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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1924.08.15 nr 16

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Academic year: 2022

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15. Kttguft 192 4 . [ 5 3 . 3ttl)rgattg.] 1217

$ e f t 1 6

S d j r t f 1 1 e 11 c r :

3 ujlt3rat D r.^ w tiM S B la g ttu s , Berlin, He^tsam nalt D r. ^eittuici? SHttettfcetrgev, Cetpstg,

unter ZHittoirFung Port Kedjtsam palt D r . 21l a y ^ a c t y c n b u r g , iiTattnßeim .

D e r la g : l t ) . ZIToefer

23h

c^fyatt M u tig ,

3

ni?-: © scar Branbftetter, £ e ip 3t<j, Dresbner S trafe \ \ / \

3

.

____________________ 5 e r n | p r c c f | e r H t . 7 2 5 6 6 / D r a ^ t o n f d i r i f t : S m p r t m a t u r / p o | t l ^ e ( 6 f o n t o £ e i p 3 i g K r . 6 3 6 7 3 .

Be3ugspreis bis auf »efteres monatlich fü r Ausgabe A (m it ben „Itadjridjten bes Deutfcßen Anroaltoereins" einmal m o n a tlt*) HT 4 50 für Ausgabe B (oßne biefe Beilage) ITT. 4 . - ; bei <Ein3elßeften jeber Bogen 3u 8 Seiten 40 P f. $ ü r bas Auslanb erfolqt Beredmunq m .be.r IDatirung bes betr. Sanbes. Der Be3ug erfolgt am 3toe*mäßtgften bureß bie p o ft, boeß nehmen a u * bie Bueßßanblunqen unb ber Derlag BefteEungen an. Befcßroerben über mangelhafte 3ufteEung finb bei Poftbe3ug ausfcßlie&licß bei ber p o ft ati3ubringen.

H m e t a e n i ie 6cS/ i ,!a I{e" e 12 P f-. f ü r ¡><m S ie lle n m a rlt 10 P f., ' h Seite ITT. 175.— , i / 2 Seite H t. 90— , V * Seite 11X. 50— D er U m e ig e n ra u m wirb in

» i" t W e. ,?t rc ; n,“ n,9s!‘ t l f t 3U *T rennung5[tri(t| g e re g n e t. D ie ®r5Be ber Ilri^eig e i jt bei ber BefteUung in m ia im e te r n anrugeben. B e i C b i f f r e . a n ä e i g e n tom m en nod) 50 P f. ibeb iibrcn I jin ju . 3 c it | ! w n g e n ausnah m slos a u f poftf<he<Honto m . m o e fe t B utf)f)a nö[ung , Ceipgig 63673 bei B e fte D u n g e rb e te n .

P r c u 0 t f c ^ e K e d j i s a n t D ä i t e ? V o n ¡RecßtgaMtmlt D r. Ö lf lt t e g ,

Vorfifccnber beö 9fu3fd)uffe3 be§ ®eutfrf)en SlnmaltPereing fü r öffentliches ¡Recßt, B e rlin . d ie V e rtre tu n g ber ¡Parteien oor bett V erW altungg*

gerußten beg ¡Reiches unb ber Sänber ift eine ¡Jlngelegcnßeit, bet bie beutfcßen SledjtSamtiätte feßon feit etwa einem ja ß r * geßnt ernfte ¡E ufm erffam feit gemibmet haben fomoht in bent g re ife ih re r StanbeSPertretnngen als por bem j-o ru n t ber ö ffe n tiid ffe it. V o n W itfang an erfannte m an, baß in erfter S in ie bie Velange ber ¡prioatpa rteten gu fd)üßen fin b , ba bie Veßörben, bie a ls ¡Parteien im. V e rw a ltu n g g ftre ito e rfa ß re n auftreten, bureß red)tgfunbige B e ra te r, in ¡Recßtfpredfung unb (S chrifttum ihres V e reidig m ohierfahren, Pertreten finb.

S.Rit ber ¡Rüdficßt auf bie Velange ber ¡Parteien geht bie*

fenige auf bie ¡Rechtspflege unb bag ©erießt § a n b in § anb.

V ia g eg in eingeineu fyäifen ¡Ridfter geben, benen bie Pom Sinmatt aufgeworfenen ¡Recßtgbebenfen unb © inreben lä jlig falten, fcßließlicß if t bag allgemeine jn te re ffe an materieEer VJaßrßeit Wicßtiger a ls bag © ingelintereffe an bequemer U rte ilS fä llu n g .

©nblicß mag eg m it (Schiller auch hier heißen: „ d e r braue ÜRann benft an fich feibft gule^t." ¡Eber er benft bodh an fieß. d ie fü r bie 2 ln w a ltfd )a ft berlorenen ¡RecßtSgebiete fin b fo auSgebeßnt unb gaßlreidß, baß bie fEEgemeinßeit aueß fü r bie ¡RecßtSanwaltfdßaft etwas gu tu n Perpflicßtet ift. dureß bie S chaffung ¡nichtiger großer Sonbergericßte, icß erinnere n u r an baS ¡ReicßSwirtfcßaftggericßt, baS SfarteEgericßt, bie SßatiprüfungSfteEe, bie beim jin a n g m in ifte riu m gebilbete kom * m iffio n tt. P. a. fin b unzählige ißrojeffe aus bem 9Intoaltg*

äioang herauggenommen unb Werben nun ju m aEergrößten i e i t oßne fReEitganwälte bearbeitet.

■3)ie pribate Stf)iebggerichtgbarfeit ber K a rtelle, (Sruftg, Sfonpentionen ufw . loenbet in unglaublich weitgehendem U m * fange bie Sflaufel Pom Slugfcßluffe ber fRedftganwalte an.

“S ie g iitje lfirm e n werben burtf) w irtfc^ a ftiid )cn $ ru c f in fo manche SipnPention hereinge^wungen; fin b fie b a rin , fo m erfeit fie erft bie ®röße iß re r ©ntreeßtung. ® er Scßaben, ber ben P a rte ie n bureß biefen M a n g e l beg redftlicßert ©eßörg ent*

fteßt, if t fo groß, baß er gebieterifcß auf Slbßilfe bureß ben

®efe|geber brängt. ® a b muß gefagt werben, obwoßl ober (Peil a uch b e r 9 i e c ß t g a n W a ( t ber w iberrechtlidi @e*

fcljäbigte ift.

® e n n heuie ber E n t w u r f ' beg ß r e u ß . S R i n i f t e r g b e g I n n e r n f ü r e i n e p r e u ß . » e r w a t t u n g g r e e ß t g * a n W a l t g o r b n u i t g 1) ein fadßtic^eS 93ebürfnig nach befferer 9iecßtgberatung unb V e rtre tu n g beg fßublifum S aneriennt unb begßalb einen neuen S ta u b preuß. Verwattunggrecßtganw äite icßaffen WiE, fo ift erftereg erfreulich, aber eg bleibt n ö tig , baran gu e rin n e rn , wie o ft unb wie einbringlicß bie beutfeße WttWaitfcßaft unter ta tfrä ftig e r SCRitßitfe ber S 2ß. in ben leßleit

l ) ® em preuß. © ta a ts ia t borgeiegt in t ^ u l i 1924.

gehn Saßren bag SSort e rg riffe n ßat -), oßne baß eine wefent*

ließe V e fferung ergielt worben Wäre.

Scßon in t 3 ° ß re 1914 ßat ber fSeutfcße SlnwattPerein eine fSenffcßrift in ber 39B. (91 r . 6 ) erfeßeinen taffen m it bem. X ite l:

9 i e c ß t g f e ß u | b e g S ä t e n i n b e r p r e u ß . V e r * m a l t u n g S r e c ß t g p f l e g e p o r u n b n a d i b e r t R o P e t l e P o n 1914.

3 n ber V e grünbung gn biefer iRoPeEe ßieß eg:

„ X ie Xenbeng beg gettenben ©efeßeg, bie V e rtre tu n g bureß A n w ä lte im V erw attun ggftreitP erfaßren eingufeßränten, ßat fiCß bew äßrt."

dem gegenüber wieg bie d e n ffe ß rift m it größtem 9iacß*

brude b a ra u f ß in , baß im V erw altunggftreitP erfaß ren, einem ißrogeßfampf, ber fieß in ber ¡Regel gmifeßen V ü rg e r unb öffentlicher ©ernalt abfpielt, bie SBaffen ungleich ftnb, baß bie Veßörbe fa p ita lfrä ftig e r unb burd) facßmännifd)e V e r*

treter g rä tig Pertreten unb fachgemäß beraten ift, baß bagegen ber ¡Bürger ben I n w a lt beim D bfiegen größtenteils feibft begoßlen m uß, begßalb m eift feinen wäßtt. in fo lg e ber ge*

nannten Xenbeng, fagte bie d e n ffd jr ift, ßat ber gewählte S lnw att o ft nicht bie juriftifeße V o rbE bung , nießt bie © r*

faßrung, n id )t bie ®efe|cSfam m lungen, nidßt bie ¡Recßt*

fpreeßung, nießt bie S ite ra tu r wie fein ®eqner, ber V e rtreter ber Veßörbe.

© eforbert würbe begßalb feßon 1914, abgulaffen Pon ber ungerechten Xenbeng, ber tp riö a tp a rte i ben 9tn w a lt, ben natürlichen V e rtre te r, gu entfremben.

© eforbert Würbe fdßon bam aig 2tnwaltggwang fü r 33e*

grünbu ng ber ¡RePifion, ba bie ©rfeßwerung iß re r fR e ^t*

fe rtig u ttg einen g a E ftrid bebeutet (nictjt fü r bie recßtgfunbige Veßörbe, aber) fü r bie anw altlofe V arte3- © eforbert Würbe B u la ffu n g Pon fRecßtganwätten beim D berberw altungggeridft.

Sdßon bam aig würbe u nfer V erlangen la u t, bie V o rb ilb u n g beg ütn w a ltg m üffe bereits in ber V o rbereitungggeit meßr auf bag öffentliche ¡Recßt ßingeleitet werben, atg" bigßer.

3 n leßterer ¡Richtung ift feitbem. feßon ntancßeS ge*

feßeßen3). 2fucß ßat bie Äriegg* unb fRadffriegggefeßgebuna m it iß re r f^üEe oon V o rfd frtfte n beg öffe u tlid je n ¡Recßteg bie 9Inw altfcßaft in ben metften iß re r © liebe r m it w id jtig e n iß a r*

tie tt beg öffentlichen ¡Recßtg befannt unb p e rtra u t gemaeßt.

SSertPoE w a r iß r babei bie in biefer fpinfidßt u nter allen beutfdjen junftifeßen B e itfcß riften an erfter S te lle fteßenbe ju riftife ß e SBocßenfdjrift, bie nießt mübe würbe, gerabe in bag öffentlidje fRed)t äußerft w irffa m eingufüßren3).

