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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1913.05.02 nr 9

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(1)

3 tä 9 (Sogen 58 hté 64). ©erlin, 2. SRai 1913. [42. Stojjrpitj.] 457

Juri|ltfd)f Uod)ni|'d)tift

J$evausge$eben t>cmt X^eutfcfyen Unxoaltvexein.

Schriftleiter:

3 ufft3rat D r. iju g o H e u n ta n n , Bedjtsamualt beim Kammergericfyt mb B otar, B e rlin W . 55, D r. % it t r id } X H tte ttfc e rs e r, Bedjtsamnalt beim Can&geridjt, Ceipjig.

Perlag unö (Efpeöition: ÎD . SUoefer Bucbí?nnMmt0, B e rlin S. 14, Stallfdjreiberftrafe 34. 55.

P re is f ü r ben J ah rga ng 201tTarft, einzelne H um m ern p ro Bogen 30 p fg . Jnfe ra te bie 2gefpattene p e titje ile 50 p fg . (D ie gange Seite en thält 160 Seilen.) B ereitungen ü b e rn im m t jebe B uchhanblung unb p o fta n fta lt foroie bie (Eppebition B e r l i n S. 14

y r r r t t t s n r t d j r t d j t r n .

SitgcüwMnmg îws X X I . ïlrutfdjctt ¿fanraUftagt*

)u iU w s Im t.

1. © e d ja ttb lm tg ê ta g , S o t t n e r S t a g , b e n 4 . S e p t e m b e r : fReform ber fR edjiS aittoaltS orbnm tg: fjr e ig ü g ig ïe it, S o la lifte v u n g , îln b e rm tg bcS § 5 B iffe r 5 ber 9îedjtS=

an w a ltS o rb u m tg , © fjm tg e rirfitë tu e fe n (S tra fc n fijfte n t,

© h re n g e rtd jtê ljo f).

© u t a d j t e r : 9ied)tS antoalt D r. © i f t o r © e r g e r = S e ip g ig ;

9ied)tSanW ait D r . S i n g e r * © re nte« . S c r t d j t e r f t r t t t c r : fRedjtSatttoalt D r . 9JI. fÇ r ie b =

IS n b e r = 9 K itn ^ e « ;

B fu ftijr a t D r . $ a r t t t e r * ( £ a f f e ï . 2 . © e rlja n b lu n g S ta g , f Ç r c it n g , b e u 5 . S e p t e m b e r :

S ic (S rm tttc ln n g ber S B a ljrlje it in t B itn lp ro je ffe .

© u t a d j t e r : ^ « ft iâ r a t ® . S o f f la = © e r lt it .

© e r i d j t e r f t a t t c r : ^ÿufttgrnt D r. .^> e tï6 e rg =

© re S la u ;

jR edjtS anttm lt D r. SOÎ i 11 e Î = fta e b t= 2 e ip g ig .

ilülföhnrtc fiir brntfdjr jUedjtümmtwlt*.

Sie 9tnwaItSfammer int öirofjfjcrgogtum Reffen ijat ber nffc abermals eine ©ciljilfe bon 1000 JC gewährt. Ser amnter uub ihrem ©orftattbc ift für bie rcirfje Seifjilfe cr ^eräO(hfte San! auSgefprorfjen Worben.

tc ^tlüníle^ ííi^ e n Skftitmmmgen bc3 prcufnfrfjcn

S ß a ffc r g c fe h c S .

® on S u ftijr a t B e i t e r , S te ttin .

a 6 ö e ^io fie n - 3 la á )

burrft r nt ^er E n tw u rf bon 1911, auSgeftaliet me forgjaltige langwierige A rb e it ber Äom m iffionen, bie

© illig u n g beS P arlam e nts gefunben, unb bemjenigen, ber bie Wichtige ^ o b ifita tio n burd;prüft, Wirb eS a ls ein herborragenb gelungenes SSBeri erfreuten muffen. Sieben betn im mobernen S in n ausgebauten Problem beS Sdjut)eS bor ©Baffergefahr, bem Seid)e, S alfperren, S trom bauten bienen füllen, üerlörpern fid) jWei ©ebanten in ih m : ber üßunfcf», im Bntereffe beS K ultur»

fo rtfd ritte s , im Botereffe bon S anbW irtfd;aft unb B nbuftrie bie 2luS nu|ung ber ©BafferWerte möglichft ju förbern unb anberer=

feitS bie DiotWenbigfeit, bei ben gefteigerten ©Cnfprüdjen an ben

©Bafferfcfiatj form ell berechtigte 2luS nu|ung ba ju hemmen, Wo fie burd) jWedWibrige ©erfchWenbung ober burd) E in W irlun g auf bie Botereffen anberer bie © o lfs w irtfd ja ft unb K u ltu r fd;äbigt.

9iad; biefen Bielen ftreben bie fo r m e n beS ©efe|eS, ihnen m u f and) baS (Eigentumsrecht, foWohl baS frühere Wie baS neu=

gefdjaffene, W eiten, unb ba überall bie © iH ig fe it, bie B"wd=

m ä fig le it, baS 2luSgleid;ungSprinsip ju r Söfung bon 9techtS=

ioHifionen, Wie eS baS © © S . fdton im § 1024 aufgeftellt hat, ben entfeheibenben B nftanjeu ju r © runblage gegeben ift, ift bie E rfü llu n g ju erhoffen.

SiefeS w irlfd ia ftlic fe ©CuSgleichungSprinäip le h rt nid^t n u r in bem ioirtlichen Slnfpvud; auf ^Regelung ber A usübung foHibierenber 9ted)te, fonbern auch >n ben berfd^iebenften © egriffsform en Wieber. ©Bo © inrid;tungen gefd^affen Werben, füllen eS n u r foldhe fein, bie m it bem Unternehmen bereinbar unb W irtfd;aftlid;

gerechtfertigt finb. ©So © orteile beS 9te<htSprätenbenten bem Schaben beftehenber Siechte gegenüberftehen, lo m m t eS näd)ft bem Batereffe beS öffentlichen ©BohlS auch barauf an, ob ber 9lut}en beS erften größer ift a ls ber Schaben beS anbern. S3o baS ©efeh als K o rre la t ber StechtSentgiehung in erweiterter fJlachöilbung ber ©nteignung bem ©rWerber beS neuen SiechtS bie P flic h t ju r ©ntfd;äbigung beftehenber diente auferlegt, Wirb in ben meiften Bällen ber Um fang ber ©ntfehäbigung anberS als nach t>cn © runbfähen ber Enteignung bafnn norm iert, bah bie @ntfd)cibigung ber © iE ig fe it cntfprcdjenb ben Umftänben nad;

ju leiften fei; eS Werben alfo alle wirtfchaftlichen SRomcnte herangejogen, ber birefte unb inbirettc © orteil, ben ber ©efchäbigte aus ber neuen 9lechtSfd;öpfung erhält, ift m it ju bewerten.

S aS ©efeh ift umfangreid;, Weil eS neben bem neuen eine üDienge alter, erprobter ©eftimmungen, ju m S e il n u r Wenig

58

(2)

1913.

^uriftifc£;e 2Öod;enfc^»rift.

458

»eränbert, in fid; aufnim m t. ABenn auch fteßentoeife bie fo r m e n Der an fid; fchtoierigen M a te rie nicht leicht Berftänblid; gefaxt finb, auci) baS © hftem ber 33«toeifungen leiber nicht tierlaffen ift, fo erleichtern bod; flargefchriebene 2Jfoti»e baS © tu biu m .

S ie nachftehenben geilen foßen lebiglich bie toidjtigften Reuerungen auf bem ©eiriet beä P ri»atred;tS gegenüber bem altpreufjifcffen g u fta nb fliggieren.

©tntetlung ber ©eroäffer. §§ 1— 6.

Aßäljrenb bie älteren SRed;te »on bem Unterfdjieb ber öffentlichen unb nichtöffentlichen ©etoäffer auSgingen, baS 2anb=

recht bie gefdßoffenen unb nichtgefchloffenen Priöatgetoäffer unterfcfrieb, baneben bie Q uellen unb baS toübablaufenbe Aßaffer fteßt, fcheibet nun baS ABaffergefeh bie ©etoäffer in ABafferläufe unb anbere ©etoäffer. g u ben legieren gehört baS ©runb»

toaffer, bie ©een unb Seiche, bie feinen ober bod; n u r einen fün ftlidje n A b flu fi haben, biejenigen Queßen, toelche nicht »on ber UrfyrungSfteße ab im feften © erinne laufen, ferner biejenigen

©räben, toelche n id jt bie SBorflut gtoifchen ben © runbftüden toerfdjiebener Eigentüm er »erm itteln, auch biejenigen ABaffer»

fläd;en, toelche in fünftlicher V erbinbung m it ABaffer gum gtoede ber gifdjgucht ober gifchhaltung be ga nn t toerben, unb fchliehlid;

ba§ toübablaufenbe Aöaffer. ABafferläufe finb bagegen aße anberen ©etoäffer, bie in natürlichen ober fünftlichen Setten beftänbig ober geittoeilig oberirbifdh abfliehen, einfchlie^lid) ih « * oberirbifchen Queßen, fotoie bie ©een m it itatü rlid ;e m A b flu ß

S ie ABafferläufe toerben in brei Drbnungen eingeteilt, Oon benen bie erfte, toiebergegeben burch ein bem ©efefs anliegenbeS gSergeichniS, toefentlich bie © tröm e unb © chiffahrtstanäle um faßt (barunter noch befonberS priüilegierte), ioährenb bie ABafferläufe gtoeiter D rb nu ng in ben einzelnen Pro»ingen burch ein VergeichniS aufgenommen toerben foßen. AIS © runblage g ilt bie V eftim m ung, b a i fie fü r bie ABaffertoirtfchaft Oon größerer Vebeutung fein foßen. Aße anberen © treden natürlicher unb fü n ftlid ;e r 2öaffer=

laufe faßen in bie brüte kla ffe . Siefe Reglementierung fd;eint gunächft ettoaS fchematifd), ift aber Oon pra ftifd te r Vebeutfamfeit fü r bie tyätere Antoenbung ber öffentlich=oechtlid;en,

lid;en unb toaffertoirtjchaftlichen Seftim m ungen, bie gegenüber ben toerfchiebenen Drbnungen fid; aud; »erfd;ieben geftalten.

Eigentum. §§ 7— 18, 196— 205.

