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Deutsche Bauzeitung, Jg. 64, Nr. 28

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE B A U Z E IT U N G n D T ’

MIT D EN V IE R B E IL A G E N

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG 1<lnft WETTBEWERBE 64 JAHR IHüO STADT UND SIEDLUNG

BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT 5.APRIL

H E R A U S G E B E R p R O F E S S O R E R ,CH B L U N C K f k j D

28

s c h r i f t l e i t e r r e g _ B A U M S T R i FR IT Z E IS E LE N _________

A L L E R E C H T E V O R B E H A L T E N • F Ü R N IC H T V E R L A N G T E B E IT R Ä G E K E IN E G E W Ä H R

BERLIN SW 48

DAS MISSIONSÄRZTLICHE INSTITUT IN W ÜRZBURG

ARCHITEKT LA N D E S B A U R A T PROF. A LB E R T BOSSLET, BDA, M ÜNCH EN MIT 6 ABBILD U NG EN Das m issionsärztliche I n s titu t is t der M itte lp u n k t

der ganzen m issionsärztlichen Bewegung. Es d ien t vor allem der H e ran b ild u n g u n d A ussendung von M issionsärzten u n d -ä rztin n en,ab er auch von Pflege­

personal. N achdem das I n s titu t, dessen G ründung mancherlei K äm pfe g ek o stet h a t, einige J a h re in dem alten S iechenhaus in der G ebrunner S traß e in W ürzburg u n te rg e b ra c h t w ar, k o n n te im J a h re 1925 durch E ntgeg enk om m en d er S ta d t W ürzb u rg ein sehr geeignetes G elände am M önchberg anschließend an die von L an d e s-B rt. P rof. B oßlet e rb au te M arian- hiller Mission (s.G esam tlagepl. in N r.101 v. 19.12.28) erworben w erden. H ier e rh e b t sich je tz t m it Blick au f W ürzb urg u n d die u m liegenden H öhen der neue Bau, ein W erk desselben A rc h ite k te n , der hierm it dem ersten kath o lisch en m issionsärztlichen In s titu t in D eu tsch land ein w ürdiges H eim geschaffen h a t.

Die Anlage des Gebäudes w urde b estim m t durch das B auprogram m , das die U n terbrin gu ng u n d zu ­ gleich g etre n n te A nordnung von Y erw altungs- u n d W irtsch aftsräu m en im H a u p tb a u verlang te. Die Lage des P latzes u n d die B eschaffenheit des Ge­

ländes gaben dem N eub au u n te r B erücksichtigung der einheim ischen B austoffe F o rm u n d Gepräge.

T ro tz der schlichten F orm en, die den C h arak ter u n d die B estim m ung des Baues vorzüglich w ider­

spiegeln, m uß der G esam teindruck als durchaus m o­

dern u n d dem Geiste d e rZ e it u n d der h eutigen A rchi­

tek tu ra u ffassu n g en tsp rech en d b ezeichn et w erden.

Die G ruppierung der M assen, der A u fb au der v e r­

schiedenen kubischen T ra k te geben k lar u n d w ah r den inneren O rganism us an. Das große m eisterliche K önnen des A rc h ite k ten , der jed e stilistische Ge­

su c h th e it v erm eid et, k o m m t in dieser so einfachen VORDERANSICHT

217

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DAS MISSIONSÄRZTLICHE INSTITUT IN W ÜRZBURG

GRUNDRISS VO M ER D G ESC H O S S

ARCHITEKT LA N D E S B A U R A T PROF. A LB E R T BO SSLET, BDA M ÜNCH EN

L A G E PLA N

(3)

4

u n d n a tü rlic h aus sich selbst h e r­

aus entw ickelten Lösung zum A us­

druck. E in d erartig er B au w ird auch kü n stlerisch als Z eitd o k u ­ m en t in einer sp äteren Epoche als besondere L eistung noch ge­

w e rtet w erden, w enn viele andere A rch itek tu rw erk e u nserer Tage längst der V ergessenheit an h eim ­ gefallen sind.