SBäre n u r feßon 1916 ber 9)taßnrnf ber (@. 604) befolgt worben, als fie feßrieb: * 8

2) V g l. inöbef. jS 3 . 1916, 604.

8) i - V . jSÖS. 1924, © . 6.

(2)

1218 © rö te re Sluffäße [guriftifcge ä\iod)cn)djrift

„B H eöiet Qeit unb ©etb iönnte gefpart, lueicfje w irftid je , @ n t t a f t u n g ‘ ber ©ericgte iönnte ergieit werben, Wenn ein facgturtbiger SlnW attftanb augfidjtgtofe B erw altunggftreitfacgen öerginberte, nam cntlicg non unbegründeten ©teuerproäeffcn abriete unb burcg üorßerige facggemäße B e ra tu n g bei ber

© teuererftä rung bie S iffe r e n p n im Keime e rftid te ."

Unb a ll in SS®- 1916, 646 ber fac£) 1 ici)e o b e r ö r t » EicE)e S t n W a t t g s w a n g f ü r b i e l e g t e S u f t a n j ge»

fo rb e rt toarb, ba würbe ber EinW anb w iberlegt, bie SinWätte feien n id jt genügenb öffentiicE) rec^tiicE) burcßgebilbet. „SBer fd) w im men w itt, m ufj in g SSaffer gegen", gieß eg. „ S e r beutfdje A n w a lt gat ficß in ben ©efeßen fe it 1900 precgt»

gefunden; er w irb aucg bie neue Stufgabe p löfen m iffe n ."

B e fanntticg gat m an feitbem m andjen Saien Diel fdjw ierigere fr a g e n ju löfen. aufgegeben.

JüBägrenb beg Kriegeg unb u n m itte lb a r nacg igm waren bie S orgen ber S ln w a ttfd ja ft in anberen Bicgtungert feftgetegt;

aucg tonnen n u r bie w icgtigften S ta ffe ln ber .E n tw id tu n g er»

Wägut werben.

Stuf ber B e rtreteröerfam m tung ber beutfcgcn Bedjtg»

anwätte b. 15. D ft. 1922 p B e rlin begründete S R a g n u g eine Beige bon Sgefen, b a ru n te r:

3. 3 “ erftreben if t : Bege B e tä tig u n g ber Stnwattfcßaft im öffentticgen Becgt, ingbefonbere im ©teuerrecgt unb im B erfagren bor ben Steuergericgten, im B e rfagren bor bem Beicggwirtfcßaftggericgt, bor bem Beicggauggteicggamt, ber Beidgg»®ntfcpäbigunggtom m iffion unb ben p g tre id je n anberen öffentlid^=recE»tlicE)en Begörben beg Beidjeg unb ber Sänber.

SRittet p r ©rreicgung biefeS Bwedeg fin b :

a) E in w irtu n g auf bie Slnw altfcgaft fetbft burcg Ber»

tiefung ig re r K e nntniffe auf biefen ©ebieten . . .

b) . . . B e e in ftu ffu n g ber ©efeggebung; S ln w a itg p m n g in alten Sacßen beg öffentticgen Bedjtg, in denen bag Becgtg»

m itte t n u r auf B e rle tjun g einer Becßtgnorm geftügt werben fa n n ;

c) . . . 3 « erwägen ift ber B o rfd jta g : Siften bei alten Begörben a u fp te g e n berjenigen SinWätte, bie g e w illt fin b , bei biefen Begörben tä tig p fein, © pesialiftentu m (SS®.

1922, 1483).

S u bem Sluffaße B e c g t g a n W a t t e u n b B e r W a t » t u n g g b e g ö r b e n (S 3 B .1 9 2 2 ,1 4 8 4 ) w a r auggefügrt: SSenn ber Becgtäartwait darauf b rin g t, bag bie B e rtre tu n g ber fß ri*

ra te n üor Begörben in alten Sebengtagen, niegt n u r in ftrei»

tigen ißiogeffert erlaubt fei unb fidg reibunggtog augw irfe, fo gefdjiegt bag am aiterw enigften in feinem eigenen Sutereffe, fonbern oor altem im Sutereffe ber m aterietten ©eredgtigteit unb SBaßrgeit, im Qntereffe ber B e a t e n , ja ber Begörben fetbft, legten ©nbeg p t n Bußen ber salus p u b lica , quae est suprem a lex.

S n SS®- 1 9 2 2 ,1 4 8 4 ift eine B erfügung beg preuß. äRi»

uifte rg beg S n n e rn , © e ü e r i n g , 0. 18. S a n. 1922 p m Stb*

britde gebracgt, w o rin eg ge ig t:

„S n b e m er (m ein Beferent) augbrücttidg geröorgob, bag in befonberen Satten bie B e te ilig u n g eineg StnWaltg am. P a g e fein tönne, gat er n u r ben Borbegatt auggefprocßen, bag aug ber dam aligen B u ta ffu n g feine © djtuß foigerung fü r fpätere Satte gezogen werben dürften.

©cßon bamatg wurde in bem Sluffaß ber SS®- die Stage»

aufgew orfen: SBarutn SinW attgbeteitigung n u r in b c f o n b e » r e n S a tten?

© d jo n tä n g ft ift bie beutfdje Bedjtganwattfcßaft auf ben

©ebanten gefommen unb gat fortgefegt die ö ffe n tticg te it barauf.

gingewiefcn, bag ber n u r auf © tre itig te ite n beg Biöitrecgtg pgefcgm ttene B u ta ffunggaufba u bei ben Bibügericgten Oom Sagre 1877 angeficgtg ber. macgtöolten E n tfa ltu n g beg öffent»

liegen Bccßtg öottftänbig überlebt ift.

Sntm er uttb im m e r wieder Wurde b a ra u f aufm erffam ge»

maegt, bag eg p itg e m ä ß wäre, diejenigen BedjtganW ätte, die oorwiegenb öffenttiegeg Becgt treiben w otten, niegt in bie Sfnanggege m it bem giöiten S a nbgeridjt c in p fp a n n e n . S n

^5*®- 1922, 52 ift augfüßrtieß ber ißtan ber ©egaffung Oon K a m m e r n b eg ö f f e n t t i c g e n B e d j t g e rö rte rt unb

© im u tta n p ta ffu n g oon B e djtganw ätten bei einem Swang»

geribgt, Kreigaugfcßitß, B e p rig a u g fd ju ß unb einer derartigen Kam m er fü r öffenttiegeg Becgt gefordert.

® ie S n rcß fü g ru n g biefeg ©ebanteng fotlte ber oom S c u t*

fegen Stnwattoerein ber B cidjgregierun g oorgetegte ©efeg»

e n tw u rf fiegern, bag preug. S R inifterium beg S n n e rn braudjte n u r biefem (¡entwürfe m it einer iteinen tn b e ru n g p g u n fte n

ber Stegierunggaffefforen p p ftim m e n , bann w a r bie StRög»

t i^ f e it gefegaffen, niegt n u r oieten oorganbenen 3te<gtg»

anm äiten, fonbent aucg pgtreiegen abjubauenben BerWat»

tunggbeamten nügtiege egrenootte $ ä tig fe it, bem fßubtifum gebiegenen 9 la t unb ber tRcdjtgpftege © e w in n p bringen.

ÜRan mag darüber ftreiten, ob ein in alten © ä tte tn ge»

Wanbter, aug bem 3ibilrecgtgbetriebe gerüorgegangener beut»

fdjer iReigtganwatt ober ein preugifeger B e rW attungg anw alt im S in n e beg © n tw u rfg , b. i. ein frügerer 91egierunggaffeffor faegtieg beffer Oereigenfdgaftet ift, ©egenftänbe beg öffentticgen fRecgtg p bearbeiten. S o o ie t ift fieger, ben nacg bem preug.

© n tw u rf in erfter S in ie ing Stuge gefügten, attgebienten, ab»

gebauten Berw attunggbeam ten lie g t ber ©ebanfe ber Ber»

pftiegtung beg S a ^iö ib u u m g gegenüber bem S ta a t, ber ®e»

w attunterw orfengeit gegenüber der öffentticgen SCRadjt Diel megr in 9 trt unb B lu t, atg bem freien beutfegen Stnwatt, ber m it bem B t id beg freien B ü rg e rg bie Sänge anfiegt unb darum ben ©ebanfengang beg iRicgterg im Berw attungg»

ftreitO erfagren gtücEticger ergänzt, atg bieg ber aug S n p c g t beg Berwattunggrecgtg geröorgegangene frügere Beam te tu n w irb . SBer SBett unb Seben ognegin m it ben Stugen beg maegtgewognten Beam ten anjufegen liebte, wie fo lt ber ptög»

lieg aug der S tu ffaffung beg freien ÜRanneg die S in g e be»

u rte ile n ?

S e r BerW altunggbeamte ift geWögnt §u fra g e n : S®ag ift §w edm ägig? Siicgter unb tRecgtganwatt fra g e n : Söag ift 5Red)t? Stitcg w irb ber beutfdje B ecgtsanw alt oor bem preu»

gifdjen Ooraug gaben, bag er bie Belange ber iRecgtfucgenben beffer fö rdern ia n n , w eit ber g a n p iRedjtgfatt. in feiner jiö ii»

projeffuate n wie öffentiicg»recgttiigett Stugftragtung in einer

§ a n b Oereinigt ift. SRan benfe an B a u ftu d jttin ie n » unb SBege- ftre it, K onpffiongO erfagren unb © m m iffio n s p ro p g , S if^ ip » tin a ro e rfa g re n unb © egattgttagc, 3 >biiproäeg und Kartett»

geriegtgoerfagren.

Stttcg p fa m m e n g e fa g t: S a g i'tn jie g e n ber fegwaräfeibeueu Bobe atteiu tu t cg niegt, b a p gegört m e g r!

Sitte biefe S in g e gaben w ir Stnwätte in ber öffenttieg»

fe it tängft e rö rte rt, atg der oortäufige © n tw u rf eineg © e » f e g e g ü b e r b a g f R e i c g g o e r w a t t u n g g g e r i d j t erfegien.

SBir gaben bamatg barauf gingewiefen, wie biefer © n tw u rf burcl) jietbew ngten Slugfcgtug jagtreieger, wiegtiger unb gut üorgebiibeter B e rfonett O.on ber iRicgterbanf beg IReicggoerwat»

tungggericgtg die iRecgtgpftege fegäbigen müßte. SBir gaben bamatg gefordert (SS®. 1922, 49), baß in jedem S e nat au)

© ru n d gecidjtSüerfaffunggm äßiger B o rfc g rift ein frügerer SRecgtganwatt m itw irte n muffe. SSir gaben barauf ginge- wiefen, baß bag preuß. D berüerW attungggeridjt in feiner ©e»

fdjicgte jw e i feiner p ä fib e n te n jä g tt, bie aug bem Stnwattg»

berufe geroorgegangen fin d , baß burcg bie befonbere R affung beg © ntm urfg aucg fämttidge 3 >Dd» unb S tr a frid jte r, wie IRedjtgtegrer auggefegtoffen w ären, obfdßott eine Beige godj»

angefegener frügerer unb jegiger SRitgtieber beg preuß. Dber»

üerwattungggericgtg aug bem B e rufe beg ß iö itric g te rg ftammte.