Reu georbnet if t nun bie E in fü hru ng eines aßgemeinen jmbatrechtlichen EigentumSbegriffS, bie Regelung ber Redete am ABaffer nach biefem AuSgangS!punit. beftehenben Rechte fennen ein ilareS, fmOatrecfrilicheS Eigentum n u r an bem

© runbtoaffer, ber Queße, bem ©ee; über bie R a tu r ber Rechte an ber ABeße beS gluffeS O fferieren bie Rorm en, ja auch baS S e it beS gluffeS unterfteht nicht überaß bem ^m m obiliar=

eigentum, bie Rutjungen beS öffentlichen ©tromeS finb Regal.

neue ©efejj fteßt gunächft baS pri»atred;tliche Eigentum überaß, auch an bem gangen ABafferlauf, alfo aud; an ber SBeße, feft, inbem eg g lü h un^ ® d t gu einer E inheit »erbinbet.

greilich befteht fein V e f i| an ber ABeße, ©egenftanb beS Eigen»

tum ä ift bie jetoeilige toechfelnbe ABaffermaffe innerhalb beS betreffenben Raumes über bem g lu fjb e tt.

S ie E in te ilu n g beS ©efe^eS entfcheibet über bie Perfon beS Eigentüm ers, g to a r bleibt baS frühere Eigentum erhalten,

jeboch muh © tröm en in ben erften 10 fa h re n grunbbudj»

liehe E in tra gu ng nachgeholt toerben; fonft gehen bie ABaffer»

laufe erfter D rb nu ng in baS fm »atred;tlid;e Eigentum beS

©taateS über, bie ABafferläufe gtoeiter unb b ritte r D rbnung toerben, fa lls fie eigentumsfrei finb, Eigentum ber Anlieger, ebenfo bie oberirbifchen ©etoäffer, bie nicht gu ben ABaffer»

laufen gehören. S aS unterirbifdje ABaffer bleibt Eigentum beS

©runbftüdSeigentümerS.

p o liz e ilic h e V e rb o te . §§ 1 9 — 2 4 , 1 9 9 — 2 0 2 . S n bie PribatrechtSfhhäre greifen auch hinein bie gunäd;ft im Sntereffe ber Allgem einheit gegebenen fooligeilichen Verbote, toelche bem Eigentümer unb RufcungSberechtigten bei ABaffer»

laufen unb ©een bie V erunreinigung burd; fefte unb fchlammige

© toffe, bei erfteren auch burch Erbe, © anb, ©teine, S chaden,

§o lg , tote Siere, überhaupt unterfagen, unb bie E in le itung flü ffig e r © toffe über ben ©emeingebrauch hinaus bei ABaffer»

laufen öon ber ©enehmigung ber ABafferpoIigeibehörbe abhängig machen; benn im A n fd ;lu h hieran ertoeitert baS ©efeh bie giüilreclülidje P flic h t ber R einhaltung. ABährenb früher n u r bie U nterlieget E inleitungen, bie baS 3Rah beS ©emeinüblichen überfdjritten, nicht gu bulben brauchten, bie R einhaltung fonft n u r im Sntereffe ber gifd;erei geboten toar, gibt bie je^ige Regelung jebem ©efdjäbigten einen gi»ilred;tlid;en ©d;abenS=

erfahanfpruch, unb biefer Aufbruch richtet fid) gu n ä ^ft gegen ben Unternehmer ber Anlage, »on bem bie Verunreinigung herrührt. S e r Unternehmer fan n fid ; n u r edulfrieren, toenn er nachtoeift, bah er bie im Verfeh» erforber!id;e S o rg fa lt gur V erhütung ber V erunreinigung beobachtet hat- bem gifchereigefeh ift baS V erb ot beS RötenS »on gIad;S unb £ a n f fü r SSafferläufe übernommen m it ber VefugniS beS VegirfS»

auSf^uffeS, nottoenbige Ausnahm en gu geftatten, jebod; befreit biefe E rla u b n is nid;t, toie früher, üom ©¿habenSerfah.

gerner unterliegt bie E rrichtung »on Anlagen in ABaffer»

laufen, bie nicht auf © ru n b eines gefe|lichen georbneten Ver»

fahrenS geregelt ift ober gur E rfiiß u n g ber gefe^lid;en Unter»

haltungShflicht auSgeführt toerben, behörblicher ©enehmigung, bei Söafferläufen b ritte r D rb nu ng ber Regelung burd; Poligei»

üerorbnung, aud; fan n gum gtoede ber E rh a ltu n g ber V o r flu t bie poligeiüerorbnung Seftim m ung barüber treffen, bah aud;

A nlagen am U fer ber ©enehmigung bebürfen. S ie erfte Ve=

ftim m ung fteßt eine Ertoeiterung beS geltenben Red;tS bar, baS im toefentlidjen n u r fü r bie © trö m e unb P rio a tfliiffe ein Unter»

fagungSredjd ber Vehörbe anerfannte.

© enteingebraud). §§ 2 5 — 3 9 , 1 9 9 .

S e r ©emeingebrauch toirb ettoaS ertoeitert. S ie ABaffer»

laufe erfter D rb nu ng bürfen toie früher bon jebermann gur

© d riffa h rt unb glöherei benu^t toerben. S aS 2lnnesum biefeS VerfehrSrehtS, baS £einhfabred;t, toirb im © inne ber herr=

fd;enben Red;tfhrechung beS DbcrbertoaltungSgerichtS bahin feft»

gelegt, bah cS nicht n u r bie Ufergrunbftüde erfahh unb bah Oe A nlieger ben A usb au beS SeinfcfabeS burch ben © ta a t gu bulben haben müffen. S ie Verpflichtung, Sanbung unb Aus»

fefsung ber Sabung in Rotfäßen gu bulben, toirb aud; auf bie A uS fe|ung beS ©djiffeS auSgebehnt. S ie E ntfdjäbigung beS UferbcftherS bei ber A usübung beS Seinf)fabred;tS ober ber

(3)

42. S a N an9- S u r iftiffte S o d ;e n fc ^rift. 459

2luSfe|ung ber Sabung toirb abtoeichenb bom Sanbrcdtt geregelt.

3 iu r bcrjenige Gd)abe, to e ite r burch Sanben, Vefeftigen, 2luS=

fe|ert Bott G chiff unb Sabung ober berjerttge, ber burch bie BeftimmungStoibrige 33enu|ung beS SeinpfabeS e n tfie lt, ift ju erfe|en, unb jttta r liegt bie H a ftu ng bem GchiffSeigentümer üb.

SDiefe H a ftu ng t r i t t aber n u r als ebentuelle ein, toenn nid^t bie reidhSgefefjliche H a ftu ng beS 33innenf<hiffahrtSgefe|eS unb beS

$Iöfjereigefe|eS ben EntfchäbigungSanfpruch regelt, unb baneben bleibt bie SJiöglic^feit toeiterer GchabenSanfprüche nadr ben fo rm e n be§ V © 58.

S ie 33enu|ung ber 2BafferIäufe giroeiter unb b ritte r Drb=

nung fotoohl ¿um öffentlichen SScrfe^r burch ^afm fahren iüie

¿ur ^ lö fe re i bleibt als ©emeingebrauch befielen, too fie bisher gemeinüblich ober ¿ugelaffen toar, fie fan n aber auch neu burd) ben SanbtoirtfchaftSminifter ¿ugelaffen toerben. S iefe neue $u=

laffung erzeugt ¿unächft eine fmbatre<htli<he Gdm benSerfalhflicht bc§ GtaateS fü r nachteilige SBirfungen ber fflöfjerei, bie nicht burd) befonbere Einrichtungen auSgefdfloffen toerben unb bom

^ ¿ irfS a u S fd m ff nach ben @ runbfä|en beS Enteignungsrechts feftjufe|en ift. 3 m übrigen if t bie 2 lrt ber SluSübung ber

^ lö jje re i foiüic bie Vefchränfungen, bie ben U ferbefi|ern auf=

¿uerlegen finb, burch m inifterielfe $Iöfiereiorbnung entfprechenb bem ffk ib a tflu fg e fe ! ¿u regeln.

E rtoeitert ift nun bei natürlidfen Sßafferläufen ber ©emein=

gebrauch auf S3enu|ung beS SEBafferS fü r ¿auStoirtfd)aftS=

¿toede. © eftaitet toirb nicht n u r (unabhängig bon ber biS=

herigen Vefthränfung auf baS Gchüpfen) bie Entnahme bott SBaffer fü r .bie DauStoirtfchaft unb ben lanbtoirtfd)aftlid)en

§ofbetrieb, eS toirb auch bie E in le itu n g ber Slbtoäffer ber betreffenben § a uS toirtfd)a ft unb bei ben SSafferlaufen erftcr O rbnung bie EiSentnal)me gugelaffen, jebod) immer n u r unter ber VorauSfeijung, baf? burch biefen ©emeingebraud; anbere nicht benachteiligt toerben. SDie gleiche 33orauSfe|ung if t ber allgemeinen V e n u |u n g beS SBafferS ¿um SSaben, Gd)toemmen, 2Bafd)en, V iehtränfen, ffahnfaljren, fotocit eS bisher gemein*

üblich getoefen ift, unb E isläufen borgeorbnet. 2luSgefchaltet ift biefer ©emeingebrauch innerhalb ber ifk rfe , © arten unb

§ofräum e ber G uteigentüm er.

