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Deutsche Bauzeitung, Jg. 64, Nr. 36

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE B A U Z E IT U N G r> R 7

M IT DEN V IE R B E IL A G E N

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG ln nn WETTBEWERBE 64 JAHR IHüU STADT UND SIEDLUNG

BAUW IRTSCHAFT UND BAURECHT

H E R A U S G E B E R p R O F E S S O R ER1CH B L U N C K s c h r i f t l e i t e r r e g __b a u m s t r > FR1TZ E iS E L E N

A L L E R E C H T E V O R B E H A L T E N • F Ü R N IC H T V E R L A N G T E B E I T R Ä G E K E IN E G E W Ä H R

BERLIN SW 48 3. MAI

NR. 36

FARM H AUS, PROVINZ NEAPEL

SIZILIANISCHE REISEBILDER

VON ARCHITEKT BDA E LLA BRIGGS, BER LIN -C H AR LO TTEN BU R G

MIT 12 ABBILDUNGEN NACH AUFN AH M EN DER VERFASSERIN

Die m eisten der hier gezeigten B a u te n liegen n ich t an der großen R eiseroute, sondern abseits im In n e rn Siziliens oder an seinen w eniger vom V erkehr b e ­ rü h rte n K ü sten . So zeigen die W o hnhäuser, von Stilen u n beeinflußt, den un g esch m in k ten A usdruck des W ohnbedürfnisses. M anche dieser H äu ser in te r­

essieren uns du rch die k lare G ruppierung ih rer B aum assen u n d du rch ih re im m er au ß ero rd en tlich feinfühlige A npassung a n das G elände, a u f dem sie stehen. K lare G liederung der B aum assen n ach ih ren F u n k tio n en zeigt das B auern g eh ö ft bei Leone (Abb.4, S.282), oben das W ohnh au s, anschließend die Scheune u n d u n te rh a lb der offene S ta ll m it A uslauf.

In der P rov in z v on M essina w ird der P la tz u m den B run nen , in den noch der E im er hinabgelassen w ird, oft als S itz p la tz au sg e sta lte t, m anchm al in V erbindung m it p ergolaähnlichen A nlagen, die gleichfalls — A u sstrah lu n g der G a rte n s ta d t T a o r­

m ina — besonders in dieser P ro v in z zu finden sind.

Die M aßaufnahm e eines solchen B ru n n en p latzes (Abb. 12, S. 286) zeigt, wie n eben dem B ru n n en ein

S tein b eh älter zum W aschen der W äsche vorgesehen is t, in dem sogar, in S tein g earb eitet, zwei W asch­

rum p eln an g eb rach t sind.

A uch die kleinen S ta d th ä u se r w irken als n aiver A usdruck der W oh nfunktion, fern aller Sym m etrie, sowohl w enn sie allein stehen, als auch w enn sie sich städ teb a u lich schön geschlossen an P lä tz e n zu ­ sam m enschließen. Diese „C ortiles“ liegen d an n an einer an der offenen P la tzw an d vorbeiführenden S traße. U nser B ild aus S ciacca(A bb.8, S. 284) zeigt in seinem D urcheinan der von ein u n d zwei S tock hohen H äu sern allerdings, d aß der übergroße In d iv id u alis­

m us dieser H äu ser selten an die ruh ig e W irk ung g eplan ter S traß en u m b a u u n g h eran reich t.

Die sizilianischen Innenh öfe scheinen eine T ra d i­

tio n zu h ab en , die ab er n u r du rch gleichgebliebene L ebensgew ohnheiten u n d die V erw endung desselben M aterials du rch die J a h rh u n d e rte zu erk lären ist.

Das L an d is t ziegelarm , aber reich an kleinen S tein ­ brü chen, u n d die m enschliche A rb e itsk ra ft in dieser u n g la u b h a ft anspruchslos lebenden B evölkerung so

281

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2

KAPUZINERKLOSTER IN RANDAZZO, PROVINZ CATANIA 3

HAUS BEI SARACENI 4

BAUERNHAUS BEI LEONE, PROVINZ CATANIA

282

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5

EINGANG DER VILLA ARENA, PA LE R M O

billig, daß niem and an arb eitsp a ren d e Bauweise denkt. So w ird heu te noch fa st allgem ein N a tu r­

stein als B austoff verw endet. Ganz u n v e rp u tz t oder leicht ü b e rtü n c h t w irk t er in seiner n ac h L a n d ­ strichen verschiedenen rö tlich en , gelben oder d u n ­ kelgrauen F ärb u n g als s ta rk reizvolles M aterial. In den Innenhöfen ruhen die offenen F re itre p p e n m it den sich an sie schließenden A ußengängen noch ebenso au f großen gew ölbten S teinbogen wie etw a die Treppe des Palazzo A rona in Sciacca, diese aus der norm anosarazenischen Zeit.

Die einfachen K löster u nd K irchen sind den W ohnhäusern sta rk w esensverw andt. T ypisch sind die im m er b re ite st gelagerten K apuzin erk lö ster, die, sei es durch die breite gestufte Z ugangsstraß e wie

in R andazzo, sei es durch die voll stark e n F o rm ­ gefühls geschwungene U m fassungsm auer wie in Siracusa, städ teb a u lich grandios in ihre U m gebung ausklingen. Diese K löster sind heute o ft zu A rm en­

häu sern wie in Siracusa, oder zu Gefängnissen, wie in M onreale (Abb. 10, S. 285) gew orden. T ypisch hierbei ist das un bek ü m m erte Ü bernehm en alter G ebäude fü r A nstaltszw ecke, das in der großen A r­

m u t des Volkes b eg rü n d et ist u n d durch das milde K lim a leich ter erträglich w ird. A ndere K u ltb au ten , die in ih re r w uchtigen, schm ucklosen Geschlossen­

h eit dem Form em pfinden unserer Zeit s ta rk Z u ­ sagen, stellen allerdings unvollendete G ebäude dar, so der G lockenturm von C astelvetrano oder die K irche San Giovanni in M onte San Giuliano.