S ie fe mtfere Bem erfungen (SSB. 1922, 49) w aren fü r bag B e icg g m in ifte riu m beg S n n e rn Stntaß, eine Beige wieg»

tig e r Berbefferungen in den 2 . E n tw u rf a u fpueg m en.

Bacg jagretangen B o ra rb e ite n gat ber B o rfta n b beg S e u tfd je n StnWattOereing im S n n i 1923 bem B e ic g g ju ftip m in ifte riu m ben E n t w u r f e i n e g © e f e g e g ü b e r b i e B u t a f f u n g b e r B e c ß t g a n w ä i t e b e i B e r w a t t u n g g » g e r i c g t e n u n b b e f o n b e r e n ö c r i d j t e n überreiegt. S ie fe r E n tw u rf ift ben Säubern pgegangen, wogt aucg oon ben mei»

ften bereltg begutaegtet, oon B a g e rn p ftin tm e n b . ©ine Bacg»

riegt über bag S cg id fa t beg aucg öon einigen BorftanbgOer»

tre te rn im S a n u a r 1924 im B e ic g g ju ftis m iu ifte riu m münb»

tid j erläuterten ©efeßegoorfegtageg ift bem Seutfcgen Sin*

w attüerein big jegt — b. i. 14 Btonate nadj Slbfenbuitg — nod) niegt pgegangen. @r muß inbeffen Wogt fegon in ber S n ftattä abgetegnt fein, fo n ft gatte niegt ber partitutarreegt»

liege preuß. E n tw u rf entftegen tonnen. E i n f e r E n tw u rf beftim m te in § 1 :

„ S ie 3 « ta ffu n g ber Becßtganwäite e rfo lg t außer bei den orbenttiegen ©eriegten aucg bei reicgggefegtidj befteltten ober p g e taffe nen befonberen ©eriegten unb bei B e rw a itu n g g g e rid jte n beg Beiegg und der S ä n b e r." Borgefegen w a r S im u tta n » p ta ffu n g bei einem orbentiidjen und g te ie g p itig n u r einem Sonder» b jw . BerW attungggericßte, ober bei niegt megr atg drei Sonder» b jw . BerW altungggericgten. SBer bei einem gö cg ften Ssnber» ober BerW attungggericgte äugetaffen ift, foitte

(3)

53, g a frrfl. 1924 § e ft 16] © rö te re Sluffä^e 1219

leinen 2 tn p ru d j auf g u ltffn n g bei irgendeinem anderen © e*

ridjte haben. Da§ P roblem der fffreisügigfeit ber Ülnmalt*

fdi)aft innerhalb ber Sauber m ar tu biefem © ntm urf unbe*

rü ^ rt geblieben, Schroierigfeitett fommen aus biefer g ta g e baljer n idjt in iöetradjt.

Stiles bieS ift offenbar im breuh. ^n n e n m in ifte riu m ttn*

e rö rte rt geblieben, meSt>alb m ir nach bem S a |e ju handeln gepoungen fin b : „ D u m u fft eS breim al fa g e n ." S o fei eS gefagt: 9iadj bem dreufj. © n tm u rf mürbe iRubolf (54 n e i ft Ktdjt bteugifeijer Xkrm altungSredhtSanm alt merbett tonnen;

p h h u l ß e n f t e i n , mohl ber erfte frraftifche SSerm altungsjurift, oen D eutfchlanb befeffen bat, mar © e r i dj t § affeffor, m it oen O berüerm altungSgeriehtSräten, bie ©erichtSaffefforen finb, mären bie fäm tlichen äR itglieber beS itammergeric£)t0, bie als 'öorfigenber ober S e ifig e r eines S tra ffe n a tS tagtäglich ber*

b]altunggrecf)tli<f)e fr a g e n bearbeiten, nach p re n t Slbgang tut*

fähig, biefe fra g e n als SSermaitungSrechtSanmälte p löfett.

Stile fßrofefforen ber SRedjtSm iffenfdjaft, auch biejenigen, bie

^e tm a ltn u g S re d jt lefen, fom eit fie ni(f)t iRegierungSaffefforen mären — b. f. bocf) moIj£ bie menigften, bie meiften fin b ©e*

r i eE)tSa|feffor?n —, f)ätt ber § e r r ^ n n e n m iu ifte r nicht fü r geeignet, baS S a rre a u eines ShreiSauSfdjuffeS ju gieren. S'ein 9intoalt, unb hätte er ein iäRenfäjenleben 33ermaltungSred)t getrieben unb ein äR onum entalm erf über SSermaltungSrecfjtS*

Wege gefcfjrieben, mie Q u ftig ra t g r i e b r i d ) S , b iirfte ¿u*

Sfiaffeu merben; a ll’ bie §unberte bon fRed)tSanmäiten in

^ ta b t unb Sanb, bie als ^Berater bott äRagiftraten, bon S litte r*

9utS befi|ern, bie ebrenamtlicb als © tabtberorbnete ja iirje lm te * Jan9 tä tig geloefett fin b , fie haben feinen Ä n p ru d ) auf (Sin*

Tagung in bie Sifte ber fRed)tSanmä(te, bie beim O ber*

üerm aitungS gerid)t geführt m irb, aber fü r gang Preußen gelten fo ll. D abei dürfen biefe beutfdj*red)tlichen blnm älte

°ei ben greuff. äSermaltungSgerid)ten a u f t r e t e n fo oft fie Rollen, ohne fp rü c fm e ifu n g ju befürchten. Idber ber n a tü r*

lchc S auf ber D in g e b rin g t eS m it fid), baff bie ftreuß. S e r*

maltungSrechtSanmälte, bie ihren D ite l auf S d jilb unb S rie f*

L'°gen fegen, bie bont ¡äreiSauSfdjußfefretär, bout S a nbrat, öotn IRegierungShräfibenten, f u r j, bon jebent Einflußreichen enP fo hle n merben, ein rechtliches unb tatfäct)licl)eS SRonofml erlangen, baS ben freien Wettbetoerb ber beutfd)red)tlid)en Bottegen auSfdjaltet, unb biefen tueitere größere WrbeitS*

gebiete entzieht.

91U bieS hätte Oermieben merbett fönnett, menn and) n u r l„u 91 tt m a 11 ju r ^Begutachtung beS © ntm urfS hinäugejogen

»«*■. 2lHe biefe D in g e , bie ich oben a u S prad), bie fü r unS

^b to ä lte belannt, übrigens in ber $ W . fo o ft e rö rte rt toor*

hen finb, ba§ fie G em eingut bilben, hätte biefer eine iiitiu a it em ^Referenten fagen fönnen. Dhne b itte r ju merben, m irb entsprechen, bah Sachen üott folch grober W id jtig fe it, oie Schaffung eines neuen öteuft- SSerufftanbeS innerhalb ine§ bereits öorhanbenen beutfdjen, feber anberen S d p e n *

organifatiott Oor ber ÜtuSgabe beS © n tm u rfi gttr 'Äußerung m itgeteitt morben märe. D ie Üinmaltfdjaft hat ein moralifcheS iRecfjt darauf, ebenfo belfanbclt ju merben, mie alle anberen SSerufSftänbe.

9Sei ber ©egenüberftelluug ber beiben © ntm ürfe — beS breuffifchen auS bem ÜJRinifterium beS y n tte rn unb beS beut*

fdjen öom Deutfcfjen 21nmaltüerein, ntuh m an letzterem fchon auS bem © runde ben ® o rju g §uerfennen, meil er ein b e u t * f d j e r ® n tm u rf ift. ^ n t ^ a lfre 1877 ift unS baS ungeheure

@ tüd einer allgemeinen beutfdjen © eridftSberfaffung, eines einheitlichen ifsco^ehoerfahrenS unb uns Slnmälten einer beut*

fdfett fRedftSanmaltSorbnung erftanben, feitbem ift noch (SinigeS ju r fRechtSeinheit hinjugefom m ett, inSbefonbere innerhalb beS SSermaltungSredftS ift S te in um S te in auS bem h a rtitu la re n fRechtSbau abgetragen unb in ben fReidfbbau ü b e rfü h rt morben.

S o lle n nun ßreußifcfje, fnchfifdhc, th ü rin g ifd fe tt. a. SteclftS*

anmälte gefchaffen merben unb fo bie beutfdfe 9lnm altfd)aft in eine S ln ja h l fid) entfremdender Säger hereingetrieben merben.

S o lle n fegt, nachdem bie „fe u d a le n " SBermaltungSbearnten im Sferfchminbett begriffen fittb , feubale ßretißifdje 9lnm älte er*

flehen, bie attf ihre jitn liftifä fe n H'oliegeu herabfehett? DaS burfte nicht lom nten, am atlerm enigften oom § e rrtt ffm te n * m in ifte r! ©erabe bie ^ o rf^ n n g e n ber legten ^a h rje h n te auf bem ©ebiete beS SSermaltungSredftS — id) erinnere n u r an baS unOergleidflidfe äBerl beS a tlju frü h oon itnS genom*

menen St o t nt a m t , eines © e rid jtS a ffcffo rS : Shflent ber redfiSgefchäftiidfen S ta a tsa fte , an bie A rbeiten beS SlltmeifterS O tto S Ö la h e r u. a. — haben bie SanbeSgrenjen Überflutungen unb fid) bemüht, ein beutfd)eS iBerm altuugSredft a u fjttje ig e n ober ju fdfaffen.

lln fe re ergrobte ® h ie »8eric^i§6a rfe it m uh fü r a l l e beut*

fcfjen Ittm ä lte gelten. $reti'hifd)e A n m ä lte dürfen feinen anbe*

reu ©htenlolms ha l*£n mie öai)rifrf>e uff.

2lud) mer Oon beutfcheit Slnmältett f i p bisher fchon p e * jia liftifd ) bem Serm attungS rerift mibntete, blieb Oor © itt*

fe itig fe it und äSerfnodfetung m eift bemahrt. Sntmeber mar er zugleich IRotar, ober er hatte auch innerhalb beS IReidfS*

OermaltungSrechtS SSetätigung. Sluherbem befigt ber beutfdfe 2ln m a lt die bodf mohl unbeftritte n tiefer gehende m iffenfdfaft*

lidje SSorbilbuitg beS ©eridjtSaffefforS, bie ih n befähigt, fiel) unfdfroer in baS ©ebiet beS öffentlidjen iRedjtS ein^uarbeiteü.