S ie fftechtsfollifion ift berfchieben geregelt. S e r Eigentümer bes SBafferlaufS unb bcrjenige, ber ein tool)lertoorbeneS S8enu|ungS=

recht bei 3 n fra fttre te n beS ©efc|eS befafs, toirb in geringerem d jia fe eingefdjränft a ls anbere ¿um ©emeingebrauch Berechtigte Verfonen. 2e|tere bürfen fiel; gegenfeitig ben ©emeingebraud;

"ic ^ t erheblid; erfchtoeren. S e r Eigentümer, ber aus to o lh ertoorbenem Stecht berechtigte, hat ben ©emeingebrauch n u r fo toeit 3U adeten, baff er ih n nicht u n n ü | erfchtoert ober oh ne e rh e b * V en r®fr u n ^ nnmöglich macht. b e fd )rä n ft toirb ber ©emein*

¿r ia u } n u r lebiglid) baburd), bafs bie 2öafferf>oIigeibehörbe

S ee ig nete nS roe rB ie to n *m x M m ° k r

© cie.t}Iid)c ©>ufci)ränfuugen beS ©igentumS. §§ 4 0 - 4 5 ,

s1 196— 202, 330.

ghoe^S l L m in ito n Una n l!ere^!!.®U11® ^ im Sniercffe beS @efe|eS=

aefdiränit i w öntereffenten toefcntlid; toeiter ein*

S S i f ? ? f ömtUm ©etoäffern, bie nicht fe ftn , annte bem beftehenben 9ted;t feine

fmbntrechtlidfe Hemmung. SDer ©runbeigentümer fonnte baS in feinem © runbftücf befinbliche un te rirb ifd jr ^Baffer n a h © ut=

bünfen gebrauchen, ableiten, eine unterirbifdie DueEe, ein fester auf einem anberen © runbftüde zutage tretenbeS Sßaffer ab=

fangen, gleichgültig, ob baburch frembe © runbftüde enttoertet, gleichgültig, ob bereits borhanbenen SSrunnen baS SBaffer entzogen tourbe. 3 tu r m ittelbare Slbleitung aus einem fßribat=

f l u f toar ihm berfagt. $ ie r f e |t nun bie fulturförbernbe Senbenj m it bem erften grofjen © in g riff in bie ©igentumS=

fhhäre ein, aus ber ©rtoägung, baf$ einmal bie 33ebeutung beS u n te rirb ifh e n SBafferS, namentlich fü r bie S£rinftoaffer=

berforgung, fortbauernb getoachfeu ift, baff anbererfeitS bie unterirbifchen Sßafferabern in fid f unb m it ben oberirbifchcm äufammenhängen, bie ©nt^iehung beS ©runbtoafferS alfo auf ben SSafferftanb ber Sßafferläufe eintoirft.

® aS © efe| lö ft bie toiberftreitenben ^ntereffen in folgenber fffieife:

® e r Eigentümer barf baS u n te rirb ifh c SBaffer n id ;t bauernb toeiter forbern, toenn er baburch bie 9SaffergetoinnungS=

anlage ober bie benu|te QueEe eines anbern toefentlich fdim älert, bie bisherige S e n u |u n g beS © ru n b ftü d s eines anbern erheblich beeinträchtigt ober fh lie flic h ben Söafferftanb eines 2Baffer=

laufeS ober eines GeeS berartig beränbert, b a | anbere in ber SluSübung ih rer bitechte beeinträchtigt toerben. Siefern ffBringif) fe |t ber ©efe|geber toieber bie auSgleichenbe 3iorm entgegen, baff ber Eigentüm er t r o | biefer Gchäbigung frei berfügen fann, toenn fein Unternehmen bem öffentlichen Sßoljl bient ober fein 3 tu |e n ben Gehaben beS anbern erheblich überfteigt. 3 ” biefem 3a ll fan n ber ©efd;äbigte n u r §erfteHung bon Einrichtungen ju r SSerhiitung ober üluSgieichung beS Gd;abcnS forbern, toenn fold>e Einrichtungen m it bem Unternehmen bereinbar unb toirt=

fchaftlid; gerechtfertigt finb unb erhält, fotoeit bieS unmöglich i f t

©ntfdfäbigung n u r in bem oben ermähnten befftränften Umfang.

©benfo ba rf auch ber Eigentüm er eines gefchloffenen GeeS burch © enfung ober §ebung beS Gf)iegelS ben ©runbtoaffer=

ftanb ju m Siachteil anberer nicht beränbent, baS äöaffer aud;

¿um fJladfteil anberer nicht berunreinigen; auch bie fultur=

fchäblidje älufftauung beS ©runbtoafferftromeS eines ®aleS burch unterirbifche A nlagen unb bie m ittelbare Verunreinigung beS unterirbifd;en SSafferS, eines GeeS ober eines SBafferlaufeS burdh E in brin gu ng bon G toffen in ben Voben (abgefehen bon lanbtoirtfchaftlicher S ün gu ng ), toirb berboten, fa lls fie anbere benachteiligt.

V e r g lic h beS toilbablaufenben 2öafferS, baS feinem natürlichen ©efälle folgte, toar ber fRecf)tSäuftanb berfftieben.

3n ben gemeinred;tlichen unb franjöfifd;=red;tlid;en ©ebieten fpreufienS g a lt bie actio p lu v ia e arcendae; fie toirb bort fü r lanbtoirtfdhaftlich benu|te © runbftüde meift aufrecht=

erhalten (§ 198). 3 ^ übrigen ift ber SlehtSjuftanb beS 2anb=

red)tS (§§ 102 ff. S e il I S ite l 8) im tocfentlid;en beibehalten.

S e r U nterlieget ba rf baS Sßaffer abhalten, m u | es nu r äuf=

nehmen, ioenn eS ber Oberlieger n u r m it unberhälinism äfjigcn Soften ableiten fann. S ie Slufnahme ift feboch baburd;

bebingt, b a | ber Unterlieger eS ioeitergeben fa n n ,1) fann er

i) Sicht auch baburch, ba| fein ©runbftücf unbebaut ift, tüte nad; Saubrecht.

58*

(4)

460

$urifHfcße SBocßenfcßrift.

9. 1913.

baS nicht, fo g ilt toieber baS oben ertoäßnte bie Slufnaßme ift baburd) bebingt, baß fein Stadjteit Heiner ift als ber aSorteil be? O berlieger?; ber Oberlieger hat ißn ju ent*

fdfäbigcn. ^ünftüd^c Veränberung beS SlblaufcS ift auch bent Oberlieger überall unterfagt.

V e i ben 233 aff erlauf eit beftanben freilich fißon E in*

feßränfungen be§ Eigentümer? unb StußungSberecßtigten nach bem $rioatfluß gefeß ; aber auch biefe Streßte finb erweitert.

S a ? ©efeß gä^It ju n ä d ift beftimmte StußungSarten als toefent*

licken ^n i> alt be? Eigentumsrecht? auf unb gibt E in*

feßränfungen biefer VenußungSarten. S ie nicht ertoäßnten geringwertigeren Stußungen bleiben uneingefeßränft.

S ie aufgeführten VenußungSarten gliebern fid):

a) ©ebraueß be? SBafferS a ls Sßaffer, burd) Entnahme in unm ittelbarer unb m ittelbarer A bleitung, als S rie b fra ft, als VerfeßrSftraße,

b) Verbraud) beS SBafferS,

c) Venußung beS SBafferS ju r Slufnaßme bon SBaffer unb © taffen,

d) ©etoinnung bon SBafferfräften,

e) Heben unb ©enfen be? SBafferfßiegel? unb VctteS.

©aßon nach ben Veftim m ungen be? $ribatflußgefeßeS burfte gegenüber ben SEnliegern ber Eigentümer bie V o r flu t n id it fcßäbigen, feine Übcrfch toemmungen unb Verfumbfungen ßerbeifüßren, baS abgeleitete SBaffer, fotoeit eS n id )i » e rb ra u s t War, innerhalb feiner ©reitgc Wicber zuführen, bie § ä lfte be?

SBafferS bem jenfeitigen Slnlieger ju r Venußung bclaffen.

S iefe Siedete ber Slnlicger finb baßin erweitert, baß an

© teile ber Verm eibung ber Verfum ßfung, Uberfd)Wemmung baS allgemeine V erb ot t r i t t : ber SBafferftanb barf überhaupt nid)t berart bom Eigentüm er beränbert Werben, baß anberc in ber StuSübung ihrer S tedfte am SBaffertauf beeinträchtigt ober frembe © r u n b f t ii d e gefdjäbigt Werben. S aS ©efeß W ill ßierbureß bie fcßWeren W irtfcßaftlidjen S tä b e n , bie burd)

© enfung ober fjebung beS ©runbWaffcrftanbcS entfielen fönnen, berßinbern, aud) bem © runbftüde ©cßuß gegen E n t*

Ziehung nüßlid)er ffrüßiaßrSüberflutungen gewähren.

Sorrefponbierenb m it bem allgemeinen SSerbot tbirb auch ber Eigentümer baßin berpflidjtet, baß er ben SBaffcrlauf jurn Stadjteil anberer nicht berunreinigen barf, unb fcßließlid) barf auch ber Eigentümer burch feine Venußung bie UnterßaltungS*

pflicßt eines anbern nicht erfcßWeren.

SOiefe Einfcßränfung beS Eigentumsrecht? tbirb aufgehoben, tbenn bas lanbwirtfcßaftlicße Ä ultu rin te rcffe überwiegt. S a ?

©efeß fü h rt ben V e g riff ber gciböhnlid)en VobenentWäfferutig ein, ber A bführung beS fdEmblicßen SBafferS burd) S rainage ober offene ©räben bon geringer V reite unb SOiefe. S un t Swede biefeä nottoenbigen iM tu rW e rfS fann aud) ju m Stacßtcil anberer ber SBafferfpiegel eines gefchloffenen ©eeS fotbie ein SBafferlauf, ber ber natürlidfe V o rflu te r ber betroffenen

©runbftücfe ift, gefenft Werben, WaS fon ft felbft bem Eigen*

tüm er prinzip ie ll un terfagt ift.

® ie Siechte bon SJcüßlen auf ungehinberte S e n k u n g beS SBafferS, Welche bei E rla ß beS $ribatflußgefeße? rechtmäßig beftanben haben, bleiben auch gegenüber ben Eigentümern ber SBaff erlaufe zweiter unb b ritte r D rbnung beftehen.

Verleihung. §§ 4 6 —85, 203.

S ie tbid)tigfte unb funftboHfte S o n ftru ftio n beS ©efeßeS ift baS 2>nftitut ber SSerleihung. ® ie ©etoerbeorbnung gibt baS

$ r in jih ber Ä onjeffion ju geluerblichen Unternehmen, tuel^e m it bem red)tlid)en unb toirtfchaftlichen ^ntereffe anberer foHibieren fönnen. $ ie Enteignung gibt tm fjntereffe beS öffentlichen 2Bof)Iä baS $ r ib ilc g fü r ein beftimmteS Unternehmen, anberen Siechte entziehen ju fönnen. 2fn biefe ^ f t i t u t e fdjließ t fidh formed bie Verleihung an, bie jebod) in ihrem SluSbau biel toeiter geht.