6

BRÜCKE AM IRAG LIO , P A LE R M O

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SIZILIANISCHE REISEBILDER

VON ARCHITEKT BDA ELLA BRIGGS, BERLIN-CHARLOTTENBURG HOF EINES HAUSES IN MARSALA

WOHNHOF IN SCIACCA, PROVINZ GIRGENTI

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SJ«<.

HAUS BEI M O NREALE, PROVINZ PA LE R M O

G EFÄNGNIS, FR Ü H ER KAPU ZINERKLO STER IN M O N R EA LE

SIZILIANISCHE REISEBILDER

ARCHITEKT B D A E L L A BRIGGS, B ER LIN -C H AR LO TTEN B U R G

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PLATZ AM BRUNNEN

EINES BAU ER N H AU SE S IN GIARRE PROVINZ MESSINA

SIZILIANISCHE REISEBILDER

UMBAU DER J. F. SCHRÖDER-BANK IN H A M B U R G

ARCHITEKTEN BDA PULS U. RICHTER, HAMBURG

Die besondere Lage der neuen Ham burger N ieder­

lassung der J . F. Schröder-Bank K. a. A., Bremen, legte den Architekten bezüglich der architektoni­

schen Gestaltung besondere Zurückhaltung auf, zu­

mal das für den Umbau zur Yerfügung stehende Gebäude aus einem Neubau des Jahres 1895 stamm te.

Die bescheidenen Ansätze moderner Gestaltung, die der W ettbewerbsentwurf der A rchitekten zu dieser Aufgabe noch gezeigt h atte, wurden auf Y unsch der Bauherrschaft bei der Ausführung zu­

gunsten des Lokalkolorits un terdrückt, das im Börsenviertel von Ham burg ganz auf klassizistische Stilarten gestimmt ist. Soweit im zweiten und dritten Obergeschoß alte Fassadenteile erhalten worden sind, hat man sich darauf beschränkt, die architektonische Gliederung von -lern etwas schwül­

stigen Ornamentwerk zu befreien (Abb. 1, S. 287).

MIT 5 ABBILDUNGEN NACH PHOTOS VON GEBR. DRANSFELD, HAMBURG

Im In n e rn des G ebäudes is t die h ierd u rch ge­

gebene R ichtu ng w eiter verfolgt. W ä h ren d jedoch W indfang u n d K assenhalle (A bb. 4 u n d 5, S. 288) im Erdgeschoß noch ganz den S til der F assad en zeigen, ist in den D ire k tio n srä u m en dieses P rinzip gelockert w orden.

Alles in allem is t v ersu ch t w orden, die fü r ein B an ku nternehm en so w ichtige A tm o sp h äre des V er­

trau en s zu sch aß en, die der besonderen E in stellun g der betreflenden B erufskreise en tsp ric h t.

Die R au m dispositionen sind n a tü rlic h allein von der Zw eckm äßigkeit u n d den A n fo rderun gen des in- n e r e n \e rk e h rs b estim m t. D as E rd gesch oß w ird ganz vom H a u p ta b fertig u n g sra u m m it den n otw endigen N ebenräum en eingenom m en. Im K eller is t eine um fangreiche T resoranlage ein g eb au t. E in niedriges Zwischengeschoß e n th ä lt K o rresp o n d en z räu m e; der erste Stock ist ganz der D irek tio n V orbehalten. In

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UMBAU DER J. F. SCHRÖDER-BANK IN HAM BURG

ARCH ITEKTEN BDA PULS U. RICHTER, H A M B U R G

ANSICHT ALTER W ALL

1

GRUNDRISS

VO M ER D G ESC H O S S 1 : 300

287

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PU B LIK U M S H A L LE ARCH ITEKTEN BDA PU LS U. RICHTER H A M B U R G

UMBAU DER

J. F. SCHRÖDER-BANK

den höheren Geschossen liegen die sonst notwendigen Büro- und Arbeitsräum e. Die zwei nebeneinander liegenden T reppen­

häuser erklären sich daraus, daß ein Teil der oberen Räume vorläufig noch verm ietet werden muß. Es ist beabsichtigt, später eine der beiden Treppen als Direktions­

treppe und für den K undenverkehr, und die andere für den Personalverkehr zu benutzen.

Das Gebäude wird vom H am burger Fernheizwerk m it Wärme versorgt und h at eine eigene elektrische W andlerstation. In bezug auf banktechnische Einrichtungen

— wie Ruf- und Signalanlage, Rohrpost, Brieftransportanlage, K otruf — sind die modernsten Grundsätze zur Geltung ge­

bracht.

Besondere Schwierigkeiten bereitete die K onstruktion und die Durchführung des Baues. Die früher übliche etwas sum m a­

rische Gründung durch eine meterdicke, durchgehende Betonplatte erhielt einen Trägerrost, mit dessen Hilfe die neuen Belastungen vollständig gleichmäßig ver­

teilt wurden, so daß eine Ergänzung der Gründung durch Bohrpfähle und dar-, aus folgend die Gefahr ungleichmäßiger Setzung vermieden werden konnte.

WINDFANG

VERLAG: DEUTSCHE BAUZEITUNG G .M .B .H ., BERLIN

Cytaty

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