D ie ^ra g e ber g u la ffu n g ooit fRegierungSaffefforett unb abätibauenbeti )8 erm«ltungSbeamteu ift alfo gn löfen n u r auf bem 23oben beS ©ntm urfS beS D eutfdfen 2lnm altüereiuS, der bie 3 uIa ffu n g auher bei ben ordentlichen © eridften auch bei reichSgefegiid) befteKten ober p g e la ffe n e n befonberen ©erichten und bei SSermaltungSgerichten beS IReidjS unb ber Sander borfteht. 93ei biefer S onbersulaffuttg m üffen bie Sfonfurrenä*

bebingungett fü r ©erichtSaffefforett unb 9fegieruugSafftfforen gleich — frem ® a h n bem S ü chtigen ! D a s ©efeg ber natürlichen -JluSlefe m irb geigen, mer ber ©eeiguetfte ift.

33*

G cinige f u r j e 2 3 e n te rfu n g e n .

SSon ©eh- S itflig ra t $ r o f. D r. f f ir ü d m a t t n , 9J?ünfter i. SB.

- 1. 3B o h u u n g S m i e t r e d) t.

g J F ne unerfreutichften © rf^e in u n g e n ift ber h°d)*

n o t ? - k ' tt,0^ l habende, ja reiche SRieter, ber auf Stoften beS

©? •¿ben^en ^»auSbefigerS bie S fo n ju n ttu r fü r f i p auSnugt.

mm? , uu^ eg re iflid ), bah bisher bie ^Regierung fich nod) nie*

treff hat, biefe © ruhfte üon ÜRietern befonberS jtt enJ etJ- ® ie m üßten m it alle n ÜRitteln Oeranlaht merben,

’ i p« , Öer I e^ er ju bauen ober doch in einen SRettbau ein^u*

loettn1 ßeti*<htet hie W ohnungsnot g a n j ein fe itig , Qpfrfln m an im m er n u r darauf ficht, mie Oon unten he* S u ft bon ^en Serben fann. SSiel beffer unb m irfungS üotfer fann frä ft °ben ^er ^ u!t gefd>affeu merben, indem bie jahlungS * e n tw - ‘ ‘ © aleher pem ber § ä u fe r auS folchen W ohnungen aemp- r merben, itt betten fie bie SSorteile beS ÜRieterfchugeS D ie n*1 Öm m j1 ^e*1 m irflid ) bebiirftigen Schichten geniehen.

©ehn»»” ^ ^lleterfdfuggefeggebung ift bod) getragen Oon bem ioerh> renp c® '"°^e her to irtfch a ftlid ) fchtoadje SRieter gefdjügt und Crf,'"iDan.n mach e m an audf © m ft m it biefem ©ebanfen d e r „ c nic^ t ‘3en »ah lu n g sfrä ftig e it KRieter a u f S t o f f e n bearfitp^. e r ett M i e t e r und jieS öauSbefigers. 2Ran molle J n, bag der betreffenbe §auSbefiger, ber ben reichen

SRann fündigen fa n n , felber gar n id )t fo gro|ett^ SSorteil haben m irb, mohl aber merben bie üon unten nadfbrängenben anberen 9Rieterfd)id)ten baoon iRtigen $iel)en, menn oben S u ft gefdjaffen m irb.

S iele URieter merben fich natürlich ber_ 5’eftftellung ent*

pehett, aber bie m eiften fin b denn bod) auf © ru n d ber ein*

fachen D atfadje ju faffen, bah fie fefjott fe it jeher Oor der W ohnungSämangSmirtfchaft ober ju ihrem b e g in n in der dam als teuren W ohnung gemohnt haben, die fie nun u n te t SluSnugung ber fo n ju n ftu re n meiter behalten molfett. ©S gibt aber aud) nod) andere W n je id je n : 2lu to , S a g b g a ^t, foft*

p ie lig e ©emohnheiten unb iReifen, großes D ie n ftgerfonat, fürs, eS lä ß t fich fehon fel)r ©rheblid)eS finden. S m N o tfa ll müßte m an ber WohnungSbehörbe, meld)e eS n u n audj fei, bie SSefugniS geben, fid) oon ber Steuerbehörde eine a ll*

gemeine üluS fu nft ein^nforbent, ob ju ben © in fü n fte n beS betreffenben ilRieterS bie üon ihm gezahlte SRiete in ange*

ttieffenent SSerhältniS fleht- D a n n merbett m ir fd)on eine er*

freutidje ^Belebung beS iöaum arftcS erleben. ©S ift g a n j m erfm ürbig unb b e rü h rt eigenartig, baß bie äRieferoereine, bie bod) gemiß n id )t befcheibett fittb , biefen ©ebanfen bisher

153*

(4)

1220 © rohere Sluffäfse ßuriftifdje aBodjenfdjnft nodj nic£)t m it alle r © e ftim m tljc it aufgenommeit ijabett. ©Senn

fie tl)rc S te llu n g fd jü je n motten, bann m irb eg bah ertblidj jto ifd je n B ie te r unb © lie fe t gefdjieben m irb, unb baff n id )t unterfdjiebglog bie ja l)lu n g g frä ftig fte n B ie te r unter bem Sdjufcc einer n u r fü r bie © djm adjen berechneten ©efebgebung anbere, bie erheblich fchmächer ftnb atg fie, augbeuten. © o jia l*

b o litifd je r (Eifer a ttein tu t eg nicht, eg muf$ auch etrnag p ra f*

tifche Sebengerfahrung unb oor altem m ehr © e re d jtig fe itg fin u Ijin ju fo m m e u . ©g g ib t feine größere U ngeredjtigfeit, atg in einer auf ben © te u e rje tte t abgeftim m ten ©efebgebmtg bag Ungleiche gleich ju behanbeltt.

I I . © i j e l i r f j e S © i i t e r r e c h t .

93!an fa itn fid j fdjon benfen, m ohiit fair g a jjr t geht, im m e r h in gebe ich folgeubeg ju bebenfen. © la n fa n n bag

© üterrecht niematg bon bem © rb re d jt trennen, beibe ergänzen fief) in ihren m irtfchaftlichen © H rfnngen. 'S am t aber barf man nicht an ber S a tfadje oorübergeljen, bah u nter hundert g ä lte n ncununbne unjig © ta le bag Verm ögen auS ber ermerbenbeit m ännlichen iganb fla m m t. (Sie fogenannten reichen (Erbinnen haben meiter nichts getan, atg eben ju erben; geht m an bie

© efdjledjterfolgen ju r ü d , bann ftößt m an frü h e r ober fpäter auf bie fefjaffenbe m ännliche ¡öanb, ber ber g a m ilie n re id )tu m ju oerbanfen ift. © em ifj fönnen aud) fd jo n einm al m it bem

©nabengefdjenf einer fdjönen © tim m e itfro. begabte Sfünftle*

rin n e n Verm ögen ermerben, g ra u e n fönnen u n te r Umftänben bag © efdjäft ihreg ©tanneg erfolgteid) m citerführen, m e n n f i e g e e i g n e t e m ä n n l i c h e Ü t n g e f t e t l t e f i n b e n , aber eg g ib t eine © re n je , mo aud) bie m ännlichfte g r a u ben XU amt nicht erreicht. SBenn beibe ©efdjlecfjter erbredjtlich gleidt behanbelt merben, fo lie g t b a rin tatfäcf)lidj fdjon eine ©eoor*

ju g u n g ber g ra u .

SB ill m an ferner bie erljattenbe SSätigfeit ber g ra u Oer*

gleichen m it ber fdjaffenben S ä tig fe it beg ©tanneg, fo fontntt bod) n ttr etma bag © e rf)ä ltn ig oott 1 :2 heraug. © o ll alfo bie g r a u fchon bei Sehweiten güterrec£)ttic£> aufgebeffert merben, bann m uh ih r gefejdidjeg © rb re d jt entfbredjenb oerm inbert merben. © o n ft fchenft m an m it beibett §änben.

E rin n e rt fei baran, bah bie groben © efdjäftgherren reget*

m ähig u n te r ih re n Stinbero teftam entarifch bie Si'obftetiuttg augfdjliefjen u n te r beutlicher © e ö o rju g u n g ber ©ohne. (Sljn*

lidjeg ift auch in la n b m irtfd ja ftlid je n Streifen häufig. (Sag ge- fchäftlidje, gemerbiiehe, la n b m irtfd ja ftlid je Unternehmen ntuh lebensfähig erhalten merben unb hieroort bflt id jlie fjlid j bie ganje g a m ilie ©ttben.

Unbebingt m uh nt. ©. itt bag © © (8 . eine © eftim m ung hinein, baff ber überlebettbc © a tte ohne (Anrechnung auf feinen E rb te il ba§ X iuhunggredjt an ber SSSoljnunggeinricbtung haben ntuh, eg fei benn, bah er mieber heiratet, © t ntuh in ber ihm lieb unb teuer gemorbenen Umgebung bleiben bürfen, 3 uglei(h tnuh bet © rb fa ll über bie (Augftcuer ber g r a u anberg behanbelt merben, alg bigher. ©g geht nicht, bah ber © tarnt, menn bie junge g r a u im SSodjenbett nach fa u tn e in jä h rig e r

©he ftirb t, bie © ugfteuer behalten barf. © in b bei tinbefin berter ©he bie a u g f t e u e r n b e n © tte rn nodj am Sehen, fo m üffen atte oon ihnen h rrrü hrenben Sachen an fie ju rü c f*

fallen. (Anbernfattg fallen bie m ertoottften g a n tilie n ftitd e , bie ben leiblichen Stinbent unb © nfeln jugebadjt maren, burd) bag SS ürfelfjtiel beg ©rbrechteg in eine g a n j frembe g a m ilie .

@o m ar bie (Augfteuer benn bod) nicht gemeint.

S o llte bie (Abänberung beg © ü te rre d jtg nach ber Stich*

tung, bah aud) bie fo n furrierenben SBirfm tgen beg ©rbredjteg tn itb e rü d fid )tig t merben, nod) nicht augreichenb oorbereitet fein, bann märe eg beffer, bie © efchluhfaffung oott ber Jagegorbm ittg abjufeltett unb bie g ra g e auf breiterer g iite r*

unb erbredjtlicfjer © runblage nod) e in m a l üorjuneljm ett.

I I I . ® a J i t a t b e f dt a f f u n g.