$ a S © e fe | ergibt in feiner © efta ltun g fchließlich einen tatfäc£;=

liehen Sfnfpruch auf V erleihung beftimmter Siedete unter be=

ftim m ten VorauSfeßungen, unb jto a r Siechte auf Venußung beS SBafferS unb beS SBafferlaufeS, fotbie Siechte auf E infd)ränfung anberer Siechte. SDer Sfnfßrudh ift freilich nid)t im Sted)t3t»eg berfolgbar, aber bie ffeftlegung ber © renjen ift eine fo präjife, baß er gefid)ert erfdfeint, bie ©leichmäßigfeit beS © hußcS ba=

burch getbährleiftet, baß bie Sfommiffion eine Bentralbehörbe, baS SanbeStoaffcramt, als hädjfte ^ n fta n j gefchaffcn hat.

a) V e r le ih b a r e S ie b te (§§ 46, 203).

S e r ^re iS ber berleihbaren Siebte fh lie ß t fid) an bie SBaffer*

nußungSbefugniffe beS Eigentümers an. V e i SBafferläufen fönnen einem Siichteigentümer biejenigen Sledjte berliehen toerben, toelhe oben ertbähnt unb im ©efeß als fjaußtnußungsbefugniffe auf*

gefaßt finb, unb ätuar aud) über bie © renje ber ben Eigen*

tüm er ficmmenben gefeßlichen Einfcbränfungen hinaus, baneben baS Sied)t ju r Slnlage bon §ä fen unb © tichfanälcn, fom m unaler unb gemeinnütziger Vabeanftalten, fotbie Slnlegcftellen unb ähn*

liehe Slnlagen, bie über bie b(:r H aushaltung unb SBirt*

fd;aft hinausgehen. 2lud) bie Siecßte beS SBafferlaufeigentümerS fönnen burd) V erleihung im g le ite n Umfange ertbeitert toerben.

V e i ben übrigen ©etoäffern fann bie Verleihung jugunften beS Eigentüm ers ihm ben 2lnff)rud) auf ^Befreiung bon feinen gefeß*

ließen Einfchränfungen getoähren. Einem S r itte n fann gegen ben SöiHen beS Eigentümer? bie Slußung fold)en SBaffer? nid)t burd) Verleihung gegeben toerben. © tim m t ber ©runbftücfS*

eigentümer bagegen ber SluSnußung feine? 3Bafferfd)aßeS burd) ben S r itte n ju , fo fann aud) ber S r itte fü r fein abgeleitete?

Stecht burd) V erleihung bie Vefreiung bon ben gefeßlichen E in*

fd)ränfungen erhalten.

b) © r e n je n b e r V e r le ih u n g (§§ 47, 49, 50, 61, 62).

S e r tatfäcf)lid)e VerleihungSanfßrud) toirb burch Jtmi SRomente gegeben:

1. S ie Vered)tigung ber einjelnen $rätenbcnten auf Ver*

leißung beSfelben StehtS ift in beftimmte k la ffe n ein*

geteilt, fo baß biefe Stangorbnung ber Vorrechte be*

ftim m te erfennbare Slnfpriiche f^ a fft.

2. Stur aus ga nj beftimmten © rünben fann bie Ver*

leil)ung un terfagt unb aufgehoben toerben.

Stur ein ©¡pielraum bleibt bem Ermeffen ber Vehörbe. © ie fa n n baS auf unbegrenzte erbetene Stecht auf beftimmte S eit befchränfen, jebodh bleibt bem Unternehmer ein SEnfbrud) auf Verlängerung ber V erleihung nad) Slblauf ber S eit, faHS nid)t übertoiegenbe ^ntcreffcn be? öffentlichen SBolil? ober über*

toiegenbe toirtfchaftlid)e Stüdfid)ten entgegenftehen. S a nun biefe VorauSfeßungen benfenigen ber S utü(i ,ia ^nie ^ er leißung feßr naße fteßen, ift biefer © ßielraum feßr begrenzt.

(5)

42. gia^rgattg. ^ u r i f t i f ^ e Vßochenfchrift. 461

S ie ©tieberung ber Vorrechte entnim m t ihre ©rennen ben großen tp rin jip ie n beä ©efepeS, fo baf? zunächft bie Vebeutung beS Beanspruchten Siec^ts fü r baS öffentliche 2Bohl, toenn bieS nicht in $rage fornrnt, bie größere toirtfchaftliche Vebeutung fü r bie AuSnupung beS SßafferS ben 2tuSfdf)lag gibt, E rft nach bicfcn Sßorreci)ten fornrnt ber © d)up beS toohlertoorbencn VecptS unb baS BtoccfmäfügfeitSprinzip ber Söfung ber K oß ifio n ju r

© eltung. Veftepenbe A usübung gibt Oor neuen Unternehmen ben Vorzug. S e r A nfprud), ber an einem anbern D r t leicht e rfü llt toerben fann, t r it t oor bem gnrücf, ber n u r in ber beanfpruchten Sffieife gemährt inerben mag. Vach biefen aß=

gemeinen fachlichen E rtragungen fo lg t bie britte Klaffe ber Ab=

ftufung, gegliebert nach bem perfönlic£)en V e rh ä ltn is beS ißrä=

tenbenten ju tn SSBafferlauf; ber Eigentüm er geht bem Anlieger, ber A nlieger bem S ritte n bor.

S ie negatibe Abgrenzung beS VerleihungSanfprucpeS ergibt fid) aus abfoluten unb relatiben VerfagungSgrünbcn. A ls abfoluter VerfagungSgrunb io m m t n u r in V etrad)t entgegen ftehenbe übertniegenbe V üdficht beS öffentlichen 2BohlS, bei Salfperren, ©een, aus benen SBafferläufe b ritte r D rbnung abfliefeen, unb fünftlichen Söafferläufen auch ber SBiberfpruch beS Eigentüm ers; Schließlich nationale © rünbe: bie auSlänbifche Unternehmung, ber AuSlänber pat leinen A nfprud) auf Ver*

Ieihung.

S ie relatiben VerfagungSgrünbe, ineiche aus ber K oß ifio n m it ben Vedftcn anberer ißerfonen entfpringen, finb ebenfalls inefentlich befchranft. S ie V erleihung richtet fich jin a r, anberS inie bie Enteignung, rtid^t gegen einen beftimmten Vered;tigten, fonbern gegen jebermann. Aber Einfprucp hat nur, ' Der tu ber A usübung eines V e d ftS burch bie SBaffernuijung beS ißrätenbenten benadfiteilrgt in irb ober ioem ta ts ä c h lic h bie V o r flu t geftört unb bie U nterhaltung eines SSafferlaufeS erfdjtoert inirb. Solche iperfonen tönnen aber auch äunacpft n u r berlangen, baff ber iJM tenbent ben V achteil burch E in*

richtungen, bie toirtfchaftlid) gerechtfertigt unb m it bem Unter*

nehmen öereinbar finb, toertjütet. Siefe Einrichtungen inerben ben iflrätenbenten als A uflagen gegeben.

3 f t bie A usfü hrun g biefcr Einrichtung unmöglich, fo ift 5« unterfcpeiben, ob bem Venachteiligten ein bcfonberer S ite i, b. h- bas Eigentum ober ein nertraglicheS ober gefeißicheS V ed jt auf 2B affernu|ung ju r ©eite fteht ober nid^t.

Sm letzteren f^afl ift ber A nfprud) auf V erleihung ftärter, tr'enn baS Unternehmen a ls folchcS öolfstüirtfdfaftiich geredft*

fe rtig t erfd'eint, b. p. toenn ber V u |e n beS Arätcnbenien ben tochaben bcs S3iberfpred)enben erheblich überfteigt, unb ber Unternehmer fein SBerf anberS jtnedm ä^ig nicht ausführen 'amt. S a n n hat ber V cnadjteiligte n u r A nfprud) auf Ent*

1 )a igung. u nt ernehm en bagegen bollstnirtfchaftlich

!’ tC; ^ f f ^ f e r t i g t , fo fcpeitert ber VerlcihungSanfprud) an ber n urcpfuhrbarieit ber ©(haben hemmenben Einrichtungen.

9ic c & tin\cF(C^ tCrCT^ **er Benachteiligung «öieS titu lie rte n liehene V e d iT ta ti äcW e Benachteiligung burd; baS Oer*

n irfit w 0 etchtoertig m it ber Enteignung. § ie r genügt S « M f . an t« ü J , b i,

ju aevrtriiJnCn’ f 11'!! t Cm ^ ntc*nehmer ben Verleil;ungSanfpruch hreti, fo aff bas VerleipungSOerfahren hier üoßftänbig

an bie © teile beS EnteignungSberfahrenS tr it t. Aud) baS letztere toirb nid)t ganz entbehrlich- B u r Enteignung muh ber Unternehmer immer bort Streiten, too er nicht nu r ben Be*

redjßigten tatfä ^Iid h in feiner VechtSauSübung benachteiligt, fonbern feine Vedute befeitigen miß.

S e r VerleihungSanfprud) toirb eingefchränft burch ein V e to re ^ t ber -Blinifter n u r in jtoiefadher Sßeife. Vechte an beftimmten, in bem Verzeichnis ausgezeichneten © tröm en tönnen, toenn bie SSafferpoIijeibehörbe m it ber Vegrünbung toiber=

Spricht, baff übertoiegenbe A ü d fidtten beS öffentlichen Sßoftlö entgegenftänben, n u r m it g u ftim m u ng ber SKinifter fü r £>anbel unb ©etoerbe unb ber öffentlichen Arbeiten oerliehen toerben.

Ebenfo muff ber -äJtinifter fü r Sanbtoirtfchaft juftim m en, toenn bie Söafferpolijeibehörbe einer Verleihung eines AedjtS an einem SBafferlauf jtoeitcr ober b ritte r D rbnung beSljmlb loiber=

fpricht, toeil baburd) bie SBirlung einer S alfperre beeinträchtigt toirb. A n ©teße ber gufüm m ung pcr g jlin ifte r t r it t bie Ein=

haltung Oon VormatiObeftimmungen, faßs biefe Oon ihnen im OorauS erlaffen toerben.

c) A u f la g e n (§§ 5 1 — 60).

