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Deutsche Bauzeitung, Jg. 64, Nr. 42

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE B A U Z E IT U N G n iD T '

MIT D EN V IE R B E IL A G E N | J f l

^

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG «7«.

WETTBEWERBE B, laHD IflSfl STADT UND SIEDLUNG U BAUW IRTSCHAFT UND BAURECHT 24. MAI

H E R A U S G E B E R p R O F E S S O R ER |C H B L U N C K

SCHRIFTLEITERREG__BAUMSTRi FR|TZ E1SELEN

A L L E ^ R E C H T ^ fO R B E H A L T E f^ ^ F Ü R ^ I IC H T J fE R L A N G T E ^ B E IT R Ä G E K E IN E G E W Ä H R

BERLIN SW 48

HAUS „VIER RAD LEH EN “

HÄUSER IM B E R C H T E S G A D E N E R LAND

ARCHITEKT GEORG Z IM M E R M A N N , B ER C H TESG A D EN MIT 19 ABBILD U NG EN Die Geschichte der A rc h ite k tu r aus dem Geist

der bodenständigen N a tu r u n d der gew achsenen Baustoffe ist noch n ic h t geschrieben. Sie s te h t v e r­

streut in unzähligen F e stste llu n g e n ; ih re w irksam en Kräfte w urden keineswegs ü bersehen, n u r n ic h t in ihrer großartigen U rsäch lich k eit g ru n d sä tz lic h zu ­ sam m engefaßt. Je d e große B auepoche is t d a ra n zu erkennen, daß ein stark es organisches B ew uß tsein für die Z usam m enhänge v on N a tu rb ild u n g , B a u ­ stoff und A rc h itek tu rfo rm v o rh a n d e n ist. U nd w enn dieses Gesetz h eu tzu ta g e in den T agen einer n euen architektonischen S ta tik s t a t t a u f N a tu rb ild u n g a u f die lebensm ächtigen T rie b k rä fte d er Z ivilisation z u ­ rückgreift, so is t dennoch der w eitere V e rlau f des organischen Form prozesses der gleiche geblieben.

Daß er sich auch noch in seiner u rsp rü n g lich e n V o r­

aussetzung erh alten h a t, g eh t w ohl aus d en W erken von Georg Z im m erm ann h erv o r, der im B erc h te s­

gadener L a n d so g eb a u t h a t, wie der organische W uchs aus N a tu rb e d in g th e it u n d B austoffgegeben­

h e it es fü r die künstlerische B auform verlangte. Es is t das V erd ien st von Professor Georg M etzendorf, a u f die B ed eutun g Georg Z im m erm anns u n d seine bauliche W irksam k eit im B erchtesgadener L and hingew iesen zu haben.

In bescheidener, m ehr als zw anzigjähriger B erufs­

a rb e it h a t dieser A rc h ite k t es v erstan d en , das k u l­

tu relle B ild der heim atlich gewachsenen H ausw ohn- form en in k ü nstlerisch er R einform zu erhalten . Man k a n n einen gedanklich u n d ästh etisch in teressan ten D iskurs d a rü b e r v e ra n sta lte n , ob es n ic h t ebenfalls v erd ie n stlich is t, in die h a rte rassige A lpenw elt B e­

to n b a u te n ähn lich en C harak ters zu stellen. B eson­

ders d a n n , w enn es sich u m G roß b au ten wie H otels u n d S an ato rie n h an d e lt. A ber es g ib t keine D is­

k ussio n ü b er das V erdienst, hier im B erchtesgade-

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HÄUSER IM BERCHTESGADENER LAND LA N D H A U S AM HINTERSEE ARCHITEKT GEORG ZIMMERMANN, BERCHTESGADEN

ner L and die E ig enart der land esüb lich en Wohn- bauweise in einem A ugenblick g e re tte t zu haben, als die sinn- u n d stillosen A usw üchse der M ietskaser­

n en arch itek tu r k urz nach 1900 auch ,,dieses stille T al du rch to b ten “ , als m an anfing, die k ultu rh afte Sommerresidenz der b ayrisch en K önige u n d des Ur- adels jener Zeit durch „lebensw ichtige“ Geschäfts­

häuser un d ähnliche B a u te n im Sinne des 20. J a h r­

hunderts zu verschandeln.

Dieser Gegensatz m uß deu tlich festgehalten wer­

den, denn er ken nzeichnet den H in terg ru n d zu dieser 25 jährig en , oft selbstlos durchgeführten A rch itek ten arb eit. W eder v o n seiten des Staates, noch vor allem der G em eindeverw altung ist der ernsten, zielbew ußten L eistu n g dieses M annes die gebührende A nerkennung gezollt w orden. Die b au­

liche U n k u ltu r, die sich im N am en des u n tern eh m en ­ den F o rtsc h ritts u n d der Y erkehrsbelebu ng in B erch­

tesgaden am B ah n h o f u n d der oberen M axim ilian­

straß e b re itm ac h te zu r Z eit, als Georg Zim mer­

m ann d o rth in k am , is t gerade in den A ugen der heutigen zivilisatorischen B a u k u n s t ein Greuel.

W ährend die „ a ltv ä te rlic h e “ H e im a tk u n s t Zim mer­

m annscher W o h n b a u te n d u rc h die bestechende Sauberkeit der M aterialg esinn un g, der ja h rh u n d e rt­

lang erp ro b ten Z w eckg erechtigk eit der B auform en heu te dem inn eren G eist der m o d ern e n B augesin­

nu ng un beschreiblich viel n ä h e rste h t.