Sag ©adjfteljenbe gehört ftreng genommen nicht ju r Sagesorbttung, eg fei aber alg Xlugbücf erm ähnt, © t. ©. m uh bie ©efejjgebung bie S ilb u n g Oon fm Aaten Sanbfdjaften,

© ta b tfd ja fte n unb gem ifdjt S ta b t* unb Sanbfdjaften erleich*

tern. © ta n fa n n ja annähernd bag gleiche m it © efam thhim - tijefen erreidjett, aber bie gefam tfdjutbnerifdje H a ftu n g geht über ben © ebarf hlnattg unb erhöht fü r ben einzelnen u n n ö tig bag SSagnig. 3 ugegebett, baff m it ben fo gefd)affenen p ri*

oaten S frebitorganifationen © efal)ren fü r bie © e teitigten oer*

btmben fin b — bag braucht m an m ir n id jt erft ju fagen —, im m e rh in m uh biefe © tö g lid jfe it eröffnet merben, um ber Orioaten .trebitbefd )affung entgegenjufom nten. D b oiel babei heraugfotnmen m irb, m irb baoon abl)ängen, ob fid j bie in g ra g e fommenben Streife jt t einem foldjen B u fam m enfdtiuf;

erttfd)iiehen merben, unb ob eg ihnen gelingt, ©elb ju finbett.

S e r © in n märe b e r: S e r e injeltte © ru n b b e fijjcr, ber fein

© ru n b ftü d ju r Otealficherheit ju r © e rfügung ftettt, erl)ält gemiffermahen eine ffSroöifiott b a fü r, bte aüg ben 3 tn fett ber Oon ber S a n b fd ja ft ober © tabtfehaft gegebenen S a rlehen h e ra u g g e m irtf^a fte t m irb. SBer felber ©elb braud)t, erhält eg, mer eg nicht braucht, fa n n menigfteng m it feinem © ru n b * ftiid eine befdjeibene © ro o ifio n Oerbienen.

für bie ^tutoenbung ber SSerorbttuitg über ba0 Serfabren in bürgerlichen 3ieci|t^

ftreitigfeiten bom 13. ftebrnar 1924.

©eineinfam aufgefteHt Don beit

9

iid)tern unb 'llnmiilteu Öed £i

6

erlanbefgerid)i§ Süffelborf.

A . © e r u f u n g u n b © e r u f u n g g b e g r ü n b u n g . I. S ie g r if f ju m Xtadjmeig ber © in ja l)lu n g ber Sßrojeh*

gebühr ift im allgemeinen auf einen © tonat j i t bemeffen (gleich © e ru funggb egrünbnnggfrift).

I I . S ie © e ru fu n g g b e g rü n b u n g g frift ift auf E intra g fomeit ju öerlängern, bah ber d n lo a lt bag gefamte erforberliche ittta te ria l befchaffett unb oerloerten fann. S ie Sluloälte finb Oom E ingan g bet (projehaften burdj bie ©erid)tgfcf)reiberei ju benachrichtigen.

: B. © e r t a g i t n g . 9 tu l) e n .

I I I . Serm ingüertagungeu unb *üerleguugeit follen nach

© tögtichfeit oermieben merben. geb o d f ift bei bahingehenben A n trä g e n bie © efonöerljeit beg ga tte g j u fm tfeu. SXuf bag gntereffe unb ben SSillen ber P a rte ie n fomie auf bie 2Bünfd)e beg Olnmaltg ift (R üdfidjt ju nehmen. S ie © eftim n tu n g , bah erhehlidje © rüttbe oorliegen m üffen, ift m e ith e rjig aug*

julegen.

IV . S a g © e rid jt m irb bett Olnmälten nach © tö g lid )fc it, unb jm a r 2 ©Soeben oor bem S erm ine, n titte iie m toeld)e

©adjeu nad) feiner ü ln fid jt oerhanblunggbereit finb.

9Bünfd)en beibe Ütnioättc in foldjen © adjeit © ertagung, fo merben fie bieg u n te r (Angabe ber © riin b e minbefteng eine äbodjc oor bem. S e rm in e bem © e rid )t m jtte ile n .

C. © e r f b a t e t e g V o r b r i n g e n .

V . © in dugfehluh oon Singriffs** unb © e rte ib ig u u g g m it*

teln fott, Oon © erfchlebfm nggabfidjt abgefehen, n u r erfolgen, ttadjbent bag © e rid jt ober ber © in je lrid jte r eine g r if t nad)

§ 2 7 9 a $($£)• gefe|t. hat. (SSitt bag ©ericht augnahntgmeife ein © o rb rin g e n ohne g riftfe b u n g augfdjliehen, fo fott eg bem SAnmalt burd j © titte itu n g biefer 2lb fid jt © e ra n la ffu n g geben, glaubhaft ju machen, bah bie © e rfb ä tu n g n id jt auf grober g a h rlä ffig fe it beruht.

V I . S ie (Snmälte follen bag gefamte ©Material m it ntög*

lid )fte r © e fdjleunigung fam m eln unb ü orbringe it, fid j aber burch bie g u r d jt oor 9lugfchluh nicht beftimmen laffen, bag

© la te ria l ftücfmeife ü o rju b rin g e n . © lit ber © la u b h a ftm a ^u n g , bah ein © o rb rin g e n nicht g ro b fa h rlä ffig Oerfbätet fei, loarten fie; big bag © erieijt biefeS oertaugt.

D. © n t f e h e i b u n g n a d ) S a g e b e r 91 f t eit.

V I I . ©ine © ntfdjeibung nad) Sage ber Elften ift n u r ju ertaffett, menn baburdj toeber bie @efal)r einer b ru d jftü d * meifen © rlebigung beg (ßrojeffeg begrünbet m irb (ü o rje itig e r

©em eigbefdjluh) noch bie © e fa ljr einer m a te rie ll unrichtigen

©ntfeheibung (U rte il auf © n tn b eineg unooffftänbigen © adj*

oerbattg).

V I I I . S ie (Anmölte fin b fd)leunigft j i t benad)rid)tigett, menn eine © ntfdjeibung itad) Sage bet Elften ergehen fott.

(5)

53. Safrfl. 1924 §tft 16] G rößere Staffage 1221 D ag gefd)iei)t nod) mägrenb ber S ig u n g burdj eine form ular»

mägige V titte itu n g bed Öierici)tSftf)reiberS. daneben erfolgt die Oorgefdjriebene X R itteilung burd j eingefcgriebenett B rie f.

3 8 ilt ein 91nmalt beantragen, bag bie V e rfü n b u n g ber ©nt»

fc£)eibung un te rb le ib t, fo gat er bied ebenfalls fd )leunigft ge»

§ 2 5 1 a Stbf. 1 S a g 4 m itju te ile n , unb jm a r jebenfallS innerhalb 3 Sagen.

IX . B e i ber ©ntfcgeibung nadj Sage ber Sitten ift ber gefamte S lfte n in g a lt ju b e rü cffid jtig e n ; ed cm pfieglt fid),

ber Slnm alt bor © in re id ju n g eined S d jriftfa g e d bei ©e»

r id)t zunäcgft bem ©egner eine Slbfcgrift ju fte flt unb den Em pfang auf bem fü r bad ©ericgt beftim m ten © je n tp la r be»

dätigcn lä g t.

X . ©d lie g t im ^n te re ffe einer Slrbeit» unb B e ite rfp a rn id , ber Slnm alt m öglicljft zeitig p rü ft, ob er m it einer ©nt»

Kgeibung nadj Sage ber Sitten einberftaubeu ift unb bied

^ja g c n b e n fa lld bem © e rid jt atdbatb m itte ilt.

E. S e d j i t i f d j e d .

X I. ©d cm pfieglt fid), bag b o riä u fig bom IG. Sept. 1924 ab bie Senate n u r an e i n e m Sage in ber SSodje bon 9 U gr

S ig u n g abgalten. Sin bem anberen S igung dtage follen me S e rm ine ber © in z e lrid jte r bon 9 U g r ab fta ttfin b e n ; gier ju rönnen bie S ig u n g d fä le unb bie S e ra tu n g d jitn m e r benugt Werben. S o io e it ber zweite S ig u n g d ta g nicgt audreid)t, fitib bfe bigger fü r bie Bem eidterntine beftim m ten Siacgmittage v 'n ju ju n e g m e n .

- X I I . V o n ber B e fugnid, bon bet gu^tegung eined ißro»

to fo ilfü g re rd abjufegen (§ 163 Slbf. 3 3 fß D .) ift (audgenom»

bien bei Bem eidaufnagm en) meitgegenber ©ebraud) 311 ntaegeu.

X I I I . über bie ben © in z e lrid jte rn jugemiefenen Sacgen 'ft bont ©ericgtdfcgreiber u n te r Slr.gabe bed S a tu m d ber 3u»

Weifung eine S ifte jn fü g te n . S ie ben © inze lricgtent zu»

ijeiuiefenen S a djen fin b an ben bom V o rfig enben anzuorbnen»

Den S e rm iite n bem legteren oorzulegen.

X IV . S a ben tü iti^e irid )te ru feine Slrbeitdräum c im i ’ieuftgebäube ju r V e rfü g u n g geftelit loerbeit fönuett, fo emp»

',cg tt ed fid), bag ber Stftenmagen öfter fä g rt atd bidger, Jcoenfalld jeden zweiten Sag, alfo breim at in ber SBocgc.

^ ^ tlin ie n üöet Me SlntoettMutg M t S erorM nw«8 übet bog 5Berfat)tcn tn M rgerlitijen fRcrfjt0=

iüeütgfeüen Dom 13. Seöruat 1924.

MtfflefteJIt Pott den Slicgtcrn Deö Clerianöcdgeridjtd

®iiffeUtorf betreffend BcftcHung nnd SöUgfcit ded ttnjeiridjtcrd.

- I- Slacg (gingang ber Berufungdbegrünbuttg unb 'f k ii*

’biig^ber B u lä ffig fe it ber B e ru fu n g iiberlueift ber V orfigeitbe fictct0 0 ^ 611 e' nem © in ze lrid jte r. Q ft ber V orfigenbe ber Sin*

io-h ba^ eine V o rb e re itu n g burd) © inzelricgter nicgt er»

,erii<g ift, bag indbefonbere eine Bemeidaufnagme nicgt fta ttju fin b e n gat, bag oieintegr bie V o rbereitung beft' C' ncn B e rid jte rfta tte r gemäg § 272 b 3 V ® - genügt, fo

■)anh(Unt cr 0on wegen S e rn tin ju r m ünbüdjen 93er»

d f t a t t ’11^ Ü0L bcm •®cuat u n ^ ernennt jugieieg einen B e rid jt»

3> ® e r © in ze lrid jte r beftim m t S e n n in z u r m ünbtidjen Sach b*Ut-®' gat barauf Bebadjt ju negnien, bag bie

° y u n l i d , f t in e i n e m S e n n in fo gefördert m irb, bag fic

© r erganb lu ng bor bem S e n a t genügend borbereitet ift.

hi bedgalb fegon bor ber ntünblicgen V e rg a itb lu n g ade 6« geeigneten Slnorbnungeu j i t treffen ( § 2 7 2 B b. S tyD -).

nufnai '^ et ® in äelrid)ter ordnet n u r bann eine S3eloetd»

erarfn * e an' Wenn er eine foldfe fü r jm eifetlod erforberlicg Slnors ’ ^ ei en Säßen fo ll er bon ber iöefugnid, bie ruFu.f,0?.11” ® , B e g e b u n g bon Seloeifen bem S e n a t bor»

m°djen En ^ in ir *n 2t u§nag,nefäßen ©ebraueg a e u in i^' ® in äelricgter gat bad (frgeb nid ber bor igm id ) r iftIi5)Ct1f ® er^ anbtungen in einer Stntage gum fß ro to io il

eu.

d d itr r r Beendigung bed 93erfagreud bor bem (itnäei»

f i W . » eöt ®iefer die Sitten m it fu rje tn @utad)ten bem SSor»

S te flm . © rforbexlidfenfalls n im m t ber S e n a t b a ju ln ° ' 06 nodJ Betoeife ju ergeben fin d ober nicgt. 3 m

erfteren S aBe gefcgiegt bied burd) ben (gin^etridgter, im jloeiten beftim m t ber S orfigenbe bon Slmtd roegen S e rm in ju r m u nblidjen ® erga n b iu n g bor bem Senat.