AuS biefer Erfcfiioerung ber VerfagungSgrünbe geht herber, baff im toefentlichen ber Anfpruch auf Verleihung fü r ben nad) ber VorrechtSrangorbnung Segitimierten auih troh toieber=

ftreitenber Vachteile anberer ^ntereffenten beS 2Bafferfchai5eS burbhbringen foß unb burdtbringen mu^. AIS ©egenleiftung fü r bie Verleihung hatte baS ©efe^ junädhft bie V löglichfeit einer ©elbabgabe fü r ben V u t$ e n beS ErtoerberS, inSbefonbere einen SÖafferjinS fü r bie Entnahme Oon Sßaffer an ben Eigcn=

tüm er, bei © tröm en an ben © ta a t borgefehen. Siefe hinbernbe V o rfc h rift hat bie K om m iffion geftridhen. S e r ißrätenbent hat alfo n u r neben ben ©d)u|einrichtungen unb ben SVa^nahmen ju r ^eftfteßung oon © runblageti fü r lü nftige Anfprüche bie Venachteiligten ju entfdtäbigen. S ie Enfchäbigung r ie te t fich hier nad) ben © ru n b fä |e n beS Enteignungsrechts, n u r bann nach ber V iß ig le it unb ben Umftänbcn, faßs bie Freiheit Oon ber Vefchränlung in ber V erfügung über baS © runbtoaffer Oerlicl;en toirb.2)

AIS S e il ber EntfdiäbigungSfeftfehung fann au^» bie Uber=

nähme Oon © runbftüden, beren Vetoirtfd>aftung n id jt mehr Ztoedmä^ig erfolgen fann, burch ben Unternehmer ju Eigentum gegen V ejafdung beftimmt toerben. S ie Vedute ber § h h Dtbefen=

gläubiger unb fonftigen binglichen ^ntereffenten toerben gefdhü^t;

bie im §§ 52, 53 E @ V @ V . ermähnten obligatorifdicn unb binglichen Anred)te an bem $ rc iS fü r bie 3 lDangSübertragung merben ihnen berliehen.

d) S ö ir f u n g (§ 81).

S ie V erleihung, obmohl öffentlid)=rechtlicher A ft, gibt neben bem öffentlichen A nfprud) auf S u lb u n g gegen bie Vepörbe ein abfoluteS iprioatrecht, auSgcftattet m it VcchtSfdmh gegen jeben

© tö re r. biefen © d)u§ finb bie Vorm en beS Eigentums*

rechts entfpredhenb anzutoenben; UnterlaffungSflage toie ©d;abenS=

erfahanfpruch flehen bem $ nhaber j U. 3iße © treitigfeiten über bie aus ber Verleihung entfpringenben Vccpte gehören in ben orbentlichen Vechtsmeg. © om eit baS Vccpt fich gegen ben

2) äßeitere tBiobifiiattonen im § 52.

(6)

462 S u riftifd je 2Boc£jenfcfyrift. £*? 9. 1913.

Eigentüm er beS 2Baff erlauf eS ober eines anbern © runbftüdS r ie te t, io irb m an ibm bcn E ha ralte r bev SDienftbarfeit nid^t abf^red^en iönnen, barauS bie ffolge fü r bie prozeffuale g u ftä n b ig ie it gezogen ioerben müffen. SluS ber Eigenart beS VerleihungSjtoedS ergibt fiel; jebod) eine V in b u n g ber Werfen beS ErioerberS. g to a r bleibt er P räg er be§

StecfitS, aber loährenb bie Enteignung freie beräufierlidfe Steckte fd;afft, ¿toingt baS $ ie l beS ©efe^eS f)ier ju einer V in b u n g an ba§ Unternehmen. ¡Das 9ted)t toirb ftetS fü r ein beftimmteS Unternehmen erteilt, beffen ¡Durchführung eS ermög=

licht, unb bann m it biefem Unternehmen untrennbar Verbutiben, fo bafi eS einer felbftänbigen Übertragung nicht fähig ift. D b ein ¡Teil ber VermögenStocrte beS Unternehmens ohne baS ber=

lieherte Stecht Veräußert inerben la n n , if t ¡Tatfrage. können bie berbleibenben ¡Einlagen ben 3^ e i ber V erleihung in bem

© inne noch tragen, bafi baS verliehene Sted)t feinergeit auch fü r bie Steftanlage hätte geioährt toerben müffen, fo io irb man bieS gitlaffen. $toeifelhafter erfcheint bagegen, ob, ioenn fü r ein unb baSfelbe Unternehmen mehrere Siechte verliehen ftnb, eine ioirtfdjcaftliche bermögenSrechtlid)e ¡Teilung berart möglich fein ia nn , bafi bie einzelnen SCeile beS Unternehmens, jebeS auSgeftattet m it einem ber verliehenen Siechte, felbftänbig ioeiter beftehen barf. ¡Die auf bie görberung ber Söaffernuhung ge=

richtete ¡Tenbenj beS ©efe|eS io irb gur Bejahung führen müffen, auch bann, ioenn bie V erleihung nicht m it bem © ru n b ftü d binglich berbutxben ift. ¡DaS fervitutä hnlidje Stecht ia n n auf

¡Eintrag beS ¡Prätenbenten ioeitergehenb m it bem Eigentum an einem © ru n b ftü d Vcrbunben ioerben. ®aS io irb finngemäfi n u r bann gefchehen bürfen, ioenn baS © ru n b ftü d bie toirt=

f^aftlich e V afiS ober baS ioirtföhaftliche D b je it ber 2Baffer=

bem t|ung geioähren foß, fo baS ffa b rilg ru n b ftü d , bie 3JtühIen=

antage, bem bie ¡Elbioäfferung ober SBaffernuhung bient, ober baS © ru n b ftü d , ioelcheS beriefclt ioerben foß. ^ n biefem ffü ß toirb- baS Stecht binglicher V eftan bie il beS © runbftüdS , ift auf bem © runbbuchblatt §u vermerien unb bleibt bei bemjenigen

¡Teil beS © runbftüdS bei ¡Teilberäufierungen beftehen, bem es gum V o rte il bient. § ie r ia n n aus biefer Veftim m ung eine

¡¡Teilung ber berliehenen Siebte m it ber ¡Teilung ber © runbftüdc möglich fein, ioenn febes ber berliehenen S terte fü r ben i£ eil

¿um V o rte il bient, m it bem eS Veräußert ioirb. SBenn fich bieS Stecht gegen ein © ru n b ftü d richtet, alfo immer bann, ioenn eS bem Stichteigentümer beS SBafferS jufteht, ioirb eS, aud;

ohne E in tra g u n g in beffen © runbbud), Jur © runbbienftbarieit.

D b bie © e rb itu t ebenfo toie baS gioangSrecht bem öffentlichen

©lauben beS ©runbbuchs entzogen ift, foß hier bahingefteßt bleiben.

e) V e r f a h r e n (§§ 48, 6 3 — 76).

¡DaS VerleihungSberfahren felbft ift im Ülnfchluj? an baS EnteignungSgefeh geregelt; einzelne Vcftim m ungen finben fogar pofitive ¡Elntoenbung. ¡Der Unternehmer pat einen ¡plan bor=

julegen, baS Unternehmen borjubereiten; ber ¡plan ioirb beiannt=

gcmad;t. ¡DaS Verfahren beginnt bann m it einem Aufgebot ber enigegenfiehenben Siedfte. ¡Die ffrifte n ¡oerben m it ber S öirfu ng gefteßt, bafi nid;tangemelbete belannte ülnfprücpe toeber im VerleihungSberfahren nod) in einem befonbers georb=

neten Stadhberfahren b e rü d fid jiig t toerben iönnen. ¡Die SBaffer=

polijeibehörbe io irb gehört, bie fäm tlidjen ^ntereffenten jugejogen,

bie ¡Elnfprüche in miinblicher Verhanblung erörtert unb nur, foioeit ein ^ribatrecEitlic^cr ¡Titel ftre itig ift, bie Entfdfeibung barüber auSgefchaltet unb ebentueß baS V erfahren auSgefe^t.

¡Dann e n tle ib e t ber VeziriSauSfcfmfi, toie bei ber Enteignung, unb beftimmt in feiner Entfcpeibung bie V cgrenjung beS ber=

liehenen Stecfctö, bie Auflagen, ben SluSfdftufi bon Stedten

¡D ritter, bie Vorbehalte, toetche entioeber ber richterlichen Ent=

fepeibung ober einem StachtragSberfapren Vorbehalten ioerben, bie Entfchäbigungen, bie ber Unternehmer ju Iciften hat, bgho.

bie © runbftüde, bie er übernehmen muff, ©egen biefe Ent=

fepeibung haben bie ¡Parteien beS Verfahrens, nad) beren 2ln=

trägen nicht erfannt ift, bie Vefcpioerbe an baS 2anbeSVoaffer=

amt, toelcpeS in einer gufammenfeisung bon brei gelehrten S tifte r n unb jtoei Saien enbgültig befcl)lie^t. ¡DaS Verfahren Vor ihm ift burd) Slntoenbung beS VerioaltungSftreitberfahrenS geregelt, © oio eit Entfchäbigung beS Unternehmers feftgefteßt ift, bleibt ben an ber Entfchäbigung intereffierten ¡Parteien ber SiedftStoeg offen, ebenfo toie nad) bem EnteignungSgefep; bie

$ r if t ju r Klage if t feboch auf brei Slionate perabgefe|t.

VerleihungSberfahren unb geioerbepolizeilicpe ©cnepntigung iönnen nun bann jufammentreffen, ioenn ber ¡Elnfprucp ber KonzeffionSpflicpt unterliegt. ¡Da baS getoerbepolizeilicpe Ver=

fahren bie pribatrecptlidjen SCßiberf^rüdf)e niept erlcbigt (§ 15 ber

©eioerbcorbnung), anbererfeitS ber Ureis ber VerfagungSgrünbe noch enger SeJogert ift, zogen bie Sltotibe ben © dß ufj barauS, bafi foraitifdE) bie getoerblidje ^ongeffton fü n ftig bem Verleipungs=

Verfahren ioirb nacpfolgen müffen, ioeil bie materießen Siechte, bie ber Unternehmer burd) bie V erleihung ertoirbt, ihm als

© runblage fü r bie E rte ilu n g ber Konzeffion zur ©eite ftehen müffen. Eine Stefolution erftrebt ein ©efetj

zu r

Vereinigung beiber Verfahren, um bie unertoünfehte Verboppelung ju ber=

meiben. ^ g u r ü d n a b m e (§§ 84, 85).