Das G ebäude e n th ä lt im U n ­ tergeschoß das B üro des m issions­

ärztlichen V ereins, K üche, W ohn- u. A rbeitszim m er d er Schw estern, Spiel- u n d T u rn räu m e m it K egel­

b ahn, B äder usw. Im Erdgeschoß befinden sich die m ite in a n d er v e r­

bundenen G e m e in sch aftsräu m e:

ein M usikzim m er, ein R a u c h ­ zimmer sowie das R efe k to riu m , einige G astzim m er, A.ssistenten- wohnung, S chw esternw ohnungen und die K apelle. I n den O ber­

geschossen liegen S tu d en ten -E in - zelzimmer, Schlafsäle, K ra n k e n ­ zim m er, ein H örsaal, ein L ab o ­ rato riu m , B ücherei u n d Lese­

zim m er usw ., im Ostflügel die W ohnung des D irek to rs.

E ine U n terste llh a lle fü r F a h r ­ räder u n d ein S tallgebäu de b e ­ finden sich u n m itte lb a r am H a u p t­

bau, der v o n einem gro ßen Zier- u nd N u tz g a rte n , einem S port- u n d T enn isplatz u m g eb en ist. — B t.

W AND IM R A U C H ZIM M E R

ANSICHT VON SÜDEN

219

(4)

6

GROSSTADT-SPEISELOKALE IN U.S.A.

VON ARCHITEKT KARLWILHELM JUST, LEIPZIG

Das Problem der Rationalisierung ist die Zweck­

einstellung. Die Masse des G roßstadtm enschen h at durchgehende A rbeitszeit m it einer halben Stunde M ittagspause. In dieser halben Stunde soll der Betreffende nicht irgendwo gemütlich m it einem Mädchen sitzen und plaudern, sondern er m uß die Zeit zum Essen ausnutzen.

Die finanzielle Lage der Gastwirtschaften und gutbürgerlichen R estaurants erlaubt es auch nicht, für jeden nur 20 bis 30 M inuten verweilenden Gast neue Tischtücher hinzulcgen, und die der Kellner erst recht nicht, jeden Tag frische Wäsche anzuziehen. Selbstverständlich wäre dieser Luxus schön, wenn ihn sich Deutschland m it gutem Ge­

wissen leisten könnte. Die größte Zahl der B üro­

angestellten überlegt es sich aber, ob sie es sich finanziell leisten kann, in 20 Minuten ein durch äußeren Luxus — Tischtücher, Servietten, befrackte Kellnerbedienung — verteuertes Essen einzunehmen oder ob sie lieber einige Brote verzehren und dazu ihren Kaffee aus der Thermosflasche trinken soll.

Dieselbe Berufsklasse der Amerikaner kom m t fast zu den gleichen Überlegungen, nur ist das am erika­

nische Gastwirtschaftsgewerbe den Betreffenden entgegengekommen und h at einen Weg gefunden, innerhalb von 20 Minuten ein Essen zu bieten, bei dem der Gast nicht soundsoviel Prozent Aufschlag für nicht gewollten Luxus zahlen muß. Man h at Anlagen geschaffen, die auf den ersten Blick rech t merkwürdig anmuten. Wer aber längere Zeit an solchen Eßtheken seinen Lunch eingenommen h at, weiß, daß hier der Rationalismus sowohl dem Gast als auch dem W irt Vorteile bringt.

MIT 12 A B BILD U N G EN

NACH FOTOS VON ALBERT PICK-BARTH COM P., JN C.

Die Gäste w erden von einbeitlich u n d sauber angezogenen M ädchen oder Jü n g lin g en b ed ien t, die h in ter den T heken den G ästen u n m itte lb a r gegen­

überstehen. Diese A rt G a ststä tte n sin d allgem ein als L un chrestau ran ts b ek a n n t. Die H au p tv o rzü g e bestehen darin, daß m it großer S chnelligkeit bed ien t w ird, je P latz m it einer v erh ältn ism äß ig großen Zahl von Essen gerechnet w erden k a n n u n d v e r­

hältnism äßig wenig P ersonal zur B edienung er­

forderlich ist. Die S peisekarte e n th ä lt n u r eine b e ­ stim m te Zahl G erichte, die teils schon v o r der H auptessenszeit fertig sind, teils n u r ku rze Z u­

bereitungszeit erfordern. Das erm öglicht es, daß auch m it einem sehr geringen P la tz fü r N ebenräum e auszukom m en ist. E in N achteil is t zw eifelsohne die U nruhe, die durch das b estän dige K om m en u n d Gehen u nd durch das schnelle B edienen der G äste en tsteh t.

