,wenn dieBauart diegleichebleibt.

Ersetztman aberdieHolzbautendurch Steine underrichtet

man Brandmauern, sowerden Feuersbrünste allerdings regelmäßigwiederkehren,aberingrößernZwischenräumen;

es werden nicht mehrganze Städte niedergebrannt,und dieAsseeuranzprämienwerdenherabgehen.Beidemeinen Bergbausysteme Verunglückenvon1000 Arbeitern jährlich 8; beidemanderen nur 4,undbei beidenSystemener- giebt sichinnerhalb gewisser Schwankungsgrenzenein be- stimmtesVerhältniß. Führetbeiunventilirten Minen eineLüftungseinrichtungein, undihr substituirtdamit ein aufdieUnfälleeinwirkendes Verhältnißeinemanderen;

dasdiese Unfälle beherrschendeGesetzerfährteineModifi- kation. Unter gewissenZuständen beträgtdie durchschnitt- licheLebensdauer 49Jahre (z.B.indengesundestenBe- zirkenvonEngland),unter anderen Verhältnissensinktdie .Zahl auf25Jahreherab (z.B. in Liverpool,Manchester).

Bleiben dieZuständedienämlichen,so wirddasLeben kommender Generationen die leicheZahlvonJahrenauf- weisen, ebenso,wieuntergleichenWindstrichendieWellen nachwievor indernämlichenZahlan denKüstendes Oceans sich brechenwerden. .. DaesinderHandder Menschen liegt,dieZuständedesLebenszuverändern,so besitzensie auch dieMacht,den Lauf dermenschlichenHand- lungenzuänderninnerhalb gewisser Grenzen, welchedie Statistikzubestimmenvermag.«

Yer vorweltlicheRiesenhirsch.

Wenn uns beiderBetrachtung derVersteinerungen ausdenältestenFlötzgebirgenderGedankeaneineunend- lichweite Kluftüberkommt,welchezwischenderGegen- wart undjener Zeit liegt,wodiese fremdartigen Formen LandundMeer bevölkerten, sogiebtesaufderandern Seiteauch versteinerte UeberrestevonThierenundPflan- zen,welcheunsmehrdenhalb anheimelndenundhalbbe- fremdenden Eindruck alsVerbindungsglieder zwischenVer- gangenheitundGegenwartmachen. Wirerinnernuns da- bei,daßderalteLinne’scheSpruch »dieNatur macht keine Sprünge« sich auch hier bewahrheite;unddaßdieErdge- schichts-WissenschasteswenigermitderSchilderungge- waltsamer,,Erdumwälzungen«,alsvielmehrdes heute eben noch sobeschaffenenWirkens derNaturgesetzezuthun hat, wenn immerhinauch mancheErscheinungenindem Bau derErdrindeaus gewaltsame Vorgänge hindeUteN, wieWIVsieheute ein Glückfüruns nichtmehrvor- gehen sehen,

UebthaUPtisteseineAufgabedernaturgeschichtlichen Volkslehker,dieErdgeschichteVon denmancherlei Unge- heuerlichkeitenzusäubere-mit welchen gewisse Schrift- stellerdem·durch MärchenundRäubergeschichtenüberreiz-

tenGeschmackederMengedieErdgeschichteangenehmzu machensuchen. Anstattdas AugedesVolks aufunge- heure DimensionendesRaum eszulenkenunddadurch maulaussperrendesStaunen zu erregen, mußman richtiger

nicht blosdasgaffende Auge,sonderndas erwägende Sinnen —- aufungeheure DimensionenderZeit lenken.

Jndemman, aufStaunen mehrals aufErkenntniß speculirend, mehrdasErstere that,hatsichimVolkeder Glaube an,,RiesenthierederVorwelt«festgesetztundfol- gerichtiganeinenzwerghaften VerfallderheutigenThier- welt. Wennallerdingsauchrichtigist,daß einzelneThier- ordnungeninderVorzeit größereRepräsentantenaufzu- zeigen hatten,alsdieGegenwart,so sind dies einmal doch ebennur Ausnahmen,währenddieübergroßeMehrheit derThierweltkeinegrößerenMaaßezeigtalsdieunsrige, undzweitenslebtein der VorweltkeinThier, welchesun- seren heutigen WalfischanGrößeübertroffenhätte.

AuchdersogenannteRiesenhirsch istnur wenig größer gewesenals unseregrößte, zugleich ihmverwandteste heutige Hirschart,dasElenn,dessenunmittelbarer Ahner gewesenzuseinscheint.·

DasZeitalterdesRiesenhirsches,richtiger wohl Riesen-

(5)

617

Elenn zunennen, scheintder gegenwärtigenerdgeschicht- lichenPeriodeunmittelbar vorausgegangen zusein,und diegroßeAehnlichkeitmit unserem Elenn, sowiederUm- stand,daßman ganzeziemlich unverletzteSkelette des Riesenhirsches gefunden hat, verschaffte leichteinevonIrr- thümernungetrübteKenntnißdesThieres.