® ie V erleihung ia n n fpäter äurüdgejogen toerben foioohl unter Entfchäbigung beS ¡Privilegierten toie ohne Entfchäbigung.

¡Die e n t fih ä b ig u n g S lo fe gurüdnalnne erfolgt bei 3ü>edlofig=

fe it beS Unternehmens (ähnlid) bem § 53 ber ©etoerbeorbnung), unb ioenn ber Unternehmer bie SluSübung un terlä ß t; bann ia n n bem Unternehmer, ber felbft burch U n rid )tig ie it feiner Stachtoeifungen bie V erleihung erhalten hat, toenn übertoiegenbe Stachteile fü r baS öffentliche SBohl he^eigcfüh)rt fin b , bie Ver=

leilfung entzogen toerben, ebenfo toenn er toieberholt bie 2luf=

lagen ber V erleihung nicht erfüßt. Entzogen ioerben ia n n baS

¡Privileg gegen E ntfdjäbigung jebergeit, ioenn fü r baS öffentlidje Sßohl entioeber übertoiegenbe S ta^te ile ober ©efahren entfielen.

¡Die E ntfd;äbigung erfolgt junäd^ft burd) biefenige K orp ora tion beS öffentlichen UtedptS, toelcpe einen V o rte il bon ber Stufhebung geniefit, nad) SJiafigabe biefeS V o rte ils , im übrigen burch ben

© ta a t.

2lttSgleich«ng. §§ 8 7 — 9 0 .

2ßo beftehenbe Siebte auf Venutjung beS SöafferS unb beS SBafferlaufS io niu rrie re n , ie nn t baS ©efefs in Ertoeiterung ber aßgemeinen 3luSgleichung8borfd)rift fü r © runbbienftbarieiten ein Verfahren, bie toiberftreitenben ^ntereffen nach f “ r Steöht^gemeinf^aft geltenben ¡Prinzipien au3jugleid;en. ¡DiefeS Verfahren ift jebodf) befchränlt auf bie ih re r Q u a litä t nach Verleihbaren ¡JluhungSrecbte (gleichgültig ob fte burdh baS ©efep

(7)

42. ^afyrgang. S uriftifd jie SBod^enfc^rift. 463

gefdjaffen Worben finb ober nad) bem ©efeß befielen Bleiben), gegenüber bcn burd; (Enteignung begrünbeten Siechten Don ber g u ftim m u ng beS berechtigten abhängig, toeil biefer ©ntftelmngS=

grunb ftärferen ©cßuß Oerleiht. ® e r SluSgleichungSanffmid) feßt OorauS, baf$ bie Q u a n titä t beS SBafferS gur (Erfüllung ber üerfcßiebenen SiußungSrecßte nicht auSreicht, ober baß bie Q u a litä t ber VenußungSartcn fiel) gegenfeitig beeinträd^tigt.

3)aS 2>laß ober bie 3 e it ober bie 2 lrt ber Venußung w irb entffwecßenb ben ¡yntereffen aller an bem Verfahren beteiligten nad) billigem ©rmeffen geregelt; babei finb bie bebürf=

niffe beS ©emeingebraud)S gu berüdfid)tigen. ©oW eit bie einzelnen b e teiligten infolge ber Siegelung mehr ©¿haben erleiben, als fie auf anberer © eite b o rte ile gewinnen, hat ber=

fenige, ber ben b o r te il ber Siegelung allein ober überWiegenb genießt, ißnen ben ©¿haben gu erfeßen. 2tuS berfelben allgemeinen

©efeßeStenbeng fo lg t ber 2luSf<hluß beS 2tuSgteid)ungSanffmichS bann, trenn ber gefamte Siutjen ber SluSgleicßung fü r alle igntereffenten bie ©¿haben beS früheren guftanbeä nicht erheblich überfteigt.

(Einer ber toidhtigften gäHe biefer 2luSgleid)ung ergibt fidh a ls (Erweiterung beS fd)on im ißriüatflußgefeß § 37 gegebenen 2lnfßru<hS. ¿Dort ionnte ber Unternehmer einer VeWäfferungS=

anlage Oon bem (Eigentümer eines lEriebWeriS eine feinem Unternehmen nüßlid;ere (Einrichtung beS ©tauW erleS, beS

©erinneS unb beS SBafferrabeS au f feine Soften Oerlangen. £$eßt ba rf jeber 2BaffernußungSbered)tigte Oom anbern bcanfßrucßen, baß ber ießte auf bie Äoften beS erfteren feine 33etricbS=

einridftungen Oeränbert, fa lls biefe Stnberung eine beffere dlußung beS StecßtS beS erfteren ßerbeifäßrt. fre ilic h hat ber 2lntrag=

fteßer auch nodh bie Soften beS VetriebSftiHftanbeS unb bie SJteßrioften beS ^Betriebes unb Unterhaltung gu tragen, fotoeit fie nid)t buröß bie bem anbern au§ ber Snberung entftehenben V o rte ile aufgetoogen Werben. ¿Da ber SluSgleicßungSanfßrud) m it ber ©efeßeSiraft auch fü r bie beftehenben Siechte erWädhft, Wirb feine ©eltenbmachung fü r bie SöafferWirtfcEtaft Oon befonberer 2B id )tigie it fein.

¿Das V erfahren ftim m t im Wefentlic^en m it bem Verfahren ber V erleihung überein. StuS ber VorauSfeßmtg ergibt fidh nu r, bafs Aufgebote unbclannter Siebte nicht boriommen iönnen.

gwangSredjte. §§ 330— 341.

£ßeoretifch weitgehenber ift ber © in g riff, ben baS ©efeß jugunften beftimmter WafferWirtfcßaftlicßer Unternehmungen in bert fogenannten ^WangSrecßten gewährt, benn hier Werben nicht n u r ßofitioe Siechte, Weld)e ta tfä c ß lic h ben anbern benachteiligen, gewährt, fonbern ohne (Enteignung restliche Vefcßränlungen aus eftimmten tatfädhlichen V erß ältniffen un m itte lb ar fü r guläffig b e b " ^ ' T ^ en Bat BaS ® erfa^ ren bor ber VerWaItungS=

J g ° r ' e^n le g e n , unb n u r bie abfoluten VerfagungSgrünbe bie ^Soßls bgW. baS Vetored)t ber SJiinifter ia n n gegeben^t,teruns Bemmen. @S Werben folgenbe 2infprücf;e S

S ^ nfrru d ) auf oberirbifeße ober unterirbifcfie ®ur<h=

W n ir9 b° n ® affer äu r © ntw äfferung ober Ve=

. I l ^ n g Oon © rm , i , p ^ en> j u r ggafferbefdhaffung fü r hau tdE)e unb gewerbliche $Wede ober gur 33e=

Cl l Bun9 bon 21 bwäffern gugunften beS Unternehm ers;

b ) ber 2lnffmi<h auf Veränberung beS SKafferlaufeS gugunften eines Unternehmens, baS bie © ntwäfferung, bie V efeitigung bon Slbwäffern ober bie beffere 2luS=

nußung einer SriebWeriSanlage begWecft. VorauS=

feßung ift, baß baS Unternehmen anberS nicht gWed=

mäßig ober n u r m it erheblichen SDteßrioften burdß=

geführt Werben ia nn , unb fein -Bußen ben ©¿haben ber ©igentümer beS SBafferlaufS unb ber betroffenen

© runbftüde überfteigt. SDient baS Unternehmen ber gewöhnlichen VobenentWäfferung ber © runbftüde, fü r Welche ber ® a ffe rla u f ber natürliche V o rflu te r ift, fo barf ber Unternehmer a u ^ bie © eniung ober Hebung beS SffiafferffnegelS berlangen, fa lls er baburdl n u r ben © runbw afferftanb Oeränbert;

c) ber SCnffwuch beSfenigen, bem ein © ta u re d jt Oerliehen ift, auf Slnfchlu^ ber S tauanlage an baS gegenüber^

liegenbe U ferg run bftü d;

d) ber Slnffsruch beS ©igentümerS ober Siu|ungS=

berechtigten eines UfergrunbftüdS, ba^ ber f^lu^eigen=

tüm er bie © inrith tu ng oon SErchh^a/ V rü d cn , 3inIegefteUen, Vabeanftalten unb ähnlidgen Einlagen einfa^er 3 lrt fü r ha u S W irtfd ia ft, Vabeanftalten, foWeit fie nith t bem VerleiljungSOerfahren unter=

liegen, bulbe;

e) ber Slnffsrudh auf © eftattung ber S!Jlitbenu|ung Oon Slnlagen gur Vefeitigung Oon SlbWäfferung, ©nt=

Wäfferung unb VeWäfferung, ber fü r ben leßten $aH bem ©igentümer Oon foldhen © runbftüden gufteht, ■ bie gur h e rfte llu n g ber 2lnlage in 2lnfß rud) genommen Worben finb, bei ben anberen A nlagen bagegen allgemein benfenigen ¡yntereffenten gufommt, Weldje üon ber fDtitbenuisung V o rte il giehen iönnen.

SDaS gtoanaSrecht hängt in beiben g ä ttm Oon ber VorauSfe^ung ab, ba^ anberS a ls burd) biefe SJlitbenußung bie In h a b e r ber ^d'angSredüe biefeS 3 ie l nicht gWedmä^ig ober n u r m it erheblichen SKehr*

ioften erreichen iönnen, unb baff ber ©igentümer ber Slnlage nicht unüerhältniSmäßig beeinträchtigt Wirb,

^ n allen biefen f ä lle n hat ber ^^angSrechtSinhaber ben Vetafteten gu entfhäbigen; babei ift jebeS ^ntereffe beS Ve=

fhä big te n gu berüdfichtigen. V e i ber geWöhnlidien Vobem entwäfferung (gu b) if t ber Siachteil ber Veränberung beS

©runbWafferftanbeS nicht gu enifchäbigen. Slnalog bem ©nt=

eignungsrecht ia n n ber belaftcte ©runbftüdSeigentümer bie Übernahme beS ©igentumS beS gu ben A nlagen erforberlidhen

© ru n b unb VobenS gegen ©ntfdhäbigung unb auch bie Uber=

nähme beS gangen ©runbftüciS üerlangett, Wenn er ben Steft nicht mehr gWedmäffig naöh feiner bisherigen Vefiim m ung be=

mißen iann.