Die L uncht heken gehören zu den ä lte ste n T ypen am erikanischer Speisehäuser u n d sind erstm alig in den L un chräum en der ehem aligen E ise n b a h n ­ station en A m erikas vor vielen J a h r e n angelegt w orden. Lange Zeit h in d u rch w aren sie die ty pische F orm fü r billige R e sta u ra n ts m it schneller B e­

dienung. A uf alle äußeren F o rm en w u rd e sehr wenig W ert gelegt. E rs t in den le tz te n J a h r e n is t diese A rt für das eigentliche R estau ra tio n sg e sch äft ü b e r­

nom m en w orden u n d h a t soviel E rfo lg g eh a b t, d aß kaum ein H otel, w enigstens in U. S. A ., ohne d er­

artige L un chtheken au sg e fü h rt w ird.

Die F orm der L u n ch th e k en k a n n sehr v e r­

schiedenartig sein. Im allgem einen w erden drei H a u p tty p e n u n tersc h ie d en : 1. die geradlinig ver-

ALTAR IN DER K A PELLE DAS MISSIONSÄRZTLICHE INSTITUT IN WÜRZBURG

220

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SODA LUNCH ROOM. MORRISON HOTEL. CHICAGO

W O O D W ARD ’S RESTAURANT. CLEVELAND. OHIO

GROSSTADT-SPEISELOKALE IN U .S .A .

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ANSICHT

UND G RUN DR ISSE VON

T H A C K E R ’S LU N C H CARLO TTE, N.C.

C o r r e e é J& oeiT /c# Jato*

ROOM

GRUNDRISS VON POLLY PARROT LUNCH ROOM

LIMA, OHIO

222

M ° D°

(7)

ANSICHT UND G RUNDRISS VON G R A YB AR SAVARIN

R ESTAU RANT NEW YO R K

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GROSSTADT-SPEISELOKALE IN U .S .A .

D. L. & W. STATION LU N C H RO O M H O BO KEN

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(8)

LUNCH ROOM DES „PALM ER HOUSE", CHICAGO

■ I

LUNCH ROOM IN NEW YO R K CITY

LAG ERLO F’S

COFFEE CHOP & RESTAURANT, CHICAGO

laufenden Theken, 2. die U-förmigen Theken und 3. die hufeisenförmigen Theken. Welche der drei Arten gewählt wird, hängt lediglich von dem zur Verfügung stehenden Platz und der Raum form ab.

Die hintere Seite der Theken h a t verschiedene Fächer und Behältnisse für Gabeln. Messer und

Aufmaß 1

8

9

10

11

224

Anzahl der Plätze

50

75 98 100 104 125 150 200 200 200 312

Größe des Raumes

in qm

74.40 95.33 169.63 116,25 149.66 172,50 245.52 109.20 520,80 276,00 669.60

Fläche je Platz

in qm

1,48 1,27 1,72 1.16 1,44 1,34 1,63 2,05 2,60 1,38 2.15

Löffel, für Salz u nd Zucker, W assergläser u u dT eller.

Die bestellten Speisen w erden v on der B edienung aus der u n m itte lb a r anschließenden K üche geholt.

Auf welche A rt u nd Weise der B edienung die Speisen ausgehändigt w erden, h än g t von dem jeweiligen Manager ab u n d ist eine rein gastronom isch- _ organisatorische Frage.

Aus nebenstehender Tabelle ergibt sich, d aß die fl äche im V erhältnis zu and eren G a sts tä tte n reich ­ lich erscheint. Man m uß jed och dabei b e rü c k ­ sichtigen, daß ein so schneller W echsel der Gäste erfolgt. W ährend m an in G a sts tä tte n m it K ellner­

bedienung au f den P la tz 1 —11/2 M ahlzeiten jeS tu n d e rechnet, kan n m an hier 31/ 2 E ssen je P la tz und Stunde d urch sch n ittlich an neh m en, so d aß d ad urch der R a u m äu ß erst ratio n ell a u sg e n ü tz t ist. F ü r die neuzeitliche G ro ß stad t sind diese T h e k e n re sta u ra n ts die typischen S p eisestätten , die je n a c h ih re r Lage un d A u sstattu n g das P u b lik u m anzuziehen v e r­

mögen, das der B esitzer zu h ab en w ü n sch t.

V E R LA G : D E U T S C H E B A U Z E IT U N G G . M . B . H . , B E R LIN

Cytaty

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