Hiersei eingeschaltet,daß auf diesemGebietederPa- läontologieaus denentgegengesetzten Ursachen mehrmals arggefehlt, einigemalvielleichtsogar geflissentlich gesäu- digtwordenist.Eswerdensich manchemeiner Lesernoch desHydrarchos erinnern, welcher1846 inDresden, LeipzigundBerlindiegelehrteundungelehrteWeltstau-

Adam einKerlchenvon123Fuß9Zollwar, Noahnur noch 103,Abraham28F. großundMosesbereits auf 13Fuß eingeschrumpftwar, immer nochübergroßzu einemFlügelmann FriedrichsdesGroßen!

UeberdenHydrarchossprach nichtnurdievergleichende Knochenlehre, sonderndasMikroskopdasUrtheil,indem derscharfsinnige englischePaläontolog Richard Owen aneinemdünnenZahnsplitterchennachwies,daßderHy- drarchos einseehundähnlichesSäugethiersei, welchesaller- dingseineLängevon60Fuß gehabt habenmag,obgleich diesnoch nichtdurch AuffindungallerzuEinemGerippe gehörendenKnochen erhärtetistundauseinzelnenKnochen

Der Riesenh irseh,Corvus gigxmteusBlumenb- (DieLiniedaneben bezeichnetdieMensel)engrößc.)

nen machte. Eswar diesdasversteinerte Gerippe eines von AlbertKochinNordamerika gefundenen,über100F.

langen Ungeheuersvon räthselhafterVerwandtschaft.Die einzelnenKnochenwaren mitKlammernundDrähtenzu- sammengefügtunddieungeheureWirbelsäule erschien blos deshalb nichtnochlänger,weilderglücklicheFinderun- glücklicherweise—- nichtnochWehrWirbel aufgefunden hatte,umseine wundersameKnochenketke damit noch län- germachenzu können« DasThierchensollte eineRiesen- eidechsesein,gegenwelcheunsereheutigen Rieseneidechsen, die Croeodile, Gavials und Kaimans, freilich Zwerge sein würden. Doch wirdürfenunsüber

diesesPhantasiege- bilde,demdochwenigstensgreifbaresMaterial unterlag, nichtwundern, wenn wirbedenken. daß zUAnfangdes18.

JahrhundertsderfranzösischeAntiquitätenhändlerNico- las Henrion einegleiche GrößenabnahmedesMenschen- geschlechtsnachweisenzu könnenglaubte,indemnachihm

sichdieGrößeeinesThieres doch noch nichtmitvölliger Sicherheitableitenläßt.

AlseinennahenVerwandten desElenn, CervusAlces L.,giebtsichdasRiesen-Elenndadurch zuerkennen, daß dieGeweihekeineeigentlichenStangen haben,sondern gleichvom Grunde aussich verbreitern undauchderkurze nochunverbreiterte Anfangnichtwalzenrund, sondern breit gedrücktist, wodurch sichdas Geweihvon dem nur anderSpitze ineinezackigeSchaufelsichausbreitenden GeweihdesDamhirschesunterscheidet. Blumenbach benannte dasschönestolz geweiheteThier zuerstalsCervus gjganteus,einName,derihmdesPrioritätsrechtswegen auch bleiben sollte,denn die neuesteBenennungOwens:

Megaceros hibernicus, ist kaum zurechtfertigen,dader Riesenhirschsichkaum als besondereGattung von den Hirschenabtretmen läßt, obgleichderberühmte englische Naturforscher,von demauch unsereAbbildung entlehnt

Cytaty

Powiązane dokumenty

Druck nach, so schnellt die Klinge von selbst in die Streckung über und stellt sich fest ein, weicht nach keiner Seite ab. Ebenso geht es mit dem Storchbein, welchem durch

Um die Bewegungserscheinungen in ihrer großartigen Mannigfaltigkeit besser überblicken zu können, ist es ange- messenzwei Arten von Bewegung zu unterscheiden, die sich in

Sind sie doch auf eine Weile in einer reinen Freude ge- wesen; und hat doch unsere Mutter Erde viel Kraft und viel Lust wieder wachsen zu lassen, wo Menschenhand ge- brochen

Ende, so daß sie den Querarm eines Wegweisers oder Galgens darstellen, und belastet das freie Ende; oder man unterstütztbeide Endpunkte und bringt die Gewichte in der Mitte ihrer

nicht sein, weil sich dieses Gelenk hinterwärts beugt· Es ist vielmehr das Fersengelenk, und der bei manchen Vögeln sehr lange Knochen zwischen ihm und den Zehen ist der nur

Unser Schuhmacher verkaufte nach einigen Wochen den ,,verdammten« Kater an einen Bauern, der arme Murner wurde nun in einen dichten Sack gesteckt und zwei Meilen weit über das

griffen und Gewohnheiten hierin sehr entgegen, daß hier ein durch seine Schönheit und Größenverhältnissc in Er- staunen setzendesGewächsgeopfertwerden muß, um einigen Menschen, die

·Dauerhastigkeit auszeichnen, sondern auch durch verschiedene Kurzem bringt Herr Vöeklcr Matten oder Lauftepviche in den Handel, welche sich nicht allein durch ihre