3llS 3loangSred}te Werben ferner noch bebanbclt ber Slnffuuch auf Slufnahme beS Wilbablaufenben SEBafferS foWie bie fchon burdh § 11 beS V o rflu te b iitS gegebene SUöglichieit, ein

©tauredgt im Sntereffe beS öffentlichen SöohlS gu befd?ränien unb gu befeitigen. ©egen oerliehene ©taureeßte tft em folcßer SXnfhruch nicht gewährt, w eil baS Verfahren auf ^urüdnabm e genügt.

(8)

464 S uriftifcß e SBoe nf c ^ r i f t .

d e r Um fang ber StoangSrccßtc un^ bie Seiftungcn ber

^Beteiligten toerben burd) fcßriftlidjeS SSerfa^ren, baS ficß im übrigen ben Veftim m ungen beS VerleißungSberfaßrenS an=

Ießnt, bor bem VejirlSauSfchuß feftgcftcßt. V u r bie Vecßte bezüglich ber Slufnaßme beS toilben SBafferS regelt ber ®reiS=

auSfcßuß.

d ie gtoangSrecßte toerben als SDienftbarleiten aufgefaßt, fie entfteßen m it ber VecßtSlraft beS VefcßluffeS, ber fie feftfteßt ober regelt, diejenigen Vecßte, toeldie eine an fid> berleißbare VenußungSart bes SBafferS um faffen, füllen jebodt in bas SBafferbucß, anbere fjtoangStcdrte in baS ©runbbucß eingetragen toerben; hoch hemmt in feinem $ a ß bie Vicßteintragung ihre binglicße SB irffam feit gegen d r itt e , ißnen gegenüber fcE)Iiefft baS

©efeß ben öffentlichen ©tauben beS © runbbudjS aus.

ItnterljaltiutgSpflicfjt. §§ 113— 151.

d ie UnterßaltungSpflicßt ber SBafferläufe toar unb bleibt and; nad) bem neuen ©efeß eine öffentlich-rechtlid^e, foß baßer hier nicht beßanbelt Serben, toenn auch ber öffentlichrechtlicßen Vfücßt pribatrecßtliche SXnfftrüche unb fo lg e n entfpringen. @S mag hier n u r ertoäßnt toerben, baß baS ©efeß überaß d rä g e r ber U nterhaltspflicht beftimmt, öerfcßieben georbnet nach ben Klaffen ber Sßaffertäufe, baß es bie V eubilbung öffentlich5 rechtlicher UnterßaltungSpflicht burcß D b ferüanj unb Vejeß unterfagt, ben bisherigen UnterßaltSberpflichteten n u r ¿um d e il ganj ober unter Vebingungen bie V erpflichtung überläßt, unb im anbern g a ß ben neu eintretenben d rä g e rn einen priüatrecßtlichen V ü d g r iff an bie früheren Verpflichteten berleißt.

d e n Umfang ber U nterhaltung änbert baS ©efeß nicht toefentltcß;

fie um faßt bie © rß altung ber V o r flu t, bei S tröm en auch bie

© rß altung ber Sdßiffbarleit, n u r bie UferunterßaltungSpflicßt ift eingehenber unb bei ben SBafferläufen jtoeiter unb b ritte r D rb nu ng umfaffenber getoorben a ls bisher.

© ittjlu ff be§ ©efeßeS a u f bie b is h e r beftrijettben S iebte.

§§ 379—385.

V e i ber grage, toietoeit baS ©efeß auf bie beftehenben Vribatrecßte Slntoenbung finben faßte, fo n fu rrie rt ber $toed, halb einheitliches Vecßt ju fchaffen, m it bem fj3rinjip bcS Schußes tooßlertobrbener Vecßte. d ie K om m iffion hat ben ur=

fprüngticßen © nttourf, ber auf bie A usübung aßer erhaltenen Vecßte bie neuen Siormen antoenben toollte, gemilbert, toefenilid) tooßl beSßatb, ineil bie beftehenben drinftnafferanlagen burd) bie Vefcßräntung ber V erfügungsfreiheit über baS © runbtoaffer, bie beftehenben SlbtoäfferungSanlagen burcß bie pribatrechtlicßcn

© infdjräntungen beS ©efeßeS S ta b e n leiben fönnten. d e r VecßtSjuftanb ift nunmehr folgenber:

d a s pribatrecßtlidie Eigentum an ben SBafferläufen bleibt erhalten, jebodj n u r m it feinem bisherigen I n h a lt als bloßes

©igentum am F luß bett unb m it ben bisherigen © infdjränfungen.

d ie öffcntlich=rechtlid;en Verbote unb bie neuen gefeßlidjen ©in=

fdjräntungen treten ihm gegenüber in K ra ft. ©igentum an ben S tröm en geht auf ben S ta a t über, tnenn nicht innerhalb 10 fa h re n ber bisherige ©igentümer feine grunbbucßlicbc ©in=

tragung beantragt hat.

d ie an fid; berleihbaren VußungSredrtc fotooßl am 3Baffer=

la u f toie am © runbtoaffer, foioie baS Vecßt auf Slufnaßme beS

¡M 9. 1913.

toilben SßafferS burch bie Unterlieger bleiben n u r befleißen, toenn fie auf b e fo n b e re m , öffentlichen ober pribatrecßtlicßen, d it e l beruhen; ferner foiche u n titu lie rte n ßled}te, bie aus ber früheren aßgemcincn ©efeßeSnorm entfprungen ftnb, toenn bie In h a b e r fü r bie SluSübung fcßon eine r e d r im a ß ig e Slnlage gefcßaffen haben; rechtmäßig bebeutet, baß toeber ein Vribatrecßt nocß eine Vehörbe SBiberfprud) erheben tann. d ie Vedßtmäßigteit einer Slnlage, bie bor bem 1. J a n u a r 1902 beftanben hat, toirb bermutet. d ie V erm utung g ilt bem gegenüber nicht, ber in biefer 3 e it SBiberfpruch bei ber juftänbigen Vehörbe erhoben hat. !ym ¡gntereffe ber Schaffung tia re r VecßtSjuftänbe foßen aber afle biefe aufrechterhaltenen Vecßte e rlö s e n , faßs nicht innerhalb 10 fa h re n nad) bem © in tr itt ber ©efeßeSiraft ihre

© intragung in baS SBafferbud) beantragt toirb, unb anbercr=

feitS !ann bie ©nt^iehung aßer biefer Vecßte toie bie ©ntjiehung berliehener Vechte im 2Sege beS gurüdnahmeberfahrenS erfolgen, toenn bie VorauSfeßungen, unter bcnen ein berließeneS Vecßt aufgehoben toerben ionnte, gegeben finb.

d ie fe aufrechterhaltenen VußungSrecßte toerben fü n ftig ben öffentlich=rechtlichen Veftim m ungen beS neuen ©efeßeS unter=

georbnet, toäßrenb ißre pribatrecßtlichen © renjen ficß nach bem Q nbalt beS d ite lS unb ben früheren ©efeßen richten. $jn §toie=

facßer V i^ tu n g müffen aber auch bie Vecßte, toelche n u r m it V üd ficht auf bie rechtmäßige Slnlage aufred)terhalten toerben, ben mobernen V orm en nachgeben, ©ine nadj ben früheren

©efeßen befteßenbe VefugniS, baS SBaffer über baS ©emein=

übliche ßmauS gu berunreinigen, erlifcßt. 2>eber © efhäbigte hat bemgegenüber bie jibilredßlichen 2lnfprüd;e beS ©efeßeS.

d a n n feßt aber a u h baS ©efeß ber rechtmäßigen 2lnlage beS früheren ©igentümerS getoiffe © renjen bei foldßer 2tuSnußung beS © runbtoafferS, toelche frembe SBaffergetoinnungSanlagen unb Queßen, frembe ©runbfttid'e fotoie ben üSafferftanb eines SBafferlaufS fdßäbigt. d e r ©efchäbigte fan n unter ben gleichen VorauSfeßungen bon bem In h a b e r einer fo lg e n rechtmäßigen alten Slnlage ©inrichtungen ju r V erhütung forbern, toie bei einer neuen Slnlage, erhält bei U nm ögliddeit foldfer ©inrichtungen bie bißige ©ntfcßäbigung aber n u r bann, toenn ber Unternehmer oßne ©efäßrbung ber SeiftungSfäßigfeit unb S B irtf^a ftlidß fe it beS Unternehmens ßiergu imftanbe ift.

© rßalten bleiben ferner biejenigen titu lie rte n Vccßte auf Venußung eines SBafferlaufeS, toelcße mcßt bcrließen toerben fönnen, inSbefonbere finb baS gäßrgerechtigieiten, VußungSrecßte ber Slnlieger, ^Pfiattgert im SBafferlauf ju fdtneiben, auch i>aS gifeßereiredßt toirb auSbrüdlicß crtoäßnt; jeboch haben ficß biefe Veößte ben neuen Vorm en bezüglich © rß altung ber V o r flu t unb ber S cß iffb arle it unterjuorbnen.

d ie S B irtfam le it ber erhaltenen Vecßte, toelche ißrer S lrt nad) üerleißbar fein toürben, tann nod) in ber SBeife b e rftä rlt toerben, baß ber Snßaber fie ficß burdß Vefcßluß ber VerleißungS-- beßörbe ficßerfteßen läßt, d a s Verfahren entfprid;t bem Ver=

leißungSOerfaßren. d ie SBirtung ßat fü r ben ^nßaber ben V o rte il, baß er ben neugefcßaffenen pribatredhtlidßen unb öffentlich-rechtlichen Sd)uß genießt unb nid)t auf ben fcßtoierigeren VacßtoeiS ber früheren VedßtStoirfungen ju rüd greife n muß.

®enfelben Stnfprucß ßat aud; ber ©igentümer beS SBafferlaufeS toegert feiner im ©efeß befonberS ßerborgeßobencn VußungS=

befugniffe (§§ 86, 203).

(9)

42. Jahrgang. 3 u riftifc t)c S Bodyeni^rift. 465

28nffer6udjer. §§ 182—195.

'U m bie ftribatrechtlidfen Sßirlungen beS ©efetjeS möglichft tocit gugänglidj gu machen, hat baS ©efeh fü r bie 22aff erlaufe Sßafferbüdjer g e ra ffe n . S ie toerben öom S3egtriSau§fd;up geführt; bie ffü h ru n g begüglid) eines SBaff erlauf eS, ber mehrere AegierungSbcgirle burdhfliejft, tarnt einem SegirtSauSfchuji über=

tragen toerben. S ie Sßafferbüc^er finb fo fo rt fü r bie 2ßaffer=

laufe erftcr unb gtoeiter D rbnung cinguridüen, fü r einen 3Baffer=

la u f b ritte r D rb nu ng erft bann, toenn eine E in tra gu ng erfolgt.