3 u i»cn 9li^itlnictt i>et5tntoalii^öft i»c^ la m m e t*

% txW ä S B . 1924, 881.

SBoit ©enatspräfibent 831ü 11, SBredlaii.

S ie fR icgtlinien oerfurtjen ben Scgloierigfeiten, die fieg aud ben neuen ® orfcgriften ber 3 ^PÖ. befonberd fü r die Übergangdjeit ergeben, a b p g e lfe n . S ie jeigen, bag ed gier»

fü r eined befonberd ¡oogirooltenbeu bie Söebürfitiffe ber $ a r»

teien, die Sage ber Slm oaltfcgaft, aber a u ^ die bereegtigten Slnfpriicge bed © erid)td auf forgfam en b e trie b ber fßrojeffe, berftänbig ermeffenben ^nfam m en arbeiten» ber am fRedgtd»

ftre it beteiligten O rgane bedarf. $ n biefem S in n e feien einige 93emerfungen geftattet.

I. 3 3 e r u f u n g d e i n l e g u n g .

S a d © rfo rb e rn id ber ißerufungdbegrünbung iitn e rg a lb ber S fe g riin b u n g d frift m irb bielleicgt b a ju fügten, bag ber SSerufungdanmalt bon oom gerein in u n m i t t e l b a r e n SSer»

fegr m it ber fß a rte i t r it t , um ben ß e itb e rlu ft, ben ber Um»

meg über ben Slnm alt ber erften .Q njtanj ober ben Skrlegrd»

anm alt b rin g t, audjufdgalteit. S a n tit märe tn. @. fü r bad S3erufungögerid)t biel gemoniten, da uad) bielfacgen ©rfag»

ruttgen gerade auf bie U m le itu n g bed SBerfegrd über einen groifegenanm ait S tö ru n g e n unb Verzögerungen bed 93erfag»

rend ju rü d ju fü g re n finb.

S e r SBorfcglag in 3 i f f - 1 ber fR icgtlinien meift auf die Sßiberfpritdje jmifegen §§ 519, 519 b unb 529 gin.

Srogbem bie fBernfungdbegrünbung bie Slngabe ber neuen Satfacgcn ufm. entgalten m ug unb trogbem bie fBerufung, menn bie föegriinbnng g ie rin oerfagt, ald u n ju lä ffig ju Oer»

merfen ift, tönnen bie neuen Satfacgen ufm. naeggebraegt merben. (Sbenfo fin b — mie allgem ein a ite rfa n n t m irb — die fBerufungdanträge in ber fßegrünbung fü r bie iß artei nicgt öinbenb, m iiffe n aber bei SReibung ber S krm erfung d a rin entgalten fein. S o n ö tig t bie fßrojegorbnung allerbingd ju einer 93egrünbung, bie bidm eilen meber eine folcge ift, noeg fein fo ll.

©ine V e rlä ngerung ber pfeift bed § 519

abfag gälte icg bann, menn ber Slntrag auf g rifto c rlä n g e ru n g oor dem Slblauf eingegangen, darüber aber bid zum Slblauf n id jt entfegieben ift, nicgt fü r angängig, ©ine abgelaufene g r if t fa n n nicgt megr oerlängert merben. S ie fe r Sluficgt ift aueg ber bei bem D S © . in S re d la u aud fRicgtent unb Sin»

m alten beftegenbe „gemifegte Sludfcgug".

I I . f ö e r u f u n g d b e g r i i n b u n g .

S a g Slnträge auf V e r l ä n g e r u n g ber Vegrünbuitgd»

fr ift, befonberd in ber Ü bergangdjeit, moglroollenb beganbelt merben, eraegte icg fü r buregaud geboten. S ie © inftellun g auf bie neuen V o rfcg rifte n m irb befonberd aueg bei den V a r t e i e n , bie © in g riffe in igre ^Srogegfreigeit faum fann»

ten, einige g e it erforbern. S ie in ben fR icgtlinien an»

gegebenen © riin b e mürbe icg im allgemeinen fü r genügend galten. S a d S R a g ber V e rlä n g e ru n g m irb aber ber Sage bed einzelnen S a lled angepagt merben m üffen, unb bedgalb m irb fid) bie ^Begründung bed Slntraged aud) gierüber aud»

jufpreegen gaben. 3 u r © laubgaftm acgung m irb bie © rilä ru n g bed Stnmaltd genügen, menn fie erlernten lä g t, bag er bie B e gründung aud eigenem SBiffen g ib t und n id jt n u r fßartei®

begauptungen O orträgt. S a g regelmägige fo rm u la ra rtig e Ver»

längerungdanträge n id )t fta ttg a ft fin d , ift mögt felbftöerftänb»

lid). S iir bie © ertdjte der erften S n fta n j m irb cd n ö tig fein, V e ia fte n , bie im erften V crfa g re n benugt fin d , atdbatb bei ber Überfenbuitg der Sitten an bad V e ru fu n g d g c rid jt bei»

Zugigen, ober m itju te ile n , loedgatb bad unterbleiben mugte.

S a d V e ru fu n g d g e rid jt lo irb bem V e ru fu n g d flä g e r ben ©in»

gang fo(d)er V e ia fte n atdbatb m itzu te ile n gaben.

S a g die B e gründung n id jt in e i n e m S d jriftfa g ent»

galten fein m ug, fonbem in megreren S c g riftfä ije n entgalten fein fann, ift fa u m jm eifelgaft. @d m irb fieg aber empfeglen, menn eine © rg ö n ju n g beabfid)tigt ioirb, bied m itzuteilen, um ü b e rflüffigen Slufflärungdm agnagm en oorzubeugeit. S e r B e rn fu n g d a n tra g fa n n audj uad) Slblauf ber Begrünbungd»

fr if t e r m e i t e r t merben, unb ed fönnen im fRagmen bed

§ 529 3 ^ ß ö . aud). noeg nad )trä g lid ) neue Sfitfprüdje ergeben mer1»

(6)

1222 öftere (ííuffape [g u riftifd je SSodjcnfcßnit

beit, S o w e it hierbei neue.Datfacßen, V etoeiS m ittel mti> Verneig*

eiitrebeit oorgebradjt werben, unterliegen biefe nt. E. ber guricdw eifungS m öglicßfeit aug § 529 ß iß O . hier u n te r ent*

fprecßenber Wnwenbuttg beS § 522 ßjjSD. D ie V e g riin b u n g in ber E rw eiterung S fcßrift u n befdjrän ft fü r ju lä ffig ju er*

achten, geßt n id jt an, ba bie E rw e ite ru n g unb bie Wnjcßiuß*

berufung nicht gteidim äßig ju bewerten finb. Siefte m an bie entfjjrecßenbe (Unwenbung ju , bann hätte b am it ber Ve*

rufung S ftäger einen ihm nicht ju ju b illig e n b e n Sßeg, bem VegrünbungSzwang unb feinen fo lg e n aus § 5 2 9 . 3 ^ 0 • auSzuWeicßen.

M angeiS abweichenber SBorfrfjriften muß ber V e g rü u * bungSzwang ut. ®. auch tu t V erfaßten .über 9trreft unb einftw.

V e rf. (Unwenbung finben, unb ¿war auch in Plnfeßung ber M it t e l ju r (Glaubhaftmachung. M a g m an biefe auch nicht ju ben V e w eiS m itteln im eigentlichen S in n e z«ßlen, 311 ben V e w eiS m itteln im S in n e beS § 519 3nߣ>- gehören fie nach beffen 3n>ed unbebenflich- geh Ijolte eS nicht fü r angängig, gerabe bei ben VerfaßrenSarten, btd befonberer Vefcßleuni*

gung bebürfen, bie auf Vefcßleunigung abjielenben V o r*

fd jrifte n auSzufdjalten. 0 b eine (Partei ben g o lg e n Der*

f(jäteten V o rb rin g e n s Don V e w eiS m itteln baburch begegnen fa n n , baff fie bie in Vetracßt iommenben 3 eugen gum V e r*

hanblungS term in fteüt, fd je in t m ir aüerbingS zweifelhaft. 3 m S in n ber neuen V o rfcßriften, betten als Siegel bie VeweiS*

aufnaßme Oor bem (prozeßgericßt üorfcßwebt, müßte baS M it * bringen bon 3 eu9en fü r fta tth a ft erachtet werben. D ie (Ge*

fdjäftSlage ber (Gerichte w irb aber fü r abfehbare 3 eü bie D u rch fü h ru n g biefer Ölcgel nicht geflatten, unb beSßatb w irb . regelm äßig bie Vernehm ung ber ge te ilte n 3 eu0en nicht mög*

licl) fein, fonbern ein befonberer, ben S tr e it berjogernber VeW eiSterm in eintreten m üffen. D eshalb neige ic£) b a p , baS (Geftetlen bon 3eugen als ungeeignetes (übw ehrm ittet a n ju * fehlen. (ünberS ift eS w ohl bei ber Heranziehung bon Stften, bereu g n ß a tt ja , fow eit er fü r ben S tr e it benützt werben fo tl, bodj borgetragen werben muff. (SlierbingS muß biefer V o r*

tra g bann fogleidh in ber Verßanblung möglich fein. D ie Entfcßeibung auf ein (Gefud) um V e rlä ngerung ber V e g rü n * b ungS frift ift an fiel; n u r bem (B enifungSflöget befattnt*

jugeben. ES w irb fitß aber empfehlen, fie auch bem V e * fragten m itzu te ile n , um ih n in bie Sage zu berfefsen, feine EinWenbungen bagegen borzuträgen.

g ü r bie bor bem 1. g u t i anhängig geworbenen Sadjen g ilt ber VegrünbungSzwang nicht, bei ihnen ift alfo ber Ve*

trieb ber fachlichen Aufnahm e beS V e rufungS ftreitS ganz nt ber § a n b ber (Parteien geblieben. S o w e it in ben älteren unborbereiteten Sachen D erm ine anfteßen, fönnen biefe un*

bebenflicß befteßen bleiben, fchon unt bem (Gegner (Gelegen*

heit zu geben, burdj V e rfäum niS anträge auf bie Plufnaßme beS S tr e its zu btüden. (Verben in unborbereiteten S a ß e n V e rtagungsanträg e geftellt, ober erfdfeint im D erm ine feine ber (Parteien, fo w irb ein neuer D e rm in anzufegen fein. D ie D a tfa ß e , baß bie Sadje noch nießt borbereitet ift, ift jeben*

fa lls fü r bie Übergangszeit regelm äßig ein auSreißenber (Grunb zu r V e rtagung. V o n ber ?8 o rfc i;rift beS § 251 a Slbf. 2 3 $ ö . — Ptnorbnung beS (RußenS — w irb regelmäßig fein (Gebraud) zu m aßen fein, ba b am it n u r eine Herzoge*

ru n g beS V erfahrens e in tr itt unb baS (Gericht in ben feiten*

ften g ä lte n iiberfeßen fann, auf welchem U m ftanb ber M a n g e l ber V o rb e re itu n g jurüefzufüßrert ift.