Z im m erm ann k am als F re m d e r, als geborener Hesse, ins oberbayrische A lp en lan d . A us der Schule von P rof. R o m e is -M ü n c h e n hervo rgegan gen ,w u rd e er u m die J a h rh u n d e rtw e n d e als L eh rer a n die F ach ­ schule fü r H olzschn itzerei in B erch tesg ad en be-

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LANDHAUS AM HINTERSEE

DIETFELDHÄUSEL IN BERCHTESGADEN

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ZULEHEN IN HINTERSEE

ZULEHEN IN HINTERSEE

HÄUSER IM BERCHTESGADENER LAND ARCHITEKT GEO RG Z IM M E R M A N N , B E R C H T E S G A D E N

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M E N T E N L E H E N I N S C H Ö N A U ARCHITEKT 6EO R G Z IM M ERM AN N , BERCHTESGADEN

I. W IN D FA N S 2 V O R PL A T Z

3 EMPFANGSZIMMER

A -

NX/OHNZIMMEU 5 ESSZIM M ER

6

TER R A SSE

7

A NRICH TE 8 KÜCHE 9 SP E IS E

10 HAUSMEISTER II. H0LZ1_E6£ 12 W ASCHKÜCHE

GRUNDRISS VOM ER D G ESC H O S S 1 : 250

rufen. Diese beiden Momente sind ausschlaggebend.

Ihn erfaßt nicht der billige Rausch der geschäft­

lichen Betriebsamkeit, ihn verführen nicht die irr­

tümlichen Voraussetzungen über Zukunftsentw ick­

lung dazu, aus einem idyllischen. Marktflecken mit jahrhundertalter Tradition eine ,,S ta d t“ zu machen.

Als Fremder sieht er die Dinge in Abstand, sieht er dieses Land in seiner unvergänglichen Schönheit, der treu zu bleiben eigentlich kein Verdienst, son­

dern eine Notwendigkeit und Forderung des ge­

sunden Menschenverstandes sein m üßte. Als Holz­

schnitzlehrer kommt er m it dem reichsten und schönsten Baum aterial des Landes zusammen, muß täglich die in ihm ruhenden K räfte und Schönheiten erkennen und sie für den Nachwuchs der alten Holz­

schnitzergilde wecken. Aus diesen Erlebniskräften erwächst dem A r c h i t e k t e n Zi mmermann Sinn und Begriff dafür, w ie die Häuser im Berchtesgadener Land zu bauen sind.

^ i e die Abbildungen dieser Veröffentlichung zeigen, entwickelt er den landesüblichen B auern­

haustypus zu einem H ausstil von k lar ersichtlicher ästhetischer O rdnung. A uf dem m assiven, ver­

putzten Sockelgeschoß b a u t sich in reicher Holz­

architek tu r das Ober- u nd D achgeschoß au f,m äch tig üb erschattet von dem flach geneigten S atteldach . Gilt dieser tektonische A ufbau als T y p u s, so w an­

deln sich die Form en höchstens zu einem A ufw ach­

sen der m assiven M auerstockw erke bis zum Holz­

dach. die alsdann bereits im O bergeschoß durch mehr oder weniger reich g esch nitzte H olzveranden oder in südlicher B ew egtheit geschm iedetes G itte r­

werk m alerischer E rk e r d urchb ro chen werden.

Die Balkone laufen schm ucklos, in rh y th m isch er B eständigkeit der A ufteilung oder D urchbrechung in ganzer N orderbreitseite d u rc h : die Profile des Daches zeigen das Holz in seiner n atü rlich e n L age­

rung. Die äußere Form dieser ausnahm slos für wohlhabende B auh erren e rric h te te n W ohnhäuser wird durch die alpinen B ed in g th eiten des Klimas bestim m t, wie der G run driß in der allgem einen A n­

lage dieseäußeren B ed in gtheiten w ied erholt. Sonnen-

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KUGELMUHLE IN DER A L M B A C H K L A M M

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ANSICHTEN EINES IN N EN R AU M ES DES G A S TH A U S E S A U F DEM LOCKSTEIN

Hä u s e r im Be r c h t e s g a d e n e r l a n d ARCHITEKT GEORG Z IM M ER M A N N , B E R C H TE S G A D E N

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ARCHITEKT

G EO R G ZIM M ER M AN N BER C H TESG A D EN )AS JÄ G E R H A U S N UNTERSTEIN

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uud W indlage verursachen die grun dsätzlich e A chsen­

anlage der A ufteilung, W ohndiele u n d Terrasse wiederum als M itte lp u n k te des L ebens im H ause die besonderen F o rderu ngen der E rdgeschoßlösung.

Das erste Stockw erk d ien t den S ch lafräum en und den nie fehlenden F rem d en zim m ern . D ie saubere, lebensfrohe S chönheit des Ä ußeren , die zweckvolle B estim m theit des In n e re n k lin gen in der behaglichen

Gediegenheit der R a u m a u s s ta ttu n g w ieder. — D r. P a u l Jo se p h C r e m e r s .

VERLAG: DEUTSCHE BAUZEITUNG G .M .B .H ., BERLIN

Cytaty

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angestellten überlegt es sich aber, ob sie es sich finanziell leisten kann, in 20 Minuten ein durch äußeren Luxus — Tischtücher, Servietten, befrackte

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häuser erklären sich daraus, daß ein Teil der oberen Räume vorläufig noch verm ietet werden muß. Es ist beabsichtigt, später eine der beiden Treppen als

ten selten harmonischen Entwicklung keine „Ju g e n d ­ sünde“ vorfinden können, haben die verheißene große reine Form ung in raschem L auf zur Reife

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wertvoller sind, dürfte bald gar keine Frage inehr der Maler S ch w orm städt gezeigt, welche ästhetische sein. der Ausgleich von äußerer Form büßen