S ie SBafferbücher bienen nicht gur E in tra gu ng beS Eigentum s, fonbern lebiglicf) gur E in tra gu ng öon ^Benutzungsrechten unb UnterhaltungShflichten. E s müffen eingetragen toerben bie an fid£> berieif»baren alteren Siebte, fa lls fie nicht erlöfdfen füllen ; eS toerben eingetragen bie öcrüehenen Aed)te, bie 3toang§rcd)te gugunften ber Enttoäfferung, 215toäfferbefeitigung, SriebtoerlS=

auS nu|ung unb gugunften ber S3enut$ung beS U fers fü r bie iffntereffenten ber Ufergrunbftüde, fotoeit fie einen berleifibaren AecIftSinhalt haben. A ud i toer ben SBafferlauf bei Jjn lrafttre ten beS ©efe|eS befifct, Iann fein ^Benutzungsrecht, fotoeit er e§

bureft SBefchluj? ber 33erIeif)ungSbei)örbe fidfterfteßen laffen iann, eintragen laffen, ebenfo ein anberer baS abgeleitete 33e=

nufjungSrecht. ^Benutzungsrechte eines fpäteren Eigentümers ober beffen Kontrahenten finb nicht eingutragen. S ie Ein=

tragung gefcljieht bei 2?erIeibungS= unb gtoangSredftSbefdEduf;,

©icherfteKungSertlärung ber SSerleihungSbehörbe auf Erfudfen beS 23egirESauSfcf)uffeS, bei ben anberen aufredfterhaltenen Siedeten auf A n tra g beS S3ered^tigten. S e r ^Berechtigte hat fein Siedet burdf Urtunben nachgutoeifen, ebentuett glaubhaft gu madhen, bajj baS Siecht 10 ¡gahre lang auSgeübt ober bie Anlage, beren Aechirnäffigleit er behauptet, 10 $a£)re beftanben hat. S ft auch bieS nicht möglich, f ° torcb ber Eintrag öffentlidh unb in allen betroffenen ©emeinben betanntgemadft, ber Eigentümer gehört unb, toenn niemanb in ber beftimmten f f r i f t toiberfforid^t, baS Siecht eingetragen. Auch bie UnterhaltungSpflicht ift eintragungsfähig, fa lls fie nicht benen obliegt, bie baS © e fe | als allgemeine S räger begeichnet.

S ie Sebeutung ber E in tra gu ng im SBafferbucb gibt n u r einen SBetoeiStoert, bie V erm utung ber Stid^tigfeit, jeboch nicht einmal bann, toenn baS ©runbbuch m it ih r in Jßibcrfgruch fteht, nodh bann, toenn ein SSiberfftruch im SBafferbud) öer=

m e rlt ift.

toeiteren Seftim m ungcn beS ©efefzeS enthalten im toefcntlidfen A orm en öffentlich=re<htlicher Slatur, fo baff auf bie barin gerftreuten ^riba tre djtlidie n Sleuerungen fner nicht ein=

gegangen toerben fott. © ie ertoeitern bie beftehenben ©efetze:

@trombauöcrtoaltungSgefetz, 2Baffergenoffenfchaft§=

l ' t h a m ^ nett ^ie SBafferpoligeibchörben unb ihre 3uftänbig=

Cl/ crfabren bei Anlage öon © tautoerlen unb Salfperren in b a ltC r ' f t aU^ ® t ra fbeftimmungen. Aber ber befforochene S e it rerfctafufiÄ cr^enn_en, toie toefentlid; baS ©efefj in bie ipriöat=

bie toel^ e bebeutfamen m irtfchaftlid;en S orte ile toirtfehaft unb neu0efcf>affenen SBege fü r Kommunen, Sanb=

2 f J Ä * ? t i M - >»» - « > « 8 «»<« s » ‘ » ntcu H a S h W i t , ( , » » ¡tb .

3 ft ein iiciftcrticijcr ($tb attefj bann aufjueriegeu, Nenn er önrau^fidjtlidj oijnc Gstnfluf} aitf bie üici=

jenguttg bc§ @crid)t§ ift?

A o n SledjtSantoalt S in t , SBürgburg.

S ie A usführungen, toclchc § e r r A m tsgerichtsrat Saubharbt, SBunglau, gu biefer {frage in ber £¡20. 19 13 , 10 ff. machte, tonnen meines E ra^te nS nidht a ls r i^ t i g unb ßetoeiSfräftig erachtet toerben.

© ein E rgebnis, baS © e rid jt m ü ffe auf einen E ib er=

lennen ohne Slüdfidht barauf, ob eS annim m t, bie Seiftung beS EibeS toerbe auf feine Übergeugung leinen E in flu ß haben, ift bielmehr abgulcfmen unb fta tt beffen gu fagen: S aS © e ri^ it b a r f n u r bann auf einen E ib erlennen, toenn eS ber Über=

geugung ift, bie Seiftung beS EibeS toerbe einen E in flu jj auf feine Übergeugung haben.

S e i biefer S e fin itio n , bie n u r um beS ©egenfafjeS toiHcn gu ber SaubharbiS getoählt tourbe, ift bereits ber {fehler gum 2luSbrud gebradht, ber in ben S ebultionen S aubljarbts obtoaltet.

S e r S e g riff „Öbergeugung" fd;iHert in berfdfiebenen ffarben.

E in m a l if t h in u n te r bie bereits g e to o n n e n e Übergeugung, ein anbermal bie erft gu g e to in n e n b e Übergeugung gu berftehen.

Sßährenb im 3lnfang ber A usführungen SaubharbtS beut ©efe|e entfftredhenb bon ber S i l b u n g ber ridhterlidhen Übergeugung unb bem E in flu ß be§ EibeS hierauf bie Siebe ift, berfdfttoinbet gunädhft baS 2 ö o rt „S 3ilbu ng " ber übergeugung in ber A n tto o rt gu bem geteilten Shema unb im folgenben geigt fid;, ba^ m it bem SBort auch ber © in n fid; berflüdhtigi hat unb in bem

© d jlu ffe ber A usführungen if t eS ungtoeifelhaft getoorben, ba^

baS ©efeh ben Aichter nötige, ben I n h a lt eines EibeS a ls toahr ober untoahr angunehmen, toenn ber Aichter aud) bereits bie fefte Übergeugung g e to o n n e n habe, ba^ ber S3ef4)toorene untoahr bgto. toahr fei.

ü m biefen S o jty e lftn n beS SBorteS Übergeugung aus obiger S e fin itio n auSgufdhlie^en, erfdheint eS beShalb geboten, bie A n tto o rt bahin gu faffen, ba^ baS ©erieftt einen E ib n u r bann auferlegen barf, toenn cS ber übergeugung ift, bie Seiftung beS EibeS toerbe einen E in flu ß auf feine A n f ic h t , auf bie S B ilb u n g feiner übergeugung haben.

§ a n b in .ffanb m it ber Um bilbung beS B egriffes ber Über=

geugung geht in ben Ausführungen SaubharbtS auch bie 3Ser=

fchiebung beS SJlomenteS, in toeld;em bie übergeugung in {frage fom m t. ES lo m m t gar nicht barauf an, ob baS, toaS b e fc h to o rc n t o ir b , toahr ift ober n id jt, ob eS ber bisherigen ric h te rli^e n A n f^ a u u ttg entfpricht ober toiberfpricht, ob eS feine bisherige „Übergeugung" gu erfdjmttern oertnag ober nicht; ad baS finb fü r bie {frage, ob ber E ib aufguerlegen fei ober nicht, gang nebenfächlidhe ©efichtShunlte. h ie rfü r lom m t eS nu r barauf an, ob bie Ergebniffe ber bisherigen Aerhanblungen nebft einer ettoaigen SBetoeiSaufnahme h'nre‘ chen, um fü r ben Sliciltcr eine Übergeugung öon ber gu ertoeifenben Satfache gu b e g r ü n b e n ober nid;t. § a t ber Aichter toeber eine Übcr=

geugung öon ber SBahrheit noch eine folche öon ber Untoahr=

heit ber gu ertoeifenben Satfad;e getoonnen, fo bleibt bem A idder, ber baS ü r t e il nicht öertoeigern barf, fa lls alle Setoeiä- m itte l erfchöfjft finb unb auf anbere Söeife eine Übergeugung

59

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fchnitt mehr in bie berfeßiebenften BecßtSmaterien eingeführt, als bieS bei ben meßr auf baS gibilredßt unp Otrafrccht befeßränften Bietern unb StaatSanmältcn

©pefepeibung felbft aber unberührt geblieben fein. S ie toeitere ©rtoägung beS 33©., ber ©bemann habe burch fein UnterhaltSberfprechen ben Sßiberftanb ber ©pefrau

flä rt haben, baS ©rforbernid ber Sreibiertelmehrheit für erreid;t. zugibt, nur gegen fid; hat, fonbern mit ihm überhaupt unbereinbar ift. Sie Satzung fchliefjt

Befd)toerbefül)rerin ift in bem angefochtenen U rteile auSreidienb nadjgetoiefcn toorben. D enn ber B orberrid)ter fte lit feft, bafe bie oben befd)riebene Slnfdwuung

©eßwargfaßrt, alfo einer folcßen, bie ohne SBiffen unb gegen ben (augbrüdlidjen ober gu Bermutenben) SBillen beg Jfjalterg gefdjieht, ift regelmäßig bie Sinnahme

bem franfen Stiere auSgeht, in grage fommen; vielmehr Wirft baS legiere lebiglicb als trä g e r Dort KranfheitSfehnen unb SlnftedungSftoffen bei beren Verbreitung

fchlüffe auf bie Slßgemeinheit Z'ehen- A nw älte Werben ung ernftlicts bagegen verwahren, ba^ ber beutfepe bRicpterftanb in feiner Slßgemeinheit angegriffen Wirb,

gefdjriebenen SlrbeitSgeit Borneßtnen mußte, E r ßat bam it baS V orliegen Bon Diotfätten i. gu ben Soften B erurteilt werben m uffe, es fei aber nicht