I I I . E i n z e l r i d ; t e r i n b e r V e r u f u n g S * i n ft a n z-

D ie SSorfchriften fü r baS Einzelrichterberfahren finben g ru n b fä ß tiß auf alle anhängigen Sachen, auch bie älteren, dtnwenbung. D b baS V e rfa ß e n iit ber V e ru fu itg S in fta n z große Vebeutung erlangen w irb , fa n it bezweifelt werben. Sion ben g ä lte n üorgängiger ^Beweisaufnahme abgefeßen, müßte bei forgfam er (Bearbeitung beS S tre itfto ffe S baS einfachere V erfaßten n a ß § 272 b 3^PÖ- auSreichen. D ie (P rüfung, ob baS eingelric£)tertict;e SSerfahrert fo rtfa lle n fa n n , beginnt fobalb bie (BerufungSbegriinbung oorliegt. (Bei ber D ragw eite ber E tttfdfeibung w irb es fich empfehlen, bie (Beftellung beS SinzelrichterS ben (Parteien alSbalb befanntzugeben. 3 uc (Borbereitung beS S ledftsftreits burch ben Einzelricßter ge*

hört aud) ber (Berfudj g iitlid je r (Beilegung. Deswegen gehört aber nicht ohne weiteres febe Sache oor ben E in z e lrid jte r.

3 w e ife l über bie allgemeine tBergteicßsberatfcbaft ber (Par­

teien w irb and) ber (Borfitjenbe ober (Berichterftatter nach

§ 272 b 3HSÖ- in : SPege fchriftlidher A n frage flö te n fönneu.

(ÄllerbingS m üffen bie (Parteien foldfe A n fra g e n p ü n ftlid ) beantw orten; ob, fow eit eS fich n u r um SHärung einzelner S tre itp u n fte honöclt, nad) § 272 b ober 279 a Oerfaßren werben fa n n , ober ber Einzetricßter zu beftellen ift, hängt oon bem einzelnen g a lt unb Oielleicßt auiß oon ber SSereit*

w illig fe it ber (Parteien ab. Ofacß M ö g lic ß fe it werben bie bei*

beit erften SSege einzufcßlagen fein.

D ie Entfcßeibung beS SSorfißenben, baß ein (Berfaßren üor bem Einzetricßter nießt ftattgufinben ßabe, ift m. E. feine enbgültige. E r fa n n babón abgeben, fobalb bie Sage beS S tre ite s baS erforbert. DeSßalb ift eS angängig, eine Sache, bie bereits bor bem (Gericht berßanbelt ift, an ben E inzel*

rießter zu berweifen, fei eS zu* D u rch fü h ru n g einer be*

feßtoffenen (Beweiserhebung ober zu einer burch bie SSerßanb*

iu n g notwenbig geworbenen 'Ä u fflä tu n g .

3 f t ber E in z e lriiß te r beftellt, fo ift er OoHfontmeit felb*

ftänbig unb in feinen M aßnahm en Weber bon bem (Borfißenben itoiß bom (Gericßt abßängig. (Gerabe biefer U m ftanb n ö tig t zur forgfam ften (P rüfung ber g ra g e feiner (Beftellung. Söie MeinungSberfcßiebenßeiten zäufeßen bem Einzetricßter unb bem (Borfipenben ober bem (Gericßt zu löfen fin b , fagt bie (prozeftorbnung leiber nießt. E in gebeißlicßeS Plrbeiten ift n u r bei engem jfu fam m enarbe iten benfbar. D ie s g ilt befonberS fü r bie Erhebung oon (Beweifen bureß ben Einzetricßter.

D a ß ber E inzelricßter feine D ä tig fe it regelm äßig m it ber 21nfeßung eines D e rm in s beginnt, ßalte icß nießt fü r nötig.

§ 520 3 $ D . t r if f t w oßl 2tnorbnungen über bie erfte D e rm in * beftintm ung, fagt aber nießt, baß, fa lls bie (Berufung nießt als u n z u lä ffig oerw orfeit w irb , in febem g a lle fo fo rt ein D e rm in oor bem (Gericßt ober bem Einzetricßter angefeßt werben muß. (Bei ber erfeßößfenben E rö rte ru n g beS Sacß* unb S tr e it*

üerßättniffeS nad; § 349 3 ^ 0 - fa n n allerbingS n u r an eine münbtieße V e rßanblung gebaeßt werben. 21 ber nießt jebe Sadße, bie aus beftim m tem , einen E in ze lß u n ft betreffen*

ben (Snlaß bem Einzetricßter zugeteilt ift, w irb folcßer ooll*

ftänbiger E rö rte ru n g bebürfen. K lä ru n g im SBege feßrift*

ließen V erfahrens w irb o ft genügen. (Sucß bie g ra g e ber (BergteicßSbereitf^aft w irb oon bem Einzelricßter fcßriftlicß ge flä rt, aud) m it fcßriftlicßem (PcrgleicßSoorfcßlag bisw eilen ein Vergleich ßerbeigefüßrt werben fönnen. geben fa lls w irb aud) ber Einzetricßter ,jeben nießt unbebingt uotwenbigen D e rm in oermeiben m üffen.

H a t ber Einzelridßter einen V e rßanbluugS term in ange*

fegt, fo fteßt biefer einem D erm iite oor bem E e r iß t gleid).

DeSßalb muß hier ben (Parteien bie gleicße M ö g licß fe it ber D eilnaßm c gegeben werben, wie bei jenem. SPie baS im einzelnen bureßzufüßren ift, w irb n a ß ben Übungen ber ein*

Zeinen (Gerichte oerfeßieben fein. Vereinbarungen zuüfcßen (Ricßtern unb Pinw älten werben ßier helfen m üffen. ¡Seines*

fa lls oertragen bie V e rhandlungsterm ine beS EínzeírídjterS bie gleiße V e ßanblung, wie bie (BeWeiSaufnaßmetermine, in benen wegen ber V e te ilig u n g bet 3 eugen auf bie (Beteiligung ber A n w ä lte nießt im m er (Rüefficßt genommen werben fann.

D ie Vebeutung beS § 529 3 ^ 0 - fü r baS E inzelricßter*

oerfaßren ift nießt ganz Zu überfeßen. D ie Entfcßeibung bar*

über, ob ein V o rb rin g e n a ls öerfßätet zurü<%uwerfen ift, fa n n n u r im U rte il getroffen werben unb ift, iß re r 21nfecßt*

b a rfe it wegen, in biefent zu begrünben. D ie (Begriffe ber Otb*

fießt ber Vrozeßoerfdjleßßung unb ber groben (Racßläffigfeit unterliegen ber (Racßßrüfung bureß baS 91e0ifionSgerid)t. 21n*

berfeits aber muß fieß ber E in z e lri^ te r fü r feine V o rberei*

tungen fd ß ü ffig werben, ob eine g u rü d w e ifu n g aus § 529 3 V Ö . in (Betracßt fom m t ober nicht. Slucß ßier w irb n u r gemeinfame 9Irbeit beS EinzelricßterS unb beS EericßtS fö r*

bern fönnen. D aß fo n ft ber V o rtra g ber (Parteien oor bent Einzelricßter bem üor bem (Gericht gleidjfteßt unb in fo w e it biefer V o rtra g nach § 529 z« beurteilen ift, fd je in t m ir nießt Zweifelhaft.

IV . E n t f c ß e i b u n g nacf; S a g e b e r 2 t f t e n . g iß glaube nießt, baß bie uielbefdjoltene Entfcßeibung n a ß Sage ber 9tften oor ben (Berufungsgerichten, befonberS ben DbertanbeSgericßten große Vebeutung erlangen Wirb.

S ie ift gegenüber ber münblicßen V erßaublung im m er n u r ein Tcotbeßelf, oon beut fparfan tfter (Gebraudj zu mad)en fein w irb . Olber fie ift ein Veßetf, ben bie öielfad) nießt unbe*

redjtigten Klagen über ungettügenbe fR üdfidjtnaßm e auf bie

(7)

53. g¡aí)tg. 1924 § e ft 16] üktjfjere Siuffä^e 1223 VerhaubíungS bereitfdjaft beS © eridjtS unb bie b a fiit auf«

gewenbete V o rb e re itu n g sa rb e it erforb erlídj maceen. IDaS Wirb p u t a ! bie P a rte ie n felbft ju r o erftärften S tü dfid jtna ljm e gütigen. StnberfeitS w irb aber and) fy n , befonberS fü r bie Übergangszeit, w oljlwottenbfte S iiid fid jtn a h m e b a ra u f am fjSíage fein, bafj bie V e rm e h ru n g ber te r m in e burdj baS ©inzeí«

tid jte rü e rfa h re n ben É n w a ít erhotjt beanffratd)t. ® ie fe r ®e«

fíd jtS fm n tt w irb BefonberS bei ber ©ntfcfjeibung barüber, ob ein S ínw alt ím V erhanblungS term in oí)ne fe in V erfdjuíben auSgebíieben ift, gebüljrenbe V eadjtung finben m üffen. Siegel«

utäfjig w irb bie V e rh in d e ru n g burd j W ahrnehm ung eines an«

beren T e rm in s a ls ausreichende @ ntfd)ulbigung anzufeljert fein, unb eS to irb bem b flid jtm ä h ig e n © rnteffen beS Slnw alts überiaffen bleiben m üffen, weldjen oon jto e i am gleichen S ig ung sta ge angehenden T e rm in e n er w a h rn im m t. $ a fj ber A n w a lt fid) zur V e rh a n d lu n g oor bem B erufungsgericht Oer«

fleten lä g t, ta n n m it S lücffidjt auf baS V e rh ä ltn is jtDifdjen Igm unb ben P a rte ie n faurn ö erlangt werben. W ie im ein«

Seinen bem S tnw alt o o r © rla fj ber Slitenentfdjeibung ©elegen«

beit Zur W ahrnehm ung beS T e rm in s zu geben ift, fattn n u r

«Heb ben o rtíid je n V e rh ä ltn iffe n unb Übungen entfdjieben luerben.

^evmciöötu'e fteitöergeuimng im 9te$t$ftreit.

Sßon S an im e rge rid jtä rat ® r e d j3 l e r , B e rlin .

ISie g ö lte ber neuen ©efege, bie bem beutfdjett V o lle

°efd)ert fin b , erzeugen tagtäglich neue SiedjtSfragen, fü r beren Bearbeitung unb Söfung ber g ra ftifd je . S iid jte r o ft nicht — über bodf) n u r m it einer getoiffett © iitbufje fü r bie laufenden Arbeiten — bie erforderliche 8 eit ,aufzubringen üermag.

® a erfd)eint eS woI)l münfchenStoert unb ^roecfntäfsig, lüenn oon ber berufenften © teile, ba§ ift gegenüber bem Süd)«

tef zweifelsohne ber S lnw alt, baS Veftreben barauf gerichtet loirb, burch .© rfb a ttm g üon 8 eit m ehr S e it Su r Bearbeitung P u m g ä n g lid fe r SiedjtSfragen fre i zu machen, inSbefoitbere aber bie 3 a l)l ber bem Seichter §u unterbreitenden SiedjtS»

Üagen tu n lid jft zu m inbern. 5)ieS to irb fidjer in einer er«

^W ichen 3 ahl oon fßrozeffen möglich fe in , ohne bah bie forg«

faltige bflidjtgem äfje Slrbeit beS Sad)W aiter3 an ber ein«

äeluen ©adje eine ©inbuhe erleibet.

©inzelne g ä lte , bie biefer, wie ich fagen mödjte, „ffgrogefä«

m onom ie" zu bienen m ir geeignet erfdjeinen, feien im nach*

’*ehenben a u fg e fü h rt:

~ 1. ® ie m ündliche V e rhandlung Wirb abgeiürzt, toenu ber (■Rfdjwalter burch fo rg fä ltig e V o rb e re itu n g ber Sache bem n td jte r baS V e rftänbniS feines V o rtra g e s erieidjtert. ®aS VerftänbniS beS V o rtra g e s w irb aber .noch barüber hinaus 0eförbert, wenn ber Vortragende 'eine weife V e fd jrä n fu itg tm V o rtra g e übt.

s 3)er fid) ergebenbe 3 e' t 9elüin n lo m m t nicht n u r bem mtcgter, fonbern minbeftenS im gleichen .Waffe bem burd j Ser«

tnswahrnehnxung belafteten älnw alte zugute,

m 2 - © ebüljren, oon beren 3 ah lung bie 3 ulä ffig fe it eines

“ Rechtsmittels ober bie W eiterO erfolgung eines ,2lnfprudjeS fJ > a« 0t, fin b ztoedmähig geräumige S e it bor ülb la u f ber ge»

®te(L g r i f t einzuzahlen.

t .'Saburcg to irb üielfach bem 3 tid jte r üb e rflü ffig e Vor»

jj. re itungSarbeft e rfftart. Slber audj ber S ln w a lt üermeibet r .f, m tt einer möglichen V e rd a tu n g beS ©ingangeS ber ©e»

üerbunbenett ©efaljren.

9lr » sübf . 6 n. g . auch fü r baS V e rfahren bei

r e i-m u n b einftw eüigen V e rfügungen erforberlich ift, ift vu.

^tJeUige E inzah lu n g biefer © ebiihr in jebem g a llc geboten.

Watt U Ü 6 r i 9.t ft<h bam it fü r baS ® erid)t wie fü r bett 21n«

a e b f ^ E rörterung ber über bie Sfotwenbigteit biefer fßrozeh*

bei- w befleheuben S tre itfra g e , fo öermeibet inSbefonbere auch ]Jtt|o a it etwaige VechtSnachteile fü r feine fßartei.

h e r ^ ^er beftehenben Unficherheit, ob unb inw iew eit in , . B erufungS inftauz ber ©inzelrichter felbftättbig bie Ve»

Atuerf uuorbnen unb oontehmen foll, erfcfjeint eS g i, , m “ p,l 0' bafe bie beiberfeitigen Sachw alter rechtzeitig ih t m 'fanuutS h ierfür eritären ober ihre hiergegen beftehen«

Bebenfen zum üluSbruci bringen.

aurU ; ‘ ‘§,u r c V erm eidung oon Siontroüerfert finb ztoedmähig i n n p V erfahren bei Slrreften unb einftweiligen Verfügungen

‘3eE, V erufungSbegrünbungSfrift bie n e u e n

^ •! )cn anzugeben unb bie Einträge zu ftellen fotöie and)

bie © lanbhaftm ad)ungen anzuzeigen unb m itzu te ile n (z- V . cibeSftatttiche Verficherungen).

6 . 8 u r Verm eibung oon Siontroöerfen ift bie VerufungS«

fd jr ift Oom Sachw alter beS V erufungS llägerS eigenhändig zu nnterfchreiben.

31uS bem g ltid je n © runbe erfcheint eS geboten, Einträge auf V e rlängerung ber VerufungS begrünbungS frift zu begrün»

ben unb ü o r I b la u f ber V e g rü n b u n g S frift p (teilen.

7. 8 tl:,edmöhig e rfdjeint eS, fogleid) bei © inleg uitg ber B e ru fu n g bie 8 uftetturtgSurfunbe über bie 8 ufteltung beS art«

gegriffenen U rte ils — felbftoerftänblid), fow eit baS U rte il eben fchon gugeftellt ift — beizufügen, b a m it ber V o rfi|e n b e bie 3 u fte llu n g unb ih r S a tu rn fogteich attenfun big machen lann.

8 . 3 u>edmähig fin b üorbercitenbe ©cEjriftfä^e möglich ft frü h ze itig einzureid)en.

W irb hterburch bem © ericht bie V o rbereitung ber Sadje wefentlich erleichtert, fo lie g t fie aber auch tm gröfiten g n te r»

effe beS SlnwalteS bzw. feiner P a rte i, inbetn hterburch häufig bie äftögtichfeit einer fp rä flu fio n auS § 529 3 tp ö - uermie»

beit w irb .

© ew ih la n n gegenüber ber Stoedm öffigfeit beS Vorgehens tu ben üorftehenben g ä lte n , bie an fid ] unzw eifelhaft fein b iirfte , eingewenbet werben, bah im © inzelfalle ein foldjeS Vorgehen aus befonberen Ümftänben heraus — inSbefonbere auS © rünben, bie auherhalb ber B erf° u beS A n w a lts liegen

— unm öglidf ift. ® a h bem fo ift, b ü rfte w ohl feinem Stiebtet unbefannt fe in ; aber zweifellos W irb darüber hinaus in ein»

Zeinen g a tte n eine V e rü d fich tig u n g ber 8 raedmähigfeitS»

wünfdfe m öglid) fein, ohne baß z^ütgenbe § in b e m i3 g rü n b e entgegenftehen. S ie OerftänbuiSOotte W itrb ig u n g biefer 8 wed»

m ähigleitSO orfdjläge W irb bann fid)er in gemiffem ©rabe 21r«

beitS« unb 8 e it0ergeubung bei Stichler unb S lnw alt üermeiben, nnb ber V o rte il hieraus w irb am ©nbe beut red)tfud)enben V o lle zugute lontmen.

SithitetoeU Me SSecorimuttg jue @tti=

iaftung De3 3ieiö)§gerid)t§ öom 15. San. 1924 9ieMftonM:ü9ett, inööeionbere iiie Siüge au3, i»a(]

i»a0 Setufungggetif^i nidjt i>ett gefatnien äcgftoff getoüiMgt Ijaöe?

58ott StechtSauwalt beim OteichSgetiht § u b e r , C eifziö- W o h l in bett meiften oor bem Q n fra fttre te n ber oben«

genannten V 0 . üerfahten SteOifionSbegrünbungen Würbe eine V erlegung beS § 286 8 ^ - 0 . gerügt. SaS gefdjah fid ie r oft auch iu g ä tte n , tu weld)en eS fid), genau genommen, nicht um einen V e rftoff gegen § 286 8 $ ® . Ijuubeite. W a n rügte folche V e rle gung zu a lle r Sicherheit im § in b lid auf § 554 2 b 3 ^ S . ; fd)aben fonnte eS ja nicht.

© e it bem g n lra fttre te n obiger V 0 . m uh a6er in jebem g a tte fo rg fä ltig geprüft werben, ob ber in gonge ftehenbe W ang e! beS U rte ils einen V e rftoh gegen § 286 3 ^ 0 - fte ltt, alfo zur V e g rü n b ttn g ber Steoifion nicht geltenb ge«

macht werben la n n , ober ob eS fiel) nicht oielm ehr um einen V e rftoh gegen eine anbere ©efegeSbeftimmung i)a«beit, bie Steoifion .alfo auf biefen W ang e! gegriinbet werben barf.

§ 286 fd jre ib t bem ©eriegte baS oon ihm _zu beobaegtenbe V e rfahren, nämlich bie V e rü d fich tig u n g beS^ gefamten g n h a ltS ber V erhanblungen unb beS ©rgebniffeS einer etwaigen Ve»

Weisaufnahme n u r in fo fe rn üor, als eS fid j gerabe um bie V rü fu n g ber g ra g e banbett, ob eine tatfäd)lid)e V e haugtung fü r w ahr ober fü r nicht w ahr zlt erachten fei. ® arauS ' bürfte fid; ohne weiteres bie g o lg e ru n g ergeben, baff eine Ver»

legung beS § 286 8 ^P®- n u r ()ann S r age lo m m t, wenn baS ©eriegt gerabe bei ber fß iü fn n g biefer geage etwas aus bem ©rgebitiS ber V e rhanblungen n id jt bead)tet hat, nicht aber, wenn baS B e rufungsgericht auhergalb gerabe foldjer P rü fu n g in einer anberen S tid jtu n g f i ^ folcger U n te rla ffu n g fcgulbig gemacht hat. W it anberen W o rte n : W enn baS Ve»

rnfung S geridjt Vaoteibehaugtungen ungew ürbigt gelaffen hat, welche u n m itte lb a r rechtSerheblidje S atfadjen, rechtSerzeugeitbe ober red)tSzerftöreube £ a tfa d )e n enthalten, alfo Satfadjen, bie um if)oet felbft w ille n unb n id jt n u r zum Veweife oon redjtSerheblidjett ¿ a tfa d je tt Vebeutung haben, bann lie g t ein V e rfto h gegen § 286 nicht oor unh eS tonnen fold)e ffltängel auch jegt nod) gerügt werben, Wenn anberS fie bie Verlegung einer anberen StedjtSnorm barftetten.

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